The Songs That Saved My Life - Teil Eins
Lieder, die mir wirklich wichtig sind . . .
Nein, ich leide nicht an einer vorzeitigen Midlife-Crisis und ich hab auch keine neuartige, unbekannte Krankheit, die mich in naher Zukunft dahin rafft. Hab ich zu viel Freizeit? Hmmm, nein auch nicht. Ich nehme mir die Zeit. Und zwar, um wirklich mal zu resümieren. Morrissey hat diese Songs in der vergessenen Smiths-B-Seite „Rubber Ring“ mal als die „Songs that saved your life“ bezeichnet. Lebensrettende Musik. Und somit die meiner Meinung nach besten Songs aller Zeiten. In meinen Augen, aus meinen Augen. Songs, die bewiesen haben, das Musik mehr sein kann als nur Begleiterscheinungen des Formatradios oder tanzflächenfüllendes Disco-Gedöns. Musik kann viel mehr. Sie kann dir ein Ziel zeigen, einen Weg und auch eine Lebensphilosophie. Mir hat sie das in den letzten Jahren. Es wirkt wie ein Klischeesatz, aber ohne Musik wär ich vermutlich... na ja, ihr wisst schon. Anyway. Ich habe das alles in allem auf eine Top 30 der essentiellsten und besten Songs, die ich kenne reduziert. Ich verzichte dabei bewusst auf ein Ranking, weil sowas sinnlos ist und alle Songs gleichwertig gut sind. Mal mehr, mal weniger. Nehmt euch die Zeit und lest bzw. entdeckt vielleicht auch den ein oder anderen Song, den ihr noch nicht kanntet und hört diesen auf dem YouTube-Videolink an. Vielleicht retten sie auch euer Leben.
Hier nun der erste von sechs Blöcken á 5 Songs, die ich in den nächsten Tagen und Wochen hier präsentieren werde. Schaut einfach immer wieder vorbei. Viel Vergnügen, Welt!
#01 / Pet Shop Boys „Being Boring“
Die wahre Größe eines Songs erkennt man nicht in seiner Struktur oder der Aufwendigkeit seiner Produktion. Darauf sollte man auch nicht achten, wenn man sich diesen scheinbaren „cheesy“ Pop-Song von England’s alten Pop-Herren anhört. Denn, was in erster Linie wie ein simpler, netter Radiodudel-Song anhört, entpuppt sich bei genauem Betrachten als eine der meisterhaftesten Kompositionen der Gegenwart. Dabei sind es vor allem die Lyrics, die berühren. Ein Song, der über 3 Dekaden geht und Neil Tennant’s persönlichste Gedanken umfasst. Von der Vergangenheit einer wunderschönen Teenager-Zeit, über den Aufbruch in eine neue Zeit bis hin zur Gegenwart. „All the people I’ve been kissing. Some are here and some are missing” resümiert Tennant. Es ist die Geschichte eines Lebens. Rekapitulierend und ehrlich. Im Refrain wird es auf den Punkt gebracht... „We were never being boring“. Man blickt zuzrück, mit einem weinenden, aber einem auch lachenden Auge. Ein sehr trauriger Song, über die Vergänglichkeit unseres Daseins und die Sachen, auf die es im Leben ankommt. Und das verpackt in eine so anrührende Melodie. Wenn man die Pet Shop Boys nie verstanden hat. Vielleicht geht man bei diesem Song mal in sich und checkt es endlich. Hauptsache es wird nicht langweilig. Gell, Mr. Tennant?
Release: 1990 / Album: Behaviour, Video ansehen
#02 / The Stills “Gender Bombs”
An alle geschundenen Männerherzen. Hier kommt euer Refrain... „The girl will school you“. Vermutlich. “Gender Bombs” ist einer der schönsten Break-Up-Songs ever. Wobei das ganze Debütalbum der Stills voll war von Songs dieser Art. „Logic will break your Heart“ hieß es. Auch ein Zitat aus diesem Song, dem stärksten da drauf. Stellvertretend für ein geniales Pop-Album, welches mir damals vermutlich in ner schweren Zeit wirklich das Leben mit gerettet hat (schon wieder so ne abgedroschene Phrase). Der Song an sich eine melancholische düstere Mischung aus Indie-Rock mit leichten New-Wave anleihen. Und diese Grundstimmung des Verlassenseins, aber auch irgendwie mit der Kraft die daraus entsteht. Klar, die „massive suicide dreams“ gehören da natürlich dazu. Aber in erster Linie repräsentiert dieser Song das, was ich an all diesen Songs so mag... sie schürren Verständnis. Ha! Und das ist MEIN Album. Das kann mir keiner nehmen! Es sei denn, ihr kommt jetzt auf den Geschmack.
