Der Zirkus ist in der Stadt
Rock music can be fun! Nobono schaut sich mal auf der MTV Campus Invasion in Jena um.
Im Mittelalter sorgten Gaukler und Artisten immer für reichlich Aufregung, wenn sie in die Stadt kamen. Da war das ganze Dorf auf den Beinen um diese merkwürdigen Gestalten zu betrachten, die eigentlich so gar nicht ins beschauliche Alltags-Panorama passten. Komische Kostüme, komische Kunst, verrückte Tricks. Einen Abend lang verzauberten sie das Volk und dann waren sie auch wieder weg, auf zum nächsten Dorf.
Ihr ahnt es, ich ziehe einen billigen Vergleich zur MTV Campus Invasion, welche am vergangenen Wochenende Halt in Jena machte. Gut, Jena ist kein Dorf, hat es sich doch durch clevere Einverleibung von Randbezirken den Status einer Großstadt, wenn auch nur knapp gesichert. Und als doof will ich die Jenaer auch nicht darstellen. Dennoch war’s ein bisschen so, als wenn jener Zirkus in der Stadt wär. Nur hat das weniger mit Kunst zu tun, sondern mehr mit Rock’n Roll. Und Verkaufen! Vor allem verkaufen! Diese Zigaretten, dieses Becks und bitte nicht vergessen, sich das neue „SingStar“ für die PlayStation zu besorgen. Und auch das T-Shirt zur Invasion und den Aufkleber und das Feuerzeug und sowieso. Der Kommerzzirkus ist in der Stadt! Und jeder darf kommen. Natürlich die Studenten, die ja primär eingeladen wurden, aber auch irgendwie jede andere Form von Menschen. Der Disco-Schönling, der sich sonst nur auf den House und Blackmusicfloor, der nächstgelegenen Großraumdisco verirrt, der Dorfproll, marke Schlägertyp, die normalen Durchschnittsbürger, Pseudo-Intellektuelle, diverse Subkulturen. Alle vereint unter den heiligen 3 Buchstaben „M“, “T“ und „V“. Endlich mal was los in der Stadt der Wissenschaften. Sicher, hier gibt’s auch sonst Kultur, kleinere Bands spielen gern mal hier und da, das Theater ist toll und eine Philharmonie haben wir auch. Aber internationales Format gibt es hier, seien wir ehrlich, selten. Umso schöner also, dass MTV ein sogar relativ akzeptables Line-Up für die Jenenser aufgestellt hat. Doughnut und ich waren vor Ort. Also Nobono in Bestbesetzung! Grand Avenue, die erst 2 Tage vor dem Event bekannt gegeben wurden, kommen aus Dänemark eröffneten den Reigen. Kannten wir vorher nicht, klang aber nach nettem, irgendwie typisch dänischen Gitarrenpop. Hatte was von Kent. Auf jeden Fall gute Sache. Spätestens nach diesem Tag muss man übrigens „Seven Nation Army“ von den White Stripes hassen! Das sich Jack White’s legendärer Basslauf während der EM zur Mitgröhl-Hymne gemausert hat wurde an diesem Tag schmerzhaft klar. In fast jeder Pause, zwischen den Songs ging’s los. Hätten die mal gewusst, was unsere Mannschaft nen Tag später für ne Grütze zusammenspielt. So diente das quasi als Einlauf-Musik für Nada Surf, die sich einfach mal von MTV haben unter Wert verkaufen lassen, denen es aber irgendwie egal gewesen ist. Eine Legende des Independentrock, irgendwo ins Nachmittagsprogramm geworfen, vor Jennifer Rostock! Die Band tat mir irgendwie leid, war aber gut drauf und spielte ihr Programm, wenn auch etwas gekürzt („Blankest Year“ durfte nich mehr sein) runter. Matthew Caws wirkte irgendwie etwas älter und aufgedunsener, als sonst und Dauerraucher Daniel Lorca machte keinen Hehl daraus, dass er spanische Wurzeln hat und den Spaniern fürs Finale die Daumen drücken würde. Vom Publikum wurde er deshalb ausgelacht, doch die Geschichte sollte ihm am Ende ja recht geben. Schön, Nada Surf mal wieder gesehen zu haben, wenn auch in einem recht unwürdigen Umfeld.
