Donnerstag, 7. Januar 2010

Hi-Energy!

Das Jahrzehnt geht gut los! Bereits 2009 überzeugten die Singles der Band Delphic, jetzt legt man ein mehr als ausreichendes Debütalbum vor. Ein erster Eindruck...

Mad-, Mad-, Madchester! In regelmäßigen Abständen wirft die ehemalige Industriestadt Manchester im Norden Englands tolle, neue Bands in die Musiklandschaft, die es schaffen, mich immer wieder mitzureißen. Das fängt bei Joy Division und den Smiths an, hört bei Elbow oder den Doves noch lang nicht auf. Und nun, 2010, macht sich eine neue Band auf, mein Herz im Sturm zu erobern, denen man die Wurzeln ihrer Heimat natürlich deutlich anhört. Aber das ist ja, wie wir wissen, durchaus ein Qualitätsmerkmal. Bereits seit meinem ersten Kontakt mit dem Quartett, vergangenes Frühjahr als Support von Bloc Party, warte ich gespannt auf das jetzt erscheinende Debütalbum. Doch kann diese tolle Live-Band, die im Laufe der letzten drei Monate mit den tollen Singles „Counterpoint“, „This Momentary“ und „Doubt“ bereits für Aufregung sorgte, nun auch auf Albumlänge begeistern? Aber natürlich kann sie das! Das Werk mit dem kryptischen Namen „Acolyte“ ist ein elektrisierendes Stück Indietronic-Pop geworden, irgendwo zwischen New Order und vielleicht auch Underworld, wenngleich Delphic natürlich alles in allem songorientierter wirken, ohne dabei aber den Dancefloor zu vernachlässigen, denn den beherrscht man automatisch. Hauptsache die Beats sind Four-To-The-Floor und die Synthieflächen helfen, den Trancezustand zu verstärken. Und so sind die Sequenzer, Basslinien und Synthie-Einsprengsel in ständiger Bewegung um den Zuschauer mitzureißen. Allein der über 8minütige Titeltrack sollte da schon Beispiel genug sein. Ansonsten vermeldet man keine Ausfälle. Die trancigen Poptracks wie „Red Light“ oder „Halcyon“ ziehen einen mit treibenden, aber nie zu harten Beats und weitläufigen Synthieflächen in den Bann, so dass einem die Länge gar nicht mehr stört, da die Zeit davonfliegt. Dennoch verlässt man sich nicht nur auf die Rave-Elemente, sondern lässt auch Gitarrensprechen. Im dringlichen Opener „Clarion Call“ bspw. oder im entspannt groovigen „Submission“, dass ein wenig das Tempo rausnimmt. Und ein so traumhafter Abschlusspopsong wie „Remain“ gelingt auch nicht jedem. Man kann Delphic natürlich mangelnde Abwechslung vorwerfen, aber ich will da nicht päpstlicher als der Papst sein, denn mit seinem entspannten, aber dennoch druckvollen 90er-Trance-Elementen zieht mich die Band einfach magisch in ihren Bann. Produzent Ewan Pearson hat natürlich drauf geachtet, dass hier alles schön clubtauglich bleibt, wenngleich Delphic durchblicken lassen, dass sie, eben wie New Order auch gute Songs schreiben können. Wohin sich die Band dann in Zukunft hin bewegen wird, muss sich zeigen.

Bis dahin bleibt „Acolyte“ eines der spannendsten Debüts des noch jungen Jahres, so viel steht bereits fest. Eine wunderbar eingängige Platte, die auf wunderbar klare und mitreißende Atmosphäre Indierock mit clubbigen Elektroelementen verbindet, ohne sich dabei allzu sehr an den vielen anderen neuen, viel gehypten Elektro/Rock-Bands anzulehnen. Gerade die Orientierung an Acts wie den Chemical Brothers bspw. hebt Delphic ein wenig von all den 80er-Retro-Sachen momentan etwas ab. Gut, man kann sich jetzt streiten, inwieweit man ein 90er-Revival bereits jetzt benötigt. Gute Popsongs, die trotzdem Hands-Up-Rave sein können! Wenn Tony Wilson das noch erleben könnte . . .

Delphic @ MySpace

DOWNLOAD: "Doubt" (Ramadanman Refix)

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