That Joke Isn't Funny Anymore
Art Brut brauchen die Welt nicht, aber braucht die Welt eigentlich Art Brut? Nicht mehr wirklich. Kurze Betrachtung des demnächst erscheinenden und irgendwie überflüssigen dritten Albums...
Man kennt das ja. Manche Sachen kann man sich immer wieder anhören und anschauen und findet sie immer wieder witzig. Andere Witze verlieren ihre Wirkung mit den Jahren. Art Brut waren der personalisierte Witz der UK-New-Wave Welle vor 5 Jahren… und gehören leider zu der zweiten Gattung Witze. Als sie 2005 mit ihrem Debüt „Bang Bang Rock & Roll“ auftauchten, waren sie, wie all die Maximo Park’s und Kaiser Chiefs des damaligen Jahrganges, sowieso frisch, brachten aber noch eine Prise Humor und Anarchie in diese Popwelle mit rein. Personalisiert wird dies alles durch Frontmann Eddie Argos, jenen schrägen Vogel, der mehr spricht, als singt (letzteres tut er ja bekanntlich furchtbar schief). Dazu wirkt er mit seinen pointierten Texten wie die witzige Ausgabe von Morrissey. Zumal einige Songs trotz allem offensichtlichem Schwachsinn auch manchmal immer etwas Ernsthaftes haben, einfach weil Argos über das Leben singt, wie es ist. Ohne Ironie. „It’s just him talking to the kids“… und für 3 Sommer und 2 Alben konnte man sich „My Little Brother“, „Emily Kane“ oder „Direct Hit“ nicht entziehen… zu witzig, zu eingängig, zu energiegeladen.
Daran hat sich 2009 auf dem dritten Album nix geändert. Das sagt schon der Titel. Und so ist auf „Art Brut vs. Satan“ alles beim alten. Die Begleitband schrammelt ihren Garagenrock immer noch recht unprofessionell in knappen Songs dahin. Und Eddie Argos? Der hat auch wieder Themen aller Art, über die er singen kann… seine Abneigung gegen professionellen Stadionrock („Slap Dash For No Cash“) und damit gleich die Erklärung für den Sound, seine Vorlieben („DC Comics and Chocolate Milkshake“), die Vorteile von öffentlichen Verkehrsmitteln („The Passengers“) und auch sehr viel über seinen ausufernden Alkoholismus und dessen Folgen (z.B. in der ersten Single „Alcoholics Unanimous“). Also alles beim Alten. Das Ganze ist witzig und pointiert und Argos wie immer die treibende Kraft hinter den Songs. Aber ansonsten? Ja, dennoch beschleicht einen beim dritten Album einfach das Gefühl, als hätte die Band ihrem bisherigen Schaffen nichts mehr hinzuzufügen. Die Musik ist die gleiche, wie vor 5 Jahren, neue Ideen gibt es überhaupt nicht und es wird klar, das Art Brut nur so lang funktionieren, wie Eddie Argos etwas zu erzählen hat. Und auch da wiederholen sich die Thematiken Popmusik, Nach-Trauern der Jugend und Alkohol langsam aber sicher. Wenn eine Band nichts mehr zu sagen hat, dann wird sie auch nicht mehr gehört.
Und wenn eine Band, wie Art Brut immer den gleichen Sound abliefert, dann zählen am Ende nur die Hits und da gibt’s, vielleicht mit Ausnahme von „Alcoholics Unanimous“ oder „Demons Out!“ erschreckend wenig auf diesem Album. Die Hit-Qualitäten des Debüts oder auch stellenweise des Nachfolgers werden einfach nicht mehr erreicht und das ist das große Problem. Wenn eine Band nur auf einem Witz basiert, dann hat auch dieser nur eine gewisse Halbwertszeit. Aber ich denke, dessen sind sich die Art Bruts durchaus bewusst. Und solange sie Spaß dran haben und Leute das hören wollen sollen sie das auch machen. Aber Hören will man primär die großen Reißer von „früher“ (ein sehr relativer Begriff). Ansonsten ist dieses Album eigentlich im Großen und Ganzen überflüssig. Irgendwann ist halt alle zum Thema „Bang Bang Rock and Roll“ und alkoholisierten Hedonismus alles gesungen, oder vielmehr geschrieen wurden. Und ich kann Eddie Argos nicht mal sonderlich böse darauf sein, weil er halt so grundsympathisch ist. Und vielleicht sind Art Brut mit ein paar musikalischen Ideen ja auch im nächsten Jahrzehnt noch mal „Top Of The Pops“! Die Zukunft von Art Brut ist leider so vernebelt, wie ein Morgen nach Argos’ letztem Besäufnis.
