Samstag, 9. August 2008

Romantische Melancholiker unter sich

Die irische Songwriterein Wallis Bird und das deutsche Indie-Wunderkind Get Well Soon geben sich die Ehre bei der Jenaer Kulturarena.

Und so was lässt man sich ja nicht entgehen, wenn man schon mal in Jena wohnt und gute Musik da eher selten vorbeischaut. Doch bei diesem Doppelpack kann man nicht „Nein“ sagen, obwohl ich nur 50% kenne. Egal. Schauen wir also mal vorbei.
Der sonnige Spätsommerabend hatte sich langsam in eine etwas kühlere Dämmerung verwandelt, als kurz nach 20 Uhr, die quirlige irische Blondine, namens Wallis Bird die Bühne am Jenaer Theaterhaus betritt. „Quirlig“ ist sicher das Adjektiv, welches die junge Dame am treffendsten beschreibt. Quirlig und gut gelaunt. Mit entwaffnetem Lächeln und Akustikgitarre, sowie noch zwei Mitmusikern bewaffnet erstürmt die junge Dame die Bühne und fängt sofort an das Publikum für sich zu gewinnen. Warum auch nicht? Bei so sympathischem Auftreten und so netten, kleinen Folksongs ist das ja auch nicht verkehrt. Den Sound den Wallis Bird macht, kann man nämlich durchaus als typischen Singer/Songwriter-Sound bezeichnen, wenn auch mit deutlichem Pop-Anschlag und erhöhtem Mitsingpotential. Davon will die junge Dame gern auch Gebrauch haben, doch das Jenaer Publikum tut sich relativ schwer. Vielleicht etwas zu viel gute Laune für einen Abend der im Programmheft als gediegene, romantische Melancholie angekündigt wird? Vielleicht. Doch davon lässt sich das lustige Hippie-Kind nicht unterkriegen. Auch nachdem die Gitarrenseiten immer mal wieder reißen, wird einfach „Scheiße“ gesagt (gute, bilinguale Erziehung) und weitergemacht. Und irgendwann springt der Funke dann doch über. Dann klatschen alle mit, die ersten, unbestuhlten Reihen tanzen und das kleine irische Vögelchen initiiert Laola-Wellen am Fließband. Die Songs schwanken zwischen heiter-fröhlich und leicht-melancholisch. Am Ende gibt’s Applaus und Wallis Bird hat sicher viele Fans an diesem Abend für sich gewonnen. Sympathie und Eingängigkeit sei Dank. So verabschiedet sie sich Flick-Flacks-schlagend und mit breitem Grinsen von der Bühne und überlässt das Feld ihrem Kollegen Konstantin Gropper mitsamt seiner Begleitband.
Das Gropper aka Get Well Soon nicht die Entertainerqualitäten von Mrs. Bird besitzt ist mir persönlich spätestens seit dem MELT! Auftritt von ein paar Wochen klar. Aber was soll er da auch großartig entertainen, denn seine Musik ist ja kein netter Singsang oder Heile-Welt-Musik, sondern die gelebte Melancholie und Weltschmerz erster Güter. Und auch über ein halbes Jahr nach seiner Veröffentlichung haben die Songs des Debüts „Rest Now, Weary Head, You Will Get Well Soon“ nichts von ihrer Eindringlichkeit, Intensität und ihrer Kraft verloren. Um diese auch umzusetzen, hat Gropper um sich eine schöne Schar an Mitmusikern versammelt, die dabei helfen, seine musikalische Vision live umzusetzen. Und was für Visionen. Der Einstieg mit dem „Prelude“ ist perfekt und dann folgen all diese tollen Songs, das traurige „Help To Prevent Forest Fires“, das rotzige „If This Head Is Missing…“ oder das epische und wieder einmal alles überstrahlende „I Sold My Hands For Food, So Please Feed Me“. Und „Tick! Tack! Goes My Automatic Heart“ beginnt sogar akkustisch. Dazwischen gibt’s auch den ein oder anderen neuen Song, bei welchen man merkt, dass Gropper sie nun mit der Band einspielt und dass das Livespielen mit eben dieser Band auf seine Songs abfärbt. Da darf man für Album Nr. 2 (für das er sich hoffentlich nicht auch 4 Jahre Zeit lässt) neben den gefühlvollen Songs sicher auch auf das ein oder andere rockende Brett freuen. Leider gab’s schon wieder kein „Christmas in Adventure Parks“ und auch „Witches! Witches!“ fehlte. Vermutlich mangelt’s da live noch an den Streichern. Es sei ihm verziehen. Ansonsten wurde der Applaus von Song zu Song größer, auch ohne Publikumsmotivation. Ein „Vielen Dank“ nach jedem Song und ansonsten netter Konzertsmalltalk über Wetter und Stadtimpressionen und so weiter und sofort. Gropper lässt lieber die Musik sprechen und hat damit am Ende einfach die schlagenden Argumente auf seiner Seite. „Rest Now, Weary Head, You Will Get Well Soon“ bleibt nach wie vor eines der besten Alben des Jahres und muss sich international vor niemandem verstecken. Es bleibt natürlich immer die Sorge, dass Gropper diese Qualität nicht mehr toppen kann, aber darüber gilt es sich erstmal keine Sorgen zu machen. 2008 gehört erstmal ganz klar dem kleinen Mann mit der Emo-Frisur. Und am gestrigen Abend haben das vermutlich auch die Besucher aus Jena begriffen. Und damit hat sich das Konzert doch auf jeden Fall gelohnt.

Wallis Bird @ MySpace

Get Well Soon @ MySpace

Freitag, 8. August 2008

Sechs Singles - 08/08

The Incredible Comeback of the Diskurs!!!

#1 … Mia. “Mein Freund” (VÖ: 11.07.08)
Album: “Willkommen im Club”

rhododendron: Können wir nicht mit was Aufbauenderem anfangen?
doughnut: Jaja, willkommen zurück sag ich mal zu uns. Starten wir direkt mit einem beliebten Hassobjekt: MIA. Ah, ich lese gerade schon deine Zeile, die meinen Einstieg belegt. Na ja, MIA. Was soll man zu der Frau und ihrer Band sagen? VIele Licht. Viel Schatten, ich weiß es nicht. Fakt ist, dass mir bisher nur ein Song wirklich gefallen konnte - bisher! Und das war Tanz der Moleküle. Unser aller "Wir fühlen uns wie Hippies und bewegen uns auch so auf der Bühne Hit" aus der Indiedisko 2006. Lala. So, und jetzt die erste neue Single des kommenden Album: Mein Freund. Irgendwie eine ziemlich bewegende, emotionale Nummer, die mir sofort ins Ohr ging. Ich hab mir sogar die Promosticker schicken lasse nund verteile sie nun voller Glückseligkeit auf der Straße. Im Dienste von MIA. Wer hätte das Gedacht? Aber wer so schön "Mein lieber Freund und Kupferstecher" in nem Song einbauen kann, dem gebührt Respekt. Ich glaube, du kannst den Song gar nicht wirklich bewerten, du findest den eh blöd. Und ich find den super. So. haha!
r: Ich find den nicht blöd, aber nervig. Mia sind eh so ne Grenzerfahrung. Sängerin Mieze hasst man oder liebt sie wegen ihrer Extrovertiertheit. "Mein Freund" find ich nicht wirklich bewegend, es bewegt sich bei mir eher auf Schlagerniveau. Ich musste da an Katja Ebstein oder so denken. Ich meine, es ist bei weitem noch nicht auf dem grausigem Rosenstolz Niveau, aber eine Tendenz ist da irgendwie zu erkennen. Ich find die Nummer irgendwie belanglos. Was bewegt dich denn daran? Wenn die "komm her und tanz mit miiiiiiiiiiiiiiiiiiiiir" singt könnt ich am liebsten umschalten
d: Klee haben neulich mal in einem Interview gesagt, dass die Leute in Deutschland generell ein Problem mit "unserer" Musik haben,w enn sie nicht flott und zackig ist. Dann verbinden sie das sofort mir Schlager und wie man sieht, ist das anscheinend wirklich ein Problem. Auch wenn ich diese Schubladen eh hasse, so sind MIA. doch schon irgendwie Indie, aber die Single ist halt sehr poppig und ich mag zB daran, dass in der Mitte des Songs dieser Walzerstelle kommt, die so wirkt, als finge sie dich ein und mit Rosenstolz kannste das nun wirklich nicht vergleichen. Wenn überhaupt, dann finde ich die Stimme Rosenstolz' noch nerviger. Ne, ich mag die Nummer. Den extended radio mix habe ich jetzt deshalb genommen, weil der halt ne knappe Minute länger und ein schönes Instrumental am Ende hat, wo man auch mal ein paar Gitarren hat - ein schöenr Ausklang eben für nen schönen Song.
r: Hmmm, Ich hab nix gegen langsamen. deutschen Gesang, aber ich hab ja generell so ein Problem mit deutscher Sprache in Musik. Vielleicht liegt das daran und natürlich an meiner Sozialisation mit englischer Musik. Grenzwertig. Ich geb mal 3/10
d: Ne, ich kann ja durchaus was mit deutsche (und natürlich auch englischer) Musik anfangen und ich höre auch ziemlich viel deutsche Musik, wodurch ich auch nen ganz guten Überblick habe was die Vergleiche anbelangt, und dann ist das immer noch sehr viel besser als Revolverheld oder so fragwürfige Verweine wie El*ke - wobei die natürlich härter aber eben auch nicht besser sind. (8/10)

