Sechs Singles - 04 / 08
Krankheitsbedingt diesmal etwas später. Wir reden uns um Kopf und Kragen.
#1 … Black Kids “I’m Not Gonna Teach Your Boyfriend How To Dance With You” (VÖ: 07.04.08)
Album: “tba”
rhododendron: "The Words On The Streets and it's on the news... I'm Not Gonna teach him how to dance with you!!!" Das ist mal ne Ansage! Wieder einer dieser extrem langen Songtitel verpackt in diesen extrem schönen Indie-Poprock-Song. Dabei kommen die Black Kids meines Wissens sogar aus Amerika. Gut, aber mehr weiß ich von denen auch nicht. Außer, dass sie mit "Boyfriend" einen richtig, richtig großen Hit im Schlepptau haben. Einer dieser Nummern, der die so-called "Indie"-Discos dieses Planeten im Sturm erobern wird. Dazu ist der Refrain zu catchy, der Sound klingt sehr nach den frühen New Order oder Cure und das ist natürlich nie die schlechteste Referenz. Gott, ein Lied wie ein Jungbrunnen. Oder?
doughnut: Das erste Mal bin ich ja drauf gestoßen, als mir vor einiger Zeit das Kate Nash Cover von diesem Song zugespielt wurde. Bei ihr dachte ich schon: sehr netter Song, Original kennst du aber nun auch nicht. Das hat sich dann einige Wochen später geändert und was soll man sagen? Es ist doch schön, wenn Sängerinneren wie Kate Nash ihre Bekanntheit auch dafür nutzen, schöne Songs zu erkennen und kleine Bands zu fördern, denn wie du weiß ich quasi gar nichts über diese Band, nichtmals, woher sie stammen. Das sie nun aus den USA kommen sollen, mag man doch gar nicht vermuten, aber auch nicht aus dieser zeit, denn wie du schon sagst kann man als Referenzen relativ eindeutig New Order und The Cure nennen. VIelleicht mag das auch an der bescheidenen Qualität meines Files liegen, doch zuerst dachte ich auch, dass der Song schon einige Jahre auf dem Buckel hätte. Seltsam dann doch, dass er es bisher nicht weiter nach oben geschafft hat, denn nicht nur, dass er natürlich Hitpotential besitzt, er wirkt so leicht - selbstverständlich, macht einfach Spaß zuzuhören. In der Tat ein Glücksmoment für den Indiedancefloor, und würde ich überhaupt mehr auflegen, würde ich mich auch trauen das zu spielen. Es müssen ja nicht immer die Kaiser Chiefs sein. Davon ab gibts da auch schon einen schönen Remix, zu, gell?
r: Au ja. Die Twelves haben den Song geremixt, so dass selbst Justice neidisch werden würden. Ja, Kate Nash hat echt Geschmack, ein Grund mehr warum wir demnächst heiraten sollten. Ach, und das wird dann der Hochzeitstanz. Wie wär das denn?
d: Nun ja, ich würde mich generell mit soft.nerd als DJ anbieten udn wir würden das dann für dich spielen - wenn wir Kate nicht selbst heiraten, wer weiß. Wir drei könnten natürlich auch zu Herzblatt gehen, mal sehen, für wen sie sich entscheidet. Wir schweifenab und Monologe wollten wir ja auch etwas verhindern. Also ich find die Nummer super, bekommt souveräne (8/10) von mir.
r: Oh, das wär ne Super Show-Idee. Die sollten wir aber abseits des Diskurses mal vertiefen. Hmmm... Die Black Kids wären dann die Hochzeitskapelle und müssten dann alte Songs von New Order und den Pet Shop Boys spielen. Hihi. Das Teil ist ein Hit, da geb ich gern 9/10
d: Soll ich jetzt schon für Konfliktpotential sorgen oder soll der nächste Song noch der Huldigung dienen? Na ja, machen wir mal weiter mit
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#2 … The Last Shadow Puppets “The Age Of Understatement” (VÖ: 14.04.08)
Album: “The Age Of Understatement”
doughnut: Ja hallo! Wer sind die denn und vor allem, was ist das denn für ein absoluter Über-Song?
rhododendron: Heil dir! Oh, Übersingle! Heil!!!
d: Okay, also selbst für (gewohnte?) nobono Zustände dürfte das wohl eien absolute Ausnahme darstellen, oder? Ich meine, ich kann es kaum in Worte fassen wie gut das ist. Nun ja, ich versuche es mal...
