Mixtape

Montag, 21. Juni 2010

I LOVE REMIXES / #10 - SOULWAX

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Ein rundes Jubiläum ist bekanntlich immer ein Grund zu feiern! In diesem Fall präsentiere ich den zehnten Teil meiner kleinen, bescheidenen Mixtape-Serie „I Love Remixes“. Kinder, wie die Zeit vergeht! Und für die runde „10“ hab ich mir natürlich etwas Besonderes vorbehalten, nämlich meine persönlichen Remix-Lieblinge und Fachmänner für diese Kunstform: Soulwax! Seit Jahren eine feste Größe, wenn es darum geht, Tracks anderer Künstler durch den Mixwolf zu drehen und sie dabei tanztauglich zu machen. Und kaum jemand bekommt das durch die Bank weg so gut hin, wie diese beiden Belgier.

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Wobei man eigentlich nie genau weiß, wer und wie viel Soulwax jetzt eigentlich sind. Allgemein gelten David und Stephan Dewaele als Kern der Gruppierung. Angefangen haben die Belgier in den 90ern mal als richtige Alternative Rockband mit Elektronik-Einschlag. Mit Remixen hatte man da, bis auf einen obskuren, sehr seltenen, Auftrag für die Einstürzenden Neubauten im Jahr 1997 (klingt auch überhaupt nicht nach Disco) eher weniger. Mit dem von Altmeister Flood produzierten „Any Minute Now“ aus dem Jahr 2004 wurde es dann zunehmend elektronischer, zumal die beiden Dewaeles damals bereits seit einiger Zeit als eigenwilliges DJ-Duo „2Many DJs“ unterwegs war. Die Live-Sets sind legendär, besonders das Mixalbum „As Heard On Radio Soulwax, Pt. 2“ auf dem das Duo anscheinend spielend leicht vom Rock-Klassiker, über elektronisches bis hin zu R’n’B alles in einen Topf wirft und zu einem stimmigen energiegeladenen Set verarbeitet. Und hierbei ist man wohl auf den Geschmack gekommen. Es folgten erste Remixe, erst inoffiziell für ihre DJ-Sets, dann auch offiziell, u.a. für LCD Soundsystem oder the Gossip. Im Zuge des Hypes um New Rave und sowieso verschmolzen die Grenzen zwischen Soulwax und den 2Many DJs immer mehr. Besonders auf Festivals begeisterte man dabei. Die Remixe sorgten für Furore, weil sie keinerlei Kompromisse eingingen. Harte Beats, dicke pumpende Acid-Lines wurden ordentlich durch die Effektgeräte gedreht. Allein in Sachen Track-Dramaturgie macht Soulwax niemand etwas vor. Wenn die Remixe für Justice oder Robbie Williams in der Mitte auf einmal zusammenbrechen, nur um sich dann umso stärker neu aufzubäumen, dann sind das Hands-Up-Rave-Momente der Extraklasse.

Irgendwann haben das wohl auch die Dewaeles kapiert und sich einfach selber gemixt. Durch die „Soulwax Nite Versions“ klangen die Tracks von „Any Minute Now“ nun wie hauseigene Remixe. Irgendwann wurde das live zusammen einfach zusammengelegt und dann waren Soulwax erstmal eine ganze Weile unterwegs und spielten in einer Art Live-DJ-Set alles, von eigenen Songs über fremde… Remixe für sich und andere natürlich inklusive. Die ideale Live-Symbiose von Rock und Elektronik, mit der man im Prinzip seit fast 4 Jahren ohne große Pause unterwegs ist. Bestimmt auch auf einem Festival in ihrer Nähe. Ein riesen Zirkus ist das mittlerweile mit Soulwax. Einen eigenen Radiosender haben sie mittlerweile genauso, wie einen eigenen Film über ihre nie enden wollende Partytour. Es muss immer weiter gehen. Die Beats müssen nach wie vor pumpen! Und das tun sie auch in diesem 53minütigen Mix. Da fragt man sich natürlich, wozu man das braucht, wenn Soulwax selber 2007 ein Remixalbum herausgebracht haben, auf dem sie ihre Mixe bereits selber nahezu perfekt zusammengemixt haben. Gute Frage. Ich gebe zu, so gut bekomm ich’s nicht hin, andererseits sind seit dieser Zeit auch ein paar neue Werke u.a. für MGMT, die Chemical Brothers oder- ganz frisch- mal wieder LCD Soundsystem entstanden. Diese habe ich nun mit einigen unvergessenen Soulwax-Mix-Klassikern zu einer ordentlichen Raveorgie zusammengefasst. Und so sehr das böse „R“-Wort ja mittlerweile überall gebraucht wird, aber Soulwax verstehen nun wirklich etwas davon, die Clubnacht zum Tage zu machen. Demnächst wollen sie übrigens wirklich ein Album mit neuen Songs aufnehmen, falls sie überhaupt angesichts der durchgefeierten Nächte Zeit dafür finden.

01 Samantha Fu – Theme From Discotheque (Soulwax Edit)
02 Paul Chambers - Yeah, Techno! (Soulwax Remix)
03 The Gossip - Standing In The Way Of Control (Soulwax Nite Version)
04 Daft Punk – Robot Rock (Soulwax Remix)
05 MGMT – Kids (Soulwax Remix)
06 LCD Soundsystem - You Wanted A Hit (Soulwax Remix)
07 The Beatles – Eleanor Rigby (Soulwax Edit)
08 The Lords Of Acid – I Sit On Acid (Soulwax Remix)
09 Gorillaz – Dare (Soulwax Remix)
10 Justice – Phanton Pt. II (Soulwax Remix)
11 Robbie Williams – Lovelight (Soulwax Ravelight Dub)
12 Hot Chip – Ready For The Floor (Soulwax Dub)
13 The Chemical Brothers – Hey Boy, Hey Girl (Soulwax '2Many DJs' Remix)
14 Arthur Argent - Hold Your Head Up (Soulwhacked Mix)

DOWNLOAD HERE:
http://uploaded.to/file/uixhbl

Laufzeit: 53:09 min



Homepage: www.myspace.com/soulwax

Donnerstag, 27. Mai 2010

I LOVE REMIXES / #09 - RICHARD X

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Ah, erinnert sich noch wer an die guten alten Mash-Ups? Das Zusammenmixen zweier Musikstücke ineinander? Ich meine, die gibt’s natürlich immer noch, aber Anfang des Jahrtausends gab es da mal einen relativ großen Hype, der vom Underground ganz schnell in den Mainstream schwappte. Todsichere Geldmaschine eigentlich, denn aus zwei Hits kann man leicht einen dritten machen. Glücklich die, welche damals den Hype für sich nutzen konnten. Beispielsweise Produzentenguru Danger Mouse, der ja seiner Zeit mit einem Mash-Up aus ’nem Beatles- und einem Jay-Z-Album bekannt wurde. Der Brite Richard Philips ist auch so einer. Damals irgendwann um die Jahrtausendwende hat er angefangen, kleine Bootleg-Mash-Ups zu zimmern und sorgte unter dem Pseudonym „Girls On Top“ für einige Aufmerksamkeit in der Undergroundszene.

