rhododendron's finest - teil zwei
Ich hatte Zeit. Es geht also weiter mit den Plätzen 15 - 11. Enjoy!
# 15 ... Klaxons „Myths Of The Near Future“
Der Hype. Kein Jahr ohne neue „Next-Best-Thing“-Bands aus dem UK. Meist bleibt es dann auch bei diesem einen Jahr. Aber das hat es dann halt auch in sich. 2007 war es der „New Rave“. Und auch wenn der nich so laut schreit, wie damals die Garagenrock-Welle, so sieht man ihn allerorts. Elektronische Musik (also die gute) hat wieder Hochkonjunktur und die Klamotten im H&M werden zunehmend bunter. Aber vermutlich bekommt das die Mehrheit hier eh erst nächstes Jahr mit. Dabei machen die Klaxons gar nicht mal so sehr Rave. Es ist eher sehr beatlastiger Britrock feinster Art. Zwischendurch gern mal wild und durchgeknallt, wie bei „Magick“ oder „Atlantis to Interzone“, den Durchdreh-Hit der Stunde. Ansonsten ist da drin aber auch viel Melodie, viel Keyboard-Momente und viel Science-Fiction. Dazu passt es, dass die drei Herren über kryptische Geschehnisse jenseits unserer Galaxie erzählen. Und bunt ist es sowieso! Und Neon! Und überhaupt. Was man den Klaxons bescheinigen kann ist die Tatsache, dass sie mal wieder neue Impulse gesetzt haben, auch wenn sie dafür gern mal in den 80er fischen, aber das muss ja nix schlechtes implizieren. Ein popkulturelles Werk zur Zeit. Inklusive Acid-Bässe. Eine Realitätsflucht sondergleichen und eine Energie, die hoffentlich für mehr als ein Jahr reicht. Wir werden sie im Auge behalten!
Bester Track: Atlantis To Interzone
Ansehen: It’s Not Over Yet
# 14 ... Beirut „The Flying Club Cup“
Der Kulturbotschafter. Bereits auf seinem Debüt „Gulag Orkester“ führte uns Zach Condon auf eine Reise. Neben all dem Britpop, Indie-Rock, New Wave und was weiß ich, ist dieses Album für mich vor allen eins: ein spannender Blick über den musikalischen Tellerrand. Neue Arten von Musik entdecken leicht gemacht, ohne in irgend einem Second Hand Shop die Weltmusik-Abteilung planlos zu durchwandern. Nach der Balkan-Reise seines Debüts nimmt uns „The Flying Club Cup“ mit auf eine Reise in die Welt des französischen Chansons. Nicht wirklich auf Französisch. Und nicht wirklich nur Chanson, aber diese Platte ist deutlich von der Landschaft Frankreichs inspiriert. Die traurige Trompete, die Condon so schön spielt, die zirpende Gitarre, die zarten Streicher und das scheinbar fröhlich herumspielende Klavier. Dieser Geist der Folk-Musik paart sich auf unnachahmliche Weise mit Pop und feinem Singer/Songwriter-tum. Ein Album, wie eine kleine, melancholische, aber doch freundliche Wundertüte verschiedenster musikalischer Stile, vereint zu einem einzigartigen Hörerlebnis, bei dem man, wie bei Arcade Fire z.B. auch einfach hört, dass es klingt. Das es gut klingt vor allem. Etwas anders, aber sehr zu empfehlen. Da hört man gern hin und vor allem genau hin. Vor allem wächst diese Platte mit jedem Hören und lädt so zum Entdecken ein. Und ich freu mich jetzt schon, wie ein kleines Kind, wo denn die Reise nächstes Mal hingeht.
