Montag, 23. Februar 2009

Bonaparte - Who took the Pill?

„Ein einziger Zirkus“ - so treffend kann ein Videokommentar bei Myspace sein. Bonaparte ist ein Künstlerkollektiv aus 13 Personen und 8 Nationen. Allesamt sind sie maskiert und geschminkt, teilweise als Tiere oder Skelette, teilweise jedoch schlichtweg undefinierbar. Sänger Tobias, selbst ein Schweizer, mimt den französischen Feldherrn: L'Empereur Bonaparte. Bei Bonaparte handelt es sich längst nicht mehr um einen Berliner Geheimtipp, nein, nun wurden sie sogar schon mit ihrer aktuellen Single „Who took the Pill?“ ins MTV-Nachtprogramm aufgenommen. Möchte man die Musik der 13 Herrschaften definieren, so könnte man die Worte Chaos, Punk, Elektronica, Kindertheaterfundus und Pop fallen lassen, doch gerecht werden würde dies Bonaparte nicht. Lassen wir es also besser! Aus ihrem letztjährig veröffentlichtem Album „Too much“ brachten Bonaparte und ihr Label Staatsakt bereits Singles und Videos heraus. Doch durch den neu gewonnen Hype folgt jetzt ein neues kunterbunt-durcheinander gewürfeltes Performance-Video zu „Who took the Pill?“.

BONAPARTE - WHO TOOK THE PILL (music video)


Tourdaten
14.03.2009 Hamburg – Übel und Gefährlich
15.03.2009 Münster - Gleis 22
16.03.2009 Köln - Gebäude 9
19.03.2009 Bielefeld - Ringlokschuppen
20.03.2009 Dortmund - Bakuda Klub
22.03.2009 Konstanz - Kulturladen
24.03.2009 Zürich - Mascotte
25.03.2009 Bern - Reitschule
26.03.2009 München - Backstage
27.03.2009 Innsbruck - Weekender
28.03.2009 Salzburg - Gusswerk
30.03.2009 Regensburg - Alte Mälzerei
31.03.2009 Nürnberg - MUZ
01.04.2009 Wiesbaden - Schlachthof
02.04.2009 Dresden - Beatpol
03.04.2009 Halle (Saale) - Objekt 5
04.04.2009 Berlin - Festsaal Kreuzberg
05.04.2009 Berlin - Festsaal Kreuzberg
23.04.2009 Stuttgart - Wagenhallen
24.04.2009 Heidelberg , Neckar - Karlstorbahnhof
25.04.2009 Leipzig - Gewandhaus

Sonntag, 22. Februar 2009

rhododendron's ranking ... 08/ 2009

Eine mehr oder minder spannende Woche geht zu Ende oder eine neue beginnt. Je nachdem, wie man’s damit hat. Und pünktlich zum Tag des Herrn gibt’s wieder die Charts des Bloggers. Nach den turbulenten vergangenen Wochen, gibt’s diesmal nur leichte Veränderungen. Die Top 3 behalten dabei ihre Plätze, wenngleich auf Platz 4 ein frischer Neuling, nämlich „Counterpoint“ von Delphic, einsteigt. Die Band hat als Support bei Bloc Party vergangene Woche so viel Spaß gemacht, dass ihre Debütsingle einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Bitte Video dringend anschauen! Ansonsten feiern die Killers mit „Spaceman“ ein Comeback in den Top 10. Ja, die Killers kann man mögen. Warum auch nicht? Außerhalb der Top 10 können einige Acts ihre Plätze halten, der Rest gibt welche ab. Neu auf Platz 17 ist das neue Dancefloor-Brett von MSTRKRFT. Elektro-Hip-Hop quasi. „All I wanna do is Party“! Na ja, eindeutige Ansage. Funktioniert aber auch abseits der Tanzfläche ganz gut. Der Rest auch!

01.( 01 / #3 ) Pet Shop Boys “Love etc.”
02.( 02 / #2 ) Doves “Kingdom Of Rust”
03.( 03 / #4 ) Friendly Fires “Skeleton Boy”
04.(NEW/ #1) Delphic “Counterpoint”
05.( 04 / #3 ) Oasis “Falling Down”
06.( 06 / #5 ) Peter Fox “Schwarz Zu Blau”
06.( 11 / #4 ) The Killers “Spaceman”
08.( 05 / #5 ) Coldplay “Life In Technicolour ii”
09.( 08 / #4 ) Olli Schulz “Mach den Bibo”
10.( 07 /#5 ) U2 „Get On Your Boots“
11.( 10 / #8 ) Morrissey “I’m Throwing My Arms Around Paris”
12.( 08 / #7 ) Friendly Fires “Paris”
13.( 13 / #5 ) The Prodigy „Omen“
14.( 12 / #2 ) Snow Patrol “If There’s A Rocket Tie Me To It”
15.( 15 / #4 ) Glasvegas “Flowers And Football Tops”
16.( 16 / #6 ) Metric “Help I’m Alive”
17.(NEW/ #1) MSTRKRFT feat. N.O.R.E. “Bounce”
18.( 14 / #8 ) Lily Allen “The Fear”
19.( 17 / #9 ) Bloc Party “One Month Off”
20.( 19 / #2 ) Röyksopp “Happy Up Here”