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#2 … Bloc Party “Mercury” (VÖ: 11.08.08)
Album: “tba”

doughnut: Da kann man sich aber streiten, ob das nun aufbauender ist.
rhododendron: Doch ist es. Irgendwie. Egal. Darüber habe ich ja letzten Monat schon was auf Nobono geschrieben. Das Comeback, was eigentlich keins ist, weil die Band ja anscheinend nicht wirklich ne Pause macht. Deshalb gibt's jetzt quasi wie mit "Flux" schon eine weitere Single, die zwischen den Alben erscheint. Vielleicht ist sie auch auf Album Nr. 3 drauf. Vielleicht auch nicht. Die Band weiß es selber nicht und so ist "Mercury" eine Bestandsaufnahme über die Bloc Party des Sommers 2008. Wohin geht die Reise für diese mir extrem wichtige Band in diesem Jahr? "Mercury" hat keine Gitarren, einen abgehackten Rhythmus und klingt wie alles, nur nicht nach einem Genre. Wenn schon, dann klingt es nach Bloc Party. Nach einem Monat Hören. Wie findest du sie mittlerweile?
d: Gut, erst mal super, dass man uns noch in Tagen der vollkommenen Informiertheit so überraschen kann. Mercury kam wie aus dem nichts - an sich positive Überraschung. Nach dem ersten hören ist man dann doch verwirrt. Im Gegensaz zu vielen anderen mochte ich Flux ziemlich gerne, so wie ich damals 2 more years sehr mochte. Das erste Album erachte ich für gut, das zweite für von dir überbewertet, obwohl es natürlich gut ist. Ich lasse jetzt auch die persönliche Bindung deinerseits außer Acht. Ja, es klignt irgendwie nach Bloc Party. Vielleicht auch so, weil man gar nicht mehr genau sagen kann, wonach Bloc Party klingen. Kann man sagen, sie entwickeln sich? Oder sind sie konsequent auf der Suche nach etwas. Nun, zumindest kann man ja schon aus den Interviews entnehmen, dass Kele so ziemlich den Ton angibt und ehrlich gesagt gefällt mir das nicht so wieklich, dai ch besonders das Gitarrenspiel von Russell Lissack als ziemlich genial betrachte. Der scheint sich insbesondere ziemlich auf sein Nebenprojekt Pin me down zu konzentrieren und was dann zurückbleibt, ist so eine Nummer wie Mercury. Irgendwie okay, funktioniert im Club, liegt ja auch irgendwo im Trend, lässt sich auch nciht wirklich einordnen, wirkt aber eben ein wenig verwirrend und nicht so richtig das, was man haben will. Zumindest für mich, denn mich nervt die Nummer doch auf Dauer. Es ist wirklich n zweischneidiges Schwert. Ich fühl mich hin und hergerissen aber das ist für mich halt nicht wirklich Bloc Party und ich hör mir dann doch lieber „Cryptic“ von Pin me down an
d: Fakt ist: Die Band hatte schon bessere Singles. Ne richtige "1. Single" ist es ja auch nicht. Ich gehe jetzt auch aus Zeitgründen nicht darauf ein, dass "A Weekend..:" sowas von überhaupt nicht überbewertet ist. Mercury ist irgendwie verstörrend, irgendwie nervös und es spiegelt Bloc Party's permanente Suche nach neuen Sounds und Ideen wieder. Falls das die Meinung der Band wiederspiegelt. Man weiß ja nicht, wie die anderen Bandmitglieder das sehen. ich denke, wir beide finden den neuen Schritt spannend. Der Song an sich ist sehr gut, aber nicht überragend, wie z.B. damals "The Prayer". Die Band kann mehr und wir hoffen, dass "Mercury" als Experiment sicher funktioniert, aber nicht repräsentativ für Album Nr. 3 steht. Denn bei einem schlechten Album helfen auch die zwei sehr guten ersten nix...
d: Aus zeitgründen Stimme ich dir dann einfach mal so zu bis auf Kleinigkeiten. Da im Verhältnis zu bisherigen Bloc Party Sachen: (5/10) Sicherlich etwas hart, hat aber etwas mit Anspruch zu tun, und den darf ich haben.
r: Nö, is okay. Ich geb 7/10.

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#3 … Polarkreis 18 “Allein Allein” (VÖ: 19.09.08)
Album: “The Colour Of Snow”

rhododendron: Achtung, es folgen ein paar Zeilen Lobhudelei!
doughnut: Erstens: Ich fühle mich gerade Allein Allein. Diese Gefühlslage unbeachtet ist diese Single nicht das, was der Durchschnittsfan dieser Band erwartet hätte. Aber sowas kommt jeden Monat bei zig Bands und Fans vor, siehe oben. Na ja, Polarkreis 18 sind eine Band aus Dresden, die in ihren jungen Jahren schon eine sehr genaue Vorsellung davon haben, wie sich eben nicht klingen wollen: Nämlich wie der deutsche und englische Einheitsbrei. Polarkreis 18 haben das mit ihrem ersten selbstbetitelten Album im letzten Jahr bewiesen. Man kann das am ehesten mit Sigur Rós vergleichen, aber eben nicht genau so. Die Band probiert viel aus, man versteht sie sehr schlecht, aber ihr Sound ist irgendwie kristallklar. Das liegt wohl auch an derStimme des Sängers. Im letzten Jahr habe ich sie live gesehen und muss mit Respekt sagen, dass die Stimme des Sängers so etwas wie Klang erzeugen kann, die einen ganzen Ram füllt. Sehr beachtlich. DIe Band scheint ziemlich gefestigt und in sich geschlossen - und dann kommt vermutlich auch so etwas wie Allein Allein raus, wenn man in ein ausgewogeneres Studio mit einem super Produzenten zieht und eben eines vor hat: Eine Hymne zu schreiben. Allein Allein ist ne Hymne, ganz klarer Fall. Nicht nur eine Hymne, die die Band etwas angeht, sondern auch die Fans, die waren nämlich aktiv beteiligt PJK 18 den Refrain "Allein Allein" live bei einem Konzert einspielte und in den Song einbaute. Und das ist frostig. Da läuft es einem eiskalt den Rücken runter und man fühlt sich einfach mitgerissen, mitgezogen. Ein Großer Sound einer Band, die m.E über internationales Potential besitzt - und damit ist sie eine der wenigen Deutschen!
r: Dem ist kaum noch was hinzuzufügen. Als fast-Dresdner erfüllt mich das natürlich mit Stolz! Der überraschenste Hit seit Langem. Ich wusste ja, was die so für Musik machen und da erwartet man halt sphärischen Post-Rock. Aber dann kommt die Band mit so einem edlen Pop-Song wie "Allein Allein" um die Ecke. Elektronisch, Tanzbar und ein Refrain, der nicht nur berührt, sondern auch extrem eingängig ist. Das ist Pop auf einem hohen Niveau. Stil und Anspruch treffen auf Eingängigkeit. Dazu diese wunderbaren Streicher. Ich bin total geflasht, halte das jetzt schon für einen der besten Songs des Jahres und hoffe, das die Band damit Nr. 1 in UK, USA und Usbekistan wird. Alles andere macht keinen Sinn. Coldplay würden für so einen Song töten.
d: Ich denke, man kann auch ein Problem mit der Stimme haben. So oder so, man muss sich auf die Musik einlassen können und wenn man dies einmal getan hat, dann hat sie dich eben in einen Bann gezogen, aus dem man schlecht wieder herauskommt. Auf dem letzten Album war das eben so ein Song wie Crystal Lake, der ziemlich bewegt hat. Man muss sagen, dass das ganze wirklich höchst professional anmutet, aber eben nicht der Musik aufgesetzt. Es klingt so leicht, hat aber diesen extremen Anspruch und wie du schon richtig sagtest diesen tollen eingängigen Song. Und dann diese Streicher, das ist im wahrsten Sinne ganz großes Kino - denn der Song wird auch Titeltrack zur Krabatverfilmung. Wie gesagt, insgesamt scheinen da wohlwollende und geschickte hände am Werk, was man auch so beim Remix des Songs sagen kann. Kennt noch jemand Nephew? Ja, die hatten hier mal zwei Singles, 2005 oder so, liefen sogar auf MTV, Movie Klip und En wannabe Darth Vader waren echt Kracher aber die Deutschen habendas mal wieder nicht gecheckt und die Mühender Plattenfirma, Musik aus Dänemark populär zu machen, hatten dann wie schon mit Brainstorm aus Lettland 2003 nicht funktioniert. Nephew haben hier aber nen ziemlich krassen Remix gebastelt, der alles wichtige des Songs nochmal auf den Punkt bringt und zudem ein paar Zeilen Dänisch einfließen lässt - vom Nephew Sänger persönlich. Sitzt und passt wie Jacke auf Hose. Super. Ich hör jetzt auch auf und geb einfach (10/10)
r: Ja, der Remix ist auch ganz gut. Aber das Original reicht schon. Nach Get Well Soon und dem guten alten Herrn Licht ein weiteres Highlight aus Deutschland dieses Jahr. dieser Song ist echt schön. Auch von mir 10/10!

