Die Besten des Jahres - Teil Eins (Plätze 50-41)
Tja, das war’s dann wieder. Wir alle haben ein weiteres Jahr unserer Existenz auf diesem Planeten herumgebracht… 2008 ist (fast) vorbei! Was für ein Jahr? Wir sahen das Ende des Kapitalismus, die Metamorphose des White House ins „Black House“, die deutsche Fußballnationalmannschaft, die irgendwie versuchte, wie 2006 zu spielen, aber es nicht wirklich gebacken bekommen hat, das Kommen und Gehen von allen möglichen Sachen und Hypes… und letztendlich sogar die Veröffentlichung von Guns’n Roses’ Album „Chinese Democracy“. Nach 14 Jahren! Donnerwetter! In meine persönlichen Top 50 des Jahres hat es Axel Rose’s Spätwerk aber dann doch nicht geschafft. Denn da kommen nur die Besten rein! Und das ist schließlich das, worum es bei Nobono geht! Musik! Bzw. Musik mit Qualität! Um nicht mehr und weniger wird es bei meinen Lieblingsplatten 2008 gehen, die ich in den nächsten Wochen regelmäßig an dieser Stelle vorstellen möchte. Eine Top 50 zu generieren ist keine leichte Aufgabe und sicher handelt es sich dabei nur um eine Momentaufnahme. Ich kann ja, weiß Gott, auch nicht alle Alben eines Jahres durchhören! Und vielleicht habe ich einige auch noch nicht so schätzen gelernt, wie ich sie vielleicht hätten schätzen sollen. Oder ich raff sie erst in nem Jahr. Kommt ja auch öfters vor so was. Sei es, wie es ist. Dies sind meiner Meinung nach halt momentan die 50 Besten des Jahres! In den ersten drei Teilen werde ich die die Plätze 50 - 21 kurz anschneiden, bevor ich dann die Top 20 dem Anlass entsprechend etwas detaillierter unter die Lupe nehme. Alles klar soweit? Dann kann’s ja losgehen…
50. Cut Copy „In Ghost Colours“
Retrospektive... Mit besonderem Wert auf den Wortteil “Retro”. Mit Ausnahme von Neon Neon hat keine Popband 2008 den Sound der guten alten 80er besser ins Jetzt produziert als dieses australische Trio. Dicke Basslinien, New-Order-Gedächtnisgitarren und den Hauch Plastik, den man dafür halt braucht. Alles zu finden auf diesem netten Debüt. Allerdings bringt dieser Sound dann auch das Problem dieser Zeit mit sich… die kantenlose Glattheit der Musik. Zumal das Werk dann auf Albumlänge nicht das taugte, was die guten Vorabsingles „Lights & Music“ oder „Hearts On Fire“ versprachen. Dennoch sehr solide. Und vor 22 Jahren wär’s der absolute Brecher gewesen.
Beste Songs: Feel The Love, Hearts On Fire, So Haunted, Lights And Music
49. Kaiser Chiefs „Off With Their Heads“
Festgefahren... Das haben sich die Kaiser Chiefs 2008 mit ihren ewig gleichen Britrock-Hymnen. War das Debüt 2005 noch locker in meinen Top 20 und das letztjährige Album immerhin noch in den Top 30, so hat es Nr. 3 dieses Jahr nur ganz knapp in die Top 50 geschafft. Mit Ausnahmen der unten genannten Tracks eine ziemliche Enttäuschung. Die Band wirkt uninspiriert, müde und ideenlos. Und selbst Mark Ronson schafft es nicht die da rauszuholen. Netter Formatradio-Indierock. Dennoch sollten sie sich mal ne Pause gönnen und (O-Ton Obi-Wan Kenobi) „ihr Leben überdenken“. Dann bleiben die Köpfe vielleicht sogar dran
Beste Songs: Like It Too Much, You Want History, Addicted To Drugs
48. Dido „Safe Trip Home“
Taufrisch... Denn erscheinen tut es erst morgen. Die Tatsache, dass es Madame Armstrong trotzdem bereits in die Top 50 geschafft hat ist ihr deshalb hoch anzurechnen. Noch mehr die Tatsache, dass sie sich nach dem Welterfolg der ersten zwei Alben Zeit genommen hat für das dritte. Und noch viel besser ist es, dass sie nicht den kompletten Overkill-Weg (Mehr Pop, Mehr Erfolg, Mehr Stuart Price) zum Erfolg geht, sondern mit „Safe Trip Home“ ein wunderschönes, sehr dezentes, sehr ruhiges und weniger Hit-, sondern viel mehr songorientiertes Album aufgenommen hat. Ideal für die ruhigen Abendstunden, egal ob allein oder zu zweit. Dido bleibt das nette Mädchen der Popszene. Vielleicht zu nett und zu ruhig. Das ist ihr einziger Fehler, aber da steht sie sicher drüber …
Beste Songs: Don’t Believe In Love, Northern Skies
47. The Long Blondes „Couples“
Vergangenheit… Mit einem so schnellen Ende der Long Blondes noch vor Verstreichen der Jahresfrist hatte dann doch keiner gerechnet. Obwohl die Chancen von vornherein nich sooo super standen. Das Debüt hatte einige Hits, war aber am Ende auch nur eine von vielen Indie-Rock-Platten aus dem UK, die während des Hypes der letzten Jahre veröffentlicht wurden. Auf dem Nachfolger probierte sich die Formation aus Sheffield deshalb aus diesem Schatten zu lösen. Elemente von Disco und noch mehr Pop wurden mit in den Sound aufgenommen. Vielleicht ne Spur zu viel Pop. Den Kritikern gefiel’s weniger und gekauft wurde es auch weniger. Als Gitarrist Dorian Cox dann einen Schlaganfall erlitt gab’s ein jähes Ende. Schade. Denn guter Pop ist selten. Sie bleiben eine der besseren Randnotizen!