Danach wurde es musikalisch für uns zwei erstmal etwas uninteressanter. Zeit also für vollkommen überteuerte Luxusbiere. Dazu gab’s Patrice, dessen sommerlicher Reggae/Pop eigentlich nett anzuschauen war. Grundsympathischer Mann, gegen den man eigentlich nichts haben darf. Gegen Jennifer Rostock allerdings schon! Diese Band, mit markant nerviger, postpubertärer Pseudo-Fronthupfdohle ist der Beweis, dass eine Band live noch schlechter sein kann, als wie auf Platte. Da saßen wir dann ganz weit hinten am Gelände um dem Kindergarten zu entgehen. Nein, da ist nichts Gutes dran. Stupide Texte (geb mir Stift, Papier und 10min, da kann ich das auch), langweilige 08/15-NDW-Musik und eine so dermaßen aufgesetze Attitüde… na ja, gönnen wir ihnen mal ihrem Sommer auf den Festivals. Girlpower für 13jährige Punk-Kiddies! Danach kamen dann aber Madsen. Gut, Spötter würden sagen, deren Texte sind auch dämlich, dafür sind sie aber eins: Grundsympathisch! Und wenn eine Band sympathisch ist, sieht man gern mal über die eher bescheidenen Texte des ehemaligen Kurzzeit-Germanistik-Studenten Sebastian Madsen und die innovationsarme Standard-Rock’N Roll-Musik hinweg. Muss man auch! Denn neben Nettsein können Madsen vor eins: Ja… rocken! Wirklich! Ich war skeptisch, aber doughnut ist, wer es noch nicht mitbekommen hat, Die-Hard-Madsen-Fan und es war mir eine Ehre, ihn bei seinem 9. Madsen-Gig zu begleiten. Auch wenn er bereits während des ersten Songs, „Vielleicht“ irgendwo vorne in der tobenden Masse untergegangen war. Aber was anderes als Toben ist auch nicht möglich. Das Motto bei Madsen-Gigs: „Mach mit oder mach dich vom Acker!“ Ich hab mich für erstes entschieden und hatte am, sonst für mich eher untypischen, Rumschubsen, -pogen und –schreien sichtlich Spass. Es ging irgendwie nicht anders. Mitgrölen ist bei den Texten auch leicht. Spätestens nach dem 2. Refrain weiß man selbst als Mensch ohne textliches Vorwissen, wo der Hase läuft. Hier läuft er aber nicht. Hier wird gesprungen. Hit auf Hit, Schubser um Schubser. Ein toller Auftritt, der mit dem obligatorischen „Nachtbaden“ für mich vorn in der 2. Reihe bei doughnut endet. Da waren wir wieder vereint und ich musste es eingestehen… Live haben Madsen ne ganz eigenen Magie!