Mittwoch, 18. Februar 2009

Fever Ray - When I grow up

Fever Ray nennt sich das Solo-Projekt von Karin Dreijer Anderson, die man sonst als Frontfrau von The Knife kennt. The Knife Fans dürfen sich freuen, denn Fever Rays Sound ähnelt sehr dem des isländischen Geschwister-Duos. Einzig deutlich erkennbarer Unterschied sind die Texte, deren Grundstimmung zwar auch von düsterem Schwermut geprägt sind, jedoch aber, und das ist der Unterschied, von Karins Mutterrolle handeln. Der Spex gegenüber verriet sie zu ihrer neuen Single When I grow up „Der Song erzählt nicht nur aus der Perspektive eines kleinen Kindes. Mit der Zielsetzung des Lebens und den Wünschen für die Zukunft hadert man auch als Erwachsener. Die Frage lautet daher eher, wann bist du erwachsen?“
Verantwortlich für das Video ist Martin de Thura, mit dem Anderson als Gaststar 3 Jahre zuvor an Röyksopps „What else is there“ arbeitete. Die Stimmung des Clips ist wieder ein mal getragen von einer geheimnisvollen Schaurigkeit. Eine indianisch angezogene Frau steht auf einem Pool-Sprungbrett eines Vorortgartens und beschwört das Wasser. Das Wasser spritzt hoch und es entsteht eine kleine creepy Wasserfontänen-Show. Nie sah die Beschwörung eines Pools so gut aus! Hierbei muss man sich jedoch auch fragen, wie oft durfte man so etwas schon sehen?



When I Grow Up from Fever Ray on Vimeo.

Dienstag, 17. Februar 2009

The Kills - Black Balloon

Jamie Hince und Alison Mosshart aka The Kills veröffentlichen mit Black Balloon nun schon die 5. Single aus ihrem immer noch aktuellen 3. Album Midnight Boom. Es ist einer der leiseren Tracks, der nach mehrmaligem Anhören noch mehr an Schönheit gewinnt. Zuerst mag man denken, das Video spiegele ausschließlich Momentaufnahmen des The Kills-Tourlebens wider. Alisons und Jamies müde und kaputte Gesichter die nach einem Konzert einfach nur nach Schlaf verlangen. Dann jedoch verwandelt sich Alison, auch VV genannt, vor dem Spiegel in einen Vampir. In schönem Gelbstich und LoFi-Aufnahmen verschmiert sie aus ihrem Mund tropfendes Blut langsam am Mikro und bringt letzten Endes ihren Bandkollegen Jamie, aka Hotel, um. Eine Trash-Geschichte mit schöner Kameraästhetik, directed by Kenneth Cappello. Herrn Cappello ist primär eigentlich als Fotograf bekannt. Die Black Ballon EP soll im März folgen.


The Kills - Black Balloon from ____ on Vimeo.

Der Sound der Sirenen

Eine Band spielt sich und ihr Publikum in einen Rausch! Gestern geschehen im Dresdner Schlachthof. Die Schuldigen heißen in dem Fall Bloc Party und Delphic. Herz, Hirn und Hedonismus im Komplettpaket!

