Die Besten des Jahres - Teil Fünf (Plätze 15 - 11)
Kurz vorm besinnlichen Fest, besinne ich mich noch einmal auf die wichtigsten Alben des Jahres. Wir nähern uns den Top 10, diesmal mit fünf weiteren Alben
15. Does It Offend You, Yeah? „You Have No Idea What You’re Getting Yourself Into"
Undefinierbar… Wer vom englischen Guardian den Preis für den bescheuersten Bandnamen des Jahres verliehen bekommt, der ist schon mal auf der Gewinnerseite. Ist der Ruf erst ruiniert, rockt es sich ganz ungeniert. Anfang des Jahres sorgte diese britische Band mit ihrem wilden Mix aus Electro, Punk und Pop für eine Explosion der Gehörnerven! Diverse Singles und Remixe ließen bereits erahnen, was denn da auf uns zukam. Doch am Ende hatten wir, getreu des Albumtitels, keine Ahnung, auf was wir uns da genau einlassen. So ist das Debüt ein bunter Mix aus der breiten Palette dieser Band. Der bratzige Elektro-Sound, den sie live so überzeugend rüberbringen, wird durch Instrumentals wie „Weird Science“ oder „Battle Royale“ vertreten, während „With A Heavy Heart“ einfach nur rockt, wie Sau und einem Faustschlag in die Kauleiste gleich kommt. Und dann kamen dann noch die überraschenden Songs wie „Dawn Of The Dead“ oder „Being Bad Feels Pretty Good“ dazu, die sich unverfroren an den 80ern bedienen und in ihrer Eingängigkeit und Formatradiotauglichkeit den krassen Kontrast zu all dem Rest dieser Band darstellen. So ist das Debüt zwar komplett ohne einen roten Faden, sondern eher ein Sammelsorium der Arbeit der letzten zwei Jahre, aber dafür recht abwechslungsreich. Die Werkschau einer Band, die eh nur live richtig funktioniert. Dann entfesselt sie eine unbändige Kraft, die man durchaus dem Punk zu schreiben kann. So sind DIOYY? eine Band der Moderne. Dieses Album ist der Soundtrack zu ihren Gigs. Das sich dabei auch potentiell gute Songs finden, macht Hoffnung auf mehr in der Zukunft.
Beste Songs: Battle Royale, With A Heavy Heart (I Regret To Inform You), Dawn Of The Dead
14. Tiger Lou „A Partial Print“
Ambitioniert… war es, das dritte Album des Schweden Rasmus Kellermann, welcher in den letzten Jahren erfolgreich eine Band um sich scharren konnte, die mittlerweile auch nicht nur wie eine Backingband, sondern wie eine eigene Einheit agiert. Das Resultat dieser Einheit heißt „A Partial Print“ und fungiert als ein Ganzes! Ein Album, welches man ohne Pause genau eine Stunde durchhören kann und dabei erkennt, wie die Songs miteinander verknüpft sind und sich thematisch immer wieder um ähnliche Themen drehen. Kein Wunder, denn ursprünglich bestand das Album nur aus 3,4 Tracks, jeweils in Überlänge. Deshalb funktioniert „A Partial Print“ auf Albumlänge so gut, wie kaum ein anderes Album dieses Jahr. Die Übergänge sind meist fließend, der Grundton ist düster, melancholisch. Thematisch dreht sich’s um das große Ganze. Was bleibt, nachdem wir fort sind? Nur dieser „Partial Print“? Die Band spielt sich dabei in einen Rausch, Tiger Lou klingt härter und direkter als je zuvor, vergisst dabei aber nie die Melancholie, die diese Songs nun mal umweht. Die Orientierung an dem traurigen Düsterrock der 80er Jahre ist da sicher nicht verkehrt. Ein famoses Album für die Nacht, den Winter und die Stunden allein. Dynamisch und doch irgendwie lethargisch, wie ein innerer Konflikt. Zwar braucht man eine ganze Weile, bis man die einzelnen Songs aus dieser Einheit einzeln herauskristallisieren und differenzieren kann, aber das war ja auch nie die Absicht des Künstlers, wenn wir mal ehrlich sind.