Bester Track: In The Mausoleum
Anhören: A Sunday Smile
# 13 ... Simian Mobile Disco „Attack Decay Sustain Release“
Die Fitzler. Es blubbert, es vibriert, es peitscht das Acid. Kein Regler bleibt ungedreht, wenn sich James Ford und James Shaw an die Geräte wagen. Ob es nun am allgemeinen Interesse der Welt an guter elektronischer Musik liegt, am New Rave Hype oder weil Mr. Ford bereits die Klaxons oder Arctic Monkeys produziert hat... dieses Album hat Schmiss. Und neben all den heißen Rave-Electro-New-Dance-Whatever Scheiben von Justice, Digitalism oder Boys Noize dieses Jahr schneidet dieses einfach am besten ab. Lange hat mich kein reines elektronisches Dance-Album mehr so begeistert wie „Attack Decay Sustain Release“. Dieses Album ist Auslöser und Aushängeschild für meine wieder entdecke Liebe zu elektronischer Musik. Ja, alte Liebe rostet nicht. Und so was kann man gar nicht hoch genug bewerten. Wenn sich allein der Opener „Sleep Deprivation“ langsam aufbaut und dann mit diesem unvergleichlichen Beat um die Ecke kommt, dann ist einem jedes große Album der Rockgeschichte egal. SMD gehen auf die Zwölf. Die Beats schreien „Tanzt, ihr Fußvolk!“ und der Sound wirkt extrem fett und vielschichtig. Zwar mehr wie klassischer Rave, als das funkige Daft-Punk-Plagiat von Justice oder die rockige Platte von Digitalism, aber vielleicht ist es gerade das. Überall blubbert und fitzelt es. Unerwartete Soundwendungen kommen um die Ecke, die Sprachsamples werden passend eingebaut. Und vor allem ist das Teil abwechslungsreich. Neben Brettern wie „Hotdog“ oder „Tits & Acid“ gibt’s poppiges wie „Love“, sehr grooviges wie „I Believe“, experimentellen Kram á la „Scott“, sowie mit „Hustler“ den Disco-Hit des Jahres. Das gab es alles schon mal, das ist nicht neu. Weder innovativ, noch besonders tiefgründig. Aber wer auch nur halbwegs Ahnung von elektronischer Club-Musik hat, der muss dieses Retro-Rave-Hitsammelsorium einfach lieben. Ob mit oder ohne Neon ist auch egal!
Bester Track: Hustler
Anhören: Tits & Acid
# 12 ... Thirteen Senses „Contact“
Das Missverständnis. So ein Jahr hat ja rückblickend nicht nur Gewinner. Auch ne Menge Verlierer. Viele von denen haben es ja auch verdient. Andere nicht. Und das tut dann natürlich weh. Von der Trennung von Morning Runner oder den Cooper Temple Clause fang ich mal gar nicht an. Auch für die Thirteen Senses lief das alles nicht optimal. Erst leakt das Album zu zeitig im Netz, dann entscheidet man sich nochmal dran zu arbeiten und verschiebt den Release um einige Monate, dann kommt es raus... und floppt. Bei uns sowieso, aber selbst im UK hat das Teil mit Ach und Krach die Top 100 geschafft. Und das nachdem hochgelobten Debüt „The Invitation“, auch aus meiner Sicht eines der schönsten Alben der letzten Jahre. Und das obwohl „Contact“ ja nicht mal wirklich schlecht ist. Es hat sogar einige gute Momente, hauptsächlich die, in denen die Band nicht in den triefigen Kitsch abdriftet, was dann leider doch öfters passiert, als noch beim Debüt. Dennoch ist „Contact“ feinster Soft-Britpop/rock, das stellenweise einfach mehr bietet, als das letzte Keane oder Coldplay-Album. Besser als Snow Patrol sind sie auch allemal. Die Songs haben sie auch. Das wunderschöne „Talking To Sirens“, das meisterhafte „Ones and Zeroes“ oder das hymnische „Contact“. Die Band um Will South wagt auf ihrem Zweitwerk mehr, will auch mehr, wird aber nicht belohnt. Und das ist traurig. Vermutlich hat man versucht etwas zu sein, dass man nicht ist. Man muss keinen schnellen Indie-Rock machen, Boys, wenn man das nicht kann. In den Momenten, wo die Band sich auf das Gefühl, die Songs und deren Wirkung beschränken, haben sie immer noch die Fähigkeit, Leben zu retten. Aus meiner Sicht sind sie immer noch die einzig wirklichen Nachfolger, nachdem Coldplay sich von der Einfachheit verabschiedet haben. Jetzt arbeitet man bereits an Album 3 und die Plattenfirma sitzt im Nacken und will Erfolge. Ich ahne schlimmes, hoffe aber auf das beste. Wir sprechen uns nächstes Jahr nochmal!
