Licht und Schatten
Irgendwie wissen Death Cab for Cutie nicht so recht, wohin die Reise mit ihrem neuen Album gehen soll. Schade eigentlich.
Die Zeichen deuteten nach oben. Nach dem nächsten Schritt quasi. Mit Album Nr. 6 wollten Death Cab for Cutie, auch laut eigener Aussage die nächste Stufe erklimmen. Egal, ob es die kommerziellerer gewesen wäre, die nach dem erfolgreichen Major-Debüt „Plans“ inkl. Grammy-Nominierung, O.C.-Omnipräsenz und Co. angebracht gewesen wär. Oder ob sie sich komplett versperren. Letzteres hatte die Band eigentlich geplant. Ein ambitioniertes, kantiges Werk sollte "Narrow Stairs“ werden. Das Ergebnis ist weder das eine, noch das andere. Death Cab stagnieren auf ihren engen Stufen. Ansätze gibt es an allen Ecken und Enden, aber irgendwie wirkt das Album so, als hätte die Band Angst, das durchzuziehen. Das heißt ja nicht, das „Narrow Stairs“ schlecht ist. Es ist sogar ganz gut, allerdings schlechter als die letzten beiden Platten „Transatlanticism“ und „Plans“, so dass es die kontinuierliche Steigerungskurve jetzt erstmals nen Knick kassiert. Dabei fängt das Werk ja vielversprechend an. „Bixby Canyon Bridge“ beginnt verhalten und baut sich dann langsam auf, bis schließlich die Gitarrenwände aufgefahren werden. Allerdings zieht das nicht ganz. Das sperrige bzw. die Prog-Rock-Momente wirken eher langweilig. Auch bei der 8einhalb Minuten-Single „I Will Possess Your Heart“, die sich vermutlich durch ihre Länge bewusst nicht gängigen Formaten anpassen will. Allerdings ist das über 4minüte, verhaltene Intro zu lang. 2,3 Minuten hätten diesem, ohnehin nicht so starken Song, besser getan. Zu musikalischen Ambitionen gehören nämlich einfach gute Songs. Und die gibt es. Gleich im Anschluss zeigt das knackige „No Sunlight“ in nicht mal 3 Minuten, wie ein guter Song klingen kann. Tolle Musik, tolle Melodie… Death Cab in Topform. Auch das romantische „Grapevine Fires“ zeigt, was die Band kann. „Your New Twin Sized Bed“ ist ebenfalls Ben Gibbard in Höchstform. Songs wie „Long Division“ oder „Pitty and Fear“ sind allerdings eher mittelmäßig. Immerhin versöhnt uns die Band am Ende noch mit dem wundervoll traurigen „The Ice Is Getting Thinner“, was man durchaus als melancholisches, düsteres Gegenstück zu „I Will Follow You Into The Dark“ verstehen kann. Insgesamt befinden sich da viel Schatten und viel Licht auf der neuen Death Cab. Nachdem sich die Band in den letzten Jahren kontinuierlich von Platte zu Platte gesteigert hat, wirkt sie auf „Narrow Stairs“ etwas orientierungslos. Entweder will man die altbekannten „Indie“-Pfade nicht verlassen, oder man kann es einfach nicht. So ist „Narrow Stairs“ erstmals Gleichschritt, statt Fortschritt. Dazu kommen einige schwächere Songs, die diesen Eindruck noch verstärken. Etwas schade, für eine Band, die auch auf diesem Album wieder zeigt, was für ein unglaubliches, musikalisches Potential hat. Das wird leider diesmal auf Album Nr. 6 nicht wirklich ausgeschöpft. Jetzt wird der musikalische Output der nächsten Jahre zeigen, ob die Band mehr kann und will. Zuzutrauen wär’s ihnen ja.
