|:Mottenkiste:| / Aalglatte Weihnachten
Schon seit über einem halben Jahr höre ich The City That Sleeps von A Silent Film immer wieder mal. Bisher war's immer so: "Ganz nett". Aber heute hat's gefunkt! Bei einem schönen Spaziergang durch die verschneite, vorweihnachtliche Stadt, kam dieses Gefühl auf. Dieses Gefühl, das zum Gedanken wird: Diese - nur diese - Musik gehört jetzt und hier dazu.
Wer noch nicht weiß, was er zu Weihnachten verschenken kann, der greife bitte zu diesem Tonträger. Die gefällt Mutti und der pubertären Schwester genauso, wie der besten Freundin oder dem Lebensabschnittsgefährten. Sogar der grummelige Fleischermeister und Metalfanatiker vom Laden nebenan wird euch zwar nicht danken, aber sie insgeheim doch lieben. Der Grund: Soviel Pomp kann man sich doch nicht entziehen. Im Grunde gibt es sozusagen die amerikanische (auch wenn die Herren Film aus dem großen Britannien stammen) Variante von Keane oder Coldplay. Britpop, Klavier, Flächen, Wände, Ooooooooooohooooooohooooooos, Melodramatik, Größe, Weite, Orchester. Nur, während die anderen Kollegen aus dem Vereinten Königreich doch ab und zu durchschimmern lassen, dass sie eigentlich recht unsichere Figürchen sind, die auch Momente von Schwäche kennen, lassen A Silent Film sowas nicht zu. Das hier klingt selbstbewusst, mächtig, perfekt. Natürlich auch so glatt, wie ein Eishockeyfeld vorm Spiel, aber das ist man ja gewohnt.
Zumal hier dazu kommt, dass sich nicht nur die Produktion keine Schwäche erlaubt, sondern auch die Komposition nicht. Ein Lieder-Edelstein neben dem nächsten. Immer im Grenzbereich zwischen Kitsch und guten Pop. Zum Beispiel bei Firefly In My Window denkt man sich teilweise: "Hat Ville Valo seinen Gitarristen gefeuert?", doch im nächsten Teil, bekommt das Stück eine Stringenz und Kraft, die ihresgleichen sucht.
Das ist Musik für "Wetten, dass?!", nur das Tommy Gottschalk danach die Emotionen durchgehen würden, als wäre gerade eine Wette schief gegangen.
Was hat das nun mit Weihnachten zu tun? Man könnte jetzt versuchen irgendwelchen pseudphilosophischen Überbauten herzustellen, von wegen Gemütlichkeit, Wärme durch Sicherheit, geistige Entspannung in anstrengender Vorweihnachtszeit etc ... Man kann aber einfach auch nur den abschließenden Titel Aurora vor den Latz knallen und rufen: "Dann komm damit mal bitte in Beach-Party-Stimmung!"
Wird nicht klappen. Diese Musik gehört in den Winter, diese Musik gehört in den Schnee. Diese Musik wärmt frierende Herzen wieder. Diese Musik gehört einfach jetzt und hier zur Vorweihnachtszeit. Draußen fast erfrieren, aber mit dem Gedanken an einen warmen Kamin.
Also ab in den Laden und die Kinder werden bei der Bescherung Augen machen.
In diesem Sinne wünsche euch schonmal frohe Weihnachten, sollte ich es nicht eher schaffen noch etwas zu schreiben - bei meinem derzeitigen Veröffentlichungsintervall sehr wahrscheinlich. Möge es eine besinnliche Zeit sein.
Julie June by A Silent Film
Wer noch nicht weiß, was er zu Weihnachten verschenken kann, der greife bitte zu diesem Tonträger. Die gefällt Mutti und der pubertären Schwester genauso, wie der besten Freundin oder dem Lebensabschnittsgefährten. Sogar der grummelige Fleischermeister und Metalfanatiker vom Laden nebenan wird euch zwar nicht danken, aber sie insgeheim doch lieben. Der Grund: Soviel Pomp kann man sich doch nicht entziehen. Im Grunde gibt es sozusagen die amerikanische (auch wenn die Herren Film aus dem großen Britannien stammen) Variante von Keane oder Coldplay. Britpop, Klavier, Flächen, Wände, Ooooooooooohooooooohooooooos, Melodramatik, Größe, Weite, Orchester. Nur, während die anderen Kollegen aus dem Vereinten Königreich doch ab und zu durchschimmern lassen, dass sie eigentlich recht unsichere Figürchen sind, die auch Momente von Schwäche kennen, lassen A Silent Film sowas nicht zu. Das hier klingt selbstbewusst, mächtig, perfekt. Natürlich auch so glatt, wie ein Eishockeyfeld vorm Spiel, aber das ist man ja gewohnt.
Zumal hier dazu kommt, dass sich nicht nur die Produktion keine Schwäche erlaubt, sondern auch die Komposition nicht. Ein Lieder-Edelstein neben dem nächsten. Immer im Grenzbereich zwischen Kitsch und guten Pop. Zum Beispiel bei Firefly In My Window denkt man sich teilweise: "Hat Ville Valo seinen Gitarristen gefeuert?", doch im nächsten Teil, bekommt das Stück eine Stringenz und Kraft, die ihresgleichen sucht.
Das ist Musik für "Wetten, dass?!", nur das Tommy Gottschalk danach die Emotionen durchgehen würden, als wäre gerade eine Wette schief gegangen.
Was hat das nun mit Weihnachten zu tun? Man könnte jetzt versuchen irgendwelchen pseudphilosophischen Überbauten herzustellen, von wegen Gemütlichkeit, Wärme durch Sicherheit, geistige Entspannung in anstrengender Vorweihnachtszeit etc ... Man kann aber einfach auch nur den abschließenden Titel Aurora vor den Latz knallen und rufen: "Dann komm damit mal bitte in Beach-Party-Stimmung!"
Wird nicht klappen. Diese Musik gehört in den Winter, diese Musik gehört in den Schnee. Diese Musik wärmt frierende Herzen wieder. Diese Musik gehört einfach jetzt und hier zur Vorweihnachtszeit. Draußen fast erfrieren, aber mit dem Gedanken an einen warmen Kamin.
Also ab in den Laden und die Kinder werden bei der Bescherung Augen machen.
In diesem Sinne wünsche euch schonmal frohe Weihnachten, sollte ich es nicht eher schaffen noch etwas zu schreiben - bei meinem derzeitigen Veröffentlichungsintervall sehr wahrscheinlich. Möge es eine besinnliche Zeit sein.
Julie June by A Silent Film
The Fall On Deaf Ears - 22. Dez, 12:54