Richard_X_PictureLetztendlich war es ein Mash-Up der Songs „Freak Like Me“ von Adina Howard und „Are Friends Electric?“ von Gary Numan, welches Philip berühmt machte. Als irgendjemand in einer Major Plattenfirma so blickig war und das Hitpotential erkannte, wurde aus Philips dann ganz offiziell Richard X und dann durfte er zu Beginn gleich mal im heimischen Studio die britische Pophoffnung „Sugababes“ produzieren. Muss ein sehr witziges Bild abgegeben haben. Sie vertonten Richard’s Mash-Up erneut und „Freak Like Me“ wurde zum riesigen Hit, der Mr. X daraufhin Tor und Türen öffnete. Damit wurde dann erstmal das Konto ordentlich vollgepackt. Zwar erinnert sich heute keiner mehr an die britische Casting-Eintagsfliege „Liberty X“, aber deren anfängliche Hits hat Philips produziert und damit zumindest gut Kohle gescheffelt. Ja, im Pop fühlt sich der bekennende Human-League-Fan sichtlich wohl. In der ersten Hälfte der 00er besonders im R’n’B-Pop, auf welchen sich X spezialisierte. So arbeitete er u.a. mit Kelis und M.I.A zusammen und remixte bspw. TLC oder Louis Austen. Nach dem anfänglichen Hype (mit 3 britischen Top 10-Hits in Folge), verzog sich Philips wieder mehr hinter die Kulissen und widmete sich weniger dem bootlegen, als vielmehr dem eigenen Produzieren. Und da standen natürlich viele schlange. In den letzten Jahren hat Richard X seine Finger bei allerhand Mainstream-Popproduktionen gehabt, wie bspw. Sophie Ellis-Bextor, Roísín Murphy, Sam Sparro oder bspw. die aktuelle Goldfrapp-Single „Alive“. Der Arbeitsethos bleibt gleich… Philips trimmt alles auf bedingungslosen Hit. Pop ’til you drop halt.

Und dafür kommen nur die Besten in Frage! Auch bei den Remixen, von denen Richard X nur 2,3 pro Jahr annimmt. Primär müssen ihm die Sachen nämlich gefallen. So viel Eigensinn kann auch mal gewürdigt werden. Deshalb widmet sich das heutige Mixtape der „I Love Remixes“-Serie den besten Remixen aus der Feder von Mr. Philips. Erwartet ein ordentlichen Groove mit jede Menge Pop-Affinitität dahinter. Allein der Opener, das phänomenale „Fugitive“ der Pet Shop Boys zählt zu dem Besten, was die beiden in den letzten Jahren aufgenommen haben. Das lässt hoffentlich auch auf zukünftige Zusammenarbeit hoffen. Während einige der Frühwerke, wie der Remix für Louis Austen oder R’n’B-Girlie Ciara noch eher Richard’s pop-urbane Seite präsentieren, wandte er sich in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts immer mehr zu clubbigen Disco-Beats hin, was in solchen Smashern wie dem Nine Inch Nails-Remix oder dem jüngsten Hot Chip Remix mündet. Synthie-Smasher, die sich nicht vor den 80ern scheuen. Dafür hat Philips ja sowieso eine Schwäche. Immerhin befinden sich ja hier neben den Pets auch noch New Order, Depeche Mode, Yazoo und sogar Soft Cell im Mix. Muss man mehr sagen? Ich bin gespannt, was uns dieser nette Mann noch so in den nächsten Jahren abliefern wird. Auf jeden Fall solltet ihr die Augen offen halten, wann immer der Name mal irgendwo in den Liner-Notes auftaucht. Und nun viel Spass mit dieser kleinen Elektropop-Wundertüte…

01 Pet Shop Boys – Fugitive (Richard X Extended Mix)
02 Hot Chip - I Feel Better (Richard X Remix)
03 Yazoo - Situation (Richard X Remix)
04 St. Etienne – Method Of Modern Love (Richard X 'Join Our Clique' Mix)
05 Louis Austen ft. Peaches – Grab My Shaft (Richard X Edit)
06 Ciara ft. M.I.A. - Goodies (Richard X Remix)
07 Goldfrapp – Rocket (Richard X One Zero Remix)
08 New Order – Bizarre Love Triangle (Richard X Remix)
09 Neon Neon – I Told Her On Alderaan (Richard X Remix)
10 Nine Inch Nails – Only (Richard X Remix)
11 Dragonette – Pick Up The Phone (Richard X 12'' Remix)
12 Depeche Mode – Enjoy The Silence (Richard X Extended Mix)
13 Soft Cell – Speedy Films (Richard X Remix)

DOWNLOAD HERE:
http://uploaded.to/file/ey1sn9

Laufzeit: 59:54 min



Homepage: www.blackmelody.com

Dienstag, 11. Mai 2010

I LOVE REMIXES / #08 - GUI BORATTO

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Gui-20Boratto-20Scheibe-20Brasilien kann durchaus mehr zu bieten haben als nur Samba, Fußball und Korruption. Wie wär’s denn bspw. mit feinstem Minimal-Techno? In diese Richtung bewegen wir uns nun bei der neuen Ausgabe der „I Love Remixes-„Serie. Somit wird es nach dem abwechslungsreichen Genre-Hopping bei M83 und Bloc Party nun wieder etwas gradliniger, wenngleich der junge Herr aus São Paolo sich innerhalb des oft engen Genres durchaus differenziert bewegt. Die Rede ist von Gui Boratto, welcher es innerhalb einiger Jahre geschafft hat vom Newcomer zu Aushängeschild des Kölner Kultlabels „Kompakt“ zu avancieren. Der Mann, der einst in der Werbebranche arbeitete und sein Hobby später zum Beruf machte, hat dies vor allen seinen ersten beiden Alben „Chromophobia“ (2007) und „Take My Breath Away“ (2009) zu verdanken, auf denen er sich gern mal abseits des üblichen Minimal-Einheitsbreis austobt.