Muss ja was dran sein am Dresdner Publikum. Immerhin spielten Bloc Party im „Slaugtherhouse“, wie Kele Okereke es gestern nannte, bereits zum 3. Mal innerhalb der letzten dreieinhalb Jahre. Gut, die Tatsache, dass Kele es als ihre liebste Location in Deutschland bezeichnen, sei mal dahingestellt. Den Spruch hört man ja mysteriöserweise bei fast jedem Konzert, auf dem man ist. Damals, im November 2005 war die Halle nach dem Überraschungserfolg „Silent Alarm“ auch schon ganz gut gefüllt, im Mai 2007 dann noch ne Spur mehr und diesmal spielte die Band wieder vor vollem Haus. Im Gepäck nicht nur die geballte Ansammlung phänomenaler Superhits, sondern auch ein Glücksgriff in Sachen Support Act: Delphic!
Bitte dieses famose Quartett aus England vormerken, denn wo andere nur so tun, als würden sie irgendwie Indierock mit Elektronik verbinden, beweisen sie es einfach. Stampfende Beats, zirpende Gitarren und breitflächige Keyboards inklusive analogen Acid-Gebrabbel! Dazu profitierte man auch ordentlich von der Lichtanlage, welche Bloc Party gern zur Zweitnutzung zur Verfügung stellten. Das war Hands-Up-Rave, wie in zu den besten Zeiten von Underworld in den 90ern! Also, wer jetzt noch Klaxons und Justice hört ist nicht mehr auf dem Laufenden. Solchen Bands gehört die Zukunft. Der Sound klingt vermutlich live besser, als wie auf Platte, aber letztere haben sie ja noch gar nicht. Aus ihrer Homepage wird man auch nicht schlau. Immerhin gibt’s da mit den auf dem Gig ausgeteilten Gutschein-Codes gratis Downloads. Ich schau gleich mal. Jedenfalls hat diese Band mich persönlich mal so was von umgehauen. Und dem Publikum gefiel’s auch. Davon zeugte der Applaus.
Und als dann pünktlich gegen halb 10 Kele, Matt, Gordon und Russell die Bühne betraten (schon wieder zu dieser tollen Hymne „Hero“ von Kleerup!) wurde der Applaus noch lauter. Mit „One Month Off“ ging’s los und von da an zog die Band den gesamten Saal in ihren Bann… Insofern ich das von relativ weit vorn aus beurteilen kann. Die nächsten anderthalb Stunden kann man recht kurz zusammenfassen: Es war ein Freudenfest und ein einzige Triumphzug dieser formidablen Band. Stimmungstechnisch war dies mit Sicherheit der bisher beste Gig in Dresden. Heillose Euphorie und eine Band in Spiellaune! Und dann diese Songs! Ein ausgewogenes Gleichgewicht aus allen drei Alben, wenngleich ich persönlich mit einer „Intimacy“-Auslegung auch keine Probleme gehabt hätte. Aber so kamen alle auf ihre Kosten… die, ja, man muss sie schon so nennen, alten Hits aus „Silent Alarm“ haben ihre Wirkung immer noch nicht eingebüßt. Bei „Positive Tension“ schreit man immer noch „So fucking useless“ aus voller Kehle und selbst das schon ca. 8 Millionen Mal gehörte „Banquet“ geht irgendwie immer noch. Und dann sind da natürlich all die anderen famosen Songs. Ich hätte kein Problem mit mehr ruhigeren Momenten gehabt. Gerade die tolle Live-Umsetzung des wunderschönen „Biko“ vom neuen Album war wunderschön, auch wenn ich da auch schon den Eindruck hatte, dass das beim doch ehe Party- und Pogo-orientierten Publikum nicht unbedingt die gewünschte Marschrichtung sein sollte. War’s ja auch nicht. Gleich hinterher wurde „Song For Clay“ abgefeuert. Und ja, Ost-London ist immer noch ein Vampir, der dir die Freude aussaugt. Diese Musik wirkt immer wieder, nicht nur weil sie so voller Energie ist, voller Wut, aber auch voller Freude, sondern weil sie in ihren Aussagen auch intelligent und aufwühlend ist. Und gleichzeitig auch Spaß machen kann. Muss ja kein Widerspruch sein. Die paar Die-Hard-Fans im Publikum wurden dann auch noch mit „The Marshalls Are Dead“ (von der allerersten „She’s Hearing Voices“-EP aus dem jahr 2004!) bedacht… Schön, wenn sich Bands so was noch erlauben können.
Gerade das Duo Kele Okereke/ Matt Tong präsentierte sich redseliger als früher. Sänger Kele lamentierte über sein angeschlagenes Bein und war fast bereit, seine Hose auszuziehen, Drummer Matt wiederum (der sich ja schon beizeiten in sein „Turnhose-Only“-Outfit begab) erzählte aus dem Partyleben der Band und flippte zu Beginn von „The Prayer“ mal eben lustig aus und entfernte sich, dem Drumcomputer sei dank, mal eben von seinem Arbeitsplatz um die Masse anzufeuern und die ersten Zeilen des Songs ins Mikro zu gröhlen. Kele fand’s … na ja… witzig. Und als dann noch aus dem Publikum Kaffee gefordert wurde, lies sich die Band nicht lumpen, welchen aus dem Backstage-Bereich mitzubringen. Das nenn ich mal einen netten Service! Die gute Laune übertrug sich dann locker auf das Publikum, welches am Ende noch mal richtig auftrumpfte. Die „Wall-Of-Death“ hat es mittlerweile wohl vom Wacken direkt in alle möglichen normalen Konzerte gebracht und wurde ausführlich zelebriert. Besonders bei dem unerschütterlichen „Helicopter“. Vorteil daran… aufgrund eigenwilliger Gesetze der Physik hat man einfach viel mehr Platz im Saal. Das sollte man mal von Beginn an einführen.
Der letzte Zugabenblock der Party bestand dann aus dem „Stimmungshits“ „Ares“ und „Flux“. Und wenn die Band nicht sonst schon mit allen möglichen elektronischen Spielereien liebäugelte… hier kam der endgültige Beweis. „Ares“ ist live mehr denn je Prodigy und „Flux“ ist sowieso das songgewordene Disco-Inferno. Was in diesen 6,7 Minuten in den vorderen Reihen des Slaughterhouses abgegangen ist… Kinder, Kinder! Da muss man dabei gewesen sein um es zu glauben! Große Glücksmomente mit einer Band, die, so scheint es, einfach nicht langweilig werden kann! Im ständigen Fluss halt und den Blick nach vorn gewand. Warum diese Band auch immer so viele Menschen auf unterschiedliche Weise anspricht… es funktioniert und wer dafür noch irgendwelche Beweise braucht, der fordert am besten Augenzeugenberichte dieses Abends ein! Diese Band ist groß und wenn es nicht mit dem Teufel zugeht, wird sie das auch noch in den nächsten Jahren bleiben. Dann hoffentlich nicht zu groß, damit sie auch ein weiteres Mal die Messlatte ihrer eigenen Gigs im Slaughterhouse hochlegen können. Das Dresdner Publikum hat sich jedenfalls gestern wieder mal hervorragend für einen weiteren Gig beworben. Hoffentlich ruft die Band dann auch bald zurück.

Setlist: 01 One Month Off 02 Trojan Horse 03 Hunting For Witches 04 Positive Tension 05 Talons 06 Biko 07 Song For Clay (Disappear Here) 08 Banquet 09 Where Is Home? 10 The Marshalls Are Dead 11 Mercury 12 This Modern Love 13 Like Eating Glass 14 Sunday 15 Halo 16 The Prayer 17 Helicopter 18 Ares 19 Flux