Beste Songs: Century, Guilt
46. Godlfrapp „Seventh Tree“
Verkatert... waren Goldfrapp wohl irgendwie nachdem sie auf den letzten Studioalben ausführlich dem Glammer-Disco-Electro-Pop frönten. Deshalb ist „Seventh Tree“ entsprechend ruhig und dezent aufgefallen, stellenweise schon fast akustisch wie beim tollen Opener „Clowns“. Der Fokus liegt mehr denn je auf Allison Goldfrapp’s wundervoller Stimme, die wie ein zartes und zerbrechliches Echo durch alle Songs weht. Und „A&E“ ist einer der schönsten Popsongs des Jahres! Der Rest ist wundervolle Frühlingsmusik, voller Liebe und Gefühl. Vielleicht auf Dauer etwas einseitig und durchwachsen, aber bis man das merkt, schwebt man schon längst woanders
Beste Songs: A&E, Clowns, Little Bird
45. Adam Green „Sixes & Sevens“
Multitaskingfähig... ist Adam Green ja schon seit Jahren. Er erfüllt gleichzeitig die Rolle des Entertainers, Singer-/Songwriters und komischen Kauzes mit Bravur. Aus vollkommen unverständlichen Gründen hat das deutsche Indie-Volk schon vor Jahren nen Narren an ihm gefressen. Also „unverständlich“ deshalb, weil’s nicht zu Deutschland passt. Das diesjährige Album zeigt Adam wieder mal auf gekonnt hohem Niveau mit tollen Songs, die diesmal auch nicht vor Gospel oder Panflöten Halt machen. Wer Adam Green bisher mochte, mag ihn auch jetzt. Der Rest kann ihn ruhig hassen. Mich würde einfach mal interessieren, ob er auch mal Songs jenseits der Dreieinhalb-Minuten-Grenze aufnehmen kann. Wär doch ein Versuch wert, oder?
Beste Songs: Tropical Island, Morning After Midnight, Rich Kids
44. Oasis „Dig Out Your Soul“
Arbeitsaufträge... erfüllen Oasis schon seit Jahren. Immer mal ein Album, immer mal ne Tour, immer mal über Bands motzen, die die Band in der Zwischenzeit an Relevanz überholt haben. Irgendwie geht das schon seit 10 Jahren so. Damals hatten Oasis ihren Status als größte Band der Welt zwecks Überheblichkeit abgegeben und seitdem spielen sie zwar mit, aber keine große Rolle mehr. Ist denen aber längst egal. Den Fans sowieso. Aber das entpuppt sich als Glücksgriff, denn auf „Dig Out Your Soul“ spielt die Band so frei, wie lange nicht mehr. Nicht alles ist da sonderlich neu, aber nach langer Zeit wirkt es nicht mehr wie der Versuch, sich selbst zu wiederholen. Außerdem sind wieder richtig gute Songs dabei. Sagen wir mal so… Oasis waren schon mal wesentlich langweiliger, als 2008.
