Hitansammlung
Das geht ja fix. Da schaut man mal ein paar Tage nicht ins Internet und schon entgehen einem neue Singles alter von alten Bekannten. Wer ebenfalls gerade etwas auf dem Informationsschlauch steht, bekommt hier einen ganzen Rundumschlag mit sechs hörenswerten Hits.
Patrick Wolf – The City
Man ist noch etwas trügerisch. Ist das vorübergehende Hoch da draußen tatsächlich schon der Frühling? Skepsis ist angebracht, es ist ja erst Anfang Februar. Im Mai werden Blüten und Lebensfreude dann aber mit Sicherheit wieder fließen und genau dann erscheint das neue Album von Queer-Pop-Heroe Patrick Wolf. Und wenn das so wie die ersten Songs „Time Of My Life“ und nun die neue Single „The City“ klingt, dann erwartet uns pure Lebensfreude. Patrick hat gute Laune, immerhin heiratet er demnächst. Eine Kampfansage gegen sämtliche Dämonen. Da kann man selbst das Saxophon-Solo und die tanzenden Hipster im Video tolerieren. Im Gegenteil: man möchte mittanzen. Riesen Superhit!
Elbow – Neat Little Rows
Elbow werden nach dem tollen Durchbruchs-Meisterwerk von “The Seldom Seen Kid” (+ die drei tollen Alben davor) mit der neuen Platte “Build A Rocket, Boy” in schwere Fußstapfen treten. Selber Schuld, wenn sich die Herren aus Manchester die eigene Qualitätsmesslatte immer wieder ein Stück höher liegen. Die neue Single „Neat Little Rows“ ist auch kein zweites „Grounds For Divorce“. Eher ein Leisetreter, ein Song, der etwas Zeit braucht und vor allem schon mal gar nicht nach Hymne und Hitsingle klingt. Höchstens heimlich. Am Ende überzeugt diese Band sowieso auf Albumlänge. Hoffentlich. Wir wollen ja nicht den Teufel an die Wand pinseln.
Maritime – Paraphernalia
Auch so alte Indie-Helden. Aus einer Zeit und musikalischen Schublade, als „Indie“ noch independent und eigensinnig war und nicht als Stempel auf jedem noch so furchtbaren röhrenhosentragenden Musikverbrechen klebte. Über die Hosen von Maritime aus Wisconsin kann ich jetzt nichts sagen, aber man freut sich nach gut vier Jahren endlich auf das Album „Human Hears“. Das kann ich schon mal mit Fug und Recht behaupten. Geschmeidiger, melodieverliebter Indie-Poprock erwartet uns, der gar nicht erst versucht spektakulär zu klingen. Kann man mögen, muss man nicht. Sollte man aber, wenn möglich, denn dann erschließen sich in der Regel tolle Songs. „Paraphernalia“ ist so einer. Und weitere werden hoffentlich folgen.
Hier reinhören...
Cold War Kids – Mine Is Yours (Passion Pit Remix)
Aus der Abteilung “Bands, die man mal vor Jahren gut fand, sich aber im Nachinein fragt, warum eigentlich”... den Draht zu den Cold War Kids hab ich schon vor ’ner Weile verloren und weil es anderen ähnlich geht, hat man das neue Album „Mine Is Yours“ auch etwas eingängiger gestaltet, damit das doch noch was mit dem Charterfolg wird. Interesse es zu hören hab ich dennoch augenblicklich nicht. Ich bleibe beim unglaublichen Remix des Titelsongs durch die Synthie-Popper von Passion Pit. Bis jetzt der Remix des Jahres. So eine Überdosis an 80er-Glückseeligkeit muss man erstmal schaffen. Flächen, Drums, Beats… wenn das musikalische Zuckerwatte wär, müsste man anschließend direkt zum Zahnarzt. Großes Pop-Können. Da freu ich mich lieber auf das neue Passion Pit Werk.
