Investition in die Zukunft
Arctic Monkeys / The Coral @ Alter Schlachthof, Dresden, 10.07.07
Da bekommt man was für sein Geld! Vergangenen Dienstag spielten nicht nur die ohnehin schon ausgiebig gehypten Arctic Monkeys einen Gig im Dresdner Schlachthof... Nein, noch besser, sie hatten ihre Kollegen von The Coral dabei. Für jeden richtigen Musikkenner natürlich ein Unding, da The Coral schon große Hits geschrieben haben, als die Jungspunde aus Sheffield wohl gerade erst ihre Instrumente unterm Weihnachtsbaum bekommen hatten. Aber eigentlich kann das einem nur recht sein.
Der Begriff „Support Act“ wäre The Coral auch keinesfalls angemessen. Eine muntere dreiviertel Stunde zeigte das Sextett, dass es den arktischen Affen in Sachen Live-Unterhaltung mindestens ebenbürtig ist, musikalisch waren sie ihnen sogar das ein oder andere Mal überlegen. Kein Wunder, bei diesen wunderschönen, kleinen kauzigen Popsongs, die auch nicht davor zurückschrecken mal laut und psychedelisch verspielt zu werden. Von frühen Songs wie „Don’t think you’re the First“, über bekannte Hits á la „Dreaming of you“ und „In the Morning“ bis hin zu Material vom demnächst erscheinenden neuen Album „Roots and Echoes“ boten die Herren feinste Musikunterhaltung. Dies wurde vom Dresdner Publikum im Zuge des Auftrittes auch immer stärker bejubelt. Selten hab ich so frenetischen Jubel bei einem „Support“ gesehen. Das Fundament für einen guten Abend war gelegt.
Und die Arctic Monkeys konnten da auch eigentlich wirklich nicht mehr viel versemmeln. Souverän schritten sie kurz vor halb 10 auf die Bühne, wurden bejubelt und hatten das Publikum mit dem Opener „The View From The Afternoon“ natürlich sofort im Griff. Da wurde geschubst und gekämpft und vor allem geschwitzt. Binnen kürzester Zeit erhöhte sich die Temperatur des Schlachthofs auf gefühlte 45 Grad. Ist man ja gar nicht mehr gewohnt, bei dem spärlichen Sommer draußen.
Danach folgten Hits auf Hits... als zweites kam „Brianstorm“, bevor erst mal ne Riege Songs vom Debüt abgefeuert wurde, ehe dann wieder auf Nummern vom tollen neuen Album Favourite Worst Nightmare zurückgegriffen wurde. Die Balance zwischen den beiden Alben war nahezu 50/50 und auch die neuen Nummern kamen erstaunlich gut an. Und das, wobei sie selbst ein Nicht-Kenner der Band hätte von den alten unterscheiden können. Die neuen Songs sind sperriger, weniger direkt und viel verspielter und vielschichtiger. Da kündigt Frontmann Alex Turner das düstere „If you were there, beware“ auch schon mal vorwarnend als „a bit different“ an. Der Song war ein weiteres Highlight des Abends. Die Band genoss ihren Abend in Sachsen, scherzte aber hauptsächlich untereinander, als mit dem Publikum. Hmm, wirkt etwas distanziert, allerdings hat man das was Turner denn mal gesagt hat auch kaum verstanden. Schwere Dialekt-Gefahr! Die Stimmung hielt sich auf einem hohen Pegel, kochte bei „When the Sun goes down“ natürlich auch ordentlich über und hinterlies alle Beteiligten mit ordentlich Schweiß und dem ein oder anderen verlorenen Converse-Treter... Seems to be Rock’n Roll! Am Ende gingen die Arctic Monkeys. Ohne Zugaben. Wie immer. Aber die mussten sie auch nicht zeigen. Sie hatten ihr Ziel erreicht... sie haben uns einen rundum vergnüglichen Abend beschert und auch irgendwie mal wieder aufs Neue bewiesen, dass sie den Hype nach wie vor doch irgendwie wert sind.
Setlist: 01 The View From The Afternoon 02 Brianstorm 03 Still Take You Home 04 Dancing Shoes 05 From The Ritz To The Rubble 06 Teddy Picker 07 D Is For Dangerous 08 This House Is A Circus 09 Fake Tales Of San Francisco 10 Balaclava 11 Old Yellow Bricks 12 You Probably Couldn’t See For The Lights But You Were Straight Looking At Me 13 I Bet You Look Good On The Dancefloor 14 If You Were There, Beware 15 Flourescent Adolescent 16 Mardy Bum 17 Do Me A Favour 18 Leave Before The Lights Come On 19 When The Sun Goes Down 20 A Certain Romance
Da bekommt man was für sein Geld! Vergangenen Dienstag spielten nicht nur die ohnehin schon ausgiebig gehypten Arctic Monkeys einen Gig im Dresdner Schlachthof... Nein, noch besser, sie hatten ihre Kollegen von The Coral dabei. Für jeden richtigen Musikkenner natürlich ein Unding, da The Coral schon große Hits geschrieben haben, als die Jungspunde aus Sheffield wohl gerade erst ihre Instrumente unterm Weihnachtsbaum bekommen hatten. Aber eigentlich kann das einem nur recht sein.
