Sonntag, 13. September 2009

Auf der nächsten Stufe...

Juhu! Seit Freitag gibt es ein neues Muse-Album! Das ist sehr fein und kann gefallen, insofern man die Band ihre Experimentierfreudigkeit ausleben lässt...

Eins muss man Muse ja lassen. Ihr Drang, immer neue Elemente ihrem seit jeher ausladenden Alternative Rock hinzuzufügen spornt sie seit nunmehr 10 Jahren zu immer neuen Höchstleistungen an. Und mittlerweile hat sich auch der Erfolg endlich eingestellt. Die größeren Hallen werden auch abseits der englischen Heimat voll, denn der Ruf, eine der besten Live Bands der Welt zu sein spricht sich langsam rum. Die richtigen Songs dafür haben sie eh schon immer gehabt. So geht auch das mittlerweile fünfte Album „The Resistance“ den Weg kontinuierlich weiter, den zuletzt „Black Holes & Revelations“ eingeschlagen hatte. Die Band öffnet sich neuen Spielarten, die Produktion wird ausgereifter, der raue, wütende Zorn der Anfangstage weicht einer stärkeren Musikalität. Das wird sicher vielen Fans der ersten Stunde nicht sonderlich gefallen, aber Muse haben sich halt weiter entwickelt. Immerhin sind sie keine 20 mehr, wie noch zu „Showbiz“-Zeiten.

So ist „The Resistance“ natürlich wieder ein gewohnt pompöses, ausladendes Album, dass wie immer dem uneingeschränkt sympathischen Größenwahn frönt. Nach dem thematischen Ausflug in ferne Galaxien auf dem letzten Album, geht es diesmal etwas bodenständiger zu. Wobei die Betonung natürlich auf dem „etwas“ liegen sollte, denn inhaltlich geht’s diesmal neben den üblichen Themen Liebe, Sex und Zärtlichkeit natürlich auch um revolutionäre und politische Umbrüche, sowie den gelebten Widerstand. Bereits der Album-Opener, die treibende Single „Uprising“ kündet davon. Im Titeltrack fleht Matthew Bellamy anschließend die Angebetete an, dass ihre Liebe ihr Widerstand gegen all den Rest ist. Ach, schön. Zumal der Song ordentlich Ohrwurmpotential hat. Im Anschluss wird’s tanzbarer, denn mit dem groovigen „Undisclosed Desires“ präsentiert man sicher einen der ungewöhnlichsten Muse-Songs. Immerhin ist es der erste, der vollkommen ohne Gitarren- oder Pianospiel von Matt auskommt. Herausgekommen ist ein Song, den Timbaland besser nicht hätte hinbekommen können. Urbaner Elektro-R’n’B inklusive sexy Text. Eine Art konsequente Weiterentwicklung von „Supermassive Black Hole.“ Sicher eine ziemliche Geschmackssache, aber nicht ohne Reiz. Auch die weiteren Songs des Albums zeigen die bisher vielseitigste musikalische Bandbreite der Band. „United States of Eurasia“ gibt all den Leuten, die Muse seit jeher als neue Queen ansehen endgültig Recht, während sich das schwülstige „Guiding Light“ irgendwo zwischen U2 und fiesem 80er-Pop bewegt. Inklusive viel Hall auf den Drums. Das lange „Unnatural Selection“, sowie „MK Ultra“ gehen dann wieder in die klassische Muse Richtung. Nachdem sehr ungewöhnlichen „I Belong To You“ setzen Muse natürlich noch einen drauf und beenden das Album mit der dreiteiligen „Exogenesis“-Symphonie, welche noch einmal die klassisch-virtuose Seite der Band mit ihrem bekannten Gitarrensound verbindet. Gerade der finale Teil, „Redemption“ ist ein wundervoller Ausklang, der kaum hätte besser sein können.

