Samstag, 8. Dezember 2007

rhododendron's finest - teil vier

So, abschließend die besten der besten im Jahresranking. De Plätze 5 -1. Und vorher nochmal die kompletten Top 20!

20. Dave Gahan “Hourglass”
19. Sigur Rós “Hvarf / Heim”
18. Jamie T. “Panic Prevention”
17. Amy Winehouse “Back To Black”
16. The Enemy “We’ll Live And Die In These Towns”
15. Klaxons “Myths Of The Near Future”
14. Beirut “The Flying Club Cup”
13. Simian Mobile Disco “Attack Decay Sustain Release”
12. Thirteen Senses “Contact”
11. The Good, The Bad & The Queen “The Good, The Bad & The Queen”
10. Kent “Tillbaka Till Samtiden”
09. Arctic Monkeys “Favourite Worst Nightmare”
08. Maximo Park “Our Earthly Pleasures”
07. Maps “We Can Create”
06. Stars “In Out Bedroom After The War”

# 05 ... Athlete „Beyond The Neighbourhood“

Die Unterschätzten. So sehr es einen auch ankotzt, wenn Bands irgendwann durch die Decke gehen und man „seine“ Band nun mit der ganzen Welt teilen muss (Hallo, Snow Patrol Fans!), so sehr gönnt man es ihnen aber dann auch wieder auf der anderen Seite. Ein Teufelskreis! Bei Athlete aber eigentlich auch nicht. Denn denen würde ich das irgendwie auch gönnen. Im UK läuft’s ja seit 2005 dank dem Hit „Wires“ ganz gut. Hier hingegen... na ja. Ersparen wir uns eine weitere Diskussion über den musikalischen Geschmack Deutschlands und seine Langsamkeit. Halten wir fest: Das dritte Album der Band, „Beyond The Neighbourhood“ hat alle Erwartungen erfüllt und uns das schönste Gitarrenpop-Album des Jahres beschert. Den triefigen Bombast des Vorgängers „Tourist“ hat die Band dabei zugunsten einer neuen (alten) Leichtigkeit abgegeben. Dieses Album ist wie ein schöner Sommertag. Die Songs sind voller Melodien und voller Euphorie. „Hurricane“ ist einer der Pop-Songs des Jahres, mit „Second Hand Stores“ und „Airport Disco“ befinden sich weitere, anfangs unscheinbare, aber dann deutliche Pop-Meisterwerke auf diesem Album. Von den ruhigen Momenten, wie dem träumerischen „Flying Over Bus Stops“ und dem irgendwie doch sehr traurigen „This Is What I Sound Like“ mal ganz abgesehen. Athlete schaffen bei Album Nr. 3 den idealen Spagat zwischen dem quirligem Casio-Pop des Debüts und dem bedeutungsschweren Britpop des Zweitlings. Und dabei klingt das ganze doch irgendwie nach keinem von beiden Alben. Munter drauflos spielende Gitarren treffen auf diese von mir so geliebten 80er-Synthies und Joel Pott’s unnachahmbaren Gesang. Auf den ersten Blick mag diese Musik sehr einfach klingen, doch nach und nach erkennt man all die Facetten und Feinheiten. Da sitzt jeder Sound genau da, wo er zu sitzen hat. Ich kann es nicht mal richtig erklären. Ich mag diese Band und ich mag diesen Sound, den sie machen. Neben all dem bedeutungsschweren, melancholischen Kram, den ich sonst so das Jahr über gehört hab, ist dieses Album im wahrsten Sinne des Wortes eine Erleichterung. Ein Plädoyer für die schönen Momente im Leben. Selbst wenn die nicht immer heiter sind. Athlete werden immer besser und es wird nun Zeit, dass der Rest der Welt das auch erkennt. Und bitte auch ohne ne Ballade in der Abschlussszene von „Grey’s Anatomy“. Die tollen Songs sind auf jeden Fall da. Falls es nicht die Platte eures Sommers ’07 war, so merkt sie euch für den nächsten Sommer vor. Falls wir denn einen haben.
Bester Track: Second Hand Stores
Anhören: Airport Disco


# 04 ... Editors „An End Has A Start“

Der Größenwahn. Wie heißt eigentlich der Schlagzeuger der Editors? Hmmm, keine Ahnung. Muss man das wissen? Eine Band, deren Frontmann so markant ist, wie Tom Smith es für diese ist, muss sich eben solchen Tatsachen gegenüberstellen. Und ich kann die Faszination für diesen schlaksigen, dürren Mann mit der Wuschelfrisur auch schwer erklären. Man muss das mal live erlebt haben. Er springt, er schreit, er schlägt um sich, er wirkt wie eine tickende Zeitbombe. Aber auch wie die fleischgewordenen Visualisierung dieser Musik, seiner Band. Diese war schon auf dem Debüt in ihrer Dringlichkeit und Schönheit fast nicht mehr zu toppen. Doch nun kommt „An End Has A Start“ und der Sound bekommt endlich das, was er verdient. Die große Bühne, den breitflächigen Sound. All die Gesten, die uns Mr. Smith zeigt. Songs über das Leben und die Vergänglichkeit von eben diesen. Seit jeher bieten Smiths Lyrics die Möglichkeit zur intensiven Eigeninterpretation, so dass es nicht verwundert, dass jeder Song eine Art persönliches Manifest ist. Für mich und auch für viele andere Fans. Und wer noch einmal Scheiße im Sinn á la „Ausverkauf“ und „Die klingen wie U2“ schreibt, der hat noch nicht diese Musik intensiv erlebt. Die unglaubliche Dringlichkeit dieses Hammerriffs von „Escape The Nest“, die Macht von „The Weight Of The World“, ja sogar dieser unwiderstehliche Beat von „Bones“. Ein Song wie „Smokers Outside The Hospital Doors“ funktioniert nur mit Chören und Bombast. Rafft ihr’s denn nicht? Das ist keine Disco! Und wenn sie wie Coldplay klingen, dann von mir aus wie die düstere Version von Chris Martin und Co. Kann ich mit leben. Neben all dem Bombast und der zusätzlichen Ausgereiftheit des Sounds ist vor allem seine Dringlichkeit geblieben. Schlagzeug, Gitarre, Bass und Klavier drücken jeden Song in seinem Ausdruck nach vorn. Diese Musik ist größer und wichtiger als die Band, die sie spielt. Vermutlich rastet Smiths deshalb so aus. Diese dürre Mann mit dem Lockenkopf und dieser markanten Stimme. Er schreit es heraus. Seine Angst, seinen Frust, seine Zweifel! Unüberhörbar! Wie dieses Album, bei dem sicher an einigen Stellen Weniger auch gern mal Mehr gewesen wäre, das aber am Ende mehr als überzeugt. Die Songs sind klasse, die Texte sowieso. Diese Band muss Zukunft haben, wenn sie sich nicht verbiegt. Eine Platte, die mir sehr nahe ging. Es muss ja nicht immer einfach und simpel sein. Man kann ja auch gern mal im großen Stil leiden. Aber dann bitte auch mit den Original Gesten! Danke schön!
Bester Track: The Racing Rats
Ansehen: An End Has A Start


# 03 ... The Arcade Fire „Neon Bible“

Die Offenbarung. Über das kanadische Musikerkollektiv wurde schon alles geschrieben, was man über sie schreiben kann. Und eigentlich zu 98% positive Sachen. Alle sind sich einig. Von den Kritikern, über die Fans, bis hin zu anderen Musikern. Alle lieben Arcade Fire! Geht doch gar nicht! Da such ich doch mal spontan nach Fehlern. Und kann mich nach dem Hören von „Neon Bible“ nur noch in den Staub knien. Sämtliche andere aufgenommene Musik wirkt danach irgendwie nur zweitwertig. Die Band schafft das Unglaubliche. Das ohnehin schon geniale Debüt „Funeral“ wird mit „Neon Bible“ noch übertrumpft. Der Triumphzug geht weiter. Sobald das nervöse Brodeln des Openers „Black Mirror“ beginnt, ist man drin in dieser fantastischen Welt. Wobei es nicht mal ne Fantasiewelt ist, sondern unsere Welt. Veredelt durch die wunderbare Klänge der Band um Win Buttler und Régine Chassagne. Jeder Song eine Offenbarung für sich. Von den todtraurigen Balladen „Ocean of Noise“ oder „Windowsill“, bis hin zu diesen unglaublichen Hymnen wie „No Cars Go“ oder „Intervention“, die alles auffahren, was man auffahren kann. Orchester, Chöre und eine eigene Kirchenorgel. Alles andere wäre zu mickrig. Es ist der größte Verdienst von Arcade Fire, dass sie neben den Standard-Instrumentenrepertoire auch spielend leicht alles andere, von der Flöte, über Harfen, bis hin zu Cello und Drehorgel in ihrer Musik benutzen und damit ihren Songs die Größe verleihen, die ihnen auch zusteht. Überhaupt halten Arcade Fire nix von der Einfachheit anderer Künstler. Sie sind momentan der beste Beweis dafür, dass Popmusik und große Produktion auch abseits von Klischeés und Schwulst funktionieren kann ohne dabei etwas von seiner Intensität zu verlieren. Und weil all diese Elemente so gut passen, kann man als Freund guter Musik auch nicht anders, als diese Band zu lieben. Arcade Fire verpacken ihre Songs über die Probleme dieser Welt und die Probleme eines jeden einzelnen in große, verzweifelte, aber doch auch irgendwie trostspendende Momente. „Windowsill“ wünscht sich all den Mist, den man täglich sieht vom Fenstersims weg und „No Cars Go“ wünscht sich in eine mit Pauken und Chören durchsetzte Traumwelt. Vielleicht auch eine Form von Todessehnsucht angesichts der Unwelt, in der wir leben. Aber wenn’s so schön verpackt ist. „Set My Spirit Free“ fleht Buttler im famosen Abschlusssong „My Body Is A Cage“, begleitet von der ganzen Band und ihrer Orgel. Ein Flehen nach einer besseren Welt. Würde diese vielleicht mal mehr Arcade Fire hören, dann wär das ja schon mal ein Anfang. Keine Ahnung, wie die Band sich jetzt noch entwickelt oder das noch toppen kann. Muss sie vielleicht auch gar nicht mehr. Man versteht sie ja schon.
Bester Track: No Cars Go
Anhören: Black Mirror