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#4 … Neon Neon “I Told Her On Alderaan”” (VÖ: 20.07.08)
Album: “Stainless Style”

rhododendron: Also
1. Wer nen Planeten aus Star Wars in nem Songtitel einbaut ist schon mal sowas von cool!
2. Posen die auf den Promofotos neben dem Delorian aus "Zurück in die Zukunft". Das ist noch cooler!
3. Heißen sie Neon Neon und machen grad den geilsten 80er-Retro-Sound, den man sich denken kann.
Jede Menge guter Gründe. "I Told Her On Alderaan" klingt wirklich so, als sei er mit dem Delorian direkt aus dem Jahr 1985 in die Gegenwart gerast. Vom Basslauf, über die Drums und Synthies... Das ist ja schon an der grenze der Erträglichkeit. Das Super Fury Animals-Nebenprojekt entpuppt sich so langsam als gewaltige Hitmaschine, natürlich nur für Leute die mit 80er-Pop und Old-School-Hip Hop keine Probleme haben. Eine einzige, kontinuierliche Verneigung vor klassischem Pop, der einfach aufgrund toller Melodien und Geschichten im Ohr hängen bleibt. Und hier haben wir das Beispiel dafür. Die Leute vom renomierten Mercury Prize haben's auch längst gerafft und das Album unlängst für eben diesen nominiert. Kann ich dich dafür begeistern oder dreht der Popper in mir grad frei?
doughnut: Haben wir damals auch über I lust you gesprochen? Irgendwie hab ich nur in Erinnerung, dass wir beide ziemlich begeistert waren. Für mich gilt das nach wie vor, Song und Video von I lust you sind echt klasse. Flotter, 80er Jahre Synthe Pop der sofort ins Ohr geht, hört sich sehr gut an. Die Single kann da anschließen, ist nicht mehr so gut wie der Vorgänger, aber doch recht cool, eingängig. Eben, weil wir beide guten Pop mögen und natürlich auch was mit den 80ern zu tun haben, können wir uns das gut anhören. Ich muss sagen, dass ich das noch nicht auf Albumlänge getestet habe. Jedenfalls ist es interessant zu sehen, dass du es ziemlich magst und das Legomännchen es anscheinend bis auf die Single eben nicht. Ich denke wirklich, dass man da erstens vollkommen befreit rangehen muss und eben auch die von dir angesprochenen Probleme nicht haben darf - so oder so sind die beiden Singles aber ne coole Sache und machen eben Spaß! Den Mercury Prize sollte dennoch an die Last Shadow Puppets gehen denke ich
r: Ja, ganz schicke Band, ganz schicker Sound. Die 80er sind ja eh omnipräsent. Selbst Polarkreis 18 wehren sich nicht dagegen. Ich weiß gar nicht, wer noch für den Prize nominiert ist. Ich glaub, Radiohead gewinnen den eh am Ende. Auf jeden Fall, wo wir bei Awards sind. Am Ende des Jahres gibt es auch wieder die Nobono Awards. Und in den Kategorien "BEst Pop" und "Best Song" (für "I Lust U") haben Neon Neon sicher auch ein Wörtchen mitzureden. Also, für alle, die mal wieder Musik hören wollen, die wirklich wie 1985 klingt, dann bitte auf den YouTube Link klicken und das Video dazu anhören. Gefummelt wird dran auch noch. Was will man mehr. 9/10
d: Um mal eines klarzustellen: Diese unkritisierbaren Radiohead, die überall mit Preisen davonkommen nerven. Wenn du (Leser) das auch so siehst, umso willkommener bist du auf diesem Blog. Ich werte den Song mit (6.5/10) deswegen, weil a) im Kontext zu den heutigen anderen Songs, b) im Vergleich zur Single I lust you und c) weil die Haltbarkeit vermutlich nicht über dieses Jahr hinausgehen wird.
r: Och, das würd sich zeigen. Ja, unseren "Mercury Prize" würden Radiohead nicht gewinnen. Aber wir sind ja anspruchslose Popper. Ich nehme an, du hast auch gleich noch ne Single parat, die das bestätigt
d: Allesnfalls besser und cooler als Radiohead, die sich mit Helmkameras am kopf im Studio filmen und dafür angehimmelt werden. Nö. die nerven, sind vollkommen überbewertet und gewinnen nicht. Ja, jetzt sind wie, wie die visions neulich meinte, im Formatradio gelandet, nämlich bei

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#5 … Keane “Spiralling” (VÖ: 04.08.08)
Album: “Perfect Symmetry”

doughnut: Eigentlich müsstest fast du anfangen, du ehemals großer Keane Kenner
rhododendron: Ich lass dich mal. Was soll ich da sagen? Keane kennt ja eh jeder.
d: Ja, ich mach. So, wir bleiben in den 80ern. Bei Keane. Waaaaas? Jo, auch wieder so’n Ding: Jeder kennt Keane, insbesondere die Fans hätten jetzt wieder Rumgeheule und Schnulzerei auf 100% erwartet. haben sich Keane aber von gelöst und klingen vielleicht nach Formatradio, aber immer noch besser als mit der ersten Single zum letzten, leider nicht so knorken Album. Sagen wirs mal so: Ich war nie ein Fan von Keane, ich kann mir die vermutlich auch nicht auf Albumlänge anhören, zumindest nicht mit den bisherigen Alben. Aber Keane machen eben Songs, die du gerne in den Charts siehst oder im Radio hörst. „Bedshaped“ hat mich damals echt emotional umgeworfen und Crystal Ball hat mir trotz des komischen Videos auch gefallen. „Spiralling“ ist, wie die Band selber sagt, uncool und trashig. Und da ich ja (leider?) auch sowas mag, und das nicht gerade wenig, mag ich eben auch diese Single. Im Grunde ist es jetzt schon DER Keane Song, den ich von mir aus am häufigsten gehört habe. Wieso, konnte ich zu erst gar nicht mal so sagen. Man stellt dann aber doch recht schnell fest, dass das ganze ziemlich einfach ist: Ohrwurm. Dat is n fucking Ohrwurm, der gute Laune machen soll. Jo, das ist bei mir momentan prinzipiell schwierig, aber auch der einzige Song, der zumindest ’nen Hauch von GEfühl an guter Laune in mir aufsteigen lässt. Vielleicht auch gerade deswegen bei mir beliebt. Keane wirken hier so, als hätten sie Ballast abgeworfen. Dem Sänger gings nicht gut, die Musik war wirklich großes Gefühlskino mit Tendenz zum heulen. Keane klingen jetzt frei, klingen so, als würden sie sagen: Fuck it all. Womit wir bei beinahe bei Tocotronic wären, aber die lassen wir mal raus und wollen sie nur erwähnt dastehen lassen, wie das Albert Koch in jeder Ausgabe des Musikexpress' auch macht. So, jetzt bist du dran haha
r: Ja, damit hätten wir die Tocotronic-Erwähnung, wie immer. Ja, aber du hast das grad wirklich besser zusammengefasst, als ich das jemals könnte. Befreiungschlag! "Spiralling" ist das für die Band. Und erstmals wirken Keane nicht so pathosbeladen, sondern fast (aber auch nur fast) schon tanzbar. Ich mochte "Hopes and Fears", das Debüt, sehr. Eben weil es beides bot. Das zweite Album wusste dann nicht richtig, was es wollte und war eher durchwachsen, zumal Keane einfach zu sehr im Kitsch versunken sind. Ich war deshalb nicht so gespannt, wie das neue Album klingt. Aber dieser kostenlos downloadbare Teaser macht doch zeimlich viel Lust drauf. Ja, es sind schon wieder die 80er. Aber was willst du machen, wenn du keinen Gitarristen hast? Was anderes fällt mir da grad auch nicht ein. Es ist sicher nicht der beste Song. Er ist ganz gut. Ich versteh die aufgebrachten Keane Fans nicht? Wollen die etwa immer noch Balladen á la "Somewehre Only We Know" oder "A Bad Dream" hören. Für mich waren Keane immer am interessantesten, wenn sie befreit klangen. Also mehr Hopes als Fears. Das macht die Single so gut. Und, wie du sagst, es is halt ein Ohrwurm
d: Ich denke auch, mehr kann man eigentlich nicht dazu sagen, wir haben alles wichtige zusammengefasst. Es ist halt eine kostenloas downloadbare Single, zwar nur eine Woche, aber ihr kennt einschlägige Seiten ja eh...also hört es euch ruhig mal an. Wir wissen, es ist Keane, aber so und so ganz guter Song. (7/10)
r: Auf jeden Fall der richtige Schritt für Keane. Wenn sie jetzt auf dem neuen Album "Perfect Symmetry" etwas von dem Schwung der Single mitnehmen, dann kann das doch ne runde Sache werden. Ich muss mich da leider auch komplett anschließen. Es herrscht Einigkeit. 7/10

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#6 … The Stills “Being Here” (VÖ: 04.08.08)
Album: “Oceans Will Rise”