Release: 2002 / Album: Logic Will Break Your Heart, Live Video ansehen
#03 / Doves „There Goes The Fear“
Da benutze ich doch gern mal das ansonsten so inflationär gebrauchte Wort “Hymne”. Denn hier haben wir eine. Man sagt ja auch gern mal, das Musik „uplifting“ ist und einem Kraft gibt. Das sagen dann auch Leute bei Olli Geißen’s Chartshow über irgendwelche todgenudelten 80er Pop-Schnulzen von Celine Dion. Aber hier haben wir, unabhängig davon, einen dieser Songs, die den Begriff Hymne zurrecht tragen und tragen dürfen. „There Goes The Fear“ von den Doves ist eine über 6minütige Symphonie für die Sinne. Ein Song über den Neuanfang. Hinfort mit der Angst. Dazu Chöre, Gitarrenwände und eine samtweiche Stimme, die einen in all der Euphorie immer noch zu beruhigen versucht. „Close your brown Eyes and lay next to me“. Gut, also auch ein Song für Verliebte. Also multifunktionale Nummer. Dieses Lied kann wirklich Leben retten. Man legt es ein, schließt die Augen (oder öffnet sie, Ansichtssache) und spürt diese Wärme, die der Song verbreitet. Besonders im Sommer sehr gut nachvollziehbar. Klappt aber auch zu jeder Jahreszeit. Für die 6 Minuten fühlt man alles Schwere von einem fallen. Und am Ende lächelt man vielleicht sogar drüber. Und wenn man ganz viel Glück hat, hält das auch über den Song hinaus an.
Release: 2002 / Album: The Last Broadcast, Video ansehen
#04 / Interpol “Take You On A Cruise”
Okay, das ist jetzt etwas irrelevanter. Ich habe mir Tage und Wochen den Kopf zerbrochen, welcher Interpol Song der wichtigste für mich ist. Musik-Wissende antworten Sachen wie „Stella“ oder „Specialist“, Indie-Mädels lieben ja total „Evil“ und blabla. Fakt ist, ich kann mich nicht wirklich entscheiden. Es gibt de facto kein wirklich schlechtes Interpol Lied. Selbst mit „Roland“ und „PDA“ hab ich mich mittlerweile angefreundet. Warum dann am Ende „Take you on a cruise“? Hmm, keine Ahnung. Vermutlich wegen des kongenialen Einfalls „Time is like a broken watch and make money like Fred Astaire“ in den Song einzubauen. Wie lustig ist das denn? Der Song an sich ist nicht lustig, sondern typisch düster, melancholisches, wie es alle Interpol Songs sind. Diese Band spielt am Rande der Perfektion, mit einem ganz eigenen, spezifischen Sound (wehe, jetzt kommen Joy Division Vergleiche). Dieser Song ist systematisch dafür. Alles zieht einen in den Bahn. Bank’s Stimme, Kessler’s Gitarren und auch Dengler’s Bass. Dieser bekommt besonders im zweiten eine tragende Rolle, wenn sich das Thema des Songs vom melancholischen Trauerspiel zu leichter Tanzbarkeit ändert. Wobei die natürlich immer noch sehr traurig ist. Warum auch lachen? Gibt’s ja nichts. Dieser Song ist Hypnose. Wie die ganze Band. Nehmt jeden Song, von mir aus. Es zieht einen in seinen Bann, dank dieser genialen Chemie. Auf das sie noch viele Jahre anhalten wird.
Release: 2004 / Album: Antics, Fan Video ansehen
#05 / Massive Attack “Unfinished Sympathy”
Hier mal eine bekanntere Nummer, die eigentlich jeder kennen sollte, der sich halbwegs mit Musik beschäftigt. Ich weiß jetzt nicht, ob damit der Trip Hop erfunden wurde, zumindest wurde er der Öffentlichkeit präsentiert. Das berühmte One-Shot-Video dürfte ja auch jedem ein Begriff sein. Ich bin eigentlich nicht soooo into Trip Hop. Obwohl ich die Idee super finde, klassische Hip Hop Beats um ein extensives Klangspektrum zu erweitern. Auch wenn’s manchmal sehr langweilig sein kann. Aber nicht „Unfinished Sympathy“. Das ist einer der besten Popsongs aller Zeiten und ein Musterbeispiel dafür, wie gut etwas klingen kann, wenn alles zusammenklingt, wie es klingen soll. Hier passt alles. Der Beat, das wunderschöne Piano, die Streicher am Ende und natürlich diese tolle Soulstimme, welche dieses traurige Liebeslied intoniert. „I’m missing every part”… mehr muss man dazu auch nicht mehr sagen. Die Melancholie des Songs spricht Bände und schafft einen perfekten Spargat zwischen einem einfachen Song und einer großen Symphonie. Aber das wisst ihr vermutlich schon lange.