# 02 ... Interpol „Our Love To Admire“

Die Erhabenen. Idealer Moment. Man erwartet ein Album einer Band, von der man weiß, dass es gut ist und welches einen einfach nicht enttäuschen kann. Wie bei Interpol halt. Und dann kommt diese Band mit „Our Love To Admire“ um die Ecke, diesem wirklich, wirklich großem Album. Das beste, was sie bisher aufgenommen haben. Das ausgereifteste sowieso. Interpol-Songs wirken seit jeher ja sowieso, wie aus einem Guss. Die Band selber überlässt keinen Akkord dem Zufall. Das merkt man diesen Songs auch an. Alles ist an seinem Platz, alles wirkt stimmig, atmosphärisch sowieso. Allein der Opener „Pioneer To The Falls“ ist von einer so erschreckend guten Qualität, dass es einem die edlen Schuhe auszieht. Daniel Kessler’s markante Gitarren, Paul Banks Stimme ... und von Carlos D.’s Bass fang ich mal gar nicht an. Die neuen Elemente, Keyboard, Bläser und Piano fügen sich nahtlos in das Gesamtkonzept Interpol ein. Und obwohl Songs wie „No I in Threesome“ oder das kongeniale „Pace Is The Trick“ irgendwie eingängiger als bisher wirken, haben sie dennoch nix von dieser Eigenheit verloren. Interpol besitzen diese eigenen, prägnanten Sound, denen ihnen keiner nachmacht. Sehr verhalten, sehr introvertiert auf der einen Seite, aber auch sehr druckvoll und spannungsgeladen auf der anderen. Wie eine innere Zerrissenheit. Auch wenn Songs wie „Mammoth“ und „Who Do You Think?” so direct nach vorn gehen, wie vorher selten Songs der Band, so bleiben auch sie in diesem seltsam, verhaltenen Rahmen. Spannung durchsetzt die Musik von Interpol. Auch auf „Our Love To Admire“. Alle Stärken der Band werden ausgespielt. Wiedereinmal lässt mich die Band staunend vor ihrer Faszination stehen. In 5 Jahren haben es Interpol geschafft vom vielumjubelten Joy-Division-Klon zu einer großen Band zu werden, die ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Sound hat, den sie kontinuierlich verbessert und verfeinert. Der radikale Soundwechsel blieb diesmal aus, die düstere Magie der epischen Songs ist geblieben, auch wenn der Sound für viele Fans der frühen Werke vielleicht zu kompakt und auch glatt wirkt. Aber Meckern kann man ja bekanntlich immer. Interpol sind eine der besten Bands der Welt und eine der ganz wenigen, bei denen es mir persönlich nichts ausmacht, dass sie ihrem Stil treu bleiben. Es scheint so, als ob diese Band alles richtig macht, was man nur richtig machen kann. Und das, ohne großartig ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit zu schielen. Aber das wollen sie sicher auch nicht unbedingt. Im Dunkeln fühlen sie sich sowieso viel wohler. Ein großes Meisterwerk, was den Spitzenplatz sicher auch verdient hätte. Wie eigentlich auch der Rest der Top 5. Aber es kann halt nur einen geben!
Bester Track: Pace Is The Trick
Ansehen: No I In Threesome


# 01 ... Bloc Party „A Weekend In The City“

Das Meisterwerk. Im Laufe des Jahres kamen und gingen viele andere Platten und der Kampf um die Spitze war knapp. Doch am Ende war es eben doch jenes Überalbum, welches mich das ganze Jahr (Erstes Hören... Im Ernst... 01.01.07, 20min nach Mitternacht) über begleitet hat. Und noch viel mehr. Es hat mich geprägt, in seiner Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Man merkt, ich gerate ins heillose Schwärmen, aber ich kann nicht anders. „A Weekend In The City“ ist das beste Album 2007. Für mich persönlich. Ein Manifest für sich, gefüllt mir 11 genialen Songs, von denen keiner schlecht ist. Jeder erzählt für sich eine Geschichte, keiner klingt wie der andere und am Ende fügen sie sich zu diesem unglaublichen Konzeptalbum über das was wir sind. Über das Leben als Twenty-Something in der Großstadt. Sänger Kele Okereke hat seiner Band dieses Album auf ihren Leib geschrieben, die es zusammen mit Produzent Jacknife Lee zu einer waren Überraschungstüte gebastelt hat. Dieses Album ist so abgrundtief, traurig, so wütend, so ehrlich und auch irgendwie so aufrüttelnd. „Uniform“ stellt die Eintönigkeit unserer Jugendkultur an den Pranger, „Where Is Home?“ schreit nach dem „Warum?“ von Rassismus. „Hunting for Witches“ klagt den Umgang der Medien mit Terror und Angst an, „Kreuzberg“ thematisiert den Protagonisten, der nach einem weiteren One-Night-Stand auf der ewigen Suche nach Liebe durch die Straßen Berlins geistert. Und noch viel mehr. Alle Songs erzählen Geschichten. Chronisch hintereinander geordnet. „Song For Clay“ stürzt sich ins korrupte und leere Nachtleben einer Gesellschaft, die anscheinend willig ist, alles zu tun, um ihrer Existenz eine Daseinsberechtigung zu geben. Das ganze endet mit „SRXT“, einem Song über Selbstmord. Über einen Freund Kele’s der mit dem Prinzip „In der Woche arbeiten, am Wochenende zudröhnen“ nicht klar kam und aus diese Welt ging. Dazu diese Sounds. Von den bekannten wütenden Gitarren und treibenden Beats von „Hunting for Witches“ oder „Uniform“, bis hin zu ruhigen Klängen. „The Prayer“ ist alles, nur nicht eindeutig Hip Hop, Electro, Pop, Rock. Einen Beat wie den von „Where Is Home?“ hört man sonst nirgends. Jeder Song eine Welt für sich, zusammen unschlagbar. Die Ehrlichkeit von Kele’s Songs und diese innovative Musik, die schon meilenweit von all dem entfernt zu seinen scheint, was sich „Indie“ und „New Wave“ schimpft, diese Attitüde, dieser Band... all das hat mich regelrecht aufgerüttelt und ja, ich sag mal so, meinen ganzen Blickwinkel auf Musik und auch das Leben noch einmal verändert. Und es nicht nur dieses Album. Selbst sämtliche B-Seiten, die diese Band dieses Jahr veröffentlicht hat, fügen sich nahtlos in dieses Muster. Unglaubliche Songs, für die andere töten würden. Diese Band hat dieses Jahr nichts falsch gemacht, wie sie eigentlich noch nie irgendwas falsch gemacht hat. Deshalb ist sie meine momentane Lieblingsband und die Band der Stunde. In ihrer Art und Weise einzigartig und überlebenswichtig. Dieses Album hat in mir so viel ausgelöst. Wut, Verzweiflung, Angst, Freude und tiefe Trauer! Aber vor allem hat es mich nachdenken lassen und einfach begeistert. Und wenn irgendjemand da draußen noch irgendwie einen Grund braucht, warum ich moderne Popmusik so liebe, dann ist es dieses Album. Ein Paukenschlag, der immer und immer wieder ertönt und bei dem es jedes Album in Zukunft schwer haben wird, diesen zu übertönen. Und für alle die denken, das war jetzt zu viel des Guten... Mir doch egal! So bin ich halt. Guten Rutsch!
Bester Track: Uniform
Ansehen: I Still Remember

Samstag, 1. Dezember 2007

Nada Surf verschenken zum Winter ein Stück Melancholie

...See these bones

Nahezu zwei Jahre sind seit dem letzten Studioalbum The weight is a gift vergangen. Inzwischen wurden die Arbeiten zu dem Lucky betitelten Nachfolger so gut wie abgeschlossen, der vorraussichtlich Ende Februar 2008 in den Plattenläden und Downladstationen dieser Welt vorzufinden sein wird. Die Erwartungen sind hoch, zumal Nada Surf über MySpace bereits den Song See these bones als Teaser zum Album gratis zur Verfügung gestellt haben. See these bones hätten sie zu keiner anderen Zeit des Jahres passender veröffentlichen können, denn es handelt sich um eine grandios melancholische Ballade "zwischen Niederschlags- und Aufbruchstimmung". Wer bei dem in eine Mitsing-Hymne endenden Song am Ende keine weichen Knie bekommen hat, scheint irgendetwas falsch gemacht zu haben. Wir freuen und auf den Februar und hören solange See these bones, nun auch hier als Download vorzufinden.

Sonntag, 25. November 2007

rhododendron's finest - teil drei

Mein kleiner, feiner Plattenrückblick über das ausgehende Jahr geht weiter. Diesmal die Plätze 10- 6.