So, ich habe mich etwas gesammelt. Also, die Shadow Puppets, das muss man natürlich vorweg sagen, sind das Nebenprojekt von Arctic Monkey Alex Turner und - dem Sänger des Rascals? Muss man die kennen? Ich weiß es nicht, jedenfalls sollte man sich wohl in Zukunft Zeit für diese Puppen hier nehmen, denn als ich das erste Mal die Lead-Single zum gleichnamigen Album hörte, war ich so von den Socken wie schon lange nicht mehr, es hat mich im wahrsten Sinne umgeworfen. Die Arcitc Monkeys sind gut klar, aber das hier ist einer der besten Songs ever! Der Song kann einfach alles. Hymnischer, epischer Sound, treibender Rhythmus, treibende Drums, Chöre und ein absolut atmosphärisches Video. Der eine mag sagen "Wieso? Die laufen durch Schnee?" Ich sage: "DAS ist DIE Coolness in Lied und Videoart". Sowas brauchen wir wirklich, wenn man im Gegensatz dazu vor allem Mal Chartsgedümpel wie die Kooks sieht. Nun ja, ich weiß grad nicht weiter, bitte huldige weiter...*trommelwirbel*
r: Und der Typ von Final Fantasy macht auch mit was die Geigen betrifft und am Schlagzeug finden wir James Ford, Überproduzenten und 50% von Simian Mobile Disco, der anscheinend einfach zu viel Freizeit hat, genau wir Herr Turner. Dazu gibt es nicht mehr viel zu sagen. Der Song ist eine Offenbarung. Als du mir den das erste Mal geschickt hast (mit Video) saß ich danach erstmal ne halbe Minute regungslos davor. Sicher, man kann auch übertreiben, aber mit seinem Hang zu großen Gesten, epischer Musikalität und diesen eindringlichen Bildern hat der Song schon etwas sehr, sehr einprägsames, was ihn aus dem Rest des Einheitsbrei's herausragen lässt. Keine Ahnung, wie das Album klingt, aber nach dieser Single heftet den Jungs leider die Marke "Heilsbringer des Britpop" an. Nützt nix, Freunde
d: Ja, James Ford hat da gute Arbeit geleistet, und Alex Turner hat vermutlich einfach nicht nur zu viel Zeit, sondern auch gerade zu überlaufendes kreatives Output. Wenn auch nur die Hälfte das Album mit der Nummer mithalten können, ziehe ich nicht nur einmal meinen Hut. Mir geht es so wie dir. Wir erstarren färmlich vor Respekt und zumindest von mir - ganz klar- und außer Frage die (10/10)"
r: Ja, was will man auch anderes geben außer 10/10. Jede Band, die jetzt kommt kann eigentlich nur verlieren. Hmmm, tut mir leid, Jungs…
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#3 … The Kooks “Always Where I Need To Be” (VÖ: 28.03.08)
Album: “Konk”
doughnut: Das muss ich mir erst mal noch einmal anhören.
rhododendron: Tu das. In der Zwischenzeit ein paar Worte dazu.
d: Bitte. Warum muss der Sänger eigentlich immer Shirts tragen, wo der V-Ausschnitt scheinbar um einiges verlängert wurde?
r: Gott, über die Kleidung der Band sag ich mal lieber gar nix. Gut, meine Meinung zum neuen Kooks Album dürfte bekannt sein, einfach mal in die "Plattenteller" Rubrik schauen und da nachlesen. Es ist schon verzwickt mit den Kooks. Ich hab ja versucht, die neue Platte zu mögen, einfach weil mir das Debüt so gefallen hat. Aber am Ende nützt das ja irgendwie nix, wenn das Material keine gute Qualität hat. "Always Where I Need" ist so eine typische "Wir-gehen-auf-Nummer-Sicher"-Single. So wie "Ruby" für die Kaiser Chiefs, mit dem Unterschied, dass das "Ruby-Ruby-Rubyyyyyy" der Chiefs 1000mal catchiger war als das "dü-de-dü-de-dü-düüü" der Kooks. Ich hab das Wort schon mal benutzt in der "Konk" Kritik benutzt... Belanglos. Nett und nicht schlecht, aber irgendwie belanglos. Köpft mich Liz jetzt?
d: Wenn sie dies Liz-t, vielleicht. Okay, genug der schlechten witze, meine Worte dazu. Ich erinnere mich an meine Worte: "Nach dem Debüt bin ich irgendwie gespannt auf die neue Platte". Die erste war in der Tat flott, frisch, schön für den Sommer. Als ich jetzt "Always" gehört habe, drehte sich mein Interesse in Desinteresse um. Ja, wir sind irgendwie anfällig für so Ohrwürmer, aber man muss auch einfach mal differenzieren, denn wie du zB. nun meintest, gibt es ein "Ruby" und ein "Always", und da verliert letzteres um einiges. Sorry, der Song ist schwach, belanglos und keine Ahnung was noch. Ich finde das einfach, hm, langweilig? Ja. Und das heißt, ich höre mir die Platte erst gar nicht an, denn ich vertraue zudem auch einfach auf deine Worte. Es gibt ja so Dinge, ohne die man leben kann, die man nicht unebdingt brauch, und dazu wird diese Platte wohl auch gehören. Konk - das wars sag ich mal. Puh, hoffentlich vertragen das die jungen hübschen Indiemädels, die den Sänger so süß finden.
r: Unabhängig davon, dass ich die Kooks selber so derbe unsympathisch und (unverdient) arrogant finde (ich hatte mal das "Vergnügen", denen auf'm MELT! 2006 über den Weg zu laufen)... Die Kooks Fans werden die Platte auch mögen. Aber es fehlt einfach irgendwie dieses berühmte "Etwas", welches den Pepp bringt. Überraschungen bzw. gute Songs. Ist beides eher Mangelware. Hör sie dir doch trotzdem an. Ich wollt sie dir nicht verderben.
d: Hast du auch nicht getan, aber nicht jeder hat das Gefühl für große Melodien. (3/10)
r: Haben sie vielleicht noch. Vielleicht gelingt ihnen ja auf Album #3 mal wieder was vom Schlage "Naive" oder "See The World". Bis dahin verbleibe ich mit soliden 5/10.
