Generationenkonflikte
Die Alten wollen’s noch mal wissen, die Jungen wollen’s allen beweisen. Ein kurzer Ausblick auf das musikalische Jahr 2009!
Ja, es gibt ein Leben nach „Chinese Democracy“. Für viele, wie mich gibt’s auch ein Leben komplett ohne „Chinese Democracy“, aber gut. Nachdem der beständigste Treppenwitz der Musikgeschichte Ende letzten Jahres endgültig zur Lachnummer verkommen ist, ist die Welt bereit für neue Musik! Das namenlose Jahrzehnt neigt sich tatsächlich dem Ende und es scheint so, als wollten es 2009 nochmal alle wissen! Alteingesessene Acts wollen den Jungen zeigen, wo der Hammer hängt und die lassen sich schon mal gar nicht abschrecken!
Das Jahr beginnt bereits im Januar mit hochkarätigen Neuveröffentlichungen. Endlich erscheint das zweite Album der Rifles, die uns mit „The Great Escape“ beweisen wollen, warum sie nach ihrem tollen 2006er Debüt „No Love Lost“ keine Eintagsfliege bleiben werden. Große Erwartungen werden an dieses Album bei mir gehegt und, soviel kann man ja im Zeitalter der Internetleaks auch sagen, auch erfüllt. Ähnlich hoch sind die Erwartungen beim Debüt der White Lies, die die Vorschusslorbeeren nach jeder Menge starker Singles hoffentlich erfüllen können. Nicht so bei Glasvegas, deren viel gehyptes Debüt, soviel sei schon mal verraten, die erste Enttäuschung des Jahres ist. Apropros Hype. 5 Jahre ist es schon her, dass Franz Ferdinand die heißeste Band des Planeten waren und mit ihrem selbst betitelten Debüt eine ganze Welle an neuer britischer Musik lostraten, deren Nachwehen immer noch spürbar sind. Dafür gebührt den Jungs ein Platz in der Ruhmeshalle des Indie-Rocks. Ob sie mit den Geisten, die sie riefen auch 2009 noch standhalten können, wird das dritte Album „Tonight: Franz Ferdinand“ Ende des Monats zeigen.
Von Februar bis April brechen dann die 80er-Superstar-Woche aus. Angeführt von Ober-Guru Morrissey dessen langerwartetes Album „Years Of Refusal“ nun endlich Mitte Februar erscheint. Ebenfalls sehr lange musste man auf das neue U2-Album warten. So lange wie auf noch kein U2 Album vorher. Mit „No Line On The Horizon“ möchte die Supergroup Ende Februar noch mal den großen Coup landen. Menschen, die das Album gehört haben sprechen von hoher Experimentierfreude. Das war ja bei U2 bisher nie so verkehrt. Weniger Experimente wollen die Pet Shop Boys auf ihrem neuen Album „Yes“, welches Ende März erscheinen soll, wagen. Neil Tennant spricht vom kommerziellsten Album seit dem 1993er „Very“. Dazu die Produzenten von Girls Aloud? Na ja, abwarten. Bisher hat das sympathische Pop-Duo selten enttäuscht. Gleiches gilt für Depeche Mode, die ab April wieder von sich hören lassen werden. Die erste Single heißt „Wrong“, einen Albumtitel gibt’s noch nicht wirklich. Ein großspuriges Album mit viel analogen Synthies. Also hoffentlich auch gewohnte Qualität von einer Band, die ich schon seit frühester Kindheit verehre. Und wo wir gerade bei Megastars sind? Was macht Robbie Williams eigentlich? Wie wär’s denn mal mit nem Comeback 2009? Eminem plant ja auch eins. Und Amy Winehouse? Die hat gerade andere Sorgen, sollte sich aber trotzdem langsam mal wieder auf Musik konzentrieren. In diesem Atemzug muss natürlich auch Pete Doherty genannt werden. Der plant ja schon seit Ewigkeiten ein Solo-Album. Viel wichtiger wäre da ja trotzdem die Libertines-Reunion, die ein schöner Abschluss für dieses Jahrzehnt sein könnte.
