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Besser kann man das Ende von Tiger Lou nicht verarbeiten, als mit diesem Album. Rasmus Kellerman steht nun auch ganz offiziell zu sich und seinem Namen und präsentiert ein tolles Soloalbum namens "The 24th"...
Kurzzeitig musste man schon Angst um den guten Mann haben. In den letzten 5 Jahren hatte Rasmus Kellerman sich mit seinen Kollegen zur Band Tiger Lou zusammengefunden und immer besser miteinander harmoniert und gespielt, so dass am Ende drei wunderbare Alben herausgekommen sind, von denen das Letzte, dass 2008er „A Partial Print“ den vorläufigen Höhepunkt darstellt. Mehr geht nicht mehr. 8minütige Rock/Pop-Kunstwerke gepresst in ein Gesamtkonzept, welches am Ende sogar Bandchef Kellerman selber über den Kopf zu wachsen schien. Die Luft war raus und die Frage machte sich breit, wie es denn jetzt weitergehen sollte. Erstmal gar nicht, Kellerman hatte das Gefühl mit Tiger Lou alles gesagt und gespielt zu haben, was machbar war. Tiger Lou ist tot, aber Rasmus Kellerman lebt. Mehr denn je! Glücklicherweise, denn beim Anhören des ersten Post-Tiger-Lou-Soloalbums wird deutlich, wie sehr uns dieser Mann nämlich gefehlt hätte.
Völlig überraschend und schneller als erwartet präsentiert uns der musikalische Schwede nun neues Material. Die Initialzündung war die Hochzeit seiner Schwester vergangenes Jahr, bei welcher Kellerman die Bühne erstmals seit einigen Jahren wieder Solo betrat und dort einen eigens geschriebenen Song, „Talk Of The Town“ performte. Ein Gefühl, welches Kellerman bei allem Banddasein, in den letzten Jahren anscheinend vermisst hat. Dabei hat ja früher mal alles so angefangen. Und so schließt sich der Kreis wieder am Ende und Kellerman besinnt sich jetzt, pünktlich zum dreißigsten Geburtstag wieder auf sich und seine alten Stärken. Ein Mann, eine Gitarre und dazu die wunderbare Kraft des Songwritings. Na gut, etwas mehr darf es dann doch sein, denn „The 24th“ ist am Ende kein reines Akustik-Album geworden, wie man vielleicht hätte erwarten können. Piano, E-Gitarren und Schlagzeug sind natürlich mit von der Partie. Das gibt dem ganzen einen nostalgischen Charme und erinnert an die Zeit zurück, als Kellerman noch unter dem Alias „Araki“ auftrat bzw. an die Zeiten des Tiger-Lou-Debüts „Is My Head Still On?“ Die Kunst liegt in der Reduktion und in den Songs, denen Kellerman diesmal einfach den meisten Platz einräumt… vor allen anderen Spielereien sind sie das wichtigste. Die Melodien, die Texte. Sie geben uns einen Einblick in den Seelenzustand des Schweden. Teils glücklich reflektierend, wie im Opener „The 24th“, teils auch etwas melancholisch philosophierend über das Älterwerden („The Greatness & Me“)… Aber auch Ungewissheit, wie im anschließenden „Five Years From Now“. Leichte Melancholie weht immer mit, wenn Kellerman zur Gitarre greift. Seine Stimme ist nach wie vor markantes Zentrum der Songs, strahlt Wärme, Zerbrechlichkeit aber auch Sehnsucht aus. Ganz so, wie man es gewohnt ist. Kellerman ist dabei mit dem Debüt unter eigenem Namen ein ausgesprochen gutes und wunderschönes Album voller ehrlicher Musik geworden. Wunderbar einfache Gitarrenpopsongs mit starkem akustischen Einschlag und einem stetigen Hauch von nordischer Melancholie, passend sowohl für kalte Herbsttage, als auch für laue Sommerabende. Diese Abwendung vom überladenen Konstrukt „Tiger Lou“ macht Sinn. Nach der Trauer über den Split verbreitet „The 24th“ den nötigen Optimismus, denn es zeigt, dass Kellerman zurück ist und von seiner alten Stärke nach wie vor nichts verloren hat.