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#4 … Madsen “Verschwende Dich Nicht” (VÖ: 18.04.08)
Album: “Frieden Im Krieg”
rhododendron: "Ohhh nein, schon wieder Madsen...."
doughnut: Nachtbaden ist vorbei. Die erste Single wurde von uns ja nach anfänglicher Skepsis doch für sehr gut befunden, eben gerade auch, weil sie nicht so Madsen-esque und mal kompromisslos klang. Nun vertraut man auf altbewährtes. Madsen sind sozusagen mit einem Madsen typischen Titel wieder zurück, der zwar gut und als Single okay ist, aber nicht an frühere Singles wie "Vielleicht" oder "Goodbye Logik" anknüpfen kann. An sich aber einer der besten Songs auf dem neuen Album "Frieden im Krieg" und der ausklingende, schnellere Teil macht den Titel zudem schön flott. "Bleib bei den Dingen die du liebst" - Madsen eben.
r: Ja, was will man auch irgendwie gegen Madsen sagen? Die sind irgendwie einfach sympathisch, haben aber mitunter das selbe Problem, was die Kooks haben, nämlich musikalisch zu wenig zu bringen. Allerdings, und das rechne ich denen hoch an, gehen sie (noch) nicht die Radiopop-Schiene. "Nachtbaden" war herrlich wild und selbstironisch und gerade das mochte ich an der Nummer sehr, sehr gern. "Verschwende" ist, wie du bereits gesagt hast, wieder Standard. Es ist nicht wirklich schlecht, hat wieder die typische Madsen Energie. Siehst du, das ist es, dieses "Madsen eben".
d: Allerdings mag ich das schon gerne, muss ich ganz ehrlich sagen und es ist ja auch so, dass ich die Alben 1 + 2 für wirklich wichtige, gute Platten halte. Puh, jetzt wird bestimmt 4/5 der Musikexpress Redaktion mit nem Holzknüppel hinter mir herlaufen, aber Albert Koch wird sie alle zahmen, der findet schließlich, wie ich, auch Tocotronic gut. Und wie du ja schon sagtest: Ein wenig was tocotronischen hat der Titel ja vielleicht auch. Also der Titel, nicht der Song an sich. Wenigstens beim Video hat man sich dann doch mal etwas mehr Mühe gegeben und etwas mit Story und Konzert entworfen, was auch ganz witzig und ansehnlich ist. Ich finds okay und mag auch das dritte Album - und als Liveband schlagen sie eh die meisten, denn die Stimmung und Energie ist da wirklich der Wahnsinn. Solide (8/10)
r: Ja, also mit unter ist das vermutlich einfach das Problem bei mir, dieses "Typisch-Madsen"-Ding. Mit den untypischen Madsen-Singles wie "Nachtbaden" und "Der Moment" konnt ich ja bisher auch irgendwie immer mehr anfangen, aber das Ding ist bei mir auch irgendwo zwischen gut und böse. Also 5/10.
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#5 … Estelle feat. Kanye West “American Boy” (VÖ: 25.04.08)
Album: “Shine”
rhododendron: Um mal etwas musikalische Abwechslung zu bieten, gibt es jetzt mal R'n'B Pop
doughnut: Puh, schwierig.
r: Es kann ja nicht immer nur Buntes aus der Welt des Indie-Rock/Pop's geben. Ab und zu hat der Mainstream-Pop ja auch seine guten Momente. Besonders gut sind die meistens, wenn Kanye West irgendwas damit zu tun hat. So auch in diesem Fall, wo der England's R'n'B Sternchen Estelle unerstützt. Herausgekommen ist ein sehr grooviges Stück trockener, aber catchiger R'n'B-Pop, der, wen wundert es, gerade die aktuelle Nummer Eins der englischen Charts darstellt. Ich weiß nicht, wie's dir geht, aber ich erkenne einen guten Popsong, wenn ich ihn höre, egal in welchem Genre. Die Nummer ist wirklich sehr gut gemacht. Sicher, die Story über das britische Mädchen, welches sich vom US-Macker mit über den Ozean nehmen will ist nicht gerade unglaublich tiefsinnig. Aber das erwartet man vom Mainstream-Pop auch nich wirklich.
d: Ne, Titel, Story usw. sind nun auch wirklich nicht mein Fall, sonnte man dann aber vielleicht ignorieren, dann geht das auch direkt besser. generell hast du natürlich recht und selbiges würde ich für mich beanspruchen, auch, wenn dieses Genre wirklich nicht ganz meine Baustelle ist. Generell kommt in der Tat gutes dabei raus, wenn Kanye beteiligt ist, auch das letzte Album ist nicht schlecht, aber hier hätte ich es fast besser gefunden, hätte er sich stimmlich urück gehalten, denn Estelle hat zwar eine typische, aber wirklich nette Stimme. Der Song an sich ist gut, es ist halt schon sehr poppig, sommerlich und lädt vielleicht dazu ein, mit Freunden verdeckfrei über den Highway zu fahren. Letztes jahr hatte ich diesen gedanken, als ich einige Jamie T Songs hörte. Ich würde aber auch fast behaupten, dann man insbesondere im UK fast mit der #1 hätte rechnen können
r: Ja, wäre ein Szenario. Ich mag ihn, weil er irgendwie sehr smooth ist und nicht übertrieben oder aufgeblassen. Englischer R'n'B/ Hip Hop hat ja die Tendenz gerne mal innovativer und anspruchsvoller als die US-Kollegen zu sein. Auch in diesem Genre macht das Mutterland des Pop ne gute Figur... gut, bis auf Leona Lewis, sag ich mal. Aber bis jetzt ist das mein Mainstream-Pop-Lieblingssong des Jahres. Wobei ich fast zweifle, dass das Teil bei uns nen ähnlichen Erfolg haben wird. Vermutlich wenn, dann erst im Juli oder August.
