Freitag, 2. November 2007

rhododendron's finest - teil zwei

Ich hatte Zeit. Es geht also weiter mit den Plätzen 15 - 11. Enjoy!

# 15 ... Klaxons „Myths Of The Near Future“

Der Hype. Kein Jahr ohne neue „Next-Best-Thing“-Bands aus dem UK. Meist bleibt es dann auch bei diesem einen Jahr. Aber das hat es dann halt auch in sich. 2007 war es der „New Rave“. Und auch wenn der nich so laut schreit, wie damals die Garagenrock-Welle, so sieht man ihn allerorts. Elektronische Musik (also die gute) hat wieder Hochkonjunktur und die Klamotten im H&M werden zunehmend bunter. Aber vermutlich bekommt das die Mehrheit hier eh erst nächstes Jahr mit. Dabei machen die Klaxons gar nicht mal so sehr Rave. Es ist eher sehr beatlastiger Britrock feinster Art. Zwischendurch gern mal wild und durchgeknallt, wie bei „Magick“ oder „Atlantis to Interzone“, den Durchdreh-Hit der Stunde. Ansonsten ist da drin aber auch viel Melodie, viel Keyboard-Momente und viel Science-Fiction. Dazu passt es, dass die drei Herren über kryptische Geschehnisse jenseits unserer Galaxie erzählen. Und bunt ist es sowieso! Und Neon! Und überhaupt. Was man den Klaxons bescheinigen kann ist die Tatsache, dass sie mal wieder neue Impulse gesetzt haben, auch wenn sie dafür gern mal in den 80er fischen, aber das muss ja nix schlechtes implizieren. Ein popkulturelles Werk zur Zeit. Inklusive Acid-Bässe. Eine Realitätsflucht sondergleichen und eine Energie, die hoffentlich für mehr als ein Jahr reicht. Wir werden sie im Auge behalten!
Bester Track: Atlantis To Interzone
Ansehen: It’s Not Over Yet


# 14 ... Beirut „The Flying Club Cup“

Der Kulturbotschafter. Bereits auf seinem Debüt „Gulag Orkester“ führte uns Zach Condon auf eine Reise. Neben all dem Britpop, Indie-Rock, New Wave und was weiß ich, ist dieses Album für mich vor allen eins: ein spannender Blick über den musikalischen Tellerrand. Neue Arten von Musik entdecken leicht gemacht, ohne in irgend einem Second Hand Shop die Weltmusik-Abteilung planlos zu durchwandern. Nach der Balkan-Reise seines Debüts nimmt uns „The Flying Club Cup“ mit auf eine Reise in die Welt des französischen Chansons. Nicht wirklich auf Französisch. Und nicht wirklich nur Chanson, aber diese Platte ist deutlich von der Landschaft Frankreichs inspiriert. Die traurige Trompete, die Condon so schön spielt, die zirpende Gitarre, die zarten Streicher und das scheinbar fröhlich herumspielende Klavier. Dieser Geist der Folk-Musik paart sich auf unnachahmliche Weise mit Pop und feinem Singer/Songwriter-tum. Ein Album, wie eine kleine, melancholische, aber doch freundliche Wundertüte verschiedenster musikalischer Stile, vereint zu einem einzigartigen Hörerlebnis, bei dem man, wie bei Arcade Fire z.B. auch einfach hört, dass es klingt. Das es gut klingt vor allem. Etwas anders, aber sehr zu empfehlen. Da hört man gern hin und vor allem genau hin. Vor allem wächst diese Platte mit jedem Hören und lädt so zum Entdecken ein. Und ich freu mich jetzt schon, wie ein kleines Kind, wo denn die Reise nächstes Mal hingeht.
Bester Track: In The Mausoleum
Anhören: A Sunday Smile


# 13 ... Simian Mobile Disco „Attack Decay Sustain Release“

Die Fitzler. Es blubbert, es vibriert, es peitscht das Acid. Kein Regler bleibt ungedreht, wenn sich James Ford und James Shaw an die Geräte wagen. Ob es nun am allgemeinen Interesse der Welt an guter elektronischer Musik liegt, am New Rave Hype oder weil Mr. Ford bereits die Klaxons oder Arctic Monkeys produziert hat... dieses Album hat Schmiss. Und neben all den heißen Rave-Electro-New-Dance-Whatever Scheiben von Justice, Digitalism oder Boys Noize dieses Jahr schneidet dieses einfach am besten ab. Lange hat mich kein reines elektronisches Dance-Album mehr so begeistert wie „Attack Decay Sustain Release“. Dieses Album ist Auslöser und Aushängeschild für meine wieder entdecke Liebe zu elektronischer Musik. Ja, alte Liebe rostet nicht. Und so was kann man gar nicht hoch genug bewerten. Wenn sich allein der Opener „Sleep Deprivation“ langsam aufbaut und dann mit diesem unvergleichlichen Beat um die Ecke kommt, dann ist einem jedes große Album der Rockgeschichte egal. SMD gehen auf die Zwölf. Die Beats schreien „Tanzt, ihr Fußvolk!“ und der Sound wirkt extrem fett und vielschichtig. Zwar mehr wie klassischer Rave, als das funkige Daft-Punk-Plagiat von Justice oder die rockige Platte von Digitalism, aber vielleicht ist es gerade das. Überall blubbert und fitzelt es. Unerwartete Soundwendungen kommen um die Ecke, die Sprachsamples werden passend eingebaut. Und vor allem ist das Teil abwechslungsreich. Neben Brettern wie „Hotdog“ oder „Tits & Acid“ gibt’s poppiges wie „Love“, sehr grooviges wie „I Believe“, experimentellen Kram á la „Scott“, sowie mit „Hustler“ den Disco-Hit des Jahres. Das gab es alles schon mal, das ist nicht neu. Weder innovativ, noch besonders tiefgründig. Aber wer auch nur halbwegs Ahnung von elektronischer Club-Musik hat, der muss dieses Retro-Rave-Hitsammelsorium einfach lieben. Ob mit oder ohne Neon ist auch egal!
Bester Track: Hustler
Anhören: Tits & Acid


# 12 ... Thirteen Senses „Contact“

Das Missverständnis. So ein Jahr hat ja rückblickend nicht nur Gewinner. Auch ne Menge Verlierer. Viele von denen haben es ja auch verdient. Andere nicht. Und das tut dann natürlich weh. Von der Trennung von Morning Runner oder den Cooper Temple Clause fang ich mal gar nicht an. Auch für die Thirteen Senses lief das alles nicht optimal. Erst leakt das Album zu zeitig im Netz, dann entscheidet man sich nochmal dran zu arbeiten und verschiebt den Release um einige Monate, dann kommt es raus... und floppt. Bei uns sowieso, aber selbst im UK hat das Teil mit Ach und Krach die Top 100 geschafft. Und das nachdem hochgelobten Debüt „The Invitation“, auch aus meiner Sicht eines der schönsten Alben der letzten Jahre. Und das obwohl „Contact“ ja nicht mal wirklich schlecht ist. Es hat sogar einige gute Momente, hauptsächlich die, in denen die Band nicht in den triefigen Kitsch abdriftet, was dann leider doch öfters passiert, als noch beim Debüt. Dennoch ist „Contact“ feinster Soft-Britpop/rock, das stellenweise einfach mehr bietet, als das letzte Keane oder Coldplay-Album. Besser als Snow Patrol sind sie auch allemal. Die Songs haben sie auch. Das wunderschöne „Talking To Sirens“, das meisterhafte „Ones and Zeroes“ oder das hymnische „Contact“. Die Band um Will South wagt auf ihrem Zweitwerk mehr, will auch mehr, wird aber nicht belohnt. Und das ist traurig. Vermutlich hat man versucht etwas zu sein, dass man nicht ist. Man muss keinen schnellen Indie-Rock machen, Boys, wenn man das nicht kann. In den Momenten, wo die Band sich auf das Gefühl, die Songs und deren Wirkung beschränken, haben sie immer noch die Fähigkeit, Leben zu retten. Aus meiner Sicht sind sie immer noch die einzig wirklichen Nachfolger, nachdem Coldplay sich von der Einfachheit verabschiedet haben. Jetzt arbeitet man bereits an Album 3 und die Plattenfirma sitzt im Nacken und will Erfolge. Ich ahne schlimmes, hoffe aber auf das beste. Wir sprechen uns nächstes Jahr nochmal!
Bester Track: Ones and Zeroes
Ansehen: All The Love In Your Hands


