Abschied auf Raten
Am Montag erscheint das neue Elbow-Album. Einmal mehr besser als der Rest.
Was für ein Schock! Irgendwann kurz vor der Veröffentlichung von „The Seldom Seen Kid“ kündigten Elbow , dass dies ihr letztes reguläres Studioalbum werden sollte. Nicht, weil sie sich auflösen, sondern weil sie der Institution „Album“ in Zeiten von Downloads und Musikmassenware keine Zukunft mehr geben. So heftet Album Nr. 4 irgendwie ein gewisser Beigeschmack an. Und hohe Erwartungen. Doch dieser Schwanengesang Elbows auf die Albumkultur gerät einmal mehr zum vollkommenen Triumphzug, der endgültig keinen Zweifel daran lässt, dass Elbow eine der essentiellsten britischen Bands des langsam ausgehenden Jahrzehnts waren und sind. „The Seldom Seen Kid“ vereint einmal mehr alle Stärken dieser Band. Die gefühlvollen Kompositionen, gepaart mit Guy Garvey’s wundervoll rauer und gefühlvoller Stimme, sowie musikalische Verwirrtheit, welche immer die richtige Balance zwischen Epik und Verschrobenheit findet und dabei eine unglaubliche Atmosphäre aufbaut. Groß geändert hat sich der Sound von Elbow über die Jahre nicht. Wer Elbow bisher geliebt hat, wird auch das neue Album lieben und wer bisher nichts mit ihnen anfangen konnte, dem ist auch jetzt nicht mehr zu helfen. Doch Elbow müssen gar nicht anders klingen. Ihre hohe Musikalität und die Vielschichtigkeit ihres Sounds sorgt immer wieder für neue Überraschungen. Mit „Starlings“ gibt es erneut einen dieser typisch verschrobenen Openingtracks. Die Single „Grounds for Divorce“ schleppt sich durch einen hämmernden Blues, „Mirrorball“ und „Some Riot“ sind traumhafte Balladen, „The Fix“ (mit Richard Hawley) klingt als sei es in irgend ner düsteren, versifften Kneipe aufgenommen und „On A Day Like This“ strahlt eine Wärme und Breite aus, die ganz schnell jede andere zeitgenössische Musik für nichtig erklärt. Elbow’s Musik hat wirklich schon etwas klassisches, auch wenn man es nicht richtig beschreiben kann. Hier wird nicht versucht auf Disco, Hype und Jugendlichkeit zu machen. Elbow sind etwas strange, very british und klingen nach wie vor wie nichts anderes. „The Seldom Seen Kid“ ist noch ne Spur düsterer, als der Vorgänger „Leaders Of The Free World“, wirkt noch vielschichtiger, durchdachter und intensiver. Kurzum: Elbow ist ein weiterer Geniestreich gelungen, der einen erneut fragen lässt, warum diese Band nie den gleichen Status wie z.B. Coldplay erreicht hat. Vermutlich werden sie zu wenig verstanden bzw. wollen sie das vielleicht auch gar nicht. Wer Elbow noch nicht gerafft hat, sollte jetzt damit anfangen. Egal, ob noch ein Album kommt oder nur noch verstückelte Songs. Diese Band hat etwas, was wirklich selten geworden ist: Substanz, Konstanz und Eigenständigkeit. Das Album endet mit dem traurigen "Friend Of Ours". Wie ein Abschied. Abschied auf Raten? Hoffentlich nicht für immer. Darauf trink ich nen „Grounds for Divorce“!
Video "Grounds For Divorce"
MySpace Seite
Was für ein Schock! Irgendwann kurz vor der Veröffentlichung von „The Seldom Seen Kid“ kündigten Elbow , dass dies ihr letztes reguläres Studioalbum werden sollte. Nicht, weil sie sich auflösen, sondern weil sie der Institution „Album“ in Zeiten von Downloads und Musikmassenware keine Zukunft mehr geben. So heftet Album Nr. 4 irgendwie ein gewisser Beigeschmack an. Und hohe Erwartungen. Doch dieser Schwanengesang Elbows auf die Albumkultur gerät einmal mehr zum vollkommenen Triumphzug, der endgültig keinen Zweifel daran lässt, dass Elbow eine der essentiellsten britischen Bands des langsam ausgehenden Jahrzehnts waren und sind. „The Seldom Seen Kid“ vereint einmal mehr alle Stärken dieser Band. Die gefühlvollen Kompositionen, gepaart mit Guy Garvey’s wundervoll rauer und gefühlvoller Stimme, sowie musikalische Verwirrtheit, welche immer die richtige Balance zwischen Epik und Verschrobenheit findet und dabei eine unglaubliche Atmosphäre aufbaut. Groß geändert hat sich der Sound von Elbow über die Jahre nicht. Wer Elbow bisher geliebt hat, wird auch das neue Album lieben und wer bisher nichts mit ihnen anfangen konnte, dem ist auch jetzt nicht mehr zu helfen. Doch Elbow müssen gar nicht anders klingen. Ihre hohe Musikalität und die Vielschichtigkeit ihres Sounds sorgt immer wieder für neue Überraschungen. Mit „Starlings“ gibt es erneut einen dieser typisch verschrobenen Openingtracks. Die Single „Grounds for Divorce“ schleppt sich durch einen hämmernden Blues, „Mirrorball“ und „Some Riot“ sind traumhafte Balladen, „The Fix“ (mit Richard Hawley) klingt als sei es in irgend ner düsteren, versifften Kneipe aufgenommen und „On A Day Like This“ strahlt eine Wärme und Breite aus, die ganz schnell jede andere zeitgenössische Musik für nichtig erklärt. Elbow’s Musik hat wirklich schon etwas klassisches, auch wenn man es nicht richtig beschreiben kann. Hier wird nicht versucht auf Disco, Hype und Jugendlichkeit zu machen. Elbow sind etwas strange, very british und klingen nach wie vor wie nichts anderes. „The Seldom Seen Kid“ ist noch ne Spur düsterer, als der Vorgänger „Leaders Of The Free World“, wirkt noch vielschichtiger, durchdachter und intensiver. Kurzum: Elbow ist ein weiterer Geniestreich gelungen, der einen erneut fragen lässt, warum diese Band nie den gleichen Status wie z.B. Coldplay erreicht hat. Vermutlich werden sie zu wenig verstanden bzw. wollen sie das vielleicht auch gar nicht. Wer Elbow noch nicht gerafft hat, sollte jetzt damit anfangen. Egal, ob noch ein Album kommt oder nur noch verstückelte Songs. Diese Band hat etwas, was wirklich selten geworden ist: Substanz, Konstanz und Eigenständigkeit. Das Album endet mit dem traurigen "Friend Of Ours". Wie ein Abschied. Abschied auf Raten? Hoffentlich nicht für immer. Darauf trink ich nen „Grounds for Divorce“!
Video "Grounds For Divorce"
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rhododendron - 13. Mär, 13:10
doughnut_ - 13. Mär, 22:40
weißt du, vermutlich war es bei mir das X, was den entscheidenden wendepunkt gebracht hat. als wir den whiskey (war das zu dem zeitpunkt? whatever) getrunken haben, und dann "gounds for divorce" lief. da hab ich gedacht: okay, der song passt jezt genau hierher, an diesem abend. so, und "zu hause" habe ich dann das ganze album mitten ind er nacht aufgelegt und gedacht: doch, so muss sich das anfühlen, quasi, wenn man so will, ist es der OST zu münchen, inkl. halbes mixtape, you know what i mean. ;) auf jeden fall hat es klick gemacht und - liebe leute - ihr solltest es auch probieren, denn es lohnt sich!
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