Firefox AK – Boom Boom Boom
Andrea Kellerman ist nicht nur Ehefrau von Mr. Tiger Lou, Rasmus, sondern auch seit einigen Jahren erfolgreich als Solokünstlerin unterwegs. Erfolgreich im Sinne von „Qualitativ hochwertiger Musik“. Die Kombination aus Singer/Songwriter-Qualitäten und feinster Elektronikmusik funktioniert blendend. So gibt es bald mit „Color The Trees“ ein neues Album ihres Alter Egos Firefox AK auf dem sie wieder atmosphärischen, eingängigen und gefühlvollen Elektropop liefern wird. Hoffentlich. Die erste Single „Boom Boom Boom“ will dann auch in erster Linie „Hit“ sein und darf das auch. Vielleicht etwas glatt im Vergleich zu früheren Singles, aber nicht weniger eingängig. Eine Art dezentere Variante der schwedischen Kollegin Robyn, wenn ich mich mal soweit aus dem Fenster lehnen darf. Das müsste als Empfehlung zum Reinhören sicher genügen.
Glasvegas – Euphoria, Take My Hand
Und zum Schluss noch ein Streitfall. Manche Menschen haben ja Glasvegas für die wichtigste neue britische Band seit Jahren gehalten. Am meisten wohl die Band selber. Aber außer einer handvoll Hits und einem vollkommen überproduzierten, überbewerteten und überaus monotonen Debütalbums war da auch nicht mehr. Nun kommt also der Zweitling „Euphoric /// Heartbreak \\\“ (Ja, das heißt wirklich so) und wir dürfen uns auf übergroßes Leiden einstellen. Songtitel-Vorgeschmack? „Pain, Pain, Never Again“, „Dream Dream Dreaming“… und die Single „Euphoria, Take My Hand”. James Allen jault und leidet wie immer. Das ganze Leben ein unglaublicher Fluch. Daddy immer noch weg, Liebe weg, Leben Mist. Groupies, Guiness und der Rest sind da nur ein schwacher Trost. Von allem etwas zu viel. Leider irgendwie auch ein wenig Ohrwurm, diese ganze Arie. Ab und an kann man ja mal im großen Stil leiden. Ob das auf Albumlänge so erträglich ist, darf an dieser Stelle schon mal angezweifelt werden.
Patrick Wolf – The City
Man ist noch etwas trügerisch. Ist das vorübergehende Hoch da draußen tatsächlich schon der Frühling? Skepsis ist angebracht, es ist ja erst Anfang Februar. Im Mai werden Blüten und Lebensfreude dann aber mit Sicherheit wieder fließen und genau dann erscheint das neue Album von Queer-Pop-Heroe Patrick Wolf. Und wenn das so wie die ersten Songs „Time Of My Life“ und nun die neue Single „The City“ klingt, dann erwartet uns pure Lebensfreude. Patrick hat gute Laune, immerhin heiratet er demnächst. Eine Kampfansage gegen sämtliche Dämonen. Da kann man selbst das Saxophon-Solo und die tanzenden Hipster im Video tolerieren. Im Gegenteil: man möchte mittanzen. Riesen Superhit!
Elbow – Neat Little Rows
Elbow werden nach dem tollen Durchbruchs-Meisterwerk von “The Seldom Seen Kid” (+ die drei tollen Alben davor) mit der neuen Platte “Build A Rocket, Boy” in schwere Fußstapfen treten. Selber Schuld, wenn sich die Herren aus Manchester die eigene Qualitätsmesslatte immer wieder ein Stück höher liegen. Die neue Single „Neat Little Rows“ ist auch kein zweites „Grounds For Divorce“. Eher ein Leisetreter, ein Song, der etwas Zeit braucht und vor allem schon mal gar nicht nach Hymne und Hitsingle klingt. Höchstens heimlich. Am Ende überzeugt diese Band sowieso auf Albumlänge. Hoffentlich. Wir wollen ja nicht den Teufel an die Wand pinseln.