Aber auch allerhand Remixe zeugen von seiner Arbeit. Anfangs natürlich innerhalb der Genregrenzen tätig, hat es Buratto in den letzten Jahren geschafft, auch einige Schwergewichtler des Pop für sich zu begeistern. Die Pet Shop Boys sind bspw. große Fans und schätzen die Arbeit des guten Mannes, aber auch Acts wie Faithless, Moby, Robbie Williams oder Massive Attack werden mittlerweile mit Mixarbeitern beliefert. Erstere machen sogar den Anfang dieses fast 60minütigen Sets und hier beweist Boratto einer seiner Stärken… er lässt trotz Minimal-Ummalung dem Song gern stets viel Platz, besonders bei „Paradise Circus“ und dem anschließenden „Bomb The Bass“-Remix entsteht dadurch eine fast melancholisch zurückhaltende Atmosphäre, die eher zum Nachdenken, als zum Abdancen einlädt. Doch dabei belässt es der Brasilianer natürlich nicht. Bereits der Remix für Eyerer & Chopstick geht dann direkt in die Clubs. Einiges an Abwechslung ist also garantiert. Und man kann Minimal-Techno ja gern mal vorwerfen, belanglose Bar-Lounge-Musik zu sein und sicher sind auch eine der Tracks von Boratto vor diesem Urteil nicht sicher, doch insgesamt versteht er es, etwas mehr als nur die üblichen Bleeps und Clicks zu verwenden. Gerade auf seinen hochmelodiösen und atmosphärischen Alben wird dies deutlich, welche ich jetzt mal wärmstens allen Interessierten ans Herz lege. Und für alle unentschlossen sei der folgende Minimal-Mix also wärmstens ans Herz gelegt. Euch erwartet passende Musik, sowohl für den Club, als auch fürs Café um die Ecke. Wenn der Sommer oder wenigstens der Frühling endlich da wäre, dann würde ich dies als passend bezeichnen. Also ruhig jetzt schon mal sichern…

01 Massive Attack ft. Hope Sandoval – Paradise Circus (Gui Boratto Remix)
02 Bomb The Bass ft. Marl Lanegan – Black River Killer (Gui Boratto Remix)
03 Eyerer & Chopstick - Haunting (Gui Boratto Remix)
04 Trentemøller – Sycamore Feeling (Gui Boratto Remix)
05 Faithless – Sun To Me (Gui Boratto Remix)
06 Way Out West - The Gift (Gui Boratto Mix)
07 Ada – Lovestoned (Gui Boratto Remix)
08 Adam Freeland – Mancry (Gui Boratto Remix)
09 Pet Shop Boys – Love etc. (Gui Boratto Remix)
10 M.A.N.D.Y. vs. Booka Shade – Donut (Gui Boratto Remix)
11 Simian Mobile Disco – Bad Blood (Gui Boratto Dub Mix)
12 Moby – Pale Horses (Gui Boratto's Last Window Remix)
13 Sam Taylor-Wood – I'm In Love With A German Filmstar (Gui Boratto Remix)
14 Goldfrapp – A&E (Gui Boratto Dub)

DOWNLOAD HERE:
http://uploaded.to/file/6c79hd

Laufzeit: 58:07min



Homepage: www.myspace.com/guiboratto

Dienstag, 27. April 2010

Uplifting And Drifting

Ein neues Mixtape zum Start in den Frühling ...

Das wir auf Nobono und speziell meine Wenigkeit den Pop liebt, dürfte ja mittlerweile hinsichtlich bekannt sein. Da darf man ja auch 2010 wieder dazu stehen, ohne ausgelacht oder gepeinigt zu werden. The Geeks were right... auch in meiner Zweit-Idendität als PBMR liebe und schätze ich den elektronischen Pop natürlich sehr, was bereits vergangene Mixtapes zeigen dürften. Nun ist es mal wieder soweit und ich gebe mein insgesamt fünftes Mixtape namens "Nothing Can Stop Us If We Stick Together" zum Download frei! Euch erwartet dabei ein 45minütiger Kurztrip in die wunderbare Welt des Elektro-Pop mit erlesensten Werken aus meiner persönlichen Wertschätzung. Natürlich mit den unwiderstehlichen Hits von The Sound Of Arrows, den Gorillaz oder einigen meiner liebsten Remixe der letzten Wochen und Monate, wie den geilen "Russ Chimes" Remix von Ellie Goulding's "Starry Eyed" oder die "Passion Pit" Neugestaltung von Marina and the Diamonds. Und ein paar Geheimtipps, wie CSLSX, Soft.Nerd oder Memory Tapes dürfen da genausowenig fehlen, wie alte 80er Haudegen wie New Order bzw. die Jungs aus der Tierhandlung. Die fügen sich ja als Originale bedenkenlos in den Retro-Trend ein...

Ja, so sieht's aus. Also, runterladen, auf'm mp3-Player ziehen und dann raus damit in die Sonne oder ins Weltall. Je nachdem, wie die Wochenendplanung so ausschaut. Zum einen gibt's gleich unter dem Tracklisting einen Link zum Download und zum anderen könnt ihr das alles auch erstmals via Soundcloud beziehen! Viel Vergnügen dabei... pretty rhododendron.

Tracklist:

01 Jukebox from Space (Intro)
02 The Sound Of Arrows – Into The Clouds
03 CSLSX – Futuretapes
04 Plastiscines – Barcelona (Lifelike Remix)
05 The Framework – Starlight (PBMR Remix)
06 Holy Ghost! feat. The DFA Celestial Choir – On Board (Friendly Fires Cover)
07 The Teenagers – Sunset Beach (CFCF Remix)
08 Soft.Nerd – Take Me To The Beach, Part 1
09 Gorillaz feat. Little Dragon – Empire Ants
10 Pet Shop Boys – One More Chance (1984 Dub Mix)
11 Fear Of Tigers – Friday Night At Geek Club
12 New Order – Mr. Disco
13 M83 – Graveyard Girl (Yuksek Remix)
14 Ellie Goulding – Starry Eyed (Russ Chimes Remix)
15 Pin Me Down – Time Crisis (Co-Pilots Turbulence Remix)
16 Marina And The Diamonds – I Am Not a Robot (Passion Pit Remix)
17 Memory Tapes – Bicycle

DOWNLOAD - Mixtape "Nothing Can Stop Us If We Stick Togehter"

Anhören @ Soundcloud:
Nothing Can Stop Us If We Stick Together (Mixtape #5) by pbmr

Montag, 12. April 2010

I LOVE REMIXES / #07 - BLOC PARTY

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Nein, wir wechseln heute nicht die Seiten, auch wenn es so scheint. In erster Linie ist das Londoner Quartett Bloc Party natürlich dafür bekannt, eine der stilprägendsten und wichtigsten Bands der vergangenen Dekade zu sein. Und darüber hinaus noch meine persönliche Lieblingsband der letzten 5 Jahre. Die Urgewalt der ersten drei Alben steht sowieso außer Frage und ich reiß mich mal schnell zusammen, um nicht wieder ins Schwelgen zu geraten. Ja, diese Bloc Party halt.