Release: 1991 / Album: Blue Lines, Video ansehen
Nein, ich leide nicht an einer vorzeitigen Midlife-Crisis und ich hab auch keine neuartige, unbekannte Krankheit, die mich in naher Zukunft dahin rafft. Hab ich zu viel Freizeit? Hmmm, nein auch nicht. Ich nehme mir die Zeit. Und zwar, um wirklich mal zu resümieren. Morrissey hat diese Songs in der vergessenen Smiths-B-Seite „Rubber Ring“ mal als die „Songs that saved your life“ bezeichnet. Lebensrettende Musik. Und somit die meiner Meinung nach besten Songs aller Zeiten. In meinen Augen, aus meinen Augen. Songs, die bewiesen haben, das Musik mehr sein kann als nur Begleiterscheinungen des Formatradios oder tanzflächenfüllendes Disco-Gedöns. Musik kann viel mehr. Sie kann dir ein Ziel zeigen, einen Weg und auch eine Lebensphilosophie. Mir hat sie das in den letzten Jahren. Es wirkt wie ein Klischeesatz, aber ohne Musik wär ich vermutlich... na ja, ihr wisst schon. Anyway. Ich habe das alles in allem auf eine Top 30 der essentiellsten und besten Songs, die ich kenne reduziert. Ich verzichte dabei bewusst auf ein Ranking, weil sowas sinnlos ist und alle Songs gleichwertig gut sind. Mal mehr, mal weniger. Nehmt euch die Zeit und lest bzw. entdeckt vielleicht auch den ein oder anderen Song, den ihr noch nicht kanntet und hört diesen auf dem YouTube-Videolink an. Vielleicht retten sie auch euer Leben.
Hier nun der erste von sechs Blöcken á 5 Songs, die ich in den nächsten Tagen und Wochen hier präsentieren werde. Schaut einfach immer wieder vorbei. Viel Vergnügen, Welt!
#01 / Pet Shop Boys „Being Boring“
Die wahre Größe eines Songs erkennt man nicht in seiner Struktur oder der Aufwendigkeit seiner Produktion. Darauf sollte man auch nicht achten, wenn man sich diesen scheinbaren „cheesy“ Pop-Song von England’s alten Pop-Herren anhört. Denn, was in erster Linie wie ein simpler, netter Radiodudel-Song anhört, entpuppt sich bei genauem Betrachten als eine der meisterhaftesten Kompositionen der Gegenwart. Dabei sind es vor allem die Lyrics, die berühren. Ein Song, der über 3 Dekaden geht und Neil Tennant’s persönlichste Gedanken umfasst. Von der Vergangenheit einer wunderschönen Teenager-Zeit, über den Aufbruch in eine neue Zeit bis hin zur Gegenwart. „All the people I’ve been kissing. Some are here and some are missing” resümiert Tennant. Es ist die Geschichte eines Lebens. Rekapitulierend und ehrlich. Im Refrain wird es auf den Punkt gebracht... „We were never being boring“. Man blickt zuzrück, mit einem weinenden, aber einem auch lachenden Auge. Ein sehr trauriger Song, über die Vergänglichkeit unseres Daseins und die Sachen, auf die es im Leben ankommt. Und das verpackt in eine so anrührende Melodie. Wenn man die Pet Shop Boys nie verstanden hat. Vielleicht geht man bei diesem Song mal in sich und checkt es endlich. Hauptsache es wird nicht langweilig. Gell, Mr. Tennant?
Release: 1990 / Album: Behaviour, Video ansehen
#02 / The Stills “Gender Bombs”
An alle geschundenen Männerherzen. Hier kommt euer Refrain... „The girl will school you“. Vermutlich. “Gender Bombs” ist einer der schönsten Break-Up-Songs ever. Wobei das ganze Debütalbum der Stills voll war von Songs dieser Art. „Logic will break your Heart“ hieß es. Auch ein Zitat aus diesem Song, dem stärksten da drauf. Stellvertretend für ein geniales Pop-Album, welches mir damals vermutlich in ner schweren Zeit wirklich das Leben mit gerettet hat (schon wieder so ne abgedroschene Phrase). Der Song an sich eine melancholische düstere Mischung aus Indie-Rock mit leichten New-Wave anleihen. Und diese Grundstimmung des Verlassenseins, aber auch irgendwie mit der Kraft die daraus entsteht. Klar, die „massive suicide dreams“ gehören da natürlich dazu. Aber in erster Linie repräsentiert dieser Song das, was ich an all diesen Songs so mag... sie schürren Verständnis. Ha! Und das ist MEIN Album. Das kann mir keiner nehmen! Es sei denn, ihr kommt jetzt auf den Geschmack.