Bester Track: Ones and Zeroes
Ansehen: All The Love In Your Hands
# 11 ... The Good, The Bad & The Queen „The Good, The Bad & The Queen“
Die Supergroup. Obwohl Damon Albarn diesen Begriff nachweislich hasst. Genützt hat ihm das nichts, weil alle Welt gespannt auf dieses Projekt mit ehemaligen Mitglieder von The Clash oder The Verve geschaut hat. Die Band, die sich und ihr Album nach einem Song von eben diesem benannt hat gehört ebenfalls zu den Überraschungen des ausgehenden Musikjahres. Albarn ist ohnehin eine der vielseitigsten Figuren im Musikgeschäft. Diese Vielseitigkeit zelebriert er auf jedem der 12 Songs dieses kleinen, feinen Pop-Meisterwerkes. Ein stimmiges, düsteres, in sich geschlossenes Album ist das. Mit Songs über ihre Lieblingsstadt London, über das Leben in dieser, in der Zeit in der wir leben. Es ist ein düsteres, sehr entspanntes Album. Dub und Reggae Elemente finden sich neben klassischem Pop hier ebenfalls spielend ein. Ein Album, welches trotz seiner thematischen Schwere eine gewisse Entspanntheit gepaart mit feinster Melancholie ausstrahlt. Ich glaub, es gibt kein besseres Album, um nachts durch die Strassen London’s zu wandeln. Immerhin wurde es ja auch dafür geschaffen. Albarn und seine Mitmusiker verzaubern einen und liefern irgendwie das ab, was ein gutes Popalbum abliefern sollte. Große Kunst, verpackt in eigentlich einfach wirkende Songs. Ein Album, wie aus einer anderen Zeit, als es der Musik irgendwie noch besser ging. Ach, und all das ohne dabei altbacken zu wirken. Was ich mit all dem Geschwafel eigentlich sagen wollte: Dieses Album ist hervorragend und gehört in die Plattensammlung. Danke!
Bester Track: Kingdom of Doom
Ansehen: Behind The Sun
# 15 ... Klaxons „Myths Of The Near Future“
Der Hype. Kein Jahr ohne neue „Next-Best-Thing“-Bands aus dem UK. Meist bleibt es dann auch bei diesem einen Jahr. Aber das hat es dann halt auch in sich. 2007 war es der „New Rave“. Und auch wenn der nich so laut schreit, wie damals die Garagenrock-Welle, so sieht man ihn allerorts. Elektronische Musik (also die gute) hat wieder Hochkonjunktur und die Klamotten im H&M werden zunehmend bunter. Aber vermutlich bekommt das die Mehrheit hier eh erst nächstes Jahr mit. Dabei machen die Klaxons gar nicht mal so sehr Rave. Es ist eher sehr beatlastiger Britrock feinster Art. Zwischendurch gern mal wild und durchgeknallt, wie bei „Magick“ oder „Atlantis to Interzone“, den Durchdreh-Hit der Stunde. Ansonsten ist da drin aber auch viel Melodie, viel Keyboard-Momente und viel Science-Fiction. Dazu passt es, dass die drei Herren über kryptische Geschehnisse jenseits unserer Galaxie erzählen. Und bunt ist es sowieso! Und Neon! Und überhaupt. Was man den Klaxons bescheinigen kann ist die Tatsache, dass sie mal wieder neue Impulse gesetzt haben, auch wenn sie dafür gern mal in den 80er fischen, aber das muss ja nix schlechtes implizieren. Ein popkulturelles Werk zur Zeit. Inklusive Acid-Bässe. Eine Realitätsflucht sondergleichen und eine Energie, die hoffentlich für mehr als ein Jahr reicht. Wir werden sie im Auge behalten!