#10 ... Kent „Tillbaka Till Samtiden“

Die Nordlichter. Beständig überraschen scheint auch eine der hervorragenden Eigenschaften der schwedischen Melodikrocker von Kent zu sein. Die Band, die in ihrer Heimat längst Superstarstatus erreicht hat und außerhalb Skandinaviens bestenfalls ein Insidertipp ist, macht auch auf dem diesjährigen Werk „Tillbaka Till Samtiden“ wieder einiges anders. Dabei machen sie zumindest schon mal nicht den kläglichen Versuch, ihr letztes Album „Du Och Jag Döden“ zu kopieren. Der organische, sehr düstere und melancholische Sound dieses, zugegebenermaßen besseren, weil tadellosen, Vorgängeralbums weicht anno 2007 einem breiteren Synthiepopflächensounds. Die Beats werden elektronischer, die Melodien sind kompakter. Kent gegehn zurück in die 80er. Das ist eigentlich generell kein leichtes Unterfangen und ist prädestiniert dafür, schief zu gehen. Doch die vier Schweden umschiffen diese Klippe zu großen Teilen gekonnt und liefern Edelpop erster Sahne ab. Die Melancholie schwebt dabei immer noch wie eine düstere Wolke über den Sound, auch wenn sie gern mal in tanzbare Stampefer, wie „Berlin“ oder „Ingenting“ verpackt wird. Dazwischen gibt es düstere Tracks wie „Columbus“ oder „Vid Din Sida“, deren Referenz an Depeche Mode oder New Order wirklich nicht mehr zu überhören ist. Das Problem an dieser Platte ist lediglich, dass die Band in der zweiten Hälfte etwas nachlässt und Songs wie „Generation Ex“ oder „Vy Från Ett Luftslott“ einfach in der Belanglosigkeit hängen bleiben. Dennoch wird der Gesamteindruck am Ende mit dem traurigen „Ensammast I Sverige“ hochgerissen. Am Ende bleibt ein überdurchschnittlich gutes Pop-Album übrig, das teilweise wieder an die Wurzeln dieser Band anknüpft, die es spielend schafft, Sprachbarrieren zu überspringen. Man muss es nur ohne Vorurteile hören. Hätte dieses Album durchgängig gute Songs, die Tiefe des Vorgängers und mehr Mut zu Kanten (wie ihn Kent schon des öfteren gezeigt haben), dann wäre diese Platte ganz weit vorn in der Liste. Aber vielleicht klappt das dann wieder mit dem nächsten überraschenden Werk. Solange bitte auf Deutschland-Tour gehen! Auf Schwedisch! Tack!
Bester Track: Columbus
Ansehen: Ingenting


#09 ... Arctic Monkeys „Favourite Worst Nightmare“

Der Erwartungsdruck. Wir haben es dieses Jahr ja bekanntlich mit nem ganzen Haufen von diesen „schweren zweiten Alben“ zu tun. Diese Alben, die nach dem Hype kommen, die versuchen müssen, diesen zu rechtfertigen und ggf. zu vergrößern. Geht man auf Nummer sicher? Oder geht man den Kritikern auf den Geist? Wer auch immer sagt, es gäbe keinen Erfolgsdruck dabei, der lügt. Am schlimmsten hatten sicher die Arctic Monkeys damit zu kämpfen, war doch ihr 2006er Debüt das erfolgreichste der britischen Musikgeschichte. Und sie haben nich mal ne große Pause eingelegt, sondern nur etwa ein Jahr später das nächste nachgeschoben. Quasi jetzt schon zum Scheitern verurteilt. Doch sollte es auf den ersten Blick so wirken, dann entpuppt sich der zweite, dritte und x-te Blick auf „Favourite Worst Nightmare“ als die reine Freude. Dieses Album ist dem Debüt ebenbürdig, zu großen Teilen auch besser! Gut, es fehlen offensichtliche Mitgröhl-Hymnen, wie es das Debüt ohne Pause lieferte, doch das braucht dieses Album gar nicht. Die Stärken liegen woanders. Versteckt. Der Sound ist vielschichtiger, komplexer, ohne aber dem „Jacknife-Lee-Syndrom“ Bombast zu verfallen. Die 4 Lads aus Sheffield bewahren sich ihre Leichtigkeit und Verspieltheit nicht nur, sondern bauen diese sogar noch aus. Die Dynamik ist hoch, die Spielfreude ungebremst. Der Sound? Erfreulich kompromißlos. Der Opener „Brianstorm“ erschlägt einen mit diesem feisten Monsterbeat, dieser Soundwand, diesem fast Rap-ähnlichen Gesang von Alex Turner. Zweieinhalb Minuten Brett! Ohne Refrain! So kann’s weiter gehen. Die Arctic Monkeys erbauen sich mit diesem Album ihren ganz eigenen Sound, abseits all der anderen Indie-Masse. Und so schwer es mir fällt, die passende Bezeichnung dafür zu finden, aber man hört dass dies irgendwie besondere Rock-Musik ist. Tempowechsel treffen auf enorme Lautstärkewechsel. Die leisen Töne wirken noch gefühlvolle, während die lauten Parts auf den Hörer noch intensiver einknüppeln. Dazu diese Songs, die von den Texten Turners und ihren Geschichten, weniger vom Mitsing-Effekt leben. Und dazu Songs wie „Do Me A Favour“ oder „If You Were There, Beware“, die charakteristisch für die Weiterentwicklung dieser Band sind. Komplexität und Rohheit können doch vereint werden. Und so hat man auch nicht so schnell die Nase voll von „Favourite Worst Nightmare“, wie von „Whatever People Say...“. Dazu entdeckt man immer wieder neue Nuancen im. Vermutlich von der Band unbeabsichtigt. Denn die spielen einfach. Ich mach mir keine Sorgen, dass die Herren in die Oasis-Falle treten. Die können ganz viel. Bitte lassen!
Bester Track: Do Me A Favour
Ansehen: Fluorescent Adolescent


#08 ... Maxïmo Park „Our Earthly Pleasures“

Die Intelligenten. Und noch ein zweites schweres Album. Da kann man sich die Vorworte dazu ja sparen und gleich zum Punkt kommen. So wie Maxïmo Park- Fronthingucker Paul Smith, den die meisten Indie-Girls nicht nur unglaublich süüüüüß finden, sondern der auch was in der Birne hat. Und was zu erzählen. Über das Leben z.B. Über Liebe und Verlust, Tod, menschliches Verlangen und Bücher... also ne ganze Menge Themen. Der dringliche, nervöse Sound des 2005er Debüts „A Certain Trigger“ ist auf „Our Earthly Pleasures“ einem etwas gesetzteren Pop-Outfitt mit mehr Piano gewichen. Das mag sicher Geschmackssache für viele Fans des Erstlings sein. I like it a lot. Geblieben sind aber auf jeden Fall die feinen Melodien, die nachwievor von Smith’s melodischem Gesang und seinen sophisticated lyrics getragen werden. Und diesem schicken Akzent aus Newcastle halt. Maxïmo Park sagen selber, dass sie Pop machen und das stimmt auch. Britpop in seiner reinsten Form halt. „Our Velocity“ ist nebenbei mal der offensichtlichste Hit des Jahres. Nimm das, „Ruby“! Dazu noch „Books From Boxes“, das schönste Lied, welches die Smiths nie geschrieben haben. Das melanchloische „Your Urge“ oder „By The Monument“, dieser Hit, dieser verdammte! Und dann noch „Sandblasted and set free“, dieser überraschend große (obwohl sie nicht soundtechnisch so klingt) Hymne. Da werden die wenigen Schwachstellen natürlich gern übersehen. Wer auf Melodien und so nen Kram steht, wie ich also, der ist damit bestens beraten. Auch hier hilft ein zweites Hören sicher weiter. Denn man sollte Maxïmo Park nicht als kleine, feine Tanzrock-Kapelle abstempeln, sondern spätestens nach diesem Werk als eine wichtige, durchaus auch mal tiefsinnige, aber dennoch nicht schwermütige, musikalische Fußnote der aktuellen Popmusik. Auch in diesem Fall kann man sich entspannt zurücklehnen und erwarten, was uns die Band noch in Zukunft bescherrt. Nein, ich mach mir da keine Sorgen. Ich hör grad „Sandblasted and set free“. Ein Song, der Leben rettet. I fell in love with flirtation. Danke, Paul. Du musst es ja wissen.
Bester Track: Our Velocity
Anhören: Your Urge


