Freitag, 26. Oktober 2007

ROISIN MURHPY - OVERPOWERED

... do you like disco?

Roisin Murphy packt auf ihrem neuen Album die Disco-Kugel aus! Jetzt ist Schluss mit Jazz-Pop von Matthew Herbert, Roisin möchte tanzen! Deswegen hat sie gleich mal Produzenten wie Richard X, Andy Cato (Groove Armada) und Seiji (Bugz In The Attic) für ihr neuestes Werk verpflichtet. Richard X mag von Remixen für Depeche Mode, Gwen Stefani, Ciara oder durch Pop-Produktionen für die Sugababes („Freak like me“) und Liberty X („Being Nobody“), eine britische Band aus TV-Casting-Überbleibseln, kennen. Auch Groove Armada („I see you baby“) haben kürzlich mit Ex-Sugababe Mutya zusammengearbeitet und Genosse Seiji steuerte jüngst einen Remix zu Britneys "Gimme more" - EP bei. Ob sich das Album nun zur chartstauglichen Konventionalität hinreißen ließ, oder ob das überhaupt einer der Verantwortlichen wollte... wir werden sehen!
Das Album ist insgesamt sehr glatt produziert. Nicht so wie beim Vorgänger, bei dem man noch Ecken und Kanten entdecken konnte. Also heißt hier es auch: Bahn frei für klassische Songstrukturen! Die Refrains möchten eingängig wirken, teilweise etwas übertrieben und man wird manchmal unfreiwillig an Chart-Dance-Musik erinnert. Tracks bei denen dieser Eindruck wirklich nicht von ungefähr kommt sind „You know me better“ und die zweite Single-Auskopplung „Let me know“. Hier hat man teilweise das Gefühl Sophie Ellis Bextor und Dannii Minogue würden gleich um die Ecke kommen und sich als Duett-Partnerinnen ankündigen. Kitsch-Momente sind hier also nicht ausgeschlossen.
Geprägt ist das Album v.a. durch 80er-Jahre Synthesizer Sounds. Doch es gibt auch viele Tracks, die beweisen, dass das sehr wohl auch sehr gut gehen kann. In diese Kategorie kann man eindeutig „Overpowered“, „Dear Miami“, „Primitive“, „Parallel lives“ und „Footprints“ einordnen. Hier wird alles richtig gemacht. Vor allem in „Footprints“ setzen 80-er typische Synthie-Sounds ein, die ein authentisches Oldschool-Gefühl vermitteln.
Die erste Singleauskopplung „Overpowered“, ist schlichtweg ein Wahnsinnssong! Ein dumpfer Beat führt den Track an, er beginnt klarer und lauter zu werden, der einsetzende Gesang wirkt kühl, aber nicht kraftlos. Der Beat pulsiert. Bis zum Ende. Er dröhnt unaufhaltsam durch die Boxen. Man wünscht sich plötzlich das Lied nicht auf der häuslichen Stereo-Anlage anzuhören, sondern ihn in einem tollen Club mit geschlossenen Augen genießen zu können.
Ein wenig R’n b-ig kommt „Tell everybody“ daher. Locker, unbeschwert und abwechslungsreich ist er.
„Cry Baby“ besitzt definitiv Elemente von Dead or Alive’s “You spin me round (like a record”), was auch sofort nach den ersten Sekunden des Tracks klar ist. Die 80-er Party wird also fortgeführt.
Zu den weiteren Spitzenmomenten des Albums gehört eindeutig „Primitive“. Roisins Stimme streicht sanft über die genauso sanften Synthesizer Sounds, wird im Laufe des Tracks immer kraftvoller, wirkt aber dennoch behutsam. Es ist einer der ruhigeren Tracks des Albums. Zu all dem Überfluss wird der Schluss eingeläutet von Streichern. Eine Elektropopballade vom Feinsten.
Genauso wie diese Songs, ist auch „Dear Miami“ ein Track der sich im Ohr breit macht und nicht mehr herauskommen möchte. Hier wird alles richtig gemacht. Ein echtes Glanzstück.
Roisin lädt uns mit ihrem Album alle ein Spaß mit ihr und der Dancefloorplatte zu haben. Nicht zu allen Tracks mag man tanzen, aber mit dem Großteil ihrer Songs ist der Spaß sehr wohl garantiert und man kann unbesorgt die Sause steigen lassen. Dass Roisin sich nicht nur musikalisch neu inszeniert hat, sondern auch visuell, erkennt man deutlich an den neuen Fotografien und Videos zu diesem Album. Sie zeigen Roisin in Kleidungsstücken die eigentlich keine Kleidungsstücke mehr sind. Extravagant. Auffallend. Riesengroß und meist von undefinierbarer Form. Oder mit einem Wort „björkig“. Roisin ist wohl jetzt so etwas wie ein lebendes Ausstellungsstück. Vielleicht versucht sie sich bei der nächsten Single dann im Discokugel-Outfit. Man darf gespannt sein und hoffen, dass die nächste Single „Dear Miami“ sein wird.

nobono

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