Montag, 12. April 2010

I LOVE REMIXES / #07 - BLOC PARTY

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Nein, wir wechseln heute nicht die Seiten, auch wenn es so scheint. In erster Linie ist das Londoner Quartett Bloc Party natürlich dafür bekannt, eine der stilprägendsten und wichtigsten Bands der vergangenen Dekade zu sein. Und darüber hinaus noch meine persönliche Lieblingsband der letzten 5 Jahre. Die Urgewalt der ersten drei Alben steht sowieso außer Frage und ich reiß mich mal schnell zusammen, um nicht wieder ins Schwelgen zu geraten. Ja, diese Bloc Party halt.

Nach der Dauerbeschallung der letzten Jahre und auch weil, zugegebenermaßen, zuletzt kreativ ein wenig die Luft raus war, hat sich die Band 2010 endlich die wohlverdiente Zwangspause verordnet, die sie aber nicht wirklich nutzen. Bereits nächste Woche veröffentlicht Gitarrist Russell Lissack mit seinem Seiten-Dance-Projekt „Pin Me Down“ ein Debüt-Album, Bassist Gordon spielt momentan aushilfstechnisch bei der Band „Young Legionaire“ mit und Ende Juni folgt dann mit „The Boxer“ auch das eher elektronisch gehaltene Solodebüt von Frontmann Kele Okereke. Also genug zu tun haben alle, ob Bloc Party darüber hinaus eine Zukunft hat, steht gerade noch in den Sternen. Drücken wir mal die Daumen. Die Verschmelzung von Elektronik und Rock stand ja bei den vier Jungs vom Block seit jeher immer im Vordergrund. Deshalb haben sie sich auch von Anfang an, um ihre Remixe gesorgt und dabei ordentlich große Namen an Land gezogen. Egal ob Tiesto, Boys Noize, MSTRKRFT, Diplo oder Crystal Castles… die „Elektronisierung“ der Indie-Szene haben Bloc Party dabei stets mit vorangetrieben, da kann man ihnen einen gewissen Pionier-Status nicht absprechen. Doch nur wenige wissen, dass die Band auch selber in den letzten Jahren gern mal Hand an einige Fremdproduktionen angelegt hat. Dabei handelt es sich eher um befreundete Künstler, als die richtig großen Namen im Business, doch man hört dadurch eine erstaunliche Spannweite an Genres durch.


Deshalb widmen wir uns heute einmal den Remixen, welche Bloc Party selbst hergestellt haben. Dabei wird Arbeitsteilung bei den Jungs natürlich groß geschrieben. Manchmal ist es allerdings nicht wirklich erkennbar, wer denn jetzt genau für die Produktion verantwortlich ist. In der Regel ist allerdings Russell Lissack (der mit der Locke im Gesicht) der Mann fürs Remixen. Hier konnte sich Lissack in den letzten Jahren anständig ausprobieren. Den produktionstechnischen Qualitätsanstieg vom frühen Kate Nash-Remix (2007) bis hin zum aktuellen Tunng Remix (2010) merkt man dabei auch ordentlich. Hier probiert man sich auch mal an Drum’N Bass aus. Aber auch Breakbeats (Johnny Foreigner), ruhiges (iForward, Russia!) oder housiges (Battle, Turboweekend) gehören zum Repertoire von Russell. Und immer wieder baut er dieses signifikante Gitarrenspiel ein, das am Ende jeden Song irgendwie die gewisse Bloc Party-Note verpasst. Die zweite Hälfte des Placebo-Remixes könnte so bspw. 1:1 aus einer BP-Nummer stammen und auch die Gitarre über den smoothen Discobeats von Chromeo wirkt irgendwie seltsam vertraut. Und Russell lässt es sich natürlich auch nicht nehmen mit seinem Nebenprojekt „Pin Me Down“ die eigene Hauptband durch den Mixwolf zu drehen. Da hat der Rest nur das Nachsehen. Drummer Matt Tong probiert sich mal an einem Mix für Black Francis aus und auch Bassist Gordon darf sich mal an der eigenen Single „Talons“ austoben und verwandelt das Stück am Ende in ein ziemliches Rockbiest. Und was jetzt Kele’s Job bei all dem ist, weiß ich auch nicht, aber vielleicht hat er gelegentlich mal eine Idee beigesteuert. Ganz wie bei der Hauptband wird allerdings schnell deutlich, dass es hier keine einheitliche Einteilung in Genres gibt. So ist die Remixarbeit aus dem Bloc Party Camp vielmehr ein kleiner Exkurs in die produktionstechnischen Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder. Also ist dieser gut 50minütige Minimix ihres bisherigen Mixschaffens auch kein durchgängiges Clubbrett, sondern ein buntes Sammelsurium verschiedenster Gattungen, Songs und Stimmungen. Und der Beweis dafür, was diese Band abseits ihrer eigenen Songs noch alles kann. 2010 wird wieder ein spannendes Bloc Party Jahr, auch wenn man die vier wohl eher selten an einem Ort gleichzeitig vorfinden wird.

01 The Maccabees – Love You Better (Russell Lissack Remix)
02 Bloc Party – Ares (Pin Me Down Remix)
03 Placebo - Because I Want You (Russell Lissack from Bloc Party Remix)
04 Does It Offend You, Yeah? – We Are Rockstars (Bloc Party Remix)
05 Turboweekend – Holiday (Russell Lissack Remix)
06 Battle - North Sea (Russell Bloc Party Mix)
07 Kate Nash – Pumpkin Soup (Russell Bloc Party's Team Tiger Edit)
08 Black Francis – The Seus (Matt Tong Bloc Party Remix)
09 Tunng – Hustle (Bloc Party Remix)
10 Johnny Foreigner – Salt, Peppa and Spinderella (Bloc Party Remix)
11 Bloc Party – Talons (Gordy Remix)
12 Ladyfuzz – Bouncy Ball (Sympathy Tranny Mix by Bloc Party)
13 Chromeo – Needy Girl (Bloc Party's High School Prom Remix)
14 iForward, Russia! – Breaking Standing (Russell Bloc Party Remix)

DOWNLOAD HERE:
http://uploaded.to/file/ad97fc

Laufzeit: 52:02min



Homepage: www.myspace.com/blocparty

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