My Heart Had A Wish That They Would Not Go
Die Auferstehung der Hälfte der Aereogramme unter dem neuen Namen The Unwinding Hours erfreut alle Anhänger des stilvollen und ehrlich empfundenen Kitsch mit maximaler Freude. Sie sind wieder da - die großen Streicher, die bombastischen Arrangements von Intimität bis Getöse, die ehrlichen einfachen Texte und die sanfteste Stimme der Welt.
Als vor drei Jahren die Aereogramme bekanntgaben sich aufzulösen, half es wenig als Trost ihr letztes, großartiges Album, welches ganz wunderbar und programmatisch mit My Heart Has A Wish That You Would Not Go betitelt wurde, zu hören. Denn es war so groß, traurig und voller Schönheit, dass es einen nur die Augen tränen ließ, als schwömme man in einen Zwiebelsaftbad. Und glaubt es oder nicht, aber die beiden Schotten konnten das noch steigern.
Das wird bereits in dem absoluten famosen postrockenden Opener Knut, der bereits seit längerem via MySpace den Mund wässrig macht, deutlich. Craig B singt mit seiner herrlich hohen und unvergleichlich warmen Stimme mantrahaft We can, we will, we must get up!. Dazu bläst der Hintergrund vom leisen Säuseln bis zum veritablen Sturm. Jedoch nicht im klassischen Postrock-Sinne wändeeinreißend und unwetternd, sondern eher zum erfreuten Arme in die Luft reißen. Forttragend. Wie eine warme Woge. So orcherstert einem die feine Mixtur aus dicken Streichern, dezent polternden Drums und nicht zu heftigen Gitarren entgegen.
Mit fuchsiger Schläue gebenedeit, tappen die Herren Cook und B jedoch nie in die Falle, postrockend den immergleichen Aufbau in Dauerschleife zu bringen, sondern setzen auch schöne (sehr schöne) ruhige Kontrapunkte, wie der hervorragenden Gitarrenfingerübung Solstice oder dem schwebenden Minnesang Traces, welches ein so schönes positives Liebeslied an den Partner ist, an dessen Seite man des Morgens erwacht: I'm glad that you stayed haucht es aus dem waldschratigen Bart von Craig B.
Überhaupt, welch' Textpracht. Nie intellektuell überfrachtet, nie umständlich in komplizierte Metaphernlabyrinthe verwoben. Sondern klar, ehrlich und unumwunden zu Herzen gehend. Im Verbund mit der nicht genug zu lobenden weichen Stimme, werden die Mundwinkel des Öfteren mal eingenordet. Auch sollte man die Produktionsfähigkeiten der beiden an dieser Stelle lobend erwähnen: So schaffen sie es nicht nur, einen bei dem erwähnten Knut oder dem absolut überwältigenden Peaceful Liquid Shell komplett umzubügeln. Nein, so kann einen die unaufhaltsame Noise-Attacke am Ende des sonst auch sehr hübschen There Are Worse Things than Being Alone etwas unwohl werden lassen - und gibt damit dem Trennungslyrics eine beängstigende Intensität. Im Gegensatz dazu meint man, bei Little One würde einem direkt ins Ohr gesungen so nah und direkt klingt das. Und den Orchestereinsatz beim schließenden The Final Hour muss man einfach erlebt haben.
Insgesamt klingen The Unwinding Hours also wie etwas selbstsichere Sígur Rós, wie ein entspannter Morrissey circa Ringleader Of The Tormentors oder wie zärtliche Mogwai mit Gesang. Im Wesentlichen aber wie die logische Fortsetzung der Aereogramme. Und wer nicht weiß, wie die klangen, sollte mal diese Lücke schnellstmöglich schließen und sich zum Beispiel an dem überirdischen Trenches ergötzen.
Als Hörbeispiel möchte ich auf Peaceful Liquid Shell verweisen, dass ja wie bereits beschrieben einfach nur überwältigend ist. Achtet auf den zweiten Tutti-Einsatz nach dem Don't wanna know, don't wanna know .... Daft Punk haben es schon einmal treffend beschrieben: Put Your Hands Up In The Air!

Das wird bereits in dem absoluten famosen postrockenden Opener Knut, der bereits seit längerem via MySpace den Mund wässrig macht, deutlich. Craig B singt mit seiner herrlich hohen und unvergleichlich warmen Stimme mantrahaft We can, we will, we must get up!. Dazu bläst der Hintergrund vom leisen Säuseln bis zum veritablen Sturm. Jedoch nicht im klassischen Postrock-Sinne wändeeinreißend und unwetternd, sondern eher zum erfreuten Arme in die Luft reißen. Forttragend. Wie eine warme Woge. So orcherstert einem die feine Mixtur aus dicken Streichern, dezent polternden Drums und nicht zu heftigen Gitarren entgegen.
Mit fuchsiger Schläue gebenedeit, tappen die Herren Cook und B jedoch nie in die Falle, postrockend den immergleichen Aufbau in Dauerschleife zu bringen, sondern setzen auch schöne (sehr schöne) ruhige Kontrapunkte, wie der hervorragenden Gitarrenfingerübung Solstice oder dem schwebenden Minnesang Traces, welches ein so schönes positives Liebeslied an den Partner ist, an dessen Seite man des Morgens erwacht: I'm glad that you stayed haucht es aus dem waldschratigen Bart von Craig B.
Überhaupt, welch' Textpracht. Nie intellektuell überfrachtet, nie umständlich in komplizierte Metaphernlabyrinthe verwoben. Sondern klar, ehrlich und unumwunden zu Herzen gehend. Im Verbund mit der nicht genug zu lobenden weichen Stimme, werden die Mundwinkel des Öfteren mal eingenordet. Auch sollte man die Produktionsfähigkeiten der beiden an dieser Stelle lobend erwähnen: So schaffen sie es nicht nur, einen bei dem erwähnten Knut oder dem absolut überwältigenden Peaceful Liquid Shell komplett umzubügeln. Nein, so kann einen die unaufhaltsame Noise-Attacke am Ende des sonst auch sehr hübschen There Are Worse Things than Being Alone etwas unwohl werden lassen - und gibt damit dem Trennungslyrics eine beängstigende Intensität. Im Gegensatz dazu meint man, bei Little One würde einem direkt ins Ohr gesungen so nah und direkt klingt das. Und den Orchestereinsatz beim schließenden The Final Hour muss man einfach erlebt haben.
Insgesamt klingen The Unwinding Hours also wie etwas selbstsichere Sígur Rós, wie ein entspannter Morrissey circa Ringleader Of The Tormentors oder wie zärtliche Mogwai mit Gesang. Im Wesentlichen aber wie die logische Fortsetzung der Aereogramme. Und wer nicht weiß, wie die klangen, sollte mal diese Lücke schnellstmöglich schließen und sich zum Beispiel an dem überirdischen Trenches ergötzen.
Als Hörbeispiel möchte ich auf Peaceful Liquid Shell verweisen, dass ja wie bereits beschrieben einfach nur überwältigend ist. Achtet auf den zweiten Tutti-Einsatz nach dem Don't wanna know, don't wanna know .... Daft Punk haben es schon einmal treffend beschrieben: Put Your Hands Up In The Air!
The Fall On Deaf Ears - 12. Feb, 15:07
Wachsende Liebe . . .