TheStillsdoughnut: Und jetzt ein Comeback.
rhododendron: Ja, heute irgendwie ne Menge Comebacks. Der Diskurs als solcher. Keane, 80er... und nun die Stills
d: Hat man bei denen eigentlich mit nem Comeback gerechnet?
r: Ja, und was für ein Comeback. Wer mich halbwegs kennt, weiß, dass ich das 2003er Debüt "Logic Will Break Your Heart" abgöttisch liebe. Ich gehe soweit zu sagen, dass es zu den 5 wichtigsten Platten meines Lebens gehört. So viel bedeutet mir dieses Album. Nachwievor. Ich habe in den letzten 2 Jahren kein Album häufiger gehört. Fragen sie mal meine last.fm Charts. Egal, jedenfalls wirkt sowas nach. Auch nach einem mehr als miesen zweiten Album, dessen Namen ich sogar schon vergessen hab. Furchtbar! Wo waren da diese wunderbaren Stills mit ihrem atmosphärischen Mix aus Melancholie, New Wave, Indie-Rock und Pop? Nix da. Auf dem Weg zu neuen Ufern ertrunken. Doch Todgeglaubte leben ja gern mal länger. 2008 stehen die Zeichen nun auf Neuanfang. Neues Label (Arts Crafts) und neues Album "Oceans Will Rise". Die Band beruft sich auf ihre Stärken und lernt aus der Kritik... und siehe da: die erste Single "Being Here" versprüht genau diese Atsmosphäre, die ich schwer formulieren kann, aber am Debüt so mochte. Schaffen sie etwa wirklich die Kurve? Gelingt ihnen nochmal der Ruf. Das ist ein wunderschöner Song.
d: Tja, als die Stills habe ich noch über Fast Forward kennengelernt - so lange liegt es zurück. mit dem wunderbaren Kracher Still in love Song. ich glaube, ich war damals einer der wenigen, die dann in den laden gerannt sind und das Album einfach so, ohne weiteres Hören, gekauft haben. Es war natürlich ne gute Entscheidung. Das Album bedeutet mir nicht so viel wie dir, aber ich gebe dir Recht, es ist und wahr groß, und darauf folgte eine wirklich schwache Nummer 2, die kaum jemanden interessiert haben dürfte. Hierzulande eh nicht. Die Single weist dann wirklich wieder in Richtung Album 1 und klingt auch direkt besser, zwar sind das immer noch nicht die Stills, die sogar mit einer B-Seite wie Killer Bees überzeugen konnten, aber der Song macht List auf mehr
r: Man muss auch sagen, dass es da vor 2 Jahren extreme Personalumstellungen gab und die sich erst finden mussten. Ich meine, ich würde mir "Oceans Will Rise" auch anhören, wenn die Single nicht gut wär. Dazu wirkt das Debüt einfach noch zu stark bei mir nach. Sicher. Aber ganz objektiv muss ich sagen, dass dieser Song wirklich schön ist und mir sehr gut gefällt. Den "Still In Love Song" mag ich witzigerweise am Wenigsten auf dem Debüt. Es könnte also wieder spannend um diese Band werden. Könnten wir damit nen Aufruf auf Nobono starten, sich bitte das Debüt ungehört zu kaufen? Ich und doughnut irren sich nicht! Für "Being Here" gibt's 8/10 von mir!
d: Das würde ich so unterstreichen. Und da hier gerade Stefanie Heinzmann penetrant übers ICQ-Fenster rennt würde ich sagen, dass wir zu einem Ende kommen für heute. Ich gebe jetzt mal (6/7 / 10), da das ganze schon vielevrsprechend ist, sich aber noch bessern Kann. Nettes Video übrigens!
r: Jawoll! Na super! Endlich wieder einen Diskurs! Ich hoffe, die zahlreichen, unzählbaren Leser wird das freuen!
d: Davon gehe ich aus, zumal wir das wieder super hinbekommen haben. Unterhaltend mit tollen Songs. Wir sind die besten!
r: Ja, Eigenlob stinkt zwar, aber wir halten einfach die Nase zu. Gut, genug des ganzen. Was steht denn bei dir heut noch so an? Ich geh heut noch zu nem Doppelkonzert von Wallis Bird und Get Well Soon und hoffe grade, das Wetter stabilisiert sich bis dahin.
d: Also ich gehe jetzt in die Badewanne und lese. Und dann werde ich heute Abend noch weinen und Schlafen gehen haha. Aber Get Well Soon werden bestimmt top! Da wünsche ich dir sehr viel Spaß!
r: Boah, wie Emo. Wie sollen wir denn jetzt ein heiteres Ende des Ganzen finden?
d: Happy Endings sind doch eh dumm
machen wirs wie PeterLicht: Offenes Ende!
d: So soll's sein. Das hier ist unsere Zeit. Doughtnut, ich und PeterLicht sagen "Tschüss"! Bis nächstes Mal!

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Montag, 4. August 2008

MELT! ... Abschluss der Reizüberflutung mit Björk

Nun sind bereits 2 Wochen seit dem großen Finale des MELT!-Festivals ins Land gegangen und das Gefühl schwanger von Euphorie und Glückseligkeit zu sein, ist nachhaltig immer noch zu spüren. Wie rhododendron schon richtig ankündigte, folgt nun meine kleine Ode an Björks Auftritt auf dem MELT!-Festival. Was soll man schon großartig tun, wenn eine der wichtigsten Personen der Musikindustrie nach ganzen 5 Jahren wieder einmal eine deutsche Bühne beehrt? Ganz einfach, hingehen und erstaunt sein. Das dachten sich auch ganz viele andere, weswegen die Haupt-Stage so überfüllt war, wie sie es die ganzen letzten 3 Tage noch nicht war. Dank netter Freunde, die mich mit nach vorne holten, konnte ich sowohl die Battles, Hot Chip als auch das große Spektakel Björk aus der ersten Reihe bestaunen. Nachdem sich Hot Chip mit großen Sound-Problemen herumschlugen, wurde eine halbe Stunde Björks Bühnenbild mit Fahnen, auf denen Frösche, Vögel und andere Tiere zu sehen waren, unter japanischer Walfang-Musik aufgebaut. Meine Aufgeregtheit und Ungläubigkeit darüber gleich Björk leibhaftig vor mir sehen zu können, wuchs mit jeder Sekunde.

Dann war es soweit - das Stampfen und die Trommeln von „Earth Intruders“ erfüllten das Festivalgelände und Björks 10 mit Neonfarbe bemalten isländischen Trompetenmädchen stapften nacheinander auf die Bühne. Allen hinterher Björk selbst. Sie war wirklich da! Die Menge, inklusive mir, war außer sich. Als ginge es nicht perfekter, begleitete sie bei ihrer VOLTA-Tour kein geringerer als Mark Bell von LFO. LFO produzierten beispielweise ihr 1997er Album „Homogenic“, auf welchem sich auch der zweite Song des Abends, „Hunter“, tummelt. Die wummernden Beats, erbebten rücksichtslos die kleinen Herzen des Publikums, ganz besonders auch meines. Und da war er auch wieder! Der „Sprühkäse aus der Dose“, wie es der Musikexpress so schön taufte. Aus Björks Hand schoss plötzlich sehr unerwartet ein weißes Fadennetz, das sie über die ganze rechte Seite der Bühne verteilte. Bei „Immature“ stand Björk von ihren 10 Trompetenmädchen umkreist, schwach bläulich beleuchtet, in der Mitte. Es ergab sich ein märchengleiches Bühnenbild. Auch ihren sanften und weichen Über-Hit „Hyperballad“ packte sie aus ihrer Wunderkiste heraus, ließ ihn eine Weile tanzen um ihn dann in den harten, aggressiven Beats von LFOs „Freak“ ausarten zu lassen. Eine Energiewelle von Björk ausgehend überflutete das Publikum und somit waren alle Strapazen der letzten Tage weggefegt, auch ohne „volle Kanne Einwurf“. Auch der andere Über-Hit „Army of me“ zeigte sich, dem Original trotzdem sehr treu geblieben, in einem neuen wunderhübschen Kleidchen und mit viel Geflitter, welches erst nur Björks Bühne selbst bedecken sollte. Es war ein buntes, perfekt ausgesuchtes Potpourri aus allen Alben. Das neue „Vertebrae by Vertebrae“, sowie auch der 1993er „Anchor Song“ ließen schwärmerisch kurz in der Menge stehen und Kraft tanken, denn die nächsten energiefordernden Tracks wie „Triumph of a Heart“ oder ganz besonders „Pluto“ standen schon wieder in den Startlöchern und verlangten natürlich wieder vollen Springeinsatz. Doch nach „Pluto“ verschwand Björk erst einmal kurz hinter die Bühne und ließ sich noch einmal für eine Zugabe auf die Bühne holen. “Declare Independence“ gab dann als finale Zugabe die letzten Kicks. Irgendwann strömten auch wieder Unmengen an Geflitter, aus, wie ich sie nun taufen werde, „Flitter-Kanonen“, dieses Mal auf das Publikum. War man zuvor noch nicht explodiert, so tat man es jetzt. So ähnlich stelle ich mir Speed vor – nur exklusiv an diesem Abend war Björk mein Speed. Doch ich wusste, die Zeit des Abschieds war Nahe, aber so richtig denken konnte ich trotzdem nicht. Dann, nach diesem großen Knall war sie weg.

Was war da nur los? An diesem Abend war ich dem Glück nicht nur Nahe, ich schwamm in ihm. Ich hatte zwar nur noch wenige Energiereserven, doch hätte es auch die ganze Nacht lang gedauert, ich wäre die ganze Nacht mit Björk zusammen explodiert. Vielen Dank liebe Björk, es war wunderschön. Lass uns irgendwann mal wieder zusammen explodieren!

rhododendron's ranking - 32/ 2008

Nobono befindet sich halb im Sommerurlaub. Fast! Denn mein ranking ist nachwievor am Start. Und diese Woche wurden die Top 20 ordentlich durcheinander gewürfelt. Ganze 5 Neueinsteiger gibt es. Und nach 5 Wochen müssen Coldplay außerdem erstmals die Nummer Eins räumen und an den schmissigen 80er-Pop-Hit von Neon Neon abgeben. Knapp dahinter lauert mit dem ebenfalls sehr buntem „Milk Crisis“ vom Go! Team bereits der nächste Hit in Wartestellung. Und auch Does It Offend You, Yeah? melden sich nach kurzer Pause mit einem feinen, neuen Hit in den Top 10 zurück. Dazu gesellen sich noch Digitalism auf der 9. Da wird es für all die alten Hasen knapp. Selbst die hartnäckigen Presets treten den Weg nach unten an. Ebenfalls neu in den Top 20, sind die britischen Newcomer von den Wild Beasts, sowie die Infadles mit ihrem eingängigen „Free Things For Poor People“. Also alles auf Anfang! Ich empfehle natürlich jedem, sich diese tollen Songs bei MySpace, YouTube oder last.fm anzuhören, um sich davon zu überzeugen. Eine angenehme Sommerwoche wünsche ich allen!