Delphic @ MySpace

Bloc Party @ MySpace

Telepathe – So fine

Brooklyn - der Ort von dem momentan sehr viele neue, junge und interessante Bands wie z.B. die Crystal Stilts, MGMT oder auch TV on the Radio stammen. So auch Telepathe, ein Frauenduo bestehend aus Melissa Livaudais und Busy Gangnes. Vor kurzem veröffentlichten sie ihr Debut "Dance Mother", welches, wie der Zufall es so will, von keinem geringeren als TV on the Radio Gitarrist David Sitek produziert wurde. Die erste Single daraus nennt sich „So Fine“. Sowohl die Musik von "So fine", als auch das Video sind durch und durch 80er Jahre. Allerdings nehmen Telepathe uns im Clip dazu auf eine nicht ganz ernst gemeinte Zeitreise mit. Der gewollt ausdruckslose Gesichtsausdruck, die unbeholfenen Bewegungen, sowie die billige blonde Perücke der Sängerin Busy Gangnes verdeutlichen dies. Zudem glich man das Video inhaltlich den dünnen Stories an, die man aus den 80er-Pop-Clips gewohnt ist. So sitzt Busy Gangnes anfangs auf dem Bett ihres Teenie-Zimmers, wie man es so tat, war man Michael Jackson in „Beat it“. Später läuft sie durch die Straßen, auf denen Tänzer semi-professionelle Choreographien vollführen und endet letztendlich in einem Club a la Madonnas „Get into the Groove“. Entstanden hierbei ist nicht nur ein toller Song, sondern auch ein witziges und sehr rundes Video!

Sonntag, 15. Februar 2009

rhododendron's ranking ... 07/ 2009

Es geht Schlag auf Schlag im Ranking! Eine neue Hammer-Single jagt die nächste. Nachdem letzte Woche der Comeback-Hit der Pet Shop Boys souverän die Spitze enterte, ziehen die Doves aus dem schönen Manchester hinterher, die mit ihrer wundervollen neuen Single und dem Titeltrack des Albums „Kingdom Of Rust“ sofort mein Herz für sich gewinnen können und damit gleich mal den zweiten Platz für sich verbuchen können. In Den Top 10 gibt es leichte Platzgewinne für Coldplay und U2, die alten Stadionrockhasen. Nicht mehr ganz soweit vom Stadionrock ist Olli Schulz, der Bundesvision-Sieger der Herzen entfernt. Sein unwiderstehlicher „Bibo“-Song bekommt noch mal einen Schub nach oben. Und auch The Prodigy bewegen sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten auf die Top 10 zu. Außerhalb dieser befinden sich zwei Neueinsteiger. Zum einen die flotte, neue Powerpop-Hymne von Snow Patrol auf Platz 12 und die lustige kleine Spaß-Single von Röyksopp. Da sind wir natürlich mal gespannt, welche großartigen Comebacks in den nächsten Wochen noch auf uns Warten! Bis dahin… genießt die Musik!

01.( 01 / #2 ) Pet Shop Boys “Love etc.”
02.(NEW/ #1) Doves “Kingdom Of Rust”
03.( 02 / #3 ) Friendly Fires “Skeleton Boy”
04.( 03 / #2 ) Oasis “Falling Down”
05.( 07 / #4 ) Coldplay “Life In Technicolour ii”
06.( 04 / #4 ) Peter Fox “Schwarz Zu Blau”
07.( 08 /#4 ) U2 „Get On Your Boots“
08.( 11 / #3 ) Olli Schulz “Mach den Bibo”
09.( 05 / #6 ) Friendly Fires “Paris”
10.( 06 / #7 ) Morrissey “I’m Throwing My Arms Around Paris”
11.( 09 / #3 ) The Killers “Spaceman”
12.(NEW/ #1) Snow Patrol “If There’s A Rocket Tie Me To It”
13.( 15 / #4 ) The Prodigy „Omen“
14.( 10 / #7 ) Lily Allen “The Fear”
15.( 13 / #3 ) Glasvegas “Flowers And Football Tops”
16.( 12 / #5 ) Metric “Help I’m Alive”
17.( 17 / #8 ) Bloc Party “One Month Off”
18.( 14 / #9 ) Starsailor “Tell Me It’s Not Over”
19.(NEW/ #1) Röyksopp “Happy Up Here”
20.( 18 / #12) The BPA feat. Emmy The Great “Seattle”

Britpop-Ausrufezeichen!

Versteht das doch endlich! Die Welt braucht The Rifles! Auch auf ihrem zweiten Album demonstriert die britische Band ihre Ausnahmeposition. Vielleicht merkt das ja nun auch noch jemand anderes, abseits von doughnut und mir...

Es war wahrlich keine ideale Vorlaufzeit für die Rifles und ihr zweites Album. Erst schmiss man die kompletten Aufnahmen weg, weil man nicht zufrieden war, dann funkt auch noch die Plattenfirma dazwischen und verschiebt den Release immer wieder. Die Promo läuft solala. Singles werden angekündigt um wenig später wieder gecancelt zu werden, der Albumtitel wird geändert und wer weiß was noch. Nun Anfang 2009 ist „Pavement Diaries“ da, nur dass es am Ende „Great Escape“ heißt.
Denkbar schlechte Vorraussetzungen, zumal sich die Rifles behaupten müssen um nicht als eine von vielen dieser UK-Hype-Bands der letzten Jahre in die Geschichte einzugehen. Da sind zweieinhalb Jahre Wartezeit nach dem Debüt schon ne verdammte Ewigkeit. Doch um gleich mal Entwarnung zu geben: „Great Escape“ ist ein hervorragendes Album geworden, das zwar mit einigen Schwächen zu kämpfen hat, die der phänomenale Vorgänger „No Love Lost“ nicht hatte, aber hey… wir jammern hier immerhin auf sehr hohem Niveau.

