Donnerstag, 6. September 2007

Timing is Everything

Passend zum Herbstanfang veröffentlichen Athlete mit "Beyond The Neighbourhood" ... tja ... ein schönes Sommeralbum


So, es ist Anfang September, die Tage werden kürzer, grauer und kühler. Doch das war zum Glück nicht immer so. Vor über einem Monat habe ich erstmalig die neue Athlete-Platte Beyond the Neighbourhood" gehört und war damit noch relativ spät dran, weil das Teil bereits seit Mitte Juni im Internet rumgeisterte. Jetzt ist es in England erschienen, bei uns dauert's sogar noch zwei Wochen. Klassischer Fall von falschem Timing. Und die drängenste Frage dazu ist... Warum erst jetzt? Das Album ist fertig, abgemischt, schon längst im Internet geleakt, alles steht und es passt so gut in diese wenigen Sommermomente, die wir 2007 haben. Warum nicht einfach raus damit? Unverständlich, dass man zwischen Plattenfertigstellung und Release eben dieser 3 Monate braucht. Das ist ein Witz! Denn dabei haben die 4 Herrschaften von Athlete auch nichts zu verstecken, denn dieses Album ist ganz hervorragend. Und auch irgendwie überraschend.
Athlete schaffen die große Kunst, wieder einmal anders zu klingen. Dabei ist der große Pathos und die Schwere des UK-No.1- Vorgängers "Tourist" zu großen Teilen verschwunden. Die Band entdeckt die Lust an der Leichtigkeit wieder. Die kleinen Elektro-Elemente, die das Debüt "Vehicles & Animals" 2003 so erfrischend leicht machten kerren zurück. Dennoch ist "Beyond the Neighbourhood" keine vollständige Abkehr vom Großspurpop eines "Tourist" und auch keine totale Wiederkehr zum Casio-Pop des Debüts. Es vermischt vielmehr beide Elemente und wirkt irgendwie dadurch noch eine Spur neuer. Das Album klingt viel erdiger und kompkter, zackige Giatrenriff treffen auf feinste 80er-Synthie's. Hier wird uns großes, aber dennoch kleines Pop-Kino geboten. Nach dem verspielten Elektro-Opener "In Between 2 States", welcher eigentlich die Richtung des Albums vorgibt, geht es mit der ersten Single "Hurricane", sowie "Tokyo" erstmal locker, flockig weiter. Alles wirkt reduziert auf das, worauf es ankommt. Wunderschöne Melodien. Es folgen einige ruhigere Nummern, wie Airport Disco"oder, "The Outsiders", die aber allesamt viel Charme versprühen. Eine ruhige, melancholische Nummer wie "Flying Over Bus Stops" zeigt die Band von ihrer ganz gefühlvollen Seite. Anders als im Vorgänger übertreiben sie dabei nicht. Selbst die melancholischen Augenblicke dieser Platte bestechen durch ihren gewissen Sinn für Leichtigkeit. Nur um im Anschluss mit "Second Hand Stores" gleich wieder die Euphorie der Liebe zu feiern in einem so wunderschönen Song, das selbst Coldplay dafür morden würden. Ganz klar, dies ist ein Album für die kleinen, wunderschönen Momente im Leben. Ein Album für Verliebte, für den Sommer, für das schöne im Leben. Nichts wirkt übertrieben. Der Pathos und Kitsch hält sich extrem in Grenzen und wirkt bei dieser sympathischen Band auch irgendwie authentisch. Und so resümiert Sänger Joel Pott auch zurrecht am Ende... "This is what I sound like". So klingen Athlete 2007. Irgendwie gewohnt, aber doch auch wieder eine Spur anders. Und das macht diese Band einfach so sympathisch, so dass man ihnen endlich auch mal den großen Durchbruch auch außerhalb von Großbritannien wünscht. Denn an der Qualität der Musik mangelt es in keinen Fällen. Das ist vermutlich nicht die tiefschürfenste und innovativste Platte des Jahres, aber mit Sicherheit vom Inhalt her eine der besten. Und wenn man Glück hat, dann funktioniert sie auch noch im Herbst bzw. auch nicht saisonbedingt. Ich kauf mir die natürlich auf jeden Fall noch nach, damit diese Band uns noch erhalten bleibt. Ganzjährig!

Video "Hurricane"

Video "The Outsiders" (Live)

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