Beste Songs: The Less You Have To Carry, Coalitions, Crushed By A Crowd, A Partial Print
13. Polarkreis 18 „The Colour Of Snow“
Sozialneid… Gut, mittlerweile hängt sicher dem ein oder anderen „Allein Allein“ zum Hals raus. Kann man ja verstehen. Ein super Song bleibt es trotzdem. Wer zu Beginn des Jahres auf einen Nr.1 Hit der Band aus Dresden gesetzt hätte, wäre sicher für dämlich erklärt wurden. Und dann auch noch in Deutschland? Und dann auch noch solch ambitionierter Kunstpop, wie dieser? Am Ende bleiben Polarkreis 18 eine Band, die sich ihren Erfolg erarbeitet und letztendlich auch verdient hat. Sie sind einfach gut. Dass jeder spießige Indie-Nerd gleich „Ausverkauf“ brüllt ist dann immer so ein deutscher Nebeneffekt. Diese Band hat einen der schönsten Pop-Songs des Jahres produziert, eine Nummer für die viele poplige und erfolglose Indie-Bands töten würden. Aber na ja, so ist das halt. Wenn wir das ganze Tamtam dann auf die Musik reduzieren, dann geht „The Colour Of Snow“ konsequent den Weg des Vorgängers weiter. Die kunstvollen Popspielereien der Band werden in Form gepresst und der Einsatz eines echten Orchesters macht sich mehr als positiv bemerkbar. So klingen sie stellenweise epochal (Prisoner), stellenweise butterweich (130/70) oder direkt wie aus einem Film entsprungen (River Loves The Ocean). All die Formatradiohörer, die sich das Album nur wegen des Hit gekauft haben, werden wohl überrascht sein, wie sehr dieser eine Seltenheit darstellt. Denn Polarkreis 18 geben sich nicht konform, sondern vielseitig und vor allem musikalisch hochwertig. Die Band hebt sich erfreulicherweise von all den provinziellen deutschen Bands ab und hat ihren ambitionierten Sound verfeinert, der in keine Schublade gesteckt werden will. Für Pomp sind die Töne manchmal zu leise, für Pop zu eckig, für Indie zu glatt. Was man dieser Musik lediglich anhört ist, dass sie einfach sehr gut gemacht ist. Das muss sich am Ende des Tages vom Spex-Redakteur bis zum BWL-Student jeder eingestehen. Polarkreis 18 sind ein Glücksfall für dieses Landes. Wenn sie diesen Weg so eigensinnig weitergehen, dann besteht doch noch Hoffnung, dass wir im Ausland mehr reißen können, als nur Rammstein und Tokio Hotel. Eine wunderschöne kleine, aber doch große Pop-Platte ist das!
Beste Songs: Tourist, Allein Allein, Prisoner, 130/70, Happy Go Lucky
12. Santogold „Santogold“
Verwechslung… warum vergleichen eigentlich Leute immer M.I.A. und Santogold miteinander? Weil sie beide Schwarz sind und lustige 80er Klamotten tragen? Na ja, musikalisch erkennt man nämlich nur leichte Parallelen. Während bei M.I.A. alle Zeichen auf Innovation und verrückte Beats stehen, gibt sich Santogold trotz aller Hippness wesentlich konventioneller. Ohne dabei aber zu sehr in die Vergangenheit zu schielen. Ihr selbstbetiteltes Debüt verdient dabei dennoch sämtliche Hype-Meldungen des Jahres, ist es doch ein wundervolle kleine Ansammlung an Popmusik verschiedenster Genres. Zwar gibt es auch Songs wie „Creator“ oder „Starstruck“, die sich an M.I.A. anlehnen, ansonsten gibt’s aber vor allem viel Gitarren zu hören. Egal, ob’s rockt („You’ll Find a Way“, „Say Aha“) oder etwas melodiöser („L.E.S. Artistes“, „I’m a Lady“)… die Songs sind stets sofortige Ohrwürmer und das ist das, was hier am Ende angerechnet werden muss: Santogold bietet ein Album, welches durchgängig mit richtig großen Hits vollgepackt ist. Dabei schafft sie es spielend, Pop, Elektro, Hip Hop, New Wave und andere Spielarten unter einen Deckel zu bringen. Wer auch nur einen Funken Ahnung für gute Songs in seinem kleinen Zeh hat, der wird mir da bedenkenlos zustimmen. Diese Dame kann eine ganze Menge und sie versteht es auch, das rüberzubringen. Nein, mir fällt nicht ein negatives Wort zu diesem Album ein. Bitte alle bedenkenlos kaufen! Danke!