Beste Songs: I’m Outta Time, Waiting For The Rapture, Falling Down
43. Snow Patrol „A Hundred Million Suns“
Nachahmer... als solche werden Snow Patrol ja gern beschimpft. Spätestens seit dem großen Durchbruch des letzten Albums heftet ihnen immer der Makel des Coldplay-Clones an. Dabei gibt’s Snow Patrol schon viel länger und sie sind eine Band, wo man sagen kann, der Erfolg wurde sich mühsam erarbeitet. Und Sänger Gary Lightbody ist ein toller Songschreiber. Schon immer. Auch auf dem neuen Album gelingen ihm wieder tolle Songs. Vor allem der epische Schlusstitel „The Lightning Strike“ entschädigt für viel Durchwachsenes auf diesem Album, das sicher einige Highlights bietet und vielen gefallen wird… aber im Ernst: an das geniale „Final Straw“ kommen sie wohl nie wieder ran. Es steht ihnen aber auch frei, mir das Gegenteil zu beweisen
Beste Songs: If There’s A Rocket Tie Me To It, Crack The Shutters, The Lightning Strike
42. Lykke Li „Youth Novels“
Zuckersüß... Schweden und Pop passt halt einfach so gut zusammen, wie Italien und Pizza oder Amy und Crack. Die zarteste Pop-Versuchung des Landes hieß dieses Jahr Lykke Li. Und schau an… die kann auch mehr als nur unschuldig schauen und naiv piepsen. Das Debüt „Youth Novels“ bietet richtig schöne Pop-Songs, irgendwo zwischen Pop und Hippie-Folk. Und dazu diese Stimme… hach… also leichter und selbstverständlicher wie auf „Dance, Dance, Dance“ hat dieses Jahr niemand über die Thematik Tanz geträllert. Wer eine fröhliche Variante von Feist sucht, wird hier fündig.
Beste Songs: Dance, Dance, Dance, Little Bit,
41. CSS „Donkey“
Versaut… gaben sich Cansei de ser Sexy auf ihrem gleichnamigen Debüt. Da sang Sängerin Lovefoxxx (allein der Name gehört in eine ganz andere Abteilung) mit Lolita-ähnlicher Stimme von Geschlechtsverkehr zu Disco-Punk, Schlampen und Alkohol. Party eben! Genauso klang das Debüt. Viel davon konnte die Band auch auf das diesjährige Zweiwerk „Donkey“ rüberretten. Der bewerte Mix aus Indierock und Elektropop ist geblieben, wenn gleich man merkt, dass die Band mittlerweile ihre Instrumente wesentlich besser beherrscht. Das nimmt dem ganzen natürlich etwas die Verspieltheit, zeigt aber gleichzeitig auch, dass die Brasilianer einiges drauf haben. So ist „Donkey“ insgesamt wesentlich durchdachter und rockiger. Und markante Hits, wie das unwiderstehliche „Move“ gibt’s nach wie vor. Jetzt kann man nur hoffen, sie fangen jetzt nicht an, ernste Musik zu machen ;-)
Beste Songs: Left Behind, Move, How I Became Paranoid, Rat Is Dead (Rage)
So, das war der erste Teil. Der zweite folgt hoffentlich demnächst. Habt ihr eine andere Meinung zu einer der Platten? Dann hinterlasst sie doch an dieser Stelle in Form eines Comments. Bis bald!
50. Cut Copy „In Ghost Colours“
Retrospektive... Mit besonderem Wert auf den Wortteil “Retro”. Mit Ausnahme von Neon Neon hat keine Popband 2008 den Sound der guten alten 80er besser ins Jetzt produziert als dieses australische Trio. Dicke Basslinien, New-Order-Gedächtnisgitarren und den Hauch Plastik, den man dafür halt braucht. Alles zu finden auf diesem netten Debüt. Allerdings bringt dieser Sound dann auch das Problem dieser Zeit mit sich… die kantenlose Glattheit der Musik. Zumal das Werk dann auf Albumlänge nicht das taugte, was die guten Vorabsingles „Lights & Music“ oder „Hearts On Fire“ versprachen. Dennoch sehr solide. Und vor 22 Jahren wär’s der absolute Brecher gewesen.
