Donnerstag, 10. Dezember 2009

Meine 100 Alben 2000 - 2009 / Platz 07

07. Bloc Party “Silent Alarm” (2005)

31r17pjdkmL-_SL500_AA240_Ein nervöses Gitarrenzirpen zum Beginn... Legendär… dann setzt der Beat ein, zackig und treibend: „It’s So Cold In This House“. Der Beginn von „Silent Alarm“ hat sich ins kollektive Gedächtnis einer ganzen Generation gebrannt. Besonders in meines… Ja, man merkt. Ich greife gerne zu Superlativen beim Thema Bloc Party. Eine Band die es mit 3 Alben in 5 Jahren geschafft hat aus dem Nichts zu meiner Lieblingsband zu werden, wenngleich diese Position im Allgemeinen nicht so festgelegt ist, wie bei anderen. Bloc Party sind jedenfalls eine Band, welcher ich bedingungslos an den Lippen hänge. Schon damals, ich weiß es noch so genau… es war der Januar 2005 und ich schaute die damals noch existierende „Sarah Kuttner Show“ auf VIVA. Und da war diese seltsame Band zu Gast. Indie-Rock mit schwarzem Frontmann. Und sie performten „So Here We Are“, diesen wundervoll sphärischen Popsong und ich war vom ersten Moment an verliebt. Danach kam „Silent Alarm“ und nichts war mehr wie vorher. Für viele andere da draußen waren vielleicht die Libertines, Strokes oder Mando Diaos dieser Welt die entscheidenden Vorreiter. Für mich war es dieses Quartett aus London, welches meine musikalische Welt entschieden auf den Kopf stellte. Ob ich wollte oder nicht. Von da an hörte, bewertete und konsumierte ich Musik anders. Ich kann es auch nicht besser in Worte fassen, als so. Es ist mehr ein Gefühl. Ein Gefühl, welches „Silent Alarm“ perfekt wiederspiegelt. Spannung liegt in der Luft, eine positive. Sagt ja schon der gleichnamige Song. Und es sind natürlich die großen Hits wie „Helicopter“, „Price Of Gas“ oder das immer noch unkaputtbare „Banquet“, welche diese Spannung vermitteln. Irgendwo zwischen Nervösität, Wut und Zerbrechlichkeit. „Silent Alarm“ handelt von Angst, Gefühlen, Sex, Politik und gescheiterten Träumen. Eine ganze Menge, wenngleich sich Sänger Kele Okereke oft relativ kryptisch hält, was die Texte betrifft. So sind es natürlich die bekannten Fragmente, die man auch heute noch gern mitsingt, als seien sie Parolen… „Are you hoping for a miracle?“, „So fucking useless“, „We promised the world we tame it“, „We’re gonna win this“ … der new wavige Indie-Post-Punk zieht und elektrisiert. Gleichzeitig lässt die Band aber auch bereits ihre Vielseitigkeit immer wieder durchschimmern. So beim gefühlvollen Liebesgeständnis „This Modern Love“, beim experimentell-treibenden „She’s Hearing Voices“, sowie den abschließenden Balladen „Plans“ und „Compliments“, welche leider immer noch häufig unerschätzt werden. Und obwohl „Silent Alarm“ von Produzent Paul Epworth noch primär auf akustische Instrumente getrimmt wurde, lässt sich häufig bereits der Anspruch der Band erkennen, einen perfekten Hybriden zwischen Elektronik und Rock zu schaffen. Die Beats sind gradlinig und tanzbar, die Gitarren wirken häufig zerhackt und zwischendrin fiept und piept es gern mal. Vielleicht ist auch dies der Grund, warum Bloc Party mein Herz so erwärmen konnten. Hier war endlich eine Band, die es schaffte, meine beiden favorisierten Genres Elektronik und Rock auf ideale und neuartige Weise miteinander zu verknüpfen, ohne dabei aber das Gespür für Melodien und den von mir leider auch sehr geschätzten Pop zu vernachlässigen. Außerdem durchweht „Silent Alarm“ der aufregende Geist des Neuen und Ungehaltenen. Eine wütende, fast schon punkige Explosion, die zu einer Zeit geschah, als die Musikwelt wieder bereit für etwas Neues war. Tanzbarer Indierock, der gleichzeitig in Beine, Herz und Hirn ging und dabei auf ganz unterschiedliche Art und Weise funktionierte. Für viele ist „Silent Alarm“ bis heute nur ein kurzweiliges Indie-Tanzalbum mit den Smashern der „guten, alten Zeit“, aber dahinter entfaltet sich auch heute noch eine spannende, neue Welt, die es immer wieder schafft mich in ihren Bann zu ziehen. „I figured it out, I can see again!“
Anhören: „Like Eating Glass“, „Positive Tension“, “This Modern Love”, „The Pioneers“, „So Here We Are“

nobono

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