Und dann sind dann noch die, die sich erst beweisen müssen. Die berühmten zweiten Alben. Kann Jamie T mehr, als nur schnell ein paar Hits produzieren? Funktionieren Vampire Weekend oder MGMT (die beide noch dieses Jahr neues Material veröffentlichen wollen) auch noch einen zweiten Sommer? Schaffen die Klaxons oder Justice mehr als nur „diese New Rave Acts von 2007“ zu sein? Und dann sind ja dann noch die Debüt-Acts, wie We Have Band, Little Boots oder <Empire Of The Sun, bei denen man sich gern auf ein ganzes Album freut. Das von <Uffie kommt eh nicht mehr. Oder doch? Wenn, dann vermutlich zu spät. Ganz zu schweigen von all den Abermillionen Bands, die sich auf MySpace und Facebook tummeln und von denen man noch nicht mal ansatzweise gehört hat. Bleibt also spannend.
Für viele Bands geht’s natürlich auch um’s nackte Überleben. Bereits nächste Woche veröffentlicht die von mir sehr geschätzte Band The Boxer Rebellion ihr zweites Album „Union“ in digitaler Eigenregie. Die Songs werden gut! Es fehlt nur noch eine Plattenfirma, die das glaubt. Glaubt noch wer an die Thirteen Senses? Ob diese nette, kleine Band, die 2005 das hinreißende Debüt „The Invitation“ veröffentlichte nach dem Flop des Zweitwerks „Contact“ noch mal die Kurve kriegt, ist nicht abzusehen. Bei Athlete steht’s da noch nicht ganz so schlecht, aber die müssen mit Album Nr. 4 auch versuchen gegen den Stempel des „Wires“-One-Hit-Wonders anzukämpfen. Und ob The Prodigy im Fahrwasser der allgemeinen Wiederentdeckung des 90er-Raves auch noch von Relevanz sind wird das neue Album „Invaders Must Die“ im März zeigen. Ausnahmsweise keinen Pessimismus möchte ich bei den von mir sehr verehrten Doves aus Manchester verbreiten. Gut, sie haben sich 4 Jahre Zeit für das Album gelassen, doch ich bin da ganz optimistisch, was die Qualität angeht. Und wehe, ihr enttäuscht mich.
Ja, und dann sind dann all die guten, netten Bands, die man in den letzten Jahren lieb gewonnen hat und bei denen man gespannt ist, wohin die Reise mit dem nächsten Album hingeht. Muse sind eine so ne Band, die auf den Sprung ist, richtig groß zu werden. Bleibt abzuwarten, in welche Richtung das fünfte Album dann geht. Und ob sie es dieses Jahr sogar schaffen. Gleiches gilt für Interpol, die aber meines Ermessens dieses Jahrzehnt nicht mehr zu Album Nr. 4 kommen werden. Oder doch? Wär ja ne Überraschung. Ganz unüberraschend sind die Tatsachen, dass sowohl die Editors, als auch Maximo Park und die Arctic Monkeys an neuen Alben arbeiten, die wir dann vermutlich in der zweiten Jahreshälfte erwarten können. Und Bloc Party gönnen sich eventuell mal ne Pause dieses Jahr, oder? Man muss es ja nicht übertreiben. Aber vermutlich können sie das nicht. Soundso. Augenscheinlich scheint 2009 wieder ein Super-Release-Jahr zu werden, wie es sie selten gibt. Mit all den großen und bekannten Acts, sowie all den spannenden Newcomern, und Platten, von denen wir nicht mal ansatzweise erahnen können, ob, wann und in welcher Form sie erscheinen werden… das kann ein gutes Jahr werden. Aber noch wissen wir gar nichts, und spätestens seit Axel Rose wissen wir, dass ein Release-Datum am Anfang des Jahres nicht unbedingt das tatsächliche sein wird. Soundso bleibt die Musik auch 2009 wieder spannend. Egal, woher sie kommt und wie sie klingt. Bis dahin lauft bitte mit offenen Ohren und Augen durch die Welt! Danke!