# 11 ... The Good, The Bad & The Queen „The Good, The Bad & The Queen“

Die Supergroup. Obwohl Damon Albarn diesen Begriff nachweislich hasst. Genützt hat ihm das nichts, weil alle Welt gespannt auf dieses Projekt mit ehemaligen Mitglieder von The Clash oder The Verve geschaut hat. Die Band, die sich und ihr Album nach einem Song von eben diesem benannt hat gehört ebenfalls zu den Überraschungen des ausgehenden Musikjahres. Albarn ist ohnehin eine der vielseitigsten Figuren im Musikgeschäft. Diese Vielseitigkeit zelebriert er auf jedem der 12 Songs dieses kleinen, feinen Pop-Meisterwerkes. Ein stimmiges, düsteres, in sich geschlossenes Album ist das. Mit Songs über ihre Lieblingsstadt London, über das Leben in dieser, in der Zeit in der wir leben. Es ist ein düsteres, sehr entspanntes Album. Dub und Reggae Elemente finden sich neben klassischem Pop hier ebenfalls spielend ein. Ein Album, welches trotz seiner thematischen Schwere eine gewisse Entspanntheit gepaart mit feinster Melancholie ausstrahlt. Ich glaub, es gibt kein besseres Album, um nachts durch die Strassen London’s zu wandeln. Immerhin wurde es ja auch dafür geschaffen. Albarn und seine Mitmusiker verzaubern einen und liefern irgendwie das ab, was ein gutes Popalbum abliefern sollte. Große Kunst, verpackt in eigentlich einfach wirkende Songs. Ein Album, wie aus einer anderen Zeit, als es der Musik irgendwie noch besser ging. Ach, und all das ohne dabei altbacken zu wirken. Was ich mit all dem Geschwafel eigentlich sagen wollte: Dieses Album ist hervorragend und gehört in die Plattensammlung. Danke!
Bester Track: Kingdom of Doom
Ansehen: Behind The Sun

Mittwoch, 31. Oktober 2007

rhododendron's finest - teil eins

Meine liebsten Platten des Jahres. Die Plätze 20 - 16.

Abrechnung ist am Ende! Oder vor dem Spiel ist nach dem Spiel? Fakt ist, das musikalische Jahr 2007 ist beendet. Da man ab Mitte November eh nur mit spärlichen bzw. überflüssigen Greatest-Hits-Veröffentlichungen rechnen kann, starte ich an dieser Stelle meinen ganz eigenen Rückblick auf die musikalischen Meisterwerke der letzten Monate. Und dabei fällt mir natürlich auf, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, wirklich alles zu hören und zu bewerten, was dieses Jahr so erschienen ist. Dazu bräuchte ich ne eigene Redaktion, viel mehr Zeit und Lust und sowieso. Sachen wie das Band of Horses Album oder die vom Kollegen-Neuzugang legomännchen vorgestellten Platten der Damen Nash und Murphy hab ich ja auch noch nicht gehört. Deshalb sollte diese Liste auch nicht ein Ewigkeitszertifikat besitzen. Nicht alles, was 2007 erschienen ist, muss ich auch 2007 kennen und lieben lernen. Ich erinnere mich noch an das Stills Debüt von 2003, welches ich erst letztes Jahr ins Herz geschlossen hab. Oder jüngst die Platte von Boxer Rebellion (siehe Mixtape), welche auch schon 2 Jahre alt ist. So ist dies eine Momentaufnahme. Und als Freund guter Populärmusik muss ich sagen, war 2007 ein sehr gutes Jahr. Sehe ich mir die Top 20 an (die in den nächsten Wochen folgen Stück für Stück folgt), erkenne ich mehr als eine Handvoll faszinierender Platten, die eigentlich alle den ersten Platz verdient hätten. Oft nur um haaresbreite sind die Plätze zu Stande bekommen. Und Situationsabhängig ist das ganze sowieso. Selbst das Sigur Rós Album auf Platz 19 ist in bestimmten Momenten aus meiner Sicht das beste Album des Jahres oder Jahrzehnts, genauso ergeht es all den anderen guten Platten dieses Jahr. Von den umjubelten Zweitwerken der ganzen gehypten Indie-Bands aus dem UK, über das düstere Highlight eines neuen Interpol-Albums, hinzu den elektronischen New-Rave-Vorzeigeprodukten der Klaxons oder Simian Mobile Disco oder Damon Albarn’s Bandprojekt The Good, The Bad & The Queen. Dieses Jahr bot so viel. Emotionen und Momente. Jetzt nicht nur auf die Musik bezogen. Nein, es machte aus meiner Sicht mehr Spass denn je, Musik zu entdecken, zu erleben und auch darin aufzugehen. Aber ich werde schon wieder leicht philosophisch, merke ich gerade. Genug der holen Phrasen und Selbstbeweihräucherung. Auf’m Platz ist, was zählt. Beginnen wir mit den hinteren Plätzen. Der erste 5er Block beinhaltet Platz 20 bis 16.

# 20 ... Dave Gahan „Hourglass“

Der Ewig-Hadernde. Die Dämonen, die Depeche-Mode-Frontsau Dave Gahan rief, lassen ihn auch im Alter von 46 nicht schlafen. Sein zweites Solo-Album „Hourglass“ etabliert das Sexobjekt vieler ebenfalls älter gewordenen DM-Fans als durchaus ernstzunehmenden Solokünstler. Gahan zaubert düstere kleine Popsongs in denen er mal wieder über die Endlichkeit des Seins, seine Rolle in der Welt und jede Menge andere Leitthemen philosophiert. Düster klingt das und elektronisch. Und auch sehr modern. Aber ein Depeche Mode Album ist es trotzdem irgendwie nicht. Dazu fehlt Gahan die Genialität eines Martin Gore, komplexe Musik im einfachen Pop-Kontext unterzubringen. Dennoch ist „Hourglass“ stellenweise mutiger als das letzte DM-Album. Es nimmt einen gefangen in die Welt von Gahan. Und es zeigt, dass das Alter nicht automatisch Gelassenheit bringt. Düsteres, kleines Album!
Bester Track: Saw Something
Ansehen: Kingdom


# 19 ... Sigur Rós „Hvarf / Heim“

Die Landschaftsmaler. Das an Sigur Rós aus musikalischer Sicht kein Weg vorbeiführt, dürfte mittlerweile selbst der Letzte verstanden haben. Das vermutlich eigenwilligste und beste Bandkonstrukt, was diese Welt zu bieten hatte beehrt uns in diesen Tag mit seinem ersten Film, der Banddoku „Heima“. Die atmosphärischen Bilder der Konzerte, sowie der schroffen Landschaft Islands vereinen sich mit dieser gewaltigen Musik zu einem audiovisuellen Rausch, den wohl selbst der beste Mix aus LSD und Kokain nur schwer erreichen kann. Über die Musik ist alles gesagt, was gesagt werden muss. Das Doppel-Album zum Film unterstreicht dies auf souveräne und anrührende Art und Weise. Die neuen Tracks auf „Hvarf“, teilweise bestehend aus Neuaufnahmen alter Songs, bestätigen den Status dieser Band als einzigartig. Wahre Freude kommt aber erst bei „Heim“ auf, welches akustische Ausgaben bekannter Songs der Band darstellt. Egal ob „Starálfur“ oder das todtraurige „Vaka“... ohne Strom und Effekte wirken sie noch eine Spur bewegender. Das dieses Album nicht auf den vorderen Plätzen mitkämpft, liegt nur an der Resteverwertung. Aber das macht wiederum auch keine andere Band so gut, wie diese hier. Da fühlt man sich halt sofort „Heim“!

