Donnerstag, 13. März 2008

The Songs That Saved My Life - Teil Vier

Ohne viel Worte. 5 weitere, sehr gute, sehr wichtige Songs



#16 / Art Brut “Nag Nag Nag Nag”

So, nach all dem Pathos und den melancholischen Balladentum (ja, ich bin ein Softie) nun mal etwas, was wirklich rockt. Indie-Rock, meine Freunde! Und unter den lebensrettenden Songs? Und dann auch noch Art Brut? Warum die lustige Kapelle um Edward Argos und nicht Maximo Park, Arctic Monkeys oder Co.? Ich werds euch sagen… weil ich Eddie Argos kapiert hab. Sicher, augenscheinlich sind Art Brut ne lustige Spaßkapelle, aber mit „Nag Nag Nag Nag“ haben sie unweigerlich einen der treffendsten Songs über mein Leben geschrieben. Bzw. Mr. Argos, was mich zu der waghalsigen These führt, das wir zwei eigentlich ähnlich gestrickt sind. Etwas chaotisch, nach außen hin lustig, aber irgendwie auch nur „grown up now, but refused to learn.“ Dazu den besten Refrain ever… „A record collection reduced to a mixtape, headphones on, I’ve made my escape. I’m on a film with personal soundtrack, I’m leaving home and I’m never gonna come back“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ein Song getrieben vom Wunsch nach Geltungsbedürfnis und Bedeutung (“learning lyrics from the CD inlay, just to impress people with the stupid things I say”). Zugleich fordernd und voller Energie. Eddie’s Bestätigung. Ein Pläydoer für ein Leben gegen die Norm und für persönliche Freiheit. Und für dieses Musiknerdism-tum, welches ich selber pflege zu leben. Dass dies der falsche Weg ist, wissen wir alle, aber das ist mir egal. Meine Entscheidung. Ich will ja am Ende nix bereuen. Quasi meine persönliche Indierock-Power-Freiheitshymne untermalt mit witzigem Text, der aber einen mehr als ernsten Grundtenor hat. Ich glaub, so nen Song verstehen eh nur Jungs, die so sind wie ich und der Eddie. How many girls have we seen naked?

Release: 2006 / Album:It’s A Bit Complicated, Video ansehen


#17 / Robbie Williams “No Regrets”

Oh Gott, was kommt denn nun? Ich weiß… Weder Dylan, noch Bowie in der Liste, aber die olle Hackfresse. Nun, ich habe nen Pop-Background (Thom Yorke weiß, wovon ich rede) und wer das bist jetzt noch nich gemerkt hat, der merkt es jetzt. Immerhin habe ich nicht „Angels“ genommen. Aber warum „No Regrets“, eine der vergessenen Singles des guten Mannes? Nun, mir persönlich war der Song sehr wichtig in meiner Jugend, als er veröffentlicht wurde. Ich habe ihn damals verschlungen, weil ich ihn wie damals für perfekt halte. Immerhin hat er mich dazu gebracht, das ansonsten sehr mickrige zweite Album von Robbie zu kaufen. „No Regrets“ ist ein perfekter Popsong, den man sich öfters anhören kann, ohne das er langweilig wird. Produziert von… ta-dah! Den Pet Shop Boys! Wer mich kennt, weiß, dass ich die verehre. Keine Ahnung, ob das jetzt Zufall ist, das ich ausgerechnet diese Kollabo mag. Vermutlich nicht. Zu perfekt ist die musikalische Untermalung, der Mix aus Leichtigkeit und Pathos. Dazu Robbie’s feine Worte (oder sollte ich lieber Stephan Duffy sagen?). Sicher ein Hasslied gegen die ehemaligen Take That Mitglieder (die 10 Jahre später im UK erfolgreicher sind, als Mr. Williams… Hallo, Ironie), aber das ist mir relativ egal. Denn man kann das auch für sich selber interpretieren, wie’s ja mit Musik meistens ist. Und nichts bereuen oder anzweifeln ist immer ein gutes Lebensmotto. Seit jeher. Ich hab mir die Nummer nach langer Zeit vorhin mal wieder angehört und sie hat echt nichts von ihrer Qualität verloren. Wenn sich Robbie mit den richtigen Leuten umgibt kann er schon ein paar 1a Pophymnen schreiben. Dieser Song ist wirklich gut! Sicher, aalglatt wie die meisten seiner Songs, aber wer ein wenig Gespür für gute Popmusik hat, der wird hoffentlich verstehen, was ich damit meine.

Release: 1998 / Album:I’ve Been Expecting You, Video ansehen


#18 / Sigur Rós “Untitled #1”