d: Wie kannst du daran zweifeln? Für deutsche Verhältnisse ist das Ding vermutlich wieder zuu gut? Hm. Na ja, ich sag mal so, ich find das Ding okay, aber die Faszination wie du kann ich da jetzt (noch) nicht drin sehen. Vielleicht entwickelt sich das noch, god knows. Ich sage mal (6/10).
r: 8/10 an meiner Stelle. Die Nummer ist wirklich schick, vermutlich wird sie aber auch schnell nerven, wenn sie hier erst einmal überall zu hören ist. Wir werden sehen. Wir kommen da drauf nochmal zurück :D
d: So, letztes Stück meinerseits
r: Auch letztes Stück des Diskurses heute
d: Stelle ich auch soeben fest, nun, es ist ...
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#6 … MGMT “Time To Pretend” (VÖ: 03.03.08)
Album: “Oracular Spectacular”
rhododendron: Wir schließen also nochmal mit nem Knaller!
doughnut: Hierzulande, wo alles Jahre später kommt, die erste Single. MGMT sind zu allererst sehr konsequent und löschen alle youtube Cliops, die nicht von ihren Account kommen. Genauso konsequent haben sie aber auch mit dem Album "Oracular Spectacular" (was für ein Titel!) einen Ohrwurm nach dem anderen geschaffen. Zum ersten Mal wurden wir da ja schon durch "Kids" hellhörig, ein Ohrwurm sondersgleichen, aber diese Nummer hier ist halt ebenso catchig, schön elektronisch und was weiß ich. Das Ding ist ja schon beinahe eine Pophymne und nun ja, die ganze Platte löst bei mir persönlichen einen Zustand des absoluten Glücks aus - und das schafft nahezu keine!
r: Eine echte Hymne voller Euphorie, Selbstüberschätzung und guter Laune, dazu noch versehen mit dem absoluten "I Wanna Be Famos"-Text als Selbstbestätigung, und gewissem Eigenhumor... "Time To Pretend". Die Nummer ist echt herausragend und einer der schönsten Songs der letzten Zeit. Muss mir das Album allerdings nochmal geben, weil es noch nicht 100% bei mir gezündet hab. Auf jeden Fall muss man dem dynamischen Duo gutschreiben, dass sie sehr abwechslungsreich auf dem Debüt agieren. Von Hippie-Psychodelic-Pop, über alten 70er Kram, Funk bis hin zu Elektro ist da ne ganze Menge drauf enthalten.
d: Ja, nehmen wir zum Beispiel diese Zeilen:
"This is our decision to live fast and die young.
We've got the vision, now let's have some fun.
Yeah it's overwhelming, but what else can we do?
Get jobs in offices and wake up for the morning commute?"
r: Ja, mehr muss man dazu nicht sagen. Für Möchtegern-Indierockstars, wie uns ist das natürlich ne Ansage.
d: Nun ja, ich hatte vor kurzer Zeit mal das vergnügen mit einigen Demos und da klang das ganze noch wesentlich "solider" - dieses psychedelische, was der Band wirklich gefehlt hat, wenn man das nun so hört, daran ist sicherlich auch nicht der Flaming Lips Frontmann unschuldig, der sebst Hand anlegte um dem Duo mehr Popularität zu verschaffen. Gott sei Dank ist das nun geglückt, denn zur zeit klingt auch keine andere Band so wie MGMT
r: Ah, haben wir wieder was gelernt. Ja, etwas Abgedrehtheit hat noch niemandem geschadet. Vielleicht sollten die Kooks mal Wayne von den Lips engargieren.
d: Also ich kann das ganz nachvollziehen. Wollen wir nen Bürojob? Nein, wir wollen lieber time to pretend. Dafür gibts dann auch (9/10) - schlicht aus dem Grund, dass auf dem Album noch bessere Nummern sind. (Paradebeispiel und Anspieltipp "Of Moons, Birds & Monsters")
r: Absolut. Mein Ding. 9/10! Am besten jeden Morgen zum Aufstehen.
d: Ja, damit kann man auf jeden Fall in den Tag starten.
r: Ich glaub, wir waren heut zu hart zu den Kooks.
d: Nun ja, wir müssen auch mal etwas schärfer Kritik üben. Wir loben zu sehr. Von daher hatten wir diese Ausgabe den Prügelknaben "Konk". @ Liz, sei ihm nicht böse!
r: „Konk“ Ist auch so ein Prügelknaben-Name. Wen knöpfen wir uns nächsten Monat vor? Milburn haben sich ja aufgelöst.
d: Hm, gute Frage. Sollten wir aber so oder so nicht bekannt geben, da sonst eventuell einige Leser weniger die Seite besuchen, ist es wer populäres. Dabei gibts doch allen Grund mal wiederzukommen, denn die Tage gibt’s noch ’nen exklusiven Bericht meines Rifles-Gigs
r: Ja, schreib mal. Es interessiert uns alle, wie man so einen Gig zugedröhnt mit Schmerztabletten überleben kann. Hier kann Pete Doherty noch was lernen.
Ich mach mir erstmal was zu essen. Schönes Wochenende!
d: Auch, wenn ich drei tage halb-sterbend im Bett gelegen habe heißt das nicht, dass ich die Rifles verpassen kann. Du weißt es: Da konsumiere ich lieber! Ja, wir sehen uns gleich verewigt auf nobono. Tschö!