Bester Track: Starálfur (Acoustic)
Ansehen: Hljómalind


# 18 ... Jamie T. „Panic Prevention“

Der Jungspund. Als Jamie T. irgendwann im Frühjahr 2007 zuerst in Großbritannien aufschlug, war natürlich alles verzückt. Kein Wunder. Was macht der denn? Hip Hop? Britpop? Nur Pop? Ist da nich auch Punk dabei? Ist das überhaupt Musik? Fragen über Fragen, aber man kann das zusammenfassen unter dem Gesichtspunkt, dass diese Musik vor allem eins ist: Neu! Oder auch „fresh“. Je nachdem. Der junge Lad mit der klassischen 21st-Century-Karriere (MySpace, Download-Erfolg etc.) schraubte die Musik zu „Panic Prevention“ in seinem Schlafzimmer zusammen. Er sampelt, er mixt, er rappt, er singt (na ja, so halb), er hat was zu sagen. Über sein Leben in London, über das Nachtleben, über all den Kram, der Jungs in seinem Alter was angeht. Diese Platte schreit „Ich bin jung“ mit jedem Ton. Zwischen wirren Samples und schlimmstem Akzent-Englisch blitzen aber permanent Pop-Momente reinster Art, wie „If you got the Money“, „Salvador“ oder das famose „Calm Down Dearest“, welches neben meinem auch noch andere Sommer gerettet haben dürfte, durch. Dies ist eine Momentaufnahme für 2007. Vermutlich klappt dieses Album auch außerhalb des Sommers ’07 nicht mehr. Vielleicht irre ich mich auch. Und vielleicht überrascht Jamie auch auf dem nächsten Machwerk. Dieses ist jedenfalls unabdingbar gewesen. Fragen sie Bob Hoskins!
Bester Track: Calm Down Dearest
Ansehen: Sheila


# 17 ... Amy Winehouse „Back To Black“

Die Extrovertierte. Ja, sie trinkt gern und gern auch mal viel und gegen andere weiche und (leider auch) harte Drogen ist Madame Winehouse ja auch nicht abgeneigt. Das weiß jeder, der 2007 mal halbwegs die Boulevard-Presse verfolgt hat. Und die brauchte, nachdem Pete Doherty langsam dabei ist zu entgiften, ja neues Futter. Unerhört ist diese Frau! Dabei wird (in fucking Deutschland vor allem) übersehen, dass die Musik, die diese junge Dame macht, eigentlich wichtiger ist. Und Drogen gehören zum Rock’n Roll! Und die Frau soll bitte so bleiben! Und Reporter zum Frühstück fressen bitte. „Back to Black“ hat extremst viel schwarzen Soul. Produzent Mark Ronson gibt Winehouse den Sound der 60er, sie singt über die Themen der Neuzeit. Hauptsächlich natürlich von ihrem verkorksten Liebesleben und dem Hang zu Hochprozentigen. Aber warum nicht. Diese Songs sind Pop as Pop can be. Der Erfolg gönnt man ihr natürlich, die Eskapaden auch, aber nicht diese nervigen Schlagzeilen. Die Stimme dieser Frau erschüttert einen bis ins Mark, das Album ist eine Ansammlung vieler kleiner Meisterwerke. Sie brachte den Soul zurück und auch etwas Kantiges in die ansonsten farblose Popmusik. Please Amy, don’t burn out, please fade out a bit more ;-)
Bester Track: You Know I’m No Good
Ansehen: Tears Dry On Their Own


# 16 ... The Enemy „We’ll Live And Die In These Towns“

Die Frustrierten. Das macht den Unterschied aus. Wenn sich die Jugendlichen musikalisch ihren Frust von der Seele schreien wollen, geschieht das hierzulande nur in drittklassigen Gitarrenbands oder noch schlimm im Hip Hop (ich mein nicht den guten, sondern den schlechten). Nicht so im Mutterland des Pop. Dort sind The Enemy anno 2007 die Band, die es, wie keine zweite versteht, all das auszusprechen, was einem in den britischen Vorstädten und Kleinstädten, weit weg vom schillernden London als junger Mensch auf den Geist geht. Dieses Album ist wie ein Tritt in die Eier, all derer, die’s einfach nicht verstehen wollen. Es handelt vom Unglauben über die Engstirnigkeit vieler Menschen, über die Ausweglosigkeit des alltäglichen Daseins, den Frust, die Gewalt, die Suche nach einem Sinn für all den Mist, den man auf den Strassen Englands sieht. Und nicht nur da. Diese Platte funktioniert universell als Ventil gegen all das, was täglich auf einen eindrischt. Sicher nicht so tief- und feinsinnig, wie Bloc Party weiter vorn, aber mit all dem Hass und dem Frust verpackt in 11 sehr gute bis unglaubliche Indie-Britrock-Songs. So simpel die Refrains von „Away From Here“, „Had Enough“ oder „You’re Not Alone” sind, so wenig verfehlen sie ihre Wirkung. Von den ruhigen Momenten wie dem tollen „This Song“ mal abgesehen. The Enemy schrammeln nicht planlos drauf rum, sondern bedienen sich bestens bei all den Role Models britischer Gitarrenpop-Musik der letzten 30 Jahre. Große Kunst ist das nicht! Aber sie sprechen mit lauter Stimme! Und das machen sie so gut, dass ich sie auch hier verstehen kann.
Bester Track: Away From Here
Ansehen: Had Enough

Freitag, 26. Oktober 2007

ROISIN MURHPY - OVERPOWERED

... do you like disco?

