Rainbow Party - (4) Topsyturvydom
Und es geht wieder quer durch den Gemüsegarten weiter mit dem schönsten, traurigsten, berührendstem, beeindruckendstem meines vergangenem musikalischen Jahrzehnts.
Viel Freude.
35) Arcade Fire - In The Back Seat, 2004
Ich halte von Arcade Fire nicht wirklich viel. Womöglich liegt es an dem großen medialen Interesse, der ihnen von allen Seiten entgegengeschnappt ist, das ich persönlich in keinen Bezug zur musikalischen Qualität setzen kann. Erstens hat Wim Butler eine furchtbare Stimme. Dann ist die Musik monoton und maßlos überladen zugleich. Die Texte sollen wohl ganz gut sein, aber das hat mich alles nicht sonderlich interessiert. Also eigentlich eine Band, ohne die ich hervorragend leben könnte.
Gäbe es da nicht dieses Lied. Was mich bestürzt und beruhigt. Traurig und glücklich zugleich macht. Was zeitgleich intim und weltumarmend ist.
Außerdem ist es alles, was Arcade Fire für gewöhnlich nicht ist. Aufregend in seiner Struktur - immer kurz vor der Explosion, findet es immer wieder die Bremse, um sich letztendlich doch mit stetigem Schritt zu steigern, bis nur noch ein gespieltes Fade Out, diesen Zug stoppen kann. Der Hörer verliert dennoch nicht den Überblick: Jedes Instrument kann klar geortet werden und hilft dem Song nach vorn. Und vor allem trällert hier Mr. Butlers inzwischen-Gemahlin Régine Chassagne, die ganz hervorragend singt und mit ihrer Tonation bei mir immer voll ins Schwarze trifft. Selig ergriffen zwitschert sie den sehr nachvollziehbaren Text hinunter, dass es mir wohlige Schauer über den Rücken jagt und auch schon das ein oder andere Male Tränen der Rührung entlockt hat.
Wenn doch nur der Rest so toll wäre ...
34.) The Thermals - A Stare Like Yours, 2004
Ja! Dieses Lied ist tongewordenes Adrenalin. Rauh der Sound, hoch das Tempo, groß die Wortdichte. Es bleibt einem keine Luft mehr zu atmen, so eilig hatten die Herren und Dame Thermals es, uns diesen Reißer um die Ohren zu hauen.
Inzwischen haben sie zwar keine Lust mehr, einem solche Backpfeifen zu verpassen, sondern lassen es lieber langsam angehen und gleichzeitig auch die Lyrics etwas mehr wachsen zu lassen. Doch auf dem sehr empfehlenswerten Album Fuckin' A musste das noch sein. Auf diesem reißen sie noch schön 12 Stücke in nicht einmal einer halben Stunde runter. Wie im Vorrübergehen wirft die Band einem diese Knochen vor, die sich ziemlich schnell, als hervorragende (here we go again) Popsongs entlarven. Mitreißende Melodien zum Mitsingen und nachvollziehbare Strukturen. Obendrauf noch sehr parolenhafte Texte, wo gedacht hinter jeder Wortgruppe ein Ausrufezeichen steht. Dazu knarzt die Produktion von Chris Walla (Death Cab For Cutie) an allen Ecken und enden. Das Schlagzeug rumpelt, der Bass pumpelt, die Gitarren schneiden ins Trommelfell und der Sänger klingt als sänge er in ein Megaphon. Auch das ist manchmal sehr wünschenswert und passt zu dieser dringlich schiebenden Musik wie Arsch auf Eimer.
Im Prinzip ist auch das ein Album, welches von vorne bis hinten keinen Schwachpunkt besitzt und auch eine erstaunlich lange Halbwertszeit. Jedoch zeigt sich nach geraumer Zeit, dass vor allem Keep Time und eben A Stare Like Yours als die absoluten Überhits offenbaren. Diesen hier lege ich halt als erstes ein, wenn ich mir denke "Hey es ist mal wieder Zeit, Thermals zu hören!". Darum steht er hier.
Für alle, die manchmal einfach an einer genauso kurzen Aufmerksamkeitsspanne leiden, wie Hutch Harris oder ich, seien die ersten beiden Thermals-Alben an dieser Stelle sehr ans Herz gelegt.