01.( 03 / #2 ) Neon Neon “I Told Her On Alderaan”
02.( 01 / #6 ) Coldplay “Viva La Vida”
03.(NEW/ #1) The Go! Team “Milk Crisis”
04.( 02 / #4 ) Bloc Party “Mercury”
05.( 05 / #8 ) The Last Shadow Puppets “Standing Next To Me”
06.(NEW/ #1) Does It Offend You, Yeah? “Dawn Of The Dead”
07.( 04 / #8 ) Black Kids “Hurricane Jane”
08.( 08 / # 2 ) PeterLicht “Alles was du siehst gehört dir”
09.(NEW/ #1) Digitalism “Taken Away”
10.( 06 / #3 ) N.E.R.D. feat. Santogold & Julian Casablancas “My Drive Thru”
11.( 07 / #4 ) The Ting Tings “Shut Up And Let Me Go”
12.( 10 / #10) Santogold “L.E.S. Artists”
13.( 09 / #15) The Presets “This Boy’s In Love”
14.( 13 / #10) MGMT “Electric Feel”
15.(NEW 7 #1) Wild Beasts “The Devil’s Crayon”
16.( 11 / #11) Foals “Red Socks Pugie”
17.(NEW/ #1) The Infadles “Free Things For Poor People”
18.( 14 / #12) Tokyo Police Club “Your English Is Good”
19.( 16 / #2 ) U.N.K.L.E. “X-Files Theme (U.N.K.L.E. Remix)”
20.( 19 / #7 ) The Stills “Being Here”

Sonntag, 27. Juli 2008

rhododendron's ranking - 31/ 2008

Der Sommer ist endlich mal ausgebrochen und weht mit einem lauen Lüftchen auch einige neue Gäste in rhododendron’s ranking. Da tronen an der Spitze nachwievor Coldplay, mit ihrem Konsens-Super-Pop-Song „Viva La Vida“. Allerdings macht sich das quirlige 80s-Pop-Projekt Neon Neon nun auf, sie zu stürzen. Mit einem nerdigen Titel wie „I Told Her On Alderaan“ kann da auch gar nix schief gehen. Noch dazu, wenn das Teil klingt, wie direkt aus dem Jahr 1986. Großer Pop-Song! Von großen Pop-Songs versteht nachweislich auch PeterLicht etwas, dessen neuer Knaller sich ebenfalls in den Top 10 auf Platz 8 wiederfindet. Grundsympathisch und eine Lobpreisung für jeden Gehörgang. Direkt dahinter übrigens immer noch die Presets, die damit langsam den erfolgreichsten Song des Jahres stellen. Davon sind U.N.K.L.E. noch etwas entfernt, die mit ihrer Neuinterpretation des Axte-X-Themas passend zum neuen Kinofilm allerdings große Kunst abliefern und damit zurrecht Platz 16 entern. Tendenz steigend! Vermutlich auch bei den Temperaturen draußen! Schwitz!

01.( 01 / #5 ) Coldplay “Viva La Vida”
02.( 02 / #3 ) Bloc Party “Mercury”
03.(NEW/ #1) Neon Neon “I Told Her On Alderaan”
04.( 03 / #7 ) Black Kids “Hurricane Jane”
05.( 05 / #7 ) The Last Shadow Puppets “Standing Next To Me”
06.( 06 / #2 ) N.E.R.D. feat. Santogold & Julian Casablancas “My Drive Thru”
07.( 04 / #3 ) The Ting Tings “Shut Up And Let Me Go”
08.(NEW/ #1) PeterLicht “Alles was du siehst gehört dir”
09.( 07 / #14) The Presets “This Boy’s In Love”
10.( 09 / #9 ) Santogold “L.E.S. Artists”
11.( 10 / #10) Foals “Red Socks Pugie”
12.( 08 / #6 ) CSS “Left Behind”
13.( 13 / #9 ) MGMT “Electric Feel”
14.( 11 / #11) Tokyo Police Club “Your English Is Good”
15.( 16 / #2 ) Cut Copy “Hearts On Fire”
16.(NEW/ #1) U.N.K.L.E. “X-Files Theme (U.N.K.L.E. Remix)”
17.( 15 / #3 ) Death Cab For Cutie “Cath...”
18.( 14 / #6 ) The Whip “Blackout”
19.( 19 / #6 ) The Stills “Being Here”
20.( 12 / #9 ) Sigur Rós “Gobbledigook”

Freitag, 25. Juli 2008

Reizüberflutung in Neongrün - Teil Zwei

Und weiter geht's. Zweite Hälfte des ausführlichen Festivalrückblicks.

Samstag / Teil II - Bratz! Bratz! Bratz!

Sobald es Nacht wird auf dem MELT! entfalten die Kräne mit all ihren Leuchtinstallationen erst ihren wahren Reiz. Diesem besonderen Ambiente verdankt das Festival u.a. seinen besonderen Ruf, den es sich in den letzten Jahren aufgebaut hat. Mit guten Rufen ist es ja meist so, dass sie sehr laut sind und von vielen Menschen gehört werden. So lies sich die Expansion des MELT! dieses Jahr nicht mehr wirklich verheimlichen. Die Tendenz der letzten Jahre wurde auf die Spitze getrieben. Besonders auch in dieser Samstagnacht, als ich mich auf die Suche nach elektronischer Tanzmusik machte, um dem schwachen Franz Ferdinand Auftritt noch etwas zum Abhotten folgen zu lassen. Viele Menschen um mich herum waren wohl mit der gleichen Suche beschäftigt. Also, wohin geht man nun? Erstmal durch die Schlammwüste (ein Königreich für Mutti’s guten alten Rindenmulch) zur Gemini, wo Mr. Oizo ein denkbar krankes Set auflegte. Krank im Sinne von vollkommen verrückter Effekte, grenzwertiger Cuts und totaler Übersteuerung stellenweise. So krank, dass es schon wieder gut war. Na ja, aber vielleicht doch etwas zu laut. Die Beats von Roisin Murphy auf der Hauptbühne waren da gradliniger, aber nicht weniger wummernd. Schicke Show, zu der ich aber nicht lange bleiben konnte. Auf der Gemini wurde der fliegende Wechsel von Oizo zu Labelkollegen DJ Feadz gemacht. Und wegen dem drängten sich kaum so viele Menschen auf die kleine Bühne. Feadz hatte immerhin MySpace-Rave-Szene-Hypegirl Uffie dabei. Was taugt diese Frau mit ihren schlüpfrigen Raps nun eigentlich? Nun, nicht viel. Anfangs saß sie mehr oder weniger gelangweilt hinter Feadz, der seine schnellen Breaks hervorragend zelebrierte. Es wirkte so, als müsste erst der schon sichtlich betrunkene Mr. Oizo die gute hinter dem DJ-Pult hervorzerren und sie zum Rappen zu animieren. Aber irgendwie war da nix zu spüren. Uffie hatte wenig Lust, dafür anscheinend schon viel Chemie im Blut, rappte ihre Hits herunter und das war’s. Klappt sicher in nem kleinen Club gut, nicht bei mehreren hundert Mann. Der Zuschauerraum wurde immer voller, bis zur Unerträglichkeit drängten sich Menschen auf die Bühne. Kapazität erschöpft. Falsch geplant. Der Tropfen, der das Fass der Sinnlosigkeit dieser Performance dann zum Überlaufen brachte war der Auftritt des 90er-Eurodisco-Trashprojekts Technotronic. Was soll der Scheiß? Wer braucht so etwas? Wer braucht unterstes Niveau auf einem früher mal hochkarätigen Musikfestival? Deichkind mögen ja noch in Ordnung gehen, aber das? Wenn das MELT! sich auf eine Stufe mit jeder x-beliebigen Dorfdisko stellt, muss es sich nicht wundern, dass genau dieses Kundenklientel dann zu später Stunde ebenfalls aufs Festivalgelände kam. Ist das MELT! nur noch ne Party ohne Hirn und Verstand? Ich war enttäuscht! Und das, wo doch die Sonne schon langsam am Aufgehen war und wir uns alle auf das spätnächtliche, bzw. frühmorgendliche Abrocken zu Boys Noize freuten. Ja, Boys Noize. Was soll man da noch sagen? Klar, Hirn und Verstand haben hier auch wenig Platz. Dazu ist dieses Feuerwerk an harten Beats, bartzigen, lautem Bass und Synthies einfach zu stumpfsinnig. Das es trotzdem funktioniert stempel ich mal als eine Art Wunder der Musik ab. Denn was die Tanzfläche da bot war eine Ansammlung von allen möglichen Leuten. Hippe Indie-Fashion-Typen neben Disco-Proleten aus dem Dorf nebenan. Dorgies neben zierlichen Indie-Mädels und Nerds mit Brillen. Und alle tanzen 2h durch zu den hämmernden Beats dieses jungen Mannes aus Berlin. Man kann sich dem nicht entziehen. Manche, weil die Drogen und das Red Bull so gut wirken, andere, weil es einfach so packend ist. Wann immer ich nicht mehr konnte, hat Herr Ridha aus Berlin den richtigen Track aufgelegt, dass es weiter gehen musste. Irgendwann war es um 7 und die Sonne stand schon am Himmel, aber keiner wollte aufhören. Als er dann als Zugabe quasi die Original-Version des 91er Prodigy-Hits „Out of Space“ reinlegte gab es kein Halten mehr. Hier war die Zeitreise perfekt. So ähnlich muss das gewesen sein in Hacienda und Co. damals, Ende der 80er. Euphorie und Ekstase in Reinkultur. Besser geht’s nicht. Man kann über all die Spinner auf dem Festival dieses Jahr rummotzen, wie man will, aber dass dieser Mann es schafft, sie alle am Ende zu vereinen und eine solche Stimmung zu erzeugen, das hat schon was. Da werfe ich auch kurzzeitig sämtliche Bedenken und Vorurteile über den Haufen. Kurz nach 7 und der zweiten Zugabe („Sweet Dreams“ von den Eurythmics… wtf?) wird Boys Noize der Strom abgedreht. Sowohl er, als auch das Publikum wollen mehr, aber er darf nich. Schade, Schade, Schade. Zufrieden und erschöpft waren wir aber dennoch. So konnte man mit all den anderen Partywütigen bei strahlender Sonne wieder Richtung Zelt laufen, fest davon überzeugt, dass jetzt der Sommer kommen würde und mit ihm alles automatisch besser wird.

Sonntag – Pille. Palle. Björk für alle.