Beste Songs: L.E.S. Artistes, Say Aha, Creator, Lights Out, Anne
11. Vampire Weekend „Vampire Weekend“
Afrobeat… Das Unwort des Musikjahres 2008? Irgendwie braucht die Presse ja jades Jahr einen Hype, auf den sie sich stürzen kann. Und wenn es so was dieses Jahr gab, dann das. Gut, Vampire Weekend haben nie ein Geheimnis draus gemacht, dass ihr schrulliger kleiner Indierock seine Inspiration teilweise in traditioneller afrikanischer Musik findet. Warum auch nicht? Ist doch immer schön, wenn Bands mal die klassischen Indierock-Pfade verlassen. Egal, wie man das Kind nun benennt, am Ende bleibt das Debüt von Vampire Weekend immer noch eine wundervolle, heitere, kleine Popplatte, die definitiv mein Sommeralbum des Jahres 2008 war. So heiter und unbeschwingt, wie bei „Oxford Comma“, „Campus“ oder dem flotten Tanzbodenmonster „A-Punk“ waren dieses Jahr kaum Songs. Da bleibt auch gern mal Platz für romantische Momente, wie bei „I Stand Corrected“. Das aber am Ende auch nur zum Tanzen einlädt. Und besonders die lustige Cemballo-Melodie von „M79“. Warum dauernd trauern? Es ist nicht nur das sonnige Gemüt dieser Platte, sondern auch die Tatsache, dass die Obernerds von Vampire Weekend auch textlich versuchen, ihrer Rolle gerecht zu werden. Schüchterne Bücherwürmer werden Rockstars. Eine erfreuliche Entwicklung im Indierock dieses Jahr. Mit Vampire Weekend trinkt man eher ne Limo nach dem Gig, als das man Groupies vögelt. Vermutlich würden sie denen noch was vorlesen. Ist ja auch egal. Fakt ist: dies ist ein wunderschönes Pop-Album, eines der besten Debüts der letzten Jahre und eine erfreuliche, harmonische Abwechslung von den irgendwie immer gleich ähnlich Bands der letzten Jahre. Funktioniert, denk ich mal, auch im Winter
Beste Songs: Oxford Comma, A-Punk, M79, I Stand Corrected
15. Does It Offend You, Yeah? „You Have No Idea What You’re Getting Yourself Into"
Undefinierbar… Wer vom englischen Guardian den Preis für den bescheuersten Bandnamen des Jahres verliehen bekommt, der ist schon mal auf der Gewinnerseite. Ist der Ruf erst ruiniert, rockt es sich ganz ungeniert. Anfang des Jahres sorgte diese britische Band mit ihrem wilden Mix aus Electro, Punk und Pop für eine Explosion der Gehörnerven! Diverse Singles und Remixe ließen bereits erahnen, was denn da auf uns zukam. Doch am Ende hatten wir, getreu des Albumtitels, keine Ahnung, auf was wir uns da genau einlassen. So ist das Debüt ein bunter Mix aus der breiten Palette dieser Band. Der bratzige Elektro-Sound, den sie live so überzeugend rüberbringen, wird durch Instrumentals wie „Weird Science“ oder „Battle Royale“ vertreten, während „With A Heavy Heart“ einfach nur rockt, wie Sau und einem Faustschlag in die Kauleiste gleich kommt. Und dann kamen dann noch die überraschenden Songs wie „Dawn Of The Dead“ oder „Being Bad Feels Pretty Good“ dazu, die sich unverfroren an den 80ern bedienen und in ihrer Eingängigkeit und Formatradiotauglichkeit den krassen Kontrast zu all dem Rest dieser Band darstellen. So ist das Debüt zwar komplett ohne einen roten Faden, sondern eher ein Sammelsorium der Arbeit der letzten zwei Jahre, aber dafür recht abwechslungsreich. Die Werkschau einer Band, die eh nur live richtig funktioniert. Dann entfesselt sie eine unbändige Kraft, die man durchaus dem Punk zu schreiben kann. So sind DIOYY? eine Band der Moderne. Dieses Album ist der Soundtrack zu ihren Gigs. Das sich dabei auch potentiell gute Songs finden, macht Hoffnung auf mehr in der Zukunft.
Beste Songs: Battle Royale, With A Heavy Heart (I Regret To Inform You), Dawn Of The Dead
14. Tiger Lou „A Partial Print“
Ambitioniert… war es, das dritte Album des Schweden Rasmus Kellermann, welcher in den letzten Jahren erfolgreich eine Band um sich scharren konnte, die mittlerweile auch nicht nur wie eine Backingband, sondern wie eine eigene Einheit agiert. Das Resultat dieser Einheit heißt „A Partial Print“ und fungiert als ein Ganzes! Ein Album, welches man ohne Pause genau eine Stunde durchhören kann und dabei erkennt, wie die Songs miteinander verknüpft sind und sich thematisch immer wieder um ähnliche Themen drehen. Kein Wunder, denn ursprünglich bestand das Album nur aus 3,4 Tracks, jeweils in Überlänge. Deshalb funktioniert „A Partial Print“ auf Albumlänge so gut, wie kaum ein anderes Album dieses Jahr. Die Übergänge sind meist fließend, der Grundton ist düster, melancholisch. Thematisch dreht sich’s um das große Ganze. Was bleibt, nachdem wir fort sind? Nur dieser „Partial Print“? Die Band spielt sich dabei in einen Rausch, Tiger Lou klingt härter und direkter als je zuvor, vergisst dabei aber nie die Melancholie, die diese Songs nun mal umweht. Die Orientierung an dem traurigen Düsterrock der 80er Jahre ist da sicher nicht verkehrt. Ein famoses Album für die Nacht, den Winter und die Stunden allein. Dynamisch und doch irgendwie lethargisch, wie ein innerer Konflikt. Zwar braucht man eine ganze Weile, bis man die einzelnen Songs aus dieser Einheit einzeln herauskristallisieren und differenzieren kann, aber das war ja auch nie die Absicht des Künstlers, wenn wir mal ehrlich sind.
Beste Songs: The Less You Have To Carry, Coalitions, Crushed By A Crowd, A Partial Print
13. Polarkreis 18 „The Colour Of Snow“
Sozialneid… Gut, mittlerweile hängt sicher dem ein oder anderen „Allein Allein“ zum Hals raus. Kann man ja verstehen. Ein super Song bleibt es trotzdem. Wer zu Beginn des Jahres auf einen Nr.1 Hit der Band aus Dresden gesetzt hätte, wäre sicher für dämlich erklärt wurden. Und dann auch noch in Deutschland? Und dann auch noch solch ambitionierter Kunstpop, wie dieser? Am Ende bleiben Polarkreis 18 eine Band, die sich ihren Erfolg erarbeitet und letztendlich auch verdient hat. Sie sind einfach gut. Dass jeder spießige Indie-Nerd gleich „Ausverkauf“ brüllt ist dann immer so ein deutscher Nebeneffekt. Diese Band hat einen der schönsten Pop-Songs des Jahres produziert, eine Nummer für die viele poplige und erfolglose Indie-Bands töten würden. Aber na ja, so ist das halt. Wenn wir das ganze Tamtam dann auf die Musik reduzieren, dann geht „The Colour Of Snow“ konsequent den Weg des Vorgängers weiter. Die kunstvollen Popspielereien der Band werden in Form gepresst und der Einsatz eines echten Orchesters macht sich mehr als positiv bemerkbar. So klingen sie stellenweise epochal (Prisoner), stellenweise butterweich (130/70) oder direkt wie aus einem Film entsprungen (River Loves The Ocean). All die Formatradiohörer, die sich das Album nur wegen des Hit gekauft haben, werden wohl überrascht sein, wie sehr dieser eine Seltenheit darstellt. Denn Polarkreis 18 geben sich nicht konform, sondern vielseitig und vor allem musikalisch hochwertig. Die Band hebt sich erfreulicherweise von all den provinziellen deutschen Bands ab und hat ihren ambitionierten Sound verfeinert, der in keine Schublade gesteckt werden will. Für Pomp sind die Töne manchmal zu leise, für Pop zu eckig, für Indie zu glatt. Was man dieser Musik lediglich anhört ist, dass sie einfach sehr gut gemacht ist. Das muss sich am Ende des Tages vom Spex-Redakteur bis zum BWL-Student jeder eingestehen. Polarkreis 18 sind ein Glücksfall für dieses Landes. Wenn sie diesen Weg so eigensinnig weitergehen, dann besteht doch noch Hoffnung, dass wir im Ausland mehr reißen können, als nur Rammstein und Tokio Hotel. Eine wunderschöne kleine, aber doch große Pop-Platte ist das!
Beste Songs: Tourist, Allein Allein, Prisoner, 130/70, Happy Go Lucky
12. Santogold „Santogold“
Verwechslung… warum vergleichen eigentlich Leute immer M.I.A. und Santogold miteinander? Weil sie beide Schwarz sind und lustige 80er Klamotten tragen? Na ja, musikalisch erkennt man nämlich nur leichte Parallelen. Während bei M.I.A. alle Zeichen auf Innovation und verrückte Beats stehen, gibt sich Santogold trotz aller Hippness wesentlich konventioneller. Ohne dabei aber zu sehr in die Vergangenheit zu schielen. Ihr selbstbetiteltes Debüt verdient dabei dennoch sämtliche Hype-Meldungen des Jahres, ist es doch ein wundervolle kleine Ansammlung an Popmusik verschiedenster Genres. Zwar gibt es auch Songs wie „Creator“ oder „Starstruck“, die sich an M.I.A. anlehnen, ansonsten gibt’s aber vor allem viel Gitarren zu hören. Egal, ob’s rockt („You’ll Find a Way“, „Say Aha“) oder etwas melodiöser („L.E.S. Artistes“, „I’m a Lady“)… die Songs sind stets sofortige Ohrwürmer und das ist das, was hier am Ende angerechnet werden muss: Santogold bietet ein Album, welches durchgängig mit richtig großen Hits vollgepackt ist. Dabei schafft sie es spielend, Pop, Elektro, Hip Hop, New Wave und andere Spielarten unter einen Deckel zu bringen. Wer auch nur einen Funken Ahnung für gute Songs in seinem kleinen Zeh hat, der wird mir da bedenkenlos zustimmen. Diese Dame kann eine ganze Menge und sie versteht es auch, das rüberzubringen. Nein, mir fällt nicht ein negatives Wort zu diesem Album ein. Bitte alle bedenkenlos kaufen! Danke!
Beste Songs: L.E.S. Artistes, Say Aha, Creator, Lights Out, Anne
11. Vampire Weekend „Vampire Weekend“
Afrobeat… Das Unwort des Musikjahres 2008? Irgendwie braucht die Presse ja jades Jahr einen Hype, auf den sie sich stürzen kann. Und wenn es so was dieses Jahr gab, dann das. Gut, Vampire Weekend haben nie ein Geheimnis draus gemacht, dass ihr schrulliger kleiner Indierock seine Inspiration teilweise in traditioneller afrikanischer Musik findet. Warum auch nicht? Ist doch immer schön, wenn Bands mal die klassischen Indierock-Pfade verlassen. Egal, wie man das Kind nun benennt, am Ende bleibt das Debüt von Vampire Weekend immer noch eine wundervolle, heitere, kleine Popplatte, die definitiv mein Sommeralbum des Jahres 2008 war. So heiter und unbeschwingt, wie bei „Oxford Comma“, „Campus“ oder dem flotten Tanzbodenmonster „A-Punk“ waren dieses Jahr kaum Songs. Da bleibt auch gern mal Platz für romantische Momente, wie bei „I Stand Corrected“. Das aber am Ende auch nur zum Tanzen einlädt. Und besonders die lustige Cemballo-Melodie von „M79“. Warum dauernd trauern? Es ist nicht nur das sonnige Gemüt dieser Platte, sondern auch die Tatsache, dass die Obernerds von Vampire Weekend auch textlich versuchen, ihrer Rolle gerecht zu werden. Schüchterne Bücherwürmer werden Rockstars. Eine erfreuliche Entwicklung im Indierock dieses Jahr. Mit Vampire Weekend trinkt man eher ne Limo nach dem Gig, als das man Groupies vögelt. Vermutlich würden sie denen noch was vorlesen. Ist ja auch egal. Fakt ist: dies ist ein wunderschönes Pop-Album, eines der besten Debüts der letzten Jahre und eine erfreuliche, harmonische Abwechslung von den irgendwie immer gleich ähnlich Bands der letzten Jahre. Funktioniert, denk ich mal, auch im Winter
Beste Songs: Oxford Comma, A-Punk, M79, I Stand Corrected
rhododendron - 23. Dez, 15:38