Dienstag, 17. Februar 2009

The Kills - Black Balloon

Jamie Hince und Alison Mosshart aka The Kills veröffentlichen mit Black Balloon nun schon die 5. Single aus ihrem immer noch aktuellen 3. Album Midnight Boom. Es ist einer der leiseren Tracks, der nach mehrmaligem Anhören noch mehr an Schönheit gewinnt. Zuerst mag man denken, das Video spiegele ausschließlich Momentaufnahmen des The Kills-Tourlebens wider. Alisons und Jamies müde und kaputte Gesichter die nach einem Konzert einfach nur nach Schlaf verlangen. Dann jedoch verwandelt sich Alison, auch VV genannt, vor dem Spiegel in einen Vampir. In schönem Gelbstich und LoFi-Aufnahmen verschmiert sie aus ihrem Mund tropfendes Blut langsam am Mikro und bringt letzten Endes ihren Bandkollegen Jamie, aka Hotel, um. Eine Trash-Geschichte mit schöner Kameraästhetik, directed by Kenneth Cappello. Herrn Cappello ist primär eigentlich als Fotograf bekannt. Die Black Ballon EP soll im März folgen.


The Kills - Black Balloon from ____ on Vimeo.

Der Sound der Sirenen

Eine Band spielt sich und ihr Publikum in einen Rausch! Gestern geschehen im Dresdner Schlachthof. Die Schuldigen heißen in dem Fall Bloc Party und Delphic. Herz, Hirn und Hedonismus im Komplettpaket!

Muss ja was dran sein am Dresdner Publikum. Immerhin spielten Bloc Party im „Slaugtherhouse“, wie Kele Okereke es gestern nannte, bereits zum 3. Mal innerhalb der letzten dreieinhalb Jahre. Gut, die Tatsache, dass Kele es als ihre liebste Location in Deutschland bezeichnen, sei mal dahingestellt. Den Spruch hört man ja mysteriöserweise bei fast jedem Konzert, auf dem man ist. Damals, im November 2005 war die Halle nach dem Überraschungserfolg „Silent Alarm“ auch schon ganz gut gefüllt, im Mai 2007 dann noch ne Spur mehr und diesmal spielte die Band wieder vor vollem Haus. Im Gepäck nicht nur die geballte Ansammlung phänomenaler Superhits, sondern auch ein Glücksgriff in Sachen Support Act: Delphic!
Bitte dieses famose Quartett aus England vormerken, denn wo andere nur so tun, als würden sie irgendwie Indierock mit Elektronik verbinden, beweisen sie es einfach. Stampfende Beats, zirpende Gitarren und breitflächige Keyboards inklusive analogen Acid-Gebrabbel! Dazu profitierte man auch ordentlich von der Lichtanlage, welche Bloc Party gern zur Zweitnutzung zur Verfügung stellten. Das war Hands-Up-Rave, wie in zu den besten Zeiten von Underworld in den 90ern! Also, wer jetzt noch Klaxons und Justice hört ist nicht mehr auf dem Laufenden. Solchen Bands gehört die Zukunft. Der Sound klingt vermutlich live besser, als wie auf Platte, aber letztere haben sie ja noch gar nicht. Aus ihrer Homepage wird man auch nicht schlau. Immerhin gibt’s da mit den auf dem Gig ausgeteilten Gutschein-Codes gratis Downloads. Ich schau gleich mal. Jedenfalls hat diese Band mich persönlich mal so was von umgehauen. Und dem Publikum gefiel’s auch. Davon zeugte der Applaus.
Und als dann pünktlich gegen halb 10 Kele, Matt, Gordon und Russell die Bühne betraten (schon wieder zu dieser tollen Hymne „Hero“ von Kleerup!) wurde der Applaus noch lauter. Mit „One Month Off“ ging’s los und von da an zog die Band den gesamten Saal in ihren Bann… Insofern ich das von relativ weit vorn aus beurteilen kann. Die nächsten anderthalb Stunden kann man recht kurz zusammenfassen: Es war ein Freudenfest und ein einzige Triumphzug dieser formidablen Band. Stimmungstechnisch war dies mit Sicherheit der bisher beste Gig in Dresden. Heillose Euphorie und eine Band in Spiellaune! Und dann diese Songs! Ein ausgewogenes Gleichgewicht aus allen drei Alben, wenngleich ich persönlich mit einer „Intimacy“-Auslegung auch keine Probleme gehabt hätte. Aber so kamen alle auf ihre Kosten… die, ja, man muss sie schon so nennen, alten Hits aus „Silent Alarm“ haben ihre Wirkung immer noch nicht eingebüßt. Bei „Positive Tension“ schreit man immer noch „So fucking useless“ aus voller Kehle und selbst das schon ca. 8 Millionen Mal gehörte „Banquet“ geht irgendwie immer noch. Und dann sind da natürlich all die anderen famosen Songs. Ich hätte kein Problem mit mehr ruhigeren Momenten gehabt. Gerade die tolle Live-Umsetzung des wunderschönen „Biko“ vom neuen Album war wunderschön, auch wenn ich da auch schon den Eindruck hatte, dass das beim doch ehe Party- und Pogo-orientierten Publikum nicht unbedingt die gewünschte Marschrichtung sein sollte. War’s ja auch nicht. Gleich hinterher wurde „Song For Clay“ abgefeuert. Und ja, Ost-London ist immer noch ein Vampir, der dir die Freude aussaugt. Diese Musik wirkt immer wieder, nicht nur weil sie so voller Energie ist, voller Wut, aber auch voller Freude, sondern weil sie in ihren Aussagen auch intelligent und aufwühlend ist. Und gleichzeitig auch Spaß machen kann. Muss ja kein Widerspruch sein. Die paar Die-Hard-Fans im Publikum wurden dann auch noch mit „The Marshalls Are Dead“ (von der allerersten „She’s Hearing Voices“-EP aus dem jahr 2004!) bedacht… Schön, wenn sich Bands so was noch erlauben können.
Gerade das Duo Kele Okereke/ Matt Tong präsentierte sich redseliger als früher. Sänger Kele lamentierte über sein angeschlagenes Bein und war fast bereit, seine Hose auszuziehen, Drummer Matt wiederum (der sich ja schon beizeiten in sein „Turnhose-Only“-Outfit begab) erzählte aus dem Partyleben der Band und flippte zu Beginn von „The Prayer“ mal eben lustig aus und entfernte sich, dem Drumcomputer sei dank, mal eben von seinem Arbeitsplatz um die Masse anzufeuern und die ersten Zeilen des Songs ins Mikro zu gröhlen. Kele fand’s … na ja… witzig. Und als dann noch aus dem Publikum Kaffee gefordert wurde, lies sich die Band nicht lumpen, welchen aus dem Backstage-Bereich mitzubringen. Das nenn ich mal einen netten Service! Die gute Laune übertrug sich dann locker auf das Publikum, welches am Ende noch mal richtig auftrumpfte. Die „Wall-Of-Death“ hat es mittlerweile wohl vom Wacken direkt in alle möglichen normalen Konzerte gebracht und wurde ausführlich zelebriert. Besonders bei dem unerschütterlichen „Helicopter“. Vorteil daran… aufgrund eigenwilliger Gesetze der Physik hat man einfach viel mehr Platz im Saal. Das sollte man mal von Beginn an einführen.
Der letzte Zugabenblock der Party bestand dann aus dem „Stimmungshits“ „Ares“ und „Flux“. Und wenn die Band nicht sonst schon mit allen möglichen elektronischen Spielereien liebäugelte… hier kam der endgültige Beweis. „Ares“ ist live mehr denn je Prodigy und „Flux“ ist sowieso das songgewordene Disco-Inferno. Was in diesen 6,7 Minuten in den vorderen Reihen des Slaughterhouses abgegangen ist… Kinder, Kinder! Da muss man dabei gewesen sein um es zu glauben! Große Glücksmomente mit einer Band, die, so scheint es, einfach nicht langweilig werden kann! Im ständigen Fluss halt und den Blick nach vorn gewand. Warum diese Band auch immer so viele Menschen auf unterschiedliche Weise anspricht… es funktioniert und wer dafür noch irgendwelche Beweise braucht, der fordert am besten Augenzeugenberichte dieses Abends ein! Diese Band ist groß und wenn es nicht mit dem Teufel zugeht, wird sie das auch noch in den nächsten Jahren bleiben. Dann hoffentlich nicht zu groß, damit sie auch ein weiteres Mal die Messlatte ihrer eigenen Gigs im Slaughterhouse hochlegen können. Das Dresdner Publikum hat sich jedenfalls gestern wieder mal hervorragend für einen weiteren Gig beworben. Hoffentlich ruft die Band dann auch bald zurück.

