Mittwoch, 25. April 2007

Sechs Singles - 05 / 07

Another month, another bunch of singles . . .

#1 … Manic Street Preachers “Your Love Alone Is Not Enough” (VÖ: 30.04.07)
Album: “Send Away The Tigers”

rhododendron: Als Erstes eine wunderschöne neue Single von einer der urigsten britischen Gitarrenrockbands... die Manic Street Preachers melden sich nach gut 2 Jahren Pause mit einem neuen Album zurück. Als zugkräftige erste Single ein Duett mit Nina Persson. Ein wunderschöner Popsong. Typisch Manics, wenn ich mal so salopp sagen darf
doughnut: Ich muss sagen, dass ich nach dem etwas aus dem rahmen fallenden letzten Album „Lifeblood“ extrem hohe Erwartungen an die neue platte habe, die vermutlich gar nicht berechtigt sind, da wie bereits gesagt, Lifeblood eben ein aus dem rahmen fallendes Album ist. ein Popalbum in Perfektion. Nach dem ersten Vorboten aufs Album, „Underdogs“, war ich relativ enttäuscht, da mir der Song so ziemlich nichts gegeben hat. „Your love alone is not enough“ vertröstet mich dann wiederum etwas. natürlich kann der Song mit keinem auf „Lifeblood“ enthaltenen mithalten, aber es ist eben ein anderer, wieder der typische Manics Sound, und dafür ist der Song wirklich gut, die Duettpartnerin gut gewählt.
r: Jawoll! Was für Augen und Ohren... ich muss sagen, wenn alle Schwedinnen so aussehen, wie Madame Persson, dann zieh ich da hoch
d: Ich sage es mal so: du solltest dich mehr auf die Musik konzentrieren. Du lässt dich zu sehr beeinflussen von Äußerlichkeiten, Kollege ;)
r: Nein, ich meine, wenn man beides so schmackhaft serviert bekommt? Wunderschöne Melodie, traumhafter Song (8/10)
d: Aber James Dean Bradfield ist allein schon wegen seines namens sexy, oder?
r: Hmmm... irgendwie schon. so einen Namen hätt ich auch gern
d: Da stimme ich zu. (7/10)

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#2 … Shout Out Louds “Tonight I Have To Leave It” (VÖ: bisher nur in Schweden)
Album: “Our Ill Wills”

rhododendron: Juhu! Superhit-Alarm!
doughnut: Die Shout Out Louds waren mir bisher nicht wirklich ein begriff. als ich neulich den letzten wahren Musiksender im TV (GoTV - er sei hiermit sehr gern genannt) geschaut habe, kam dann „Please Please Please“. Daraufhin hat der hypende Mensch natürlich sofort bei MySpace vorbeigeschaut und festgestellt, dass diese neue Single (vorerst leider nur in good old Sweden) in nächster zeit veröffentlicht wird. du sagst schon ganz richtig, Superhit-Alarm! Ein Song, der sofort in Beine und Ohren geht, eigentlich ziemlich clever gewählt, denn er passt definitiv zum Sommer.
r: Das ist für mich eigentlich eine nahezu perfekter Popsong! ganz im ernst... hier stimmt alles. von der Melodie, über den Gesang über die Harmonien. Also da sollte man auch unabhängig von dem Gehype einfach erkennen
d: Sowas können eben nur schwedische Rockbands hinbekommen. der Song hat wirklich eine zauberhafte Melodie. für mich ist er definitiv ein Sommerhitanwärter und ich bin gespannt, ob das kommende Album mithalten kann (8.5/10)
r: Und er ist vor allem traurig... die band schafft es echt so traurige Themen in fröhlich wirkende Popsongs umzumünzen. und du wirst es kaum glauben... auf solche Perfektion geb ich gern mal volle Punktzahl (10/10)
d: *nickt zustimmend“

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#3 … Wir Sind Helden “Eindlich Ein Grund Zur Panik” (VÖ: 27.04.07)
Album: “Soundso”

doughnut: Schwieriges Ding!
rhododendron: Panik! Panik! ... Das mal gleich zu Beginn.
Die Helden sind ja schon ein Phänomen. Sie haben sich nie großartig verbogen, machen ne recht eigene Musik und sind damit extremst erfolgreich. Für ein musikalisch fehlgeleitetes Land, wie Deutschland grenzt das schon ein Wunder!
im Mai erscheint das 3. Album "Soundso". Und auf der ersten Single geben sich die 4 überraschend unpoppig und ruppig. Typische Heldenmanier. Aber das war nach dem Kometenhaften Erfolg nicht sooo klar abzusehen. Allein das finde ich bemerkenswert!
d: Ich bin mir relativ unschlüssig. ist das eine so gute Wahl für eine (in der heutigen zeit müssen wir schon nahezu) Comeback-single (schreiben)? jedenfalls ist sie nicht aalglatt, das sei schon mal positiv anzumerken. ich habe den Song bisher ein paar mal gehört und muss sagen, dass er mich anfangs sehr an die aller erste Helden Single "guten tag" erinnerte, was nicht unbedingt positiv ist, da ich den Song nicht wirklich mag. Generell ist mir das zu wenig Text und die Wortspielerei war bei den Helden auch mal besser. Das Video ist aber wie eh und je einfach ein Knaller und äußerst sehenswert, das kann man definitiv sagen. Ich glaube nicht, dass man verlangen kann, dass der Song sofort hängen bleibt, sofort ins Ohr geht, dieser Song braucht Zeit.
r: Ja, und das ist gut so. Die Helden verbiegen sich nicht (wie andere nervige deutsche Bands wie Rosenstolz oder Silbermond), verstricken sich nicht in Klischees und Sülze, sondern machen, soweit ich das beurteilen kann, ihr Ding! Und das finde ich für ne Band in der Position durchaus toll.
Und es erinnert wirklich an Songs des ersten Albums. Stimmt!
d:
In Anbetracht dessen, dass die Helden wie von dir angemerkt wirklich ihr ding machen und der Song immerhin hörenswert, das Video sehr sehenswert ist, gibt es von mit (6/10). Für den Anfang ist das nicht schlecht und ich bin gespannt, was das Album bringen wird.
r: Ich gebe auch nich so viel (7/10). Aber ein angenehmer Farbklechs in der deutschen Musiklandschaft. Seit jeher.

