Gegen die Frührente
Ohne Scheiß. Das neue R.E.M.- Album ist ziemlich stark geworden.
Das ist ja mal eine angenehme Überraschung. R.E.M. beschleunigen. Von 0 auf 100 in knapp 30 Minuten. Da laufen ja so älter werdende Künstler gern mal Gefahr, im Alter ruhiger zu werden, auf Altbekanntes zu setzen oder sich lieber um die Privatvilla oder so kümmern. Doch anscheinend nicht so R.E.M.! Überall hört man ja schon die überschwänglichen Kritiken zu „Accelerate“. Von der Neuerfindung der Band sei da die Rede. Nun, das kann ich jetzt nicht unbedingt beurteilen, weil ich mich bisher zu wenig mit dieser Band beschäftigt habe. Aber allein das scheint ja schon mal ein Verdienst der Band zu sein… ich beschäftige mich mal intensiver mit einem Album von ihnen… und schau an: es gefällt mir. „Accelerate“ ist eine richtig gute Platte, die überhaupt nicht wirkt, als käme sie von einer Band die ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat. Sicher, es ist keine Neuerfindung des Rates, sondern, insofern ich das beurteilen kann, immer noch der klassische R.E.M. Sound. Songs wie „Houston“ oder „Until the Day Is Done“ kennt man in der Form ja, aber Songs wie „Living Well Is The Best Revenge“, „Man-Sized Wreath” oder der Titeltrack geben richtig Gas. Songs um die 3 Minuten, gern auch mal drunter. R.E.M. mögen es kurz und knapp auf diesem Album, was dem Sound sichtlich gut tut. Keine unnötige Sülze, keine erzwungenen Klavierballaden. Die Band wirkt frisch, wirkt wütend, politisch, nicht wie eine Band, die sich abfinden will. Ein leuchtendes Vorbild, weil man den Herren mit jeder Note anhört, dass sie auch jenseits der 50 noch keine Ruhe geben wollen. Michael Stipe klingt wütend wie selten und auch Peter Buck haut ordentlich in die Seiten. Klar, jetzt kann man keinen Hardrock oder schrammliges Arctic Monkeys-Gerocke erwarten. Muss man ja nicht. Es sind ja immer noch R.E.M. Aber auf ne andere Art, als ich die Band bisher war genommen hab. Das ist wunderschöner, klassischer amerikanischer Indie-Rock, der eigentlich nicht wirklich klingt, als will er sich anpassen. Die Band, die seit Jahren den Spagat zwischen Independentrock und Formatradio schafft hat einmal mehr bewiesen, dass sie sich nicht verbiegen lässt. Also als genüssliche Altherren- oder Bügelmusik kann man „Accelerate“ in keinster Weise bezeichnen. Diese Band hat noch Feuer in den Augen. Wenn man ein Album mit einem so verrückten 2minütigen Song wie „I’m Gonna DJ“ enden lässt, dann merkt man halt, das das Trio nicht in der Vergangenheit lebt, sondern tagesaktuell ist. 2008 klingen R.E.M. so interessant, wie lange nicht mehr. Und das sie mich dazu bewogen haben, mich mal intensiver mit der Band zu beschäftigen dürfte als Lob für „Accelerate“ mehr als genügen.
"Supernatural Superserious" (Video)
"Living Well Is The Best Revenge" (Acoustic Video)
"I'm Gonna DJ" (Bootleg Live Video)
Das ist ja mal eine angenehme Überraschung. R.E.M. beschleunigen. Von 0 auf 100 in knapp 30 Minuten. Da laufen ja so älter werdende Künstler gern mal Gefahr, im Alter ruhiger zu werden, auf Altbekanntes zu setzen oder sich lieber um die Privatvilla oder so kümmern. Doch anscheinend nicht so R.E.M.! Überall hört man ja schon die überschwänglichen Kritiken zu „Accelerate“. Von der Neuerfindung der Band sei da die Rede. Nun, das kann ich jetzt nicht unbedingt beurteilen, weil ich mich bisher zu wenig mit dieser Band beschäftigt habe. Aber allein das scheint ja schon mal ein Verdienst der Band zu sein… ich beschäftige mich mal intensiver mit einem Album von ihnen… und schau an: es gefällt mir. „Accelerate“ ist eine richtig gute Platte, die überhaupt nicht wirkt, als käme sie von einer Band die ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat. Sicher, es ist keine Neuerfindung des Rates, sondern, insofern ich das beurteilen kann, immer noch der klassische R.E.M. Sound. Songs wie „Houston“ oder „Until the Day Is Done“ kennt man in der Form ja, aber Songs wie „Living Well Is The Best Revenge“, „Man-Sized Wreath” oder der Titeltrack geben richtig Gas. Songs um die 3 Minuten, gern auch mal drunter. R.E.M. mögen es kurz und knapp auf diesem Album, was dem Sound sichtlich gut tut. Keine unnötige Sülze, keine erzwungenen Klavierballaden. Die Band wirkt frisch, wirkt wütend, politisch, nicht wie eine Band, die sich abfinden will. Ein leuchtendes Vorbild, weil man den Herren mit jeder Note anhört, dass sie auch jenseits der 50 noch keine Ruhe geben wollen. Michael Stipe klingt wütend wie selten und auch Peter Buck haut ordentlich in die Seiten. Klar, jetzt kann man keinen Hardrock oder schrammliges Arctic Monkeys-Gerocke erwarten. Muss man ja nicht. Es sind ja immer noch R.E.M. Aber auf ne andere Art, als ich die Band bisher war genommen hab. Das ist wunderschöner, klassischer amerikanischer Indie-Rock, der eigentlich nicht wirklich klingt, als will er sich anpassen. Die Band, die seit Jahren den Spagat zwischen Independentrock und Formatradio schafft hat einmal mehr bewiesen, dass sie sich nicht verbiegen lässt. Also als genüssliche Altherren- oder Bügelmusik kann man „Accelerate“ in keinster Weise bezeichnen. Diese Band hat noch Feuer in den Augen. Wenn man ein Album mit einem so verrückten 2minütigen Song wie „I’m Gonna DJ“ enden lässt, dann merkt man halt, das das Trio nicht in der Vergangenheit lebt, sondern tagesaktuell ist. 2008 klingen R.E.M. so interessant, wie lange nicht mehr. Und das sie mich dazu bewogen haben, mich mal intensiver mit der Band zu beschäftigen dürfte als Lob für „Accelerate“ mehr als genügen.
"Supernatural Superserious" (Video)
"Living Well Is The Best Revenge" (Acoustic Video)
"I'm Gonna DJ" (Bootleg Live Video)
rhododendron - 10. Apr, 19:48