Setlist: 01 One Month Off 02 Trojan Horse 03 Hunting For Witches 04 Positive Tension 05 Talons 06 Biko 07 Song For Clay (Disappear Here) 08 Banquet 09 Where Is Home? 10 The Marshalls Are Dead 11 Mercury 12 This Modern Love 13 Like Eating Glass 14 Sunday 15 Halo 16 The Prayer 17 Helicopter 18 Ares 19 Flux

Delphic @ MySpace

Bloc Party @ MySpace

Telepathe – So fine

Brooklyn - der Ort von dem momentan sehr viele neue, junge und interessante Bands wie z.B. die Crystal Stilts, MGMT oder auch TV on the Radio stammen. So auch Telepathe, ein Frauenduo bestehend aus Melissa Livaudais und Busy Gangnes. Vor kurzem veröffentlichten sie ihr Debut "Dance Mother", welches, wie der Zufall es so will, von keinem geringeren als TV on the Radio Gitarrist David Sitek produziert wurde. Die erste Single daraus nennt sich „So Fine“. Sowohl die Musik von "So fine", als auch das Video sind durch und durch 80er Jahre. Allerdings nehmen Telepathe uns im Clip dazu auf eine nicht ganz ernst gemeinte Zeitreise mit. Der gewollt ausdruckslose Gesichtsausdruck, die unbeholfenen Bewegungen, sowie die billige blonde Perücke der Sängerin Busy Gangnes verdeutlichen dies. Zudem glich man das Video inhaltlich den dünnen Stories an, die man aus den 80er-Pop-Clips gewohnt ist. So sitzt Busy Gangnes anfangs auf dem Bett ihres Teenie-Zimmers, wie man es so tat, war man Michael Jackson in „Beat it“. Später läuft sie durch die Straßen, auf denen Tänzer semi-professionelle Choreographien vollführen und endet letztendlich in einem Club a la Madonnas „Get into the Groove“. Entstanden hierbei ist nicht nur ein toller Song, sondern auch ein witziges und sehr rundes Video!

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