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#4 … Linkin Park “What I’ve Done” (VÖ: 04.05.07)
Album: “Minutes To Midnight”

doughnut: Da du in deiner Jugend eine Nu-Metal Phase hattest, überlasse ich dir ersten Worte dir. Wollen wir mal frühe Jugend sagen, denn immerhin sind wir noch in unserer
rhododendron: Autsch! Musst du sowas hier veröffentlichen? Mein Ruf!
d: nobono heißt eben schonungslose Offenheit und Ehrlichkeit!
r: Ja, okay. Linkin Park hab ich damals extrem gern gehört. Im Gegensatz zu den Langweiligen anderen Nu-Metal-Bands hatten die teils schöne Melodien und vor allem viel Elektronik drin. Sagen wir ma so... sie waren nicht sooo engstirnig und haben musikalisch was drauf.
Jetzt haben sie nach 4-Jahren quasi runderneuert eine Comeback-Single draußen. Eben jene hier
d: Nu-metal ist tot, oder? Linkin park scheinen also die einzigen Survivors ihres Genres zu sein, so wie die nie scheiternden Scooter. Also, was soll ich sagen? Ich habe diese Single gewählt, weil sie gefällt. diese ganze Nu-metal Phase ist an mir als Kind / Jugendlicher vorübergegangen, ich konnte mich da nicht mit identifizieren. nicht so mein ding eben. als ich samstag morgen vor mtv saß und das hörte dachte ich so „Wann geht denn das Geschreie los"? Schön ist doch, dass auch Linkin Park versucht haben, ein wenig anders und zeitgemäßer zu klingen auf dieser Single. Sie geht sofort ins Ohr und ich denke, dass das ein Erfolgscomeback werden wird.
r: Na ja, kein Nu-Metal mehr, sondern so Kommerz-US-Rock halt. Ich sag jetzt auch nicht EMO... isses ja nicht.
d: Was ich ebenfalls mag, ist das Video. LP können also auch durchaus in Bonos Fußstapfen treten und zeigen, was zur Zeit so abgeht in unserer Welt.
r: Ja der Clip ist schon nicht schlecht, auch wenn's irgendwie zu sehr nach Hochglanz aussieht. Der Song ist ein guter Pop-/Rock-Song. Nicht gerade so tiefsinnig, aber auch nicht sooo schlecht. Der Schritt zum Soundwechsel war aber notwendig. Sonst drohen sie auch, wie Korn oder Limp Bizkit in der kommerziellen Bedeutungslosigkeit zu versauern.
d: Ja, der geht eben gut ab. Ich würde mal sagen, dass wir den noch öfter zu hören bekommen. und lieber das, als der vergebliche Versuch von Good Charlotte irgendwie cool und einfach anders zu klingen. Ich gebe hier (7/10). Für US-Rock, der eh nicht meins ist, ist das schon vollkommen in Ordnung.
r:Alles ist besser als Good Charlotte! Das mal nur so nebenbei... deshalb von mir aber trotzdem nur 6/10 ... ist einfach nix sooo außergewöhnliches in meinen Augen. Einmal Fan heißt nicht immer Fan

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#5 … Kaiser Chiefs “Everything Is Average Nowadays” (VÖ: 21.05.07)
Album: “Yours Truly, Angry Mob”

rhododendron: Kurzzeitig hab ich überlegt, ob ich nicht die neue Snow Patrol Single aus dem Spiderman Film nehme, aber die ist a) nicht so der Hit und b) hatten wir die auch schon letzten Monat. Nun also die Kaiser Chiefs.
doughnut: Bitte? Wo ist der angry mob hin? DAS wird die zweite Single?
r: Jupp!
d: Das finde ich nicht gut, sage ich dir nun schon!
r: Vielleicht kommt ja der "Angry Mob" später...
d: Wollen wir es hoffen, oder?
r: Genau. "Everything Is Average Nowadays" eignet sich aber als Single durchaus. Es ist halt ein typischer Kaiser Chiefs Song von der typischen Kaiser Chiers Platte "Yours Truly, Angry Mob". Ein fröhlicher, kleiner rockender Popsong. Leider Wirklich nix besonderes eigentlich, aber er bringt gute Laune. Dennoch als Singlewal ziemlich laaaangweilig.
Wir wollen halt doch den "Angry Mob". Oder die schöne Ballade "Love is not a Competition". Oder "Heat Dies Down". Na ja, haben schon einige hitsichere Songs, die Herren Kaiser Chiefs. Dieser gehört sicher dazu.
d: Ganz ehrlich: ich mag die Kaiser Chiefs sehr sehr gerne. „Ruby“ ist natürlich einer der Hits des Jahres (und ich garantiere: auf den Festivals wird man das während den Performances en masse hören), aber „Everything is average nowadays“ die zweite Single? Nein, irgendwie nicht. Will man da jetzt Politik mit einbringen? die neue platte ist toll und voller Ohrwürmer, aber dann hätte man doch wirklich lieber nicht den weg ins Mittelmaß wählen sollen, sondern eher den großen Wurf wie den „Angry Mob“ oder die uns die Tränen in die Augen treibende Ballade „Love is not a Competition“ veröffentlichen sollen. Es ist schließlich die zweite Single. Wen interessiert heute noch die dritte? Zumal: wir sind hier in Deutschland.
“Heat dies down“ wollen wir, wie du bereits sagtest, nicht unerwähnt lassen. Stimmt, denn es wäre vermutlich einer der Überhits des Jahres, würde es veröffentlicht werden. Einer der besten Ohrwürmer, den die Kaiser Chiefs bisher geschrieben haben. Man sieht also: Man kommt eher auf andere Songs ins Gespräch...“Average“ ist leider auch nur Average..
r: Jo, also der Song ist nett, aber als Single reichlich ungeeignet... angesichts der Alternativen. Von mir gibbet deshalb auch nur 5/10.
d: Ich schließe mich leider an. 5/10

