Eine kleine Nachtmusik
Hut ab! Das morgen in Deutschland erscheinende Solodebüt von Maximo-Park-Frontmann Paul Smith entpuppt sich als überraschend in sich gekehrter, sperriger Gegenentwurf zur eigenen Band und entwickelt gerade deshalb ganz eigene Stärken...
Langsam werden sie ja alle flügge, unsere Indie-Band-Frontmänner. Nachdem diverse Hauptbands dieses Jahr pausieren zwecks unterschiedlicher Gründe, wie Ideenlosigkeit, internen Spannungen oder alternative Familien- bzw. Lebensplanung, machen sich deren stimmliche Aushängeschilder nun daran, eigenes auf den Markt zu werfen. Stillsitzen ist nicht deren Ding, die Ergebnisse könnten aber kaum unterschiedlicher sein. Brandon Flowers macht einfach da weiter, wo die Killers zuletzt aufgehört haben und Kele Okereke macht lieber einen auf Elektrodisco-Boxer. Nun also auch Paul Smith, Frontmelone von Maximo Park. Man durfte gespannt auf das sein, was der gute Mann in den letzten Monaten da primär in seinem Schlafzimmer aufgenommen hat. Kann dieser Mann mehr, als nur gut aussehen, singen und wild auf der Bühne herumspringen und sich damit gleichzeitig aus dem Schatten der eigenen Band befreien, welche zuletzt eher stagnierte, als sich voran zu bewegen? Die Antwort ist ein erfrischendes, aufrichtiges und vollmundiges „Ja!“
Auf „Margins“ beschränkt sich Smith nämlich fast vollständig auf seine Singer/Songwriter-Stärken und hat dabei ganz unbeabsichtigt ein feines Album eingespielt, welches eher ruhige Töne anschlägt und sich so gar nicht in den Vordergrund drängen will, ganz im Gegensatz zur Konkurrenz. Paul Smith stellt die Songs, die Atmosphäre und seine nach wie vor wortgewandten und feinsinnigen Texte vor die eigene Person und versucht gar nicht erst nach Maximo Park zu klingen. Natürlich funktioniert das nicht ganz und gerade am Anfang versprühen „North Atlantic Drift“ und „The Crush And The Shatter“ doch ein wenig den Flair der Hauptband. Diese Songs hätten durchaus in ausgereifterer Form auf das letztjährige „Quicken The Heart“ passen können. Doch danach geht Smith seinen eigenwilligen Weg, reduziert die Instrumentierung und entfaltet auf melancholischen Songs, wie „Improvement/ Denouement“, „While You’re In The Bath“ oder „This Heart“ eine nachdenkliche, gefühlvolle und stellenweise recht düstere Grundstimmung. Smith gibt sich auf der ganzen Platte eher introspektiv und es scheint fast so, als kann er seinen ohnehin immer stets sehr tiefgründigen Texten über das Zwischenmenschliche mit all seinen Widrigkeiten nun endlich in ein Gewand packen, was diesen wesentlich besser steht. Smith kehrt in sich, klingt so gefühlvoll, wie nie zu vor und beweist eindrucksvoll, dass er viel mehr kann, als nur rumhüpfen und große Showmaster-Gesten verbreiten. Romantische Songs, wie „I Drew You Sleeping“ oder „Our Lady Of Lourdes“ treffen auf die bereits angesprochenen düsteren Songs. Das Gefühl der Melancholie lässt der Mann aus Newcastle dabei nie los. „Margins“ bleibt somit eher ein Album für den einsamen Herbstspaziergang am Strand, als für romantische Abende voller Zweisamkeit vor dem heimischen Kamin. Die Instrumentierung gibt sich akustisch reduziert, lässt viel Raum für Hall und Weite und Smith Stimme hält sich häufig einfach mal bewusst zurück. Gerade in dieser Einfachheit liegt die stille Magie des Solodebüts.