Und bereits der Opener „Science In Violence“ macht mit aller Wucht deutlich, warum die Rifles auch 2009 zur vorderen Front britischer Gitarrenbands gehören. Das ganze Album macht dies deutlich! Das außerordentliche Gespür der Band für eingängige Melodien und Harmonien ist ihnen in der Zwischenzeit nicht abhanden gekommen. Doch es ist nicht nur die Form dieser wunderbaren Popsongs, sondern auch der Inhalt, welcher diese Band so wichtig macht. Die Rifles verstehen sich ganz in der Manier von Bands wie The Jam und erzählen in ihren Songs Geschichten und Wahrheiten über das Leben. Das ist zwar typisch britisch aber irgendwie auch typisch universell zu verstehen. Egal, ob der Wunsch des Ausbrechens („The Great Escape“), die Tristesse des grauen Alltags („Toerag“), die Liebe („Winter Calls“) oder das Resümieren über die Vergangenheit („Out In The Past“)… die Texte von Sänger Joel Stoker sind wundervoll, gerade weil er sie in seiner Schnottrigkeit erzählt, aber dabei stets Gefühl in seiner Stimme hat. Und: Nein, es folgt kein Weller-Vergleich!
Die Songs an sich gehen den Weg, den die meisten neuen Bands mit ihrem zweiten Album gehen: Die Musik wirkt konsequenter, durchdachter und aufwendiger. Sprich: Auch auf „Great Escape“ erliegen die Rifles der Versuchung des leichten Überproduzierens. Dabei wirken Keyboards und Streicher bei „Great Escape“ genauso wenig störend, wie das Bläserensemble bei „The General“. Aber teilweise wirkt es nach etwas zuviel des Guten, zumal Stoker’s Stimme gerade bei Letzterem zu kämpfen hat. Ansonsten ist der Großteil der Songs aber wieder auf extremen Hit-Niveau. Egal ob zackig („Science In Violence“, „Fall To Sorrow“), melodiös („History“, „Winter Calls“) oder gar akustisch (“For The Meantime”)... die Rifles beherrschen ein breit gefächertes Britpop-Repertoire.

Das größte Problem dieses Albums und seiner Songs bleibt am Ende ironischerweise „No Love Lost“, das 2006er Debüt. Dieses war schlichtweg zu perfekt! 12 Superhits, auf den Punkt gebracht, genau in der richtigen Balance zwischen Punk und Pop und zu einem Zeitpunkt, als das alles musikalisch noch richtig frisch war. Ob sie’s wollen oder nicht… daran wird die Band sicher immer messen lassen müssen. „Great Escape“ besteht diesen Test aber, trotz kleinerer Fehler, in gewohnter Souveränität. Die Rifles waren und sind ein großes Ausrufezeichen im Britpop! Songs voller Energie und Melodie mit wundervollen Texten, mitten aus dem Leben. Diese Band hat was zu sagen und muss gehört werden! Dann kapieren das sicher noch mehr Menschen. Und bis dahin sollte man mal über das Wechseln der Plattenfirma nachdenken.

"The Great Escape" - Musikvideo


The Rifles @ MySpace

Sonntag, 8. Februar 2009

rhododendron's ranking ... 06/ 2009

Durchmarsch für die Veteranen! Es gibt diese Woche lediglich zwei Neueinsteiger in den Top 20, aber die haben’s faustdick hinter den Ohren und bringen mit ihrem Durchmarsch in die Top 3 alles durcheinander. Da gebührt natürlich den Pet Shop Boys gebührender Respekt. Die Grand Seniors der britischen Popmusik ziehen souverän an der jüngeren Konkurrenz vorbei und belegen mit ihremr zackigen, neuen Elektropop Single „Love etc.“ direkt Platz 1. Fan hin oder her… das war so nicht zu erwarten! Damit sind die Friendly Fires entthront, wobei denen nichts egaler sein könnte. Denn während „Paris“ sich verabschiedet, legt „Skeleton Boy“ nach und rückt den Jungs aus der Tierhandlung ordentlich auf die Pelle! Auf Platz 3 folgt dann die neue, tolle Oasis Single „Falling Down“. Da kann man gegen Noel Gallagher sagen, was man will, aber solange dieser Mann solche Songs schreiben und singen kann, darf er sich alles erlauben. Respekt! Der Rest muss dementsprechend einige Plätze abgeben, bis auf Glasvegas, welche die Vorwochenposition halten können und The Prodigy, die im Gegenzug sogar noch mal 4 Plätze gut machen können. Wie gesagt, die Veteranen haben ne gute Woche im Ranking gehabt! Ich hoffe, ihr könnt euch einige Anregungen holen!

01.(NEW/ #1) Pet Shop Boys “Love etc.”
02.( 05 / #2 ) Friendly Fires “Skeleton Boy”
03.(NEW/ #1) Oasis “Falling Down”
04.( 02 / #3 ) Peter Fox “Schwarz Zu Blau”
05.( 01 / #5 ) Friendly Fires “Paris”
06.( 03 / #6 ) Morrissey “I’m Throwing My Arms Around Paris”
07.( 06 / #3 ) Coldplay “Life In Technicolour ii”
08.( 04 /#3 ) U2 „Get On Your Boots“
09.( 07 / #2 ) The Killers “Spaceman”
10.( 09 / #6 ) Lily Allen “The Fear”
11.( 10 / #2 ) Olli Schulz “Mach den Bibo”
12.( 08 / #4 ) Metric “Help I’m Alive”
13.( 13 / #2 ) Glasvegas “Flowers And Football Tops”
14.( 12 / #8 ) Starsailor “Tell Me It’s Not Over”
15.( 19 / #3 ) The Prodigy „Omen“
16.( 11 / #5 ) The Rifles “Fall To Sorrow
17.( 15 / #7 ) Bloc Party “One Month Off”
18.( 14 / #11) The BPA feat. Emmy The Great “Seattle”
19.( 16 / #10) White Lies “To Lose My Life”
20.( 18 / #9 ) La Roux “Quicksand”