33.)Beirut - Prenzlauerberg, 2006
Das Lied klingt nach allem möglichen, aber auf jeden Fall nicht nach Berlin. Es klingt nach einer Zigeunerbeerdigung, nach sommerlichen Nächten auf der Terasse einer italienischen Bar, nach einem schlurfigen russischen Marsch oder nach Klezmer in Slow Motion. Es klingt nach Trauer, nach Ruhe, Ausgeglichenheit und Lebensfreude zugleich. Schwer und voll tröten die Blechbläser gemeinsam mit dem Akkordeon (!) im Dreivierteltakt. Schleppend und monoton der Beat und Zach Gondon singt mit sich selbst einen krass versetzten Chor. Dieses Lied hat etwas hervorragend träumerisch. Es ist irgendwie kaum fassbar. Man hat das Gefühl als gleite es einem permanent zwischen den Fingern davon.
Was hat das eigentlich noch mit Popmusik zu tun? Auf den ersten Blick natürlich nix. Das ist etwas, was man normalerweise im Multi-Super-Duper-Bombast-Elektronikmarkt unter der Rubrik World/Ethno finden würde. Und dennoch waren Beirut 2006 einfach zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle und konnten mit derart - nun ja - uncooler Musik, einen beachtlichen Erfolg erzielen. Vor allem bei mir. Denn das 2006er Werk mit dem fragwürdigen Titel Gulag Orkestar schlug bei mir mit beachtlicher Wucht ein, so dass ich es seitdem unzählige Male gehört habe. Zwar meist nebenbei, wenn ich gelesen oder was weiß ich gemacht habe, aber ebenso nebenbei versetzte es mich in eine seltsam fröhliche Stimmung, die man sonst nicht allzu oft findet. Nicht die karnevalige Gröhl-Freude, sondern mehr so ein diffuses Gefühl der Gelöstheit und der Gewissheit, dass man nicht immer alles sooo wichtig nehmen muss.
Dies alles und noch viel mehr vor allem in dem ganz und gar berauschenden Prenzlauerberg kulminierend. Das liegt sicherlich daran, dass hier die Bläser sehr prominent platziert sind - im Vergleich zum restlichen OEuvre von Beirut - und mich von daher wahrscheinlich am effektivsten gefangen nehmen.
32.)Interpol - Stella Was A Diver And She Was Always Down, 2002
Ha! Endlich die erste Übereinstimmung in einer Woche mit dem guten Rhododendron! Da bin ich aber froh.
Okay bei Interpol ein bestes Lied auszuwählen ist eine verdammt harte Aufgabe... Ich möchte an der Stelle gleich noch die Stücke Leif Erikson, Take You On A Cruise, Pace Is The Trick, Say Hello To The Angels und Not Even Jail, sowie den Paul-Banks-Remix von Narc empfehlen. Das alles sind hervorragende, treibende, intensive und wunderschöne Songs, die man sich nicht entgehen lassen sollte!
Den ich mir hier ausgesucht habe, ist auch bei weitem nicht der beste Titel der düsteren Herren aus NYC. Oder? Er ist viel zu lang und zerstückelt, die letzten anderthalb Minuten Nachschlag, könnte man auch weglassen. Der Refrain ist sehr sehr simpel. Vom Handwerk her müsste ich eigentlich Take You On A Cruise vom 2004er Werk Antics wählen. Da herrscht kompositorische Brillanz.
Aber hier herrscht eine so intensive Atmosphäre, dass sie kaum zu ertragen ist. Schon der Anfangsriff zieht einen ganz tief in den dunklen Ozean hinein. Aus diesem wird man dann auch für die nächsten 6 1/2 Minuten nicht entweichen können. Licht gibt es nun nicht mehr. Es ist mehr ein Treibenlassen in der Dunkelheit. Keine hohen Wellen, mehr ein stetiges Auf und Ab. Das alles wird von dem inbrünstig gesungenen Text bis ins letzte Detail unterstützt. Eine todtraurige Serenade an Stella, einem town bicycle, die einen jedem Hoffnung auf Besserung der Situation nimmt.
When she walks down the street,
She knows there's people watching.
The building fronts are just fronts
To hide the people watching her
Wenngleich der Text am wenigsten von mir spricht, fühle bzw. fühlte ich mich durch die grundsätzliche Aussage doch sehr wiedergefunden und als ob Stella eine Seelenverwandtschaft wäre. Das "Stella! Stella-ha!" meine ich zu rufen. "Ja, auch ich fühle mich mehr gelebt, als dass ich richtig lebe. Manchmal meine auch ich, mein Dasein findet auf dem Grund des Ozeans in seiner ganzen erdrückenden Schwere statt. Stella, du bist nicht allein, lass den Kopf nicht hängen!", möchte ich ihr zurufen. Und dabei ist das alles nur eine literarische Figur!
