Britpop-Ausrufezeichen!
Versteht das doch endlich! Die Welt braucht The Rifles! Auch auf ihrem zweiten Album demonstriert die britische Band ihre Ausnahmeposition. Vielleicht merkt das ja nun auch noch jemand anderes, abseits von doughnut und mir...
Es war wahrlich keine ideale Vorlaufzeit für die Rifles und ihr zweites Album. Erst schmiss man die kompletten Aufnahmen weg, weil man nicht zufrieden war, dann funkt auch noch die Plattenfirma dazwischen und verschiebt den Release immer wieder. Die Promo läuft solala. Singles werden angekündigt um wenig später wieder gecancelt zu werden, der Albumtitel wird geändert und wer weiß was noch. Nun Anfang 2009 ist „Pavement Diaries“ da, nur dass es am Ende „Great Escape“ heißt.
Denkbar schlechte Vorraussetzungen, zumal sich die Rifles behaupten müssen um nicht als eine von vielen dieser UK-Hype-Bands der letzten Jahre in die Geschichte einzugehen. Da sind zweieinhalb Jahre Wartezeit nach dem Debüt schon ne verdammte Ewigkeit. Doch um gleich mal Entwarnung zu geben: „Great Escape“ ist ein hervorragendes Album geworden, das zwar mit einigen Schwächen zu kämpfen hat, die der phänomenale Vorgänger „No Love Lost“ nicht hatte, aber hey… wir jammern hier immerhin auf sehr hohem Niveau.
Und bereits der Opener „Science In Violence“ macht mit aller Wucht deutlich, warum die Rifles auch 2009 zur vorderen Front britischer Gitarrenbands gehören. Das ganze Album macht dies deutlich! Das außerordentliche Gespür der Band für eingängige Melodien und Harmonien ist ihnen in der Zwischenzeit nicht abhanden gekommen. Doch es ist nicht nur die Form dieser wunderbaren Popsongs, sondern auch der Inhalt, welcher diese Band so wichtig macht. Die Rifles verstehen sich ganz in der Manier von Bands wie The Jam und erzählen in ihren Songs Geschichten und Wahrheiten über das Leben. Das ist zwar typisch britisch aber irgendwie auch typisch universell zu verstehen. Egal, ob der Wunsch des Ausbrechens („The Great Escape“), die Tristesse des grauen Alltags („Toerag“), die Liebe („Winter Calls“) oder das Resümieren über die Vergangenheit („Out In The Past“)… die Texte von Sänger Joel Stoker sind wundervoll, gerade weil er sie in seiner Schnottrigkeit erzählt, aber dabei stets Gefühl in seiner Stimme hat. Und: Nein, es folgt kein Weller-Vergleich!
Die Songs an sich gehen den Weg, den die meisten neuen Bands mit ihrem zweiten Album gehen: Die Musik wirkt konsequenter, durchdachter und aufwendiger. Sprich: Auch auf „Great Escape“ erliegen die Rifles der Versuchung des leichten Überproduzierens. Dabei wirken Keyboards und Streicher bei „Great Escape“ genauso wenig störend, wie das Bläserensemble bei „The General“. Aber teilweise wirkt es nach etwas zuviel des Guten, zumal Stoker’s Stimme gerade bei Letzterem zu kämpfen hat. Ansonsten ist der Großteil der Songs aber wieder auf extremen Hit-Niveau. Egal ob zackig („Science In Violence“, „Fall To Sorrow“), melodiös („History“, „Winter Calls“) oder gar akustisch (“For The Meantime”)... die Rifles beherrschen ein breit gefächertes Britpop-Repertoire.
Das größte Problem dieses Albums und seiner Songs bleibt am Ende ironischerweise „No Love Lost“, das 2006er Debüt. Dieses war schlichtweg zu perfekt! 12 Superhits, auf den Punkt gebracht, genau in der richtigen Balance zwischen Punk und Pop und zu einem Zeitpunkt, als das alles musikalisch noch richtig frisch war. Ob sie’s wollen oder nicht… daran wird die Band sicher immer messen lassen müssen. „Great Escape“ besteht diesen Test aber, trotz kleinerer Fehler, in gewohnter Souveränität. Die Rifles waren und sind ein großes Ausrufezeichen im Britpop! Songs voller Energie und Melodie mit wundervollen Texten, mitten aus dem Leben. Diese Band hat was zu sagen und muss gehört werden! Dann kapieren das sicher noch mehr Menschen. Und bis dahin sollte man mal über das Wechseln der Plattenfirma nachdenken.