Da war er nun. Der Sonntag. Neu! Augenscheinlich natürlich nur wegen Island’s Stargast, Björk (immerhin erster Deutschland-Gig nach 5 Jahren) angelegt. Andererseits sicher auch ein Testlauf, ob sich das Konzept 3-Tage-Festival in den nächsten Jahren lohnen würde. Also gab’s vor der isländischen Art-Allzweckwaffe noch ein paar Bands und die Shops und Imbissbuden lies man am besten auch gleich noch mal auf. Man weiß ja nie, ob sich da nicht noch was rausholen lässt. Auf Björk möchte ich übrigens gar nicht eingehen. Das legomännchen war auch vor Ort und er möchte gern eine separate Ode auf die isländische Bardin anstimmen. Darf er hiermit sehr gern! Der Beitrag folgt sicher bald.
Aus den morgendlichen Hoffnungen auf Sommer wurde dann im Laufe des Tages wieder mal nix. Das typische Wolken-Wetter der letzten Tage hatte sich längst wieder eingepegelt. Allerdings ne Sour wärmer. Da uns nach dem Boys Noize Tanzexkurs immer noch die Beine wehtaten und es wenig schlaf gab, verzichteten wir auf Act Nr. 1., die Los Campensinos (oder wie sie auch immer heißen). Allerdings entpuppte sich der zweite Act, zu dem wir es dann noch rechtzeitig schafften als umso größerer Überraschung… Das Synthiepopprojekt Neon Neon (jüngst für den renommierten Mercury Prize nominiert) zog mich mit seinen packenden Popsongs sofort in seinen Bann. Immerhin haben sie mit dem unwiderstehlichen „I Lust You“ einen Hit des Jahres im Gepäck. Und auch der Rest des Albums „Stainless Style“ überzeugte live mit netten Popsongs, inkl. 80er-Synthies und Kuhglocken. Die bescheidene Masse vor der Hauptbühne war ebenfalls sehr angetan. Da wollte auch der Regen lieber die Klappe halten und hielt sich bewusst zurück. Am Ende kamen dann auch noch die Campensinos (oder so, halt) mit auf die Bühne und alle feierten eine kleine, schöne Party der Vorbands. Sehr, sehr angenehm.
Auch Konstantin Gropper ist ein angenehmer Zeitgenosse. Er und sein viel besprochenes Projekt Get Well Soon standen als nächstes auf dem Plan. Gut, Gropper wirkt vor dem Auftritt bierernst, obwohl die Band vorher noch ein paar Gläser Jägermeister hinter der Bühne leert. Doch dann spielt er sie. Die Songs seines Debüts „Rest Now, Weary Head, you Will Get Well Soon“. Eines der besten Alben des Jahres. Das beste, was seit Jahren musikalisch aus diesem ansonsten eher highlightarmen Land kam. Und was das für Songs sind. Voller Kraft, Gefühl und Emotion. Große Kunst. Endlich mal! Ansonsten war diese Thematik ja eher rar auf dem diesjährigen MELT! gesät. Während die meisten Pille-Palle-Druff-Druff-Druff-Drogie’s noch in ihren Zelten schlummerten, zeigte Gropper mit seiner Band, welche Kraft Musik sein kann. Ein Monstrum wie „I sold my hands for food, so please feed me“ baut sich minutenlang auf, um dann am Ende zu explodieren. „If this head is missing…“ groovt sowieso und entwickelt dann, wenn die Band mit Kopfstimme den Refrain anstimmt, sogar unfreiwillige Komik. Auch das Underworld-Cover von „Born Slippy“ passt wohl nirgends so gut hin, wie in dieses Szenario. Die einstige Rave-Party-Hymne als melancholische Ballade. Besser geht’s nicht. Das merkt auch Herr Gropper, dem nun durchaus das ein oder andere Lächeln über die Lippen gleitet. Sehr angenehm. Toller Auftritt, der mir mal wieder vor Augen und Ohren gehalten hat, wie toll denn dieses unglaubliche Album ist. Wir sehen uns bei der Jahresendauswertung. Danach folgten die Battles, deren verrückter Experimentalmix aus Elektro, Rock, Prog und was auch immer sicher ganz nett ist für Menschen, denen so was gefällt, aber ich gehör leider gar nicht dazu. Deshalb ging das so völlig an mir vorbei. Da hab ich mir lieber ne Zuckerwatte gekauft. Beste Vorbereitung für den langerwarteten Zuckerpop von Hot Chip im Anschluss.
Nachdem fulminanten Auftritt zum letzten MELT! und auch einem sehr genialen Sologig, dem ich im März in München beiwohnen durfte, gilt die Band für mich mittlerweile nicht nur als eine der innovativsten Bands überhaupt, sondern auch als eine der besten Livebands überhaupt. Hot Chip brennen live regelmäßig alle Spielstätten ab, in denen sie anwesend sind. Die Messlatte lag also sehr hoch, aber am Ende blieb die Band weit unter ihren Erwartungen zurück. Und da konnte sie am Ende nicht mal irgendwas dafür.
Schuld war dieses MELT! Dieses Massen-MELT! Vermutlich waren sämtliche Techniker Backstage schon mit den Gedanken bei Björk angelangt, denn es hielt anscheinend niemand für notwendig, sich um Hot Chip zu kümmern, deren Bühnenmonitore anscheinend von Anfang an rumsponnen. Besonders Front-Nerd Alexis Taylor hatte damit zu kämpfen, dass er sich nicht hören konnte. Ich glaub, die ganze Band konnte sich nicht richtig hören. Wir sie schon, aber was bringt denen das. Permanentes Nachfragen hinter der Bühne brachte gar nichts. Nach jedem Song verschwand Taylor backstage um sich zu beschweren, aber erst nach ner halben Stunde kam endlich mal jemand, mit dem Ergebnis, dass es am Ende kein Ergebnis gab. Die Band wurde wütend und es folgte das, was man da erwartet. Ein verkürztes Set, eine größtenteils instrumentale Version von „One Pure Thought“, nachdem Taylor gefrustet das Mikro weggeschmissen hat, Planlosigkeit bei Band und Personal. Die Band war sauer, angepisst und so kann kein Funke überspringen. Schon gar nicht bei einem Publikum, welches bei weitem nicht so ausgetickt ist, wie noch 2007 bei dieser Band. Das hätte noch was gerettet, aber anscheinend sind 3 Tage Festival für viele zu viel Party. Ich konnte noch, aber na ja. Mich fragt ja keiner. Auf der Homepage war das MELT! so stolz im Vorfeld, das Hot Chip zum dritten Mal in Folge auf dem Festival spielten. Ja, von Liebe war da sogar die Rede. Diese Beziehung wurde an diesem Abend wohl auf unbestimmte Zeit beendet, durch ein extrem unprofessionelles Auftreten der Techniker. Erwähnt wird dieser peinliche Auftritt natürlich in sämtlichen Lobes-Rückblicken nicht. Was? Hot Chip waren da? Ich denk, es gab nur Björk? Tja, immerhin rettete Björk den Abend dann noch. Aber dazu wird unser Legomann hier auf Nobono bald mehr berichten…

Fazit – Was bleibt.

Insgesamt bleibt ein recht durchwachsenes Fazit meines Lieblingsfestivals übrig. Sicher, die Musik und die Auswahl war gut wie jedes Jahr, das Lineup nahe an der Perfektion. Wenn’s um die Musik geht macht dem MELT! so schnell keiner was vor. Doch zu einem gelungenen Festival gehören dann am Ende einfach noch viele andere Faktoren. Eine chaotische Organisation, schlechte Kommunikation unter dem Personal, Nazi-Ordner, schlechte Informationspolitik und schlechte Planung (noch mal… Whitest Boy Alive in nem Club???) gehören nicht dazu. Auch kann man sich streiten, ob 23.000 Leute gut für’s MELT! sind. Besonders die Leute, die am Ende dabei waren. Ja, gegen hippe Mode-Rave-Kiddies kann man nix machen. Deren Oberflächlichkeit ist subkulturbedingt. War ja schon immer so. Ich persönlich kann auf zugedröhnte Drogis aus England und Dorf-Prolls aus der Umgebung in Zukunft verzichten. „Pille-Palle-Druff-Druff-Druff“ muss doch nicht sein. Das Festival verliert seine Exklusivität, dieses gewisse Etwas, diese Form von Geschmack. Das MELT! braucht keine 90er-Trash-Acts. Wehe sie laden Scooter nächstes Jahr ein. Generell brauch das MELT! weniger von allem. Weniger Gäste, weniger Acts, weniger Bühnen. Oder kleinere Bühnen. Zwar war die Main Stage dieses Jahr größer und anders positioniert, was allerdings das Problem mit sich brachte, dass sich die Menschenmenge, selbst bei Björk, vor der Bühne verlaufen hat und nie annähernd die Stimmung aufkam, welche in den letzten Jahren vor der Hauptbühne aufgekommen ist. Das ist schade. Für’s Festivalbild und für die Bands. Es ist ein abgedroschener Spruch, aber Größe ist nun mal wirklich nicht alles. Das MELT! muss nicht Hurricane und Highfield sein. Es funktioniert auch mit weniger. Am Ende waren es trotzdem 3 sehr schöne Tage, trotz des Wetters und des Chaos. Es bleibt halt ein etwas bitterer Beigeschmack, wenn man es von den letzten Jahren her kannte. Das MELT! steht nun am Scheideweg und man muss schauen, welche Änderungen, die die Veranstalter jetzt schon versprochen haben, nächstes Jahr wirklich zünden werden und welche Acts sie uns dann präsentieren. Bis dahin warte ich einfach noch etwas mit dem Kartenkauf und schaue, was passiert.

Donnerstag, 24. Juli 2008

Reizüberflutung in Neongrün - Teil Eins

Wachsen durch Ambitionen. Das MELT! Festival emanzipiert sich und verliert dadurch viel von seinem Charme. Die Musik war trotzdem wundervoll, wie immer. Eine Bestandsaufnahme vom letzten Wochenende.