Die sollen die Kaiser Chiefs, der finale Act des Tages, aber auch haben. Also schnell das letzte Geld für teure Spirituosen ausgegeben, bevor es dann wieder nach vorn zwischen die angeheizte Masse Jenenser und Zugereister ging. Halb 10 kamen die Kaiser Chiefs. Großer Applaus und das Eingeständnis, dass die jetzt doch nicht mehr „indie“ sind. Dann folgte ein gute einstündiges Hit-Feuerwerk mit allem, was „Na Na Na“ und „La La La“ hatte. Erschreckend hohe Melodiequote. Die Band war gut drauf. Müssen sie ja. Sie sind die Kaiser Chiefs. Da muss Spass sein! Gehirn aus, Körperenergie an! Nick Hodsgon trägt nen Schnauzer, Ricky Wilson die Verantwortung des Entertainments. Und das kann der sympathische Frontflummi auch wie kein Zweiter. Allerdings hat er ne gute Diät gehabt. „Everyday I Love You Less and Less“, „Na Na Na Na“ (ja, really), “Heat Dies Down” und das unverzichtbare “Ruby”, welches dann ja wirklich alle kannten brachten die Masse zum Toben. Die Band wirkte routiniert, aber auch gelegentlich so, als hätte sie keine Ahnung, wo sie ist. Egal, Entertainment ist ihr Tagesgeschäft. Da erträgt man auch „Seven Nation Army“, dass die Band dann wohl oder übel anstimmen muss, weil sie gegen das Publikum einfach nicht ankommt. Das beschäftigt sich in den vorderen Reihen auch mehr mit „Wall of Death“ und Crowd Surfen, als mit der Band. Denen ist das egal. Die haben sichtlich Spass. „Wir sind Kaiser Chiefs“ brüllt ein etwas angetüdelter Ricky Wilson immer wieder ins Mikro. Selbstbestätigung? Zwischendurch klettert er auch mal an der Bühne hoch, sowie am daneben gelegenen Becks-Stand. Super Werbeideee! Einen neuen Song gibt’s, der sofort ins Ohr geht und mit „Take My Temperature“ auch ne alte B-Seite. Bei den letzten Songs „I Predict A Riot“, „The Angry Mob“ (Ausflippgarantie beim Schlussteil) und der obligatorischen Zugabe „Oh My God“ wird dann von Band und Schaulustigen noch mal alles gegeben. Shirts werden ausgezogen, Schuhe gehen verloren, blaue Flecken werden in Kauf genommen, Wilson an der Grenze zum Stimmverlust. Gegen halb 11 ist dann Schluss. Das Publikum ist bedient, könnte aber sicher noch weitermachen. Doughnut und ich sind durchgeschwitzt und glücklich. Das war sicher kein Tag/ Abend für anspruchsvolle Musik, aber mehr als gute Unterhaltung. Eine angenehme Form von klassischem Rock’n Roll. Hirn aus und Abrocken! Im Moshpit sind wir alle gleich, egal ob Abitur oder nicht. Denn letztendlich wollten wir nur das eine… ne gute Zeit mit den umherziehenden Artisten. Und die haben wir bekommen! Die Bands hatten ihren Spass bzw. ihre Promo und ihr Geld, MTV hat sicher ein paar „SingStar“’s und T-Shirts verkauft und das Publikum hatte seinen Spass. Einen Abend später war die Party dann leider vorbei. Da hatte der Zirkus seine Zelte aber schon längst wieder abgebaut und ist weiter in die weite Welt gezogen. Und nicht viele wünschen sich, dass er oder ein anderer wiederkommt.
Nada Surf "I Like What You Say" (live)
Madsen "Perfektion" (live)
Kaiser Chiefs "Ruby" (live)
Im Mittelalter sorgten Gaukler und Artisten immer für reichlich Aufregung, wenn sie in die Stadt kamen. Da war das ganze Dorf auf den Beinen um diese merkwürdigen Gestalten zu betrachten, die eigentlich so gar nicht ins beschauliche Alltags-Panorama passten. Komische Kostüme, komische Kunst, verrückte Tricks. Einen Abend lang verzauberten sie das Volk und dann waren sie auch wieder weg, auf zum nächsten Dorf.