Der Begriff „Support Act“ wäre The Coral auch keinesfalls angemessen. Eine muntere dreiviertel Stunde zeigte das Sextett, dass es den arktischen Affen in Sachen Live-Unterhaltung mindestens ebenbürtig ist, musikalisch waren sie ihnen sogar das ein oder andere Mal überlegen. Kein Wunder, bei diesen wunderschönen, kleinen kauzigen Popsongs, die auch nicht davor zurückschrecken mal laut und psychedelisch verspielt zu werden. Von frühen Songs wie „Don’t think you’re the First“, über bekannte Hits á la „Dreaming of you“ und „In the Morning“ bis hin zu Material vom demnächst erscheinenden neuen Album „Roots and Echoes“ boten die Herren feinste Musikunterhaltung. Dies wurde vom Dresdner Publikum im Zuge des Auftrittes auch immer stärker bejubelt. Selten hab ich so frenetischen Jubel bei einem „Support“ gesehen. Das Fundament für einen guten Abend war gelegt.
Und die Arctic Monkeys konnten da auch eigentlich wirklich nicht mehr viel versemmeln. Souverän schritten sie kurz vor halb 10 auf die Bühne, wurden bejubelt und hatten das Publikum mit dem Opener „The View From The Afternoon“ natürlich sofort im Griff. Da wurde geschubst und gekämpft und vor allem geschwitzt. Binnen kürzester Zeit erhöhte sich die Temperatur des Schlachthofs auf gefühlte 45 Grad. Ist man ja gar nicht mehr gewohnt, bei dem spärlichen Sommer draußen.
Danach folgten Hits auf Hits... als zweites kam „Brianstorm“, bevor erst mal ne Riege Songs vom Debüt abgefeuert wurde, ehe dann wieder auf Nummern vom tollen neuen Album Favourite Worst Nightmare zurückgegriffen wurde. Die Balance zwischen den beiden Alben war nahezu 50/50 und auch die neuen Nummern kamen erstaunlich gut an. Und das, wobei sie selbst ein Nicht-Kenner der Band hätte von den alten unterscheiden können. Die neuen Songs sind sperriger, weniger direkt und viel verspielter und vielschichtiger. Da kündigt Frontmann Alex Turner das düstere „If you were there, beware“ auch schon mal vorwarnend als „a bit different“ an. Der Song war ein weiteres Highlight des Abends. Die Band genoss ihren Abend in Sachsen, scherzte aber hauptsächlich untereinander, als mit dem Publikum. Hmm, wirkt etwas distanziert, allerdings hat man das was Turner denn mal gesagt hat auch kaum verstanden. Schwere Dialekt-Gefahr! Die Stimmung hielt sich auf einem hohen Pegel, kochte bei „When the Sun goes down“ natürlich auch ordentlich über und hinterlies alle Beteiligten mit ordentlich Schweiß und dem ein oder anderen verlorenen Converse-Treter... Seems to be Rock’n Roll! Am Ende gingen die Arctic Monkeys. Ohne Zugaben. Wie immer. Aber die mussten sie auch nicht zeigen. Sie hatten ihr Ziel erreicht... sie haben uns einen rundum vergnüglichen Abend beschert und auch irgendwie mal wieder aufs Neue bewiesen, dass sie den Hype nach wie vor doch irgendwie wert sind.
Setlist: 01 The View From The Afternoon 02 Brianstorm 03 Still Take You Home 04 Dancing Shoes 05 From The Ritz To The Rubble 06 Teddy Picker 07 D Is For Dangerous 08 This House Is A Circus 09 Fake Tales Of San Francisco 10 Balaclava 11 Old Yellow Bricks 12 You Probably Couldn’t See For The Lights But You Were Straight Looking At Me 13 I Bet You Look Good On The Dancefloor 14 If You Were There, Beware 15 Flourescent Adolescent 16 Mardy Bum 17 Do Me A Favour 18 Leave Before The Lights Come On 19 When The Sun Goes Down 20 A Certain Romance
rhododendron - 13. Jul, 00:39