#07 ... Maps „We Can Create“

Das Wunderkind. Schön, wenn es am Ende des Jahres neben all der Flut von Releases von Bands, mit denen man am Ende sowieso gerechnet hat, auch noch die ein oder andere Überraschung gibt, die vor einem Jahr noch unverständliches Kopfschütteln hervorgerufen hat. Watt? Wie? Maps? Das von Google oder wie? Nee, nix da. Maps ist James Chapman und Maps ist / sind (wie sagt man da?) toll. Das hat der ein oder andere, der hier in diesem Blog mal ab und an vorbeischaut sicher schon mitbekommen. Frenetische Konzertberichte, Nähkästchen-Plauderei mit dem Man himself, sowie Abräumer bei unseren hauseigenen Awards (schaut dazu mal im Archiv). Und alles ist so gerechtfertigt. „We Can Create“ funktioniert so einfach und so gut, dass es einfach klappt. Maps machen (wir einigen uns auf Plural, gut) sphärischen Pop, sehr elektronisch, aber dennoch mit Gitarre. Sehr verspielt, aber doch irgendwie leicht bekömmlich. Dieses Album ist gut zum Entspannen. Aber so eine Formulierung klingt immer nach Oberflächlichkeit. Dabei ist „We Can Create“ keinesfalls simpel. Und wenn man bedenkt, dass Chapman das Werk allein in seinem Schlafzimmer aufgenommen hat, dann wirkt das ganze noch erstaunlicher. Zu perfekt aufeinander abgestimmt scheinen alle Komponenten. Die unzähligen Flächen von „We Can Create“ erzeugen eine innere Wärme beim hören. Sei es das nervöse „It will find you“ oder die wunderbar poppigen „To The Sky“ oder „You Don’t Know Her Name“. Geborgenheit im Popformat. Sowas sucht man als einsame Seele da draußen doch ständig. Und so funktioniert dieses Album. Wie ein lauer Sommerabend oder die Tasse Tee an nem kalten Wintertag (Ups, Sportfreunde Zitat)... alles Stimmungsabhängig. James ist ein Sympathieträger und was er mit diesem Album geschaffen hat, ist das überraschenste, irgendwie unscheinbarste, aber doch irgendwie offensichtlichste Album des Jahres. Wohlfühlmomente in jedem Takt. Dazu diese unverkennbare Genialität der Komposition. Einziges Problem daran ist vielleicht die Tatsache, das es zu ausgeglichen klingt. Aber James will auf dem nächsten Album ja etwas schneller werden. Er hat ja jetzt auch ne Band. Hat er mir gesagt. Hach, aber ich gerad ja schon wieder ins schwärmen. Einfach reinhören. Und (Achtung, schlimme Anglizisme) supporten!
Bester Track: Liquid Sugar
Anhören: To The Sky


#06 ... Stars „In Our Bedroom After The War“

Die Großen Gesten. Nachdem uns Großbritannien seit ca. 40 Jahren und auch Schweden in den letzten Jahren immer wieder gezeigt haben, wie man gute Musik machen sollte, hat auch Kanada vor langer Zeit an uns vorbeigezogen. Ganz vorn da natürlich dir Broken Social Scene aus Montreal, deren wichtigstes Erzeugnis neben Leslie Feist oder Final Fantasy wohl das großartige Sextett Stars darstellt. Und zum Glück vergrößert sich auch langsam die Zahl der Menschen außerhalb Kanadas, die diese Band zu schätzen lernen. Spätestens nach dem tollen letzten Album „Set Yourself On Fire“ und auch dem obligatorischen O.C. California Soundtrack-Auftritt. Darüber hinaus machen die Stars einfach wunderschönen Pop. So, wie er sein sollte und vielleicht auch mal vor Jahren war, aber der von all den Plastik Produkten der letzten Jahre im Formatradio todgespielt wurde. Doch die Stars trotzen diesem Trend und machen die Musik, die sie bitte machen sollen. So eröffnet „The Night Starts Here“ das Album. Der vermutlich schönste Popsong des Jahres. Unwiederstehlich! Zum Dahinschmelzen! Und dann kommen noch mehr. „Take Me To The Riot“, „Midnight Coward“, „Personal“ heißen diese kleinen Perlen. Sie erzählen Geschichten. Von Liebe, Sex, Hass, der Welt in der wir leben, von Fantasiewelten, seltsamen Begebenheiten, tiefer Trauer und den wunderschönen Seiten im Leben. „In Our Bedroom After The War“ ist wie das Leben. Oder besser, wie das Leben sein sollte. Nicht mit Zero Zucker, dafür mit großen Gesten, Streichern und Piano an den richtigen Stellen. „Life was supposed to be a Film“ singt Sänger Torquill Campell und das spiegelt eigentlich alles wieder, was die Stars ausmacht. Zusammen mit Amy Milan bildet er sowieso das sympathischste Frontgespannt der Indie-Szene. Spielend leicht schmeißen sie sich die lyrischen Bälle zu, erzählen Geschichten und vor allem Dialoge, so das es bei den Stars auch Spaß macht auf die Texte zu hören. Auf die Musik sowieso. Die hat zackige Smiths-Gitarren, Piano, Geigen, kecke, kleine Geräuschspielereien, Pauken, Trompeten und am Ende natürlich auch Chöre. Irgendwie auch eine Platte über das Leben. Für Menschen, die das Leben halt mal besonders erscheinen lassen wollen. Denn das wollen die Stars. Normal und einfach hat sicher auch seine schönen Seiten. Aber manchmal ist einem auch nicht danach. Denn „Normal“ ist ja langweilig und wer will schon auf Dauer so leben. Ein Album, dass die besonderen Momente im Leben feiert, egal wie schlimm und wie schön sie sind. Und ich glaub die Top 5 bestehen nur aus solchen Platten. Seid hiermit vorgewarndt.
Bester Track: Take Me To The Riot
Anhören: The Night Starts Here

Mittwoch, 21. November 2007

THE HIVES - THE BLACK AND WHITE ALBUM

...gar nicht so schwarz/weiss


Ganze 3 Jahre haben uns The Hives auf ihr neues Album warten lassen und im Vorfeld war von großen Veränderungen des Hives-Sounds die Rede. Umso gespannter war man natürlich auf das was die Herren jetzt mit ihrem „The Black And White Album“ fabriziert haben. Und man muss sagen das Album klingt erstaunlich experimentierfreudig, auch wenn die erste Single „Tick Tick Boom“ das jetzt nicht wirklich lauthals in die Welt hinaus geschrien hat. „Tick Tick Boom“ ist zwar nicht repräsentativ für das neue Hives Album, aber dennoch ein sehr kraftvoller und schön tanzbarer Beginn des Albums.
Der Folgetrack “Try it again” bringt da schon ein paar Neuartigkeiten ans Licht, wie beispielweise das Cheerleadermädchengeschreie das Howlin’ Pelle im Refrain („up from the floor on the count of ten, oh you get up, you get down and you try it again“) unterstützt.
Was man an diesem Album wirklich bemerken muss ist, dass die ungewöhnlichsten Tracks tatsächlich aus Eigenproduktion entstanden, wie beispielsweise „A stroll through hive manor corridors“, „Giddy up!“, „Puppet on a string“. So klingt „A stroll through hive manor corridors“ (ein Instrumental-Stück) und „Puppet on a string“ teilweise so als hätte Tim Burton vergessen ihn auf den „Corpse Bride“ Soundtrack zu packen. Der Gesang der Bandmitglieder und das Klavier färben den Track dunkel, oder besser gesagt schwarz/weiss. Man stellt sich Howlin’ Pelle Almqvist und den Rest der Band schon als Skelette um das Klavier herumstehend vor, wenn man sich diese Tracks anhört. Bekannt war auch, dass Pharell Williams am Album mitherum- fuhrwerken würde und so könnte man bei „Giddy up!“ alles darauf verwetten, dass dies einer der Tracks von Pharrell ist. Denn ein immerwiederkehrender Sound im Refrain klingt sehr artverwandt mit Sounds die die Neptunes bei alten Kelis Produktionen verwendeten. Doch ein Blick auf die Credits verrät, dass der Track tatsächlich nicht von Pharell produziert wurde, sondern von den Hives selbst.
Die beiden Tracks die Pharell Williams zum Album beigesteuert hat sind nicht anders als man es erwartet hätte, was besonders für den Track „T.H.E.H.I.V.E.S.“ gilt. Ein bisschen Rock’n Roll mit ein bisschen funky Beats, fertig ist das Aufeinandertreffen zweier Welten und die Hives klingen glücklicherweise immer noch nach Hives.
Die Songs der Hives wollen dir in den Arsch treten und dich nur so auf die Tanzfläche zerren, das ist ein Naturgesetz und das haben wir ja alle schon am eigenen Leib erfahren. Es mag vielleicht vor allem daran liegen, dass die Energie die The Hives in die Tracks stecken direkt beim ersten Hören spürbar wird. Beste Beispiele hierfür sind „Try it again“, „You got it all wrong“, “Hey little world”, “Won’t be long” und “Square one here I come”. Es ist unmöglich mit diesen Songs keinen Spaß zu haben.
Das Album solle auch mehr als ein Greatest Hits Album funktionieren, so die Band selbst. Was bedeuten soll, dass die Tracks sehr unterschiedlich, wie aus verschieden größeren Zeitabständen, klingen. ”The Black And White Album” ist das beste und zugleich abwechslungsreichste Album, dass die Herren bisher vorgelegt haben. Ihre Vorgängeralben waren bisher sehr gute Werke, doch „The Black and White Album“ überzeugt vor allem durch die neugewonnene Abwechslung. Habt ihr sehr gut gemacht, ihr lieben Hives!

Dienstag, 20. November 2007

Mixing the Bloc

Hallo da draußen,
wenn ich mich nich gerade um anderen essentielleren Kram kümmere, widme ich mich auch sehr gern der Fitzelei bezüglich elektronischer Musik. Männer brauchen halt ihre Hobbies. An dieser Stelle folgen zwei durchaus hörbare Remixe von den umwerfenden Bloc Party. Tut eure Meinung kund, wenn ihr sie mögt. Oder auch, wenn ihr sie scheiße findet. Es lebe die Demokratie . . .