Geht es noch besser? Geht es noch intensiver? Schwer. Würde ich die 45 Titel außerhalb der Top 5 ranken, wäre dieser Titel auf Platz 6. Ein sehr wichtiges Stück Musik der letzten zehn Jahre für mich.
31.)Röyksopp - Only This Moment, 2005
Bei Röyksopp einen besten Titel herauszupicken ist ebenfalls extrem schwer. Denn von Remind Me bis This Must Be It waren ja schon bei den Singles fast nur Knaller dabei. Und dann befinden sich ja noch um die offensichtlichen Hits drumherum sehr schöne und packende Popsongs.
Der Titel der mich allerdings am meisten geflasht hat, stammt von dem 05er Album The Understanding, ist da der zweite Titel und heißt Only This Moment.
Was diesen Song so besonders macht: Hauptsächlich die Stelle ab 1:49, in der Kate Havnevik mit ihrer zum Schmelzen schönen Stimme singt
Stay or forever go
Play or you'll never know
Your spirit's divided
You will decide if I'm
All you've been waiting for.
Da schmelze ich jedesmal erneut dahin. Zusätzlich noch die sehr schöne Akustikgitarrenlinie, die von Zeit zu Zeit angespielt wird, sowie die hervorragenden Flächen, welche mittels Synthies und ausgedehntem "aahahaaa"-Gesang aufgebaut werden. Außerdem enthält der Song die sehr tolle Textzeile
love without pain isn't really romance,
der dafür gemacht zu sein scheint, sämtliche Schiefermappen der westlichen Welt zu zieren.
Ein durch und durch romantischer Song, der zum Lieben und Träumen einlädt. Hach!
P.S.: Wer zufällig schonmal den Lindsay Lohan-Film Just My Luck(dt.:Zum Glück geküsst) gesehen hat, konnte Zeuge werden, wie dieses Lied einem ansonsten nicht so überzeugendem Film einen kräftigen Glanz verleihen kann. Jaja, die Kraft der Musik...
Bis nächste Woche erstmal. Gehabt euch wohl.
Viel Freude.
35) Arcade Fire - In The Back Seat, 2004
Ich halte von Arcade Fire nicht wirklich viel. Womöglich liegt es an dem großen medialen Interesse, der ihnen von allen Seiten entgegengeschnappt ist, das ich persönlich in keinen Bezug zur musikalischen Qualität setzen kann. Erstens hat Wim Butler eine furchtbare Stimme. Dann ist die Musik monoton und maßlos überladen zugleich. Die Texte sollen wohl ganz gut sein, aber das hat mich alles nicht sonderlich interessiert. Also eigentlich eine Band, ohne die ich hervorragend leben könnte.
Gäbe es da nicht dieses Lied. Was mich bestürzt und beruhigt. Traurig und glücklich zugleich macht. Was zeitgleich intim und weltumarmend ist.
Außerdem ist es alles, was Arcade Fire für gewöhnlich nicht ist. Aufregend in seiner Struktur - immer kurz vor der Explosion, findet es immer wieder die Bremse, um sich letztendlich doch mit stetigem Schritt zu steigern, bis nur noch ein gespieltes Fade Out, diesen Zug stoppen kann. Der Hörer verliert dennoch nicht den Überblick: Jedes Instrument kann klar geortet werden und hilft dem Song nach vorn. Und vor allem trällert hier Mr. Butlers inzwischen-Gemahlin Régine Chassagne, die ganz hervorragend singt und mit ihrer Tonation bei mir immer voll ins Schwarze trifft. Selig ergriffen zwitschert sie den sehr nachvollziehbaren Text hinunter, dass es mir wohlige Schauer über den Rücken jagt und auch schon das ein oder andere Male Tränen der Rührung entlockt hat.
Wenn doch nur der Rest so toll wäre ...
34.) The Thermals - A Stare Like Yours, 2004
Ja! Dieses Lied ist tongewordenes Adrenalin. Rauh der Sound, hoch das Tempo, groß die Wortdichte. Es bleibt einem keine Luft mehr zu atmen, so eilig hatten die Herren und Dame Thermals es, uns diesen Reißer um die Ohren zu hauen.