Roisin Murphy packt auf ihrem neuen Album die Disco-Kugel aus! Jetzt ist Schluss mit Jazz-Pop von Matthew Herbert, Roisin möchte tanzen! Deswegen hat sie gleich mal Produzenten wie Richard X, Andy Cato (Groove Armada) und Seiji (Bugz In The Attic) für ihr neuestes Werk verpflichtet. Richard X mag von Remixen für Depeche Mode, Gwen Stefani, Ciara oder durch Pop-Produktionen für die Sugababes („Freak like me“) und Liberty X („Being Nobody“), eine britische Band aus TV-Casting-Überbleibseln, kennen. Auch Groove Armada („I see you baby“) haben kürzlich mit Ex-Sugababe Mutya zusammengearbeitet und Genosse Seiji steuerte jüngst einen Remix zu Britneys "Gimme more" - EP bei. Ob sich das Album nun zur chartstauglichen Konventionalität hinreißen ließ, oder ob das überhaupt einer der Verantwortlichen wollte... wir werden sehen!
Das Album ist insgesamt sehr glatt produziert. Nicht so wie beim Vorgänger, bei dem man noch Ecken und Kanten entdecken konnte. Also heißt hier es auch: Bahn frei für klassische Songstrukturen! Die Refrains möchten eingängig wirken, teilweise etwas übertrieben und man wird manchmal unfreiwillig an Chart-Dance-Musik erinnert. Tracks bei denen dieser Eindruck wirklich nicht von ungefähr kommt sind „You know me better“ und die zweite Single-Auskopplung „Let me know“. Hier hat man teilweise das Gefühl Sophie Ellis Bextor und Dannii Minogue würden gleich um die Ecke kommen und sich als Duett-Partnerinnen ankündigen. Kitsch-Momente sind hier also nicht ausgeschlossen.
Geprägt ist das Album v.a. durch 80er-Jahre Synthesizer Sounds. Doch es gibt auch viele Tracks, die beweisen, dass das sehr wohl auch sehr gut gehen kann. In diese Kategorie kann man eindeutig „Overpowered“, „Dear Miami“, „Primitive“, „Parallel lives“ und „Footprints“ einordnen. Hier wird alles richtig gemacht. Vor allem in „Footprints“ setzen 80-er typische Synthie-Sounds ein, die ein authentisches Oldschool-Gefühl vermitteln.
Die erste Singleauskopplung „Overpowered“, ist schlichtweg ein Wahnsinnssong! Ein dumpfer Beat führt den Track an, er beginnt klarer und lauter zu werden, der einsetzende Gesang wirkt kühl, aber nicht kraftlos. Der Beat pulsiert. Bis zum Ende. Er dröhnt unaufhaltsam durch die Boxen. Man wünscht sich plötzlich das Lied nicht auf der häuslichen Stereo-Anlage anzuhören, sondern ihn in einem tollen Club mit geschlossenen Augen genießen zu können.
Ein wenig R’n b-ig kommt „Tell everybody“ daher. Locker, unbeschwert und abwechslungsreich ist er.
„Cry Baby“ besitzt definitiv Elemente von Dead or Alive’s “You spin me round (like a record”), was auch sofort nach den ersten Sekunden des Tracks klar ist. Die 80-er Party wird also fortgeführt.
Zu den weiteren Spitzenmomenten des Albums gehört eindeutig „Primitive“. Roisins Stimme streicht sanft über die genauso sanften Synthesizer Sounds, wird im Laufe des Tracks immer kraftvoller, wirkt aber dennoch behutsam. Es ist einer der ruhigeren Tracks des Albums. Zu all dem Überfluss wird der Schluss eingeläutet von Streichern. Eine Elektropopballade vom Feinsten.
Genauso wie diese Songs, ist auch „Dear Miami“ ein Track der sich im Ohr breit macht und nicht mehr herauskommen möchte. Hier wird alles richtig gemacht. Ein echtes Glanzstück.
Roisin lädt uns mit ihrem Album alle ein Spaß mit ihr und der Dancefloorplatte zu haben. Nicht zu allen Tracks mag man tanzen, aber mit dem Großteil ihrer Songs ist der Spaß sehr wohl garantiert und man kann unbesorgt die Sause steigen lassen. Dass Roisin sich nicht nur musikalisch neu inszeniert hat, sondern auch visuell, erkennt man deutlich an den neuen Fotografien und Videos zu diesem Album. Sie zeigen Roisin in Kleidungsstücken die eigentlich keine Kleidungsstücke mehr sind. Extravagant. Auffallend. Riesengroß und meist von undefinierbarer Form. Oder mit einem Wort „björkig“. Roisin ist wohl jetzt so etwas wie ein lebendes Ausstellungsstück. Vielleicht versucht sie sich bei der nächsten Single dann im Discokugel-Outfit. Man darf gespannt sein und hoffen, dass die nächste Single „Dear Miami“ sein wird.

Dienstag, 23. Oktober 2007

KATE NASH - MADE OF BRICKS

... she likes to play!


Der NME stellt uns Kate Nash mittlerweile schon als „the new queen of pop“ vor und aus allen Reihen hört man ausschließlich Lob über diese Frau. Exakt drei Adjektive springen einem entgegen wenn man ihre Albumwerbung in einem Magazin sieht: verspielt, elegant, lyrisch brilliant. Nun können wir uns auch endlich hierzulande selbst von „Made of Bricks“ überzeugen.
Dominiert werden die meisten ihrer Songs vom Klavier und ihrem lockerflockigen Sprechgesang. Ganz ehrlich, was wäre Kate Nash ohne diese zwei Punkte? Naja, stimmt, die Songs würden noch durch Gitarren und Sythesizer getragen werden, aber das Elementare für die Inszenierung Kate Nashs würde fehlen. Ein wenig Regina Spektor-artig wenn man so möchte.
Kate Nash ist definitiv eine Frau, die uns Geschichten erzählen möchte. Jedoch keine weithergeholten Geschichten, sondern Geschichten aus ihrem Alltag. Sie sind einzigartig, verträumt und voller Überraschungen. So erzählt Kate uns die Geschichte von „Mariella“ die sich selbst von der Außenwelt isoliert, indem sie ihrem Lippen mit Prit-Stick zusammenklebt, weil sie sich „komisch“ und unverstanden von ihr fühlt. Und Kate verrät uns ganz nebenbei, dass sie auch manchmal eben gerne so wäre wie diese Mariella. Weiterhin kindlich-charmant geht es auf dem Track „Skeleton Song“ zu. Hier singt sie über ihren Kindheitsfreund, einem Skelett, zu welchem sie noch immer eine durchaus intakte Freundschaft pflege. Imaginäre Fantasie-Freunde hatte jeder, aber nicht jeder behält sie noch im erwachsenen Alter. Man sieht, an kindlicher Naivität fehlt es Kate nicht wirklich. Ist es vielleicht genau das, was sie so charmant macht? Ich denke schon. Somit erweist sich das Adjektiv „verspielt“ als folgerichtig.
Geschichten über Geschichten. Doch auch eine Kate Nash kann traurig sein. Auf „Nicest Thing“ geht es eher verletzlich zu. Kate erzählt uns wie es sich anfühlt abgewiesen zu sein. „I wish I was your favourite girl (…) I wish my smile was your favourite kind of smile”, heißt es hier, was zwar kitschig klingen mag, doch das ist egal. Sie vermittelt dem Hörer das Gefühl, dass sie es absolut aufrichtig meint. Es ist nicht schwer zu glauben, dass bei Ernsthaftigkeit in jeder Silbe steckt. Es ist ein Song bei dem man Kate in den Arm nehmen mag und sagen möchte „hey, es ist bald wieder okay“, oder man erinnert sich selbst daran wie sich das Abgewiesensein anfühlt.
Die Texte von Kate Nash können faszinieren, ohne Zweifel. Sie können einem die Mundwinkel ein wenig nach oben heben und können einen über sie schmunzeln lassen. Sie lassen von der ersten Zeile an nicht los. Man MUSS ihnen einfach lauschen, es geht nicht anders. Somit bestätigt sich auch das Adjektiv „lyrisch-brilliant“. Das letzte ihr auf den Leib geschneiderte Adjektiv lässt sich leicht nachempfinden und darüber lässt sich wirklich nicht streiten. Kate ist „elegant“. Eine Foto genügt um das zu wissen. Trägt sie auch etwas anderes als Kleidchen? Aber da ihre Musik durch und durch Kate Nash ist, und sie zudem auch noch diesen tollen Londoner-Akzent hat stellen sich natürlich auch ihre Songs elegant dar.
Teilweise mag man Kate Nash auch albern finden können, wenn sie z.B. fast eine Minute am Song-Ende hysterisch-euphorisch ein „yeah, I’m never-ever-ever-ever-ever-ever-ever-...“ (->„Mariella“) immer lauter werdend ausruft, aber solche Gedanken bekommt man allerhöchstens 2mal auf diesem Album. Alles in allem sind es schöne, intelligente und einzigartige Pop-Songs bei denen kein Blatt vor den Mund genommen wird. Große musikalischen Veränderungen findet man zwar nicht auf dem Album und die Grundstimmung bleibt meist gleich, aber das tut der Sache keinen Abbruch und so sprechsingt oder singt sich Kate Nash aufrichtig durch ihre verträumte Welt. Unsere momentane Lieblingsbritin kann also auch im Longplayer-Format sehr gut überzeugen.