Bloc Party "Flux" (Pretty Boy Makes Rave Remix)

Bloc Party "Where Is Home?" (Pretty Boy Makes Rave Remix)

Sonntag, 18. November 2007

Sechs Singles - 12 / 07

So, das letzte Mal Diskurs ... zumindest für dieses Jahr

#1 … Editors “The Racing Rats” (VÖ: 26.11.07)
Album: An End Has A Start

doughnut: Herzlich willkommen zur letzten, besonders gründlichen Singlediskursion des Jahres - 2007. Wir hätten es vermutlich selbst nicht für möglich gehalten, dennoch haben wir eine Hand voll toller Singles gefunden, die des Diskutierens wert sind. Wobei ich auch dieses Mal große Parallelen erahne, geradezu befürchte. Ich bin müde, ich habe aber auch ordentlich gearbeitet heute. Nichtsdestoweniger, kommen wir zur ersten Single, der neuen der Editors, und zwar Racing Rats. Hm, ja. Dritte Single ist das und nachdem "An end has a start" eine der Singles des Jahres für mich ist, hätte wohl kein anderer Song auf dem Album dies toppen können. Ich persönlich hätte mir das erhabene "Weight of the world" gewünscht, da bekomme ich auch noch ein paar Monate nach dem ersten Hören bei jedem weiteren Durchgang Gänsehaut, aber wie das so ist, so ist Racing Rats auch ein potenzieller Kandidat und gerade habe ich noch das gelungene VIdeo dazu auf GoTv gesehen.
rhododendron: Ja, toll. Können wir überspringen, den Teil. Es sind die verdammten Editors, Mann. Die haben bei unseren NoBono Awards auch den Award für die Beste Band des Jahres gewonnen (und immer noch nicht abgeholt. Schämt euch!)... muss man da noch etwas sagen? Hmm, außer vielleicht, dass "The Racing Rats" mittlerweile wirklich mein Favourit auf dem album ist. Er spiegelt all das wieder, was die Editors 2007 als Band so interessant macht. Hochglanz-Edel-New-Wave-Irgendwas-Rock ist das. Und natürlich mit großen Gesten. Und dazu dieser hochdramatische Text. Ja, wenn eine Band so gut mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit umgeht, wie diese, dann macht selbst das Thema Spass. Ein Song, wie ein Monster!
d: Ich denke, dass diese Band zurecht in unseren Charts die #1 belegt hat. Ich bin mir in meinen Charts noch immer nicht sicher, wie sich das auswirken wird (in der Mache) aber es steht durchaus fest, und das habe ich dir ja auch mehrmals gesagt, dass dieses Album eines meiner meist rotierten gewesen ist in diesem Jahr. Komischerweise für mich eindeutig besser und hörbarer als der Vorgänger, aber das ist ja auch alles Geschmackssache. Ich denke, dass man dein Statement so stehen lassen kann, "Racing Rats" ist einer der TOp Songs auf dem Album und damit zurecht eine Single geworden. Außerdem mag ich es, wie sie in dem Video durch diesenahezu verlassene typische amerikanische Vorstadtgegend laufen. Ich gebe dem Song (8/10)
r: Ja, ich bin mal großspurig und geb ma ne 10/10. War auch mein Konzert-Highlight vor anderthalb Wochen. Deshalb!
d: Oh, das sieht man ja auch nicht allzuoft bei dir.
r: Nö, aber warum nich bei dem Song?

Video bei YouTube


#2 … The Enemy “We'll Live And Die In These Towns” (VÖ: 03.12.07)
Album: “We'll Live And Die In These Towns”

doughnut: Bin auf nem Festival über die gestolpert, kurz stehen geblieben, dann schnell weiter gegangen. Ich frage mich gerade, ob zu unrecht....
rhododendron: Dummkopf! Ja, auch eine der positiveren Überraschungen des Jahres. Diese freche, kleine Britrock-Hit-Schmiede aus dem UK. The Enemy sind für mich mit die Newcomer des vergangenen Jahres. Und das, obwohl ich damit gar nicht gerechnet hab. Sein wir mal ehrlich... die große Indie-Rock-Welle der letzten Jahre is vorbei. Alles was jetzt noch kommt, kann nur schwach sein. Gell, liebe Wombats? Na, auf jeden Fall ist die Überraschung um so größer. The Enemy bedienen sich bei allen Britpop-Feinheiten der letzten Jahrzehnte. Von der melodiösen Ballade, bis zum schrammligen Punksong. Parallelen zu The Jam sind erwünscht. Aber vor allem haben sie eins, was wohl auch reicht, um im UK so erfolgreich zu sein (No.1-Album): Attitude! Ordentlich Songs über die Tristess der britischen Arbeiterschicht und was auch immer. Man schlage mal bei meinem Jahresrückblick nach. Da hab ich das alles schon passend geschrieben. Sie haben eine Message und eine Einstellung. Und das find ich sehr schön. Die Nummer ist etwas ruhiger, aber hat seinen Reiz. Konnte ich dich überzeugen?
d: Deine Rezension erinnert mich an Hard-Fi (kleine interne Anspielung). Nun ja, was soll ich sagen. Du sagtest mal "ich hab genug von der Indie-Rock-Welle" - oder sowas ähnliches. Und so ging es mir auch, von daher hab ich denen nicht wirklich ne Chance geben können. Zu meiner Verteidigung: Das, was ich da gehört habe, klang wirklich grauenvoll. Ich möchte aber nicht ausschlagen, dass es auch einfach am Sound gelegen hat. Später die Hives waren da ja auch nicht besser, und die >musste< ich mir ja anschauen. So, also diese aktuelle Single ist ne wirklich schöne Nummer, ich denke, ich müsste mich einw enig an die Stimme gewöhnen, aber ich mag diesen Sound doch, ja. Sieht der Sänger nich immer so kaputt aus?
r: Hmmm, nö, nich sooo kaputt, wie Pete oder so. Was mich an dem Album letztendlich überzeugt hat, ist die Tatsache, dass die Songs wirklich gut sind, starke Ohrwurm-Melodien haben und auch recht abwechslungsreich sind. Sicher nich so komplex wie die Arctic Monkeys, aber auch nich so schlecht, wie Hard-Fi *bäh*
d: Wo ich dir beim aktuellen Album Hard-Fi's zustimmen muss, das Debüt überzeugte mich dennoch. Ja, ich hatte nur mal ganz zu Beginn ein Video gesehen, und irgendwie hatte ich es so in Erinnerung, dass sie ziemlich fertig aussahen. Wenn du sagst, dass das starke Ohrwürmer sind, muss ich mir das halt nochmal geben. Noch ist das Jahr noch nciht vorbei. Da ich nun aber auch nicht mehr von ihnen weiß oder kenne, und dieser Song wirklich ein netter Popsong ist, gebe ich hier sogar (7/10)
r: Gut, zu wissen. Ja, ich empfehle The Enemy. Besonders für Leute mit Britpop-Vorliebe... Ich gebe 8/10
d: Die ich habe!
r: Gut, mit mehr Zaunslatten kann ich ja nich mehr winken

Anhören bei YouTube


#3 … Stars “The Night Starts Here” (VÖ: 03.12.07)
Album: “In Our Bedroom After The War”

doughnut: Moment mal! Da war doch was? Ja genau, diesen Song konnte man sich als ersten für lau und als Vorgeschmack auf das Album "In our bedroom after the war" downloaden. Und nun kommt dieses hübsche Teil als Single im UK raus. Meine Fresse, ich denke, wenn wir uns nicht zusammenreissen, dann endet das hier in einer totalen Lobdudelei. Die Stars, das ist eine feine kleine Popkapelle, die rhodon. ja schon dieses Jahr live erleben durfte, und deren aktuelles Album voll von zuckersüßer Ohrwurmmelodien ist. Man denke nur an "Take me to the riot". Manchmal ist das Leben halt unfair. Wir geben nicht viel auf die Charts, doch ein wenig Qualität in ihnen dürfte nicht schaden. Die Stars spielen das Gebäude 9, dabei sollten sie eigentlich das Palladium füllen, denn sie hätten es musikalisch allemal verdient. "The night starts here" ist was für Träumer, der Anfang eines großen Albums, eines der Alben des Jahres".
rhododendron: Wahre Worte! Die Stars klingen auch nich anders, als James Blunt. Nur mit mehr Stil, Geschmack und Klasse. Aber vermutlich schaffen sie in 2,3 Jahren den Durchbruch mit irgend ner Ballade in "Grey's Anatomy" oder so und dann kennt die jeder und wir ärgern uns, weil wir keine Karten mehr für Konzerte in den großen Hallen bekommen. Hmmm, gönnen würde ich's ihnen trotzdem. Diese Band macht Edel-pop und das macht sie so gut, wie keine andere. So, wie Pop-Musik sein sollte. Dieser Song ist das Paradebeispiel dafür, warum ich mit sagen, dass Popmusik auch seine guten Seiten hat. Diese Musik ist eingängig aber nicht oberflächlich. Ist mir egal, ob's ne totale Lobhudelei ist, aber diesen Song (den man sich immer noch kostenlos downloaden darf) muss man einfach lieben, wenn man gute Songs mag. Oder sind wir nur verkappte Softies?
d: Nein, wir sind lediglich sensibel, udn da stehen die Frauen ja drauf. Pass mal auf, wenn wir nächstes Jahr zum Thriteen Senses Konzert gehen und alles mitsingen können, das wird halt ein erfolgreicher Abend werden. Hoffen wir da mal alles Gute für. Aber nun zurück. Nun ja, der James Blunt Vergleich, haste dich gut rausgeredet, ich finde auch, dass die Texte halt sehr ansprechend sind. Dein Szenario macht mir nachträglich doch etwas Angst. Den Erfolg würde man ihnen gönnen, doch hat man die Band im Endeffekt doch lieber "für sich". Ich sehe jetzt nciht so doe Gefahr, aber Greys Anatomy, diese als Lückenfüller gedachte Sendung, hat uns ja auch schon den ersten Snow Patrol Hit gebracht. Nur hätte ich mir da gewünscht, dass es "Run" oder "Chocolate" gewesen wäre. Hoffentlich kommt es nicht so mit den Stars
r: Nein. Das ist ja die Ironie des Ganzen. Wir lieben die Bands zwar und wollen, dass die ganze Welt sie liebt, aber wenn sie dann von der ganzen Welt geliebt werden, nervt das auch. Siehe Snow Patrol (wobei das letzte Album auch gute Momente hatte). Das neue Stars-Album hat nur gute Momente und das ist der beste. Ich geb da gern noch einmal 10/10.
d: Ich denke, ich werde hier auch mal die volle Punktzahl geben, also (10/10). Weiter geht’s mit...