Nach der Dauerbeschallung der letzten Jahre und auch weil, zugegebenermaßen, zuletzt kreativ ein wenig die Luft raus war, hat sich die Band 2010 endlich die wohlverdiente Zwangspause verordnet, die sie aber nicht wirklich nutzen. Bereits nächste Woche veröffentlicht Gitarrist Russell Lissack mit seinem Seiten-Dance-Projekt „Pin Me Down“ ein Debüt-Album, Bassist Gordon spielt momentan aushilfstechnisch bei der Band „Young Legionaire“ mit und Ende Juni folgt dann mit „The Boxer“ auch das eher elektronisch gehaltene Solodebüt von Frontmann Kele Okereke. Also genug zu tun haben alle, ob Bloc Party darüber hinaus eine Zukunft hat, steht gerade noch in den Sternen. Drücken wir mal die Daumen. Die Verschmelzung von Elektronik und Rock stand ja bei den vier Jungs vom Block seit jeher immer im Vordergrund. Deshalb haben sie sich auch von Anfang an, um ihre Remixe gesorgt und dabei ordentlich große Namen an Land gezogen. Egal ob Tiesto, Boys Noize, MSTRKRFT, Diplo oder Crystal Castles… die „Elektronisierung“ der Indie-Szene haben Bloc Party dabei stets mit vorangetrieben, da kann man ihnen einen gewissen Pionier-Status nicht absprechen. Doch nur wenige wissen, dass die Band auch selber in den letzten Jahren gern mal Hand an einige Fremdproduktionen angelegt hat. Dabei handelt es sich eher um befreundete Künstler, als die richtig großen Namen im Business, doch man hört dadurch eine erstaunliche Spannweite an Genres durch.


Deshalb widmen wir uns heute einmal den Remixen, welche Bloc Party selbst hergestellt haben. Dabei wird Arbeitsteilung bei den Jungs natürlich groß geschrieben. Manchmal ist es allerdings nicht wirklich erkennbar, wer denn jetzt genau für die Produktion verantwortlich ist. In der Regel ist allerdings Russell Lissack (der mit der Locke im Gesicht) der Mann fürs Remixen. Hier konnte sich Lissack in den letzten Jahren anständig ausprobieren. Den produktionstechnischen Qualitätsanstieg vom frühen Kate Nash-Remix (2007) bis hin zum aktuellen Tunng Remix (2010) merkt man dabei auch ordentlich. Hier probiert man sich auch mal an Drum’N Bass aus. Aber auch Breakbeats (Johnny Foreigner), ruhiges (iForward, Russia!) oder housiges (Battle, Turboweekend) gehören zum Repertoire von Russell. Und immer wieder baut er dieses signifikante Gitarrenspiel ein, das am Ende jeden Song irgendwie die gewisse Bloc Party-Note verpasst. Die zweite Hälfte des Placebo-Remixes könnte so bspw. 1:1 aus einer BP-Nummer stammen und auch die Gitarre über den smoothen Discobeats von Chromeo wirkt irgendwie seltsam vertraut. Und Russell lässt es sich natürlich auch nicht nehmen mit seinem Nebenprojekt „Pin Me Down“ die eigene Hauptband durch den Mixwolf zu drehen. Da hat der Rest nur das Nachsehen. Drummer Matt Tong probiert sich mal an einem Mix für Black Francis aus und auch Bassist Gordon darf sich mal an der eigenen Single „Talons“ austoben und verwandelt das Stück am Ende in ein ziemliches Rockbiest. Und was jetzt Kele’s Job bei all dem ist, weiß ich auch nicht, aber vielleicht hat er gelegentlich mal eine Idee beigesteuert. Ganz wie bei der Hauptband wird allerdings schnell deutlich, dass es hier keine einheitliche Einteilung in Genres gibt. So ist die Remixarbeit aus dem Bloc Party Camp vielmehr ein kleiner Exkurs in die produktionstechnischen Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder. Also ist dieser gut 50minütige Minimix ihres bisherigen Mixschaffens auch kein durchgängiges Clubbrett, sondern ein buntes Sammelsurium verschiedenster Gattungen, Songs und Stimmungen. Und der Beweis dafür, was diese Band abseits ihrer eigenen Songs noch alles kann. 2010 wird wieder ein spannendes Bloc Party Jahr, auch wenn man die vier wohl eher selten an einem Ort gleichzeitig vorfinden wird.

01 The Maccabees – Love You Better (Russell Lissack Remix)
02 Bloc Party – Ares (Pin Me Down Remix)
03 Placebo - Because I Want You (Russell Lissack from Bloc Party Remix)
04 Does It Offend You, Yeah? – We Are Rockstars (Bloc Party Remix)
05 Turboweekend – Holiday (Russell Lissack Remix)
06 Battle - North Sea (Russell Bloc Party Mix)
07 Kate Nash – Pumpkin Soup (Russell Bloc Party's Team Tiger Edit)
08 Black Francis – The Seus (Matt Tong Bloc Party Remix)
09 Tunng – Hustle (Bloc Party Remix)
10 Johnny Foreigner – Salt, Peppa and Spinderella (Bloc Party Remix)
11 Bloc Party – Talons (Gordy Remix)
12 Ladyfuzz – Bouncy Ball (Sympathy Tranny Mix by Bloc Party)
13 Chromeo – Needy Girl (Bloc Party's High School Prom Remix)
14 iForward, Russia! – Breaking Standing (Russell Bloc Party Remix)

DOWNLOAD HERE:
http://uploaded.to/file/ad97fc

Laufzeit: 52:02min



Homepage: www.myspace.com/blocparty

Sonntag, 28. März 2010

I LOVE REMIXES / #06 - M83

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Öfters mal was anderes! Nachdem wir uns bei den letzten Minimixen dieser schicken kleinen Reihe meist direkt Richtung Dancefloor begeben haben, kommt heut der lebende Beweis dafür, dass die Gattung „Remix“ mehr sein kann als nur eine von Bässen wummernde Songvariation für die Clubs. Und für diese bewusste Andersausrichtung steht seit Jahren ein Mann… Anthony Gonzalez! Das würde zwar als Künstlername auch reichen, aber trotzdem nennt er sich einfach nur M83. Und wenn man sich schon nach einer Galaxie (Messier 83) benennt, dann kann man vom Sound her auch einiges erwarten. Seit Jahren versorgen M83 sowohl mit ihren Eigenkompositionen, als auch mit ihren Remixen den Markt mit großartigen Soundspielereien, die oft so wirken, als wären sie nicht von dieser Welt.

