Dienstag, 18. November 2008

Die Besten des Jahres - Teil Zwei (Plätze 40 - 31)

So, weiter geht’s. Ohne viel Umschweife kommen jetzt die Plätze 40 bis 31 in meinem persönlichen Jahresranking 2008. Viel Spass beim Lesen!

40. Booka Shade „The Sun & The Neon Light“
International... Wenn man über die erfolgreichen deutschen Acts im Ausland redet, fallen meist die stereotypischen Namen Rammstein, Tokio Hotel oder von mir aus auch Scooter. Doch was viele nicht wissen… in ihrem Fach gehören Booka Shade aus Berlin zurzeit zur Weltspitze! Und legen mit ihren pulsierenden, minimalistischen Elektrobeats auf den größten Festivals der Welt auf, Coachella inklusive. Warum wird schnell klar! Ihr dieses Jahr erschienenes zweites Album ist die perfekte Symbiose zwischen düsteren Elektrobeats, Minimal und auch Pop. Dabei gibt sich das Duo vielfältig, mal schnell, mal melodisch und teilweise sogar ruhig bis akustisch. Dazu eine astreine Produktion. Nachtmusik für alle Menschen, die etwas von Elektronik verstehen. Deutschland bleibt Kraftwerk-Land!
Beste Songs: Charlotte, The Sun & The Neon Light, Psychameleon

39. Hercules And Love Affair „Hercules And Love Affair“
Glamourös... Zugegeben: es gibt kaum einen Hype, den ich dieses Jahr weniger verstanden habe, als diesen, mal mit Ausnahme des Grace Jones Comebacks. Dennoch muss man Hercules und seiner Liebesgespielin unterstellen, ein recht feines Pop-Album aufgenommen zu haben. Warum nun gerade der schwule Disco-Pop der frühen 80er (quasi bevor der Synthiepop salonfähig wurde) der heißeste Scheiß 2008 sein soll sei mal so in den Raum gestellt. Denn nichts anderes wird hier gefeiert. Das ganze Album schreit „Retro“ und kokettiert mehr als gekonnt mit jener vergangenen und auch teilweise verdrängten Epoche. Und Anthony Hagerty mit seiner süßlich-schwülstigen Falsett-Stimme ist da auch noch der perfekte Interpret. Und „Blind“ ist nun halt wirklich einer der unwiderstehlichsten Popsongs des Jahres. Das Album ist gut, aber keine Offenbarung. Aber wenn man sich zum Ausgehen fertig aufbretzelt gerade der richtige Hintergrundsound.
Beste Songs: Hercules’ Theme, Blind, You Belong

38. Crystal Castles „Crystal Castles“
Nintendo-Fans... dürften ihre Freude dran haben. Denn der ein oder andere Sound aus einem der damaligen Spiele findet sich auf dem Debüt dieses verrückten kanadischen Duos wieder, welche wieder einmal das Märchen des schnellen Aufstiegs repräsentieren. Mit wenig Aufwand zu viel Hype! Und der Aufwand ist echt gering. Denn dieses Album ist weder sonderlich originell, geschweige denn gut produziert. Aber vermutlich macht dies den speziellen Reiz des Elektropunks der beiden aus. Denn im Gegensatz zur Konkurrenz wird das „Punk“ hier durchaus ernst genommen. Sängerin Alice schreit das ein oder andere Mal, während ihr Partner den ein oder anderen wirren Analogsound aus seinen Geräten leiert. Und zwischendurch blinzelt immer wieder mal der ein oder andere tolle Pop-Moment durch, wie bei „Courtship Dating“ oder „Knights“. Ein Sound mit Wiedererkennungswert. Aber sonst? Hmmm. Es groovt gut. Bleibt abzuwarten, was diese Band nach dem Hype in Zukunft noch bringen kann. Hier finden sich auf jeden Fall mehr als nur ein paar Ansätze
Beste Songs: Untrust Us, Vanished, Knights, Courtship Dating

37. Kleerup „Kleerup“

Hitgarant... Zumindest in Schweden ist Andres Kleerup mittlerweile eine feste Produzentengröße. In den Bereichen Pop hat er sie schon alle im Heimatland gehabt. Egal, ob Cardigans, Shout Out Louds oder Roxette: Kleerup’s an der Disco-Musik der frühen 80er-orientierter Elektro-Pop ist im Norden gerade sehr angesagt. Und so was sollte uns immer aufhorchen lassen! Auch auf dem Debüt hat er allerhand feine Damen des Landes versammelt. Lykke Li oder Neneh Cherry zum Beispiel. Und Robyn, die ihren großen 2007er Hit „With Every Heartbeat“ auch Kleerup’s Fähigkeiten verdankt. Ist eigentlich sein Song und deshalb vollkommen zurrecht hier mit drauf. Aber auch ohne Gastsängerinnen bietet er feinsten Pop mit tollen Flächensynthies und Kuhglocken. In Sachen Pop ist dieser kleine Mann grad ganz groß unterwegs. Würde mich nicht wundern, wenn die Welle auch noch auf den Rest Europas überschwappt. Wunderschöne Sache!
Beste Songs: Hero, With Every Heartbeat (feat. Robyn), Tower Of Trelick.

36. Tomte „Heureka“
Zufrieden... scheint Thees Uhlmann mittlerweile zu wirken. Mit Mitte 30 hat sich endlich der Erfolg von Tomte eingestellt, privat ist er Vater geworden und es scheint alles bestens zu laufen. Hat der markante Tomte-Leitwolf nun also die Dämonen in sich zufrieden gestellt? Teilweise ja. Weshalb man „Heureka“ fast schon den Status eines Alterswerkes geben kann. Es wirkt gesetzter als die Vorgänger, vielleicht auch glatter, mit mehr Hang zur Geste. „Du nennst es Pathos, ich nenn es Leben“ schreit Uhlmann da seinen Gegnern entgegen. Ansonsten hadert er in den kryptischen Texten wie immer mit dem Leben und philosophiert übers Betrunkensein und die Liebe. Viele alte Fans mögen das nicht verstehen, ich hingegen versteh ihn schon. Manchmal kann es so leicht sein, einfach nur zufrieden zu sein. Diese Platte ist okay. Das ist ihr größtes Problem. Der schwachen ersten Hälfte steht eine starke zweite gegenüber. Man muss das Beste draus machen. Jeder für sich. Da stimmt mir Thees sicher zu!
Beste Songs: Der letzte große Wal, Und Ich wander, Nichts ist so schön auf der Welt, wie betrunken traurige Musik zu hören