Inzwischen haben sie zwar keine Lust mehr, einem solche Backpfeifen zu verpassen, sondern lassen es lieber langsam angehen und gleichzeitig auch die Lyrics etwas mehr wachsen zu lassen. Doch auf dem sehr empfehlenswerten Album Fuckin' A musste das noch sein. Auf diesem reißen sie noch schön 12 Stücke in nicht einmal einer halben Stunde runter. Wie im Vorrübergehen wirft die Band einem diese Knochen vor, die sich ziemlich schnell, als hervorragende (here we go again) Popsongs entlarven. Mitreißende Melodien zum Mitsingen und nachvollziehbare Strukturen. Obendrauf noch sehr parolenhafte Texte, wo gedacht hinter jeder Wortgruppe ein Ausrufezeichen steht. Dazu knarzt die Produktion von Chris Walla (Death Cab For Cutie) an allen Ecken und enden. Das Schlagzeug rumpelt, der Bass pumpelt, die Gitarren schneiden ins Trommelfell und der Sänger klingt als sänge er in ein Megaphon. Auch das ist manchmal sehr wünschenswert und passt zu dieser dringlich schiebenden Musik wie Arsch auf Eimer.
Im Prinzip ist auch das ein Album, welches von vorne bis hinten keinen Schwachpunkt besitzt und auch eine erstaunlich lange Halbwertszeit. Jedoch zeigt sich nach geraumer Zeit, dass vor allem Keep Time und eben A Stare Like Yours als die absoluten Überhits offenbaren. Diesen hier lege ich halt als erstes ein, wenn ich mir denke "Hey es ist mal wieder Zeit, Thermals zu hören!". Darum steht er hier.
Für alle, die manchmal einfach an einer genauso kurzen Aufmerksamkeitsspanne leiden, wie Hutch Harris oder ich, seien die ersten beiden Thermals-Alben an dieser Stelle sehr ans Herz gelegt.
33.)Beirut - Prenzlauerberg, 2006
Das Lied klingt nach allem möglichen, aber auf jeden Fall nicht nach Berlin. Es klingt nach einer Zigeunerbeerdigung, nach sommerlichen Nächten auf der Terasse einer italienischen Bar, nach einem schlurfigen russischen Marsch oder nach Klezmer in Slow Motion. Es klingt nach Trauer, nach Ruhe, Ausgeglichenheit und Lebensfreude zugleich. Schwer und voll tröten die Blechbläser gemeinsam mit dem Akkordeon (!) im Dreivierteltakt. Schleppend und monoton der Beat und Zach Gondon singt mit sich selbst einen krass versetzten Chor. Dieses Lied hat etwas hervorragend träumerisch. Es ist irgendwie kaum fassbar. Man hat das Gefühl als gleite es einem permanent zwischen den Fingern davon.
Was hat das eigentlich noch mit Popmusik zu tun? Auf den ersten Blick natürlich nix. Das ist etwas, was man normalerweise im Multi-Super-Duper-Bombast-Elektronikmarkt unter der Rubrik World/Ethno finden würde. Und dennoch waren Beirut 2006 einfach zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle und konnten mit derart - nun ja - uncooler Musik, einen beachtlichen Erfolg erzielen. Vor allem bei mir. Denn das 2006er Werk mit dem fragwürdigen Titel Gulag Orkestar schlug bei mir mit beachtlicher Wucht ein, so dass ich es seitdem unzählige Male gehört habe. Zwar meist nebenbei, wenn ich gelesen oder was weiß ich gemacht habe, aber ebenso nebenbei versetzte es mich in eine seltsam fröhliche Stimmung, die man sonst nicht allzu oft findet. Nicht die karnevalige Gröhl-Freude, sondern mehr so ein diffuses Gefühl der Gelöstheit und der Gewissheit, dass man nicht immer alles sooo wichtig nehmen muss.
Dies alles und noch viel mehr vor allem in dem ganz und gar berauschenden Prenzlauerberg kulminierend. Das liegt sicherlich daran, dass hier die Bläser sehr prominent platziert sind - im Vergleich zum restlichen OEuvre von Beirut - und mich von daher wahrscheinlich am effektivsten gefangen nehmen.
32.)Interpol - Stella Was A Diver And She Was Always Down, 2002
Ha! Endlich die erste Übereinstimmung in einer Woche mit dem guten Rhododendron! Da bin ich aber froh.