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#1 … Black Kids “I’m Not Gonna Teach Your Boyfriend How To Dance With You” (VÖ: 07.04.08)
Album: “tba”
rhododendron: "The Words On The Streets and it's on the news... I'm Not Gonna teach him how to dance with you!!!" Das ist mal ne Ansage! Wieder einer dieser extrem langen Songtitel verpackt in diesen extrem schönen Indie-Poprock-Song. Dabei kommen die Black Kids meines Wissens sogar aus Amerika. Gut, aber mehr weiß ich von denen auch nicht. Außer, dass sie mit "Boyfriend" einen richtig, richtig großen Hit im Schlepptau haben. Einer dieser Nummern, der die so-called "Indie"-Discos dieses Planeten im Sturm erobern wird. Dazu ist der Refrain zu catchy, der Sound klingt sehr nach den frühen New Order oder Cure und das ist natürlich nie die schlechteste Referenz. Gott, ein Lied wie ein Jungbrunnen. Oder?
doughnut: Das erste Mal bin ich ja drauf gestoßen, als mir vor einiger Zeit das Kate Nash Cover von diesem Song zugespielt wurde. Bei ihr dachte ich schon: sehr netter Song, Original kennst du aber nun auch nicht. Das hat sich dann einige Wochen später geändert und was soll man sagen? Es ist doch schön, wenn Sängerinneren wie Kate Nash ihre Bekanntheit auch dafür nutzen, schöne Songs zu erkennen und kleine Bands zu fördern, denn wie du weiß ich quasi gar nichts über diese Band, nichtmals, woher sie stammen. Das sie nun aus den USA kommen sollen, mag man doch gar nicht vermuten, aber auch nicht aus dieser zeit, denn wie du schon sagst kann man als Referenzen relativ eindeutig New Order und The Cure nennen. VIelleicht mag das auch an der bescheidenen Qualität meines Files liegen, doch zuerst dachte ich auch, dass der Song schon einige Jahre auf dem Buckel hätte. Seltsam dann doch, dass er es bisher nicht weiter nach oben geschafft hat, denn nicht nur, dass er natürlich Hitpotential besitzt, er wirkt so leicht - selbstverständlich, macht einfach Spaß zuzuhören. In der Tat ein Glücksmoment für den Indiedancefloor, und würde ich überhaupt mehr auflegen, würde ich mich auch trauen das zu spielen. Es müssen ja nicht immer die Kaiser Chiefs sein. Davon ab gibts da auch schon einen schönen Remix, zu, gell?
r: Au ja. Die Twelves haben den Song geremixt, so dass selbst Justice neidisch werden würden. Ja, Kate Nash hat echt Geschmack, ein Grund mehr warum wir demnächst heiraten sollten. Ach, und das wird dann der Hochzeitstanz. Wie wär das denn?
d: Nun ja, ich würde mich generell mit soft.nerd als DJ anbieten udn wir würden das dann für dich spielen - wenn wir Kate nicht selbst heiraten, wer weiß. Wir drei könnten natürlich auch zu Herzblatt gehen, mal sehen, für wen sie sich entscheidet. Wir schweifenab und Monologe wollten wir ja auch etwas verhindern. Also ich find die Nummer super, bekommt souveräne (8/10) von mir.
r: Oh, das wär ne Super Show-Idee. Die sollten wir aber abseits des Diskurses mal vertiefen. Hmmm... Die Black Kids wären dann die Hochzeitskapelle und müssten dann alte Songs von New Order und den Pet Shop Boys spielen. Hihi. Das Teil ist ein Hit, da geb ich gern 9/10
d: Soll ich jetzt schon für Konfliktpotential sorgen oder soll der nächste Song noch der Huldigung dienen? Na ja, machen wir mal weiter mit
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#2 … The Last Shadow Puppets “The Age Of Understatement” (VÖ: 14.04.08)
Album: “The Age Of Understatement”
doughnut: Ja hallo! Wer sind die denn und vor allem, was ist das denn für ein absoluter Über-Song?
rhododendron: Heil dir! Oh, Übersingle! Heil!!!
d: Okay, also selbst für (gewohnte?) nobono Zustände dürfte das wohl eien absolute Ausnahme darstellen, oder? Ich meine, ich kann es kaum in Worte fassen wie gut das ist. Nun ja, ich versuche es mal...