Herzstücke des Albums:
Foundations, Mouthwash, Mariella, Skeleton Song, Nicest Thing

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Sechs Singles - 11/07

Herbst! Das Wetter wird schlechter, die Singles aber nicht.

#1 … Bloc Party “Flux” (VÖ: 12.11.07)
Album: “A Weekend In The City – Re-Release”

doughnut: Unverhofft kommt oft. Wir starten den Singlediskurs mit der neuen Bloc Party Single "Flux". Kein Song, der auf dem Album "A weekend in the city" vertreten ist, sondern brand neu. Das Publikum dürfte also nicht schlecht gestaunt haben, als Kele und Co. den Song live in NEw York präsentiert haben. Was man hier hört, ist alles andere als Bloc Party auf Debüt oder Scheibe zwei. Hier dominiert Synth eine verdammt eingängige und für die Verhäötnisse schnelle Nummer, auf der sich prima Tanzen lässt. Das Geschreibsel lässt aber nicht die Euphorie aufkommen, die ich für den Song verspüre, den ich zurecht noch gegen Ende des jahres in die Single-Liste des Jahres aufnehmen werde. Der Song rotiert, was sagst du dazu?
rhododendron: Es ist der absolute Wahnsinn! Diese Band ist der absolute Wahnsinn! Die Stammleser (haha, kleiner Witz, haben wir nich) werden sich erinnern, wie euphorisch ich dieser Band im Frühjahr gegenüberstand, wie erschütternd genial ich "A Weekend in the City" hielt. Mein Album des Jahres! Und jetzt kommt diese Band um die Ecke mit einer neuen Single, die wieder so überraschend ist, in ihrer Trashigkeit geradezu phänomenal riskant, aber es funktioniert. Bloc Party goes 90s-Rave! Ein Tritt in die Eier all derer, die nachwievor auf simple Gang-of-Four-Mucke und Indierock von dieser Band gehofft haben, die einmal mehr bewiesen hat, dass sie so viel mehr kann
Und ja... es rotiert ordentlich!
d: Ja, BP sind vor allem auch daher interessant, dass sie nicht beim Sound des Debüts geblieben sind, sondern experimentiert haben. Ich muss ganz ehrlich sagen: Weiter so. Ein Album in diesem Stil würde mir nur allzugut gefallen, ob es soweit kommen wird, bleibt abzuwarten. Wobei: Sie haben sich einen guten Produzenten genagelt, was?
r: Na ja, ich muss ehrlich sagen. Noch ein Album mit "Mr. Bombast" Jacknife Lee brauch ich ehrlich gesagt nicht. Glaube auch die Band würde das nich wollen. "Flux" als Stand-alone Single ist ganz okay, aber ein rein elektronisches Album kann ich mir grad gar nicht von der Band vorstellen. Schlagzeuger Matt will doch auch noch was zu tun haben
d: Da gemukelt wird, dass das neue Album bereist 2008 in den Läden stehen soll, kann man jedoch auf jeden Fall gespannt sein wohin die Reise gehen wird. Flux bekommt derweil eine eindeutige (10/10).
r: Ja, das kommt hoffentlich 2008, damit keine andere Band eine Chance hat, Album des Jahres zu werden. Ich geb natürlich auch ne 10/10 ... das dürfte dieses Jahr die Premiere bei uns sein in Sachen gemeinsame. Höchstwertung. Haben bisher nur Nickelback bei den "miesesten Band 07" bei unseren Awards geschafft
d: Und das berechtigt"
r: Ohne Frage...

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#2 … Mando Diao “If I Don’t Live Today, Then I Might Be Here Tomorrow” (VÖ: 26.09.07)
Album: “Never Seen The Light Of Day”

rhododendron: So, seien wir mal ehrlich: Mando Diao bieten ne Menge Angriffsfläche und Möglichkeiten sie zu hassen! Sie sind längst nicht mehr "Indie", haben ihrerseits dazubeigetragen, diese Musikrichtung (was auch immer sie ist) kommerziell erfolgreich auszuschlachten, sie halten sich für besser als die Beatles, sie sind optisch ein wandelndes Rock'N-Roll-Klischee und auch nur ne Boygroup mit Gitarren für Mädels, die sonst auch die Kooks kaufen. Und ich hab versucht sie zu hassen... Wirklich! Aber das letzte Album hatte wieder uneinholbare Pop-Melodie-Momente. Und jetzt kommen sie im tiefsten Herbst mit dieser lebensbejahenden Verneigung vor dem 60s-Pop der Beach Boys. Was für eine Hymne, was für 2 Minuten volles Glück! Ich werd zum Groupie!
doughnut: So hörst du dich auch an. Was ist hier los? Zu aller erst: Es kommt, das vierte Mando Album in vier Jahren. Was für ein Output diese Band hat, was für ein Glück sie dem Fan bereiten wird. Aber das birgt auch so seine Gefahren mit sich. Irgendwann ist man ihm doch satt, diesen Mando Diao Sound. Nicht falsch verstehen. Hier schreibt einer, der die drei Alben besitzt, der zwar kein Fan ist, aber diesen bisher kraftvollen, eingängigen Songs wie zuletzt "TV&Me" nicht entkommen konnte. Und trotzdem man eigentlich sagen sollte, Mando sollten sich auch mal weiterentwickeln, erwartet man insgeheim wieder eine Hymne á la "Long before Rock and Roll". Tja, und dann diese Single. Wo gesehen? Natürlich auf GoTV und ich war erst mal ziemlich perplex, denn ich hingegen finde, dass diese zwei Minuten nicht sonderlich gelungen sind. Gut, man hat hier wen auch immer kopiert, aber meines Erachtens nicht sonderlich gelungen. Der Refrain hört sich wirklich holprig an, ist es auch quasi nur eine Zeile. Das einzige, was mein herz bewegen mag, ist hier mehr oder minder das Intro.
r: Ja, das tut mir aber leid für dich. Ich find's grad mal gut, das MD nicht wieder so ne 08/15-Garagenrock-Hymne herausbringen. Schon auf "Ode to Ochrasy" haben mir vor allem die Momente gefallen, an denen die Band nicht versuchte wie auf "Bring em In" zu klingen. Und das hat mich überrascht. Aber ansonsten ist dieser Song auch Pop in Reinkultur! Dub-Dub-Chöre, Geigen und dieser tolle Refrain mit dem schönsten Songtitel des Jahres. Anscheinend mag die Nummer keiner, aber ich find sie super. Das einzig blöde ist, dass die nicht schon im Juli veröffentlich wurde. Das gehört doch an jeden Strand. Was ist denn los mit dir? Du magst doch guten Pop, Alter!
d: Für mich hört sich das einfach zu holprig und simpel kopiert an, sorry. Und ich mag den Songtitel auch nicht sonderlich. Warum hat man eigentlich 1.5 Monate vor einer neuen Single noch einen alten Schinken wie "Ochrasy" released? Aber immerhin klingt "Ochrasy" besser als "If I don't live...". Wir werden uns hier wohl nicht wirklich einig, denn ich kann das einfach nicht so gut finden udn werte es mit immerhin (5/10). 2 für das schöne Video, 2 fürs Intro, und einen für die schicken Frisuren
r: Okay, du kritisierst die Release-Politik der Band, ich den Song... und der ist aus meiner Sicht die vielleicht beste Mando Single seit "Down in the Past"... 9/10
d: Nein, ich kritisiere natürlich auch den Song, un der ist meiens Erachtens einfach nicht so gut, wie du ihn hinstellen magst.
r: Trotzdem irgendwie ein toller Songtitel. Okay, machen wir weiter...
d: Kommen wir zu einem Song, der uns beide ansprechen wird, und den ich persönliche dann doch eher als Pop in Reinkultur bezeichnen möchte...
r: Mando Diao sind auch Pop in Reinkultur!