Beste Songs: Feel The Love, Hearts On Fire, So Haunted, Lights And Music
49. Kaiser Chiefs „Off With Their Heads“
Festgefahren... Das haben sich die Kaiser Chiefs 2008 mit ihren ewig gleichen Britrock-Hymnen. War das Debüt 2005 noch locker in meinen Top 20 und das letztjährige Album immerhin noch in den Top 30, so hat es Nr. 3 dieses Jahr nur ganz knapp in die Top 50 geschafft. Mit Ausnahmen der unten genannten Tracks eine ziemliche Enttäuschung. Die Band wirkt uninspiriert, müde und ideenlos. Und selbst Mark Ronson schafft es nicht die da rauszuholen. Netter Formatradio-Indierock. Dennoch sollten sie sich mal ne Pause gönnen und (O-Ton Obi-Wan Kenobi) „ihr Leben überdenken“. Dann bleiben die Köpfe vielleicht sogar dran
Beste Songs: Like It Too Much, You Want History, Addicted To Drugs
48. Dido „Safe Trip Home“
Taufrisch... Denn erscheinen tut es erst morgen. Die Tatsache, dass es Madame Armstrong trotzdem bereits in die Top 50 geschafft hat ist ihr deshalb hoch anzurechnen. Noch mehr die Tatsache, dass sie sich nach dem Welterfolg der ersten zwei Alben Zeit genommen hat für das dritte. Und noch viel besser ist es, dass sie nicht den kompletten Overkill-Weg (Mehr Pop, Mehr Erfolg, Mehr Stuart Price) zum Erfolg geht, sondern mit „Safe Trip Home“ ein wunderschönes, sehr dezentes, sehr ruhiges und weniger Hit-, sondern viel mehr songorientiertes Album aufgenommen hat. Ideal für die ruhigen Abendstunden, egal ob allein oder zu zweit. Dido bleibt das nette Mädchen der Popszene. Vielleicht zu nett und zu ruhig. Das ist ihr einziger Fehler, aber da steht sie sicher drüber …
Beste Songs: Don’t Believe In Love, Northern Skies
47. The Long Blondes „Couples“
Vergangenheit… Mit einem so schnellen Ende der Long Blondes noch vor Verstreichen der Jahresfrist hatte dann doch keiner gerechnet. Obwohl die Chancen von vornherein nich sooo super standen. Das Debüt hatte einige Hits, war aber am Ende auch nur eine von vielen Indie-Rock-Platten aus dem UK, die während des Hypes der letzten Jahre veröffentlicht wurden. Auf dem Nachfolger probierte sich die Formation aus Sheffield deshalb aus diesem Schatten zu lösen. Elemente von Disco und noch mehr Pop wurden mit in den Sound aufgenommen. Vielleicht ne Spur zu viel Pop. Den Kritikern gefiel’s weniger und gekauft wurde es auch weniger. Als Gitarrist Dorian Cox dann einen Schlaganfall erlitt gab’s ein jähes Ende. Schade. Denn guter Pop ist selten. Sie bleiben eine der besseren Randnotizen!
Beste Songs: Century, Guilt
46. Godlfrapp „Seventh Tree“
Verkatert... waren Goldfrapp wohl irgendwie nachdem sie auf den letzten Studioalben ausführlich dem Glammer-Disco-Electro-Pop frönten. Deshalb ist „Seventh Tree“ entsprechend ruhig und dezent aufgefallen, stellenweise schon fast akustisch wie beim tollen Opener „Clowns“. Der Fokus liegt mehr denn je auf Allison Goldfrapp’s wundervoller Stimme, die wie ein zartes und zerbrechliches Echo durch alle Songs weht. Und „A&E“ ist einer der schönsten Popsongs des Jahres! Der Rest ist wundervolle Frühlingsmusik, voller Liebe und Gefühl. Vielleicht auf Dauer etwas einseitig und durchwachsen, aber bis man das merkt, schwebt man schon längst woanders
Beste Songs: A&E, Clowns, Little Bird
45. Adam Green „Sixes & Sevens“
Multitaskingfähig... ist Adam Green ja schon seit Jahren. Er erfüllt gleichzeitig die Rolle des Entertainers, Singer-/Songwriters und komischen Kauzes mit Bravur. Aus vollkommen unverständlichen Gründen hat das deutsche Indie-Volk schon vor Jahren nen Narren an ihm gefressen. Also „unverständlich“ deshalb, weil’s nicht zu Deutschland passt. Das diesjährige Album zeigt Adam wieder mal auf gekonnt hohem Niveau mit tollen Songs, die diesmal auch nicht vor Gospel oder Panflöten Halt machen. Wer Adam Green bisher mochte, mag ihn auch jetzt. Der Rest kann ihn ruhig hassen. Mich würde einfach mal interessieren, ob er auch mal Songs jenseits der Dreieinhalb-Minuten-Grenze aufnehmen kann. Wär doch ein Versuch wert, oder?