Ihr ahnt es, ich ziehe einen billigen Vergleich zur MTV Campus Invasion, welche am vergangenen Wochenende Halt in Jena machte. Gut, Jena ist kein Dorf, hat es sich doch durch clevere Einverleibung von Randbezirken den Status einer Großstadt, wenn auch nur knapp gesichert. Und als doof will ich die Jenaer auch nicht darstellen. Dennoch war’s ein bisschen so, als wenn jener Zirkus in der Stadt wär. Nur hat das weniger mit Kunst zu tun, sondern mehr mit Rock’n Roll. Und Verkaufen! Vor allem verkaufen! Diese Zigaretten, dieses Becks und bitte nicht vergessen, sich das neue „SingStar“ für die PlayStation zu besorgen. Und auch das T-Shirt zur Invasion und den Aufkleber und das Feuerzeug und sowieso. Der Kommerzzirkus ist in der Stadt! Und jeder darf kommen. Natürlich die Studenten, die ja primär eingeladen wurden, aber auch irgendwie jede andere Form von Menschen. Der Disco-Schönling, der sich sonst nur auf den House und Blackmusicfloor, der nächstgelegenen Großraumdisco verirrt, der Dorfproll, marke Schlägertyp, die normalen Durchschnittsbürger, Pseudo-Intellektuelle, diverse Subkulturen. Alle vereint unter den heiligen 3 Buchstaben „M“, “T“ und „V“. Endlich mal was los in der Stadt der Wissenschaften. Sicher, hier gibt’s auch sonst Kultur, kleinere Bands spielen gern mal hier und da, das Theater ist toll und eine Philharmonie haben wir auch. Aber internationales Format gibt es hier, seien wir ehrlich, selten. Umso schöner also, dass MTV ein sogar relativ akzeptables Line-Up für die Jenenser aufgestellt hat. Doughnut und ich waren vor Ort. Also Nobono in Bestbesetzung! Grand Avenue, die erst 2 Tage vor dem Event bekannt gegeben wurden, kommen aus Dänemark eröffneten den Reigen. Kannten wir vorher nicht, klang aber nach nettem, irgendwie typisch dänischen Gitarrenpop. Hatte was von Kent. Auf jeden Fall gute Sache. Spätestens nach diesem Tag muss man übrigens „Seven Nation Army“ von den White Stripes hassen! Das sich Jack White’s legendärer Basslauf während der EM zur Mitgröhl-Hymne gemausert hat wurde an diesem Tag schmerzhaft klar. In fast jeder Pause, zwischen den Songs ging’s los. Hätten die mal gewusst, was unsere Mannschaft nen Tag später für ne Grütze zusammenspielt. So diente das quasi als Einlauf-Musik für Nada Surf, die sich einfach mal von MTV haben unter Wert verkaufen lassen, denen es aber irgendwie egal gewesen ist. Eine Legende des Independentrock, irgendwo ins Nachmittagsprogramm geworfen, vor Jennifer Rostock! Die Band tat mir irgendwie leid, war aber gut drauf und spielte ihr Programm, wenn auch etwas gekürzt („Blankest Year“ durfte nich mehr sein) runter. Matthew Caws wirkte irgendwie etwas älter und aufgedunsener, als sonst und Dauerraucher Daniel Lorca machte keinen Hehl daraus, dass er spanische Wurzeln hat und den Spaniern fürs Finale die Daumen drücken würde. Vom Publikum wurde er deshalb ausgelacht, doch die Geschichte sollte ihm am Ende ja recht geben. Schön, Nada Surf mal wieder gesehen zu haben, wenn auch in einem recht unwürdigen Umfeld.