35. Deichkind „Arbeit Nervt!“
Asssozial… und Spaß dabei! Deichkind sind eine der un- bzw. missverstandensten Bands dieses Landes. Für die einen der totale Stuss und der Untergang des Abendlandes, für die anderen kleveres Künstlerkollektiv, welches lediglich dem bereits untergehenden Abendland den Spiegel vorhält. Aber egal, ob Idiotie oder Ironie… dieses Album ist ein fettes Teil! Kaum einer hätte gedacht, dass die Hamburger nach „Remmidemmi“ noch mal was Relevantes hinbekommen. Doch hier ist es! Ein abwechslungsreiches Album zwischen Hip Hop, Elektro und Pop, gespickt mit allerhand intelligenten und enttarnenden Botschaften zwischen den Raps. „Arbeit Nervt!“ ist die Partyhymne 2008, „Luftbahn“, der Elektrolore-Song, den Alexander Marcus gern geschrieben, „Travelpussy“ und „Kopf Über“ in ihrer Dämlichkeit einfach phänomenal. Wer auch nur einen Funken Humor und Popaffinität hat, der muss dieses Album lieben. Und entweder darüber philosophieren oder trinken. Der Band wär beides recht.
Beste Songs: Arbeit Nervt!, Luftbahn, Komm Rüber

34. Rex The Dog „The Rex The Dog Show“
Tierlieb... gibt sich Jake Williams. Der Londoner Produzent hält sich meist dezent im Hintergrund, während er seinen Hund Rex in Form einer putzigen Cartoonfigur ins Rampenlicht stellt. Und sollte der Hund tatsächlich, wie beschrieben, für die Musik verantwortlich sein, handelt es sich hier um den coolsten Hund der Welt. Lassie kann einpacken! Dieses Jahr gab’s endlich das erste Rex The Dog Compilation-Album mit einigen Tracks und Remixen, die sich in den letzten Jahren angesammelt haben, sowie neuen Sachen. Und kaum ein Elektrosound gefiel mir 2008 besser, als seiner! Wie kaum ein andere schafft es Rex wirklich den Klang der 80er mit der Frische von 2008 zu verbinden. Somit schafft er grandiose Elektrohouse-Stücke mit unverwechselbarem Klang, die sowohl bei den Indietronic-Nerds, als auch in der Großraumdisco funktionieren. Ein unverwechselbarer Sound, mit Hochglanzproduktion gepaart. Fett! Dafür hat sich der Rex sicher ein Leckerli verdient.
Beste Songs: Maximize 2008, Circulate, Tony The Beat (Remix for the Sounds)

33. Keane „Perfect Symmetry“
Rundneuert... sollter er klingen, der Sound des dritten Keane-Albums. Sogar von Disco war die Rede! Und von “Mr. Madonna” Stuart Price im Studio. Am Ende isses doch nur ein normales Keane-Album geworden. Auch 2008 macht das britische Trio immer noch ihren freundlichen, teilweise harmlosen Piano-Pop. Die Unterschiede sind dezent… Öfters hört man jetzt mal ne Gitarre, ein Saxophon oder nen Flächensynthie aus den 80ern, aber das war’s dann auch. Generell liebäugelt „Perfect Symmetry“ mehr denn je mit dem Jahrzehnt der Schulterpolster. Tim Rice-Oxley hat da ordentlich in den 80er geschaut. Spandau Ballet wären neidisch. Das ist dann aber auch das Problem. Keane repräsentieren nach wie vor diesen aalglatten Hochglanz-Piano-Pop, der beiweilen einfach nervt und nach dem dritten, vierten Song belanglos wirkt. Auf dem Debüt fiel das nicht auf, weil das ausnahmslos aus Hits bestand. Auch das dritte Album besitzt solche, besonders die Singles, wie „Spiralling“ oder der Titeltrack. Aber der Rest… der ist meist einfach ne Spur too much… oder too little. Wie auch immer man das will. Keane nisten sich in der Gefälligkeit ein und fühlen sich da wohl. Ich aber leider nicht mehr so sehr, wie noch vor ein paar Jahren. Nehmt’s mir nicht übel, Jungs.
Beste Songs: Spiralling, Perfect Symmetry, You Don’t See Me

32. R.E.M. „Accelerate“
Dagegen... Überhaupt nicht gefällig werden R.E.M.! Schaut euch die mal an, Keane! Da erwartet man nichts und bekommt am Ende viel mehr. So wie mit „Accelerate“, auf dem die Band in knapp 30 Minuten einfach mal ein Statement abgibt und sagt: „Hallo. Wir sind noch da? Wir haben noch Saft, wie haben noch was zu sagen!“ Rockrente wird aufgeschoben! Dieses Album hat mehr Zunder als viele Alben von Bands, die nur halb so alt sind. „Living Well Is The Best Revenge“ ist neben auch der beste Anfang, den so ein Album haben kann. „Man-Sized Wreath“ legt gleich nach. Und R.E.M.-Hits wie „Hollow Man“ gibt’s obendrein auch noch. Da verzeiht man Michael Stipe und Co. auch, dass es in der Mitte der Platte etwas schwächelt, nur um am Ende noch mal alles zu geben. „I’m gonna DJ at the End of the World“ schreit Stipe am Ende! Das dürfte all die “Losing My Religion”-Formatradiohörer abschrecken und ich danke Gott und der Band dafür. Und ja, das ist Indierock, wie er sein sollte! Akzeptiert das!
Beste Songs: Living Well Is The Best Revenge, Supernatural Superserious, Accelerate

31. Nada Surf „Lucky“
Sympathisch... Gegen Nada Surf etwas haben, ist doch ungefähr gleich bedeutend, als ob man etwas gegen kleine Babytiere haben würde. Muss man ja auch nicht. Dafür liefert das Trio aus New York seit Jahren wundervoll-gefühlvollen Indierock ab, ohne dabei irgendwie zu altern. Ich hab Frontmann Matthew dieses jahr hautnahe gesehen… der sieht mit Anfang 40 besser aus als ich. Und obwohl er gerade glücklich ist, hadert er auf „Lucky“ immer noch mit dem Leben. „Everyone’s right, no one is sorry. That’s the start and the end of the story“. Alles andere als Zustimmung wäre Majestätsbeleidigung. “See These Bones” ist einer ihrer besten Songs ever! Danach folgen einige weitere Hits, wie „Beautiful Beat“ oder „Weightless“, aber leider, auch ein paar Songs, die so nebenbei existieren. Sie stören nicht, bedeuten aber auch nicht viel. Und das die Band sich quasi überhaupt nicht weiter entwickelt kann man ihr vorwerfen, muss man aber nicht. Dazu sind die Songs einfach zu entwaffnend schön. Und solange das auch beim nächsten Album so sein wird, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Weder um die Band, noch um alles andere…
Beste Songs: See These Bones, Whose Authority, Beautiful Beat

Sonntag, 16. November 2008

rhododendron's ranking - 47/ 2008

Während sich auf Nobono langsam die Jahresabschlusslisten breit machen, hält rhododendron’s ranking tapfer dagegen. Diese Woche mit drei Neueinsteigern. Den höchsten markieren Snow Patrol mit „Crack the Shutters“, die damit beweisen, dass ihr neues Album wesentlich bessere Songs zu bieten hat als die schwache erste Single. Abseits der Top 10 gibt es die neuen Single von Death Cab for Cutie, sowie die erste Single der von mir sehr geschätzten Newcomer We Have Band aus London mit dem lustigen Titel „Oh!“. Checkt die mal bitte aus! Ansonsten behalten Glasvegas ihre Pole Position, wobei Tiger Lou auch noch mal seine Chance widmet. Und die Kings Of Leon sowieso. Ach, und ich hatte es ja schon erwähnt… eine mathematisch korrekte Jahresendabrechnung des rankings wird es natürlich in ein paar Wochen auch geben. Bis dahin bleibt das aber der aktuelle Stand der Dinge. Punkt!