Bester Track: Atlantis To Interzone
Ansehen: It’s Not Over Yet
# 14 ... Beirut „The Flying Club Cup“
Der Kulturbotschafter. Bereits auf seinem Debüt „Gulag Orkester“ führte uns Zach Condon auf eine Reise. Neben all dem Britpop, Indie-Rock, New Wave und was weiß ich, ist dieses Album für mich vor allen eins: ein spannender Blick über den musikalischen Tellerrand. Neue Arten von Musik entdecken leicht gemacht, ohne in irgend einem Second Hand Shop die Weltmusik-Abteilung planlos zu durchwandern. Nach der Balkan-Reise seines Debüts nimmt uns „The Flying Club Cup“ mit auf eine Reise in die Welt des französischen Chansons. Nicht wirklich auf Französisch. Und nicht wirklich nur Chanson, aber diese Platte ist deutlich von der Landschaft Frankreichs inspiriert. Die traurige Trompete, die Condon so schön spielt, die zirpende Gitarre, die zarten Streicher und das scheinbar fröhlich herumspielende Klavier. Dieser Geist der Folk-Musik paart sich auf unnachahmliche Weise mit Pop und feinem Singer/Songwriter-tum. Ein Album, wie eine kleine, melancholische, aber doch freundliche Wundertüte verschiedenster musikalischer Stile, vereint zu einem einzigartigen Hörerlebnis, bei dem man, wie bei Arcade Fire z.B. auch einfach hört, dass es klingt. Das es gut klingt vor allem. Etwas anders, aber sehr zu empfehlen. Da hört man gern hin und vor allem genau hin. Vor allem wächst diese Platte mit jedem Hören und lädt so zum Entdecken ein. Und ich freu mich jetzt schon, wie ein kleines Kind, wo denn die Reise nächstes Mal hingeht.
Bester Track: In The Mausoleum
Anhören: A Sunday Smile
# 13 ... Simian Mobile Disco „Attack Decay Sustain Release“
Die Fitzler. Es blubbert, es vibriert, es peitscht das Acid. Kein Regler bleibt ungedreht, wenn sich James Ford und James Shaw an die Geräte wagen. Ob es nun am allgemeinen Interesse der Welt an guter elektronischer Musik liegt, am New Rave Hype oder weil Mr. Ford bereits die Klaxons oder Arctic Monkeys produziert hat... dieses Album hat Schmiss. Und neben all den heißen Rave-Electro-New-Dance-Whatever Scheiben von Justice, Digitalism oder Boys Noize dieses Jahr schneidet dieses einfach am besten ab. Lange hat mich kein reines elektronisches Dance-Album mehr so begeistert wie „Attack Decay Sustain Release“. Dieses Album ist Auslöser und Aushängeschild für meine wieder entdecke Liebe zu elektronischer Musik. Ja, alte Liebe rostet nicht. Und so was kann man gar nicht hoch genug bewerten. Wenn sich allein der Opener „Sleep Deprivation“ langsam aufbaut und dann mit diesem unvergleichlichen Beat um die Ecke kommt, dann ist einem jedes große Album der Rockgeschichte egal. SMD gehen auf die Zwölf. Die Beats schreien „Tanzt, ihr Fußvolk!“ und der Sound wirkt extrem fett und vielschichtig. Zwar mehr wie klassischer Rave, als das funkige Daft-Punk-Plagiat von Justice oder die rockige Platte von Digitalism, aber vielleicht ist es gerade das. Überall blubbert und fitzelt es. Unerwartete Soundwendungen kommen um die Ecke, die Sprachsamples werden passend eingebaut. Und vor allem ist das Teil abwechslungsreich. Neben Brettern wie „Hotdog“ oder „Tits & Acid“ gibt’s poppiges wie „Love“, sehr grooviges wie „I Believe“, experimentellen Kram á la „Scott“, sowie mit „Hustler“ den Disco-Hit des Jahres. Das gab es alles schon mal, das ist nicht neu. Weder innovativ, noch besonders tiefgründig. Aber wer auch nur halbwegs Ahnung von elektronischer Club-Musik hat, der muss dieses Retro-Rave-Hitsammelsorium einfach lieben. Ob mit oder ohne Neon ist auch egal!