Okay bei Interpol ein bestes Lied auszuwählen ist eine verdammt harte Aufgabe... Ich möchte an der Stelle gleich noch die Stücke Leif Erikson, Take You On A Cruise, Pace Is The Trick, Say Hello To The Angels und Not Even Jail, sowie den Paul-Banks-Remix von Narc empfehlen. Das alles sind hervorragende, treibende, intensive und wunderschöne Songs, die man sich nicht entgehen lassen sollte!
Den ich mir hier ausgesucht habe, ist auch bei weitem nicht der beste Titel der düsteren Herren aus NYC. Oder? Er ist viel zu lang und zerstückelt, die letzten anderthalb Minuten Nachschlag, könnte man auch weglassen. Der Refrain ist sehr sehr simpel. Vom Handwerk her müsste ich eigentlich Take You On A Cruise vom 2004er Werk Antics wählen. Da herrscht kompositorische Brillanz.
Aber hier herrscht eine so intensive Atmosphäre, dass sie kaum zu ertragen ist. Schon der Anfangsriff zieht einen ganz tief in den dunklen Ozean hinein. Aus diesem wird man dann auch für die nächsten 6 1/2 Minuten nicht entweichen können. Licht gibt es nun nicht mehr. Es ist mehr ein Treibenlassen in der Dunkelheit. Keine hohen Wellen, mehr ein stetiges Auf und Ab. Das alles wird von dem inbrünstig gesungenen Text bis ins letzte Detail unterstützt. Eine todtraurige Serenade an Stella, einem town bicycle, die einen jedem Hoffnung auf Besserung der Situation nimmt.
When she walks down the street,
She knows there's people watching.
The building fronts are just fronts
To hide the people watching her
Wenngleich der Text am wenigsten von mir spricht, fühle bzw. fühlte ich mich durch die grundsätzliche Aussage doch sehr wiedergefunden und als ob Stella eine Seelenverwandtschaft wäre. Das "Stella! Stella-ha!" meine ich zu rufen. "Ja, auch ich fühle mich mehr gelebt, als dass ich richtig lebe. Manchmal meine auch ich, mein Dasein findet auf dem Grund des Ozeans in seiner ganzen erdrückenden Schwere statt. Stella, du bist nicht allein, lass den Kopf nicht hängen!", möchte ich ihr zurufen. Und dabei ist das alles nur eine literarische Figur!
Geht es noch besser? Geht es noch intensiver? Schwer. Würde ich die 45 Titel außerhalb der Top 5 ranken, wäre dieser Titel auf Platz 6. Ein sehr wichtiges Stück Musik der letzten zehn Jahre für mich.
31.)Röyksopp - Only This Moment, 2005
Bei Röyksopp einen besten Titel herauszupicken ist ebenfalls extrem schwer. Denn von Remind Me bis This Must Be It waren ja schon bei den Singles fast nur Knaller dabei. Und dann befinden sich ja noch um die offensichtlichen Hits drumherum sehr schöne und packende Popsongs.
Der Titel der mich allerdings am meisten geflasht hat, stammt von dem 05er Album The Understanding, ist da der zweite Titel und heißt Only This Moment.
Was diesen Song so besonders macht: Hauptsächlich die Stelle ab 1:49, in der Kate Havnevik mit ihrer zum Schmelzen schönen Stimme singt
Stay or forever go
Play or you'll never know
Your spirit's divided
You will decide if I'm
All you've been waiting for.
Da schmelze ich jedesmal erneut dahin. Zusätzlich noch die sehr schöne Akustikgitarrenlinie, die von Zeit zu Zeit angespielt wird, sowie die hervorragenden Flächen, welche mittels Synthies und ausgedehntem "aahahaaa"-Gesang aufgebaut werden. Außerdem enthält der Song die sehr tolle Textzeile
love without pain isn't really romance,
der dafür gemacht zu sein scheint, sämtliche Schiefermappen der westlichen Welt zu zieren.
Ein durch und durch romantischer Song, der zum Lieben und Träumen einlädt. Hach!
P.S.: Wer zufällig schonmal den Lindsay Lohan-Film Just My Luck(dt.:Zum Glück geküsst) gesehen hat, konnte Zeuge werden, wie dieses Lied einem ansonsten nicht so überzeugendem Film einen kräftigen Glanz verleihen kann. Jaja, die Kraft der Musik...
Bis nächste Woche erstmal. Gehabt euch wohl.
The Fall On Deaf Ears - 18. Nov, 18:11