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#3 … Kaiser Chiefs “Love’s Not A Competition (But I’m Winning)” (VÖ: 05.11.07)
Album: “Yours Truly, Angry Mob”

rhododendron: Damit hätten wir alle Kaiser Chiefs Singles dieses Jahr durch, glaub ich
doughnut: Die Kaiser Chiefs begleiten NOBONO das ganze Jahr über. Im Februar habe ich gesagt, dass "Ruby" ein Hit werden wird, und das ist auch so gekommen. Wir hatten schließlich Britpop pur mit dem "Angry Mob" und nun haben dir quasi die Kaiser Chiefs Weihnachtssingle "Love is not a competition". Was ich noch anmerken möchte, denn dazu mag es wohl nicht mehr kommen, ist, dass man absolut "Heat dies down" übersehen hat. Für mich DER Song der Platte. Kraft- und druckvoll, typisch Kaiser Chiefs und ein klarer Hit. Aber man kann nicht sagen, dass sie irgendetwas falsch gemacht hätten, im Gegenteil. Auch, wenn die Platte dann irgendwoe doch zumindest hierzulande etwas untergegangen ist, ist sie für mich eine der besten 2007. "Yours truly angry mob" war und ist zwar keine Offenbarung, erfindet nichts neu, und klar, irgendwo kommt auch mal ein "ahhhhhhh" vor, aber es klingt auch nicht wirklich wie eine Kopie des Debüts, sie haben sich Mühe gegeben und das Ergebnis klingt gut. "Love..." ist dann auch so ein Ergebnis dessen, denn es klingt nicht typisch KC, aber dann irgendwie doch. Es ist eine Ballade, und zwar eine ziemlich schöne. Diese Keyboard Sounds, die da ganz zu Anfang auf einen einrieseln, die klingen schön, und das ist einfach eine tolle Single, die man nicht besser hätte wählen können für diese Jahreszeit.
r: Also ich fand das Album nich sooo Bombe. Ging mir aber beim Debüt ähnlich. Anyway... einer der besseren Songs dieses Albums ist "Competition" auf jeden Fall. Wie du sagst... irgendwie typische Kaiser Chiefs, aber dann doch nicht. Britop as Britpop can be! Und der Beweis, dass die mehr können als nur Mitgröhl-Hymnen für Fußballstadien und Freiluft-OpenAirs zu schreiben. Da fällt mir gar nicht mehr ein, was ich noch schreiben soll. Der Song spricht für sich und ist einfach nur schön. Sicher nich sonderlich tiefsinnig, aber das darf man auch nicht von den Kaiser Chiefs erwarten
d: Das Video zur Single ist auch eine gute Idee. gabs die überhaupt mal? Ich kann mich nicht entsinnen. Insgesamt wurde sich bei den Videos doch Mühe geben und eines ist klar, ich höre mir zu Weihnachten lieber diesen Song als einen schmantigen, nicht auszustehenden weiteres Killers Weihnachts-Song an. Wer wird es brauchen, wenn man so einen schönen Song vorliegen hat? Also, (7.5/10).
r: Doch, neu ist die sicher nicht. Aber schön anzusehen. Ein Weihnachtssong ist das für mich trotzdem nicht.
d: Ein "Es-geht-auf-Weihnachten-zu" Song. Die Weihnachtsmänner stehen doch bald wieder im Laden. Was ist dein Rating?
r: Oh, fast vergessen... öhm, 7/10

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#4 … Kate Nash “Foundations” (VÖ: 19.10.07)
Album: “Made of Bricks”

doughnut: Warum höre ich da irgendwie ein wenig Mike Skinner raus?
rhododendron: Na ja, Cockney Akzent halt. So, ich überlege gerade, wie ich meiner Freundin erkläre, dass ich mich von ihr trenne, um mit Kate Nash durchzubrennen. Eine Frau, in die ich mich sofort verliebt hab. Sie sieht nicht nur herzallerliebst und sexy aus und trägt feine Kleidchen. Nein, sie macht auch noch diese wunderschöne, kleine, feine Popmusik. Im UK ist das Album "Made of Bricks" ja schon der Renner. Jetzt auch hier? Eher nicht, weil Deutschland dumm ist und so intelligenter Pop mit bissigen Texten á la Lily Allen oder Amy Winehouse (wobei die sich ja dank Klatsch und Tratsch hier gut verkauft) ja zu sophisticated für die Masse ist. Kate Nash ist toll und dieser Song, wieder eine Abrechnung mit einem Verflossenen macht einfach irgendwie dann doch gute Laune. Ich hätte gern britische Gene!
d: Ich glaube, ich kann dem nichts hinzufügen. Perfekt zusammengefasst, da ist alles drin: Cockney, Kate Nash, feiner Pop, Deutschland zu dumm und feine Kleidchen. Trotzdem müssen wir natürlich die Musik als erstes bewerten und ja, irgendwie leben wir ja in Zeiten des ominösen My Space. Von dort auf die Bühne, und in diesem Fall ist es doch mehr als berechtigt. Dieses Album kann, darf, und sollte man sich wirklich anhören. Es ist, fürwahr, feinster Pop. Es wird dich glücklich machen wenn du traurig bist. Und bist du im Plattenladen und die Scheibe läuft, wird sie dich platten kaufen lassen (eigener Erfahrungswert - aber klar, diese Platte kann ausschließlich in PlattenLÄDEN, nicht im Saturn laufen). Dieses Album, diese Single insbesondere, strahlt etwas besonderes aus, das ist nicht zuletzt der verdienst dieser kleinen Dame, die mit ihrer Stimme Geschichten erzählt, denen man zuhören muss, deren Melodien sie begleiten. Was möchte man eigentlich noch großartig sagen? Das ist eben tolle Popmusik!
r: Mist, wir gehen heut mal wieder zu konform. Ich hätte doch die neue Kylie Single nehmen sollen... obwohl, die mögen wir beide auch nich sonderlich oder? Und der Song "Foundations" ist auch toll! Das ist ja das tolle! An der Frau stimmt einfach alles... Können und Aussehen sind da!
d: Na ja, Kylies Single ist eben wenig originell.
r: Ja, hat aber auch seine guten Seiten. Gut, aber darum geht's nicht
d: Ich gebe "Foundations"´, weil es halt "schöner" klingt als die Chiefs, (8/10).
r: So gut wie Kate ist sie jedenfalls nicht. Ich gebe ne 9/10. Wahnsinn, was am Ende des Jahres noch für Hits des Jahres zusammenkommen!