Video bei YouTube


#4 … Athlete “Tokyo” (VÖ: 19.11.07)
Album: “Beyond The Neighbourhood”

doughnut: Ah, die netten Athlete.
rhododendron: Meine zweite Lieblings-Pop-Band des Jahres! Schön, wenn's passt. Auch Athlete sind toll und das schlimme ist... ich kann's nichmal wirklich erklären. Ich meine, die Songs sind super, aber manchmal auch bissel zu glatt. Vermutlich bin ich einfach schon zulange Fan. Zu wichtig waren "Tourist" und "Vehicles & Animals" für mich. Ja, und nun das neue Album, welches mich allerdings auch nicht enttäuscht hat. Nein, es ist vielleicht sogar ihr bestes. Also ist wohl doch irgendwas an der Band dran. "Tokyo" ist eine ideale Single. Power-Pop-Rock, der einen irgendwie, dank Ohrwurmqualitäten mitreißt. Es gibt sicher bessere Songs auf dem Album, aber dieser eignet sich als Single halt auch sehr gut. Schlimm oder, wenn man's nich erklären kann
d: Ja, Athlete. Ich kenne sie ja erst seit "Tourist" und dieses habe ich, ohne dass du es weißt, "früehr" desöfteren laufen gehabt - dank "Wires" eben. Das war wirklich eine super Single, die danach auch noch, aber da weiß ich gar nicht mehr,w ie diese hieß. Ist auch egal. Die erste Single vom aktuellen Album, "Hurricane", fand ich dann ebenfalls sehr gut, aber Athlete konnten mich nie ganz überzeugen. Und so wie du dir dein gefallen an dieser Kapelle nicht wirklich erklären kannst, so kann ich dieses, ich nenne es jetzt mal durchaus "Missfallen" nicht wirklich erklären. Vielleicht wirklich zu glatt? Zu uninteressant? Ich weiß es nicht, denn irgendwie sind die Songs, wie du ja auch sagst, ganz nett. Aber deine Beschreibung bezüglich Tokyo teile ich dann nicht. ich habe das Album ja durchaus gehört (zufälligerweise noch heute), aber da gibts nicht nur bessere Songs, sondern auch eindeutigere Singles, und an "Hurricane" kommt das wirklich gar nicht, das war dann nochmal so ein kleiner "mid-summer hit". "Airport Disco" oder eine weitere Nummer, deren Titel mir nun ebenfalls nicht einfallen mag ("2nd Hand stores" oder so) wären da schon schöner gewesen. Auch ist "Tokyo" nicht schlecht, doch mag sich das nicht so in meine Gehörgänge schleichen wie die üblichen ihrer Singles.
r: Hmmm, nee, das Teil wirkt wirklich wie "auf Nummer sicher gehen". Hätte auch andere Favouriten gehabt. Was mich wundert ist, dass es irgendwie anscheinend gar kein Video dazu gibt. Da brauchen sie sich auch nich wundern, warum das Album nicht so top läuft
d: Für mich auch ziemlich unverständlich. Wusste aber gar nicht, dass Album scheinbar nicht so gut läuft? Dachte, im UK wären die ne ziemlich sichere Nummer?
r: Ja, ging "nur" auf Platz 5. "Hurricane" war nich ma in den Top 20. Aber die Tour soll ganz gut laufen. Na, auf jeden Fall sind die da drüben aber immer noch bekannter, als hier. Ich wünsche ihnen halt in diesen unsicheren zeiten nur die konstante Möglichkeit, Alben aufzunehmen. Und da ist jeder Misserfolg ja schädlich...
d: Wenn die Tour gut läuft, kommt aber auch einiges in die Kasse gespült. (5/10)
r: Ich muss mir die Tage mal mein Ticket für die kleinen Deutschland-Gigs sichern. Man weiß ja nie. Freu mich drauf. Hab ja auch schon Geld für die sehr feine Limited des Albums ausgegeben. Für "Tokyo" von mir 6/10.
d: Hoffe, dieses Mal finden die Konzerte statt.
r: Ja, einer aus der Band hat sich verletzt, aber diesmal ersetzen sie ihn durch nen Roadie, glaub ich. Bitte nicht nochmal Ausfall, wie 2005. Das verkraftet mein Herz nicht.

Live-Video bei YouTube


#5 … Arctic Monkeys “Teddy Picker” (VÖ: 03.12.07)
Album: “Favourite Worst Nightmare”

rhododendron: Ah, die netten Arctic Monkeys
doughnut: Ja, die netten Arctic Monkeys. Ach ja, die dritte Single. Irgendwie hats lange gedauert, oder? Ich finde, auf AM Singles kann man sich immer besonders freuen, denn das bedeutet im Normalfall jede Menge B-Seiten und hübsche Videos. Umso überraschender ist es diesmal, dass die Arctic Monkeys 100% der Zeit in diesem Video zu sehen sind - sogar die Akne vom Alex nicht, aber ganz ehrlich, das find ich sogar sympathisch, und ich kann da mitfühlen. Whatever, "Teddy Picker" ist ne gute Single, man hätte vermutlich auch jeden anderen Song vom Album nehmen können, dass wie ich meine, zu unrecht ein wenig untergegangen ist. Zumindest scheint es so, zumindest in Deutschland. Die Nummer ist flott, einigermaßen tanzbar und wie grandios die Texte Turners sind braucht man ja auch nicht immer wieder zu wiederholen.
r: Kommt mir schon wieder wie ne Ewigkeit vor, als "Favourite Worst Nightmare" veröffentlich wurde. War ja irgendwann im Frühsommer oder so. Zuerst mochte ich's nicht so, aber nach ner Weile hat sich das echt entfaltet und mittlerweile find ich's wesentlich besser als ihr Hype-Debüt. Die Songs sind einfach vielschichtig und brechen auch gern mal aus dem üblichen Pop-Rahmen aus. "Teddy Picker" ist auch so ein symptomatisches Beispiel. Nen klassischen Mitsing-Refrain gibt es nicht. Mir ist erst jetzt mal wieder nach Hören des Albums aufgefallen, wie eigenwillig und fast schon einzigartig der Sound der Monkeys ist. Das ist was ganz spezielles, was in der Form nix mit Franz Ferdinand oder anderem scheinbar artverwantem Britpop zu tun hat. Verstehste, was ich meine?
d: Verstehe ich sehr gut, wir waren beide auch ziemlich von der ersten Single "Brianstorm" angetan...ich erinnere mich. Das erscheint alles wirklich sehr lange her. War halt auch eines der ersten Alben, kam das nicht sogar schon im April? Ach, ich weiß nicht, ist egal. Es ist halt wirklich so, dass die ihr Ding machen, und das fidne ich äußerst gut, die sind nicht so angepasst, und dieses "aus-der-Reihe-tanzen" wirkt alles andere als aufgesetzt. Da können Milburn und sonstige halt auch nicht mithalten, die haben einfach was. Und ja, die Songs sind vielschichter, brauchen vielleicht ein wenig mehr Zeit, um sich zu entfalten, aber das ist gut so. Ich meine, es gibt langweilige Mucke genug, das ist dann schon eien etwas größere HErausforderung und ich finde, dass sie da ein gutes zweites Album abgeliefert haben. Ich überlege zur Zeit, ob iches noch einrichten kann, sie mir live anzuschauen
r: Ja, richte mal. macht auf jeden Fall Spass. Die neuen Songs kommen live ziemlich gut. Ich bin gespannt, wie sich diese Band entwickeln wird. Glaube nicht, dass sie in die Oasis-Falle tappen und größenwahnsinnig werden. Auf einigen B-Seiten haben sie schon bewiesen, dass sie musikalisch noch mehr drauf haben, als nur diesen Sound. Eine sehr feine Sache. Hätte mich aber auch über meine Favourites "Do Me A Favour" oder "If You Were There, Beware" als Singles gefreut. Geb trotzdem 7/10
d: Vielleicht kommt ja noch eine vierte Single, da würde ich dann auch auf "If You Were There, Beware" hoffen! Eine großartige Nummer! Hierfür gibts dann (7.5/10)
r: Gut, soweit so einig. Zum Abschluss des Jahres noch einen Leckerbissen der besonderen Art