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#6 … Travis “Closer” (VÖ: 27.04.07)
Album: “The Boy With No Name”

doughnut: Ha! Travis sind wieder da und freuen wir uns nicht alle? Wer an Travis denkt, der denkt an frans bezaubernde Stimme, an unbändig melancholisch schöne, verträumte Melodien. „Re-Offender“ war "damals" wirklich Top, und ich war etwas enttäuscht, als sich "Closer" das erste Mal in meine Gehörgänge verirrte. Es sei gesagt: dieser Song ist ruhig, wirklich ruhig, und er braucht ein wenig Zeit, aber dann ist er einfach nur traurig schön. "I just need you closer...closer...lean on me now...lean on me now" heißt es da im Refrain und ganz ehrlich: das kickt mich, genau darauf habe ich Lust. Das ist zauberhafter Pop von der Insel, wie man ihn nur von dort verlangen kann.
rhododendron:
Oder aus Schweden!
d: Natürlich.
r: Aber es stimmt... der Song wirkt anfangs sicher etwas belanglos, aber er wächst ordentlich zu einem kleinen, feinen Pop-Wunderwerk.
d: Ja, wir benutzen das Modewort hier: es ist ein "Grower".
r: Anscheinend können Travis einfach nicht anders, als solche Musik zu machen. Dachte, sie würden mal nach der langen Pause etwas neues versuchen, aber na ja... müssen sie ja nicht.
d: Und gerade das kann man ihnen wirklich nicht übel nehmen.
r: Nö, klingt ja gut.
d: Travis sind doch so ein Oasis-Fall. Will man unbedingt, dass sie etwas neues probieren? nein, man möchte eben die typschen Travis und Oasis Songs, und die halten sich auch eben. Wäre auch seltsam, wenn Travis den Nu-Metal wiederbrächten.
r: Doch, das stell ich mir lustig vor *g*
Ja, es muss sich zeigen, wie das auf Dauer funktioniert, sag ich ma. Auch hier sei das nich immer positive Beispiel Oasis genannt. Aber der Song an sich ist schwer in Ordnung (8/10).
d: Wenn man ihn desöfteren hört, kommt er wirklich closer...closer. (8/10). Was habe wir gelernt bei dieser Ausgabe? Auch wir wirklich euphorischen und hypenden Leute können vorsichtig werten, oder? ich bin schon sehr überrascht, wie sparsam wir diesmal mit den uns verfügbaren Punkten umgegangen sind.
r: Nur in der Hoffnung, das demnächst ein Knallersong kommt, der die vollen Punkte verdient hat. Uns stehen noch neue Interpol und Editors-Alben an.
d: „Heat dies down” zB. oder aber die erste tocotronic single? Es bleibt spannend. Bis Ende Mai.
r: Genau. Bis nächstes ma. Ich ruf jetzt James Dean Bradfield an und versuche, die Telefonnummer von Nina Persson herauszubekommen
d: Ich versuche währenddessen, meinen Namen umtragen zu lassen. vielleicht in Rick James Bradfield.
r: Bis denn, Rick
d: c ya later elevator.

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Dienstag, 24. April 2007

Der Morgen nach dem Rausch

Die Arctic Monkeys veröffentlichen trotz hoher Erwartungen ein durchaus akzeptables Zweitwerk