Bester Track: Hustler
Anhören: Tits & Acid
# 12 ... Thirteen Senses „Contact“
Das Missverständnis. So ein Jahr hat ja rückblickend nicht nur Gewinner. Auch ne Menge Verlierer. Viele von denen haben es ja auch verdient. Andere nicht. Und das tut dann natürlich weh. Von der Trennung von Morning Runner oder den Cooper Temple Clause fang ich mal gar nicht an. Auch für die Thirteen Senses lief das alles nicht optimal. Erst leakt das Album zu zeitig im Netz, dann entscheidet man sich nochmal dran zu arbeiten und verschiebt den Release um einige Monate, dann kommt es raus... und floppt. Bei uns sowieso, aber selbst im UK hat das Teil mit Ach und Krach die Top 100 geschafft. Und das nachdem hochgelobten Debüt „The Invitation“, auch aus meiner Sicht eines der schönsten Alben der letzten Jahre. Und das obwohl „Contact“ ja nicht mal wirklich schlecht ist. Es hat sogar einige gute Momente, hauptsächlich die, in denen die Band nicht in den triefigen Kitsch abdriftet, was dann leider doch öfters passiert, als noch beim Debüt. Dennoch ist „Contact“ feinster Soft-Britpop/rock, das stellenweise einfach mehr bietet, als das letzte Keane oder Coldplay-Album. Besser als Snow Patrol sind sie auch allemal. Die Songs haben sie auch. Das wunderschöne „Talking To Sirens“, das meisterhafte „Ones and Zeroes“ oder das hymnische „Contact“. Die Band um Will South wagt auf ihrem Zweitwerk mehr, will auch mehr, wird aber nicht belohnt. Und das ist traurig. Vermutlich hat man versucht etwas zu sein, dass man nicht ist. Man muss keinen schnellen Indie-Rock machen, Boys, wenn man das nicht kann. In den Momenten, wo die Band sich auf das Gefühl, die Songs und deren Wirkung beschränken, haben sie immer noch die Fähigkeit, Leben zu retten. Aus meiner Sicht sind sie immer noch die einzig wirklichen Nachfolger, nachdem Coldplay sich von der Einfachheit verabschiedet haben. Jetzt arbeitet man bereits an Album 3 und die Plattenfirma sitzt im Nacken und will Erfolge. Ich ahne schlimmes, hoffe aber auf das beste. Wir sprechen uns nächstes Jahr nochmal!
Bester Track: Ones and Zeroes
Ansehen: All The Love In Your Hands
# 11 ... The Good, The Bad & The Queen „The Good, The Bad & The Queen“
Die Supergroup. Obwohl Damon Albarn diesen Begriff nachweislich hasst. Genützt hat ihm das nichts, weil alle Welt gespannt auf dieses Projekt mit ehemaligen Mitglieder von The Clash oder The Verve geschaut hat. Die Band, die sich und ihr Album nach einem Song von eben diesem benannt hat gehört ebenfalls zu den Überraschungen des ausgehenden Musikjahres. Albarn ist ohnehin eine der vielseitigsten Figuren im Musikgeschäft. Diese Vielseitigkeit zelebriert er auf jedem der 12 Songs dieses kleinen, feinen Pop-Meisterwerkes. Ein stimmiges, düsteres, in sich geschlossenes Album ist das. Mit Songs über ihre Lieblingsstadt London, über das Leben in dieser, in der Zeit in der wir leben. Es ist ein düsteres, sehr entspanntes Album. Dub und Reggae Elemente finden sich neben klassischem Pop hier ebenfalls spielend ein. Ein Album, welches trotz seiner thematischen Schwere eine gewisse Entspanntheit gepaart mit feinster Melancholie ausstrahlt. Ich glaub, es gibt kein besseres Album, um nachts durch die Strassen London’s zu wandeln. Immerhin wurde es ja auch dafür geschaffen. Albarn und seine Mitmusiker verzaubern einen und liefern irgendwie das ab, was ein gutes Popalbum abliefern sollte. Große Kunst, verpackt in eigentlich einfach wirkende Songs. Ein Album, wie aus einer anderen Zeit, als es der Musik irgendwie noch besser ging. Ach, und all das ohne dabei altbacken zu wirken. Was ich mit all dem Geschwafel eigentlich sagen wollte: Dieses Album ist hervorragend und gehört in die Plattensammlung. Danke!
Bester Track: Kingdom of Doom
Ansehen: Behind The Sun
rhododendron - 2. Nov, 15:04