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#5 … Jimmy Eat World “Big Casino” (VÖ: 22.10.07)
Album: “Chase This Light”

doughnut: "Wahoooooooo, EMO!", werden die kleinen Trendkinder schreien, "HALTET DIE FRESSE!", sagt der alte Onkel der diese Band schon länger kennt.
rhododendron: Ist das nich College-Rock? Wo wir schon bei Schubladen sind...
d: Jedenfalls kommt "es" aus Amerika. So, finde ich das Ding gut? Jo! Wer kennt denn nicht "The middle" bitteschön, oder dieses Energiebündel von "Pain"? TJa, und da sind sie wieder, angelangt in Zeiten der EMOisierung und sich evtl. darin verlierend. Ich kann zu dem Album nichts sagen, außer das ich bisher eine ernüchternde Kritik gelesen habe, aber gut, Fachblätter müssen auch nicht immer richtig liegen. Ich mag den Song jedenfalls. Gut, auch hier ist keine Neuerfindung der Musik am Start, die Lyrics mögen trivial erscheinen, aber das rockt einfach - und das, meine Fresse, brauchen wir halt auch. Wie findest du das denn?
r: Öhm, wie alles aus dieser Richtung (US-College-Rock, Emo, trallala, "Alternative") eher so lala. Schlecht ist die Nummer gar nicht. Ich kenne nur ne handvoll JEW Songs, aber für das ungeschulte Ohr (nämlich meins) klingt das halt irgendwie alles gleich. Die immer gleichen Gitarrenwände, die Power-Refrains und so weiter und sofort. Ich glaub, ich hab einfach ne andere musikalische Sozialisation genossen, um mich da richtig reinzufinden. Klingt halt austauschbar. Sicher nicht schlecht und sicher mit Berechtigung (und JEW haben die mehr als Fallout Boy, auf jeden Fall), aber mich persönlich berührt das weniger. Der Song an sich ist ganz okay, kämpft aber mit den gleichen Problemen
d: Ich habe ja eine kleine Schwäche für solche Songs, weil ich die einfach gerne höre und mich dazu bewege. Ich hör sowas gerne auf Parties, aber ich habe jetzt auch keine JEW CD zu Hause im Schrank stehen, mich berührt das halt auch nicht, aber das rockt, und das gebe ich mird ann einfach mal gerne ohne großartig drüebr nachzudenken.
Dafür ist das dann schon okay und bekommt von mir eine (7/10).
r: Öhm ja... vermutlich müsst ich's auch mal öfters hören, als nur dieses eine Mal. Aber prinzipiell ist das sicher keine minderwertige Musik. Mir gefällt sie halt nur nich so... also 5/10

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#6 … Sigur Rós “Hljómalind” (VÖ: 29.10.07)
Album: “Hvarf-Heim”

rhododendron: Während doughnut mal kurz was essen ist, philosophier ich mal kurz über Sigur Rós. Ach, sie sind vermutlich dann doch die beste Band dieser Welt! Ich sag das zwar in regelmäßigen Abständen auch von Bloc Party, Interpol oder den Doves, aber dann bin ich nur kurzzeitig abgelenkt: am Ende sind es nänlich wirklich Sigur Rós. Keine Band klingt wie sie und keine Band hat mich bisher so verzaubert, die diese mit ihrer berührenden, großen, uniquen Musik. Großes Musiktennis! Nun kommt der Film "Heima", eine packende Banddoku über ihrer Homecomming-Konzerte in Island und somit zeitgleich eine Ode an diese schöne Insel deren Charakter sich immer wieder in dieser Musik wiederspiegelt. Der erste Trailer macht Lust auf viel mehr. Dazu erscheint ein Doppel-Album mit neuen und seltenen Tracks, sowie Akkustik-Nummern. "Hljómalind" ist einer dieser neuen Songs und zeigt die Band gewohnt souverän. Für ihrer Verhältnisse zwar schon zu eingängig (Spiellänge unter 6min), aber selbst diese Hürde bewältigt diese Truppe mit Leichtigkeit. Und? Schwappt die Euphorie auch auf dich über?
doughnut: Zurück von der Reispfanne, versüßt durch kate Nash. Vernasht hab ich sie. So, ähm, ja. Also ich befinde mich am Anfang einer noch länger andauernden Reise, wenn man es so umschreiben mag. Ich besitze das "blaue Album" dieser band original, ich mag es. Aufmerksam wurde ich auf Sigur Rós durch die bestechende Qualität ihrer Clips. Diese sind, ohne zu untertreiben, brilliant und jeder ist ein Highlight für sich, bleibt also sehenswert. Zur Zeit arbeite ich mich langsam durch "Takk..." und ja, SR klingen anders und wie im Falle dieser Single, einfach sehr verträumt und doch schön. Vermutlich muss man einfach Isländer sein, um so ein Kunstwerk fabrizieren zu können, aber Gott sei Dank dürfen wir so etwas noch erleben. Das, was ich hier hör, lässt mich jedenfalls aufatmen, denn es ist ein wunderschönes Stück Musik! Das hier ist sozusagen unser kleines Highlight, was wir uns für den Schluss aufbewahrt haben.
Kommt der Film denn erst in die Kinos oder kommt er auch in die Kinos und direkt auf DVD?
r: Ja, das Highlight, ohne Frage. Leider kommt der hierzulande, wenn man nich irgendwie ein Großtstadtprogrammkino erwischt, leider nur auf DVD raus. Eine absolute Schande! Aber auch ein absoluter Pflichtkauf, sag ich mal! Der Trailer ist schon mal sehr bewegend. Da stimmt einfach alles. Außerdem, das sei gesagt, kann man alle Platten bedenkenlos kaufen (außer das etwas sperrige Debüt von 97, das ist sehr gewöhnungsbedürftig, hat aber seinen Reiz)... und Live sind sie eine der besten Bands der Welt
d: Jedenfalls erwartet uns hier ein schönes Stück Musik, dass ich getrost mit (9/10) bewerten kann.
r: Manchmal muss man ja auch nicht krampfhaft um den großen Brei reden... 9/10
d: Na, da sind wir uns doch mal wieder einig.
r: Once again. So, das war's dann wohl für dieses Jahr. Ich weiß nich, ob wir noch eine nächsten Monat machen sollten... vielleicht ja, aber es kommen ja nicht mehr so viele Singles gen Jahresende raus. Aber sechs werden wir doch zusammenkriegen oder?
d: Wir können ja ein Weihnachtsspecial machen.Ich bin jedenfalls dafür, als Abschluss noch einen Singlediskurs stattfinden zu lassen.
r: Du mit deinem Weihnachten. Hör bloß auf! Nervt ja schon, das es im Supermarkt schon Schokoweihnachtsmänner rumstehen. Ja, kommt ja noch einiges. Ich würd gern auch die Comeback-Single der Spice Girls begutachten *g* Also gut, dann Mitte November nochmal. Bis denn!

Trailer zum Film “Heima”

Dienstag, 16. Oktober 2007

Feelings For Free

Gute Musik gratis! Was Radiohead können, können The Boxer Rebellion schon lange . . .

Eine gar hervorragende britische Band, auf die ich dadurch aufmerksam wurde, dass sie auf der anstehenden Herbstour der Editors den Support spielen. Also wer jetzt noch keine Karten hat, der sei hiermit herzlichst eingeladen, sich überzeugen zu lassen. Last.FM sei dank kann man sich das komplette 2005er Debüt "Exits" mitlerweile kostenlos runterladen. Vermutlich das feinste Ding seit es das Preis/Leistungs-Verhältnis gibt. Diese Band könnte ganz groß werden. Zwischen dem Noise-Britrock von Cooper Temple Clause und den gefühlvollen Balladen, für die Coldplay einen Mord begehen würden... hier gibt es große musikalische Momente, Melodien und Songs. Zwar nicht in optimaler CD-Quali, aber deshalb soll man die ja kaufen. Und auf der MySpace Seite der Jungs um den charismatischen Frontmann Nathan Nicholson kann man sich bereits herausragende Appetithappen des Nachfolges anhören, an dem gerade letzte Hand angelegt wird. Also bitte herunterladen, genießen und dann mehr von dieser Band wollen. Bitte! Danke!