Video bei YouTube


#6 … Spice Girls “Headlines (Friendship Never Ends)” (VÖ: 19.11.07)
Album: “Greatest Hits”

doughnut: Kenne ich nicht, kann ich also nichts zu sagen.
rhododendron: Ach komm. Wie bist du denn vorbereitet? Während ich erstmal ein paar Worte dazu schreibe, schauste dir das mal wenigstens ansatzweise bei YouTube an.
d: Scheinbar vernünftig vorbereitet. im Gegensatz zu dir. Sonst würdest du das auch gepflegt ignorieren. Okay, Spaß beiseite. Ich kenne jemanden, der in seiner Grundschulzeit alle Singles gekauft hat, aber der leidet auch noch heute an grober Geschmacksverkalkung. xD
r: So, um das mal richtig zu stellen, warum ich die Spice Girls gewählt habe. Zu 70% aus Nostalgiegründen und zu 30%, weil wir mal ne Single brauchen abseits dieses ganzen Indie-Scheißes. Kommerzpop noch und nöcher! Ja, was ich hiermit öffentlich bekannt gebe... Ja, ich war mit 12/13 großer Spice Girls Fan! Ja, ich bin männlich. Nein, ich bin nicht schwul! Ich fand die Musik gut und ich fand die Girls attraktiv. Ich wollte gern Geschlechtsverkehr mit Emma Bunton haben, aber wenn ich mir die jetzt so ansehe, such ich mir lieber Alternativen. Die Frage... Warum dieses Comeback? Geld nehm ich ma an.
d: Mein Lieber, du kannst sagen, was du willst. Das ist mein einziger Text zu diesem Lied: Das ist eine harmlose, belanglose Nummer. Ob da Erinnerungen, die Vorliebe zur Popmusik oder alte Liebe, die nicht rostet für dich eine Rolle spielen mag, ist mir egal. Dass sich diese alternden Damen halb nackt im Video rumräkeln reicht nun mal auch nicht, um den Songs ansatzweise besser zu machen, und wenn man Frau Beckham anschaut, macht es das Ganze nur noch schlimmer. Sorry, da setzt es bei mir aus, das ist belanglos, da ist nichts, aber auch gar nichts drin, was mir ansatzweise gefallen könnte. Dann lieber die No Angels. (1/10)
r: Ja, Moment mal. Ich mag die Nummer auch nicht. Und Viktoria sieht aus, wie ein Außerirdischer. Emma und Geri sind aufgedunzen. Lediglich Mel C ist noch erträglich.
d: Mel C hat wohl auch als einzige eine Stimme.
r: Und was die abliefern ist wirklich übelster 90er-Jahre-Schwulst-Pop. Also quasi das gleiche, was sie damals gemacht haben. Rückblickend geht deren musikalische Substanz natürlich gegen "0", wobei ich finde, dass "2 Become 1" immer noch ein schöne Song ist. "Headlines" ist zwar ein leichter Ohrwurm, aber ansonsten Langweilig. Hast ja Recht.
d: Irgendwie sehr langweilig. Und wie stehts dann um deine Bewertung?
r: Ich halte das für eine der schlimmsten Krankheiten des Showbiz... diese Reunions. Und dann diese blöden Ausreden ("Wir verstehen uns wieder", "Da ist noch Chemie"). Quatsch. 12mal Wembley Arena ausverkaufen bedeutet vor allem eins: Moneten. Das gleiche gilt für The Police, Genesis und den Rest vom Schützenfest. Die sollen mir mal was erzählen. Ach, ich geb 3/10. Unterirdisch ist die Nummer nicht. Brechreiz verursacht sie nicht. Aber schon schlimm, was aus denen geworden ist. Hmmm, na ja. Der Spuk ist ja hoffentlich bald wieder vorbei.
d: Da wiederum stimme ich dir extremst zu. Und die machen ordentlich Kohle damit!
r: Und, Kollege. Auf welche Reunion können wir uns nächstes Jahr freuen? Ich hab gehört, Boyzone hätten noch Lust
d: Es gibt nur eine Reunion, die mich in naher Zukunft interessieren wird, es sei denn, Blur vereinen sich fürs nächste jahr. Ansonsten The Verve, alles andere: egal!
r: Ach, Johnny Marr könnte auch mal wieder bei Morrissey anrufen.
d: Nein, auf keinen Fall. Wenn etwas ruhen sollte, dann sie Smiths! Ich bitte dich, das geht nicht.
r: Und Joy Division... wie weit ist die Klon-Technologie denn mitlerweile?
d: Ich denke, dafür müssten sich Sumner & Hook erst mal wieder ausgesprochen haben. Udn das dauert ja bekanntlich acht Jahre und ein mega Song wie Crystal, den Sumner auch nur alle acht Jahre schreiben kann.
r: Vermutlich. Na ja, wir werden sehen, was da kommt. Gut, das war's erstmal für dieses Jahr. Sehen uns dann alle im nächsten Jahr wieder. Gelle?
d: Ich hoffe doch! Wir können die paar Fans die wir haben nicht enttäuschen! (;
r: Nein. Das werden ja vor allen Dingen noch meeeehr. Du wirst sehen.
d: Das legomännchen macht ja auch ordentlich Werbung mit uns. Das finde ich, ist wirklich äußerst positiv anzumerken. Zumal es wirklich schöne Texte schreibt!
r: Ja, auch wenn er sie irgendwie ne Woche später immer wieder editiert. Kleiner Perfektionist.
Wann schreiben wir eigentlich mal wieder was, Mr. Super-Student?
d: Läuft. Ich verspreche: noch in diesem Jahr
r: Na dann. Wir verharren in Vorfreude. Ham wir wieder was gelernt. Auf Wiedersehen!


Video bei YouTube

Sonntag, 11. November 2007

Aufwachen! Euphorie!

The Arcade Fire @ Columbiahalle, Berlin, 08.11.07

Wie groß eine Band mittlerweile geworden ist, erkennt man ja nicht nur an den unzähligen Rezensionen und Kritiken, sowie durch die Tatsache, dass selbst Leute aus dem Bekanntenkreis die Musik hören, von denen man das nie erwartet hätte („Ja, die Kaiser Chiefs, voll cooool!“). Nein, besonders, wenn man auf Konzerte geht, wird man von der Masse an Leuten durchaus überrascht. Und das Konzerte von The Arcade Fire etwas besonderes darstellen hat sich mittlerweile auch über David Bowie und Spiegel hinweg herumgesprochen. Mit welcher Scharr prominenter Fans diese Band auftrumpfen kann, möchte ich nicht nochmal erwähnen. Genausowenig die Tatsache, dass ich noch nie eine schlechte Kritik über sie gelesen hab. Eine Band, auf die sich irgendwie alle Musikliebhaber einigen können und auch müssen. Besonders wenn man die Freude hatte, sie live zu erleben.
So freute ich mich nach dem Southside-Appetizer vom Sommer auf mein erstes vollständiges Konzert dieser großartigen Band. Und nicht nur ich. Die Columbiahalle in Berlin war randvoll mit Menschen denen es genauso ging. Das war mitunter auch der einzige Kritikpunkt des Abends. Nichts gegen viele Menschen, aber das war schon mehr als hart an der Grenze. Ist zwar lustig, wenn man aus der Toilette kommt und schon direkt im Publikum steht, aber wenn man sich keinen Meter mehr bewegen kann ist das nur semi-lustig. Die Luftqualität zollt dann auch ihren Tribut und man kann der Band nur danken, dass sie vorher ein Rauchverbot für die Halle verhängt hat. Gut, nächstes Mal Rang. Da hat man auch mehr Platz zum Tanzen.

Und den braucht man, wenn diese Band erstmal loslegt. Nach der netten, aber reichlich unspektakulären Vorband Wild Light legte das Kollektik um das charmante Frontehepaar Win Buttler und Régine Chassagne dann irgendwann gegen 10 Uhr los. Und wie. Auf den Leinwänden leuchten Fernsehprediger auf, daneben die „Neon Bible“, das Symbol der Band, die mit ihrer Musik und ihren ersten zwei Alben schon so eine Art musikalische Bücher der Offenbarung vorgelegt haben. Fantastische Traumwelten, offensichtlich ausdrucksstark mit viel Pathos und Bombast, aber auch viel Düsterkeit und schlichter Melancholie. Mit Pauken und Trompeten. Wie an diesem Abend. Als mit „Black Mirror“ der verhaltene Opener erschallt, baut sich, synchron zum Song eine langsame Euphorie im Publikum auf, die endgültig mit dem nächsten Block, bestehend aus den Tanzfegern „Keep The Car Running“, „Laika“ und „No Cars Go“, ausbricht und die Band sicher durch den ganzen Abend trägt. Hier wird Musik zelebriert, wie sie momentan nur eine Band macht. Die Berliner Morgenpost schreibt zwei Tage später, Arcade Fire seien die Retter der Popmusik. Und damit haben sie gar nicht mal so unrecht. Arcade Fire zelebrieren Pop und Rock auf einem Niveau und mit einer Größe, wie es dieser Musik gebührt. Die Songs handeln sowohl von Urängsten als auch von der politischen und gesellschaftlichen Stimmung auf dieser Welt. Den schnellen Stücken folgen tolle Balladen wie „Haiti“, durch welches sich Régine so charmant durchträllert, das man mit ihr sofort in selbiges Land fliehen möchte. Gut, aber sie hat ja ihren Will. Die Songauswahl lässt zwar ein paar persönliche Favouriten vom neuen Album („Ocean of Noise“, „My Body Is A Cage“) vermissen, aber recht machen kann man es ja bekanntlich niemandem. Am Ende des ersten Blocks geht’s dann nochmal rund.
Dem euphorischen „Intervention“ (mit echter Mini-Kirchenorgel auf der Bühne) folgt das hämmernde „Power Out“, sowie der vermutlich beste Song der Band, „Rebellion (Lies)“, einer der prägensten Songs des neuen Jahrtausends. Schon jetzt. Auch von der Message her unverzichtbar. Danach ist Schluß, doch Berlin will mehr. Die Menschen jubeln an allen Orten frenetisch. Von der hintersten Reihe, über die Ränge, zu den Menschen an der Bar bis hin zu denen ganz vorne, deren Kondition nochmal gesondert gelobt sein soll. Hier ist keiner enttäuscht, selbst wenn er hinter ner Säule steht und nichts sieht. Und die Band kommt wieder. Win kündigt mit „Surf City Eastern Bloc“ einen Song an, den er damals als Teenager in Berlin geschrieben hat und anschließend läutet er mit der Band das Finale in Form von „Wake up“ ein, jener unbeschreiblichen Stadionhymne, die viel zu groß für die Columbiahalle ist, aber wohl auch zu groß für’s Olympiastadion. Heillose Euphorie unter den Menschen! Und am Ende sind sich wohl auch alle einig, dass dies ein großer Abend war, egal ob man nix gesehen hat, der Sound an manchen Stellen doof war oder einem auf die Füße getreten wurde. Ich weiger mich davon zu sprechen, dass diese Band momentan auf ihrem Zenit spielt, aber andererseits: was soll da noch kommen? Hoffentlich irgendwas! Hoffentlich mehr! Und hoffentlich erreichen sie noch mehr Menschen mit ihrer traumhaften Musik! Denn dann würde es der Welt vielleicht ne Spur besser gehen... hmmm, na ja, oder zumindest würden sie vielleicht in ner größeren, geräumigeren Location spielen.