Viel geschrieben und gehört man die letzten Tage schon übers diesjährige MELT! Hauptsächlich Kritik und Stimmen, die ihre Unzufriedenheit beklagen. Amateurhafte Organisation, komplette Überfüllung, falsche Planung, furchtbare Kommunikation und schlechtes Personal sind da nur die häufigsten Nennungen. Und dran ist da sicher was. Nostalgische Erinnerungen an die Vergangenheit sind sicher angebracht, sollen aber nicht das sein, womit ich mich primär beschäftigen möchte. Es geht um die Musik! Darum sollte es auf einem Musikfestival gerade primär gehen. Musik und die Wirkung, die sie hat. Wenn das für viele durch Hysterie und vollkommen überhöhten Drogenkonsum definiert wird, dann kann man das ruhig armselig finden, muss es aber am Ende akzeptieren. Meine Eindrücke sind vielseitig und unglaublich detailliert. Deshalb habe ich beschlossen, dass alles zu splitten, um das Lesen angenehmer zu gestalten. So beinhaltet der erste Teil den ganzen Freitag, sowie die Hälfte vom Samstag. Der bald folgende zweite Teil nimmt sich dann den Rest vor und wagt ein Fazit. Die Bilder stammen übrigens von intro.de. Vielen Dank und viel Spass!

Freitag – Alles. Hier. Jetzt.

Pro 3-Tages-Festival gibt es meist einen Tag, an dem der Programmplan hoffnungslos überfüllt ist mit Sachen, die man unbedingt sehen will, aber obgleich der Masse nicht unbedingt schafft zu sehen. Bei mir und dem MELT! war’s der Freitag. Zu viel von allem. Erstmal Umgewöhnung über die neuen Gegebenheiten. Bändchen gab’s diesmal schon eher, kurz hinterm Zeltplatz. Sicher nicht schlecht gedacht, aber ab um 8 muss es da apokalyptische Zustände gegeben haben. Da wir aber von allem etwas mitkriegen wollten, gingen wir schon eher hin und hatten nicht diese Probleme. Dann wurde erstmal das umgestellte Gelände betrachtet. Aha, Gemini Stage jetzt gleich neben Eingang. Interessant. Vorbei ging’s an der neuen, umpositionierten Hauptbühne, auf welcher sich die Fotos durchaus Mühe gaben, die wenigen Frühkommer anzuheizen. Auch auf den DJ-Floors, wo gerade noch MTV’s Finest Markus Kavka housige Elektro-Beats auflegte war schon viel los. Generell: Viel. Dass man noch mal ein paar tausend Mann mehr hatte, als in den Vorjahren fiel diesmal extremst auf. Erste Überraschung des Abends… Lightspeed Champion auf der Hauptbühne, dessen cleverer Indie-Rock überraschend tanzbar und catchy war. Grundsympathisch war der nerdige Mann mit Hornbrille und Wollmütze sowieso. Als er dann noch gegen Ende das Star Wars Thema anstimmte waren ihm die Sympathien von meiner Seite aus gewiss. Hörenswert! Auch die Blood Red Shoes regten im Anschluss dazu ein das Tanzbein zu schwingen. Ihr White-Stripes-artiger Schlagzeug-und-Gitarre-Mix war ein Ohren- und Sängerin Laura-Mary Carter ein Augenschmaus. Lange bleiben konnte man nicht. Der enge Zeitplan saß im Nacken und nebenan gab’s auf der kleinen Bühne Late Of The Pier, neuen, heißen New-Rave-Indie-Whatever-Scheiß aus dem UK. Schon da wurde mir bewusst, wie unvorteilhaft die Gemini Stage diesmal gebaut war. Mit wackelndem Holzboden hatte das mehr was von nem Bierzelt. Dazu später mehr. Late Of The Pier waren ganz nett, sahen aber alle aus wie 14. Netter, tanzbarer Elektro-Rock mit vielen Tempowechseln, allerdings sicher wieder in nem Jahr vergessen. Oder nich. Vergessen hatte man Adam Green nicht, auch wenn er seinen Hype-Zenit bereits vor ein paar Jahren hatte. Der schlaksige New Yorker legte einen gewohnt souveränen Auftritt hin, überzeugte mit seiner seltsamen Soulstimme, lustigen Tanzeinlagen und jeder Menge cooler Songs. Außerdem bewies er Coolness, indem er auf die Hits „Emily“ und „Friends Of Mine“ (vermutlich, weil keine Streicher verfügbar waren) verzichtete. Entertainment hat er aber dennoch drauf. Man muss ihn einfach lieben. Ähnliches trifft ja auch auf Kate Nash zu, auf die ich mich als nächstes freute. Sieht gut aus, singt noch bessere Popsongs und soll live auch ganz herzallerliebst sein. Tja, leider hatte ich meine Rechnung ohne den Regen gemacht, der kurz nach Mr. Green auftauchte. Regen war sowieso ein ständiger Begleiter des Festivals. Ob in kurzen, zeitlich immer sehr unpassenden Schauern oder halt auch sinnflutartig, wie vor Mrs. Nash… Regen gab’s so häufig zu sehen, wie billige grelle Kinderklamotten. So stand ich da, unter meinem mickrigen Vordach und wartete. Und wartete. Aber Mrs. Nash kam nicht. Es stimme was mit der Technik nicht, wurde dann nach 40 Minuten verkündet. Uuuh, wie fix. Tja, damit musste mein erstes Live Date mit der jungen Pop Chansöse entfallen.
Denn ich musste in den MELT! Klub. Denn da gab es Does It Offend You, Yeah?, eine Band auf die ich mich mit am Meisten freute. Der MELT! Klub entpuppte sich zwar als überdachte, aber relativ kleine Konzerthalle am Anfang des Geländes. Noch dazu war die Zugangssituation denkbar schlecht und sollte einen Tag später fast zur Eskalation führen. Am ersten Abend ging’s noch. Okay, der Sound war nicht gut, aber als die junge Band aus London mit dem großspurigen Namen auf die Bühne kam, gab es kein Halten mehr. Ganz klar… der Stern dieser Band befindet sich am Steigen. Leider verzichtete die Band an dem Abend auf ihre schicken Pop-Songs des Debüts. So beschränkte man sich lediglich auf die bratzigen, harten Elektro-Rock-Bretter. Aber die brachten die Halle dafür zum Kochen. In der guten halben Stunde, die die Band spielte war das Publikum, zumindest vorn außer Kontrolle. Moshpit, Wall of Death, kollektives Ausflippen. Wenn es je eine treffenderer Mixtur aus Elektronik und Punk gab, dann diese. Die Band mühte sich gar nicht ab, perfekt zu spielen, hatte aber die Euphorie auf ihrer Seite. Vom Abgehfaktor definitiv der beste Gig des Festivals. Beim nächsten Mal auch bitte mit mehr Songs, Jungs. Die Tanzlust sollte eigentlich anschließend durch Hercules And Love Affair mit ihrem viel gehypten Retro-Disco-Sound weiter gestillt werden. Doch nix da. Aufgrund schlechter Planung wurden Teile der Band einfach in Berlin vergessen. Equipment wurde aufgebaut und anschließend kommentarlos wieder abgebaut. Alter Ego legten als Ersatz auf, die Band kam nich. Hat jemand Bescheid gesagt? Nein! Das Publikum wurde im Unklaren gelassen. Amateurhaft! Na ja, dieser kurze Dämpfer musste dann verkraftet werden, winkte doch der Höhepunkt des Abends. Die Editors! Ja, wenn es um die Editors geht, kommt man um Superlative nicht herum. Es war insgesamt das fünfte Mal, dass ich diese Band live erleben durfte und es war, wie immer, ein Hochgenuss. Kein Wunder. Mit diesem Songs, dieser emotionalen Kraft, dieser Größe. Ausflippen pur, als der mit Kapuze bestückte Tom Smith auf die Bühne schritt und die Band loslegte. Hit auf Hit. Alles war dabei. Egal, ob „Bones“, „Bullets“ oder was auch immer. Es war wie immer. Ein einmaliges Erlebnis, ein dunkler Reigen an Hits. „You Are Fading“ ist seit dem letzten Gig noch größer geworden und zu meiner Freude gab es mit „Open Up“ noch eine weitere B-Seite, sowie einen schicken komplett neuen Song. Die Band war gut drauf, keine Frage. Nur beim Publikum war dies nicht so der Fall. Vielleicht bin ich da auch nicht objektiv genug, aber dafür, dass da eine der besten Bands der Welt aufgespielt haben, war die Stimmung eher verhalten. Vielleicht zu ernst für all die Druff-Druff-Rave-Party-Kids. Einmal mehr beklagte ich mich über die scheinbare Oberflächlichkeit momentaner Indiepop-Kultur. Egal. Ich fands toll. Das konnte danach nichts mehr toppen an dem Abend. Weder Booka Shade, deren Auftritt hoffnungslos überlaufen war, noch Schlagergnom Alexander Marcus, dessen Trash-Faktor mit eindeutig zu hoch war. Zumal da Menschen mit seinen Shirts rumliefen, bei denen ich fest den Eindruck hatte, sie hätten die Ironie von Marcus’ Idee nicht ganz kapiert. Poptrash! Muss das sein? Dann lieber reinen Pop. Den gab’s mit der adretten Robyn, die kurz nach halb 3 morgens meinen persönlichen Abschluss des ersten Tages darstellte. Ihr Elektropop ist ungemein catchy und keck und noch dazu liefert sie ne gute Show auf der Bühne mit netten Tanzeinlagen, 2 Drummern (von den man de facto eh nur einen gehört hat) und ner schönen Licht-Show. Auch wenn sie zu Beginn des Konzertes kurz ausgerutscht ist. Sowas nockt den gestandenen Popstar von heut nicht um. Sicher, es war spülmittelglatter Pop, aber er war schön. Und mit einem so schönen Ohrwurm wie „With Every Heartbeat“ verlässt man das Gelände doch gern zum Sonnenaufgang.