m83colors2Angefangen hat alles zu Beginn des Jahrtausends im Französischen Städtchen Antibes. Damals waren M83 noch ein Duo. Doch Gonzalez’ Kollege Nicolas Fromageau stieg bereits nach dem zweiten Album 2004 aus. Seitdem schmeißt Gonzalez den Laden allein, holt sich aber immer regelmäßig Gastmusiker ins Boot. Dabei hat der anfangs noch sehr experimentelle Sound in den letzten Jahren eine deutliche Wandlung erfahren, welche besonders auffällt, wenn man sich die vier Studioalben von M83 mal in chronologischer Reihenfolge anhört. Die Produktion ist mit den Jahren wesentlich ausgefeilter geworden, genauso wie die Genrevielfalt. Von Shoegaze, bis Retropop, von Gitarrenwänden bis Disco-Beats… Hauptsache alles klingt einigermaßen dick produziert. Breite Synthieflächen sind Standard, genauso wie möglichst viele Spuren, Harmoniegesang und generell butterweiche Instrumentierung. Als wenn Jesus And The Mary Chain LSD geschluckt hätten oder so ähnlich. Das hat aber natürlich voll seinen Reiz, auch bei mir. Gerade das 2008er Album „Saturdays = Youth“ habe ich in den letzten Jahren extrem zu schätzen gelernt, versammelt Gonzalez darauf doch eine erstaunliche Anzahl Popsongs, die Goldfrapp bspw. seit Jahren nicht mehr in dieser Schönheit hinbekommen. Aufmerksamkeit bei Musikpresse und Fans hat das Projekt damit in den letzten Jahren sowieso erzeugt. Und auch die Remixe von M83 zeugen davon. In diesem Fall sollte man nämlich kein 55minütiges Discoset, wie bei den bisherigen Teilen erwarten. Es ist vielmehr eine Art Reise durch verschiedene Klangwelten. Gibt sich der Start mit den Mixen für Depeche Mode oder Telex noch klassisch discoesque, so wird ab dem immer noch tollen Bloc Party Remix aus dem Jahr 2005 das Tempo anständig gedrosselt und der Hörer mit in entfernte Galaxien genommen. Bei Remixen von M83 zählt eher das Motto Qualität statt Quantität. Lediglich 16 Stück wurden in den vergangenen zehn Jahren produziert, wovon sich allerdings 14 in diesem Set befinden. Für die Statistiker, es fehlt der Placebo-Remix aus dem Jahr 2004, welcher hier nicht ganz reinpasste, sowie der allererste Remix für Steve & Rob aus dem Jahr 2000, der aber so unglaublich selten ist, dass ihn evtl. nicht einmal die Band selber besitzt. Ansonsten ist alles dabei, von zerhackten Experimenten (Deftones), fröhlichem Gitarrenwand-Pop (Abstract Keal Agram), Depeche Mode-Tributen (White Lies) bis hin zu romantischen Reduktionen (Fires Of Rome). Alles in seiner Form einzigartig. Und gerade, wenn am Ende mit dem unglaublichen Van She Remix noch mal alles gegeben wird, dann macht die Benennung nach der Galaxie tatsächlich Sinn. Nicht von dieser Welt!

Ganz klar, Gonzalez und Kollegen machen sich die Songs zu Eigen, so dass sie einfach einen deutlichen M83-Anstrich bekommen. Und gerade, weil hier Mut bewiesen wird und die Songs an der Tanzfläche vorbei produziert werden, ragen M83 stets, Qualität hin oder her, aus dem Einheitsbrei der unzähligen Electro-Dance-Remixe heraus. Wer also die Chance hat, mal über einen zu stolpern, der greift besser zu. Genauso wie bei den Eigenproduktionen von M83. Also betrachtet diese 55 Minuten heute einfach mal als kleine Abwechslung zum normalen Disco-Einheitsbrei. Wenn ich es schaffe, euch damit ein bisschen für dieses Projekt zu begeistern, dann habe ich meine Tagesaufgabe schon erfüllt. Jeden Tag eine gute Tat halt…

01 Depeche Mode – Suffer Well (M83 Remix)
02 Telex – How Do You Dance? (M83 Remix)
03 Fortune - Mission (M83 Remix)
04 Bloc Party – The Pioneers (M83 Remix)
05 Deftones – Rocket Skates (M83 Remix)
06 Abstract Keal Agram – Jason Lytle (M83 Version)
07 Midnight Juggernauts – Shadows (M83 Remix)
08 Maps – To The Sky (M83 Remix)
09 Goldfrapp – Black Cherry (M83 Remix)
10 Bumblebeez – Vila Attack (M83 Remix)
11 Kids Indestructible – Trans-Peninne Express (Remixed by M83)
12 White Lies – Nothing To Give (M83 Remix)
13 Fires Of Rome – Set In Stone (M83 Remix)
14 Van She – Kelly (M83 Remix)

DOWNLOAD HIER:
http://uploaded.to/file/1wkh2d

Laufzeit: 55:34min



Homepage: www.myspace.com/m83

Samstag, 13. März 2010

I LOVE REMIXES / #05 - Lifelike

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Manchmal kann man schon von der ersten selbst gekauften Platte auf die künstlerische Integrität schließen. Ich meine, ich kann mich da mit dem Eurotrash-Beispiel „Cotton Eye Joe“ von Rednex nicht wirklich mit Ruhm bekleckern. Da hat es Laurent Heinrich schon besser. Er erzählt immer noch mit Enthusiasmus, wie er damals in den 80ern sein ganzes Taschengeld zusammenkratzte um die 12inch Remix EP von „West End Girls“, jenem Überhit der Pet Shop Boys, zu kaufen. So etwas bleibt natürlich hängen und prägt. Seit einigen Jahren macht Heinrich nun schon seine elektronischen Manöver und produziert feinste elektronische Musik unter den Decknamen Lifelike.

Den 80ern fühlt sich Heinrich dabei nach wie vor unausweichlich verbunden, nicht nur weil sein Projekt-Name beim Versuch einen Depeche Mode Klassiker zu remixen („Master and Servant“ – mit der Zeile… „it’s a law, it’s a law – like life“) entstanden ist. Auch ansonsten kann man merken, dass Tracks wie der “Shep Pettibone Remix”, welcher sich auf jener legendären 12’’ befand, hängen geblieben sind und seien es nur die gesampelten Cowbells daraus. Zwar hat Lifelike in den letzten Jahren immer mal wieder eigene Tracks und Singles veröffentlicht, doch er selber sagt in Interviews häufig, dass er den meisten Spass beim Remixen hat. Bei soviel Liebe für diese Gattung muss der gute Mann natürlich selbstverständlich hier auftauchen. Anfangs noch im kleinen, meist französischen Namen, agiert Lifelike mittlerweile international und darf nun auch mal bei Schwergewichtern wie La Roux, Does It Offend You, Yeah?, Vitalic oder eben Moby heran. Der persönliche Knackpunkt in der Karriere war dann auch vermutlich der Remix für Chromeo’s „Needy Girl“, welches es unter anderen in die Playlisten von BBC Radio 1 geschafft hat und u.a. die Jungs von Kitsuné auf den guten Mann aufmerksam machten. Die Zukunft sieht also rosig aus. Die Rezeptur für den ansteckenden Discopop des Franzosen bleibt dabei meist relativ gleich und resultiert dabei auch oft aus seinen Einflüssen, zu denen er frühen 80er New-Wave-Pop zählt. Ein großer New Order Fan ist er auch noch… hach, ein Bruder im Geiste… durch und durch. So dominieren fette Bassläufe und weiche 80er Synthie’s seine Arbeiten, die im entspannten Tempo zum Tanzen, aber auch gern mal chillen einladen. Das beste Beispiel dafür ist vermutlich seine letztjährige Glanztat, der Empire Of The Sun Remix… ein 8minütiger Traum! Manchmal rummst es etwas mehr, manchmal hält man sich zurück, aber stets bleibt das ganze astrein auf Maximum produziert und hochgradig eingängig und voller Referenzen an die 80er Jahre. Ein fast schon ansteckender Groove, der allerdings zu großen Teilen klinisch rein und ohne schräge Boys-Noize-Spielereien bleibt. Wer aber mit packenden und tanzbaren French-House-Retro-Grooves kein Problem hat, der sollte sich ruhig mal diesen 55minütigen Ritt gönnen und vielleicht gleich im Anschluss versuchen, bei Ebay irgendeine schöne 12’’ aus den 80ern zu ersteigern. Selbst wenn es nicht eure erste Platte sein sollte … es ist ja bekanntlich nie zu spät zur Einsicht.

01 Nylon feat. Kate Smith - When You Love Somebody (Lifelike Remix)
02 Plastiscines - Barcelona (Lifelike Remix)
03 Dimitri from Paris pres. 'Electra 80' - Rock This Town (Lifelike Mix)
04 Ercola feat. Annie – Follow Me (Lifelike Remix)
05 The Presets – This Boy's In Love (Lifelike Remix)
06 Moby – Mistake (Lifelike Remix)
07 Vitalic – Second Lives (Lifelike Remix)
08 Chromeo – Needy Girl (Lifelike Remix)
09 Cazals – Somebody Somewhere (Lifelike Remix)
10 DK7 - Fashion Feeling (Lifelike Remix)
11 Sia – Day Too Soon (Lifelike Remix)
12 Relation – Your Tiny Mind (Lifelike Remix)
13 Empire Of The Sun – Standing On The Shore (Lifelike Remix)
14 Van She – Kelly (Lifelike Remix)

DOWNLOAD HERE:
http://uploaded.to/file/56yp2q

Laufzeit: 55:48min



Homepage: www.myspace.com/lifelikevulture

Weitere Teile von "I Love Remixes" ...

#01 – Pretty Boy Makes Rave Download Mixtape
/// incl. Bloc Party, Fleet Foxes, Delphic, Ladyhawke, Get Well Soon, The Whip u.a.
#02 – Fred Falke Download Mixtape
/// incl. The Gossip, Grizzly Bear, Miami Horror, Ke$ha, The Whitest boy Alive, Miike Snow u.a.
#03 – The Twelves Download Mixtape
/// incl. M.I.A., Fever Ray, Metric, A-ha, Pacific!, Noah And The Whale, Yuksek u.a.
#04 – Boys Noize Download Mixtape
/// incl. Tiga, Editors, Late Of The Pier, Apparat, Justice, Feist u.a.

Montag, 1. März 2010

I LOVE REMIXES / #04 - Boys Noize

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„Hello“ – Bam! Bam! Bam! … Gut, das lässt sich lautmalerisch jetzt schwer beschreiben, aber der Albumanfang des Boys Noize Debüts „Oi Oi Oi“ aus dem Jahr 2007 hat fast schon ikonische Wichtigkeit in der (Achtung, schon längst vergessenes Hype-Wort) „Nu-Rave“-Szene. Ein bratzendes Bollwerk, welches einem von der ersten Sekunde an direkt bei den sprichwörtlichen Eiern packt und headbangend auf den Tanzboden zwingt. We Are Rockstars Now! Kaum eine Person steht mehr für die Metamorphose elektronischer Musik in den letzten Jahren als der deutsche Produzent Alexander Ridha. Er macht elektronische Musik, die es schafft zu „rocken“, obwohl bekanntermaßen keine Gitarren oder andere althergebrachte Instrumente in den Tracks vorkommen. Techno im klassischen Sinne. Das heißt: pumpende Beats, harte Acid-Lines und Synthie-Bässe, die gern mal den Verzerrer oder Kompressor bis ans Limit treiben. Alles ist laut, haut auf die Zwölf und piept und zirpt an jeder Ecke. Hemmungsloser Hedonismus also? Na ja, ganz so simpel ist es nicht, aber mit seinem richtigen Riecher für die richtige Partymusik hat sich Ridha als Boys Noize schnell einen guten Namen erspielt. Mehr als mit dem Pop-Vorgängerprojekt „Kid Alex“ jedenfalls. Kennt noch einer „Young Love… Topless“? Gott, ist das lang her.

boys-noize1Obwohl sich die beiden Hipster-Label Kitsuné und Ed Banger beide um den guten Mann prügelten und er auch Kontakte zu ihnen pflegte entschied er sich für den Independent-Weg und machte kurzerhand sein eigenes Label „Boys Noize Records“ auf. Dort hat er in den letzten Jahren eine fleißige Anzahl feinster, extrem clubtauglicher Remixe veröffentlicht, die ein breites Spektrum abdecken. Bereits früh wurden angesagte Acts, wie Bloc Party, die Kaiser Chiefs oder auch Para One auf ihn aufmerksam. Als eine Art Durchbruch kann man dann den bereits jetzt in einfschlägigen Kreisen legendären Remixauftrag für die kanadische Songwriterin Leslie Feist bezeichnen. Ridha nahm den ohnehin schon sehr groovigen Rhythmus von „My Moon My Man“ und versah ihn mit typischen Clubflair ohne dabei das Gefühl des Originals zu vergessen. Mittlerweile ein Standard-Track im Repertoire des guten Mannes, und wenn es nur das berühmte, durch die Effektgeräte gejagte Vocal-Sample ist. Die Massen wissen, was damit gemeint ist. Doch warum schafft es Boys Noize gleichermaßen mit recht simplen, aber lauten Techno-Konstrukten Menschen auf der ganzen Welt zu begeistern und mittlerweile vor riesigen Menschenmengen (dieses Jahr u.a. auch auf dem Hurricane/ Southside) zu spielen. Man muss es erlebt haben und sich vor allem darauf einlassen, wenn Ridha Menschen unterschiedlichster Herkunft zum Rave einlädt. Legendär (ja, ich benutze das Wort heut gern einmal) auch der Auftritt beim MELT! 2007, dem ich glücklicherweise beiwohnen durfte. Ridha spielte ein Wahnsinns-Set, bis 7 Uhr in der Früh. Letztendlich musste man ihm den Strom abdrehen. Aber davor brachte er die Menschen auf den Holzdielen zum Toben. Und da lagen sich tatsächlich skinny Indie-Nerd und muskelbepackte Dorf-Discoprolls feiernd in den Armen, vereint durch diese Musik. Eines der surrealsten Bilder, welches ich je auf einem Musikfestival sah. Doch es funktionierte, weil Boys Noize (und sicher auch andere Gesellen des berühmten Nu-Rave-Jahrganges) der Elektronik das gaben, was dem Rock’n-Roll vor zu viel Bands, Hypes, Style und Plattenfirmen in den Jahren davor abhanden gekommen ist: der Mut zu Kantigkeit und zum Schmutz. Statt wilder Schreie sind es verzerrte Bässe, statt Gitarrenriffs haben wir Acid-Lines. Und klare Songstrukturen sind eh nicht vorhanden. Besonders bei seinen Live-Sets verwurschtelt Ridha das Ausgangsmaterial gerne einmal. Das alles entfaltet eine Kraft, wie sie nur Musik haben kann. Es hebt die Stimmung, es ist treibend und entfaltet eben auch bis zu einem gewissen Grad in seiner Härte den Geist des Rock’n Roll.

Aber natürlich ist es nicht nur die Musik, sondern es sind auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, welche dieses Phänomen erklären. Angesichts der krisengeschüttelten westlichen Gesellschaft und ihrer Reizüberflutung verlieren sich viele Kids immer mehr in einem hedonistischen Rauschzustand, bei dem das Nachtleben als Fluchtmöglichkeit eine immer stärkere und übertriebene Rolle einnimmt. Berlin Calling… weisse Bescheid! Und so wird sich diese Rave-Elektro-Blase immer mehr aufbauschen, immer greller, bunter und drogenverseuchter werden, bis sie irgendwann demnächst auch wieder Platzen wird. Noch ist die Party ja nicht vorbei, sondern es geht weiter. Aber nicht ewig. Ridha selber schaut sich bereits neu um. Nachdem die Großen, wie Depeche Mode oder Justice bedient wurden sind, sprangen zuletzt auch die Black Eyed Peas auf den Zug auf und ließen sich zu Teilen von Ridha produzieren. Dieser hat sich längst vom reinen Four-To-The-Floor-Musizieren verabschiedet. Bereits das zweite Studioalbum „Power“ ist experimentierfreudiger und spielt mit (Achtung, Hype again) Dubstep oder Hip Hop herum. Die Remixe der letzten Jahre schielen mehr auf den Pop oder klassischen Techno. Da scheint jemand die Zeichen der Zeit zu erkennen. Auf jeden Fall ist Boys Noize für die Zukunft gerüstet und scheint nicht am ewig gleichen Prinzip von „& Down“ und Co. festzuhalten. Was sollte eigentlich nun dieser kurze gesellschaftskritische Exkurs? Vielleicht um ein wenig Verständnis dafür zu erzeugen, dass Electro mittlerweile durchaus in Sachen Kraft dem Rock ebenbürtig sein kann. Oder um zu verdeutlichen, dass man kein druffer Partyjunkie sein muss, um das Wesen dieser Musikform zu verstehen. Wie man damit umgeht und inwieweit man damit lebt, bleibt am Ende jedem selbst überlassen. Und jetzt mal Klappe zu, Boxen aufgedreht, Datei herunter geladen und gut 60 Minuten lang ordentlich abtanzen bitte! Der Meister ist im Haus!

01 Sébastien Tellier - L'Amour Et Le Violence (Boys Noize Euro Remix)
02 Foreign Islands - Fine Dining With The Future (Boys Noize Remix)
03 The Living Things - Bom Bom Bom (Boys Noize Remix)
04 Shiny Toy Guns – Le Disko (Boys Noize Fire Remix)
05 Editors – You Don't Know Love (Boys Noize Classic Remix)
06 Housemeister – In Order To Dance (Boys Noize Remix)
07 Kaiser Chiefs – Everyday I Love You Less And Less (Boys Noize Remix)
08 Tiga – Move My Body (Boys Noize Remix)
09 Teenage Bad Girl – Cocotte (Boys Noize Rework)
10 Depeche Mode – Personal Jesus (Boys Noize Rework)
11 Justice – Phantom Pt. II (Boys Noize Unreleased Turbine Remix)
12 Late Of The Pier – Focker (Boys Noize Terror Remix)
13 Apparat – Aracadia (Boys Noize Remix)
14 Gonzales – Working Together (Boys Noize Vox Mix)
15 Feist – My Moon, My Man (Boys Noize Classic Remix)

DOWNLOAD HERE:
http://uploaded.to/file/vddsg5

Laufzeit: 59:20min

Homepage: www.myspace.com/boysnoize

Montag, 8. Februar 2010

I LOVE REMIXES / #03 - The Twelves

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Auf zu einer neuen Runde! Auf unserer internationalen Reise durch die Welt der Remixe bewegen wir uns von Frankreich (Fred Falke), dieses Mal weiter Richtung Südamerika, Brasilien bzw. Rio de Janeiro um genauer zu sein. Dass da musikalisch mehr geht außer Samba oder CSS dürfte mittlerweile jedem klar sein. Und eine der Top-Adressen in Sachen zackiger Disco-Elektronik ist seit einigen Jahren das Duo „The Twelves“.