Also, man könnte jetzt auch nochmal mit einer kurzen Vorstellung der Arctic Monkeys und einem philosophischen Vortrag über das berühmte schwierige zweite Album beginnen, aber das kann man sich ja sparen. Denn wer halbwegs die Ohren in den letzten anderthalb Jahren aufgehalten hat, der wird nicht um jene berüchtigte, junge Band aus dem Vereinigten Königreich herumgekommen sein, welche so vortrefflich diverse Rekorde in ihrer Heimat gebrochen hat.
Und jetzt steht uns, nach nur etwas mehr als einem Jahr der Nachfolger zum Erfolgsdebüt "Whatever People Say I Am, That's What I'm Not" ins Haus. Und man kann sagen was man will, aber sein wir mal ehrlich. Nach DIESEM Debüt konnten die Monkeys nur bei Album Nr. 2 verlieren. Zu treffsicher waren die Songs auf dem Debüt, zu perfekt getimt war das Auftreten dieser Jungspunde. Doch überraschenderweise kann "Favourite Worst Nightmare" ganz gut mithalten. Man erkennt die Weiterentwicklung der Band. Ihre Instrumente spielen sie mittlerweile ziemlich professionell. Die Songs an sich sind von der ganzen Struktur her viel ausgereifter konzepiert. Vielschichtiger, verspielter, aber dennoch klassische Arctic Monkeys Songs. D.h. zackige 3- 3 1/2 minütige rockende Gitarrenpop-Stücke. Dabei zeigt die Single "Brianstorm", die einen mit ihrer Durchschlagskraft und Kompromisslosigkeit fast erschlägt bereits wo's langeht. Die Band klingt ausgereifter, stellenweise harter und aggressiver, auf der anderen Seite aber, gerade bei ruhigen Momenten viel gefühlvoller und verspielter. Man merkt einfach den Erfahrungszuwachs der Herrschaften aus Sheffield. Dazu kommen tolle Songs, wie "Flourescent Adolescent", "Do me a Favour" oder "If you were there, beware", die allesamt auch die Hitqualitäten des Debüts zeigen, wenn auch etwas zweideutiger. Die Hits sind weniger offensichtlich, verstecken sich hinter komplexeren Strukturen ohne dabei etwas von der Energie, welche die Band auszeichnet, verlieren zu müssen.
Allerdings sind die Songs halt nicht so ausgereift und perfekt, wie auf Album Nummer 1. Aber das ist ja okay so. Ich meine, nichts ist schwerer, als zweimal hintereinander so viel Hits zu produzieren. Dennoch sollte man dem Album auch nach einem sicher ernüchternden ersten Hören noch eine weitere Chance geben.
Die Arctic Monkeys gehen auf "Favourite Worst Nightmare" den richtigen Weg. Kompromisslos, eigen und im Gegensatz zu vielen Konkurrenten das gleichen Kalibers nicht soo poppig, wie man das ganze vielleicht erwartet hätte. Der einzige Vorwurf, den man den Burschen vielleicht machen sollte, ist der, dass sie sich vielleicht hätten mehr Zeit lassen sollen, zumindest für den ein oder anderen Song. Denn dann hätte dieses Album noch besser werden können. Aber vielleicht wollten sie gerade dies nicht erreichen. So und so... diese Band kann wirklich eine Zukunft haben, wenn sie sich nicht selber todläuft.

Video zur Single "Brianstorm" bei YouTube

Samstag, 14. April 2007

Neues von ihrem Elektronikfachhändler



Das Ende der elektronischen Musik wurde ihr ja schon öfters in der Vergangenheit nachgesagt. Doch nach dem vermeintlichen Overkill der letzten Jahre hat sich das Genre langsam neu formiert... und zwar da, wo es auch herkam: in den Clubs. Und längst ist die Independent-Szene dieser Kultur nicht mehr abgeneigt. Gerade Indietronic-Bands, wie Hot Chip, CSS oder die neuen britischen Rave-Bands wie die Klaxons oder auch Bloc Party schlagen mittlerweile fließend die Brücken zwischen Rock und Electronic. Viele der britischen New-Wave-Bands sind mit ihren zackigen Beats gerade zu prädestiniert für den Dancefloor. Und liebäugeln mehr als offensichtlich mit Electro-Musik. Die Grenzen verfließen. Das beweisen auch solche Festivals, wie das tolle MELT! , wo Rock und Electro-Acts nebennander und manchmal auch miteinander musizieren.
Einer der heißeren Acts aus der aktuellen Electro-Szene ist definitiv das britische Duo Simian Mobile Disco, die gerade neben den Phones oder Para One zu den gefragtesten Remixern und Produzenten der Szene gehören. Das Duo besteht aus James Ellis Ford und James Anthony Shaw. Beide sind Restbestände, der nicht so erfolgreich gewesenen bristschen Electrorock-Gruppe Simian. Bereits während sie mit der Band tourten legten die beiden nebenbei als DJs unter dem Namen "Simian Mobile Disco" in diversen Clubs auf. Erstmals von sich hören liesen sie letztes Jahr, als sie den Remix des Songs "Never be alone" ihrer alten Band Simian von den Franzosen Justice mixen liesen. Herauskam "We are your Friends", einer der Club-Hits des letzten Jahres, dessen kunstvolles Video bei den MTV Europe Music Awards sogar mit einem Award ausgezeichnet wurde. Simian waren Geschichte und Simian Mobile Disco sorgten in der Untergrundszene mit ihrem harten, cluborientierten und doch verspielten Electrosounds für Aufsehen.
Das blieb nicht unentdeckt und so folgten Remix-Aufträge für Peaches, The Go! Team, Air oder die Klaxons. Zuletzt fragten auch größere Künstler, wie Bloc Party, The Rapture oder gar Muse an. Simian Mobile Disco sind in aller Munde. Für den 4. Juni ist ihr Debüt "Attack Decay Sustain Release’" geplant. Es wird den cluborientierten Sound, den ihre Mixe, sowie vielversprechende Eigenveröffentlichungen wie "It's the Beat" oder "Hustler" hinterlassen haben fortführen. Und auf besagtem Melt! von 13. bis 15. Juli spielen sie auch. Also, ich freu mich schon drauf, zu den Beats der beiden abzutanzen.
Als Appetizer gibt's hier das Video zur Single "It's the Beat" und den Mix der letzten Muse-Single zum download.

Video zu "It's The Beat" bei YouTube

Download - Muse "Knights Of Cydonia" (Simian Mobile Disco Remix)

Mittwoch, 4. April 2007

Left my white converse on the cold sand . . .