Danach wurde es musikalisch für uns zwei erstmal etwas uninteressanter. Zeit also für vollkommen überteuerte Luxusbiere. Dazu gab’s Patrice, dessen sommerlicher Reggae/Pop eigentlich nett anzuschauen war. Grundsympathischer Mann, gegen den man eigentlich nichts haben darf. Gegen Jennifer Rostock allerdings schon! Diese Band, mit markant nerviger, postpubertärer Pseudo-Fronthupfdohle ist der Beweis, dass eine Band live noch schlechter sein kann, als wie auf Platte. Da saßen wir dann ganz weit hinten am Gelände um dem Kindergarten zu entgehen. Nein, da ist nichts Gutes dran. Stupide Texte (geb mir Stift, Papier und 10min, da kann ich das auch), langweilige 08/15-NDW-Musik und eine so dermaßen aufgesetze Attitüde… na ja, gönnen wir ihnen mal ihrem Sommer auf den Festivals. Girlpower für 13jährige Punk-Kiddies! Danach kamen dann aber Madsen. Gut, Spötter würden sagen, deren Texte sind auch dämlich, dafür sind sie aber eins: Grundsympathisch! Und wenn eine Band sympathisch ist, sieht man gern mal über die eher bescheidenen Texte des ehemaligen Kurzzeit-Germanistik-Studenten Sebastian Madsen und die innovationsarme Standard-Rock’N Roll-Musik hinweg. Muss man auch! Denn neben Nettsein können Madsen vor eins: Ja… rocken! Wirklich! Ich war skeptisch, aber doughnut ist, wer es noch nicht mitbekommen hat, Die-Hard-Madsen-Fan und es war mir eine Ehre, ihn bei seinem 9. Madsen-Gig zu begleiten. Auch wenn er bereits während des ersten Songs, „Vielleicht“ irgendwo vorne in der tobenden Masse untergegangen war. Aber was anderes als Toben ist auch nicht möglich. Das Motto bei Madsen-Gigs: „Mach mit oder mach dich vom Acker!“ Ich hab mich für erstes entschieden und hatte am, sonst für mich eher untypischen, Rumschubsen, -pogen und –schreien sichtlich Spass. Es ging irgendwie nicht anders. Mitgrölen ist bei den Texten auch leicht. Spätestens nach dem 2. Refrain weiß man selbst als Mensch ohne textliches Vorwissen, wo der Hase läuft. Hier läuft er aber nicht. Hier wird gesprungen. Hit auf Hit, Schubser um Schubser. Ein toller Auftritt, der mit dem obligatorischen „Nachtbaden“ für mich vorn in der 2. Reihe bei doughnut endet. Da waren wir wieder vereint und ich musste es eingestehen… Live haben Madsen ne ganz eigenen Magie!
Die sollen die Kaiser Chiefs, der finale Act des Tages, aber auch haben. Also schnell das letzte Geld für teure Spirituosen ausgegeben, bevor es dann wieder nach vorn zwischen die angeheizte Masse Jenenser und Zugereister ging. Halb 10 kamen die Kaiser Chiefs. Großer Applaus und das Eingeständnis, dass die jetzt doch nicht mehr „indie“ sind. Dann folgte ein gute einstündiges Hit-Feuerwerk mit allem, was „Na Na Na“ und „La La La“ hatte. Erschreckend hohe Melodiequote. Die Band war gut drauf. Müssen sie ja. Sie sind die Kaiser Chiefs. Da muss Spass sein! Gehirn aus, Körperenergie an! Nick Hodsgon trägt nen Schnauzer, Ricky Wilson die Verantwortung des Entertainments. Und das kann der sympathische Frontflummi auch wie kein Zweiter. Allerdings hat er ne gute Diät gehabt. „Everyday I Love You Less and Less“, „Na Na Na Na“ (ja, really), “Heat Dies Down” und das unverzichtbare “Ruby”, welches dann ja wirklich alle kannten brachten die Masse zum Toben. Die Band wirkte routiniert, aber auch gelegentlich so, als hätte sie keine Ahnung, wo sie ist. Egal, Entertainment ist ihr Tagesgeschäft. Da erträgt man auch „Seven Nation Army“, dass die Band dann wohl oder übel anstimmen muss, weil