Art Brut @ MySpace
Man kennt das ja. Manche Sachen kann man sich immer wieder anhören und anschauen und findet sie immer wieder witzig. Andere Witze verlieren ihre Wirkung mit den Jahren. Art Brut waren der personalisierte Witz der UK-New-Wave Welle vor 5 Jahren… und gehören leider zu der zweiten Gattung Witze. Als sie 2005 mit ihrem Debüt „Bang Bang Rock & Roll“ auftauchten, waren sie, wie all die Maximo Park’s und Kaiser Chiefs des damaligen Jahrganges, sowieso frisch, brachten aber noch eine Prise Humor und Anarchie in diese Popwelle mit rein. Personalisiert wird dies alles durch Frontmann Eddie Argos, jenen schrägen Vogel, der mehr spricht, als singt (letzteres tut er ja bekanntlich furchtbar schief). Dazu wirkt er mit seinen pointierten Texten wie die witzige Ausgabe von Morrissey. Zumal einige Songs trotz allem offensichtlichem Schwachsinn auch manchmal immer etwas Ernsthaftes haben, einfach weil Argos über das Leben singt, wie es ist. Ohne Ironie. „It’s just him talking to the kids“… und für 3 Sommer und 2 Alben konnte man sich „My Little Brother“, „Emily Kane“ oder „Direct Hit“ nicht entziehen… zu witzig, zu eingängig, zu energiegeladen.
Daran hat sich 2009 auf dem dritten Album nix geändert. Das sagt schon der Titel. Und so ist auf „Art Brut vs. Satan“ alles beim alten. Die Begleitband schrammelt ihren Garagenrock immer noch recht unprofessionell in knappen Songs dahin. Und Eddie Argos? Der hat auch wieder Themen aller Art, über die er singen kann… seine Abneigung gegen professionellen Stadionrock („Slap Dash For No Cash“) und damit gleich die Erklärung für den Sound, seine Vorlieben („DC Comics and Chocolate Milkshake“), die Vorteile von öffentlichen Verkehrsmitteln („The Passengers“) und auch sehr viel über seinen ausufernden Alkoholismus und dessen Folgen (z.B. in der ersten Single „Alcoholics Unanimous“). Also alles beim Alten. Das Ganze ist witzig und pointiert und Argos wie immer die treibende Kraft hinter den Songs. Aber ansonsten? Ja, dennoch beschleicht einen beim dritten Album einfach das Gefühl, als hätte die Band ihrem bisherigen Schaffen nichts mehr hinzuzufügen. Die Musik ist die gleiche, wie vor 5 Jahren, neue Ideen gibt es überhaupt nicht und es wird klar, das Art Brut nur so lang funktionieren, wie Eddie Argos etwas zu erzählen hat. Und auch da wiederholen sich die Thematiken Popmusik, Nach-Trauern der Jugend und Alkohol langsam aber sicher. Wenn eine Band nichts mehr zu sagen hat, dann wird sie auch nicht mehr gehört.
Und wenn eine Band, wie Art Brut immer den gleichen Sound abliefert, dann zählen am Ende nur die Hits und da gibt’s, vielleicht mit Ausnahme von „Alcoholics Unanimous“ oder „Demons Out!“ erschreckend wenig auf diesem Album. Die Hit-Qualitäten des Debüts oder auch stellenweise des Nachfolgers werden einfach nicht mehr erreicht und das ist das große Problem. Wenn eine Band nur auf einem Witz basiert, dann hat auch dieser nur eine gewisse Halbwertszeit. Aber ich denke, dessen sind sich die Art Bruts durchaus bewusst. Und solange sie Spaß dran haben und Leute das hören wollen sollen sie das auch machen. Aber Hören will man primär die großen Reißer von „früher“ (ein sehr relativer Begriff). Ansonsten ist dieses Album eigentlich im Großen und Ganzen überflüssig. Irgendwann ist halt alle zum Thema „Bang Bang Rock and Roll“ und alkoholisierten Hedonismus alles gesungen, oder vielmehr geschrieen wurden. Und ich kann Eddie Argos nicht mal sonderlich böse darauf sein, weil er halt so grundsympathisch ist. Und vielleicht sind Art Brut mit ein paar musikalischen Ideen ja auch im nächsten Jahrzehnt noch mal „Top Of The Pops“! Die Zukunft von Art Brut ist leider so vernebelt, wie ein Morgen nach Argos’ letztem Besäufnis.
Art Brut @ MySpace
rhododendron - 26. Mär, 14:43
das