1Live - Das erste Mal 2007
Viele werden sich fragen: wie war mein erstes Mal?
Erbarmungslose Ehrlichkeit: es begann damit, dass ich zu spät kam! Wie kann denn das sein? Spätestens jetzt sollte klar sein, dass ich über dieses 1Live Dingens spreche. Bitte was? Ja, seit diversen Jahren gibt es eine von 1Live organisierte Veranstaltung, auf der die heißesten Newcomer der letzten Zeit aufspielen, um den großen kommerziellen Markt zu erobern. Richtig, diese heißt dann "1Live - das erste Mal". Erfolgreich geschafft haben das schon u.a. schon die Sportfreunde Stiller, Wir sind Helden und Clueso. Letzterer fungierte als Pate und war sozusagen der Headliner des Abends.
Gestagt wurde in der KuFa Krefeld, ein für meine Geschmäcker perfekter Aufenthaltsort für solch ein Event. Draußen ein schöner und großer Platz mit genug Sitzmöglichkeiten um zu Trinken, Telefonate zu führen ("Ja, ich bin grad bei meinem ersten Mal, ich kann jetzt nicht"), sich mit Freunden zu unterhalten oder einfach nur Frischluft zu ergattern. Entgegen jeglicher Äußerungen im Musikexpress letzten Jahres: das kann man durchaus in Krefeld, und es als das Detroit Deutschlands zu bezeichnen ist eh eine Hyperbel, du bekackte ME-Redaktion, lasst dir das gesagt sein. So.
Draußen war dann auch entsprechend viel los. Irgendson Typ hatte sein Auto an den Rand des Platzes gestellt, damit man Dank seiner fetten Anlage auch die heißesten Indie-Hits der Saison auf die Ohren bekam ("Heyyyy, das ist Mark Ronson mit "Stop me", ein The Smiths Cover" ... "Kenn ich nicht. Dismissed?" ... "The Smiths, du Trottel!" ... "Ich versteh immer nur Dismissed" ... "Ahhh, The Smiths, Morrissey, Johnny Marr und so" ... "Achsoooo"). War also alles cool.
So, die Kilians (Nachwuchs Indies aus Dinslaken - der Direktor hat ihnen den Schultag extra frei gegeben) habe ich leider ganz verpasst. Die FOTOS habe ich dann noch ein Stück mitbekommen. Der Sänger hatte zwar eine hässliche, übertighte Hose an, aber die Musik saß. Auch nice: das Remmi-Demmi-Cover. "Ich bin für dich da", "Giganten" und "Komm zurück" sind klasse Hits und textlich kann man da auch einiges lernen, wenn man z.B. der Aggro-Berlin-Fraktion angehört. FOTOS machen den etwas kompromissloseren, unschöneren Indierock, der aneckt, und wovon man in dieser glatten Musiklandschft durchaus mehr vertragen könnte.
Polarkreis 18. Mein Gott, sehr energetisch. Junge Herrschaften, die sich nichtmal in der Mitte ihrer 20er befinden, aber klingen, als hätten sie bereits eine erfolgreiche und von Sarah Kuttner viel gelobte Karriere hinter sich, die noch lange nicht zu Ende zu seins cheint. Der Sänger geht ab wie ein Zäpfchen. Das sieht komisch aus, wenn die Musik spährisch und träumerisch ist, sieht aber passend aus, wenn sie in härte Klänge übergeht. Polarkreis 18 machen Musik vernab zeitgenössischer Trends. Keine Angst, ein Blasinstrument mit auf die Bühne zu nehmen oder dissonant zu wirken. Gesanglich kann man als Referenz deutlich Sigur Rós angeben. Mir gefällts, vor allem "Dreamdancer" und "Crystal Lake". Meines Erachtens eine Band mit großem Potential. Sie wirkt nicht Deutsch oder sonst irgendwie, sondern einfach wie Polarkreis 18. Vielleicht gerade deshalb eien Band mit Zukunft.
Clueso. Clueso habe ich mir schon 2005 in Köln anschauen dürfen und hier haben sie mich abermals begeistert und überzeugt. Clueso kommt eigentlich vom Rap, doch er hat eine ganze klassisch besetzte Band hinter sich, der man einfach ansieht, dass es sich um leidenschaftliche Musiker handelt. Wenn Clueso spielt, ist gute Laune garantiert und dementsprechend ging das Publikum auch ordentlich mit, sodass man direkt eine halbe Stunde überzogen hat. Die Geschichten die er erzählt sind welche, mit denen man sich identifizieren kann. So hört man ihm gerne zu, warum es um "love the people" geht, warum er noch "Kein Bock zu gehn" hat oder warum sich "Pizzaschachteln" bei ihm stapeln und er sich trotzdem gut fühlt. Sentimental wird es zB., wenn er von dem Mädel in "Chicago" erzählt. Alles in allem ist Clueso so eine Geschichte, die ich mir trotz brillianter Songs am liebsten live gebe, weil diese Konzerte eine ganz bestimmte Atmosphäre aufbringen, und zwar eine herzliche. Und genau so wirkte letzten Endes die gesamte ausverkaufte Veranstaltung, bei der es wirklich noch um die Musik bzw. die Bands ging, und nicht wie beim O2 Music Flash um maßlose Repräsentanz des Veranstalters. Da kann man auch ein subtiles 1Live Schild über der Bühne oder den Stand draußen mit den Gratis-CDs verkraften.