So, ich habe mich etwas gesammelt. Also, die Shadow Puppets, das muss man natürlich vorweg sagen, sind das Nebenprojekt von Arctic Monkey Alex Turner und - dem Sänger des Rascals? Muss man die kennen? Ich weiß es nicht, jedenfalls sollte man sich wohl in Zukunft Zeit für diese Puppen hier nehmen, denn als ich das erste Mal die Lead-Single zum gleichnamigen Album hörte, war ich so von den Socken wie schon lange nicht mehr, es hat mich im wahrsten Sinne umgeworfen. Die Arcitc Monkeys sind gut klar, aber das hier ist einer der besten Songs ever! Der Song kann einfach alles. Hymnischer, epischer Sound, treibender Rhythmus, treibende Drums, Chöre und ein absolut atmosphärisches Video. Der eine mag sagen "Wieso? Die laufen durch Schnee?" Ich sage: "DAS ist DIE Coolness in Lied und Videoart". Sowas brauchen wir wirklich, wenn man im Gegensatz dazu vor allem Mal Chartsgedümpel wie die Kooks sieht. Nun ja, ich weiß grad nicht weiter, bitte huldige weiter...*trommelwirbel*
r: Und der Typ von Final Fantasy macht auch mit was die Geigen betrifft und am Schlagzeug finden wir James Ford, Überproduzenten und 50% von Simian Mobile Disco, der anscheinend einfach zu viel Freizeit hat, genau wir Herr Turner. Dazu gibt es nicht mehr viel zu sagen. Der Song ist eine Offenbarung. Als du mir den das erste Mal geschickt hast (mit Video) saß ich danach erstmal ne halbe Minute regungslos davor. Sicher, man kann auch übertreiben, aber mit seinem Hang zu großen Gesten, epischer Musikalität und diesen eindringlichen Bildern hat der Song schon etwas sehr, sehr einprägsames, was ihn aus dem Rest des Einheitsbrei's herausragen lässt. Keine Ahnung, wie das Album klingt, aber nach dieser Single heftet den Jungs leider die Marke "Heilsbringer des Britpop" an. Nützt nix, Freunde
d: Ja, James Ford hat da gute Arbeit geleistet, und Alex Turner hat vermutlich einfach nicht nur zu viel Zeit, sondern auch gerade zu überlaufendes kreatives Output. Wenn auch nur die Hälfte das Album mit der Nummer mithalten können, ziehe ich nicht nur einmal meinen Hut. Mir geht es so wie dir. Wir erstarren färmlich vor Respekt und zumindest von mir - ganz klar- und außer Frage die (10/10)"
r: Ja, was will man auch anderes geben außer 10/10. Jede Band, die jetzt kommt kann eigentlich nur verlieren. Hmmm, tut mir leid, Jungs…
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#3 … The Kooks “Always Where I Need To Be” (VÖ: 28.03.08)
Album: “Konk”
doughnut: Das muss ich mir erst mal noch einmal anhören.
rhododendron: Tu das. In der Zwischenzeit ein paar Worte dazu.
d: Bitte. Warum muss der Sänger eigentlich immer Shirts tragen, wo der V-Ausschnitt scheinbar um einiges verlängert wurde?
r: Gott, über die Kleidung der Band sag ich mal lieber gar nix. Gut, meine Meinung zum neuen Kooks Album dürfte bekannt sein, einfach mal in die "Plattenteller" Rubrik schauen und da nachlesen. Es ist schon verzwickt mit den Kooks. Ich hab ja versucht, die neue Platte zu mögen, einfach weil mir das Debüt so gefallen hat. Aber am Ende nützt das ja irgendwie nix, wenn das Material keine gute Qualität hat. "Always Where I Need" ist so eine typische "Wir-gehen-auf-Nummer-Sicher"-Single. So wie "Ruby" für die Kaiser Chiefs, mit dem Unterschied, dass das "Ruby-Ruby-Rubyyyyyy" der Chiefs 1000mal catchiger war als das "dü-de-dü-de-dü-düüü" der Kooks. Ich hab das Wort schon mal benutzt in der "Konk" Kritik benutzt... Belanglos. Nett und nicht schlecht, aber irgendwie belanglos. Köpft mich Liz jetzt?
d: Wenn sie dies Liz-t, vielleicht. Okay, genug der schlechten witze, meine Worte dazu. Ich erinnere mich an meine Worte: "Nach dem Debüt bin ich irgendwie gespannt auf die neue Platte". Die erste war in der Tat flott, frisch, schön für den Sommer. Als ich jetzt "Always" gehört habe, drehte sich mein Interesse in Desinteresse um. Ja, wir sind irgendwie anfällig für so Ohrwürmer, aber man muss auch einfach mal differenzieren, denn wie du zB. nun meintest, gibt es ein "Ruby" und ein "Always", und da verliert letzteres um einiges. Sorry, der Song ist schwach, belanglos und keine Ahnung was noch. Ich finde das einfach, hm, langweilig? Ja. Und das heißt, ich höre mir die Platte erst gar nicht an, denn ich vertraue zudem auch einfach auf deine Worte. Es gibt ja so Dinge, ohne die man leben kann, die man nicht unebdingt brauch, und dazu wird diese Platte wohl auch gehören. Konk - das wars sag ich mal. Puh, hoffentlich vertragen das die jungen hübschen Indiemädels, die den Sänger so süß finden.
r: Unabhängig davon, dass ich die Kooks selber so derbe unsympathisch und (unverdient) arrogant finde (ich hatte mal das "Vergnügen", denen auf'm MELT! 2006 über den Weg zu laufen)... Die Kooks Fans werden die Platte auch mögen. Aber es fehlt einfach irgendwie dieses berühmte "Etwas", welches den Pepp bringt. Überraschungen bzw. gute Songs. Ist beides eher Mangelware. Hör sie dir doch trotzdem an. Ich wollt sie dir nicht verderben.
d: Hast du auch nicht getan, aber nicht jeder hat das Gefühl für große Melodien. (3/10)
r: Haben sie vielleicht noch. Vielleicht gelingt ihnen ja auf Album #3 mal wieder was vom Schlage "Naive" oder "See The World". Bis dahin verbleibe ich mit soliden 5/10.