Auf „Margins“ stehen ganz klar die Songs im Vordergrund. Paul Smith beweist sich den letzten Zweiflern als Singer/ Songwriter, dessen Ambitionen auch abseits des normalen Pop-Spektrums liegen. Gerade jetzt, wo die Tage wieder kürzer und die Nächte kälter werden, bietet sich „Margins“ als persönlicher Ruhepol bestens an. Es zündet dabei sicher nicht sofort und entwickelt sich. Als Hörer und Maximo Park-Fan sollte man auf keinen Fall den Fehler machen und hier etwas Vergleichbares zu Paul’s Hauptarbeitgeber erwaten. Natürlich schimmern Maximo Park hier und da immer mal durch, aber insgesamt will „Margins“ vor allem zum Zuhören und Nachdenken anregen. Und diese Aufgabe löst es mir Bravur, so dass man sich, auch angesichts der zuletzt etwas schwächelnden Hauptband, durchaus weitere Soloausflüge des Mannes mit Melone vorstellen kann.
Album-Stream @ Simfy

Auf „Margins“ beschränkt sich Smith nämlich fast vollständig auf seine Singer/Songwriter-Stärken und hat dabei ganz unbeabsichtigt ein feines Album eingespielt, welches eher ruhige Töne anschlägt und sich so gar nicht in den Vordergrund drängen will, ganz im Gegensatz zur Konkurrenz. Paul Smith stellt die Songs, die Atmosphäre und seine nach wie vor wortgewandten und feinsinnigen Texte vor die eigene Person und versucht gar nicht erst nach Maximo Park zu klingen. Natürlich funktioniert das nicht ganz und gerade am Anfang versprühen „North Atlantic Drift“ und „The Crush And The Shatter“ doch ein wenig den Flair der Hauptband. Diese Songs hätten durchaus in ausgereifterer Form auf das letztjährige „Quicken The Heart“ passen können. Doch danach geht Smith seinen eigenwilligen Weg, reduziert die Instrumentierung und entfaltet auf melancholischen Songs, wie „Improvement/ Denouement“, „While You’re In The Bath“ oder „This Heart“ eine nachdenkliche, gefühlvolle und stellenweise recht düstere Grundstimmung. Smith gibt sich auf der ganzen Platte eher introspektiv und es scheint fast so, als kann er seinen ohnehin immer stets sehr tiefgründigen Texten über das Zwischenmenschliche mit all seinen Widrigkeiten nun endlich in ein Gewand packen, was diesen wesentlich besser steht. Smith kehrt in sich, klingt so gefühlvoll, wie nie zu vor und beweist eindrucksvoll, dass er viel mehr kann, als nur rumhüpfen und große Showmaster-Gesten verbreiten. Romantische Songs, wie „I Drew You Sleeping“ oder „Our Lady Of Lourdes“ treffen auf die bereits angesprochenen düsteren Songs. Das Gefühl der Melancholie lässt der Mann aus Newcastle dabei nie los. „Margins“ bleibt somit eher ein Album für den einsamen Herbstspaziergang am Strand, als für romantische Abende voller Zweisamkeit vor dem heimischen Kamin. Die Instrumentierung gibt sich akustisch reduziert, lässt viel Raum für Hall und Weite und Smith Stimme hält sich häufig einfach mal bewusst zurück. Gerade in dieser Einfachheit liegt die stille Magie des Solodebüts.
Auf „Margins“ stehen ganz klar die Songs im Vordergrund. Paul Smith beweist sich den letzten Zweiflern als Singer/ Songwriter, dessen Ambitionen auch abseits des normalen Pop-Spektrums liegen. Gerade jetzt, wo die Tage wieder kürzer und die Nächte kälter werden, bietet sich „Margins“ als persönlicher Ruhepol bestens an. Es zündet dabei sicher nicht sofort und entwickelt sich. Als Hörer und Maximo Park-Fan sollte man auf keinen Fall den Fehler machen und hier etwas Vergleichbares zu Paul’s Hauptarbeitgeber erwaten. Natürlich schimmern Maximo Park hier und da immer mal durch, aber insgesamt will „Margins“ vor allem zum Zuhören und Nachdenken anregen. Und diese Aufgabe löst es mir Bravur, so dass man sich, auch angesichts der zuletzt etwas schwächelnden Hauptband, durchaus weitere Soloausflüge des Mannes mit Melone vorstellen kann.
Album-Stream @ Simfy
rhododendron - 14. Okt, 19:22