Freitag, 6. Februar 2009

Sechs Singles - 02 / 2009

rhododendron: Nochmal als Einstieg: Soooo, mittlerweile genießen die "Sechs Singles" ja nen gewissen Kultstatus! Denn mittlerweile sind wir reiche, wohlhabende Säcke, die sich nur aller paar Wochen auf den Malediven treffen und dann über Popmusik reden, stimmts?
doughnut: Stimmt, immerhin haben wir den 20 Mio. Jackpot geknackt. Der Jackpot unseres Lebens. (Damit haben wir direkt zu Beginn auch die gewohnte Tocotronic-Referanz). Alles beim Alten also. Beginnen wir mit:

#1 … Bosse “3 Millionen” (VÖ: 06.02.09)
Album: “Taxi”

rhododendron: Ein Beinahe-Kandidat für die "Was macht eigentlich...?" Kategorie
doughnut: Gut, wer hätte das gedacht? Man konnte es ja schon halbwegs auf nobono nachlesen, aber mit Bosse hat man ja quasi nicht mehr gerechnet. Man kennt halt ein paar Singles, weiß, dass der zwei Alben hatte, und nun eine neue Single.
Weiß gar nicht mehr, wo ich den Song zum ersten mal gehört habe, aber er hat mich sofort gepackt, im Gegensatz zu dir, nehme ich an.
r: Och, ich hab damals versucht, aufgrund deiner Lobhudelei das Video bei YouTube zu schauen, aber das lud ewig nicht. Hab's dann per Zufall im Radio gehört. Mittlerweile hab ich auch das Video gesehen und ich muss sagen: es ist gut! Nicht übel. Vor Jahren hab ich mal Bosse gezwungenermaßen als Mando Diao-Support gesehen und dachte mir: "So'n Arsch!" Aber die Nummer hat was.
d: Ich kann es ja mal so vergleichen: Hätten Tomte vergangenes Jahr einen Song auf Heureka gepackt, der mir so gefallen hätte, dann wäre Heureka auch ein zu 100% besseres Album gewesen. Der Song ähnelt den bekannten Bosse Songs eigentlich weniger. Was sofort berührt, sind die Lyrics, die jeder mal irgendwie erfahren hat. Vor allem gutes Songwriting, vielschichtig, aber ein Ohrwurm, greift eigentlich direkt zu Beginn. Und genau… das Video. Das zeigt mal wieder, dass man aus wenig mehr machen kann! Eine (seine Lieblings-) Schauspielerin läuft mit einem Bündel Luftballons durch die Stadt und durch das Land. Und das in sehr atmosphärischen Bildern, wirklich toll gemacht. Mittlerweile machen sogar Madsen für 3 Millionen Werbung, und die müssen es ja wissen. Ich finde, dass das mal ein erfreulicher Song ist, gerade Beginn des Jahres, in letzter Zeit war es aus deutscher Sicht etwas mau.
r: Ja, schlecht isser nicht. Ich hab den bisher wohl einfach zu selten gehört... So Madsen-Musik halt, wobei Madsen wesentlich lustiger sind! Und Thees Uhlmann ist auch lustig, da lass ich nix rankommen! Guter Song, intelligenter Text... zumal der wohl jetzt auch mal etwas auf kommerziellen Erfolg schielen muss. 6/10 mit ’ner Tendenz nach oben
Ich bin positiv überrascht und das Gesamtkonzept überzeugt, 8/10.
r: Gut, ich wollt den nächsten Song erst später bringen, aber es passt jetzt besser. Deshalb folgt hier der ultimative deutsche Liedermacher-Battle!

Video bei YouTube


#2 … Olli Schulz “Mach den Bibo” (VÖ: 13.02.09)
Album: “Es Brennt So Schön”