"The Great Escape" - Musikvideo
The Rifles @ MySpace
Es war wahrlich keine ideale Vorlaufzeit für die Rifles und ihr zweites Album. Erst schmiss man die kompletten Aufnahmen weg, weil man nicht zufrieden war, dann funkt auch noch die Plattenfirma dazwischen und verschiebt den Release immer wieder. Die Promo läuft solala. Singles werden angekündigt um wenig später wieder gecancelt zu werden, der Albumtitel wird geändert und wer weiß was noch. Nun Anfang 2009 ist „Pavement Diaries“ da, nur dass es am Ende „Great Escape“ heißt.
Denkbar schlechte Vorraussetzungen, zumal sich die Rifles behaupten müssen um nicht als eine von vielen dieser UK-Hype-Bands der letzten Jahre in die Geschichte einzugehen. Da sind zweieinhalb Jahre Wartezeit nach dem Debüt schon ne verdammte Ewigkeit. Doch um gleich mal Entwarnung zu geben: „Great Escape“ ist ein hervorragendes Album geworden, das zwar mit einigen Schwächen zu kämpfen hat, die der phänomenale Vorgänger „No Love Lost“ nicht hatte, aber hey… wir jammern hier immerhin auf sehr hohem Niveau.
Und bereits der Opener „Science In Violence“ macht mit aller Wucht deutlich, warum die Rifles auch 2009 zur vorderen Front britischer Gitarrenbands gehören. Das ganze Album macht dies deutlich! Das außerordentliche Gespür der Band für eingängige Melodien und Harmonien ist ihnen in der Zwischenzeit nicht abhanden gekommen. Doch es ist nicht nur die Form dieser wunderbaren Popsongs, sondern auch der Inhalt, welcher diese Band so wichtig macht. Die Rifles verstehen sich ganz in der Manier von Bands wie The Jam und erzählen in ihren Songs Geschichten und Wahrheiten über das Leben. Das ist zwar typisch britisch aber irgendwie auch typisch universell zu verstehen. Egal, ob der Wunsch des Ausbrechens („The Great Escape“), die Tristesse des grauen Alltags („Toerag“), die Liebe („Winter Calls“) oder das Resümieren über die Vergangenheit („Out In The Past“)… die Texte von Sänger Joel Stoker sind wundervoll, gerade weil er sie in seiner Schnottrigkeit erzählt, aber dabei stets Gefühl in seiner Stimme hat. Und: Nein, es folgt kein Weller-Vergleich!
Die Songs an sich gehen den Weg, den die meisten neuen Bands mit ihrem zweiten Album gehen: Die Musik wirkt konsequenter, durchdachter und aufwendiger. Sprich: Auch auf „Great Escape“ erliegen die Rifles der Versuchung des leichten Überproduzierens. Dabei wirken Keyboards und Streicher bei „Great Escape“ genauso wenig störend, wie das Bläserensemble bei „The General“. Aber teilweise wirkt es nach etwas zuviel des Guten, zumal Stoker’s Stimme gerade bei Letzterem zu kämpfen hat. Ansonsten ist der Großteil der Songs aber wieder auf extremen Hit-Niveau. Egal ob zackig („Science In Violence“, „Fall To Sorrow“), melodiös („History“, „Winter Calls“) oder gar akustisch (“For The Meantime”)... die Rifles beherrschen ein breit gefächertes Britpop-Repertoire.
Das größte Problem dieses Albums und seiner Songs bleibt am Ende ironischerweise „No Love Lost“, das 2006er Debüt. Dieses war schlichtweg zu perfekt! 12 Superhits, auf den Punkt gebracht, genau in der richtigen Balance zwischen Punk und Pop und zu einem Zeitpunkt, als das alles musikalisch noch richtig frisch war. Ob sie’s wollen oder nicht… daran wird die Band sicher immer messen lassen müssen. „Great Escape“ besteht diesen Test aber, trotz kleinerer Fehler, in gewohnter Souveränität. Die Rifles waren und sind ein großes Ausrufezeichen im Britpop! Songs voller Energie und Melodie mit wundervollen Texten, mitten aus dem Leben. Diese Band hat was zu sagen und muss gehört werden! Dann kapieren das sicher noch mehr Menschen. Und bis dahin sollte man mal über das Wechseln der Plattenfirma nachdenken.
"The Great Escape" - Musikvideo
The Rifles @ MySpace
rhododendron - 15. Feb, 10:26
doughnut_ - 1. Mär, 14:59
das hast du gut gemacht, nobono ist offiziell missionarisch tätig, geht es um die rifles! mein beitrag dazu, denn doppelt hält besser, folgt im laufe des märz zur "the general" VÖ!
antworten