Maritime – Paraphernalia
Auch so alte Indie-Helden. Aus einer Zeit und musikalischen Schublade, als „Indie“ noch independent und eigensinnig war und nicht als Stempel auf jedem noch so furchtbaren röhrenhosentragenden Musikverbrechen klebte. Über die Hosen von Maritime aus Wisconsin kann ich jetzt nichts sagen, aber man freut sich nach gut vier Jahren endlich auf das Album „Human Hears“. Das kann ich schon mal mit Fug und Recht behaupten. Geschmeidiger, melodieverliebter Indie-Poprock erwartet uns, der gar nicht erst versucht spektakulär zu klingen. Kann man mögen, muss man nicht. Sollte man aber, wenn möglich, denn dann erschließen sich in der Regel tolle Songs. „Paraphernalia“ ist so einer. Und weitere werden hoffentlich folgen.
Hier reinhören...
Cold War Kids – Mine Is Yours (Passion Pit Remix)
Aus der Abteilung “Bands, die man mal vor Jahren gut fand, sich aber im Nachinein fragt, warum eigentlich”... den Draht zu den Cold War Kids hab ich schon vor ’ner Weile verloren und weil es anderen ähnlich geht, hat man das neue Album „Mine Is Yours“ auch etwas eingängiger gestaltet, damit das doch noch was mit dem Charterfolg wird. Interesse es zu hören hab ich dennoch augenblicklich nicht. Ich bleibe beim unglaublichen Remix des Titelsongs durch die Synthie-Popper von Passion Pit. Bis jetzt der Remix des Jahres. So eine Überdosis an 80er-Glückseeligkeit muss man erstmal schaffen. Flächen, Drums, Beats… wenn das musikalische Zuckerwatte wär, müsste man anschließend direkt zum Zahnarzt. Großes Pop-Können. Da freu ich mich lieber auf das neue Passion Pit Werk.
Firefox AK – Boom Boom Boom
Andrea Kellerman ist nicht nur Ehefrau von Mr. Tiger Lou, Rasmus, sondern auch seit einigen Jahren erfolgreich als Solokünstlerin unterwegs. Erfolgreich im Sinne von „Qualitativ hochwertiger Musik“. Die Kombination aus Singer/Songwriter-Qualitäten und feinster Elektronikmusik funktioniert blendend. So gibt es bald mit „Color The Trees“ ein neues Album ihres Alter Egos Firefox AK auf dem sie wieder atmosphärischen, eingängigen und gefühlvollen Elektropop liefern wird. Hoffentlich. Die erste Single „Boom Boom Boom“ will dann auch in erster Linie „Hit“ sein und darf das auch. Vielleicht etwas glatt im Vergleich zu früheren Singles, aber nicht weniger eingängig. Eine Art dezentere Variante der schwedischen Kollegin Robyn, wenn ich mich mal soweit aus dem Fenster lehnen darf. Das müsste als Empfehlung zum Reinhören sicher genügen.
Glasvegas – Euphoria, Take My Hand
Und zum Schluss noch ein Streitfall. Manche Menschen haben ja Glasvegas für die wichtigste neue britische Band seit Jahren gehalten. Am meisten wohl die Band selber. Aber außer einer handvoll Hits und einem vollkommen überproduzierten, überbewerteten und überaus monotonen Debütalbums war da auch nicht mehr. Nun kommt also der Zweitling „Euphoric /// Heartbreak \\\“ (Ja, das heißt wirklich so) und wir dürfen uns auf übergroßes Leiden einstellen. Songtitel-Vorgeschmack? „Pain, Pain, Never Again“, „Dream Dream Dreaming“… und die Single „Euphoria, Take My Hand”. James Allen jault und leidet wie immer. Das ganze Leben ein unglaublicher Fluch. Daddy immer noch weg, Liebe weg, Leben Mist. Groupies, Guiness und der Rest sind da nur ein schwacher Trost. Von allem etwas zu viel. Leider irgendwie auch ein wenig Ohrwurm, diese ganze Arie. Ab und an kann man ja mal im großen Stil leiden. Ob das auf Albumlänge so erträglich ist, darf an dieser Stelle schon mal angezweifelt werden.
rhododendron - 7. Feb, 20:36