Einmal mehr beweisen Bloc Party, dass sie momentan die beste Band der Welt sind. Ich könnte auch die abgedroschene Phrase "Band der Stunde" benutzen, möchte das allerdings eher ungern. Hier geht's nicht um Stunden. Seit Beginn des Jahres fasziniert mich diese Band mit ihren virtuosen, teils träumerischen, teils kraftvollen Songs jenseits herkömmlicher 08/15-Indiedisko-Ware immer wieder aufs Neue. Dazu kommen Lyrics, die wie momentan ehrlicher sind, wie die keiner anderen Band. Die Songs spiegeln das Lebensgefühl dieser Generation wieder. Angst, Verzweiflung, Suche und kurze Momente des Glücks. Dabei wirkt diese Band neben all den "Alles-ist-schlecht"-Emo-Bands und den "Tanzen,Trinken,Girls"-Party-Indie-Bands wie ein düsterer aber prägnanter Farbklechs in der Musiklandschaft. Diese Songs berühren, die Band spiegelt ein Lebensgefühl wieder. Und wer sich gern überzeugen will, der sollte dringend das Album A Weekend In The City, die Platte des Jahres 2007 kaufen. Oder zumindest in dieses B-Seite-Prunkstück "Vision of Heaven" reinhören, welches man jetzt für kurze Zeit kostenlos downloaden kann.

Download "Vision Of Heaven" (click right)

Donnerstag, 29. März 2007

What became of the likely lads?



Diese frechen jungen Likely Lads aus dem Vereinigten Königreich! Man kann fast jedes Jahr einen Blick hinüber werfen und findet eine dieser frechen Jungen Rock'n Roll Bands, die einfach so munter drauf losspielen. Das fing in den 90ern irgendwann mal mit Oasis an und setzte sich im neuen Jahrhundert mit Bands wie den Libertines, Arctic Monkeys oder auch den Kooks weiter durch. Anno 2007 kommt die Band dieses Stereotyps aus dem schottischen Dundee, heißt The View und erfüllt vom lockigen Haar, über das gewohnt niedrige Durschschnittsalter bis hin zu den frechen Songs jedes Klischee hervorragend. Die Tatsache, dass ihnen die Paris Hilton des Indierock, Pete Doherty, zu nem Plattenvertrag verhalf ist da auch sehr förderlich.
Aber abgesehen davon, dass das alles nicht mehr neu ist Hats Off To The Buskers ein tolles, freches und schwungvolles Debüt der jungen Herren. Das Rezept: "Jungendlicher Charme trifft Schrammelrock trifft Akzent (diesmal feines Schottisch) trifft feine Melodien und Rock'n Roll" geht auch voll auf und wird bereits im ersten Song "Comin' Down" klargemacht. Danach serviert uns die Bands überdurchschnittlich gute Britrock-Songs, darunter die Indie-Hits "Same Jeans" und "Wasted Little DJs", die mittlerweile auf keiner Tanzveranstaltung für Jungen und Mädchen fehlen darf. Aber auch Songs wie "Superstar Tradesman" oder "The Don" sind idiotensichere Hitmelodien. Das man auch ruhiger und melodischer sein kann, zeigt man bei Songs wie "Claudia" oder "Face for the Radio".
Das Ding ist halt wirklich: Das gab's alles schon ein dutzend Mal in anderer Form in den letzten Jahren. Wer also mittlerweile die Schnauze voll hat von all den jungen Grünschnäbeln mit ihren viel zu hoch hängenden Gitarren und all ihren Songs über Saufen, Party und süße Mädchen, der wird bestimmt von The View schnell genervt sein. Wer aber nachwievor draufsteht, so wie ich irgendwie, der muss einsehen, dass hier ein paar richtig gute Songs drauf sind. Und wenngleich keiner weiß, ob wir die Band in 3,4 Jahren noch kennen werden... für den Frühling und Sommer 2007 reicht diese freche Platte allemal. Was danach noch kommt, das wissen wohl selbst die Jungs aus Dundee noch nicht.

Video zu "Superstar Tradesman"

Video zu "Same Jeans"

Sonntag, 25. März 2007

Sechs Singles - 04 / 07

Nur zur Info. Jeden Monat unsere neuen Lieblings-Singles im Diskurs

#1 … Bloc Party “I Still Remember” (VÖ: 09.04.07)
Album: "A Weekend In The City"


rhododendron: Also, durch Zufall läuft die Nummer grad bei mir und sie kommt auch nächsten monat raus. Was bietet sich da mehr an? Warum ausgesucht? Dazu muss ich nix mehr sagen. Bloc Party sind DIE Band dieser Stunde! "A Weekend in the City" ist ein Meisterwerk sondergleichen, was mich soundtechnisch und emotional aus den Schuhen gehauen hat, wie kaum ein Album seit langem.
Geht dir ähnlich oder? Oder zumindest fast so.
doughnut Ich denke, dass mit "I still remember" eine passende zweite Single aus "A weekend in the city" ausgekoppelt wird. Lissacks warme Gitarrenriffs lassen mein Herz höher schlagen und die Lyrics zeigen einmal mehr, was für ein großartiger Songwriter Kele ist. ALs dritte Single erwarte ich einen Hammer wie "Hunting for witches"
r: Gut, es offensichtlich 4das poppigste stück des albums
d: Da stimme ich dir zu, es ist so auch wohl das massentauglichste Stück der Platte.
r: Ich klugscheisser mal rum... thematisch geht's hier um homosexuelle Phantasien, die man hat, obwohl man hetero ist. Was auch immer uns sänger kele damit sagen will ;-)
d: War nicht mal die Rede davon, dass dies sein persönliches Coming Out wäre? So oder so, der Song ist absolut spitze und kommt auf meine Frühlingscompilation! (8/10)
r: Na ja, das munkelt man ja sowieso... Perfekter Popsong (9/10)
Ich empfehle übrigens den Kauf/Download der Single zwecks toller B-Seiten wie "Selfish Son" und "Atonement" ...
Egal: kauft alles von dieser Band! Vom Zahnputzbecher bis zur Bettwäsche!