01.( 01 / #3 ) Glasvegas “Geraldine”
02.( 03 / #5 ) Tiger Lou “Crushed By A Crowd”
03.( 06 / #2 ) Kings Of Leon “Use Somebody”
04.( 02 / #6 ) The Rifles “The Great Escape”
05.( 04 / #4 ) Get Well Soon “Listen! Those Lost At Sea Sing A Song On Christmas Day”
06.( 05 / #3 ) Empire Of The Sun “Walking On A Dream”
07.( 08 / #5 ) Stereophonics “You’re My Star”
08.(NEW/ #1) Snow Patrol “Crack The Shutters”
09.( 07 / #8 ) The Killers “Human”
10.( 10 / #2 ) Sigur Rós “Við Spilum Endalaust“
11.(NEW/ #1) We Have Band “Oh!”
12.( 09 / #7 ) White Lies “Death”
13.( 11 / #10) Deichkind “Arbeit Nervt”
14.(NEW/ #1) Death Cab For Cutie ”No Sunlight“
15.( 12 / #6 ) Coldplay “Lost!”
16.( 13 / #10) Travis “Something Anything”
17.( 15 / #8 ) The Last Shadow Puppets “My Mistakes Were Made For You”
18.( 14 / #10) Bloc Party “Talons”
19.( 16 / #10) Elbow “The Bones Of You”
20.( 17 / #11) Foals “Olympic Airwaves”

Donnerstag, 13. November 2008

Die Besten des Jahres - Teil Eins (Plätze 50-41)

Tja, das war’s dann wieder. Wir alle haben ein weiteres Jahr unserer Existenz auf diesem Planeten herumgebracht… 2008 ist (fast) vorbei! Was für ein Jahr? Wir sahen das Ende des Kapitalismus, die Metamorphose des White House ins „Black House“, die deutsche Fußballnationalmannschaft, die irgendwie versuchte, wie 2006 zu spielen, aber es nicht wirklich gebacken bekommen hat, das Kommen und Gehen von allen möglichen Sachen und Hypes… und letztendlich sogar die Veröffentlichung von Guns’n Roses’ Album „Chinese Democracy“. Nach 14 Jahren! Donnerwetter! In meine persönlichen Top 50 des Jahres hat es Axel Rose’s Spätwerk aber dann doch nicht geschafft. Denn da kommen nur die Besten rein! Und das ist schließlich das, worum es bei Nobono geht! Musik! Bzw. Musik mit Qualität! Um nicht mehr und weniger wird es bei meinen Lieblingsplatten 2008 gehen, die ich in den nächsten Wochen regelmäßig an dieser Stelle vorstellen möchte. Eine Top 50 zu generieren ist keine leichte Aufgabe und sicher handelt es sich dabei nur um eine Momentaufnahme. Ich kann ja, weiß Gott, auch nicht alle Alben eines Jahres durchhören! Und vielleicht habe ich einige auch noch nicht so schätzen gelernt, wie ich sie vielleicht hätten schätzen sollen. Oder ich raff sie erst in nem Jahr. Kommt ja auch öfters vor so was. Sei es, wie es ist. Dies sind meiner Meinung nach halt momentan die 50 Besten des Jahres! In den ersten drei Teilen werde ich die die Plätze 50 - 21 kurz anschneiden, bevor ich dann die Top 20 dem Anlass entsprechend etwas detaillierter unter die Lupe nehme. Alles klar soweit? Dann kann’s ja losgehen…

50. Cut Copy „In Ghost Colours“
Retrospektive... Mit besonderem Wert auf den Wortteil “Retro”. Mit Ausnahme von Neon Neon hat keine Popband 2008 den Sound der guten alten 80er besser ins Jetzt produziert als dieses australische Trio. Dicke Basslinien, New-Order-Gedächtnisgitarren und den Hauch Plastik, den man dafür halt braucht. Alles zu finden auf diesem netten Debüt. Allerdings bringt dieser Sound dann auch das Problem dieser Zeit mit sich… die kantenlose Glattheit der Musik. Zumal das Werk dann auf Albumlänge nicht das taugte, was die guten Vorabsingles „Lights & Music“ oder „Hearts On Fire“ versprachen. Dennoch sehr solide. Und vor 22 Jahren wär’s der absolute Brecher gewesen.
Beste Songs: Feel The Love, Hearts On Fire, So Haunted, Lights And Music

49. Kaiser Chiefs „Off With Their Heads“
Festgefahren... Das haben sich die Kaiser Chiefs 2008 mit ihren ewig gleichen Britrock-Hymnen. War das Debüt 2005 noch locker in meinen Top 20 und das letztjährige Album immerhin noch in den Top 30, so hat es Nr. 3 dieses Jahr nur ganz knapp in die Top 50 geschafft. Mit Ausnahmen der unten genannten Tracks eine ziemliche Enttäuschung. Die Band wirkt uninspiriert, müde und ideenlos. Und selbst Mark Ronson schafft es nicht die da rauszuholen. Netter Formatradio-Indierock. Dennoch sollten sie sich mal ne Pause gönnen und (O-Ton Obi-Wan Kenobi) „ihr Leben überdenken“. Dann bleiben die Köpfe vielleicht sogar dran
Beste Songs: Like It Too Much, You Want History, Addicted To Drugs

48. Dido „Safe Trip Home“
Taufrisch... Denn erscheinen tut es erst morgen. Die Tatsache, dass es Madame Armstrong trotzdem bereits in die Top 50 geschafft hat ist ihr deshalb hoch anzurechnen. Noch mehr die Tatsache, dass sie sich nach dem Welterfolg der ersten zwei Alben Zeit genommen hat für das dritte. Und noch viel besser ist es, dass sie nicht den kompletten Overkill-Weg (Mehr Pop, Mehr Erfolg, Mehr Stuart Price) zum Erfolg geht, sondern mit „Safe Trip Home“ ein wunderschönes, sehr dezentes, sehr ruhiges und weniger Hit-, sondern viel mehr songorientiertes Album aufgenommen hat. Ideal für die ruhigen Abendstunden, egal ob allein oder zu zweit. Dido bleibt das nette Mädchen der Popszene. Vielleicht zu nett und zu ruhig. Das ist ihr einziger Fehler, aber da steht sie sicher drüber …
Beste Songs: Don’t Believe In Love, Northern Skies

47. The Long Blondes „Couples“
Vergangenheit… Mit einem so schnellen Ende der Long Blondes noch vor Verstreichen der Jahresfrist hatte dann doch keiner gerechnet. Obwohl die Chancen von vornherein nich sooo super standen. Das Debüt hatte einige Hits, war aber am Ende auch nur eine von vielen Indie-Rock-Platten aus dem UK, die während des Hypes der letzten Jahre veröffentlicht wurden. Auf dem Nachfolger probierte sich die Formation aus Sheffield deshalb aus diesem Schatten zu lösen. Elemente von Disco und noch mehr Pop wurden mit in den Sound aufgenommen. Vielleicht ne Spur zu viel Pop. Den Kritikern gefiel’s weniger und gekauft wurde es auch weniger. Als Gitarrist Dorian Cox dann einen Schlaganfall erlitt gab’s ein jähes Ende. Schade. Denn guter Pop ist selten. Sie bleiben eine der besseren Randnotizen!
Beste Songs: Century, Guilt

46. Godlfrapp „Seventh Tree“
Verkatert... waren Goldfrapp wohl irgendwie nachdem sie auf den letzten Studioalben ausführlich dem Glammer-Disco-Electro-Pop frönten. Deshalb ist „Seventh Tree“ entsprechend ruhig und dezent aufgefallen, stellenweise schon fast akustisch wie beim tollen Opener „Clowns“. Der Fokus liegt mehr denn je auf Allison Goldfrapp’s wundervoller Stimme, die wie ein zartes und zerbrechliches Echo durch alle Songs weht. Und „A&E“ ist einer der schönsten Popsongs des Jahres! Der Rest ist wundervolle Frühlingsmusik, voller Liebe und Gefühl. Vielleicht auf Dauer etwas einseitig und durchwachsen, aber bis man das merkt, schwebt man schon längst woanders
Beste Songs: A&E, Clowns, Little Bird

45. Adam Green „Sixes & Sevens“
Multitaskingfähig... ist Adam Green ja schon seit Jahren. Er erfüllt gleichzeitig die Rolle des Entertainers, Singer-/Songwriters und komischen Kauzes mit Bravur. Aus vollkommen unverständlichen Gründen hat das deutsche Indie-Volk schon vor Jahren nen Narren an ihm gefressen. Also „unverständlich“ deshalb, weil’s nicht zu Deutschland passt. Das diesjährige Album zeigt Adam wieder mal auf gekonnt hohem Niveau mit tollen Songs, die diesmal auch nicht vor Gospel oder Panflöten Halt machen. Wer Adam Green bisher mochte, mag ihn auch jetzt. Der Rest kann ihn ruhig hassen. Mich würde einfach mal interessieren, ob er auch mal Songs jenseits der Dreieinhalb-Minuten-Grenze aufnehmen kann. Wär doch ein Versuch wert, oder?
Beste Songs: Tropical Island, Morning After Midnight, Rich Kids

44. Oasis „Dig Out Your Soul“
Arbeitsaufträge... erfüllen Oasis schon seit Jahren. Immer mal ein Album, immer mal ne Tour, immer mal über Bands motzen, die die Band in der Zwischenzeit an Relevanz überholt haben. Irgendwie geht das schon seit 10 Jahren so. Damals hatten Oasis ihren Status als größte Band der Welt zwecks Überheblichkeit abgegeben und seitdem spielen sie zwar mit, aber keine große Rolle mehr. Ist denen aber längst egal. Den Fans sowieso. Aber das entpuppt sich als Glücksgriff, denn auf „Dig Out Your Soul“ spielt die Band so frei, wie lange nicht mehr. Nicht alles ist da sonderlich neu, aber nach langer Zeit wirkt es nicht mehr wie der Versuch, sich selbst zu wiederholen. Außerdem sind wieder richtig gute Songs dabei. Sagen wir mal so… Oasis waren schon mal wesentlich langweiliger, als 2008.
Beste Songs: I’m Outta Time, Waiting For The Rapture, Falling Down

43. Snow Patrol „A Hundred Million Suns“
Nachahmer... als solche werden Snow Patrol ja gern beschimpft. Spätestens seit dem großen Durchbruch des letzten Albums heftet ihnen immer der Makel des Coldplay-Clones an. Dabei gibt’s Snow Patrol schon viel länger und sie sind eine Band, wo man sagen kann, der Erfolg wurde sich mühsam erarbeitet. Und Sänger Gary Lightbody ist ein toller Songschreiber. Schon immer. Auch auf dem neuen Album gelingen ihm wieder tolle Songs. Vor allem der epische Schlusstitel „The Lightning Strike“ entschädigt für viel Durchwachsenes auf diesem Album, das sicher einige Highlights bietet und vielen gefallen wird… aber im Ernst: an das geniale „Final Straw“ kommen sie wohl nie wieder ran. Es steht ihnen aber auch frei, mir das Gegenteil zu beweisen
Beste Songs: If There’s A Rocket Tie Me To It, Crack The Shutters, The Lightning Strike

42. Lykke Li „Youth Novels“
Zuckersüß... Schweden und Pop passt halt einfach so gut zusammen, wie Italien und Pizza oder Amy und Crack. Die zarteste Pop-Versuchung des Landes hieß dieses Jahr Lykke Li. Und schau an… die kann auch mehr als nur unschuldig schauen und naiv piepsen. Das Debüt „Youth Novels“ bietet richtig schöne Pop-Songs, irgendwo zwischen Pop und Hippie-Folk. Und dazu diese Stimme… hach… also leichter und selbstverständlicher wie auf „Dance, Dance, Dance“ hat dieses Jahr niemand über die Thematik Tanz geträllert. Wer eine fröhliche Variante von Feist sucht, wird hier fündig.
Beste Songs: Dance, Dance, Dance, Little Bit,

41. CSS „Donkey“
Versaut… gaben sich Cansei de ser Sexy auf ihrem gleichnamigen Debüt. Da sang Sängerin Lovefoxxx (allein der Name gehört in eine ganz andere Abteilung) mit Lolita-ähnlicher Stimme von Geschlechtsverkehr zu Disco-Punk, Schlampen und Alkohol. Party eben! Genauso klang das Debüt. Viel davon konnte die Band auch auf das diesjährige Zweiwerk „Donkey“ rüberretten. Der bewerte Mix aus Indierock und Elektropop ist geblieben, wenn gleich man merkt, dass die Band mittlerweile ihre Instrumente wesentlich besser beherrscht. Das nimmt dem ganzen natürlich etwas die Verspieltheit, zeigt aber gleichzeitig auch, dass die Brasilianer einiges drauf haben. So ist „Donkey“ insgesamt wesentlich durchdachter und rockiger. Und markante Hits, wie das unwiderstehliche „Move“ gibt’s nach wie vor. Jetzt kann man nur hoffen, sie fangen jetzt nicht an, ernste Musik zu machen ;-)
Beste Songs: Left Behind, Move, How I Became Paranoid, Rat Is Dead (Rage)


So, das war der erste Teil. Der zweite folgt hoffentlich demnächst. Habt ihr eine andere Meinung zu einer der Platten? Dann hinterlasst sie doch an dieser Stelle in Form eines Comments. Bis bald!

Dienstag, 11. November 2008

Can't believe, this is for free . . .

Unglaublich! Seit fast nem jahr gab's hier nix mehr in der Kategorie Mixtape! Unsinnig! Überflüssig! Es folgen aktuell extrem geniale Singles, Songs oder Remixe etc., die man sich ganz legal und kostenfrei runterladen kann und die dabei noch von mir höchstpersönlich empfohlen werden! Na dann!

Tiger Lou "Crushed By A Crowd"

Glasvegas "Geraldine"

Mia. "Mein Freund (TimTim Remix)

Hadouken! "Crank It Up" (Does It Offend You, Yeah? Remix)

Friendly Fires "I'm Good I'm Gone" (Lykke Li Cover)

Empire Of The Sun "Walking On A Dream"

MGMT "OF Moons, Birds And Monsters" (Holy Ghost Mix)

The Whip "Fire" (PBMR On Fire Remix)

Annie "Two Of Hearts"

Calexico "Two Silver Trees"

Viel Spass damit!

Montag, 10. November 2008

The 20 Essential Tracks Of 2008 - Part Two

So, nach einigen Tagen Bedenkzeit und der netten Resonanz des ersten Teils gibt es an dieser Stelle quasi die Top 10 meiner wichtigsten Songs des Jahres. Generell ist es natürlich schwer, aus dem besten Tracks des Jahres auszuwählen. Einige essentielle Songs hab ich sicher vergessen, besonders Singles. Aber die gibt’s dann ja quasi noch mal gesondert im Jahresranking von rhododendron’s ranking, welches auch in ein paar Wochen stattfindet. Hier erstmal die besten Zehn . . .

10. Deichkind “Arbeit Nervt!”
Über diese Band wurde schon einiges geschrieben. Über diesen Song sowieso. Stupide Feierhymne für die Remmidemmi-Generation? Hymne auf den Hedonismus? Politischer Spiegel für Hartz IV und Spaßgesellschaft? Allein wenn ein Song auf so unterschiedlichen Ebenen funktioniert, muss er etwas Besonderes an sich haben. In diesem Fall sind’s die richtigen Beats, die fettesten Punchlines („Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers“) und den hitverdächtigsten Refrain. Wer dazu nicht abspacken kann und will, dem ist nicht mehr zu helfen. Assi-Sein ist erlaubt, solange man es darauf beschränkt.

09. British Sea Power “Canvey Island”
Wesentlich stilvoller als Deichkind lassen es British Sea Power angehen, obwohl ihre Songs ebenfalls des Öfteren von politischen Botschaften durchsetzt sind. Und von Referenzen. Auch „Canvey Island“, den stärksten Song ihres 2008er-Albums „Do You Like Rock Music?“, welches die Flut aus dem Jahre 1953, die damals das Gebiet heimsuchte, als Allegorie auf zukünftige Ereignisse interpretiert. Dazu diese gewaltige Hymne. Ihr nennt es Pathos, ich nenn es Leben (Uhlmann-Zitat Ende). Ein Song, so groß, dass ihn kein Stadion dieser Welt je wiedergeben könnte. Ein wunderschönes Stück Musik!

08. Fleet Foxes “Blue Ridge Mountains”
Irgendwo in den Tiefen Amerikas muss es ein Nest geben voller bärtiger Knaben, die so klingen wie Robin Pecknold, Sänger der Fleet Foxes. Warum sollte es sonst so viel ähnliche Vokalisten, beispielsweise bei Band Of Horses oder My Morning Jacket geben? Verwechslung verzeihlich! Das selbst betitelte Debüt der Füchse bot feinsten US-Singer/Songwriter-Indierock. Das Glanzstück dieser Platte bildete das epische „Blue Ridge Mountains“, welches von so erhabener Schönheit ist, das es fast weh tut. Ich hab gleichmal die Live-Version verlinkt, damit ihr das sofort nachvollziehen könnt!

07. Coldplay “Lovers In Japan”
Eines der großen Mysterien der menschlichen Soziologie wird wohl immer sein, das man Bands von dem Punkt an automatisch verschmäht, an dem sie jeder hört. Vor allem solche Leute, die eigentlich keine Ahnung von Musik haben. Warum das gerade mit Coldplay passiert, ist auch so ein Mysterium. Das neue Album ist nämlich, im Vergleich zum letzten, wieder richtig gut! Großartig sogar! Und ich bin es leid, dies immer rechtfertigen zu müssen. Mein Argument? Dieser Song! Eine großartige Hymne, voller heilloser Euphorie und Lebensfreude. Sowas darf und muss auch mal sein! Besonders live. Dieser Song erinnert mich an das vielleicht schönste Konzert auf dem ich je war… schaut sie euch live an. Und erlebt diesen Song! Inklusive Schmetterlinge! Es könnte euer Leben lebenswerter machen!

06. Does It Offend You, Yeah? “With A Heavy Heart (I Regret To Inform You)”
Nach all dem Pathos und Gefühl durfte aber 2008 auch mal ordentlich gerockt werden. Und wenn ich „rocken“ meine, dann bitte komplettes Abgehen ohne Kompromisse! Den passenden Song dazu liefern „Does It Offend You, Yeah?“ deren kunterbuntes Debüt voll mit solchen Krachern ist. Aber besonders dieser, der augenscheinlich bei den längst verschiedenen „Death From Above 1979“ abkupfert, ohne dabei zu nerven. Eine energetische Symbiose von Punk und Elektro. Hört euch die Nummer zwischen Minute 3 und 3:30 an. Wen das kalt lässt, der hat nichts kapiert. Ein Brett! Ein tadelloses Brett!

05. Bloc Party “Ares”
Anscheinend wollen mir Bloc Party einfach keine Pause gönnen. Nachdem genialen letztjährigen Album legten sie nämlich 2008 ordentlich nach. Und über die VÖ-Politik von „Intimacy“ will ich gar nicht reden. Dass das Album auch super ist liegt auf der Hand! Und wenn ein Song darauf richtig durch die Decke geht, dann ist es „Ares“, der Opener. Wenn man schon einen Song nach dem griechischen Kriegsgott der Antike benennt, dann muss der auch etwas hermachen. In diesem Fall wilde Beats, elektrische Spielereien und Kele Okereke’s Stimme, die durch Berg und Tal fährt, wenn sie sich nicht grad ihren Weg durch das Beatgewitter freirappt. Dazu ein Wahnsinnsbreak am Ende und allerhand Innovation. Wer Bloc Party immer noch nicht kapiert hat … ach, vergesst es… euch ist auch nicht mehr zu helfen.

04. The Boxer Rebellion “Soviets”
Ungerecht! Was anderes fällt mir dazu nicht ein! Es ist nachwievor einfach eine verdammte Ungerechtigkeit, dass kein Mensch The Boxer Rebellion aus London kennt und sie ohne Plattenvertrag vor sich her leben müssen. Warum? Diese Band hat einige der größten Songs überhaupt in der Hinterhand. Ihre Konzerte im Frühjahr waren durchaus gut besucht! Woran scheitert das? „Soviets“ ist der schönste offiziell unveröffentlichte Song dieses Jahres. Ich würde enorme Summen spenden, um diesen Song als Studioaufnahme zu hören. Dazu ist er zu wunderschön, zu einmalig, zu packend. Gerüchten zufolge könnte es 2009 dann doch endlich das dazugehörige Album geben. Die Band weiß, ich Drück ihr die Daumen. Fühlt euch frei, euren Freunden und Familie von ihnen zu berichten.

03. The Presets “This Boy’s In Love”
Im ersten Teil hab ich behauptet, “Blind” von Hercules And Love Affair ist der schwulste Song des Jahres... aber sein wir mal ehrlich… diese Nummer der Presets hat auch was relativ homoerotisches an sich. Ist ja nicht das Schlechteste. Im Gegenteil: „This Boy’s In Love“ ist mit das beste, was dieses Jahr aus meinen Boxen kam. Ein zackiger Popsong, direkt aus der 80er-Zeitmaschine, zielsicher auf einem fetten Elektrobeat platziert. Dazu dieses nette Video. Hier wird das Prinzip Pop auf die Spitze getrieben. Unter normalen Umständen hätte das ein weltweiter Mega-Clubhit werden müssen. Aber was ist heutzutage eigentlich noch normal in einer Welt mit Boxer Rebellion ohne Plattenvertrag.

02. Elbow “Friend Of Ours”
Es klingt wie ein Klischee, aber 2008 war wirklich das Jahr von Elbow. „The Seldom Seen Kid“ ist nicht nur ihr ausgereiftetes und bestes Album bisher… Nein, es gewann auch den renomierten Mercury Prize und bringt der Band letztendlich, zumindest im Heimatland, den Erfolg, der ihnen schon seit Jahren zusteht. Herzlichen Glückwunsch zur Anmietung der Wembley Arena. Dieses Album ist großartig in allen Belangen! Einen einzelnen Song herauszupicken ist da die denkbar schwerste Aufgabe. Dabei machen sie es einem so einfach. „Friend Of Ours“ eher weniger. Denn dies ist der mit Abstand traurigste Song dieses Jahres. Elbow verabschieden sich von ihrem verstorbenen Freund, dem selten gesehenen Kind, dem sie dieses Album gewidmet haben. Mehr Authentizität und Gefühl geht kaum!

01. Sigur Rós “Ára Bátur”
Seltsamerweise fiel mir die Wahl meines wichtigsten Songs 2008 gar nicht so schwer. Worte können kaum beschreiben, welches Gefühl „Ára Bátur“ von Sigur Rós in mir auslöste, als ich ihn das erste Mal gehört hatte. Sicher, das Klischee, das Sigur Rós Musik für einen Film schreiben, der noch nicht gedreht wurde, ist bekannt… aber bei keinem Song passt es besser, als wie bei diesem! Diese Nummer ist episch, die pure musikalische Glückseeligkeit und Erfüllung. Die Melancholie des Anfangs weicht am Ende dem großen Finale aus Pauken, Trompeten, Orchester und sogar Kinderchor! Das erschlägt einen! Zum Niederknien! Zum Weinen! Jedes verdammte Mal aus Neue. Dieser Song ist ein echtes musikalisches Highlight, das jeden begeistern sollte… über jegliche Songgrenzen hinweg! Ansonsten halt ich jetzt die Klappe und schweige. Das schulde ich diesem Lied!


Und das waren nun meine Top 20 Tracks des Jahres. Was waren eure? Schreibt doch in Form eines Comments… das interessiert sicher alle! Im Zuge der ganzen Jahresendstimmung folgen dann demnächst an dieser Stelle noch meine Alben des Jahres, das rhododendron’s Jahres-Ranking, sowie die Nobono Awards, wo nur die Besten der Besten ausgezeichnet werden! Garantiert ohne Tokio Hotel!

Sonntag, 9. November 2008

rhododendron's ranking - 46/ 2008

Einiges hat sich diese Woche getan. Wir haben nicht nur einen schwarzen US-Präsidenten, sondern auch eine neue Nummer Eins in rhododendron’s ranking! Glasvegas können sich mit ihrem packenden Song „Geraldine“ in der zweiten Woche die Pole sichern. Und auch die Stereophonics bekommen noch mal einen Schub in die Top 10. Die Kings Of Leon dürfen sich seit heute auch in die Gruppe Bands einreihen, die es schafft, zwei Singles gleichzeitig in den Charts zu haben. Während „Sex On Fire“ nämlich langsam die Kurve kratzt, folgt das knackige „Use Somebody“ bereits direkt hinterher. Und auch Sigur Rós können einen Neueinstieg in die Top 10 verbuchen mit einer weiteren kleinen, euphorischen Hymne. Soweit also der Stand für diese Woche. Lasst nen Comment da, wenn ihr wollt!

01.( 03 / #2 ) Glasvegas “Geraldine”
02.( 01 / #5 ) The Rifles “The Great Escape”
03.( 02 / #4 ) Tiger Lou “Crushed By A Crowd”
04.( 04 / #3 ) Get Well Soon “Listen! Those Lost At Sea Sing A Song On Christmas Day”
05.( 07 / #2 ) Empire Of The Sun “Walking On A Dream”
06.(NEW/ #1) Kings Of Leon “Use Somebody”
07.( 06 / #7 ) The Killers “Human”
08.( 11 / #4 ) Stereophonics “You’re My Star”
09.( 05 / #6 ) White Lies “Death”
10.(NEW/ #1) Sigur Rós “Við Spilum Endalaust“
11.( 09 / #9 ) Deichkind “Arbeit Nervt”
12.( 08 / #5 ) Coldplay “Lost!”
13.( 12 / #9 ) Travis “Something Anything”
14.( 10 / #9 ) Bloc Party “Talons”
15.( 13 / #7 ) The Last Shadow Puppets “My Mistakes Were Made For You”
16.( 15 / #9 ) Elbow “The Bones Of You”
17.( 14 / #10) Foals “Olympic Airwaves”
18.( 17 / #12) Kings Of Leon “Sex On Fire”
19.( 16 / #3 ) Tomte “Heureka”
20.( 20 / #4 ) Oasis “I’m Outta Time”

Freitag, 7. November 2008

War Was...?

Also, dazu muss ich jetzt was schreiben… Pardon, aber MTV ist tot! Die Menschheit sollte sich das eingestehen! Bestes Beispiel dafür waren die heutigen MTV Europe Music Awards aus Liverpool…

Stell dir vor, es gibt Auszeichnungen und keiner geht hin? Wen interessiert MTV eigentlich noch? Früher… und damit meine ich die 80er und auch noch große Bereiche der 90er war MTV die Nr. 1, was Musik anging. Doch das ist lange her. Irgendwann kam das Internet und die Klingeltöne und dann war Schluss. MTV hat alles verloren. Die Coolness, die ehemalige Vormachtstellung, das Aufregende und Spannende. Es ging irgendwo auf dem Weg zwischen YouTube, MySpace und „Pimp My Ride“ verloren. MTV ist tot! Bedeutunglos! Überflüssig, wie das „Comeback“ von Kid Rock, welches der Sender heut abend in Liverpool zelebrierte! Die MTV Europe Music Awards standen mal für Verrücktheit, bunte Popkultur und die Eigenheit von Europa’s Musikkultur. Das war irgendwann Mitte der 90er noch so. Doch was ist diese Veranstaltung jetzt? Eine Art Totentanz. MTV feiert sein eigenes Begräbnis. Warum? Weil ein Musiksender, der keine Musik mehr spielt, längst keine musikalische Relevanz mehr hat. Das zeigte dieser Abend eindrucksvoll. Und ich bin keiner von den Idioten, die MTV einfach kritisieren, weil sie selber nicht einsehen, dass sie längst zu alt dafür sind… Nein, das weiß ich seit 5 Jahren. Bloß, die haben wirklich nichts mehr zu bieten. Jedes Jahr tun sich die gleichen Promis die Klinke in die Hand geben. Egal ob Pink, Rihanna, Craig David oder die Sugababes… vergleicht mal die Gästeliste der letzten 3 Jahre! Und immer weniger halten es für nötig da zu erscheinen. Die zweifache Gewinnerin Britney Spears zum Beispiel. Oder Rap Durchstarter Lil’ Wayne. 30 Seconds To Mars gewinnen Preise… für was? Jared Leto war mal ein guter Schauspieler. Jetzt singt er in ner drittklassigen Emo-Band. Warum? Und seine blöden politischen Botschaften nerven. Ja, Obama ist cool! Aber der steckt dich locker in die Tasche. Der Rest des Abends ist… ganz objektiv betrachtet… eher traurig. Und vor allem extrem nichtssagend und bedeutungsschwach. Laaangweilig. Moderatorin Katy Perry ist ein Tritt in die Weichteile aller emanzipatorischen Bewegungen der letzten 20 Jahre. Sie kocketiert mit ihrer Keckness, bleibt am Ende aber einfach nur strunzzdumm. Ja, so sollen die modernen Popfrauen von heute sein. Knuffig, mit bunten Kleidchen und zweideutigen Anspielungen… und die Ting Tings müssen sie mögen. Juhu! Wo ist der Rock’n Roll? 1996 haben Metallica aus Protest gegen die langweilige Veranstaltung einen Metal-Klassiker gespielt, wo permanent die Wörter „Fuck“ und „Cunt“ vorkamen… das war cool! Eminem hat seinen Arsch gezeigt! Das war… zumindest beim ersten Mal… cool… und 2008? Da hat keiner mehr Lust, irgendwas zu machen. Hauptsache man betrinkt sich. Ich hab das auch. Ne ganze Flasche Wein. Deshalb schreib ich auch so. Dies ist alkoholisiert! You know what I mean? Wo war irgendwas von Rock’n Roll? Die Killers? Na ja, nette Show mit tollem Song. Kid Rock? Wer hat den eigentlich ausgegraben? Dessen Performance war eine direkte Zeitreise ins Jahr 1999. MTV ist nicht mehr revolutionär, es ist reaktionär. Gefressen von Mainstream, von Klingeltönen und Billigproduktionen. Das „M“ im Sendernamen hat jegliche Bedeutung verloren. MTV weiß nix mehr. Die Ting Tings und die Wombats einzuladen wirkt dabei wie der krampfhafte Versuch, irgendwie musikalisch noch irgendwo vorne dabei zu sein. Aber der Rest? Wenn selbst Coldplay keine Chance mehr haben, was bleibt dann noch? Katy Perry, die personalisierte Form des kleingeistigen stupiden Mädchens, deren Sommerhit auf Homophobie beruhte? Juchee! Na schönen Dank! Kanye West konnte da noch Akzente setzen, nötig hat er das nicht mehr. Generell hat das da keiner nötig. Am wenigsten Bono und Paul McCartney, welcher (natürlich zurrecht) für die Erfindung der Popmusik geehrt wurde (welch Zufall, dass die Show in seiner Heimatstadt stattfand)… diese beiden Altrocker wirkten wie deplatzierte Figuren einer Welt von gestern. Heuchler an die künstliche Welt von MTV, die längst nichts mehr mit Europa zu tun hat. Wo sind die Künstler die 2008 von Relevanz waren? Foals, Bloc Party, Kings Of Leon, Santogold, Hot Chip? Bands, die etwas bewegt haben? Und sein es die Kooks? MTV sendet längst vorbei an jeglichen Trends. Es suhlt sich in der eigenen letzten Ölung. Es bedeutet der Jugend nichts mehr. Die gucken gern Family Guy und vielleicht mal eine von den Teenie-Soaps. Musikvideos? Find ich bei MySpace, You Tube und was weiß ich wo? Trends? MySpace, Facebook, Freunde… MTV bedeutet nichts mehr. Es ist wertlos. Für eine Generation, wie die meine, die mit diesem Ideal noch aufgewachsen ist, ist das natürlich etwas traurig. Wir blicken zurück in die 90er, als die Bands noch spannender waren, mehr zusagen hatten, als platte Pro-Obama-Sprüche (man erinnere sich an die Bono-Rede von 1995), und mehr zu geben hatte als den gelangweilten und erzwungenen Hedonismus heute abend. Von Katy Perry, über Jared Leto bis Anastacia… alle mussten heut abend permanent sagen, wie toll doch diese Show ist. Obwohl sie scheiße war. Außer Spesen nix gewesen! „So what“ singt Pink am Ende… ich weiß es auch nicht mehr. Fragt die aufgeschlossenen, musikinteressierten Jugendlichen dieser Welt ruhig… kaum einer wird MTV als relevant ansehen. Das hier ist Demontage in Rheinkultur… Die Rebellion ist beendet. Video killed the radio star, but video killed itself… at the end!

Donnerstag, 6. November 2008

The 20 Essential Tracks 0f 2008 - Part One

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende und eine Masse von Songs ist 2008 über den Äther gelaufen. Und zwischen all den Neuerscheinungen, gehypten Hits und beschissenen Tracks von Katy Perry bis Kid Rock gab es aber auch einige gute Songs. Und wichtige. Und viele davon hat man gar nicht mitbekommen. Aber keine Angst: Nobono ist ja da und hilft, solche Wissenslücken zu schließen. Deshalb präsentiert meine Wenigkeit an dieser Stelle die 20 wichtigsten und hörenswertesten Tracks des Jahres 2008 kurz zusammengefasst. Inklusive Direktverlinkung zu last.fm, YouTube oder Download… quasi zum Gleich-Reinhören. Und ausnahmsweise behaart rhododendron dabei nicht nur auf Singles. Das ist doch was. Hier der erste Teil!

20. Vampire Weekend “M79”

So, also allein für das Verwenden eines Cembalos in diesem Song gebührt Vampire Weekend der höchste Respekt. Damit drücken sie ihrem Ruf vom nerdigen Bücherwurm-Pop ohnehin den Stempel auf. Und wenn dabei ein so unverschämt sonniger Popsong wie dieser rauskommt verzeiht man ihnen das locker. Ganz großer Song! In ganz kleinem Gewand!

19. Hercules And Love Affair “Blind”
Ja, okay, das ist vermutlich der schwulste Song des Jahres. Darüber müssen wir nicht diskutieren. Gut, über den Hype um das Album mit seinem Post-70s-Disco-Sound kann man durchaus uneinig sein. Aber es ist unüberhörbar, das „Blind“ ein verdammt lässiges Stück Pop ist. Direkt aus den frühen 80ern. Dazu Anthony Hegarty mit seiner schwülstig süßen Stimme. Also, wenn ihr den Song nicht schon dieses Jahr gehört habt, wart ihr vermutlich eh auf nen anderem Planeten. Let’s Disco!

18. South “Every Light Has Blown”
Aus unerklärlichen Gründen haben es South nie richtig geschafft, die breite Masse anzusprechen. Oder wenigstens ein paar Indiemusik-Fans. Warum? An den Songs liegt’s nicht! Das neue Album „You Are Here“ macht da keine Ausnahme! Wieder richtig gut geworden. Besonders diese herzerweichende Ballade. Einer der traumhaftesten Nummern des Jahres. So klingt die Liebe, so klingen echte Gefühle. Unverständlicherweise gibt's das nicht zum Anhören im Netz. Also bitte gleich bezahlen und downloaden. Danke!

17. Kleerup “Hero”
Für nen starken Auftritt braucht man die richtige Musik. Bloc Party wissen das und benutzen deshalb diesen Song als Eröffnungstrack ihres Sets auf der diesjährigen Festivaltour. Eine Wahl, die besser nicht hätte sein können. „Hero“ ist ein echter Auflaufsong. Demnächst auch bei Hochzeiten und Boxkämpfen. Der schwedische Produzent Kleerup liefert eine coole, Retro-Elektro-Hymne und empfiehlt sich damit für größere Aufgaben in naher Zukunft. Stuart Price kann schon mal in den Urlaub gehen!

16. The Last Shadow Puppets “The Meeting Place”
Gut, kein Satz der nicht schon über dieses Projekt geschrieben wurde. Einen einzelnen Song aus ihrem Pop-Wunderalbum „The Age Of The Understatement“ herauszugreifen ist eh überflüssig. Also, kauft euch die Platte. Es ist noch nicht zu spät, um sie zu lieben. Ist es nie. Und wenn ihr schon so was läppisches wie nen Song braucht, dann nehmt diesen. Bitte!

15. Hot Chip “Shake A Fist”
Über diese Band wurde auch irgendwie alles geschrieben. Sind sie innovativ? Hell Yes! Sind sie so cool, wie alle sagen? Of course! Hot Chip rocken! Sie elektrorocken! Oder eher elektropoppen? Na egal. Fakt ist, ihr Album „Made in the Dark“ ist ein Baradebeispiel dafür wie Pop 2008 mit Anspruch klingen kann ohne zu nerven. „Shake A Fist“ ist der coolste Song dieses Albums! Allein schon deshalb, weil sich die Band in der Mitte diesen phänomenalen Break leistet und Alexis Taylor durchdreht… im nerdigen Sinne. Das muss man gehört haben, um es zu raffen!

14. Tocotronic “Explosion (Berlin String Theory Version)”
Ja, wie jetzt? Der rhododendron und Tocotronic? Geht’s noch? Die verspotte ich ja bekanntlich seit Jahren. Aber lasst euch gesagt sein... die Wende ist (fast) nahe. Denn diese Version des Album-Closers von „Kapitulation“ ist der helle Wahnsinn! Bereits das Original ist, das geb ich zu, sehr geil. Aber was die Berlin String Theory daraus gemacht hat ist pure Gäsehaut! Pure Emotion! Die darf dann auch mal über die Vernunft siegen! Engagiert die doch mal fürs nächste Album, Jungs… dann hör ich mir die doch sehr gern an.

13. Neon Neon “I Told Her On Alderaan”
And the award for “best 80s retro-Sound 2008” geht aaaaan... Ta-Dah! Neon Neon! Warum auch nicht? Das ist ihr Konzept... ein Album als Tribut an die 80er… an „Zurück in die Zukunft“, den Delorean, den Flächensynthie und was weiß ich. Und wenn man dann noch einen Star Wars Planeten in den Titel einbaut, dann geht echt nicht mehr. Und dann dieser Sound. Das ganze Album ist eine Hommage an diese Hochphase des Plastikpop. Der aber doch irgendwie kunstvoll ist! Dieser Song ist das Musterbeispiel dafür… sensationell! Anhören! Das ist nicht nur acceptable in the 80s!

12. The Rifles “The Great Escape”
Widere Umstände zwangen die kongenialen Rifles dazu, ihr langegeplantes Zweitwerk auf 2009 zu verschieben. Eine Frechheit! Denn die Welt braucht diese Band! Mehr denn je! Da hoffe ich doch, das gleichnamige Album wird zu Beginn des nächsten Jahres alles andere wegbombardieren, was sich „relevanter Indierock“ schimpft. Gell, Johnny Borell? Diese Single ist der Vorbote darauf! Eine großartige Pop-Hymne auf den Eskapismus des täglichen Trotts. Ein Song voller Liebe und Seele! Kapiert das doch endlich, ihr Menschen da draußen!

11. Foals “Big Big Love (Fig. 02)”
Eine weitere Band um die der geneigte Musikfan 2008 nicht herumkam ist dieses muntere Quartett aus Großbritannien, die sich soundtechnisch einfach nicht festlegen will. Was auch immer die Foals machen, es ist extrem ansteckend. Davon zeugt das Album „Antidotes“. Und „Big Big Love“, der musikalische Mittelpunkt dieser Platte. Eine Hymne? Eine Ballade, zu der man tanzen kann? Experimenteller Britpop? Findet das bitte selber heraus und lasst euch in diese Musik fallen! Erst dann begreift man auch, was die Foals wollen. Auf diese Reise geh ich mit. Große, Große Liebe!

… und das war nur der erste Teil. Freut euch auf die anderen 10, sowie meine persönlichen Platten des Jahres und die kongenialen Nobono Awards (für alle, die denen von den MTV Awards auch so schlecht geworden ist, wie mir), die demnächst noch kommen…! Hier!

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