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#4 … Madsen “Verschwende Dich Nicht” (VÖ: 18.04.08)
Album: “Frieden Im Krieg”
rhododendron: "Ohhh nein, schon wieder Madsen...."
doughnut: Nachtbaden ist vorbei. Die erste Single wurde von uns ja nach anfänglicher Skepsis doch für sehr gut befunden, eben gerade auch, weil sie nicht so Madsen-esque und mal kompromisslos klang. Nun vertraut man auf altbewährtes. Madsen sind sozusagen mit einem Madsen typischen Titel wieder zurück, der zwar gut und als Single okay ist, aber nicht an frühere Singles wie "Vielleicht" oder "Goodbye Logik" anknüpfen kann. An sich aber einer der besten Songs auf dem neuen Album "Frieden im Krieg" und der ausklingende, schnellere Teil macht den Titel zudem schön flott. "Bleib bei den Dingen die du liebst" - Madsen eben.
r: Ja, was will man auch irgendwie gegen Madsen sagen? Die sind irgendwie einfach sympathisch, haben aber mitunter das selbe Problem, was die Kooks haben, nämlich musikalisch zu wenig zu bringen. Allerdings, und das rechne ich denen hoch an, gehen sie (noch) nicht die Radiopop-Schiene. "Nachtbaden" war herrlich wild und selbstironisch und gerade das mochte ich an der Nummer sehr, sehr gern. "Verschwende" ist, wie du bereits gesagt hast, wieder Standard. Es ist nicht wirklich schlecht, hat wieder die typische Madsen Energie. Siehst du, das ist es, dieses "Madsen eben".
d: Allerdings mag ich das schon gerne, muss ich ganz ehrlich sagen und es ist ja auch so, dass ich die Alben 1 + 2 für wirklich wichtige, gute Platten halte. Puh, jetzt wird bestimmt 4/5 der Musikexpress Redaktion mit nem Holzknüppel hinter mir herlaufen, aber Albert Koch wird sie alle zahmen, der findet schließlich, wie ich, auch Tocotronic gut. Und wie du ja schon sagtest: Ein wenig was tocotronischen hat der Titel ja vielleicht auch. Also der Titel, nicht der Song an sich. Wenigstens beim Video hat man sich dann doch mal etwas mehr Mühe gegeben und etwas mit Story und Konzert entworfen, was auch ganz witzig und ansehnlich ist. Ich finds okay und mag auch das dritte Album - und als Liveband schlagen sie eh die meisten, denn die Stimmung und Energie ist da wirklich der Wahnsinn. Solide (8/10)
r: Ja, also mit unter ist das vermutlich einfach das Problem bei mir, dieses "Typisch-Madsen"-Ding. Mit den untypischen Madsen-Singles wie "Nachtbaden" und "Der Moment" konnt ich ja bisher auch irgendwie immer mehr anfangen, aber das Ding ist bei mir auch irgendwo zwischen gut und böse. Also 5/10.
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#5 … Estelle feat. Kanye West “American Boy” (VÖ: 25.04.08)
Album: “Shine”
rhododendron: Um mal etwas musikalische Abwechslung zu bieten, gibt es jetzt mal R'n'B Pop
doughnut: Puh, schwierig.
r: Es kann ja nicht immer nur Buntes aus der Welt des Indie-Rock/Pop's geben. Ab und zu hat der Mainstream-Pop ja auch seine guten Momente. Besonders gut sind die meistens, wenn Kanye West irgendwas damit zu tun hat. So auch in diesem Fall, wo der England's R'n'B Sternchen Estelle unerstützt. Herausgekommen ist ein sehr grooviges Stück trockener, aber catchiger R'n'B-Pop, der, wen wundert es, gerade die aktuelle Nummer Eins der englischen Charts darstellt. Ich weiß nicht, wie's dir geht, aber ich erkenne einen guten Popsong, wenn ich ihn höre, egal in welchem Genre. Die Nummer ist wirklich sehr gut gemacht. Sicher, die Story über das britische Mädchen, welches sich vom US-Macker mit über den Ozean nehmen will ist nicht gerade unglaublich tiefsinnig. Aber das erwartet man vom Mainstream-Pop auch nich wirklich.
d: Ne, Titel, Story usw. sind nun auch wirklich nicht mein Fall, sonnte man dann aber vielleicht ignorieren, dann geht das auch direkt besser. generell hast du natürlich recht und selbiges würde ich für mich beanspruchen, auch, wenn dieses Genre wirklich nicht ganz meine Baustelle ist. Generell kommt in der Tat gutes dabei raus, wenn Kanye beteiligt ist, auch das letzte Album ist nicht schlecht, aber hier hätte ich es fast besser gefunden, hätte er sich stimmlich urück gehalten, denn Estelle hat zwar eine typische, aber wirklich nette Stimme. Der Song an sich ist gut, es ist halt schon sehr poppig, sommerlich und lädt vielleicht dazu ein, mit Freunden verdeckfrei über den Highway zu fahren. Letztes jahr hatte ich diesen gedanken, als ich einige Jamie T Songs hörte. Ich würde aber auch fast behaupten, dann man insbesondere im UK fast mit der #1 hätte rechnen können
r: Ja, wäre ein Szenario. Ich mag ihn, weil er irgendwie sehr smooth ist und nicht übertrieben oder aufgeblassen. Englischer R'n'B/ Hip Hop hat ja die Tendenz gerne mal innovativer und anspruchsvoller als die US-Kollegen zu sein. Auch in diesem Genre macht das Mutterland des Pop ne gute Figur... gut, bis auf Leona Lewis, sag ich mal. Aber bis jetzt ist das mein Mainstream-Pop-Lieblingssong des Jahres. Wobei ich fast zweifle, dass das Teil bei uns nen ähnlichen Erfolg haben wird. Vermutlich wenn, dann erst im Juli oder August.
d: Wie kannst du daran zweifeln? Für deutsche Verhältnisse ist das Ding vermutlich wieder zuu gut? Hm. Na ja, ich sag mal so, ich find das Ding okay, aber die Faszination wie du kann ich da jetzt (noch) nicht drin sehen. Vielleicht entwickelt sich das noch, god knows. Ich sage mal (6/10).
r: 8/10 an meiner Stelle. Die Nummer ist wirklich schick, vermutlich wird sie aber auch schnell nerven, wenn sie hier erst einmal überall zu hören ist. Wir werden sehen. Wir kommen da drauf nochmal zurück :D
d: So, letztes Stück meinerseits
r: Auch letztes Stück des Diskurses heute
d: Stelle ich auch soeben fest, nun, es ist ...