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#2 … Snow Patrol “Shut Your Eyes” (VÖ: 20.04.07)
Album: "Eyes Open"


rhododendron: Eine Band, die das Thema Augen öffnen/schließen zum Thema ihres letzten Album gemacht hat.
doughnut: Snow Patrol ist leider einer der Bands, die mir nie auf Albumlänge gefallen haben. Sie haben auf jeder Platte vereinzelt gute Songs wie "Run", "Chocolate" oder zuletzt "Chasing Cars". Und eben diese Songs sind dann aber auch wirklich sehr sehr gut. Ihre neue Single "Shut your eyes" hat es mir besonders angetan. Wenn ich diesen Song höre, schließe ich meine Augen und beginne zu träumen. Für mich eine absolute Liebeshymne
r: Jo, Snow Patrol sind schon in Ordnung, auch wenn sie jetzt dank "Chasing Cars" jeder Mensch kennt. Die Nummer hat was entspanntes und groovt so nett vor sich hin. Ich sach ma... Radiopop mit Anspruch.
d: Vermutlich werden sie hierzulande auch nur ein One-Hit Wonder bleiben, aber für mich hat es "Shut your eyes" eigentlich mehr verdient als "Chasing cars".
Kauft die Single und spielt sie eurer Liebsten / eurem Liebsten vor! (10/10)
r: Na ja, soweit würde ich nicht gehen... aber der Song hat was für sich... wobei er mich nicht tiefgründig in irgendner Art und Weise berührt (6/10)

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#3 ... Thirteen Senses „All The Love In Your Hands“ (VÖ: 26.03.07)
Album: "Contact"


rhododendron: Ausgewählt, weil eine meiner Lieblingsdebüts der letzten Jahre... "The Invitation" füllte für mich 2005 irgendwie stilvoll die Lücke, die Coldplay hinterlassen haben, nachdem sie sich dem Stadionrock gewidmet haben. Gefühlvolle, melancholische Melodien halt.
Im April erscheint der Nachfolger "Contact".
Und die erste Single ist für Band-Verhältnisse mal relativ flott. Und ich find's super, weil das zeigt, dass die Band nicht nur rumsäuseln kann.
Wobei sie immer noch ziemlich rumsäuseln, gelle?
doughnut: Stimmt, "All the love in your hands" ist wirklich schon ungewohnt schnell für die Band". "The invitation" war in der Tat ein selten grandioses Debut mit Hits wie "Into the fire" oder "Do no wrong". Finde die Single ok, wenngleich das Album bessere Songs bietet, daher für mich eher unverständlich. Ist aber ein "Grower".
r: Dazu sei noch anzumerken, dass "Conact" schon vor Monaten in einer Art "Rohversion" im Netz geleaked ist. Seitdem hat die Band die Platte überarbeitet, verschoben und haut sie jetzt endlich im April raus.
Diese Rohversion klang aber schon sehr stark... ich mag diesen Mix aus Gefühl und Kraft, den "All the Love in your Hands" zeigt.
d: Auch den Song Contact empfand ich als Thirteen Senses-untypisch, gefällt mir aber überaus gut. Er hat so eine Melodie, wie ich es an Thirteen Senses liebe: Man verfällt nahezu in ihr, das ist pure Leidenschaft.
r: Außerdem hätte man mich doch für verrückt gehalten, hätte ich vor Jahren gesagt... Zu den Thirteen Senses kann man mal tanzen *g*
d: Wenn das so ist, tanzen wir zusammen (6/10)
r: Ah... die homoerotsche Stimmung von "I still remember" hält an... gut so. Toller Song, Tolle Band... hoffentlich nicht allzu schnell, allzu groß (8/10)

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#3 ... Arctic Monkeys „Brianstorm“ (VÖ. 13.04.07)
Album: "Favourite Worst Nightmare"


rhododendron: Jawoll!!!!
doughnut: "Ein Sturm kommt auf" singen Madsen, und das gilt auch für die neue Arctic Monkeys Single, man wird förmlich erschlagen, der Herr Kollege hatte das bereits thematisiert. ich musste mich da erst einhören, gebe ich zu. Mittlerweile gehe ich da aber voll mit, auch ohne Refrain, was ich der Single zu erst ankreidete. Eine fantastische Single und ich warte gespannt aufs Album
r: Stimmt... muss gar nix mehr dazu sagen... steht ja alles im "Plattenteller".
d: Ein Highlight, oder?
r: Auf jeden Fall. Ich mag vor allem die Kompromisslosigkeit der Rotzlöffel aus Sheffield.
Und dieses Schlagzeug ist so druckvoll und energetisch! Ich muss mich da jedes Mal intensivst bewegen.
d: Auch dieses Video. Einfach nur genial. Magst du kurz beschreiben?
r: Bei dem video weiß ich nich, ob es als Parodie gilt, oder ihr Ernst ist. Eine Horder tanzender Hip-Hop-Video-Bitsches vor nem Lichtscreen.
d: Ich fände beides gut.
r: Dazwischen komische Bilder und eine Band, die irgendwie fehlplatziert wirkt.
d: Gerade dieses Paradoxon mag ich.
r: Jepp! Und wie gesagt: wer brauch schon Refrains? Die sind was für die Kaiser Chiefs.
Mal sehen, ob das Album die Erwartungen halten kann.
d: Ich bin gespannt, solange kann ich aber getrost (10/10) für diese Single geben
r: Ich bin skeptisch mit solchen 10/10-Wertungen, weil man sich die eigentlich nur für sehr gute Nummern aufheben sollte... Deshalb: 9/10