Kellerman präsentiert sich als ernstzunehmender und gereifter Songwriter, der trotz der neu gewonnen Selbstsicherheit immer noch ein Suchender in dieser Welt zu sein scheint. Und ein Zweifelnder bezüglich der guten, wie schlechten Sachen, die ihm widerfahren sind. Und da der reflektierende Mensch immer wieder auf der Suche nach etwas ist und dies ungern allein tut, ist dieser Mensch wie schon in den letzten Jahren auch 2010 wieder der passende Gefährte für melancholische Momente im Alltag des eigenen Lebens. Ganz großes Kino im kleinen Rahmen. Schon jetzt eines der besten Alben des Jahres.
DOWNLOAD - "Five Years From Now" [mp3]
Offizielle Homepage

Völlig überraschend und schneller als erwartet präsentiert uns der musikalische Schwede nun neues Material. Die Initialzündung war die Hochzeit seiner Schwester vergangenes Jahr, bei welcher Kellerman die Bühne erstmals seit einigen Jahren wieder Solo betrat und dort einen eigens geschriebenen Song, „Talk Of The Town“ performte. Ein Gefühl, welches Kellerman bei allem Banddasein, in den letzten Jahren anscheinend vermisst hat. Dabei hat ja früher mal alles so angefangen. Und so schließt sich der Kreis wieder am Ende und Kellerman besinnt sich jetzt, pünktlich zum dreißigsten Geburtstag wieder auf sich und seine alten Stärken. Ein Mann, eine Gitarre und dazu die wunderbare Kraft des Songwritings. Na gut, etwas mehr darf es dann doch sein, denn „The 24th“ ist am Ende kein reines Akustik-Album geworden, wie man vielleicht hätte erwarten können. Piano, E-Gitarren und Schlagzeug sind natürlich mit von der Partie. Das gibt dem ganzen einen nostalgischen Charme und erinnert an die Zeit zurück, als Kellerman noch unter dem Alias „Araki“ auftrat bzw. an die Zeiten des Tiger-Lou-Debüts „Is My Head Still On?“ Die Kunst liegt in der Reduktion und in den Songs, denen Kellerman diesmal einfach den meisten Platz einräumt… vor allen anderen Spielereien sind sie das wichtigste. Die Melodien, die Texte. Sie geben uns einen Einblick in den Seelenzustand des Schweden. Teils glücklich reflektierend, wie im Opener „The 24th“, teils auch etwas melancholisch philosophierend über das Älterwerden („The Greatness & Me“)… Aber auch Ungewissheit, wie im anschließenden „Five Years From Now“. Leichte Melancholie weht immer mit, wenn Kellerman zur Gitarre greift. Seine Stimme ist nach wie vor markantes Zentrum der Songs, strahlt Wärme, Zerbrechlichkeit aber auch Sehnsucht aus. Ganz so, wie man es gewohnt ist. Kellerman ist dabei mit dem Debüt unter eigenem Namen ein ausgesprochen gutes und wunderschönes Album voller ehrlicher Musik geworden. Wunderbar einfache Gitarrenpopsongs mit starkem akustischen Einschlag und einem stetigen Hauch von nordischer Melancholie, passend sowohl für kalte Herbsttage, als auch für laue Sommerabende. Diese Abwendung vom überladenen Konstrukt „Tiger Lou“ macht Sinn. Nach der Trauer über den Split verbreitet „The 24th“ den nötigen Optimismus, denn es zeigt, dass Kellerman zurück ist und von seiner alten Stärke nach wie vor nichts verloren hat.
Kellerman präsentiert sich als ernstzunehmender und gereifter Songwriter, der trotz der neu gewonnen Selbstsicherheit immer noch ein Suchender in dieser Welt zu sein scheint. Und ein Zweifelnder bezüglich der guten, wie schlechten Sachen, die ihm widerfahren sind. Und da der reflektierende Mensch immer wieder auf der Suche nach etwas ist und dies ungern allein tut, ist dieser Mensch wie schon in den letzten Jahren auch 2010 wieder der passende Gefährte für melancholische Momente im Alltag des eigenen Lebens. Ganz großes Kino im kleinen Rahmen. Schon jetzt eines der besten Alben des Jahres.
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rhododendron - 3. Jun, 18:09