Erbarmungslose Ehrlichkeit: es begann damit, dass ich zu spät kam! Wie kann denn das sein? Spätestens jetzt sollte klar sein, dass ich über dieses 1Live Dingens spreche. Bitte was? Ja, seit diversen Jahren gibt es eine von 1Live organisierte Veranstaltung, auf der die heißesten Newcomer der letzten Zeit aufspielen, um den großen kommerziellen Markt zu erobern. Richtig, diese heißt dann "1Live - das erste Mal". Erfolgreich geschafft haben das schon u.a. schon die Sportfreunde Stiller, Wir sind Helden und Clueso. Letzterer fungierte als Pate und war sozusagen der Headliner des Abends.
Gestagt wurde in der KuFa Krefeld, ein für meine Geschmäcker perfekter Aufenthaltsort für solch ein Event. Draußen ein schöner und großer Platz mit genug Sitzmöglichkeiten um zu Trinken, Telefonate zu führen ("Ja, ich bin grad bei meinem ersten Mal, ich kann jetzt nicht"), sich mit Freunden zu unterhalten oder einfach nur Frischluft zu ergattern. Entgegen jeglicher Äußerungen im Musikexpress letzten Jahres: das kann man durchaus in Krefeld, und es als das Detroit Deutschlands zu bezeichnen ist eh eine Hyperbel, du bekackte ME-Redaktion, lasst dir das gesagt sein. So.
Draußen war dann auch entsprechend viel los. Irgendson Typ hatte sein Auto an den Rand des Platzes gestellt, damit man Dank seiner fetten Anlage auch die heißesten Indie-Hits der Saison auf die Ohren bekam ("Heyyyy, das ist Mark Ronson mit "Stop me", ein The Smiths Cover" ... "Kenn ich nicht. Dismissed?" ... "The Smiths, du Trottel!" ... "Ich versteh immer nur Dismissed" ... "Ahhh, The Smiths, Morrissey, Johnny Marr und so" ... "Achsoooo"). War also alles cool.
So, die Kilians (Nachwuchs Indies aus Dinslaken - der Direktor hat ihnen den Schultag extra frei gegeben) habe ich leider ganz verpasst. Die FOTOS habe ich dann noch ein Stück mitbekommen. Der Sänger hatte zwar eine hässliche, übertighte Hose an, aber die Musik saß. Auch nice: das Remmi-Demmi-Cover. "Ich bin für dich da", "Giganten" und "Komm zurück" sind klasse Hits und textlich kann man da auch einiges lernen, wenn man z.B. der Aggro-Berlin-Fraktion angehört. FOTOS machen den etwas kompromissloseren, unschöneren Indierock, der aneckt, und wovon man in dieser glatten Musiklandschft durchaus mehr vertragen könnte.
Polarkreis 18. Mein Gott, sehr energetisch. Junge Herrschaften, die sich nichtmal in der Mitte ihrer 20er befinden, aber klingen, als hätten sie bereits eine erfolgreiche und von Sarah Kuttner viel gelobte Karriere hinter sich, die noch lange nicht zu Ende zu seins cheint. Der Sänger geht ab wie ein Zäpfchen. Das sieht komisch aus, wenn die Musik spährisch und träumerisch ist, sieht aber passend aus, wenn sie in härte Klänge übergeht. Polarkreis 18 machen Musik vernab zeitgenössischer Trends. Keine Angst, ein Blasinstrument mit auf die Bühne zu nehmen oder dissonant zu wirken. Gesanglich kann man als Referenz deutlich Sigur Rós angeben. Mir gefällts, vor allem "Dreamdancer" und "Crystal Lake". Meines Erachtens eine Band mit großem Potential. Sie wirkt nicht Deutsch oder sonst irgendwie, sondern einfach wie Polarkreis 18. Vielleicht gerade deshalb eien Band mit Zukunft.
Clueso. Clueso habe ich mir schon 2005 in Köln anschauen dürfen und hier haben sie mich abermals begeistert und überzeugt. Clueso kommt eigentlich vom Rap, doch er hat eine ganze klassisch besetzte Band hinter sich, der man einfach ansieht, dass es sich um leidenschaftliche Musiker handelt. Wenn Clueso spielt, ist gute Laune garantiert und dementsprechend ging das Publikum auch ordentlich mit, sodass man direkt eine halbe Stunde überzogen hat. Die Geschichten die er erzählt sind welche, mit denen man sich identifizieren kann. So hört man ihm gerne zu, warum es um "love the people" geht, warum er noch "Kein Bock zu gehn" hat oder warum sich "Pizzaschachteln" bei ihm stapeln und er sich trotzdem gut fühlt. Sentimental wird es zB., wenn er von dem Mädel in "Chicago" erzählt. Alles in allem ist Clueso so eine Geschichte, die ich mir trotz brillianter Songs am liebsten live gebe, weil diese Konzerte eine ganz bestimmte Atmosphäre aufbringen, und zwar eine herzliche. Und genau so wirkte letzten Endes die gesamte ausverkaufte Veranstaltung, bei der es wirklich noch um die Musik bzw. die Bands ging, und nicht wie beim O2 Music Flash um maßlose Repräsentanz des Veranstalters. Da kann man auch ein subtiles 1Live Schild über der Bühne oder den Stand draußen mit den Gratis-CDs verkraften.
doughnut_ - 7. Mai, 19:33