Ja, es gibt ein Leben nach „Chinese Democracy“. Für viele, wie mich gibt’s auch ein Leben komplett ohne „Chinese Democracy“, aber gut. Nachdem der beständigste Treppenwitz der Musikgeschichte Ende letzten Jahres endgültig zur Lachnummer verkommen ist, ist die Welt bereit für neue Musik! Das namenlose Jahrzehnt neigt sich tatsächlich dem Ende und es scheint so, als wollten es 2009 nochmal alle wissen! Alteingesessene Acts wollen den Jungen zeigen, wo der Hammer hängt und die lassen sich schon mal gar nicht abschrecken!
Das Jahr beginnt bereits im Januar mit hochkarätigen Neuveröffentlichungen. Endlich erscheint das zweite Album der Rifles, die uns mit „The Great Escape“ beweisen wollen, warum sie nach ihrem tollen 2006er Debüt „No Love Lost“ keine Eintagsfliege bleiben werden. Große Erwartungen werden an dieses Album bei mir gehegt und, soviel kann man ja im Zeitalter der Internetleaks auch sagen, auch erfüllt. Ähnlich hoch sind die Erwartungen beim Debüt der White Lies, die die Vorschusslorbeeren nach jeder Menge starker Singles hoffentlich erfüllen können. Nicht so bei Glasvegas, deren viel gehyptes Debüt, soviel sei schon mal verraten, die erste Enttäuschung des Jahres ist. Apropros Hype. 5 Jahre ist es schon her, dass Franz Ferdinand die heißeste Band des Planeten waren und mit ihrem selbst betitelten Debüt eine ganze Welle an neuer britischer Musik lostraten, deren Nachwehen immer noch spürbar sind. Dafür gebührt den Jungs ein Platz in der Ruhmeshalle des Indie-Rocks. Ob sie mit den Geisten, die sie riefen auch 2009 noch standhalten können, wird das dritte Album „Tonight: Franz Ferdinand“ Ende des Monats zeigen.
Von Februar bis April brechen dann die 80er-Superstar-Woche aus. Angeführt von Ober-Guru Morrissey dessen langerwartetes Album „Years Of Refusal“ nun endlich Mitte Februar erscheint. Ebenfalls sehr lange musste man auf das neue U2-Album warten. So lange wie auf noch kein U2 Album vorher. Mit „No Line On The Horizon“ möchte die Supergroup Ende Februar noch mal den großen Coup landen. Menschen, die das Album gehört haben sprechen von hoher Experimentierfreude. Das war ja bei U2 bisher nie so verkehrt. Weniger Experimente wollen die Pet Shop Boys auf ihrem neuen Album „Yes“, welches Ende März erscheinen soll, wagen. Neil Tennant spricht vom kommerziellsten Album seit dem 1993er „Very“. Dazu die Produzenten von Girls Aloud? Na ja, abwarten. Bisher hat das sympathische Pop-Duo selten enttäuscht. Gleiches gilt für Depeche Mode, die ab April wieder von sich hören lassen werden. Die erste Single heißt „Wrong“, einen Albumtitel gibt’s noch nicht wirklich. Ein großspuriges Album mit viel analogen Synthies. Also hoffentlich auch gewohnte Qualität von einer Band, die ich schon seit frühester Kindheit verehre. Und wo wir gerade bei Megastars sind? Was macht Robbie Williams eigentlich? Wie wär’s denn mal mit nem Comeback 2009? Eminem plant ja auch eins. Und Amy Winehouse? Die hat gerade andere Sorgen, sollte sich aber trotzdem langsam mal wieder auf Musik konzentrieren. In diesem Atemzug muss natürlich auch Pete Doherty genannt werden. Der plant ja schon seit Ewigkeiten ein Solo-Album. Viel wichtiger wäre da ja trotzdem die Libertines-Reunion, die ein schöner Abschluss für dieses Jahrzehnt sein könnte.
Und dann sind dann noch die, die sich erst beweisen müssen. Die berühmten zweiten Alben. Kann Jamie T mehr, als nur schnell ein paar Hits produzieren? Funktionieren Vampire Weekend oder MGMT (die beide noch dieses Jahr neues Material veröffentlichen wollen) auch noch einen zweiten Sommer? Schaffen die Klaxons oder Justice mehr als nur „diese New Rave Acts von 2007“ zu sein? Und dann sind ja dann noch die Debüt-Acts, wie We Have Band, Little Boots oder <Empire Of The Sun, bei denen man sich gern auf ein ganzes Album freut. Das von <Uffie kommt eh nicht mehr. Oder doch? Wenn, dann vermutlich zu spät. Ganz zu schweigen von all den Abermillionen Bands, die sich auf MySpace und Facebook tummeln und von denen man noch nicht mal ansatzweise gehört hat. Bleibt also spannend.
Für viele Bands geht’s natürlich auch um’s nackte Überleben. Bereits nächste Woche veröffentlicht die von mir sehr geschätzte Band The Boxer Rebellion ihr zweites Album „Union“ in digitaler Eigenregie. Die Songs werden gut! Es fehlt nur noch eine Plattenfirma, die das glaubt. Glaubt noch wer an die Thirteen Senses? Ob diese nette, kleine Band, die 2005 das hinreißende Debüt „The Invitation“ veröffentlichte nach dem Flop des Zweitwerks „Contact“ noch mal die Kurve kriegt, ist nicht abzusehen. Bei Athlete steht’s da noch nicht ganz so schlecht, aber die müssen mit Album Nr. 4 auch versuchen gegen den Stempel des „Wires“-One-Hit-Wonders anzukämpfen. Und ob The Prodigy im Fahrwasser der allgemeinen Wiederentdeckung des 90er-Raves auch noch von Relevanz sind wird das neue Album „Invaders Must Die“ im März zeigen. Ausnahmsweise keinen Pessimismus möchte ich bei den von mir sehr verehrten Doves aus Manchester verbreiten. Gut, sie haben sich 4 Jahre Zeit für das Album gelassen, doch ich bin da ganz optimistisch, was die Qualität angeht. Und wehe, ihr enttäuscht mich.
Ja, und dann sind dann all die guten, netten Bands, die man in den letzten Jahren lieb gewonnen hat und bei denen man gespannt ist, wohin die Reise mit dem nächsten Album hingeht. Muse sind eine so ne Band, die auf den Sprung ist, richtig groß zu werden. Bleibt abzuwarten, in welche Richtung das fünfte Album dann geht. Und ob sie es dieses Jahr sogar schaffen. Gleiches gilt für Interpol, die aber meines Ermessens dieses Jahrzehnt nicht mehr zu Album Nr. 4 kommen werden. Oder doch? Wär ja ne Überraschung. Ganz unüberraschend sind die Tatsachen, dass sowohl die Editors, als auch Maximo Park und die Arctic Monkeys an neuen Alben arbeiten, die wir dann vermutlich in der zweiten Jahreshälfte erwarten können. Und Bloc Party gönnen sich eventuell mal ne Pause dieses Jahr, oder? Man muss es ja nicht übertreiben. Aber vermutlich können sie das nicht. Soundso. Augenscheinlich scheint 2009 wieder ein Super-Release-Jahr zu werden, wie es sie selten gibt. Mit all den großen und bekannten Acts, sowie all den spannenden Newcomern, und Platten, von denen wir nicht mal ansatzweise erahnen können, ob, wann und in welcher Form sie erscheinen werden… das kann ein gutes Jahr werden. Aber noch wissen wir gar nichts, und spätestens seit Axel Rose wissen wir, dass ein Release-Datum am Anfang des Jahres nicht unbedingt das tatsächliche sein wird. Soundso bleibt die Musik auch 2009 wieder spannend. Egal, woher sie kommt und wie sie klingt. Bis dahin lauft bitte mit offenen Ohren und Augen durch die Welt! Danke!
rhododendron - 2. Jan, 22:36