Nachdem sie 2007 mit einem schicken M.I.A.-Remix von „Boyz“ in den Nu-Rave-geilen Blogkreisen schnell für Furore sorgten, geht es seitdem produktionstechnisch stetig nach oben. Und untriebig sind die beiden allemal. Gut 30 Remixe hat das Duo in den letzten knapp 3 Jahren produziert, von denen sich am Ende 17 im heutigen gut 50minütigen Minimix finden. Darunter natürlich große Namen im Indie-Bereich wie Fever Ray, New Young Pony Club oder die Kanadier von Metric. Doch auch alten Klassikern ist man nicht abgeneigt… das dürfte die Neuinterpretationen von A-Ha und dem Alan Parsons Project erklären, die wir hier finden. Musikalisch kann man den Twelves dabei natürlich keinen anderen Stempel als „Disco“ aufdrücken. Der passt einfach Bestens zu den treibenden Beats der Brasilianer. Dabei orientiert man sich wesentlich weniger an French House oder Elektro-Gebratzer á la Boys Noize, sondern stärker auf die späten 70er und frühen 80er. Gerade mit den letzten Remixen für Fever Ray oder Noah And The Whale driften die Beiden immer stärker in die Bereiche Funk und Disco-Soul ab, was eine erfrischende Abwechslung gegenüber anderen Remixern bietet. Zusehens halten somit auch organische Instrumente Einzug in die Welt der Twelves. Die Bee Gees könnten noch davon lernen.

TheTwelves
Das macht natürlich Lust auf zukünftige Eigenproduktionen, denen man sich jetzt verstärkt widmen will. Eine EP ist für demnächst angedacht und welche musikalische Richtung man damit einschlagen wird, bleibt interessant. Mit einem geschmeidigen Disco-Mix, der sich jenseits jeglichen Kraches irgendwo zwischen den funkigen Daft Punk und dem New Yorker DFA-Label ansiedelt, wird das zur Pflichtbeschäftigung. Es sei noch gesagt, dass die beiden Zauberer vom Zuckerhut auch regelmäßig ein paar eigene, noch abwechslungsreichere Mixtapes auf ihrer MySpace-Seite zum Download anbieten, aber eine so kompakte Ansammlung ihrer eigenen Remixe gab es bisher noch nicht, weshalb ich nun einfach auf den folgenden Download verweise und viel Vergnügen damit wünsche.

01 Metric – Help I’m Alive (The Twelves Remix)
02 Terry Poison – Comme Ci, Comme Ca (The Twelves Remix)
03 Thieves Like Us – Drugs In My Body (The Twelves Remix)
04 Alan Parsons Projetc – I Wouldn’t Want To Be Like You (The Twelves Re-Edit)
05 Yelle – Ce Jeu (The Twelves Remix)
06 M.I.A. – Boyz (The Twelves Remix)
07 New Young Pony Club – Get Lucky (The Twelves Remix)
08 Fever Ray – Seven (The Twelves Remix)
09 Database vs. French Horn Rebellion – Beaches And Friends (The Twelves Remix)
10 Noah And The Whale – Blue Skies(The Twelves Remix)
11 Yuksek – So Far Away From The Sea (The Twelves Remix)
12 Black Kids – I’m Not Gonna Teach Your Boyfriend How To Dance With You (The Twelves Remix)
13 Groove Armada – Drop The Tough (The Twelves Remix)
14 Pacific! – Hot Lips (The Twelves Remix)
15 Erlend Øye – Sudden Rush (The Twelves Remix)
16 Radiohead – Scatterbrain (The Twelves Remix)
17 A-Ha – Take On Me (The Twelves Remix)

DOWNLOAD HERE:
http://uploaded.to/file/sgx5dm


Laufzeit: 50:41min

Homepage: http://www.myspace.com/thetwelves

Freitag, 5. Februar 2010

Groovende Elektronik für den Alltagsgebrauch

Als ich letztes Wochenende früh morgens zum Tagesbgeinn mit der Berliner U-Bahn das Nachtleben gen Schlafplatz verließ, kam mir, wie so häufig die Frage, wie man solche Momente musikalisch untermalen könnte... und wann immer ich so eine kleine Idee bekomme, lässt sie mich meist nicht mehr so schnell los. Also habe ich mal wieder eine musikalische Zusammenstellung getätigt und herausgekommen ist das vierte PBMR Mixtape mit dem schönen Titel "Here Comes A Visible Horizon.


Wie das kleine Cover es schon sagt, befindet sich darauf ein knapp 60minütiger Minimix mit elektronischen Klängen, die mir in den letzten Wochen und Monaten ans Herz gewachsen sind. Seien es die treibenden Grooves der Australier von Lifelike oder den Presets, der entspannte House von Aeroplane oder Classixx, sowie die obligatorische Portion Minimal-Techno von Größen wie Gui Boratto oder Paul Kalkbrenner. Na ja, wenn schon von Berlin inspiriert, dann darf der ja nicht fehlen. Eine abwechslungsreiche Mischung, die nicht komplett auf die Zwölf geht, sondern sich auch gern mal ruhige Momente gönnt. Und die Rahmenhandlung der Bahnfahrt bleibt natürlich bestehen. Aber natürlich lässt sich das Ganze natürlich auch in anderen Kontexten hören, als zum Tiefschlaf in der Ringbahn. The Fall On Deaf Ears weiß, wovon ich spreche ;-)

Hier das Tracklisting:

01 After The Hours (Intro)
02 Lifelike feat. Yota – Sunset (Original Mix)
03 Depeche Mode – Fragile Tension (Kris Menace Love On Laserdisc Remix)
04 The Presets - If I Know You
05 Pretty Boy Makes Rave – Snow In March
06 Aeroplane – Pacific Air State
07 Munk – Back Down (Cut Copy Jackmaster Remix)
08 Boys Noize – Ja!
09 Friendly Fires – Jump In The Pool (Moscow Remix)
10 Miike Snow – Silvia (Sinden Remix)
11 Gui Boratto – Notations (Rafael Noronha & Re Dupre Remix)
12 Richardo Villalobos – Dexter
13 The XX – Fantasy (PBMR Remix)
14 Major Lazer – Cash Flow (Classixx Glass Bottom Dub Remix)
15 Filur – You And I (Trentemøller Remix)
16 Paul Kalkbrenner – Azure
17 Phoenix – Love Like Sunset (Turzi Remix)

UND HIER GEHTS ZUM DOWNLOAD!

Genießt es einfach wie ein gutes Glas warmer Milch... oder so ähnlich.

Herzlichst, der pretty rhododendron

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