1. Flight
2. All You Do Is Talk
3. We Have This Place Surrounded
4. Watermelon
5. The New Heavy
6. World Without End
7. Never Knowing How Or Why
8. Lay Me Down
9. Cowboys & Engines
10. The Absentee

The Boxer Rebellion @ MySpace

On Tour with Editors:
02.11.07 "Übel & Gefährlich", Hamburg
03.1107 "Huxleys", Berlin
07.11.07 "Georg-Elser-Halle", München
08.11.07 "Live Music Hall", Köln

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Gone Up In Flames . . .

Ein Nachruf auf die tolle Band Morning Runner... und irgendwie auch Wut auf die Plattenindustrie

Normalerweise schreibt man einen Nachruf ja, nachdem jemand die Welt der Lebenden verlassen hat. Die gute Nachricht ist, dass Matthew Greener, Tom Derrett, Ali Clewer sowie Chris Wheatcroft noch am Leben sind. Allerdings sind sie nicht mehr Morning Runner, wie die Band heute auf ihrer MySpace Seite bekannt gab. Und zu sagen, dass sei „schade“, ist aus meiner Sicht noch leicht untertrieben. Diese Band hatte das Potential, ganz groß zu werden. Sie hatte die Songs, die Kraft und eine treue, wenn auch kleine Fanschar. Und es passiert sicher täglich, dass viele Bands im Haifischbecken Musikindustrie das Handtuch werfen. Die Aereogramme und The Cooper Temple Clause traf es ebenfalls dieses Jahr. Und ständig muss man als Künstler damit rechnen, dass die Karriere bei schlechten Verkäufen vorbei ist. Ich würde auch nicht so viel Aufriss machen, wären Morning Runner nicht eine der wenigen Bands gewesen, die es geschafft hat, mich allein durch Singles und B-Seiten bereits ein halbes Jahr vor Erscheinen deren Debüt hingegenzufiebern. Und “Wilderness is Paradise“ war ein tolles Debüt. Eines der besten der letzten Jahre. Mit Songs voller Kraft und voll Gefühl, für welche routinierte Bands töten würden. Überhaupt: Kraft und Gefühl... die Balance zwischen diesen beiden Elementen hat kaum eine Band so gut hinbekommen, wie Morning Runner. Am besten dargestellt durch “Burning Benches“, ihren besten Song und eine der feinsten, kleinen Pop-Perlen der letzten Jahre. Die anfänglich melancholische Stimmung schwenkt um, hin zu einem schnellen, energiegeladenen Ende. Wo andere Bands in Pathos und Chris-Martin-like-Seuselmomente abdriften haben Morning Runner nochmal alles rausgeholt. Die Kraft, auch der Trauer, haben sie dadurch so toll repräsentiert. Sein es nun die famosen Albumtracks, wie das tanzbare „Have A Good Time“ oder das traurige „Oceans“ oder auch B-Seiten, wie das hymnenhafte „Gather up“ oder die Klavierperle „Frayed Edges“... diese Band hat Vielseitigkeit und vor allem Qualität an allen Fronten bewiesen. Genützt hat es nichts. Außer halt „Burning Benches“ hat keine Single die Nähe der UK Top 20 spüren dürfen und auch das Album schaffte es nur knapp in die Top 30. Gründe kann man natürlich zuhauf suchen. Wie auch andere Bands wie die von mir ebenfalls sehr geschätzten Thirteen Senses (denen bitte nicht das gleiche passieren soll. Bitte!) hing Morning Runner immer der Stempel „Coldplay-Plagiat“ im Nacken. Dabei haben sie mindestens genauso viel, wenn nicht sogar mehr drauf. Und nicht zuletzt war es auch der Druck der eigenen Plattenfirma, die die Band nun unter Druck setze, doch bitte eine Hit-Single abzuliefern. Zu wenig kommerziell ausgerichtet seien die bereits geschriebenen Songs von Album Nr. 2 gewesen. Dem Druck hielt die Band nicht statt. Bassist Tom und Pianist Chris hatten die Schnauze voll. Matt und Ali nicht. Aber sie akzeptieren die Entscheidung, wie sie verlauten ließen. Und so bleibt die Hoffnung, dass wir den ein oder anderen auch irgendwann wieder in Aktion sehen können. Aber, was bleibt sonst noch? Die Erkenntnis, dass sich musikalische Qualität bei großen Plattenfirmen, wie Parlophone (wo sie gesignt waren) eigentlich nichts mehr zählt. Kreativität sowieso nicht mehr. Und Experimente möchte man den Menschen natürlich bitte auch nicht zumuten. Lieber das Altbewehrte, was man in kategorische Schachteln einordnen kann. Aber noch viel schlimmer ist es, das Bands unter diesem Druck zerbrechen können, wie in diesem Fall. Das ist ein Armutszeugnis für eine Industrie, die ihr Kapital auf einer Kunst aufbaut, die keine Kunst mehr sein darf. Quantität schlägt Qualität. Schon lange. Der Trend ist erkennbar. Radiohead releasen spontan ein Album ohne Plattenfirma, die Nine Inch Nails trennen sich von ihrem Majorlabel und andere Bands und Künstler sind mittlerweile soweit, sich gar nicht mehr auf die Verlockungen einer großen Plattenfirma einzulassen. Ein zweischneidiges Schwer ist das aber allemal. Und Diskussionsstoff soundso. Licht und Schatten. Manche Bands verkraften dies. Und andere eben nicht. Und das ist traurig. Und ich konnte sie nicht mal live sehen. Um es am Ende doch noch wie einen Nachruf klingen zulassen, so stimmt doch der gute alte Satz, dass sie in ihrer Musik weiterleben werden. Und zwar in diesen Songs. Farewell!

"Burning Benches"

"Oceans"

"Be All You Want Me To Be" (Live)

Morning Runner @ MySpace

Montag, 8. Oktober 2007

Mix it, Mix it, Mix it . . .

Von elektronische groovend bis sphärisch entspannend. Ein paar spannende Neuinterpretationen mehr oder weniger bekannter Songs. Wichtig zu wissen (um sich nich über die mangelnde Qualität zu wundern). Der letzte ist von mir selber angefertigt. Enjoy!

Celebration "Hands Off My Gods" (Simian Mobile Disco)

Franz Ferdinand "The Fallen" (Justice Remix)

Robyn "Handle Me" (Bjorn Remix)

Tiny Masters Of Today "Hey Mr. DJ" (CSS Remix)

Architecture In Helsinki "Heart it Races" (Dr. Dog Remix)

Editors "All Sparks" (Phones Remix)

Midlake "Roscoe" (Erol Alkan's 'Beyond The Wizard's Sleeve' Remix)

Bloc Party "Uniform" (Pretty Boy Makes Rave Rework)

nobono

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Chillaxing
PBMR präsentiert sein 'finales' Mixtape ... relaxte...
rhododendron - 16. Jul, 14:26
Danke
Hört man immer wieder gern. Besonders schön, wenn's...
rhododendron - 8. Jul, 13:49
blog
ich verfolge hin und wieder deinen Blog und wollte...
ZoneZero (Gast) - 6. Jul, 18:04
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rhododendron - 1. Jul, 15:55

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