doughnut: „Mach den Bibo“ gibt es ja mittlerweile als "Offizielles HQ Musickvideo" - man beachte, mit "ck", - auf youtube. Wer hätte sowas gedacht? Kennt man ja nur noch von Polarkreis 18.
rhododendron: Vor Jahren hat Olli Schulz noch gesagt, er würde lieber Eigenurin trinken, als zu Raab's Bundesvision Song Contest zu gehen... anscheinend hat er Geschmack am Natursekt gefunden. Nun tritt er für Hamburg an mit diesem potentiellen Megahit, der dringend einer sein will, aber irgendwie auch nicht. Olli's Begründung: Die Nummer ist einfach zu gut, die soll das ganze Land hören! Recht hat er! Da verzeiht man auch mal den Wortbruch! Und so dämlich der Song auch ist... dieser Refrain ist der Knaller und die Tanzmoves trichtern sich ein. Dazu ist Olli Schulz auch der deutsche Frank Sinatra... mindestens! Seine Gigs sind immer großes Entertainment! Jetzt frag ich dich... ist das an der Grenze zur Parodie oder Ausverkauf?
d: Leute, die den Kontext nicht sehen, werden hilflos verloren sein. Man kennt Ollis Blödeleien, ja. Aber der Olli kann auch anders: Der Olli ist ein ziemlich ruhiger, nachdenklicher Mensch. Er schreibt wunderbare Songs wie "Rückspiegel", zweifelsohne einer der besten deutschen Songs des auslaufenden Jahrzehnts. Aber ja, jedes Konzert ist ein Fest, sehr lustig, einfach unterhaltsam. Und nein, ich finde, das ist kein Ausverkauf. So, wie ich den einschätzen würde, ist er einfach, zwischendurch, beiläufig, auf diese Blödelei gekommen - und hat sie ziemlich gut verpackt. Trotzdem das eine spaßige Nummer ist, klingt das ganze recht überzeugend. Gut produziert, wirklich "groovy" und halt tanzbar, macht Spaß. Fragt sich, ob das den Massengeschmack überzeugen kann?
r: Ich wage die Prognose, dass wenn der bei Raab nen guten Auftritt hinlegt und sich das rumspricht, die Nummer sehr gut laufen würde. Aber wollen wir das überhaupt? Wollen wir uncoole Spasten auf Olli-Schulz-Konzerten haben? Irgendwie nicht... hmmm, aber der Song ist einfach ein lustiger Spass und eingängig genug. Vermutlich werden sich da nur Indie-Spießer drüber aufregen
d: Vermutlich. Und nein, ich möchte eigentlich keiner dieser Leute auf den Konzerten haben, das nervt rum. Ich sage dir was: Ich denke, das wird den Massengeschmack nicht treffen, den Olli aber bekannter machen als er es jetzt ist. Beim BuViSoCo wird er aber sicher in die Top 10 gewählt werden, nehme ich an. Es wäre jedenfalls schöner, würden die Leute so etwas wie "Rückspiegel" wahrnehmen und huldigen. Unter differenzierten Maßstäben, und weil ich das Ding an sich cool finde, gibt es 7/10
r: Ich geb 9/10! Für diesen Menschen, für die lustige Idee und die Tatsache, dass ich dazu sicher noch den ganzen Frühling abspacken werde, wann immer der auch kommt
d: Je früher desto besser.

Video bei YouTube


#3 … Polarkreis 18 “The Colour Of Snow” (VÖ: 13.02.09)
Album: “The Colour Of Snow”

rhododendron: Soviel zum Thema "Frühling" *g*
doughnut: Wir bleiben in Deutschland? Ja. Bleibt es frostig? Ja. Auch, wenn es hier durchaus und zur Ausnahme mal internationaler klingt. Polarkreis 18 befinden sich gerade auf ihrem persönlichen Höhenflug. Ich denke, das kann man durchaus so zusammenfassen: Allein Allein hat über Wochen die Charts angeführt, das Album verkauft sich gut, die Konzerte sind ausverkauft. Eine weitere Tour folgt. Die Frage aber bleibt: One-Hit-Wonder? Selbst, wenn es so wäre, dürfte es den Jungs aus Dresden eigentlich egal sein. Jetzt jedenfalls geht es erst mal mit der neuen oben genannten Single weiter mit der sich zeigen wird, ob man anknüpfen kann. Ein weiterer Vertreter beim BuViSoCo und meines erachtens die offensichtlichste Single auf dem gleichnamigen Album nach Allein Allein. Pop in Perfektion mit allem, was das Herz begehrt. Für das Video hat man Sven Helbig an Bord geholt, der den neuen Clip um einiges größer gestaltet hat als das bescheidene, aber gerade deswegen überzeugende Video zur ersten Single. Objektiv kann man hier eh nicht mehr bleiben, die Single ist top, das Video ist top - und beim BuViSoCo wird das Ding auch ankommen.
r: So, also ich hasse ja Leute, die Bands nich mehr mögen, weil die auf einmal erfolgreich sind... aber ich merke im Falle PK18 einfach, dass ich da Tendenzen in die Richtung habe. Ich hab einfach momentan genug von dieser Band. Und natürlich liegt das an "Allein Allein", der für sich ein wunderbarer Popsong ist, aber dessen Omnipräsenz mir einfach auf den Sack geht! Überall und jederzeit! Ich kann ihn nicht mehr hören und ich kann Felix Räuber und die Band in ihren weißen Kostümen nicht mehr sehen. Das Album ist gut, der Titeltrack an sich okay, wenn auch nicht der beste Song. Aber ich bin ihrer gerade so überdrüssig...
d: Sehe ich anders, weil ich erstes, was du sagst, sowieso lächerlich finde, aber ich mag einfach das Gesamtkonzept: Sicher gehört dazu auch der Auftritt, die Covergestaltung und halt die Inszenierung an sich. ich finde es viel mehr schade, dass man nun, wie man es eben bei Olli Schulz mit der neuen Single auch in Erwägung ziehen könnte, Leute auf den Konzerten sieht, die man nicht sehen will, weil sie einfach nicht dahingehören. Es ist eben das alte Leid, man wünscht einer Band Erfolg, hat sie ihn, ist es so oft peinlich, wer dann für den Erfolg verantwortlich ist. Wie auch immer. Ich finde es an sich großartig, dass eine Band in Deutschland (!) so eine Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann: 10/10
r: Ja, hmm, keine Ahnung. Du bist da halt Fan und ich nicht soo richtig. Gibt momentan nur 5/10 von mir.
d: Kann ich nicht nachvollziehen, aber selbiges werden wir bei U2 erleben.