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#6 … MGMT “Time To Pretend” (VÖ: 03.03.08)
Album: “Oracular Spectacular”
rhododendron: Wir schließen also nochmal mit nem Knaller!
doughnut: Hierzulande, wo alles Jahre später kommt, die erste Single. MGMT sind zu allererst sehr konsequent und löschen alle youtube Cliops, die nicht von ihren Account kommen. Genauso konsequent haben sie aber auch mit dem Album "Oracular Spectacular" (was für ein Titel!) einen Ohrwurm nach dem anderen geschaffen. Zum ersten Mal wurden wir da ja schon durch "Kids" hellhörig, ein Ohrwurm sondersgleichen, aber diese Nummer hier ist halt ebenso catchig, schön elektronisch und was weiß ich. Das Ding ist ja schon beinahe eine Pophymne und nun ja, die ganze Platte löst bei mir persönlichen einen Zustand des absoluten Glücks aus - und das schafft nahezu keine!
r: Eine echte Hymne voller Euphorie, Selbstüberschätzung und guter Laune, dazu noch versehen mit dem absoluten "I Wanna Be Famos"-Text als Selbstbestätigung, und gewissem Eigenhumor... "Time To Pretend". Die Nummer ist echt herausragend und einer der schönsten Songs der letzten Zeit. Muss mir das Album allerdings nochmal geben, weil es noch nicht 100% bei mir gezündet hab. Auf jeden Fall muss man dem dynamischen Duo gutschreiben, dass sie sehr abwechslungsreich auf dem Debüt agieren. Von Hippie-Psychodelic-Pop, über alten 70er Kram, Funk bis hin zu Elektro ist da ne ganze Menge drauf enthalten.
d: Ja, nehmen wir zum Beispiel diese Zeilen:
"This is our decision to live fast and die young.
We've got the vision, now let's have some fun.
Yeah it's overwhelming, but what else can we do?
Get jobs in offices and wake up for the morning commute?"
r: Ja, mehr muss man dazu nicht sagen. Für Möchtegern-Indierockstars, wie uns ist das natürlich ne Ansage.
d: Nun ja, ich hatte vor kurzer Zeit mal das vergnügen mit einigen Demos und da klang das ganze noch wesentlich "solider" - dieses psychedelische, was der Band wirklich gefehlt hat, wenn man das nun so hört, daran ist sicherlich auch nicht der Flaming Lips Frontmann unschuldig, der sebst Hand anlegte um dem Duo mehr Popularität zu verschaffen. Gott sei Dank ist das nun geglückt, denn zur zeit klingt auch keine andere Band so wie MGMT
r: Ah, haben wir wieder was gelernt. Ja, etwas Abgedrehtheit hat noch niemandem geschadet. Vielleicht sollten die Kooks mal Wayne von den Lips engargieren.
d: Also ich kann das ganz nachvollziehen. Wollen wir nen Bürojob? Nein, wir wollen lieber time to pretend. Dafür gibts dann auch (9/10) - schlicht aus dem Grund, dass auf dem Album noch bessere Nummern sind. (Paradebeispiel und Anspieltipp "Of Moons, Birds & Monsters")
r: Absolut. Mein Ding. 9/10! Am besten jeden Morgen zum Aufstehen.
d: Ja, damit kann man auf jeden Fall in den Tag starten.
r: Ich glaub, wir waren heut zu hart zu den Kooks.
d: Nun ja, wir müssen auch mal etwas schärfer Kritik üben. Wir loben zu sehr. Von daher hatten wir diese Ausgabe den Prügelknaben "Konk". @ Liz, sei ihm nicht böse!
r: „Konk“ Ist auch so ein Prügelknaben-Name. Wen knöpfen wir uns nächsten Monat vor? Milburn haben sich ja aufgelöst.
d: Hm, gute Frage. Sollten wir aber so oder so nicht bekannt geben, da sonst eventuell einige Leser weniger die Seite besuchen, ist es wer populäres. Dabei gibts doch allen Grund mal wiederzukommen, denn die Tage gibt’s noch ’nen exklusiven Bericht meines Rifles-Gigs
r: Ja, schreib mal. Es interessiert uns alle, wie man so einen Gig zugedröhnt mit Schmerztabletten überleben kann. Hier kann Pete Doherty noch was lernen.
Ich mach mir erstmal was zu essen. Schönes Wochenende!
d: Auch, wenn ich drei tage halb-sterbend im Bett gelegen habe heißt das nicht, dass ich die Rifles verpassen kann. Du weißt es: Da konsumiere ich lieber! Ja, wir sehen uns gleich verewigt auf nobono. Tschö!
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rhododendron - 4. Apr, 15:58