Setlist: 01 Black Mirror 02 Keep The Car Running 03 Neighbourhood #2 (Laika) 04 No Cars Co 05 Haiti 06 Black Wave/ Bad Vibrations 07 In The Backseat 08 Neon Bible 09 Age of Consent 10 (Antichrist Television Blues) 11 The Well And The Lighthouse 12 Neighbourhood #1 (Tunnels) 13 Intervention 14 Neighbourhood #3 (Power Out) 15 Rebellion (Lies) 16 Surf City Eastern Bloc 17 Wake Up

Freitag, 9. November 2007

Entscheidend ist die Größe

Editors / The Boxer Rebellion @ Georg-Elser-Halle, München, 07.11.07

Die Wolken hängen tief an diesem Abend in München. Regen und Wind wechseln sich ebenfalls in ihrem bizarr-kalten Spiel ab. Melancholie liegt in der Luft. Da passt ein Besuch bei einer der momentan besten Bands dieses Planeten also bestens. Die Editors, jüngst hier auf Nobono zur Band des Jahres gewählt, sind eine Klasse für sich. Kaum ein Debüt war so überzuegend wie „The Back Room“ und der diesjährige Nachfolger „An End Has A Start“ geht die Richtung konsequent weiter. Große Gefühle, in düsterer Umgebung.
Doch vorher gebührt mein gesonderter Dank an The Boxer Rebellion, ebenfalls aus dem UK. Der Begriff „Support Act“ würde dieser Band ein wenig spotten, denn sie war dem Hauptact mehr als ebenbürdig. Ihr 2005er Debüt „Exits“ lief bei mir in den letzten Wochen auf schwerer Rotation. Unter der Rubrik „Mixtape“ oder auch bei Last.FM direkt kann das übrigens kostenlos runtergeladen werden. Umso wichtiger, da das Album momentan nicht mehr gepresst wird, weil die Rechte bei der alten Plattenfirma liegen. Aber diese Band hat das gewisse Etwas. Die Quintessenz aus vielen Spielarten des Britpop/rock in den letzten, sagen wir mal, 10 Jahren. Von der ruhigen Coldplay-Ballade, über den Noise Rock der Coopter Temple Clause (R.I.P.), bis hin zu den von mir allseits beliebten Post-Punk-Anleihen. Diese Band hat etwas. Größe und musikalische Substanz, welche auch die neuen Songs, die man sich bei MySpaceanhören kann, besitzen. Jetzt muss sie bloß noch jemand signen. Also bitte Werbung machen, so gut es geht.

Nun aber zum eigentlichen Hauptact, der von Anfang an zeigte, was er so auf dem dunklen Kasten hat. Bereits mit dem fulminanten Opener „Lights“ hat mich die Band. Gut eigentlich schon, wenn sie auf die Bühne kommt, aber trotzdem. Danach wird aufs Tempo gedrückt. „Bones“ mit diesem unverkennbaren New-Wave-Disco-Beat, der gleich auch nochmal bei „An End Has A Start“ benutzt wird. Eigentlich bei ner Menge Songs, fällt mir grad auf. Auch, egal. Immer wieder werden die stampfenden Indie-Hymnen unterbrochen von großen Stadionrock-Momenten, wie dem fulimnanten „The Weight of The World“ (Gänsehaut!) oder „Escape the Nest“, mit diesem Monster von Gitarrenriff. Dazu das Flehen und die Verzweiflung in den Worten und Gesten von Sänger Tom Smith, der einmal mehr seine grandiosen Entertainerqualitäten unter Beweis stellte. Ein Mann, der in seiner Musik aufgeht, Erfüllung findet. So wirkt der schlagsige Lockenkopf permanent. Er rennt von einer Ecke zur anderen, auch gern mal um das Piano drum, er hämmert abwechselnd auf Gitarre und Piano ein. Er schreit, er wedelt mit den Armen, er erspringt Piano und Schlagzeug mit Leichtigkeit. Dieser Mann hat etwas Besonders, seltsames in seiner Art und Weise. Aber das macht auch die Faszination dieser Figur Tom Smith aus, welche ich, wie viele andere weibliche Fans teile. Und das obwohl ich hetero bin. Aber dieser Mann lebt seine Songs und geht in ihnen auf. Genauso wie der Rest der Band, wobei die es sich sicherlich weniger expressionistisch anmerken lassen.
Smith und seine Kollegen waren in bester Spiellaune. Munter reihen sich die Hits des Debüts, wie „All Sparks“ oder „Munich“ neben die Songs von der neuen Platte wie „Spiders“ oder „The Racing Rats“, was aus meiner Sicht der beste Song des Abends war. Dazu gibt’s mit „Banging Heads“ nen sehr okaye neuen Song, sowie mit „You Are Fading“ eine alte B-Seite, welche aber mittlerweile am Ende zu einer riesigen Soudwand aufbaut, die einen, wie so viele Songs der Band, in ihrer Größe fast zu erschlagen scheint. Die Georg-Elser-Halle ist ja noch nicht so groß, wobei ich mir sagen lassen hab, dass sie letztes Jahr noch in einer kleineren Location gespielt haben sollen. Dennoch schreit alles an dieser Band nach Größe. Von der Musik über die Gesten. Und wenn die Leute jetzt noch verstehen, dass dies nicht unbedingt was schlechtes bedeutet, dann kann man diese Band auch in Zukunft noch lieben. Wenn sie sich nicht verstellt und authentisch bleibt und weiterhin so tolle Songs über Zweifeln, Tod und Vergänglichkeit zu unseren Leben beisteuert. Oder auch gern andere. Ich hab’s schon beim letzten Gig vor 1 ½ Jahren gesagt, aber diese Band hat eine Zukunft. Eine Große! Auch, wenn mir das manchmal nicht gefallen will, aber verdient haben sie’s. Am Ende verabschiedet man sich höflich und Tom Smith bittet, doch mal auf der MySpace Seite von The Boxer Rebellion vorbeizuschauen. Denn auch die sollen eine große Zukunft vor sich haben. Recht hat er und ich hoffe, ich kann in ein paar Jahren auch sagen, dass ich bei beiden Recht hatte.

Setlist: 01 Lights 02 Bones 03 Bullets 04 And End Has A Start 05 The Weight Of The World 06 Blood 07 Escape The Nest 08 Banging Heads 09 All Sparks 10 When Anger Shows 11 Spiders 12 The Racing Rats 13 Munich 14 Open Your Arms 15 You Are Fading 16 Smokers Outside The Hospital Doors 17 Fingers In The Factories

nobono

currently resting in peace. 2007 - 2011

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelles ...

Protest!!
Oh, menno!wie schade.ich befürchte, eine n21-protestwelle...
stephox (Gast) - 29. Aug, 13:17
A Start Has An End
Unser Blog verzieht sich aus der Blogosphäre. Ein paar...
rhododendron - 22. Jul, 16:45
stimmt!
ich stimme dir zu 100% zu. langweilig war das gestern,...
Astrid (Gast) - 19. Jul, 17:19
Götterdämmerung
Für ein einzelnes Gastspiel beehrt der Altmeister der...
rhododendron - 19. Jul, 13:48
Chillaxing
PBMR präsentiert sein 'finales' Mixtape ... relaxte...
rhododendron - 16. Jul, 14:26
Danke
Hört man immer wieder gern. Besonders schön, wenn's...
rhododendron - 8. Jul, 13:49
blog
ich verfolge hin und wieder deinen Blog und wollte...
ZoneZero (Gast) - 6. Jul, 18:04
Kurz und Bündig - 07/2011
Once more with feeling... ein verliebter Traumtänzer,...
rhododendron - 1. Jul, 15:55

Durchforsten ...

 

Besucherzahl seit März 2010 ...

Status

Existent seit 6698 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 29. Aug, 13:17

Credits


Ausgehen
Diskurs
Listen
Mixtape
Mottenkiste
Plattenteller
Ranking
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren