Donnerstag, 27. März 2008

rhododendron's ranking - 13/2008

Endlich ist sie da. Um es mit den Worten von Deutschland’s Rap-Urgestein Samy Deluxe zu sagen: „Eine Alternative zu dem ganzen Standard-Mist!“ Die heißt in diesem Fall rhododendron’s ranking und sollte an eurer Stelle besser schnellstens zum Gradmesser für gute, aktuelle Musik werden! Einmal wöchentlich (ich versuch’s so Sonntag/ Montag) hinzubekommen gibt es an dieser Stelle auf NOBONO eine Auflistung meiner aktuellen, wöchentlichen 20 Lieblingssingles. Besondere Kriterien gibt’s eigentlich nicht. Gut... Leona Lewis oder den Kuschel-Klingelton-Hasen werdet ihr da jetzt nicht drin finden, aber ansonsten ist das ein relativ frei gestaltetes Ranking an guten Songs. Also, sollte euch irgendwie ein Song auffallen oder interessieren, seid hiermit versichert, dass es ein halbwegs guter sein muss. Ansonsten freu ich mich, wie immer, über jeden Kommentar bzw. Kritik über meinen Geschmack. Warum nicht. Rückwirkend hier also für diese Woche (die 13. Kalenderwoche, deshalb die Nummer, Freunde), das aktuelle Ranking.

01.(NEU) The Last Shadow Puppets „The Age Of Understatement
02.(NEW) The Kills “Cheap And Cheerful”
03.(NEW) MGMT “Time To Pretend”
04.(NEW) Elbow “Grounds For Divorce”
05.(NEW) The Whip “Trash”
06.(NEW) Mobius Band “Hallie”
07.(NEW) Operator Please “Get What You Want”
08.(NEW) Does If Offend You, Yeah? “We Are Rockstars”
09.(NEW) Vampire Weekend “A-Punk”
10.(NEW) Editors “Push Your Head Towards The Air”
11.(NEW) Tegan And Sara “Back In Your Head”
12.(NEW) Trentemmøller “Miss You”
13.(NEW) The Kooks “Always Where I Need To Be”
14.(NEW) The Aim Of Design Is To Define Space “Geboren im Winter”
15.(NEW) The Ting Tings “Great DJ”
16.(NEW) Adam Green “Morning After Midnight”
17.(NEW) OneRepublic “Stop And Stare”
18.(NEW) Kate Nash “Pumpkin Soup”
19.(NEW) Eskobar “Hallelujah New World”
20.(NEW) The B-52’s “Funplex”

Sonntag, 23. März 2008

Delusions of Grandeur

Muse sind die beste Live-Band der Welt! Ihr habt's immer noch nicht gerafft? Dann schaut euch gefälligst Haarp - Live From Wembley Stadium an und erstarrt in Ehrfurcht!

Ich weiß gar nicht, wann es war, aber irgendwann vor nicht allzu geraumer Zeit müssen Muse irgendwie ganz schleichend den Übergang von der etwas verrückten Alternative Rockband hin zu einer der größten Bands des Planeten geschafft haben. Und trotzdem scheinen es immer noch nicht alle gerafft zu haben. Und hier das ultimative Kaufargument für die unscheinbarste Stadionrockband der Welt... "Haarp" heißt das gute Teil. Vergesst am besten gleich die CD. Ich meine, die ist gut und bringt auch Live-Atmosphäre rüber, aber wirklich wichtig ist nur diese DVD, auf welcher das Trio die neuerbaute Wembley Arena im Eiltempo zu ihrem Tempel macht. Muse gelten nicht umsonst als die beste Liveband der Welt. Ein Konzert von ihnen zu erleben ist immer ein energetisches, audiovisuelles Vergnügen. Laut, Virtuos, Hochmusikalisch und voller Kraft. Eben, wie diese Band.
Das Konzert als solches lässt keine Wünsche übrig. Gut, Muse-Fans der ersten Stunde vermissen alte Knaller, aber ich finde auch die neuen Songs bringen es voll. Ist ja nicht so, dass Muse was falsch machen können. Wenn man ein Konzert mit dem Monster von Song, "Knights of Cydonia", beginnt, kann eh nicht viel falsch laufen. Ansonsten reihen sich all die großen Muse-Klassiker (gut, außer "Muscle Museum" und "Bliss", die wohl leider der Scherre zum Opfer fielen) aneinander. Und London ist von Anfang an dabei. "Hysteria", "Time Is Running Out", "New Born" strotzen vor Kraft. "Invincible" zeigt, dass die Band auch Stadionrock drauf hat und auch die Balladen, wie "Unintended" und "Blackout" wissen zu begeistern. Und dann erst dieses Finale. Exzess bei "Plug-In Baby" und "Stockholm Syndrome". Es gibt keinen Zweifel. Dazu eine Band in Spiellaune. Matthew Bellamy gibt einmal mehr das virtuose Musikgenie und entlockt seiner Gitarre und seinen Stimmbändern dabei Töne, die einen die Sprache verschlagen lassen. Und diese Arena. Riesige Videoleinwände, Konfetti, Lichter in Massen und Tänzerinnen an Ballons... Muse haben keine Kosten gespaart und das zahlt sich am Ende auf. Diese DVD hinterlässt einen mit staunenden Augen. Und der Neid, auf die, die da waren ist groß. Aber wenn es so weiter geht, werden auch die anderen Fußballstadien der Welt bald nicht mehr auf Muse verzichten können. Dazu ist diese Band zu gut, zu hochwertig, zu energiegeladen und zu ambitioniert. Und wer das bisher noch nicht rafft, dem sage ich abschließend wirklich nochmal einen Klischeesatz: "DAS MUSS MAN GESEHEN HABEN!"

Live: "Intro" + "Knights Of Cydonia"

Live: "Time Is Running Out"

Live: "Starlight"

Mittwoch, 19. März 2008

Durch die Linse der Kamera

Editors am 14.03.2008 @ KuFa, Krefeld VS.
Editors am 19.03.2008 @ Conne Island, Leipzig

Es ist wieder soweit! Nachdem die Editors die großen Städte Deutschlands erst im vergangenen Winter betourt haben, beehren sie im aufkommenden Frühling nun die kleineren Clubs der Republik. Gerade dieses Geschenk nehmen wir dankend an und verschaffen uns ein Bild von den Konzerten. Doughnut in Krefeld, rhododendron in Leipzig. Hier Impressionen

1. Wer? Wie? Was?

doughnut: Vergangenen Freitag war es soweit und Gott, ja, ich war aufgeregt. Immerhin, im Gegensatz zu rhododendron, sollte dies mein erstes Editors Konzert überhaupt werden. Kaum vorstellbar? ja! Und dann auch noch so in der Nähe, denn die Kufa ist quasi der Ort, wo ich zur Welt kam. "How can you always be late for your arrival?" konnte es am Freitag also nicht heißen, denn eher zu früh als zu spät standen wir schon vor der Halle, ahnend, dass wir sicher nicht die einzigen wären. Man muss sagen, die KuFa ist klein. Sie hat zwei Hallen, ist gemütlich, und eignet sich perfekt für in Deutschland eher unscheinbare Indie-Acts von der Insel und fasst gut 1000 Leute. Als mir letzten Dezember mitgeteilt wurde, dass uns nun die Editors beehren würden, war ich quasi sprachlos, denn solche Bands sieht man hier eher selten. Die Editors, einer der aufstrebenden, wichtigsten Bands unserer Zeit, die mit ihrem epischen, glanzvollen Sound U2 locker an Wand spielen können - und hier interessiert sich keiner dafür. Fasst keiner, und vor allem scheinbar nicht die Jugend, denn...

rhododendron: Och, ja, ein alter Hase bin ich jetzt quasi was die Herren Editors angeht, war es doch gestern immerhin das 4. Mal, das ich die Kapelle live bestaunen durfte. Aber das tut der Euphorie ja bekanntlich keinen Abbruch. Warum auch? Heillose Euphorie bei dieser Band mit ihren euphorischen Hymnen. Außerdem war die Location reizvoll. Das Conne Island hat den Flair eines kleinen, feinen Hinterhofschuppens und die Band vor nicht mal 1000 Leuten sollte eigentlich mitlerweile keine Selbstverständlichkeit sein. Eine Freundin, die ich mithatte kann davon ein Lied singen, da sie die Band 2 Wochen vorher in London vor über 10.000 Leuten inkl. Videoleinwänden und so’n Kram gesehen hat. Also heut ne Spur kleiner. Warum nicht. Dennoch hatte ich den Eindruck, die Band hätte echt ne größere Location verdient. Bei der Wucht und Breite, die ihre Musik ausstrahlt, wird einem so ne Location nur bedingt gerecht. Aber andererseits hat das auch seinen Reiz, in der 2. Reihe die Spucke von Tom Smith aufzufangen

2. Und wer kommt da so hin?

d:...meine Begleitung wie ich waren ziemlich überrascht, welches Publikum wir vor Ort vorfanden. Es ist keine Diskriminierung oder ähnliches, eher ein trauriges Protokoll für Krefelds Jugend wenn man sagen muss, dass rund 3/4 der Leute älter als 25, Anfang 30, sogar zwischen 40 und 50 waren. Da kommt natürlich die Frage nach der Referenz auf! Hat dies etwas damit zu tun, dass die Editors schon zu Beginn ihrer Karriere stets gerne mit Interpol, Joy Division und The Cure in einen Topf geworfen wurden? Nun, zumindest einige scheinen auch deswegen hier zu sein, sieht man doch einige mit Shirts, die Hinweise auf ein New Order-Fandasein schließen lassen. Die Editors selber könnten sich davon unbeeindruckt zeigen, geben dem Affen aber mit einer Performance von The Cure's "Lullaby" Zucker und die Leute nehmen dies mit Wohlmut zur kenntnis! Zu erwähnen ist noch, dass viele benachbarte Niederländer und auch Engländer angereisten, um das Editors Konzert im Detroit Deutschlands, wie es der ME einmal schreib, miterleben zu können.

r: Ach, im Gegensatz zu doughnut ist mir das Publikum eh relativ egal, weil die Band ja nur für mich spielt. Das nennt man Psychologie oder so ;-) Dennoch muss ich den Sachsen ein Kompliment machen... gut geschlagen, wobei ich das Gefühl hatte, das ab den zweistelligen Reihennummern die Stimmung etwas nachlies. Allerdings muss ich auch zu deren Verteidigung sagen, das ich mich während des Konzertes nicht wirklich umgedreht hab und kontrolliert hab. In den ersten Reihen ging es ganz ordentlich ab, zumindest zentral, wo ich stand. Könnte natürlich mehr sein, weil es die Editors sind und da bitte alle mitmachen sollen, aber ging schon. Zum Durchschnittsalter kann ich nich viel sagen. Viele hübsche Menschen am Start. Zählt denn das?

3. Und nun zum Konzert

d:Wenn man dermaßen rechtzeitig an Ort und Stelle ist, muss man auch mal gut und gerne etwas warten, bis man den Hauptact zu Gesicht bekommt. Sichtlich unbeeindruckt zeigt sich das Publikum gegenüber der beiden Vorbands Red Lights Company und der Mobius Band. Stattdessen galt die Aufmerksamkeit eher den beiden Bars, wo das Bier und Geld ordentlich zu fließen begann. Was gibts zu den Vorbands also zu sagen? Als Gutmensch schaut man sich die natürlich an um anschließend gepflegt drüber meckern zu können. Hier aber nicht, oder? Nun ja, zugegeben, von Red Lights Company kann man nur schwer beeindruckt, oder besser noch beeindruckt sein, wenn man auf faden, langweiligen, 0815 Indie-Rock steht, den man an allen Ecken schonmal irgendwo gehört hat. Nach dem Motto "auf alt bewährtes vertrauen udn bloß nichts neues wagen" ist man hier in Stagnation stecken geblieben, ohne eine großartige Bandkarriere hingelegt zu haben. Da hilft auch die Placebo-gedächtnis Stimme nichts, das war nichts, Jungs! Und nun, die Mobius Band. Vorab: Die kam beim spießeigen Indie-Publikum um die 30 überhaupt nicht an, denn scheinbar ist man sich heir zu schade für elektronische Spielereien, lustig fiependen c64 Sounds und einem Deutsch sprechenden Frontmann, der spontan auch Publikumsrufe wie "BORING!" gekonnt mit "Ah, langweilig" übersetzen konnte. Nicht das Publikum, sondern Mobius Band zeigten sich unbeeindruckt von dem größtenteils zelebrierten Desinteresse und umso mehr Spaß hatte ich, denn Mobius Band klangen mit ihrer gekonnten Symbiose aus Elektronik und Schlagzeug + Gitarre angenehm erfrischend. Die Stimme des Sängers schien gleichermaßen gelangweilt wie sympathisch, das man sich dem kaum entziehen konnte. Höhepunkt des 30 Minütigen Schaffens: Sichtlich das auch myspace bekannte "Friends like these" mit dem prädikat "hitverdächtig!" Um knapp halb 11 war es nun soweit, die Editors betraten die and und eröffneten ihre gut 90 minütige Setlist mit Camera - Gänsehaut! In den folgenden 90 Minuten erlebte man einen Tom Smith in Hochform, der sich sichtlich angetan von der aus allen Nähten platzenden KuFa zeigte und eine routinierte, eher unauffällige Begleitband. Ziemlich beeindrucken ist es, wie Tom Smith innerhalb eines halben Songs sämtliche Ecken und Klaviere wie Bühnendeko besteigen und erkunden kann, und zwar in einem Tempo und in Bewegungen, die einem der Hausarzt nur zur Rückenschulung empfehlen würde. Egal, ob Tom Smith die Gitarre dabei hat oder nicht, die ganz hoch oder runter hält, das Klavier besteigt, hinuntersteigt - es erscheint alles wie eine Art Ballett, passend zu Songs wie "The weight of the world" - wo es keinerlei Beteiligung des Publikums gab, sondern Totenstille. Gen Ende ist man relativ beeindruckt, hat leider aber auch den Eidnruck, dass Krefeld an diesem Abend nur eine Station von vielen war, denn schließlich ist es eine World Tour. Tom Smith fand ofmals nicht die passenden, dafür aber altbewährte Zwischenrufe wie "Danke" und "Thanks" . Eine gewisse Routine schleicht sich scheinbar auch bei den Songs ein, die zu 90% fasts o wie auf Album klangen, sodass man sich eine gewisse Überraschung doch gewünscht hätte.

r: Glück für uns... wir hatten nur die Mobius Band. Und die kam sehr gut beim Publikum. Fand sie auch sehr gut, obwohl der eine von ihnen stellenweise wirkte, als sie er gerade beim Tom-Smith-Lookalike-Contest rausgepflogen. Dennoch schicker Indie-Casio-Whatever-Pop. Hätt ich noch Geld gehabt, hätt ich mir vielleicht hinterher noch ne CD gekauft. Die haben so mitleidig geschaut, die guten.
Ja, zum Konzert muss man selber nicht viel sagen... doughnut hat ja bereits fast alles geschrieben und viel Unterschiede kann man in den 5 Tagen nicht erwarten. Die Band war gut drauf (oder hat uns gut was vorgespielt) und Tom hatte sie alle drauf, die einstudierten Aktionen. Vom Sprung auf das Klavier, bis zum epileptischen Umherrennen. Und immer schön die Hands out reachen! Aber ich schau diesem Mann gern zu, weil er seine Musik lebt und den Sound versucht auszuschöpfen und stellenweise einfach ausrastet. Und das muss bitte auch so sein. Wir sind hier bei den Editors, jener Band, deren euphorische Hymnen über Tod und Verzweiflung schon in so mancher Lebenskrise hilfreich waren. Das Publikum applaudierte lautstark, vermutlich weil die Meisten das gerafft haben. Ich glaube, Smith selber kriegt während des Konzertes eh wenig mit. Der taucht in seine Welt ein und ist da gut aufgehoben.

4. Songauswahl

d:Ehrlich gesagt gibt es keine großen Überraschungen, daher auch wenig zu sagen. Angesichts der aktuellen Single wurde nun auch "Push..." wie das The Cure Cover "Lullaby" und alle aktuellen wie vergangenen Hits und die B-Seite "You are fading" gespielt. Zwei junge Damen neben mir schienen auch nur die aktuellen Nummern zu kennen und waren demzufolge bei "Racing Rats" und "Smokers" sehr aus dem Häuschen. Álso wurde das gespielt, was man hören wollte.

r: Ja, hier auch die exakt gleiche Setliste. Im Gegensatz zu den Herbstgigs gab’s zwei Änderung... Das Cure Cover machte sich hervorragend. Wobei ich glaube, nur ein Bruchteil des Publikums hat’s erkannt. Auch die dezente Akkustikversion von „Push Your Head...“ wirkte angenehm in den Ohren und zeigte einmal mehr die musikalische Bandbreite der Band. Die Hits mussten natürlich sein. Persönliches, geheimes Highlight war die aufgemotzte Version von „You Are Fading“, bei der ich das Gefühl hatte, sie wird auch mit jeder Performance größer und aufgemotzter. Der helle Wahnsinn! Aber schön, dass sie das Ding immer noch fest im Programm haben!

5. Und die Stimmung?

d: Ich musste kurz überlegen, ob ich nicht "enttäuschend" schreiben sollte, aber mir gefällt "entspannt" dann doch besser. Ich meine okay, irgendwo ist es verständlich, dass man nicht bei allen Editors Songs abgehen kann, aber in der Masse war von vorne bis hinten (damit ist sowohl das Publikum als auch der zeitliche Verlauf gemeint) kaum Bewegung drinne. Selbst beid iesem gigantischen Feuerwerk von Hits zum Schluss muss man sich wohl gedacht haben, "wir bleiben lieber mal stehen udn klatscheb iem Refrain mit". Also alles in allem ziemlich entspannte Wohlfühl-Kuschelamosphäre ohne Pärchen, aber mit einem scheinbar wenig Konzert-routiniertem Publikum. Wer weiß, vielleicht waren einige auch zum letzten Mal bei der Cure World Tour 1988 unterwegs.

r: Mensch, doughnut lässt kein gutes Haar an den Krefeldern. Bei Leipzig kann ich nur die ersten 4,5 Reihen beurteilen, weil ich mich während das Konzertes nicht wirklich umgedreht hab. Gab’s ja auch Wichtigeres zu sehen. Aber die Stimmung war ganz ordentlich. Ein paar sorgten da für Stimmung, aber sehr angenehm. Geschubst wurde glücklicherweise nur dezent und damit kann ich als Pogo-Feind (bzw. Pogo-Feind bei Nicht-Pogo-Bands) sehr gut leben. Wie’s dahinter aussah weiß ich nicht. Vermutlich ne Menge „stiller Genießer“ (PS: Ich werde euch niiie verstehen... gut, vielleicht, wenn ich 40 bin). Applaus gab’s aber dennoch sehr viel. Die Euphorie war sehr groß und ich glaub, die Band hat’s gemerkt und ihr hat’s gefallen.

6. Und was bleibt?

d: Ein gutes, erstes Editors Konzert mit der Erkenntnis, dass sowohl Album 1 als auch der Nachfolger "An end has a start" ganz große Nummern mit zumindest der Bescheinigung für den Stadien-Gig nachweisen können. Ob wir das wollen, ist natürlich eine andere Sache, denn wie man weiß, spielen die Editors in England schon die 10.000er hallen und da ist so eine Clubtour durch Deutschland genau das richtige gewesen, um die Editors überhaupt oder näher kennen zu lernen. Es folgt, ein Einblick in rhododendrons eigener Editors Welt.

r: Einmal mehr hat mich diese Band live gefesselt. Und dabei nur leicht an Begeisterung verloren. Ich rechne es der Band mehr als hoch an, das sie so kleine Locations, wie Krefeld oder auch Erlangen mitnimmt, obwohl sie es eigentlich nicht muss. Sicher, das ist leicht verdientes Geld, aber trotzdem keine Selbstverständlichkeit. Die Band ist nachwievor ne Macht für sich. Ihre Songs sind Soundmonster und die ersten 2 Alben bereits jetzt für mich und doughnut moderne Klassiker. Die Band möchte auf Album Nr. 3 gern die rohe Live-Gewalt ihrer Gigs einfangen. Das könnte interessant werden, denn wenn man sie live erlebt, merkt man die hohe Spielfreude und Musikalität der jungen Herren. Sicher wird die Faszination mit keinem Gig größer, aber die Band bleibt auf nem hohen Niveau. Und die Tatsache, dass wir jetzt ein paar Monate Ruhe haben bevor wir sie noch einmal im Sommer auf dem MELT! sehen, lässt mich schon wieder strahlen. Denn ich bin mir sicher, das sie dann wieder begeistern. doughnut zum zweiten und mich zum fünften Mal.

Setlist: 01 Camera 02 An End Has A Start 03 Blood 04 Bullets 05 The Weight Of The World 06 Escape The Nest 07 Lights 08 When Anger Shows 09 Spiders 10 Lullaby 11 All Sparks 12 Munich 13 Push Your Head Towards The Air 14 Bones 15 Fingers In The Factories 16 The Racings Rats 17 You Are Fading 18 Smokers Outside The Hospital Doors

Donnerstag, 13. März 2008

The Songs That Saved My Life - Teil Vier

Ohne viel Worte. 5 weitere, sehr gute, sehr wichtige Songs



#16 / Art Brut “Nag Nag Nag Nag”

So, nach all dem Pathos und den melancholischen Balladentum (ja, ich bin ein Softie) nun mal etwas, was wirklich rockt. Indie-Rock, meine Freunde! Und unter den lebensrettenden Songs? Und dann auch noch Art Brut? Warum die lustige Kapelle um Edward Argos und nicht Maximo Park, Arctic Monkeys oder Co.? Ich werds euch sagen… weil ich Eddie Argos kapiert hab. Sicher, augenscheinlich sind Art Brut ne lustige Spaßkapelle, aber mit „Nag Nag Nag Nag“ haben sie unweigerlich einen der treffendsten Songs über mein Leben geschrieben. Bzw. Mr. Argos, was mich zu der waghalsigen These führt, das wir zwei eigentlich ähnlich gestrickt sind. Etwas chaotisch, nach außen hin lustig, aber irgendwie auch nur „grown up now, but refused to learn.“ Dazu den besten Refrain ever… „A record collection reduced to a mixtape, headphones on, I’ve made my escape. I’m on a film with personal soundtrack, I’m leaving home and I’m never gonna come back“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ein Song getrieben vom Wunsch nach Geltungsbedürfnis und Bedeutung (“learning lyrics from the CD inlay, just to impress people with the stupid things I say”). Zugleich fordernd und voller Energie. Eddie’s Bestätigung. Ein Pläydoer für ein Leben gegen die Norm und für persönliche Freiheit. Und für dieses Musiknerdism-tum, welches ich selber pflege zu leben. Dass dies der falsche Weg ist, wissen wir alle, aber das ist mir egal. Meine Entscheidung. Ich will ja am Ende nix bereuen. Quasi meine persönliche Indierock-Power-Freiheitshymne untermalt mit witzigem Text, der aber einen mehr als ernsten Grundtenor hat. Ich glaub, so nen Song verstehen eh nur Jungs, die so sind wie ich und der Eddie. How many girls have we seen naked?

Release: 2006 / Album:It’s A Bit Complicated, Video ansehen


#17 / Robbie Williams “No Regrets”

Oh Gott, was kommt denn nun? Ich weiß… Weder Dylan, noch Bowie in der Liste, aber die olle Hackfresse. Nun, ich habe nen Pop-Background (Thom Yorke weiß, wovon ich rede) und wer das bist jetzt noch nich gemerkt hat, der merkt es jetzt. Immerhin habe ich nicht „Angels“ genommen. Aber warum „No Regrets“, eine der vergessenen Singles des guten Mannes? Nun, mir persönlich war der Song sehr wichtig in meiner Jugend, als er veröffentlicht wurde. Ich habe ihn damals verschlungen, weil ich ihn wie damals für perfekt halte. Immerhin hat er mich dazu gebracht, das ansonsten sehr mickrige zweite Album von Robbie zu kaufen. „No Regrets“ ist ein perfekter Popsong, den man sich öfters anhören kann, ohne das er langweilig wird. Produziert von… ta-dah! Den Pet Shop Boys! Wer mich kennt, weiß, dass ich die verehre. Keine Ahnung, ob das jetzt Zufall ist, das ich ausgerechnet diese Kollabo mag. Vermutlich nicht. Zu perfekt ist die musikalische Untermalung, der Mix aus Leichtigkeit und Pathos. Dazu Robbie’s feine Worte (oder sollte ich lieber Stephan Duffy sagen?). Sicher ein Hasslied gegen die ehemaligen Take That Mitglieder (die 10 Jahre später im UK erfolgreicher sind, als Mr. Williams… Hallo, Ironie), aber das ist mir relativ egal. Denn man kann das auch für sich selber interpretieren, wie’s ja mit Musik meistens ist. Und nichts bereuen oder anzweifeln ist immer ein gutes Lebensmotto. Seit jeher. Ich hab mir die Nummer nach langer Zeit vorhin mal wieder angehört und sie hat echt nichts von ihrer Qualität verloren. Wenn sich Robbie mit den richtigen Leuten umgibt kann er schon ein paar 1a Pophymnen schreiben. Dieser Song ist wirklich gut! Sicher, aalglatt wie die meisten seiner Songs, aber wer ein wenig Gespür für gute Popmusik hat, der wird hoffentlich verstehen, was ich damit meine.

Release: 1998 / Album:I’ve Been Expecting You, Video ansehen


#18 / Sigur Rós “Untitled #1”

So, es folgt wieder etwas credibileres. Ja, Sigur Rós… wo soll ich da anfangen bzw. wo aufhören? Muss zu dieser Band noch was gesagt werden, außer, dass sie die vermutlich wichtigste momentan existierende dieses Planeten ist? Vermutlich nicht. Sich für einen Lieblingssong von Sigur Rós entscheiden ist unmöglich, da sie prinzipiell nur gute Songs haben. Dass diese Musik etwas Besonderes ist, muss ich ja irgendwie auch niemandem mehr sagen. Diese Musik lässt dich erschaudern und erschüttern, schafft es dir sowohl ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern als auch mit dem Gedanken des Selbstmordes zu spielen. „Untitled #1“ gehört zu letztere Gattung. Bzw. hat er keinen Namen. Genauso, wie das ganze 2002er Album keinen Namen hat. Auch die Sprache ist keine irdische. Aber das ist alles nicht wichtig. Was zählt, ist dieser Song, der es auch nach Jahren immer noch schafft, mich bei jedem Hören erschaudern zu lassen. Zu traurig, zu bewegend, zu wunderschön ist er. Da ist der Rest unwichtig. Man spinnt sich seine eigenen Lyrics im Kopf zusammen, gibt dem Song eine eigene, persönliche Bedeutung. Die traurige Grundstimmung des Songs tut ihr Übriges. Sowie auch das wunderschöne traurige Video von Floria Sigismondi, ein Plädoyer gegen den Krieg. Eigentlich kann ich mir weitere Worte sparen. Das Ziel des „( )“-Albums war es, die Musik sprechen zu lassen, unvoreingenommen, ohne irgendwelche Zusatzinfos. Vielleicht solltet ihr das jetzt auch machen. Und Sigur Rós lieben lernen. Dazu ist ihre Musik zu essentiell in dieser Welt. Und ja, ich gehe soweit zu sagen, dass sie eine der wichtigsten Bands unserer Zeit sind. Hört sie euch an und ihr werdet es verstehen!

Release: 2002 / Album:( ) , Video ansehen


#19 / The Go-Betweens “Finding You”

Oho… The Go-Betweens. Legenden des Independent-Rocks. Ich könnt jetzt so tun, als würde ich mich extremst mit denen auskennen. Tu ich aber leider nicht. Ehrlich gesagt kenne ich außer Teilen ihres letzten, 2005er Albums nichts von denen. Wird ja auch nichts mehr kommen, weil ein Teil des Duos vergangenes Jahr verstorben ist, was sehr traurig ist. Für viele Fans, die sie bewegt haben sicher. Mich haben sie hauptsächlich durch „Finding You“ beeinflusst, welchen ich, ihr ahnt es, für einen der schönsten Songs aller Zeiten halte. Und ein wunderschönes Liebeslied ist es auch noch. Verpackt in dieses feine Kleid aus sommerlichen Gitarrenklängen. Es ist dieser verträumte, leichte Charakter, den ich an der Nummer so zu schätzen weiß. Und dazu dieser betäubende Refrain. “Don't know where I'm going, don't know where it's flowing... but I know it's finding you”. Mir fallen grad echt keine weiteren Worte zu der Nummer ein. Es ist dieses Gefühl, das wenn man einen Song hört, ihn einfach nur gut findet. Außerdem erinnert er mich an alte, bessere Zeiten, muss ich sagen. Dieser Nostalgiefaktor ist ja bei jedem Lieblingslied entscheidend. Da stimmt mir sicher jeder zu. Dennoch halte ich die Nummer unabhängig davon für absolut perfekt. Musikalisch und Atmosphärisch. Also spar ich mir jetzt mal wirklich weitere Worte und halt die Klappe. Leider gibt’s die Nummer nicht bei YouTube, wie ich grad gesehen hab. Bitte versucht andere Methoden. Last.fm, iTunes, illegale Tauschbörsen. Nur, damit ihr ihn mal gehört habt. Ihr werdet nicht enttäuscht sein. Glaubt mir.

Release: 2005 / Album:Oceans Apart


#20 / Bright Eyes “First Day Of My Life”

Im gleichen Jahr, wie besagter Go-Betweens Song erschien auch dieser Song. Connor Oberst aka Bright Eyes gilt ja seit geraumer Zeit als Amerika’s liebstes Singer/Songwriter-Wunderkind. Zurrecht, denn er fügt sich spielend in die Tradition amerikanischer Folk-Musik ein und hat sogar noch wesentlich mehr drauf. Das 2005er Werk „I’m Wide Awake, It’s Morning“ beinhaltet dabei das wundervolle „First Day Of My Life“, welches deshalb in meiner Auflistung auftaucht, weil es in meinen Augen das schönste Liebeslied ist, welches je geschrieben wurde. Ja, Liebeslied. Kann ja nich immer alles nur melancholisch und depressiv bei mir sein. Hier ein richtiges Liebeslied, welches man halt seiner Angebeteten vorspielt, wenn man ihr sagen will, wie viel man für sie empfindet, es aber nicht kann. In solchen Fällen war Musik ja schon immer die beste Alternative, wenn einem die Worte fehlen. Manche benutzen dazu schnulzige „I love you ’cause my heart needs you”-Balladen, andere greifen zu Coldplay, Travis... kann man ja auch, darf man ja auch. Je nachdem. Für mich fast „First Day Of My Life“ alles zusammen, besonders in der Art und Weise wie Oberst es singt. Da wirken selbst Zeilen wie „Think I was blind before I met you“ ehrlich und nicht übertrieben. Ehrlichkeit ist sowieso das Stichwort bei dem Song. Hier ist kein übertriebener Kitsch drin, hier sind einfach nur die ehrlichen Worte eines Mannes mit seiner Gitarre. Aber ich drifte jetzt nicht in eine allgemeine Diskussion zum Thema Liebe ein. Soviel Platz könnte man ja nie haben. Dieser Song spricht für sich, wie alle Songs hier für sich sprechen. Eine wunderschöne, einfache, aber wirkungsvolle Liebeserklärung. Und bitte auch das Video dazu anschauen. Ist wunderschön und verstärkt diese Meinung nur noch.

Release: 2005 / Album:I’m Wide Awake, It’s Morning, Video ansehen

Abschied auf Raten

Am Montag erscheint das neue Elbow-Album. Einmal mehr besser als der Rest.

Was für ein Schock! Irgendwann kurz vor der Veröffentlichung von „The Seldom Seen Kid“ kündigten Elbow , dass dies ihr letztes reguläres Studioalbum werden sollte. Nicht, weil sie sich auflösen, sondern weil sie der Institution „Album“ in Zeiten von Downloads und Musikmassenware keine Zukunft mehr geben. So heftet Album Nr. 4 irgendwie ein gewisser Beigeschmack an. Und hohe Erwartungen. Doch dieser Schwanengesang Elbows auf die Albumkultur gerät einmal mehr zum vollkommenen Triumphzug, der endgültig keinen Zweifel daran lässt, dass Elbow eine der essentiellsten britischen Bands des langsam ausgehenden Jahrzehnts waren und sind. „The Seldom Seen Kid“ vereint einmal mehr alle Stärken dieser Band. Die gefühlvollen Kompositionen, gepaart mit Guy Garvey’s wundervoll rauer und gefühlvoller Stimme, sowie musikalische Verwirrtheit, welche immer die richtige Balance zwischen Epik und Verschrobenheit findet und dabei eine unglaubliche Atmosphäre aufbaut. Groß geändert hat sich der Sound von Elbow über die Jahre nicht. Wer Elbow bisher geliebt hat, wird auch das neue Album lieben und wer bisher nichts mit ihnen anfangen konnte, dem ist auch jetzt nicht mehr zu helfen. Doch Elbow müssen gar nicht anders klingen. Ihre hohe Musikalität und die Vielschichtigkeit ihres Sounds sorgt immer wieder für neue Überraschungen. Mit „Starlings“ gibt es erneut einen dieser typisch verschrobenen Openingtracks. Die Single „Grounds for Divorce“ schleppt sich durch einen hämmernden Blues, „Mirrorball“ und „Some Riot“ sind traumhafte Balladen, „The Fix“ (mit Richard Hawley) klingt als sei es in irgend ner düsteren, versifften Kneipe aufgenommen und „On A Day Like This“ strahlt eine Wärme und Breite aus, die ganz schnell jede andere zeitgenössische Musik für nichtig erklärt. Elbow’s Musik hat wirklich schon etwas klassisches, auch wenn man es nicht richtig beschreiben kann. Hier wird nicht versucht auf Disco, Hype und Jugendlichkeit zu machen. Elbow sind etwas strange, very british und klingen nach wie vor wie nichts anderes. „The Seldom Seen Kid“ ist noch ne Spur düsterer, als der Vorgänger „Leaders Of The Free World“, wirkt noch vielschichtiger, durchdachter und intensiver. Kurzum: Elbow ist ein weiterer Geniestreich gelungen, der einen erneut fragen lässt, warum diese Band nie den gleichen Status wie z.B. Coldplay erreicht hat. Vermutlich werden sie zu wenig verstanden bzw. wollen sie das vielleicht auch gar nicht. Wer Elbow noch nicht gerafft hat, sollte jetzt damit anfangen. Egal, ob noch ein Album kommt oder nur noch verstückelte Songs. Diese Band hat etwas, was wirklich selten geworden ist: Substanz, Konstanz und Eigenständigkeit. Das Album endet mit dem traurigen "Friend Of Ours". Wie ein Abschied. Abschied auf Raten? Hoffentlich nicht für immer. Darauf trink ich nen „Grounds for Divorce“!

Video "Grounds For Divorce"

MySpace Seite

Dienstag, 11. März 2008

Über und Über

Die momentan wohl wichtigste Popband der Welt: Hot Chip wissen in München zu begeistern.
10.03.08, München, Georg-Elser-Halle

Oh Gott! Da wirft der Typ schon wieder mit Superlativen in der ersten Zeile um sich. Hype! Ja, von mir aus. Mir doch egal. Ist ja auch alles war. Die Musikjournalismusspatzen pfeifen es bereits seit ner ganzen Weile von den Dächern und sicher braucht es auch noch eine Weile, bis die Mehrheit der Menschen dies versteht… aber am Ende ist es so: Hot Chip aus England sind momentan eine der innovativsten und interessantesten Bands der Welt. Und ich neige sogar dazu, das große „DIE“ davor zu setzen. Wer von den 5 Nerds aber auf Platte noch nicht überzeugt sein sollte, der schaut sich die bitte so schnell es geht live an. Dann entfachen Hot Chip hinter ihren Synthies nämlich eine live-Energie, die locker mit den anderen großen Live-Bands dieser Welt (Ich sach ma… Arcade Fire, Muse etc.) mithalten kann. Live sind Hot Chip pures Adrenalin. Einmal mehr bewiesen am gestrigen Abend in der Georg-Elser-Halle in München. Als diese unscheinbaren Typen gegen Punkt 10 die Bühne betreten ist der Jubel perfekt. Wenn man sie sieht, dann weiß man, das diese Jungs in ihrer Jugend weniger mit sozialen Kontakten, als mehr mit ihrer eigenen Plattensammlung und der Aneignung von musikalischem Allroundwissen beschäftigt waren. Wird die Frontmann-Rolle doch immerhin zwischen Alexis Taylor (größe Nerd-Brille ever) und dem Typen neben ihn, der aussieht wie ein kanadischer Waldschratt (der Name ist mir leider entfallen, pardon) aufgeteilt. Unscheinbar trifft es am besten. Aber bei diesen unfreiwilligen Popstars zählt weder Auftreten, noch Attitüde, sondern nur die Musik. Und die besteht mit Bravur.
Live sogar noch mehr, als wie auf Platte. Wie erwähnt… um 10 geht ein Raunen, oder eher elektrisches Knartzen durch die Menge. Und dann feuert die Band mit „Shake a Fist“ und „Boy From School“ zwei Knüller schon am Anfang ab und bringt die Masse dadurch in Stimmung. Die Band ist super drauf, lacht und spielt sich an ihren Synthies und Gitarren den Wolf ab und hat dabei sichtlich Spass. Zwischendurch führt Gitarrist Joe Goddard mit ziemlich fließendem Deutsch durch den Abend und stellt seine Mitmusiker vor. Auch den Metal-Heroen Megadeath, die in der Halle nebenan spielen wird gedankt. Sollten Hot Chip etwa auch die netteste Band der Welt sein? Auf jeden Fall sind sie laut. In den darauf folgenden gut anderthalb Stunden werden überwiegend Tracks des sehr guten neuen Albums Made In The Dark gespielt, aber auch ältere Klassiker. München ist gut dabei. Und spätestens beim Hit „Over and Over“ platzt der Knoten. Von da an wird mit getanzt, gerockt, geschubst und gelitten. Und geschwitzt. Es war heiß… und wie gesagt: laut. Was Hot Chip so innovativ macht, ist ihre unglaubliche Vielseitigkeit. Spielend leicht verwischen sie die Grenzen zwischen den Genres, fügen Eigenarten hinzu und reißen die Masse mit. 80er Synthiepop trifft derben Elektro, hat aber keine Probleme mit Indierock oder auch R’n’B oder Soul. Und die ruhigen Tracks wie „In The Privacy Of Our Love“ oder „Wrestlers“ beweisen, dass auch die Balladen begeistern können. Zwischendurch blubbern die Synthies, schrammeln die Gitarren und man hört sogar mal U2-ähnliche Solos. Hier sind Musikfans am Werk. Allein die Musik vor dem Konzert reichte zwischen Club Mucke, über Joy Division bis hin zu altem Funk. Nach „Ready For The Floor“ dürstet die Masse nicht nur nach Bier, sondern auch nach mehr Musik. Und die gibt es inform von Zugaben. Das Set endet mit dem treibenden „Not Fit State“ vom Vorgängeralbum „The Warning“, in welches mal eben spielend leicht der alte New Order Klasiker „Temptation“ eingebaut wird. Diese Band kann nicht nur viel, sie zeigt es auch. Hot Chip sind eine Band der Moderne, beeinflusst von den letzten Dekaden an Populärmusik, bereit etwas zu wagen. Mit Beats und Ideen, gegen die von mir aus auch Timbaland altbacken wirkt. Und live sind sie ein Brett, einer der spannendsten Live-Acts, den die Musikwelt momentan zu bieten hat. Nennt es nerdy, nennt es „indie“, nennt es von mir aus auch Synthiepop. Ist ja alles egal. Diese Band schert sich nicht um Schubladen, sondern um ihr Publikum. Und da waren sich alle durchschwitzen Menschen, egal welchen Genre sie sich zuordnen lassen wollen, gestern abend einig. Ein Erlebnis sondergleichen! Bitte anstehende Termine oder ähnliches unbedingt nutzen.

Setlist: 01 Shake A Fist 02 Boy From School 03 Hold On
04 Bendable Poseable 05 Touch Too Much 06 Over And Over 07 Wrestlers 08 Out At The Pictures 09 One Pure Thought 10 Don't Dance 11 Ready For The Floor 12 In The Privacy Of Our Love 13 Made In The Dark 14 Crap Kraft Dinner 15 No Fit State

Freitag, 7. März 2008

Nobono in München...

...bei Nada Surf im Backstage!

Sehr verehrte Damen und Herren! Es ist geschehen, die absolute Premiere, das absolutes Gigantentreffen der wandelnden Poplexika. Anlässlich des Nada Surf Konzerts in München der gerade beendeten Deutschlandtour trafen sich rhododendron, doughnut und Freunde vorerst im Café Cord, um dann gemeinsam zum Backstage, dem Ort des Geschehens, zu fahren.
Wie wir vor Ort feststellten, ist das Backstage eine Anlage, die Platz für zwei Veranstaltungen bietet. Parallel spielte an diesem Abend in der zweiten Halle Eko Fresh, was uns überraschte, hörte man doch zuletzt über laut.de, er sei in Rente gegangen.
Zurück zum Thema. Als wir nach einiger Zeit, die wir draußen anstehen mussten, endlich in der Halle waren, war ich sehr begeistert und froh, noch Karten bekommen zu haben. Nicht gerade wenige Leute versuchten vor der Halle in letzter Konsequenz noch Tickets zu bekommen und Preise von über 120 Euro für zwei Karten machen klar, wie begehrt das Livespiel der drei Amerikaner sein muss.
Das Backstage bot die perfekte Location für den anstehenden Gig der Jungs. Indieclubbig eingerichtet mit einem kleinen Innenraum für die pogende Masse, aber auch angehobene Ränge, wo man wahlweise stehen oder aber sitzen konnte und natürlich zwei Bars, wo das erste Bier an die fünf Euro kostete, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Insgesamt bietet das Backstage eine Kapazität von an die 1000 Plätze, die auch nach und nach erreicht wurde. War die Lage vorerst noch übersichtlich, so füllte es sich nach und nach und mit dem Erscheinen der Vorband „Rogue Wave“ immer mehr.
Rogue Wave wussten mit allerlei Instrumenten und einem folkig-poppigen Sound a la Shins zu überzeugen. Besonders hervorzuheben sind hier mit Sicherheit ihr bekanntester Song, die Single „Lake Michigan“ und „Chicago“, gesanglich von Matthew Caws begleitet, der mit großem Applaus empfangen wurde.
Nach etwas über einer halben Stunde und der üblichen Umbauzeit standen dann pünktlich um 10 Uhr Matthew, Daniel und Ira auf der Bühne und begannen ihre Setlist mit der zackigen Nummer „Hi Speed“. Geeigneter Opener zur Einstimmung auf die knapp 90 Minuten, die noch folgen sollten. Nada Surf spielten verständlicherweise eine Menge neuer Songs ihres aktuellen Albums „Lucky“, das hierzulande mit einem Einstieg in die Charts auf #33 einen ihrer größten Erfolge markiert. Und das zu recht, denn alte wie neue Songs wurden hier nicht mehr und nicht weniger gleich bejubelt. Neue Songs wie „Weightless“ wissen gerade live zu überzeugen und ein glasklarer Sound, nicht zuletzt der perfekten Stimme Matthew Caws‘ zu verdankten, machten den Abend zu einem reinen Hörvergnügen. Das die Band, die hier und da gerne als One-Hit-Wonder abgestempelt wird, noch einiges mehr zu bieten hat als eine ironische Collegerocknummer wie „Popular“, bewies die folgende Setlist. Spätestens bei „Paper Boats“, einem ihrer besten Songs und „Fruit Fly“, wo spontan eine Übersetzung des Textes eingefordert wurde war klar, dass Nada Surf sowohl große, hymnenartige Balladen, als auch perfekten, schnellen Gitarrenpop und Rock beherrschen. Mit „80 Windows“ spielten sie schließlich einen nahezu vergessenen, persönlichen Favoriten von „The Proximity Effect“. Ansonsten vornehmlich Beiträge der letzten drei Alben, insbesondere ihrem bisher besten „Let Go“. Als die ersten Töne eines der schönsten Lieder aller Zeiten, „Inside of love“, erklangen und Matthew die bewegte Masse zu einem Two-Step der ganz einfachen Art aufforderte, wurde man Zeuge eines nahezu magischen Moments. Man musste letztlich nur noch die Augen schließen, um eins mit der Musik und der Masse zu werden. Anschließend und gegen Ende reihte sich Hit an Hit, von „See these bones“ und „Blizzard of 77“, über „Blonde on Blonde“ und der Ausnahmenummer „Always love“ von der letzten Platte „The weight is a gift“ bis zum finalen Paukenschlag „Blankest Year“, wo Daniel das Publikum gepflegt dazu aufforderte, die Bühne zu stürmen. Zwar waren es nicht so viele wie in Madrid, doch mit uns tanzten dann um die zehn anderen Leute zu „Oh! Fuck it! I’m gonna have a party“ dem finalen „Popular“ entgegen, das sogar einige entgegen aller Annahmen nicht zu kennen schienen. So schnell wie es begann, war das Konzert letztlich auch wieder zu Ende. Was bleibt, ist mal wieder eine Übereinstimmung unsererseits, dass dieses ein überaus gelungenes Konzert war und wir mehr als sicher sind, im Gegensatz zu Eko Fresh die größere Party gehabt zu haben.

Inside of love, live in München

Popular, live in München (Dankeschön, Mike!)



Die Setlist, vom Original übernommen:

01 Hi-Speed Soul
02 Happy Kid
03 What Is Your Secret?
04 Weightless
05 Whose Authority
06 Ice On The Wing
07 Kilians Red
08 Paper Boats
09 I Like What You Say
10 80 Windows
11 Inside Of Love
12 Do It Again
13 Beautiful Beat
14 See These Bones

15 Blizzard of '77
16 Jail Bate / Love Will Tear Us Apart
17 Blonde on Blonde
18 Always Love
19 The Blankest Year

20 Imaginary Friends
21 Popular

Mittwoch, 27. Februar 2008

The Songs That Saved My Life - Teil Drei

Es ist mal wieder soweit. Songs, die ihr kennen solltet, weil ich es auch tu.



#11 / Depeche Mode “Enjoy The Silence”

Oh nein! „Wie abgedroschen“, wird sich der ein oder andere an dieser Stelle sagen. Wenn man sich schon nen Lieblingssong der ollen Synthie-Haudegen von Depeche Mode aussuchen sollte, dann doch bitte nicht den bekanntesten Mega-Hit der Band. Eine Nummer, die man in den letzten 18 Jahren zur Genüge gehört hat. Auf jeder 80er-Retro-Party wird der Refrain mitgegröhlt, auch bei RockAmRing und im Formatradio macht jeder mit. Und jetzt alle: „Alll ei äääwär wwaaaantäääd, orlll ei äääävääää niiiiehdät…“ Schlimm! Und gecovert hat es auch schon jede drittklassige Band. Eine leichte Übersättigung lässt sich nicht leugnen. Ein Weltklassesong ist es aber immer noch! Da kann man sagen, was man will. Ein Song, an dem alles stimmt. Ganz im Ernst… Nix gegen komplexe, verworrene Song-Monster, aber einen Song, so simpel und einfach zu kreieren, wie diesen ist auch ne Kunst für sich. Hier stimmt mal wirklich alles. Lyrics, Melodie, Instrumentierung… alles sitzt, wo es sitzen muss, mit wenigen Akkorden. So schreibt man vermutlich Hits. „Enjoy The Silence“ ist der beste Popsong aller Zeiten! Fakt! Und er hat meine Liebe zu dieser Band eröffnet, die für viele Jahre die einzig wahre und wichtige Band für mich war (bis dann all die anderen dazu kamen). Allein dafür gebührt im Respekt. Ansonsten verfolgt er mich seit frühester Kindheit, was auch nicht zu verachten ist. Er strahlt dieses Erhabene an, etwas uplifting, aber auch etwas melancholisch, gepackt in Pop. Mehr Pop, wohlgemerkt, als Depeche Mode sonst sind, aber das wissen all die 80er-Retro-Fans eh nicht. Ich hätte viele DM Songs auswählen können. Jetzt ist es der geworden. Warum auch nicht? Schreibt ihr so was erstmal!

Release: 1990 / Album: Violator, Video ansehen


#12 / Thirteen Senses “The Salt Wound Routine”

Ich geb’s zu. Ich hab nie verstanden, worum es in diesem Song geht. Die Lyrics von Will South sind dann doch etwas zu kryptisch. Irgendwas mit nem alten Haus, College-Abschlüssen und alten Wunden. Da steckt viel Eigeninterpretation dahinter. Wie vorher diverse andere Songs in der Auflistung (siehe die Elbow Nummer) steht dieser unscheinbare Song der Thirteen Senses für mich mehr für eine bestimmte Atmosphäre, die er ausstrahlt. Ein weicher, melancholischer Popsong, in Watte gebettet (die Watte dargestellt durch warme Streicher), der aus meiner Sicht einfach eine große Wärme ausstrahlt. Aus unerklärlichen Gründen ist dieser Song zu einem meiner absoluten Lieblingssongs geworden. Ein wunderbarer Song. Ich symbolisiere ihn aufgrund der Lyrics und der Atmosphäre irgendwie mit Abschied. Kein trauriger Abschied, wobei… schon. Aber mehr einer, den man akzeptiert, weil man weiß, dass es okay ist. Ein, kleines episches Wunderwerk, vermutlich deshalb so stark in seinem Wirken, weil er mich an eine bestimmte Zeit im Leben erinnert. Vermutlich das. Nostalgische Gründe. Aber durchaus verbunden mit einem extrem guten Song. Ich bin gespannt, ob man das unabhängig von meinem Leben auch so fühlen kann. Vermutlich ist der Song dafür zu nahe am Kitsch gebaut. Hmmm, versucht’s trotzdem. Ich mag ihn sowieso. Obwohl ich ihn nicht verstehe…

Release: 2005 / Album: The Invitation, Video ansehen


#13 / Coldplay “Politik”

Ja, die unvermeidlichen Coldplay. Im Ernst. Das verwundert doch jetzt keinen, dass die hier auftauchen? Gilt doch „A Rush of Blood to the Head“ immer noch als eines meiner Lieblingsalben. Unabhängig davon, was danach mit dieser Band geschehen ist. Darauf kommt es jetzt nicht ein. Und man muss sich objektiv eingestehen, dass Coldplay viele tolle Songs geschrieben haben. Der herausragende ist allerdings keiner ihrer Schmuseballaden, sondern der Opener von eben jenem zweiten Album, „Politik“. Ein hymnisch, symphonisches Monster von Eröffnungstrack, das in 5 Minuten alles abbrennt und keinen Zweifel an den Fähigkeiten dieser Band aufkommen lässt. Das schlagende Hämmern in der ersten Hälfte, unterbrochen von Chris Martin’s langsamen Strophen ist in seiner Dringlichkeit nicht zu toppen. Der Satz „Open Up Your Eyes“ ist so simpel, wie genial. Die erste Hälfte spiegelt die Hektik dieser Welt wieder, die „Politik“ unseres Daseins, in welchem die ruhigen Momente immer wieder versuchen über dieses vermeindliche Chaos zu gewinnen. Vergebens. Und dann, wenn der Song ab der zweiten Hälfte seinen Charakter komplett ändert, geht es einem (zumindest mir) auch beim 246sten Mal durch Mark und Bein. Der chaotische (aber dennoch ja doch sehr melancholische) Song schwenkt um in ein Bad aus Wärme, Größe, Harmonie und eine gewisse Zerbrechlichkeit. „But give me love over this“… mehr braucht es laut Herrn Martin nicht. Kein Wunder. Mit sowas kriegt man sogar die Palthrow rum. Diese Band kann machen, was sie will, aber so gut wie in diesen 5min wird sie nie wieder sein. Sie wird’s versuchen und nah dran sein (im Idealfall), aber so einen Song wie „Politik“ schreibt man, mit viel Glück, nur einmal im Leben. Ich kann’s nur immer wieder sagen… hätte ich ein Ranking gehabt… er wär vermutlich unter den ersten 3 Plätzen. Ein essentielles Meisterwerk!

Release: 2002 / Album: A Rush Of Blood To The Head, Video ansehen


#14 / Mew “She Came Home For Christmas”

Der Titel wirkt wie ein Weihnachtssong, doch glücklicherweise sind Mew mit diesem Song meilenweit von allen allen Whams und Chris Reas dieser Welt entfernt. Es geht vermutlich (auch hier die Gefahr von Kryptik) um die alte Liebe, die an Weihnachten wiederkommt. „Like you left us without notice“ singt Sänger Jonas Bjerre mit samtweicher Stimme, die sich im späteren Verlauf des Songs in Höhen wagt, für die selbst Chris Martin keine Luft mehr hätte. Schon auf ihrem Major-Debüt wurde der Hang von Mew zu großen Gesten, verpackt in noch größere Musik erkennbar. „She Came Home For Christmas“ zeigt das ebenfalls. Jede Menge Keyboard-, Gitarren und Vocalflächen (erst recht beim „Ausbruch“ am Ende) werden Schicht für Schicht aufgetragen und veredeln diesen Song noch ne ganze Spur mehr. Ich mag den Song vor allem wegen eben diesem musikalischen Gesamtpaket. Der Song strahlt bei aller melancholischer Grundstimmung eine extreme Harmonie aus, der vermutlich auch bedingt durch eben dieses perfekt funktionierende Zusammenspiel zwischen allen Komponenten. Der Song klingt einfach nach etwas. Hier klingt alles zusammen. Symphonie verpackt in einen kleinen Popsong. Der dann gar nicht so klein ist. Aber auch die Nummer ist nahe am Kitsch gebaut. Seien sie also gewarnt. Genießen kann man ihn aber trotzdem!

Release: 2003 / Album: Frengers, Video ansehen


#15 / Damien Rice “Delicate”

Ah, ich les gerade bei Indiepedia.de, dass die Nummer zusammen mit „Halleluja“ von Jeff Buckley eine der am meisten in TV-Shows genutzten ist. Da hab ich doch gleich ne super Überleidung zu meiner Geschichte, wie ich den Song kennen gelernt hab… Richtig: über das Fernsehen. Über eine dieser kitschigen TV-Show-Abschluss-Szenen. Allerdings war es in der besten TV-Serie überhaupt, nämlich LOST. Und da passten Bild und Ton mal super zusammen. Sonnenuntergang, Strand und dann die ruhigen Klänge des jungen Mr. Rice. Zumindest solang bis die Batterien von Hurley’s Discman alle waren. Unabhängig von diesem passenden Auftritt in dieser mehr als passenden Serie ist „Delicate“ ein wunderschönes Liebeslied, welches sich dann witzigerweise im Refrain auf Buckley’s anderen Werbehit, „Halleluja“ bezieht. Ansonsten sind’s die üblichen Themen… Küssen, Rummachen, Sex, schönes Gesicht, wahre Liebe… ihr wisst ja, wie’s ist. Mit dem Lied kriegt Damien Rice sicher jede rum. Und dann tut er noch so unschuldig sensibel. Ja, ja, alter Schlawiner. Man kann gegen den jungen Mann aus Irland sagen, was man will, aber Talent hat er alle mal. Und eine Stimme, die Gänsehaut verursacht, besonders wenn sie laut wird und verzweifelt. So auch hier. “And why do you sing Hallelujah, if it means nothing to you?” Sowas möchte ich auch mal all jenen ins Gesicht werfen, die solche großartigen Songs nicht verstehen. Was für eine Aussage. Dieses Flehen, diese Verzweiflung, all dieses Gefühl. Doch, das ist Mädchenmusik, die man als Junge auch hören kann. Solltet man es dann noch auf Gitarre an nem Strand spielen können, steigen die Chancen auf Intimität mit dem weiblichen Geschlecht sogar noch an. Man kann sie verstehen. Bei diesem Song darf man schwach werden.

Release: 2002 / Album: O, Video ansehen

Samstag, 23. Februar 2008

Sechs Singles - 03/08

Besser spät als nie. Ein neuer Diskurs!

#1 … Adam Green “Morning After Midnight” (VÖ: 03.03.08)
Album: “Sixes & Sevens”

doughnut: Adam Green ist zurück und Sarah Kuttner bekommt Schweißausbrüche.
rhododendron: Und mein bester Kumpel auch. Er vergöttert ihn. Anyway, der Fühling steht vor der Tür (zumindest vor meiner), das heißt wir können mal lockerleicht mit einer beschwingten Nummer in die heutige Talkrunde einsteigen. Adam Green is back und das ist auch sehr gut so. "Sixes and Sevens" heißt die neue (sehr, sehr gute) Platte und mit dieser Single gibt es einen weiteren dieser catchy Adam-Green-Pop-Songs, den man sich nicht wiedersetzen kann. Obendrein gibt's Adam als Transe im Clip. Unabhängig davon auch musikalisch etwas ausgereifter als sonst. Ich bin von dem neuen Album und der Single wirklich positiv überrascht.
d: Ein Bekannter von mir meinte nach erstem Hören, dass Adam Green auf der neuen Platte vielleicht stellenweise mehr nach Frank Sinatra als nach Adam Green selber klänge. Ob das so ist oder nicht, sei dahingestellt, allerdings steht fest, dass diese neue Nummer wirklich sehr locker, luftig-leichter Pop ist, den man sich gerne mal anhört und der unterhält. Unterhalten ist gut, denn Adam Green ist Entertainer und vermutlich einer der konstantesten den wir zur Zeit haben. Oderm einst du, Michael Jackson oder Robbie machen ihm in nächster Zeit Konkurrenz? Nein, diese knappen zwei Minuten Song sind Pop in Reinkulur und das, was wir von Adam Green erwarten, gute Unterhaltung.
r: Dabei sollten die Leute ihn auch mal nicht unbedingt als kauzigen Indie-Spinner der einen durch seine Kautzigkeit unterhält sehen, sondern als talentierten Musiker. Und das neue Album macht da auf jeden Fall einen guten Schritt nach vorn. Ich hab ihn ja auf seiner Akkustiktour gesehen und da hat er weniger rumgealbert und mehr gespielt. Hoffentlich erkennt die Welt das jetzt mal. Die Nummer ist grund solide... 7/10
d: Mir macht der Song in erster Linie gute Laune, besonders, wenn zum Ende hin der Frauenchor einsteigt und Green dann ein dreifaches "cha cha cha" von sich gibt, was mich schmunzeln lässt. Ich würde da zustimmen, ist eine solide Nummer, der ich nun (6/10) geben würde.

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#2 … The Aim Of Design Is To Define Space “Geboren Im Winter” (VÖ: 22.02.08)
Album: “Aimthusiasm”

rhododendron: Best Bandname ever???
doughnut: Unfassbar cooler Bandname in jedem Fall! Was mag man nicht vermuten? Es ist eine Band aus Deutschland, eine Band aus Berlin, wo unlängst die trendigen Bandshirts mit eben jenem Spruch betitelt mittlerweile sehr häufig zu sehen sind (Quelle: Intro) Und mit "Geboren im Winter" haben sie eine neue SIngle am Start. Wer zuvor schon etwas von Aim of Design gehört hat, wird wissen, dass ihre bisherigen Songs eher wenig zugänglich, sehr gitarrenlastig und textlich sehr fragmentarisch waren. Dieses hat sich nun geändert. Zwar sind die neuen Songs textlich anspruchsvoll geblieben und das ist auch gut so, doch die Musik ist wesentlich zugänglicher und elektronischer geworden, die Band hat sich für dieses Album mit dem euphorischen Titel "aimthusiasm" mehr Richtung Synthie-Pop orientiert, was ihr gut steht. "Geboren im Winter" ist ein klassischer Indie Hit mit toller, catchiger Melodie und einem Ohrwurmrefrain. Was sagst du - coole Musik aus Deutschland?
r: Ja, doch... relativ coole Musik aus Deutschland. Pop halt der klassischen Art. Da jingle-jangled die Johnny Marr Gitarre im Hintergrund, während er Beat wummert und die Keyboardflächen gepflegt werden. Die gute Seite des 80er Pops. Was ich nicht raffe. So ein cooler Bandname und dann singen die auf Deutsch? Kam überraschent. Ein Shirt kauf ich mir trotzdem nicht.
d: Wobei die wirklich sehr schick sind, wie ich finde. Und schicke Bandshirts haben ja auch nicht die Häufigkeit gepachtet. Wenn man denn Zeit hat, sollte man sich auch das Video anschauen, in dem die Band mit BMX-Rädern quasi durch Berlin radelt und dabei von einigen vielen in der gleichen Art begleitet wird. Eine nette und sehenswerte Idee. "Wo sind die Zeit, wo sind die Stunden?" - also ich finde das sehr gut, einer meiner Lieblingssongs zur Zeit, auch, wenn es davon einige gibt, womit ich so frühd es Jahres nicht gerechnet habe. Also, auch wenn ein Bandmitglied von Tokio Hotel ein Aim of Design Shirt trägt, wie wir gerade feststellen mussten, bekommt die Nummer (8/10). "Wo ist die Zeit" sollte das im Übrigen heißen.
r: Ich finds auch anständig für Deutschland. Leider wird es wie immer laufen und niemand kriegt das mit bzw. versteht es niemand, weil die Mehrheit halt lieber Ärzte und Beatsteaks hört... oder so. Schade. Tut mir dann leid für die guten deutschen Bands wie Slut oder eben Aim Of Design. Ich geb auch 8/10
d: Nun, wenn es denn durch uns auch nur zwei Leute mehr mitbekommen, ist das schon gut.
r: Vermutlich... hauptsache die Leute hören nicht Jennifer Rostock oder so'n Kack.
d: Wer Jenniger Rostock hört, gehört nach Wladiwostok verbannt!
r: Mindestens. Ich mach dann mal weiter

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#3 … Editors “Push Your Head Towards The Air” (VÖ: 03.03.08)
Album: “An End Has A Start”

rhododendron: So, Traditionen soll man ja bekanntermaßen pfelegen. Und da wir im letzten Jahr ja jede Single der genialen Editors besprochen haben und dieses Album sehr gut und für mein Leben sehr wichtig war, schließt sich nun der Kreis mit der (höchstwahrscheinlich) finalen Single "Push Your Head Towards The Air". Doch... halt! Konfliktpotential. Ist sie doch eigentlich einer der wenigen schwachen Momente auf dem Album. Kommt nun keine Heiligenpreisung? Doooch... denn kein Song hat auf dem Album solang bei mir gebraucht, wie dieser. Und irgendwie hat's doch gezündet. Kann auch daran liegen, dass ich die im Zuge der Single VÖ öfters gehört habe. Aber der Song ist echt gut, aber natürlich ein Streitfall, da es nicht der "klassische "Editors Sound ist. Böse Zungen sprechen von der snow-patrolisierung der Band. Du auch?
doughnut: Nein, ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Ich meine, es ist klar. Mir war zwar nicht bewusst, dass wir wirklich jede Editors Single besprochen haben, aber verstehen kann ich es, denn auch bei unseren Charts hat das Album gut abgeschnitte und insbesondere für mich war es ja das Album des Jahres. Und ja, der Song war eben derjenige, der öfter mal geskippt wurde. Das gibt es auf dem Album eigentlich nicht udn wenn, dann doch ganz selten, aber irgendwie wurde zumindest ich nicht damit warm. Und nun ist dieser Song eine Single. Mir war zwar klar, dass ein ruhiges Lied folgen würde, aber ich habe immer mit "The weight of the world" gerechnet. Ich denke, wir hatten da beide unsere Zweifel. Aber wie das nun mal so ist, hört man sich den Song dann wirklich im Zuge der Veröffentlichung öfter an und ja, der Song braucht einige Zeit, kann sich aber doch entfalten und zu seiner traurig-schönen, herzergreifenden Ballade werden. Vermutlich wussten das bisher nur die Editors und wollten uns mit dieser Single schlicht darauf aufmerksam machen. Mittlerweile gefällt also auch mir der Song recht gut, und das "mhmmmm mhmmmm mhmmmm" gegen Ende hat sogar Potential, mich in den Schlaf zu singen.
r: Ja, allerdings fehlen die coolen Stellen im Radio Edit oder im Video. Ich finds cool, wenn ein Song nach ner Weile erst so ein Potential bei manchen (in dem Fall: bei uns) weckt. Ich mag diese offensichtliche Größe, besonders wenn die Drums einsetzen und im Hintegrund Jacknife Lee dieses riesige Klanggerüst hinzaubert. Und ich find das absolut keine Schande. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Nummer. Da wir ja dieses Jahr beide noch die Chance haben die Editors zu sehen... mehrmals... bin ich gespannt, wie sich die Nummer live entfalten wird.
d: Wobei man anmerken muss, dass der Clip ein sehr stilsicheres Ding ist. Sehr kunstvoll und ästhetisch. Können insbesondere wir uns drüber freuen, immerhin kein simpler Liveclip. Stimmt, die Nummer werden sie ja dann sicherlich spielen und wir werden sie mindestens einmal sehen. Vermutlich wird es dann hier den ultimativen Vergleich geben. Ich freue mich jedenfalls drauf und gebe auch hier (8/10).
r: Na ich geb nur 7/10... einfach im Vergleich zum Rest des Albums. Bin mal gespannt, wie lange Deutschland noch braucht, um zu erkennen, dass diese Band Weltruhm verdient hat. Na ja, ehrlich gesagt kann ich da auch noch warten. Um so eher haben wir die Freude in Clubs um die 1000 Mann...
d: Ich wünsche es ihnen auch, denn sie haben es sehr verdient, aber du weißt ja, ein zweischneidiges Schwert udn somit genießen wir eben diese intime Clubatmosphäre. Weiter gehts mit . . .

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#4 … Cut Copy “Lights And Music” (VÖ: 03.03.08)
Album: “In Ghost Colours”

doughnut: So, ich glaube, die kennt niemand. Cut Copy ist eine band aus, achtung, Australien. gegründet vom Sänger aus Langeweile, und weil er als Mediengestalter und DJ noch nicht ausgelastet genug war. Mittlerweile gibt es vom kommenden Album "In Ghost Colours" drei Songs zu hören, unter anderem diese aktuelle Single. Und was soll man sagen? Das ist Disco-Musik vom Feinsten! Ich denke einfach, dass das zur Zeit meine New Order Ersatz Musik ist. Denn du hast hier, wie bei NO alles, was das Herz begehrt. Einen coolen Disco-Beat, Gitarren, einen absolut genialen Refrain und den Bass, wie wir in alle lieben. Und das nicht nur hier, sondern in allen der bisher drei bekannten Songs. Die Musik macht extrem gute Lauen und lädt einfach super zum Tanzen ein, das Video ist ebenfalls schick und man freut sich sehr aufs Album.
rhododendron: Ja, ich glaube, Bernard Summer wird die demnächst auch zwecks dreisten Kopierens verklagen. Also, mehr New Order bzw. mehr 80er als in Cut Copy geht nicht. Ich find allein schon ihre MySpace-Seite lustig, deren Genre-Bezeichnung einen sofort mit einem feinen Pop/Pop/Pop begrüßt. Und mehr muss man da auch nicht sagen. Es ist schillernde Disco-Pop-Musik mit Gitarren. Irgendwo zwischen New Wave und eben allem, wofür wir die 80er lieben. Also die guten 80er. Nicht die bösen... Was soll man machen? Scheiß Geschmack! Wir sind nicht Rock, wir sind Pop. Also haben wir doch ner Pop/Pop/Pop - Band nix entgegenzuwirken. Die haben da auch ziemliche Hits. Vor 20 Jahren wären das die neuen Duran Duran gewesen... oder so. Am I right?
d: Definitiv. Und du sagst es: eben die guten 80er. Wenn, dann wird vermutlich der Trunkenbold Peter Hook sie verklagen, nachdem er mit den Wombats einen Trinken war und Bernard Sumner wird drüber lachen aber ja, die Entleihungen sind halt nicht zu überhören. Über die drei Songs bin ich auch zum Debüt der Jungs gekommen, was auch noch ziemlich anders klang, zwar nicht unbedingtm usikalisch, aber doch wesentlich ruhiger udn chilliger, mE. eher für die Zeit nach dem Club, die jetzigen Songs sind eben für den Club gemacht, und diese Entwicklung ist einfach sehr gut gelungen. Ich gebe hier also motivierte (10/10), weil man es kaum besser machen kann.
r: Ich prophezeie, dass das Album, wenn es die Erwartungen hält, dein Album des Jahres wird... da werden es die Rifles selbst schwer haben. Denn die haben keine Synthies ... Toller Popsong ist das, macht Lust auf mehr... 8/10
d: Die Rifles sind auch nicht Pop / Pop / Pop - wenngleich man ihnen mindestens ein Pop in das MySpace Profil pappen kann - es bleibt spannend, warten wirs ab.
r: Jo, kommen wir zu etwas, was man teils auch als Pop bezeichnen kann, sollte man den "Guten Pop" meinen...

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#5 … Elbow “Grounds For Divorce” (VÖ: 10.03.08)
Album: “The Seldom Seen Kid”

Elbowrhododendron: Ach, es tut so gut. Eine meiner liebsten Bands der letzten Jahren ist wieder da. Dabei sind Elbow wirklich eine der unterbewertesten Bands ever. Die haben große Erfolge verdient. Mit "The Seldom Seen Kid" erscheint nun das 4. und vermutlich letzte Album der Band. Die wollen sich zwar nicht auflösen, aber in Zeiten moderner, digitaler Musik wohl irgendwelche anderen VÖ-Mechanismen planen. Das ist sooo schade! Denn ich finde nicht, dass das klassische Medium "Album" schon tot ist. Schon gar nicht, wenn man es wie diese Band versteht so stimmungsvolle, grandiose Musik zu machen. "Grounds For Divorce" hat alles, was man an Elbow lieben sollte. Dieses leicht schrullige, etwas trunkene, raue und gefühlvolle + noch mehr Soul. Diese Nummer ist Britpop-Soul. Ich bin wie immer schwer begeistert von diesem ganz eigenen Klang, den diese Band hat. Dich hab ich damit leider noch nie wirklich überzeugen können oder?
doughnut: Ich glaube einfach, dass ich hier jetzt differenzieren muss. Es gibt einmal die blöden Songs, die man warum auch immer trotzdem mag, so wie dir es zZ. mit einem gewissen Herrn Kingston ergeht. Dann gibt es einfach die Musik, mit der man gar nichts anfangen kann und sie auch nicht hören mag, sie vllt auch nicht wirklich gut ist und eben so etwas wie Elbow, wo mir teilweise bzw. stellenweise vllt sogar das musikalische gefalln, aber eben diese schrullige, trunkene, rauhe, vor allem beim Gesang, recht wenig geben kann, weshalb mich das einfach nicht überzeugt. Ich mag nicht sagen, dass das hierschlecht ist, vermutlich ist es das nicht, es hat auch einen netten Rhythmus, das muss ich schon sagen,aber es ist in meinen Ohren jetzt nichts, was mich fesseln kann.
r: Ja, vermutlich ist es so ein Geschmacksding. Ich mag das leicht schräge und ich LIEBE die Stimme von Guy Garvey. Aus meiner Sicht hat er eine der schönsten Stimmen im Musikbusiness. Aber bei dir steht und fällt viel mit der Stimme oder? Die Band gibt es seit Anfang der 90er, mindestens so lang wie Oasis und Co. und leider haben sie nie diese Aufmerksamkeit bekommen, allerdings sind sie ein weiteres Beispiel dafür, dass nur gute Musik aus Manchester kommen kann. Ihre Atmosphäre ist einzigartig und ich kann sie nur jedem empfehlen. Gott, hoffentlich kann ich die dieses Jahr nochmal live sehen.
d: Die Stimme ist schon ausschlaggebend, ja. Und du wirst ja lachen, der Beweis, dass sich so etwas auch drehen kann, ist eben Tom Smith. Mit dem Debüt mochte mir das auch nicht so recht zusagen, mittlerweile mag ich sie bekanntlich sehr gern. Und das ich so eine Stimme wie vom Get Well Soon Sänger mögen kann, war mir selbst eine Überraschung - also ist nicht alle Hoffnung verloren. Ich sage aber, es gibt wesentlich größeren Mist zur Zeit, und das hier ist kein Mist, einfach nur nicht mein Ding, daher (5/10)
r: Ja, wenn du damit leben kannst. Ph! Ich gebe da logisch 10/10, nicht nur weil diese Band toll ist, sondern weil das auch ein Riesenhit ist, den man nicht wirklich als solchen erkennt.
d: Es folgt, der zweite Reibungspunkt . . .

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#6 … We Are Scientists “After Hours” (VÖ: 03.03.08)
Album: “Brain Thrust Mastery”

rhododendron: Etwas aus der Rubrik... "Was machen eigentlich diese Standard-Indie-Hype-Bands, wenn der Hype vorbei ist"
doughnut: Wenn man von denen eines sagen kann, dann, dass sie sicherlich keine Wissenschafler, sondern viel mehr Clowns sind. Und na ja, die unterhalten einfach. ich meine, man braucht ja nicht groß drumherum zu reden, keine musikalische Neuerfindung, nicht das große Ding von morgen, allerdings liegt hier genau die Stärke. Die drei, mittlerweile zwei Jungs wissen sehr groß zu unterhalten, ob das auf ihrer eigenen HP ist, auf den Konzerten, oder mit Albentiteln und den Texten. Das erste Album wich insofern von der Masse ab, als dass es etwas rauher und bestenfalls kompromissloser war als der Rest der Masse und ja, da waren feine Hits für die Indiedisko dabei, nicht zu sprechen vonden Clips, die einfach pure Unterhaltung darstellen. Mit der aktuellen Single schlagen WAS eher ruhigere Töne an, die Single ist ziemlich zugänglich und geradlinig, allerdings auch nicht so stark wie die stärkeren Momente auf dem Debüt Album
r: Also ich fand das Debüt teils schwach, teils belanglos. Irgendwie austauschbar und außer "Nobody Move" und "Great Escape" gab's keine Songs, die da jetzt bei mir hängen blieben. Vielleicht war's auch das Überangebot damals. Live haben die mich auch nicht begeistert. Es ist irgendwie so gewöhnlich. Da retten auch die lustigen texte oder der lustige Look der Band nichts. Ich weiß nicht... wenn ich 3,4 Bands hab, die den gleichen Sound machen und den besser machen, warum sollte ich die hören? Seltsamerweise find ich "After Hours" ganz okay. Vermutlich weil sie mal was anderes versuchen. Lustiger Song, lustiger Text, lustig, lustig, lustig. Bei mir zieht's irgendwie. Vermutlich muss ich dazu in ner besseren Gemütslage sein
d: Musik für die Indiedisko eben, wie gesagt, keine Neuerfindung und oftmals hat man ja eh den Eidnruck, als wäre das für sie selbst eher ein Comedy projekt. Es ist dann nur eine Stärke und sympathisch, sich selbst nciht so wichtig zu nehmen - und bei den Konzerten gehts ab. (7/10)
r: Ja, aber ich geh bei den Konzerten nicht ab. Es bleibt dabei... Zum einen Ohr rein, kurz im Kopf und dann auf der anderen Seite wieder raus ... 4/10
d: Miesepeter!
r: Im Ernst... was machen all dieses Indie-Hype-Bands 05/06 denn so? Einige, wie die Dead 60s waren ja so clever, sich aufzulösen... The Bravery sollten es z.B. in Erwägung ziehen...
d: Na ja, einfach Sache, die basteln alle an ihrem zweiten oder dritten Album.
r: Ich hab ja damals schon gesagt, dass es nur einige wenige schaffen werden, konstant im Geschäft zu bleiben.
d: Ich wäre zu allererst dafür, dass sich die Killers auflösen.
r: Nein, dazu sind die zu erfolgreich
d: Na ja, das ist klar. Nach dem Hype ist vor dem Hype.
Mal sehen, ob die Klaxons ihren eigenen überleben. Aber clever wie sie sind, erschaffen sie mit dem zweiten Album einfach einen neuen.
r: Hype hin oder her. Wenn man musikalisch was drauf hat, dann schafft man das auch. Hmmm, keine Ahnung. Ich glaube, ich mache hier nen leicht negativen Eindruck. Ich glaub, ich schütt mir jetzt nen Whiskey ein und hör etwas Elbow. Wie altmodisch kling ich eigentlich wenn ich sage: "DAS ist noch Musik"?
d: Du klingst alt und miesepetrig.
r: Ach, du oller New-Rave-Indie-Jungspund. Komm du mal in mein Alter, Bursche!
d: Also wenn wir doch beide gegen eines sind, dann gegen die Schubladisierung - also kategorisiere mich nicht.
r: Ja, ich wollt dich doch nur necken, Kleiner.
d: Ich gehe jetzt Birnen essen, genieße den Whiskey
r: Das ist das schwulste, was du in der ganzen Diskussion gesagt hast! ;-) Also, das mit den Birnen.
d: Nobono braucht mehr Sex
r: Vermutlich. Ich sag mal was Männliches... Äh, ich geh jetzt rohes Fleisch essen, Bier trinken und Metal hören. Bis nächstes Mal!
d: Ich bin beeindruckt. So männlich! Bis im März!

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