Beflügelnde Schwere
Das neue Interpol-Album ist nicht nur sehr gut... es ist noch viel besser
So sehr man sich freut, wenn Bands immer mal wieder von Zeit zu Zeit etwas neues probieren, umso mehr erfreut es einen doch, wenn es einige wenige Bands gibt, die das (vorerst) auch nicht unbedingt nötig haben. Und so sehr man sich gefragt hat, wie Interpol diese Problematik nach den beiden wahnsinnigen Vorgängeralben lösen würden, so ernüchternd und überraschend fällt das Resultat aus: Our Love to Admire ist Interpol vom Feinsten! Und das ist absolut kein Problem, kein Rückschritt und vor allem keine Stagnation. Interpol machen auf Album Nr. 3 erschreckenderweise alles richtig, was sie richtig machen könnten. Diesen intensiven, düsteren, perfekt gespielten Sound macht ihnen in diesen Tagen keine Band nach. Spielend leicht vermischt sich die Schwere des klassischen, dunklen Interpol-Sounds mit neuen Elementen, wie Bläsern, Backgroundchören, Piano, Pauken oder für Paul Banks ausnahmsweise mal hohe Gesangspassagen. Die Neuerungen sind nicht weltbewegend, aber sie fügen sich perfekt in den unverwechselbaren Sound dieser Band ein. Und die hat einen schon nach den ersten Klängen des berauschenden Openers „Pioneer to the falls“ wieder im Griff. Und spätestens, wenn Paul Banks erstmalig in der Bandhistorie komplett ohne Bandbegleitung seine Acapella-Stelle bekommt, und danach die Band einsetzt dürfte die erste Gänsehaut garantiert sein. Es klingt, wie Interpol 2007 klingen sollten. Dieses Album ist nicht mehr so tanzbar, wie „Antics“, aber auch keine Schlaftablette. Offensichtliche Hits á la „Slow Hands“ fehlen auf den ersten Blick, was aber kaum auffällt, weil es ein halbes Dutzend Hitsingles auf diesem Album gibt, die einem als solche erst später auffallen. „No I in Threesome“, das phänomenale „Pace Is The Trick“ und natürlich die Single „Heinrich Maneuver“ seien hier mal stellvertretend erwähnt. Von tiefer Trauer bis aufkeimender Hoffnung bedienen die von Carlos D. geschriebenen Songs wieder alle Themen und schrecken auch nicht vor Drogenbeichten zurück. Wie diese Band ihre Instrumente spielt und dann zusammenfügt... das hat schon was von, ja, ich bin mal so frei, Magie! Hört euch einfach den Album-Closer „Lighthouse“ an. „Our Love to Admire” ist vermutlich song- und soundtechnisch das bisher kompakteste und direkteste Album von Interpol. Es gibt keinen schlechten Song auf diesem Album. Im Gegenteil: es sind wieder einmal mehr extrem hochwertige Nummern im Repertoire der Band zu finden. Die Atmosphäre, die Interpol mit ihren Songs schafft ist eine einzigartige. Von düsterere Melancholie bis hin zu einem seltsamen Gefühl der Erlösung in diesen traurigen Melodien berührt mich (und ich glaub auch viele andere) diese Band mehr, als ein dutzend andere Kapellen, die es immer wieder versuchen. Fassen wir also zusammen: Dieses Album ist sehr gut, stellenweise wirklich phänomenal und schon jetzt Mitstreiter um den Titel „Album des Jahres“. Dieser Band scheint irgendwie alles zu gelingen, so dass sie uns vermutlich auch in ein paar Jahren wieder mit einem Album überraschen werden, mit dem wir in dieser Form sicher nicht rechnen konnten.
Ins komplette Album bei mtv.de reinhören
Video zu "The Heinrich Maneuver" bei YouTube
So sehr man sich freut, wenn Bands immer mal wieder von Zeit zu Zeit etwas neues probieren, umso mehr erfreut es einen doch, wenn es einige wenige Bands gibt, die das (vorerst) auch nicht unbedingt nötig haben. Und so sehr man sich gefragt hat, wie Interpol diese Problematik nach den beiden wahnsinnigen Vorgängeralben lösen würden, so ernüchternd und überraschend fällt das Resultat aus: Our Love to Admire ist Interpol vom Feinsten! Und das ist absolut kein Problem, kein Rückschritt und vor allem keine Stagnation. Interpol machen auf Album Nr. 3 erschreckenderweise alles richtig, was sie richtig machen könnten. Diesen intensiven, düsteren, perfekt gespielten Sound macht ihnen in diesen Tagen keine Band nach. Spielend leicht vermischt sich die Schwere des klassischen, dunklen Interpol-Sounds mit neuen Elementen, wie Bläsern, Backgroundchören, Piano, Pauken oder für Paul Banks ausnahmsweise mal hohe Gesangspassagen. Die Neuerungen sind nicht weltbewegend, aber sie fügen sich perfekt in den unverwechselbaren Sound dieser Band ein. Und die hat einen schon nach den ersten Klängen des berauschenden Openers „Pioneer to the falls“ wieder im Griff. Und spätestens, wenn Paul Banks erstmalig in der Bandhistorie komplett ohne Bandbegleitung seine Acapella-Stelle bekommt, und danach die Band einsetzt dürfte die erste Gänsehaut garantiert sein. Es klingt, wie Interpol 2007 klingen sollten. Dieses Album ist nicht mehr so tanzbar, wie „Antics“, aber auch keine Schlaftablette. Offensichtliche Hits á la „Slow Hands“ fehlen auf den ersten Blick, was aber kaum auffällt, weil es ein halbes Dutzend Hitsingles auf diesem Album gibt, die einem als solche erst später auffallen. „No I in Threesome“, das phänomenale „Pace Is The Trick“ und natürlich die Single „Heinrich Maneuver“ seien hier mal stellvertretend erwähnt. Von tiefer Trauer bis aufkeimender Hoffnung bedienen die von Carlos D. geschriebenen Songs wieder alle Themen und schrecken auch nicht vor Drogenbeichten zurück. Wie diese Band ihre Instrumente spielt und dann zusammenfügt... das hat schon was von, ja, ich bin mal so frei, Magie! Hört euch einfach den Album-Closer „Lighthouse“ an. „Our Love to Admire” ist vermutlich song- und soundtechnisch das bisher kompakteste und direkteste Album von Interpol. Es gibt keinen schlechten Song auf diesem Album. Im Gegenteil: es sind wieder einmal mehr extrem hochwertige Nummern im Repertoire der Band zu finden. Die Atmosphäre, die Interpol mit ihren Songs schafft ist eine einzigartige. Von düsterere Melancholie bis hin zu einem seltsamen Gefühl der Erlösung in diesen traurigen Melodien berührt mich (und ich glaub auch viele andere) diese Band mehr, als ein dutzend andere Kapellen, die es immer wieder versuchen. Fassen wir also zusammen: Dieses Album ist sehr gut, stellenweise wirklich phänomenal und schon jetzt Mitstreiter um den Titel „Album des Jahres“. Dieser Band scheint irgendwie alles zu gelingen, so dass sie uns vermutlich auch in ein paar Jahren wieder mit einem Album überraschen werden, mit dem wir in dieser Form sicher nicht rechnen konnten.
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rhododendron - 4. Jul, 20:19