Samstag / Teil I – Wenig Licht. Viel Schatten. Nochmehr Regen

Qualitativ und organisatorisch bot das MELT! dieses Jahr viel Licht, aber auch viel Schatten. Metaphorisch gesehen. Ansonsten viel Regen! Regen gab’s ganz unmetaphorisch, wie ich bereits die ganze Zeit. Auch gleich am späten Samstagnachmittag, als wir uns auf den Weg zum Gelände machen um PeterLicht zu begutachten. Das haben wir dann sogar mit leichter Verspätung geschafft und erreichten ihn pünktlich zu dem Zeitpunkt, als er sein Set mit dem „Sonnendeck“ eröffnete. Bei strömendem Regen. Ironie in Rheinkultur. Aber diese sympathische, kleine, schlaksige Mann lies einen mit seinem sonnigen Gemüt und sonnigen Melodien den Regen vergessen. „Das absolute Glück“ zum Greifen nahe. Tolle, neue Songs wie „Trennungslied“ gingen sofort ins Ohr. Und als dann der kleine Tross nässetrotzender Festivalbesucher gemeinsam „Wir machen uns nur Sorgen um unsere zukünftige Situation auf dem Arbeitsmarkt“ sangen, dann war dass das klassiche MELT! Musikliebhaber unter sich, vereint durch intelligente Musik, fernab von Style, Rave, Remmidemmi und „Druff, Druff, Druff“. Das Wort „Schön“ wird heutzutage sehr inflationär gebraucht, aber dieser Auftritt war einfach nur schön und hat dafür gesorgt, dass Herr Licht in meiner Wertschätzung sehr gestiegen ist. Der Wettergott sah es genauso, so dass am Ende der Regen aufhörte und die Sonne rauskam. Die Menschen applaudierten, Peter freute sich. Es war schön.
Solch schöne Momente sind leider immer relativ selten. Der Regen kam wieder. Und nicht nur der. Gewitter und apokalyptische Wolkenformationen hatte er gleich noch mitgebracht. Gegen 9 hieß es MELTuntergang. Wir befanden uns grad auf dem Weg zum Gelände (again) und konnten uns grad so unter einen Unterschlupf flüchten und sahen, wie draußen die Welt unterging. Wenigstens hatten wir Bier und etwas Schutz. Da hält sich das aus. So bekamen wir die sich verschlechternden Zustände auf dem Gelände, gerade zu The Notwist nicht wirklich mit. Erst als wir da waren. Schlamm, Kälte und Zeitplanverschiebungen. Wir wollten gern in den MELT! Klub, weil wir Schutz vor dem Regen suchten und wo anders nix interessantes lief. Doch der Einlass gestaltete sich schon als genial. Wenn man aus dem Schlammmeer herauskam wurde man in Abständen in die kleine Halle gedrängt. Dort erlebten wir die letzten Minuten von Rummelsnuff. Trash? Provokation? Eher Rammstein für Arme. Ein dicker, muskulöser Mann singt Seemannsgarn auf Industrialbeats von vorgestern. Na ja, wen’s hart macht. Hart war dann auch die Wartezeit auf Miss Platnum im Club. Ein wenig zu lange wurde am Sound getüftelt, so dass wir unseren Whitest Boy Alive Auftritt flöten gehen sahen. Die gute Frau kam dann auch mit Bläsersatz und Backgroundsängerinnen, mit denen sie schicke Choreographien eingeübt hatte. Alles ganz nett und ganz schön. Dancehall-Feminismus. Allerdings nicht meine Musik und für meine Verhältnisse ne Spur zu glatt aufgeführt. Egal. Die Ereignisse überschlugen sich danach bei The Whitest Boy Alive. Eine ungeheure Menschenmenge drängte sich in den Klub, wurde aber von den vollkommen überforderten Schlägerproll-Ordnern daran gehindert. Aus dem Klub selber kam kaum einer mehr raus, es wurde dann ein Notausgang hinten am Zaun geöffnet, der allerdings raus aus dem Gelände führte. Komplette Verwirrung. Wie kann man eine der angesagtesten Bands der Indie-Szene nur in einem winzigen Club spielen lassen. Hier hatten die Booker komplett versagt. Dann gab es technische Probleme und der Auftritt muss sich anscheinend extremst nach hinten verschoben haben. Egal. Da waren wir schon längst weg. Und stinksauer auf die Ordner und irgendwie auch die Organisation. Wer plant das? Egal. Abreagieren bei Franz Ferdinand. Die Indie-Haudegen der alten Schule (Ja, es is tatsächlich schon so lange her) spielten gegen halb 1 auf der Hauptbühne. Endlich Franz Ferdinand! War nie ein großer Fan, fand es aber schön, sie mal zu sehen. Ich erwartete nicht viel, bekam aber auch nicht viel. Sicher, die alten Hits wie „Matineé“, „Do You Want To?“ oder „Take Me Out” zünden immer noch, wie am ersten Tag. Richtig Stimmung kam aber weder bei Band noch bei Publikum auf, hat ich das Gefühl. Vielleicht lag’s am Wetter, vielleicht an den vielen, zwar guten, aber halt unbekannten, neuen Songs, die das schottische Quartett gespielt hat. Vielleicht war der Sound auch zu dünn, vielleicht hab ich mich auch getäuscht. Wer weiß. Es war nett, aber der Funke sprang nich so wirklich über. Höchstens auf einen der Kräne am Ende der Performance, der ironischerweise genau zu „This Fire“ in Flammen aufging, weil die Pyrotechnik gesponnen hatte. Ein schickes Bild, inkl. abschließendem Feuerwerk. Die Zeit des Rockens war nun vorbei. Die nächsten Stunden war Disco angesagt…

Lest im hoffentlich bald erscheinenden zweiten Teil, wie es Alexander Ridha aus Berlin schaffte, die Stimmung am frühen Sonntag morgen auf den Siedepunkt zu treiben und wie der extra um Björk zusammengeschusterte Festivalsonntag war. Teil 2 des MELT! Berichts folgt bald…

Montag, 21. Juli 2008

rhododendron's ranking - 30/ 2008

Druff, Druff, Druff! Nachdem ich fast wirklich drei Tage wach auf dem MELT! verbracht hab, gibt es das Ranking heut mal nen Tag später. Die Eindrücke vom MELT! folgen übrigens auch noch. Bitte vorbeischauen. Ansonsten tut sich bei meinen momentan persönlichen Favoriten recht wenig. Coldplay sitzen immer noch auf dem Thron mit dem Song, indem sie eben gerade den Verlust von diesem besingen, dicht gefolgt von Bloc Party. Neu in den Top 10 ist das stylische Converse-Tribute-Treffen von Pharell Willliams, Santogold und Mr. Casbalancas. Schmissiger Song, dem man sich nur schwer widersetzen kann. Kostenlos im Internet downloadbar! Der Rest der Charts bewegt sich nicht sonderlich. MGMT schöpfen noch mal Hoffnung auf die Top 10 und die Fotos steigen auch. Neu dabei ebenfalls noch auf Platz 16, „Hearts on Fire“, das schnittige 80er-Pop-Liedel von Cut Copy. Ich versuch dann erstmal den Schlaf der letzten Tage nachzuholen und melde mich bald wieder live und direkt hier! Bis denn!

01.( 01 / #4 ) Coldplay “Viva La Vida”
02.( 03 / #2 ) Bloc Party “Mercury”
03.( 02 / #6 ) Black Kids “Hurricane Jane”
04.( 06 / #2 ) The Ting Tings “Shut Up And Let Me Go”
05.( 04 / #6 ) The Last Shadow Puppets “Standing Next To Me”
06.(NEW /#1) N.E.R.D. feat. Santogold & Julian Casablancas “My Drive Thru”
07.( 07 / #13) The Presets “This Boy’s In Love”
08.( 05 / #5 ) CSS “Left Behind”
09.( 11 / #8 ) Santogold “L.E.S. Artists”
10.( 09 / #9 ) Foals “Red Socks Pugie”
11.( 10 / #10) Tokyo Police Club “Your English Is Good”
12.( 08 / #8 ) Sigur Rós “Gobbledigook”
13.( 16 / #8 ) MGMT “Electric Feel”
14.( 14 / #5 ) The Whip “Blackout”
15.( 12/ #2 ) Death Cab For Cutie “Cath...”
16.(NEW/ #1) Cut Copy “Hearts On Fire”
17.( 19 / #2 ) Fotos “Explodieren”
18.( 13 / #4 ) Weezer “Pork And Beans”
19.( 17 / #5 ) The Stills “Being Here”
20.( 15 / #3 ) The Verve “Love Is Noise”

Montag, 14. Juli 2008

ARTE Rock & Rex

Mittwoch, 16. Juli 2008
03.00 Uhr, Arte
(eigentlich in der Nacht von
Mittwoch auf Donnerstag)


Ein Star-Gewitter sondergleichen wird da auf uns herabhageln. ARTE Rock & Rex lädt Mittwoch Nacht um 03.00 Uhr zu Live Performances von The Kills, dEUS, Maximo Park, Archive, Grand National und Patti Smith ein. Als wäre das nicht alles schon genug, wird man dabei von niemand geringerem als der liebreizenden Charlotte Roche und Matthieu Culleron durch die Nacht geführt. Statt fand dieses energiegeladene Spektakel 2005 im legendären Pariser „Grand Rex“ und wird leider nach etwa 86 Minuten schon wieder vorbei sein. Zwischen den Performances darf man Interviews von Charlotte und Matthieu erwarten, die die Bands in ihrer Garderobe trafen. Doch wer Bands wie The Kills oder Maximo Park noch nie live gesehen hat, sollte Mittwoch unbedingt einschalten oder sich das Ganze aufzeichnen lassen. Sowohl VV (The Kills), die sonst so zurückhaltend zu sein scheint, als auch Paul Smith, katapultieren sich auf der Bühne regelrecht in Extase. Explosion ist hier das richtige Stichwort und gilt VV noch ein wenig mehr als Herrn Smith. Paul weiß genau was er on stage tut, so sagte er einst in einem SPEX-Interview sehr treffend „Sobald du die Bühne betritts, solltest du besser wissen, welche Rolle du spielst. Sonst bist du ein Narr.“. Wo der gute Mann Recht hat...

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