Und was sagt uns nun dieses Album in seiner Gesamtheit aus? Nur das, was ich schon zu Eingang gesagt hatte… Muse entwickeln ihren Kunstrock konsequent weiter und betonen diesmal, auch aufgrund der erstmaligen Verwendung eines echten Orchesters, ihre symphonische Seite. Außerdem werden die Einflüsse aus den 80ern vielleicht noch eine Spur deutlicher als auf „Black Holes.“ Insgesamt ist „The Resistance“ ein sehr stimmungsvolles und abwechslungsreiches Album geworden, welches die Experimentierfreudigkeit der Band mit anderen Genres feiert und sich hinter vergangenen Alben nicht verstecken muss. Es fehlt vielleicht noch der letzte konsequente Schritt, um es perfekt zu machen, aber nichts wäre fataler, als wenn diese wunderbar begabte Band bereits jetzt bereits ihr ganzes Pulver verschossen hätte. Da scheinen uns sicher noch spannende Jahre ins Haus zu stehen…

Komplettes Album bei laut.de anhören!

rhododendron's ranking ... 37/ 2009

So, wieder mal ein ordentlich neuer Schwung “Pop” im Ranking. Die Editors verteidigen mit Synthiepop erneut diue Spitze, während sich Jamie T und die Cribs anbieten, den Platz zu übernehmen. Den höchsten Neueinsteiger kassieren Ash ab, die wahrlich wie der Phoenix aus der Asche sind. Also, ich persönlich hatte die nicht mehr auf dem Plan. Ihr neuer Marketingplan jetzt aller paar Wochen eine neue Single auf den Markt zu hauen, geht schon mal gut auf. „True Love 1980“ ist ein feistes Stück 80er-Poprock mit hohen Ohrwurmqualitäten. Dafür steht ja auch gern mal Robbie Williams, der es eben aus diesen Gründen auch mit der Comeback-Single „Bodies“ bis auf Platz 8 schafft. Und ich weiß, der macht ganz furchtbaren Kommerz-Hausfrauenpop, aber auf der anderen Seite, ist das ne astreine von Mastermind Trevor Horn produzierte, Single. Nervt mich noch nicht. Muse auch nicht. Das Clubkonzert vom Montag hinterlässt Spuren und pusht die Single „Uprising“ noch mal in die Top 10. Außerhalb dieser findet sich mit dem „Drumming Song“ von Florence And The Machine noch ein dritter Neueinsteiger auf Platz 16 wieder. Ebenfalls Pop! Wen überrascht das eigentlich. Und so wird sich halt zeigen, welche Haltbarkeitsdauer all diese Songs in den nächsten Wochen noch haben.

01.( 01 / #3 ) Editors “Papillon”
02.( 03 / #2 ) Jamie T “Chaka Demus”
03.( 05 / #4 ) The Cribs “Cheat On Me”
04.( 02 / #6 ) The Twang “Barney Rubble”
05.( 04 / #8 ) Friendly Fires “Kiss Of Life”
06.(NEW /#1) Ash “True Love 1980”
07.( 06 / #5 ) Coldplay “Strawberry Swing””
08.(NEW/ #1) Robbie Williams “Bodies”
09.( 11 / #6 ) Muse “Uprising”
10.( 08 / #7 ) Delphic “This Momentary”
11.( 09 / #2 ) Baddies “Open One Eye”
12.( 07 / #8 ) Athlete “Superhuman Touch”
13.( 10 / #6 ) U2 “I’ll Go Crazy If I Don’t Go Crazy Tonight
14.( 13 / #2 ) Maps “I Dream Of Crystal”
15.( 12 / #9 ) Arctic Monkeys „Crying Lightning“
16.(NEW/ #1) Florence And The Machine “Drumming Song”
17.( 14 / #13) Simian Mobile Disco ft. Chris Keating “Audacity Of Huge”
18.( 17 / #14) Maxïmo Park “Questing, Not Coasting”
19.( 15 / #4 ) Julian Plenti “Games For Days”
20.( 16 / #9 ) Jamie T “Sticks ‘n Stones”

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