Beste Songs: Tropical Island, Morning After Midnight, Rich Kids
44. Oasis „Dig Out Your Soul“
Arbeitsaufträge... erfüllen Oasis schon seit Jahren. Immer mal ein Album, immer mal ne Tour, immer mal über Bands motzen, die die Band in der Zwischenzeit an Relevanz überholt haben. Irgendwie geht das schon seit 10 Jahren so. Damals hatten Oasis ihren Status als größte Band der Welt zwecks Überheblichkeit abgegeben und seitdem spielen sie zwar mit, aber keine große Rolle mehr. Ist denen aber längst egal. Den Fans sowieso. Aber das entpuppt sich als Glücksgriff, denn auf „Dig Out Your Soul“ spielt die Band so frei, wie lange nicht mehr. Nicht alles ist da sonderlich neu, aber nach langer Zeit wirkt es nicht mehr wie der Versuch, sich selbst zu wiederholen. Außerdem sind wieder richtig gute Songs dabei. Sagen wir mal so… Oasis waren schon mal wesentlich langweiliger, als 2008.
Beste Songs: I’m Outta Time, Waiting For The Rapture, Falling Down
43. Snow Patrol „A Hundred Million Suns“
Nachahmer... als solche werden Snow Patrol ja gern beschimpft. Spätestens seit dem großen Durchbruch des letzten Albums heftet ihnen immer der Makel des Coldplay-Clones an. Dabei gibt’s Snow Patrol schon viel länger und sie sind eine Band, wo man sagen kann, der Erfolg wurde sich mühsam erarbeitet. Und Sänger Gary Lightbody ist ein toller Songschreiber. Schon immer. Auch auf dem neuen Album gelingen ihm wieder tolle Songs. Vor allem der epische Schlusstitel „The Lightning Strike“ entschädigt für viel Durchwachsenes auf diesem Album, das sicher einige Highlights bietet und vielen gefallen wird… aber im Ernst: an das geniale „Final Straw“ kommen sie wohl nie wieder ran. Es steht ihnen aber auch frei, mir das Gegenteil zu beweisen
Beste Songs: If There’s A Rocket Tie Me To It, Crack The Shutters, The Lightning Strike
42. Lykke Li „Youth Novels“
Zuckersüß... Schweden und Pop passt halt einfach so gut zusammen, wie Italien und Pizza oder Amy und Crack. Die zarteste Pop-Versuchung des Landes hieß dieses Jahr Lykke Li. Und schau an… die kann auch mehr als nur unschuldig schauen und naiv piepsen. Das Debüt „Youth Novels“ bietet richtig schöne Pop-Songs, irgendwo zwischen Pop und Hippie-Folk. Und dazu diese Stimme… hach… also leichter und selbstverständlicher wie auf „Dance, Dance, Dance“ hat dieses Jahr niemand über die Thematik Tanz geträllert. Wer eine fröhliche Variante von Feist sucht, wird hier fündig.
Beste Songs: Dance, Dance, Dance, Little Bit,
41. CSS „Donkey“
Versaut… gaben sich Cansei de ser Sexy auf ihrem gleichnamigen Debüt. Da sang Sängerin Lovefoxxx (allein der Name gehört in eine ganz andere Abteilung) mit Lolita-ähnlicher Stimme von Geschlechtsverkehr zu Disco-Punk, Schlampen und Alkohol. Party eben! Genauso klang das Debüt. Viel davon konnte die Band auch auf das diesjährige Zweiwerk „Donkey“ rüberretten. Der bewerte Mix aus Indierock und Elektropop ist geblieben, wenn gleich man merkt, dass die Band mittlerweile ihre Instrumente wesentlich besser beherrscht. Das nimmt dem ganzen natürlich etwas die Verspieltheit, zeigt aber gleichzeitig auch, dass die Brasilianer einiges drauf haben. So ist „Donkey“ insgesamt wesentlich durchdachter und rockiger. Und markante Hits, wie das unwiderstehliche „Move“ gibt’s nach wie vor. Jetzt kann man nur hoffen, sie fangen jetzt nicht an, ernste Musik zu machen ;-)
Beste Songs: Left Behind, Move, How I Became Paranoid, Rat Is Dead (Rage)
So, das war der erste Teil. Der zweite folgt hoffentlich demnächst. Habt ihr eine andere Meinung zu einer der Platten? Dann hinterlasst sie doch an dieser Stelle in Form eines Comments. Bis bald!
rhododendron - 13. Nov, 22:46
holla die waldfee
so wenig alben, wie dieses jahr, hab ich mir noch nie gekauft, ich war von vielen neuerscheinungen beim reinhoeren sowas von enttäuscht. ein highlight war aber auf jeden fall das projekt von mr. turner und mr. kane - die erwarte ich in deinen jahres charts weit vorn! ansonsten lass ich mich ueberraschen, deine nr. 1 trau ich mich nicht mal zu tippen..
pladden