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#4 ... Augustana „Boston“ (VÖ: nich hier)
Album: "All The Stars And Boulevards"


rhododendron: Also, in Deutschland gibts ja eh kaum noch Singles, dafür ein Song jetzt von mir, der in den USA als Single erhältlich ist. Augustana mit „Boston“. Geht doch klar, Herr Kollege?
doughnut: Klar!
r: Gut, sein wir ehrlich. Das ist ziemlich dummer US-College-Radiorock, werden die ein oder anderen sagen. Und ich sage das stimmt. Aaaaaber... dieser Song ist wirklich famos. Wunderschön traurig, ein Text über den Abschied von einer Liebe und den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Und dazu das wohl schönste Video seit Langem!
d: Ich finde die Nummer einfach "schön".
r: Wellen spülen die Band weg, waschen das Alte hinfort.
d: In der tat sehr traurig, ich mag vor allem seine Stimme, sehr gefühlvoll.
r: Und es ist Pomp, und es gibt Streicher, aber es ist einfach so authentisch. Das bringt mich zu der Formulierung, das Pomp durchaus akzeptabel sein kann, wenn er gut und ehrlich gemacht ist.
d: Die Nummer berührt halt einfach, da bin ich anfällig.
r: Wer sie billig, würde ich sie nicht auf Heavy Rotation hören, sag ich mal.
"I think I've start a new Life". Pure Aufbruchsstimmung, großes Kino. Wenn du nix mehr dazu zusagen hast, dann geb ich mal ne 9 von 10. Ansonsten bitte das Video ansehen und versuchen, dies nachzuvollziehen.
d: 7 von 10 würde ich sagen!

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#5 ... Fertig, Los! „Ein Geheimnis“ (VÖ: 30.03.07)
Album: "Das Herz ist ein Sammler"


doughnut: ich mogel jetzt ein bisschen rum und schlage fertig, los! mit „Ein Geheimnis“ vor.
rhododendron: Warum Mogeln?
d: Die Single erscheint am 30.3 und wird der Vorbote zum Debut "das herz ist ein sammler".
Fertig, los! sind eine sehr junge band aus Bayern, die ich bei einem rifles konezrt als support anschauen durfte. habe vorher schon ein paar songs gehört, war aber nach der live performance eher angetan und habe mir daraufhin auch die single angehört. man mag sagen, was man will: es ist ein richtiger ohrwurm, der perfekt in den anstehenden Frühling passt.,
Eine sehr schöne Nummer, die eigentlich keine meiner wünsche offen lässt.
r: Und damit wir hier wenigstens halbwegs den Anschein einer diskussion machen (der 3. Mann fehlt heut zur Premiere)... Ich sehe das nicht so!
Witzigerweise hab ich sie ebenfalls live als Anheizer für die Rifles gesehen. Live kommt der Song noch ganz nett rüber, allerdings kapier ich nicht, warum er auf Platte so drucklos klingt.
d:
Aber auf einem anderen Rifles konzert ;-)
r:
der Song ist doch der gleiche egal, wo und wann sie ihn spielen.
d:
Nun ja, er klingt in der tat poppiger als live, denn live kommen die songs insgesamt druckvoller rüber, daher würd ich es auch als guten Pop bezeichnen.
Für eine erste single ist das eine ordentliche Leistung, ich gebe 7 von 10.
r: Nee, dazu sei anzumerken, dass ich mit deutschem Indiepop diverse Probleme hab. Aber kann die auch nicht richtig erklären.
d: Und deine wertung?
r:
"Ein Geheimnis" ist für mich einfach zu langweilig. Netter Text, klar, aber ansonsten dümpelt dieser kleine Song einfach nur um das dünne Stimmchen des Sängers herum. Bei mir geht der durch die Ohren durch... 3/10

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see you next time...