sie gegen das Publikum einfach nicht ankommt. Das beschäftigt sich in den vorderen Reihen auch mehr mit „Wall of Death“ und Crowd Surfen, als mit der Band. Denen ist das egal. Die haben sichtlich Spass. „Wir sind Kaiser Chiefs“ brüllt ein etwas angetüdelter Ricky Wilson immer wieder ins Mikro. Selbstbestätigung? Zwischendurch klettert er auch mal an der Bühne hoch, sowie am daneben gelegenen Becks-Stand. Super Werbeideee! Einen neuen Song gibt’s, der sofort ins Ohr geht und mit „Take My Temperature“ auch ne alte B-Seite. Bei den letzten Songs „I Predict A Riot“, „The Angry Mob“ (Ausflippgarantie beim Schlussteil) und der obligatorischen Zugabe „Oh My God“ wird dann von Band und Schaulustigen noch mal alles gegeben. Shirts werden ausgezogen, Schuhe gehen verloren, blaue Flecken werden in Kauf genommen, Wilson an der Grenze zum Stimmverlust. Gegen halb 11 ist dann Schluss. Das Publikum ist bedient, könnte aber sicher noch weitermachen. Doughnut und ich sind durchgeschwitzt und glücklich. Das war sicher kein Tag/ Abend für anspruchsvolle Musik, aber mehr als gute Unterhaltung. Eine angenehme Form von klassischem Rock’n Roll. Hirn aus und Abrocken! Im Moshpit sind wir alle gleich, egal ob Abitur oder nicht. Denn letztendlich wollten wir nur das eine… ne gute Zeit mit den umherziehenden Artisten. Und die haben wir bekommen! Die Bands hatten ihren Spass bzw. ihre Promo und ihr Geld, MTV hat sicher ein paar „SingStar“’s und T-Shirts verkauft und das Publikum hatte seinen Spass. Einen Abend später war die Party dann leider vorbei. Da hatte der Zirkus seine Zelte aber schon längst wieder abgebaut und ist weiter in die weite Welt gezogen. Und nicht viele wünschen sich, dass er oder ein anderer wiederkommt.
Nada Surf "I Like What You Say" (live)
Madsen "Perfektion" (live)
Kaiser Chiefs "Ruby" (live)
rhododendron - 1. Jul, 17:50
wutzhans (Gast) - 23. Jul, 10:31
gut zusammengefasst... ich seh eigentlich fast alles genauso wie du.
legomaennchen (Gast) - 23. Jul, 11:51
Rostock, die Jennifer
Also, ich sag vorneweg schon, Jennifer Rostock haben wirklich fürchterliche Lieder, grausam, schrecklich, billig. Doch ich habe sie auch schon mal zufällig live gesehn und muss ihnen eins lassen. Jennifer weiß wie sie mit dem Publikum umgehen muss, sie beherrscht es und ist sehr, sehr schlagfertig. Ihre Bühnenpräsenz war schon sehr amüsant und nett anzusehen. Ich fand zwar alle Lieder scheiße, blieb aber stehn wo ich war, weil ich Jennifer so amüsant fand. Jennifer ist auch, muss man schon zugeben, sehr heiß. Würde ich auf Mädchen stehn, dann wäre ich glaube ich sehr verliebt ihn sie. Zusammengefasst, die Band sieht aus wie einzige Frisuren- und Klamotten-Opfer, die Musik ist scheiße, aber Jennifer funktioniert auf der Bühne sehr, sehr wohl.
wutzhans (Gast) - 25. Jul, 10:14
hast scho' recht, aber sie ist hat mir (etwas) viel blech im gesicht. ;)
ich hab ja das glueck, nichts von der Fronthupfdohle mitzubekommen und da bin ich jetzt wohl umso mehr froh drum!
und wer ist denn bitte fuer den spielplan verantwortlich?? Nada Surf im nachmittagsprogramm. unglaublich. genauso, wie damals Keane. schaem dich, MTV.
schoen zu hoeren, dass ihr spaß bei Madsen und den Kaiser Chiefs hattet, schon allein das rumgehupfe vom Ricky ist es wert, deren auftritte anzuschaun.. oh, wie gern haette ich es gehsehn, wie er wieder an saemtlichen gelaendern hochkrachselte! die Kaiser Chiefs sind halt zum glueck nicht nur Ruby Ruby :)