Release: 2002 / Album: Logic Will Break Your Heart, Live Video ansehen
#03 / Doves „There Goes The Fear“
Da benutze ich doch gern mal das ansonsten so inflationär gebrauchte Wort “Hymne”. Denn hier haben wir eine. Man sagt ja auch gern mal, das Musik „uplifting“ ist und einem Kraft gibt. Das sagen dann auch Leute bei Olli Geißen’s Chartshow über irgendwelche todgenudelten 80er Pop-Schnulzen von Celine Dion. Aber hier haben wir, unabhängig davon, einen dieser Songs, die den Begriff Hymne zurrecht tragen und tragen dürfen. „There Goes The Fear“ von den Doves ist eine über 6minütige Symphonie für die Sinne. Ein Song über den Neuanfang. Hinfort mit der Angst. Dazu Chöre, Gitarrenwände und eine samtweiche Stimme, die einen in all der Euphorie immer noch zu beruhigen versucht. „Close your brown Eyes and lay next to me“. Gut, also auch ein Song für Verliebte. Also multifunktionale Nummer. Dieses Lied kann wirklich Leben retten. Man legt es ein, schließt die Augen (oder öffnet sie, Ansichtssache) und spürt diese Wärme, die der Song verbreitet. Besonders im Sommer sehr gut nachvollziehbar. Klappt aber auch zu jeder Jahreszeit. Für die 6 Minuten fühlt man alles Schwere von einem fallen. Und am Ende lächelt man vielleicht sogar drüber. Und wenn man ganz viel Glück hat, hält das auch über den Song hinaus an.
Release: 2002 / Album: The Last Broadcast, Video ansehen
#04 / Interpol “Take You On A Cruise”
Okay, das ist jetzt etwas irrelevanter. Ich habe mir Tage und Wochen den Kopf zerbrochen, welcher Interpol Song der wichtigste für mich ist. Musik-Wissende antworten Sachen wie „Stella“ oder „Specialist“, Indie-Mädels lieben ja total „Evil“ und blabla. Fakt ist, ich kann mich nicht wirklich entscheiden. Es gibt de facto kein wirklich schlechtes Interpol Lied. Selbst mit „Roland“ und „PDA“ hab ich mich mittlerweile angefreundet. Warum dann am Ende „Take you on a cruise“? Hmm, keine Ahnung. Vermutlich wegen des kongenialen Einfalls „Time is like a broken watch and make money like Fred Astaire“ in den Song einzubauen. Wie lustig ist das denn? Der Song an sich ist nicht lustig, sondern typisch düster, melancholisches, wie es alle Interpol Songs sind. Diese Band spielt am Rande der Perfektion, mit einem ganz eigenen, spezifischen Sound (wehe, jetzt kommen Joy Division Vergleiche). Dieser Song ist systematisch dafür. Alles zieht einen in den Bahn. Bank’s Stimme, Kessler’s Gitarren und auch Dengler’s Bass. Dieser bekommt besonders im zweiten eine tragende Rolle, wenn sich das Thema des Songs vom melancholischen Trauerspiel zu leichter Tanzbarkeit ändert. Wobei die natürlich immer noch sehr traurig ist. Warum auch lachen? Gibt’s ja nichts. Dieser Song ist Hypnose. Wie die ganze Band. Nehmt jeden Song, von mir aus. Es zieht einen in seinen Bann, dank dieser genialen Chemie. Auf das sie noch viele Jahre anhalten wird.
Release: 2004 / Album: Antics, Fan Video ansehen
#05 / Massive Attack “Unfinished Sympathy”
Hier mal eine bekanntere Nummer, die eigentlich jeder kennen sollte, der sich halbwegs mit Musik beschäftigt. Ich weiß jetzt nicht, ob damit der Trip Hop erfunden wurde, zumindest wurde er der Öffentlichkeit präsentiert. Das berühmte One-Shot-Video dürfte ja auch jedem ein Begriff sein. Ich bin eigentlich nicht soooo into Trip Hop. Obwohl ich die Idee super finde, klassische Hip Hop Beats um ein extensives Klangspektrum zu erweitern. Auch wenn’s manchmal sehr langweilig sein kann. Aber nicht „Unfinished Sympathy“. Das ist einer der besten Popsongs aller Zeiten und ein Musterbeispiel dafür, wie gut etwas klingen kann, wenn alles zusammenklingt, wie es klingen soll. Hier passt alles. Der Beat, das wunderschöne Piano, die Streicher am Ende und natürlich diese tolle Soulstimme, welche dieses traurige Liebeslied intoniert. „I’m missing every part”… mehr muss man dazu auch nicht mehr sagen. Die Melancholie des Songs spricht Bände und schafft einen perfekten Spargat zwischen einem einfachen Song und einer großen Symphonie. Aber das wisst ihr vermutlich schon lange.
Release: 1991 / Album: Blue Lines, Video ansehen
rhododendron - 20. Feb, 13:14