Video "I Will Possess Your Heart"
"Grapevine Fires" (Fan-Video)
"The Ice Is Getting Thinner" (Fan-Video)
MySpace
Die Zeichen deuteten nach oben. Nach dem nächsten Schritt quasi. Mit Album Nr. 6 wollten Death Cab for Cutie, auch laut eigener Aussage die nächste Stufe erklimmen. Egal, ob es die kommerziellerer gewesen wäre, die nach dem erfolgreichen Major-Debüt „Plans“ inkl. Grammy-Nominierung, O.C.-Omnipräsenz und Co. angebracht gewesen wär. Oder ob sie sich komplett versperren. Letzteres hatte die Band eigentlich geplant. Ein ambitioniertes, kantiges Werk sollte "Narrow Stairs“ werden. Das Ergebnis ist weder das eine, noch das andere. Death Cab stagnieren auf ihren engen Stufen. Ansätze gibt es an allen Ecken und Enden, aber irgendwie wirkt das Album so, als hätte die Band Angst, das durchzuziehen. Das heißt ja nicht, das „Narrow Stairs“ schlecht ist. Es ist sogar ganz gut, allerdings schlechter als die letzten beiden Platten „Transatlanticism“ und „Plans“, so dass es die kontinuierliche Steigerungskurve jetzt erstmals nen Knick kassiert. Dabei fängt das Werk ja vielversprechend an. „Bixby Canyon Bridge“ beginnt verhalten und baut sich dann langsam auf, bis schließlich die Gitarrenwände aufgefahren werden. Allerdings zieht das nicht ganz. Das sperrige bzw. die Prog-Rock-Momente wirken eher langweilig. Auch bei der 8einhalb Minuten-Single „I Will Possess Your Heart“, die sich vermutlich durch ihre Länge bewusst nicht gängigen Formaten anpassen will. Allerdings ist das über 4minüte, verhaltene Intro zu lang. 2,3 Minuten hätten diesem, ohnehin nicht so starken Song, besser getan. Zu musikalischen Ambitionen gehören nämlich einfach gute Songs. Und die gibt es. Gleich im Anschluss zeigt das knackige „No Sunlight“ in nicht mal 3 Minuten, wie ein guter Song klingen kann. Tolle Musik, tolle Melodie… Death Cab in Topform. Auch das romantische „Grapevine Fires“ zeigt, was die Band kann. „Your New Twin Sized Bed“ ist ebenfalls Ben Gibbard in Höchstform. Songs wie „Long Division“ oder „Pitty and Fear“ sind allerdings eher mittelmäßig. Immerhin versöhnt uns die Band am Ende noch mit dem wundervoll traurigen „The Ice Is Getting Thinner“, was man durchaus als melancholisches, düsteres Gegenstück zu „I Will Follow You Into The Dark“ verstehen kann. Insgesamt befinden sich da viel Schatten und viel Licht auf der neuen Death Cab. Nachdem sich die Band in den letzten Jahren kontinuierlich von Platte zu Platte gesteigert hat, wirkt sie auf „Narrow Stairs“ etwas orientierungslos. Entweder will man die altbekannten „Indie“-Pfade nicht verlassen, oder man kann es einfach nicht. So ist „Narrow Stairs“ erstmals Gleichschritt, statt Fortschritt. Dazu kommen einige schwächere Songs, die diesen Eindruck noch verstärken. Etwas schade, für eine Band, die auch auf diesem Album wieder zeigt, was für ein unglaubliches, musikalisches Potential hat. Das wird leider diesmal auf Album Nr. 6 nicht wirklich ausgeschöpft. Jetzt wird der musikalische Output der nächsten Jahre zeigen, ob die Band mehr kann und will. Zuzutrauen wär’s ihnen ja.
Video "I Will Possess Your Heart"
"Grapevine Fires" (Fan-Video)
"The Ice Is Getting Thinner" (Fan-Video)
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rhododendron - 22. Mai, 22:50
Interessant...
Und nun?
Jetzt bin ich verwirrt & finde es schade, dass Narrow Stairs schlechter als Plans ist - Plans fand ich damals schon nicht gut, und zumindest dieses Album hätte man toppen können.
Nun hoffe ich, dass wenigstens Coldplay nicht enttäuschen werden :/ Auch wenn ich Violet Hill mag, aber das erste Lied spiegelt ja nicht immer die gesamte Qualität eines Albums wieder, siehe Death Cab mit diesem 8 Minuten-Schinken. Das Intro war unnötig, der Rest gefiel.
Danke für den Comment
Bei Coldplay kann's nach "X&Y" eh nur besser werden. Ich versuch nichts zu erwarten, um es dann auf mich wirken zu lassen.