Blond am Freitag

The Long Blondes @ StarClub Dresden 23.03.07

Long-Blondes

Großes Damen- und Herrentennis vergangenen Freitag im Dresdner StarClub. Die Sheffielder Kombo The Long Blondes hatte geladen um im Rahmen einer kleinen, feinen Deutschlandtournee (bereits die 2.) ihr flottes Debüt Someone To Drive You Home aus dem vergangenem Jahr live vorzustellen.
Der Laden war... na ja... gut gefüllt. Ähnlich leer, wie vergangenes Jahr bei den Editors. Und ähnlich unverständlich die Leere an diesem Abend. Zumindest als die nette Hamburger Vorband "Mr. Brown" spielte musste man sich schon Sorgen machen. Aber so schlecht waren die gar nicht. Hauptsächlich wartete ich die ganze Zeit darauf, dass sie ihre Masken abwerfen und dahinter dann doch die Hives zum Vorschein kamen. War aber nicht der Fall.
Gegen halb 11 kamen dann die sehr ansehnlichen 3 Damen und 2 Herrschaften aus Sheffield auf die Bühne und legten gewohnt schmissig mit dem LP-Opener "Lust In The Movies" los. Und in nem guten Film hätte man erwartet, dass die Masse an Indiemädels wild schreiend losspringt und lautstark "I just want to be a Sweetheart!" mitgröhlt. War aber nicht der Fall. Verhaltenes, aber immerhin im Laufe des Konzertes stärker werdendes Wackeln und Hüpfen waren der Fall. Die Band machte alles richtig, sah super aus und hatte mit Frontfrau Kate Jackson einen dermaßen heißen Blickfang, dass der Rest nicht nur verblasste, sondern überflüssig war. Und die Frau hat, nebenbei noch ne gute Stimme und würde jeden Charlotte-Roche-Lookalike-Wettbewerb gewinnen. Ordentlich Hits wurden an dem Abend verschossen. Ihr bester, "Once and Never Again" (mit schnittigen deutschen Passagen: "Neunzehn... du bist nur Neunzehn!") gleich an dritter Stelle. Klassische Fehlplanung. Zum Ende hin kam dann sogar noch Konzertstimmung auf, als das Publikum zu "Giddy Stratospheres" und "Seperated By Motorways" warmgelaufen schien. Dann war's allerdings auch schon zu spät. Nach einer Zugabe entschwand die Band auch schon wieder Richtung Nightliner.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass das Publikum eben doch ein wichtiger Faktor für ein Konzert ist und das diese Band eine astreine Performance abgeliefert hat. Style- und Spassfaktor sind bei dieser Band ähnlich hoch! Ein netter Abend, auch wenn ich nicht die Aftershow-Begleitung von Kate Jackson geworden bin...

"Giddy Stratospheres (Live)" ... Video @ YouTube

Video zu "Seperated By Motorways"

Mittwoch, 21. März 2007

Das Schwitzen des Brian


Wenn schon die Herrschaften aus dem Maximo Park zum Schwitzen anregen sollen, Herr Kollege, dann droht bei diesem Quartett aus Sheffield aber akkuter Flüssigkeitsmangel.
Da denkt man, es sei eine Ewigkeit her, als uns Ende 2005/ Anfang 2006 die Arctic Monkeys mit ihrem druckvollen, rotzigen Indierock von der britischen Musikpresse um die Ohren geschossen wurde... und schwups! Da sind sie wieder. Und man rechnet natürlich da mit einigem, aber nicht damit. Man startet den Song und wird von Matt Helders Schlagzeug quasi durch den halben Raum gegen die nächste Wand geschmissen und erdrückt. Und auch die nächsten nicht mal 3 Minuten laufen dem entsprechend ab. Zwei Optionen bleiben. Entweder man sitzt verblüfft da und fragt sich, was die Jungs da verbrochen haben oder man macht einfach mit. Wir reden hier von nix anderem, als von Brianstorm (VÖ: 13.04.07), jener berüchtigten neuen Single der Herrschaften. Die macht übrigens alles richtig! Wer auf nen knackigen Refrain á la "I bet that you look good on the Dancefloor" zum mitgröhlen für die Indie-Tanzflächen gehofft hat... bitte holt euch euren Zonk an der H&M Gaderobe ab! Kollege Helders trommelt sich in einen Exzess, der selbst Lars Ulrich neidisch machen dürfte, Alex Turner erzählt wieder unglaubliche Geschichten in einem Akzent, den man als Nicht-Brite auch nicht verstehen muss. Einen Refrain gibt's nicht, bemerkenswerte Stellen zum Mitsingen auch nicht. Aber das ist egal. Dieser Song kommt einfach in 2:49 Minuten einfach so auf den Punkt, das nix mehr gesagt werden muss. Und tanzen und schwitzen ist dazu einfach mal Pflicht. Bei Nichtbefolgen droht Strafanhören des letzten Killers-Albums! Die Arctic Monkeys verbiegen sich nicht und ziehen ihr Ding anscheinend durch. Auch ohne gleich U2 werden zu wollen, wie viele andere Kollegen aus den Vorjahren. Bleibt zu hoffen, dass das Album Favourite Worst Nightmare am 20. April diese Erwartungen befriedigen kann. Oder uns zumindest zum Schwitzen bringt?

Hier geht's zum Video

Flüssigkeitsverlust auf dem Indiedancefloor

Seien wir mal ehrlich, im Grunde geht es doch nur um ein Substantiv: Schweiß! Unsere Liebsten wollen, dass wir etwas zum Tanzen haben, und wir lassen uns gut und gerne bedienen. Was bringt uns also nach Ruby so richtig zum Kochen? Richtig: Der nächste tanzbare Überhit aus dem vereinten Königreich. Hier kommt Our Velocity ins Spiel, die Vorzeigesingle zum zweiten Maxïmo Park Album Our Earthly Pleasures (30.03.). Fast kann man es sich schon denken: Der Park ist seinem Betriebsplan treu geblieben und macht im Gegensatz zu anderen Kapellen an dieser Stelle alles richtig – und dazu auch noch richtig Spaß! Our Velocity schreit förmlich danach, in der nächsten Disko gespielt zu werden und läuft es an einem Abend nicht, so haben wir wenigstens einen Grund über den DJ zu meckern. Wir würden ja schließlich eh alles besser machen. Eines steht jedoch unabdingbar fest: Flüssigkeitsverlust auf der Tanzfläche ist garantiert, doch dann können wir wenigstens reinen Gewissens gut Nachtanken. In diesem Sinne: Let’s dance!



(Maxïmo Park, Our Velocity: 23.03; Maxïmo Park, Our Earthly Pleasures: 30.03)

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