So, es folgt wieder etwas credibileres. Ja, Sigur Rós… wo soll ich da anfangen bzw. wo aufhören? Muss zu dieser Band noch was gesagt werden, außer, dass sie die vermutlich wichtigste momentan existierende dieses Planeten ist? Vermutlich nicht. Sich für einen Lieblingssong von Sigur Rós entscheiden ist unmöglich, da sie prinzipiell nur gute Songs haben. Dass diese Musik etwas Besonderes ist, muss ich ja irgendwie auch niemandem mehr sagen. Diese Musik lässt dich erschaudern und erschüttern, schafft es dir sowohl ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern als auch mit dem Gedanken des Selbstmordes zu spielen. „Untitled #1“ gehört zu letztere Gattung. Bzw. hat er keinen Namen. Genauso, wie das ganze 2002er Album keinen Namen hat. Auch die Sprache ist keine irdische. Aber das ist alles nicht wichtig. Was zählt, ist dieser Song, der es auch nach Jahren immer noch schafft, mich bei jedem Hören erschaudern zu lassen. Zu traurig, zu bewegend, zu wunderschön ist er. Da ist der Rest unwichtig. Man spinnt sich seine eigenen Lyrics im Kopf zusammen, gibt dem Song eine eigene, persönliche Bedeutung. Die traurige Grundstimmung des Songs tut ihr Übriges. Sowie auch das wunderschöne traurige Video von Floria Sigismondi, ein Plädoyer gegen den Krieg. Eigentlich kann ich mir weitere Worte sparen. Das Ziel des „( )“-Albums war es, die Musik sprechen zu lassen, unvoreingenommen, ohne irgendwelche Zusatzinfos. Vielleicht solltet ihr das jetzt auch machen. Und Sigur Rós lieben lernen. Dazu ist ihre Musik zu essentiell in dieser Welt. Und ja, ich gehe soweit zu sagen, dass sie eine der wichtigsten Bands unserer Zeit sind. Hört sie euch an und ihr werdet es verstehen!

Release: 2002 / Album:( ) , Video ansehen


#19 / The Go-Betweens “Finding You”

Oho… The Go-Betweens. Legenden des Independent-Rocks. Ich könnt jetzt so tun, als würde ich mich extremst mit denen auskennen. Tu ich aber leider nicht. Ehrlich gesagt kenne ich außer Teilen ihres letzten, 2005er Albums nichts von denen. Wird ja auch nichts mehr kommen, weil ein Teil des Duos vergangenes Jahr verstorben ist, was sehr traurig ist. Für viele Fans, die sie bewegt haben sicher. Mich haben sie hauptsächlich durch „Finding You“ beeinflusst, welchen ich, ihr ahnt es, für einen der schönsten Songs aller Zeiten halte. Und ein wunderschönes Liebeslied ist es auch noch. Verpackt in dieses feine Kleid aus sommerlichen Gitarrenklängen. Es ist dieser verträumte, leichte Charakter, den ich an der Nummer so zu schätzen weiß. Und dazu dieser betäubende Refrain. “Don't know where I'm going, don't know where it's flowing... but I know it's finding you”. Mir fallen grad echt keine weiteren Worte zu der Nummer ein. Es ist dieses Gefühl, das wenn man einen Song hört, ihn einfach nur gut findet. Außerdem erinnert er mich an alte, bessere Zeiten, muss ich sagen. Dieser Nostalgiefaktor ist ja bei jedem Lieblingslied entscheidend. Da stimmt mir sicher jeder zu. Dennoch halte ich die Nummer unabhängig davon für absolut perfekt. Musikalisch und Atmosphärisch. Also spar ich mir jetzt mal wirklich weitere Worte und halt die Klappe. Leider gibt’s die Nummer nicht bei YouTube, wie ich grad gesehen hab. Bitte versucht andere Methoden. Last.fm, iTunes, illegale Tauschbörsen. Nur, damit ihr ihn mal gehört habt. Ihr werdet nicht enttäuscht sein. Glaubt mir.

Release: 2005 / Album:Oceans Apart


#20 / Bright Eyes “First Day Of My Life”

Im gleichen Jahr, wie besagter Go-Betweens Song erschien auch dieser Song. Connor Oberst aka Bright Eyes gilt ja seit geraumer Zeit als Amerika’s liebstes Singer/Songwriter-Wunderkind. Zurrecht, denn er fügt sich spielend in die Tradition amerikanischer Folk-Musik ein und hat sogar noch wesentlich mehr drauf. Das 2005er Werk „I’m Wide Awake, It’s Morning“ beinhaltet dabei das wundervolle „First Day Of My Life“, welches deshalb in meiner Auflistung auftaucht, weil es in meinen Augen das schönste Liebeslied ist, welches je geschrieben wurde. Ja, Liebeslied. Kann ja nich immer alles nur melancholisch und depressiv bei mir sein. Hier ein richtiges Liebeslied, welches man halt seiner Angebeteten vorspielt, wenn man ihr sagen will, wie viel man für sie empfindet, es aber nicht kann. In solchen Fällen war Musik ja schon immer die beste Alternative, wenn einem die Worte fehlen. Manche benutzen dazu schnulzige „I love you ’cause my heart needs you”-Balladen, andere greifen zu Coldplay, Travis... kann man ja auch, darf man ja auch. Je nachdem. Für mich fast „First Day Of My Life“ alles zusammen, besonders in der Art und Weise wie Oberst es singt. Da wirken selbst Zeilen wie „Think I was blind before I met you“ ehrlich und nicht übertrieben. Ehrlichkeit ist sowieso das Stichwort bei dem Song. Hier ist kein übertriebener Kitsch drin, hier sind einfach nur die ehrlichen Worte eines Mannes mit seiner Gitarre. Aber ich drifte jetzt nicht in eine allgemeine Diskussion zum Thema Liebe ein. Soviel Platz könnte man ja nie haben. Dieser Song spricht für sich, wie alle Songs hier für sich sprechen. Eine wunderschöne, einfache, aber wirkungsvolle Liebeserklärung. Und bitte auch das Video dazu anschauen. Ist wunderschön und verstärkt diese Meinung nur noch.

Release: 2005 / Album:I’m Wide Awake, It’s Morning, Video ansehen

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