Freitag, 16. Mai 2008

MANDERLAY auf ARTE

21.05.2008, Mittwoch
Arte, 22.30Uhr


Man mag es kaum glauben, Nobono kümmert sich nun anlässlich der Ausstrahlung Manderlays auf Arte wieder um die lange verstorben geglaubte, oder gar nicht erst wahrgenommene Rubrik TV Tipps.
Manderlay ist nach Dogville (2003) Lars von Triers 2. Streich seiner Amerika-Kritik-Trilogie und spielt im frühen 20. Jahrhundert, genauer gesagt im Jahre 1933. Nach Graces (Bryce Dallas Howards) Aufenthalt in Dogville zieht sie mit ihrem Vater weiter nach Süden und trifft auf der Plantage Manderlay ein. Auch 70 Jahre nach dem Bürgerkrieg werden die Schwarzen auf der Plantage immer noch versklavt. Grace ist schockiert und setzt sich in den Kopf unter allen Umständen demokratische Verhältnisse auf Manderlay einziehen zu lassen. Doch leider muss Grace feststellen, dass die ehemaligen Sklaven noch nicht bereit sind für die neu gewonnene Freiheit ("Auf Manderlay kriegen wir unser Abendessen um sieben. Wann essen Menschen, wenn sie frei sind?").
Sehr stark von Brechts epischen Theater beeinflusst, spielt das Stück auf einer kargen Bühne mit kaum Requisiten. Auch die Grundrisse der Häuser sind lediglich aufgemalt. Alle äußeren Einflüsse sind auf das absolute Minimum reduziert. Auch auf musikalische Untermalungen wurde ebenso verzichtet, so findet David Bowies "Young Americans" ausschließlich im Abspann platz. Die Geschichte steht sozusagen, erfrischenderweise ohne Geklotze, im Vordergrund. Kommenden Mittwoch kann man sich also getrost den Theatergang sparen und den Fernseher einschalten.
Randinfo
Sehr oft sind die Hauptdarstellerinnen, die größtenteils leidende und aufopfernde Frauen spielen, nach den Drehs nicht mehr dazu bereit einen weiteren Film mit von Trier zu drehen. Dies gilt auch für Björk, welche nach den Dreharbeiten zu Dancer In The Dark einen Nervenzusammenbruch erlitt, weil sie sich so sehr mit der Rolle der Selma identifizierte. Lars von Trier betrachtet dies jedoch als zwingend für die Authentität der dargestellten Gefühle. Die Hauptdarstellerinnen müssen genau so leiden, wie die Figuren, die sie spielen. So ließ er Nicole Kidman für Dogville viele Stunden mit einer Fußfessel, an der ein schwerer Stein angebracht war, herumlaufen, weil dies das Schicksal ihrer Filmfigur war. Somit ist das Leiden, welches in den Filmen zu sehen ist, vermutlich manchmal sogar echtes Leiden. Es ist wohl eher davon abzuraten mit von Trier zusammen zu arbeiten, jedoch sehr empfehlenswert sich seine Filme anzusehen.
Hier der Trailer:

nobono

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