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#4 … U2 “Get On Your Boots” (VÖ: 20.02.09)
Album: “No Line On The Horizon”

doughnut: There we are.
rhododendron: Also, dass wir auf NObono Bono und seine Band behandeln ist ja ein ähnlicher Vertrauensbruch, wie bei Olli Schulz. Aber ich steh dazu. Warum? Ich mag U2? Wieso? Weil die gut sind... Musikalisch! Alle meckern nur über Bono rum... sicher, der Typ nervt öfters mal. Und für meine Generation sind U2 meist nur steinalte Rockdinosaurier! Sind sie NICHT! Die Stones, die sind alt und schaffen nix neues mehr. Dieser Zirkus, der als "Queen + Paul Rodgers" rumgeistert... reaktionärer Mist! U2 sind Punks... tief in ihrem Herzen! Da kommen sie her! Und erstaunlicherweise ist die neue Single sogar mal angenehm überraschend. Klar, es ist noch U2, aber zumindest wird versucht mal weniger, wie U2 zu klingen. Das ist sicher kein Punk und sicher auch nicht der innovativste Song der Welt. Aber nach 30 Jahren im Geschäft und fast 5 Jahren Pause sowas zu wagen... Respekt! YesBono!
d: Gut, ich muss ganz ehrlich sagen: Ich mag U2 nicht, ich mag insb. Bono nicht, ich mag, bis auf Ausnahmen, die Musik U2s nicht. Es sei denn, es kommt so ein guter Sogn wie Electrical Storm, den man ja quasi mögen muss. Ich habe dennoch versucht, das Ding relativ objektiv zu hören. Und was soll ich sagen? Schon der Titel ist furchtbar und erinnert mich an welches Popmädchen auch immer über boots gesungen hat. Toll. Wenn so etwas wie der Refrain einsetzt und ich dieses "get on your boots" oder "you don't know how, you don't get ..." höre, weiß ich wirklich nicht, was das soll? Mir erschließt sich nichts. No line. No horizon. Keine Melodie, Krach. Kein Refrain, peinliches Rumgedruckse. Das, was halbwegs okay ist, ist der Mittelteil gegen Ende. Was soll das sein? Ich weiß es nicht und mir wird sich das nicht erschließen. Ich kann’s leider nur so zusammenfassen: Grausam, besonders für die Ohren.
r: Ja, gut, das ist kein Streicherpop á la Polarkreis 18, den wir hier haben Ich meine, selbst für U2-Verhältnisse klingt das anders! Kein wirklicher Refrain, eine seltsame Produktion und eine augenscheinlich wenig vorhandene Eingängigkeit. Aber das ist ja grad der Clou daran. Das ist nicht der beste Song, den diese Band gemacht, aber er zeigt zumindest, dass da der Ofen noch nicht aus ist...
d: Es kann aber nicht der Punkt sein, nur anders als gewohnt zu klingen, es muss nach irgendetwas klingen. Für mich klingt das aber nach nichts und viel schlimmer. Vielleicht bin ich auch nur zu wenig Punk? Aber du weißt ja auch, dass ich nicht ausschließlich auf Streicherquartetts stehe.
r: Thematisch geht's übrigens um Frauenpower. Das mal als Zusatzinfo!
d: Das macht den Song ja noch schlimmer!
r: Och, also sagen wir mal so. ich find ihn recht gut, nicht herausragend. Er ist ungewohnt und macht Lust auf's Album, auf dem sich dann aber hoffentlich bessere Songs finden. Deshalb 7/10 von mir
d: Ich glaube, dass ich das selten getan habe, aber mich nervt der Sogn einfach nur: daher 1/10. Wofür der eine Punkt ist, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht für das Singlecover, aber da haben sich U2 ja auch nur bedient.
r: Das ist das Albumcover! Zur Info!
d: Welches dann doch ganz gut ist!

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#5 … Pet Shop Boys “Love etc.” (VÖ: 13.03.09)
Album: “Yes”

doughnut: Gibts die noch? Ich kenn nur Go West! *g*
rhododendron: Die sind doch sooo schwul oder?
d: Ja gut, aber der Sänger von Polarkreis 18 auch!
r: Ja, aber der is niedlich *quieck*
d: Also, wir haben sie beide gestern zum ersten mal gehört, die neue Pet Shop Boys Single „Love etc.“. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir unschlüssig war, was man nun erwarten durfte. Anders sollte es klingen, sondern so, wie die PSB noch nie geklungen haben. Nach den ersten 20 Sekunden war ich dann erst enttäuscht, aber dann geht es los: Modern, hip, Chor - Pop! Nach ein paar Hördurchgängen kann man sagen, dass der Song ein absoluter Ohrwurm ist. Der Song ist einfach ziemlich gut und sehr viel besser als die Leadsingle zum vorherigen Album, I'm with stupid. Das klingt jetzt so lustlos. Wie kann man’s besser sagen?
r: Nö, also is ja ein offenes Geheimnis, dass wir beide große Verehrer der am meisten unterschätztesten Band der Popgeschichte sind! Nach dem durchwachsenen Album "Fundamental" 2006 ist man nun gespannt, was das neue Werk, "Yes" so kann. Und man darf gespannt sein, denn diese Single entpuppt sich als ein guter Wurf der Boys. Eine der besten Vorabsingles ihrer Karriere, wenn man das mal so pauschal sagen kann. Ich glaub, "moderner" und "hipper" als in diesem Song können die auch nicht mehr klingen. Ich meine, seien wir ernst, sie tun's nicht sonderlich. Aber der Song ist an sich ein sehr guter Popsong. Die Frage: reicht das für ein Comeback im größeren Stile oder hätte man sich Hardcore-Fan Brandon Flowers mit ins Boot holen sollen?
d: Das, was mich seit jeher an den Pet Shop Boys begeistert und gleichermaßen fasziniert ist die Verbindung von Kunst und Musik, guter Pop Musik, die über alles intelligent gestrickt ist, mir teils simplen, aber cleveren Melodien. Das ist die Verpackung, von A wie Artwork bis K wie Kostüme oder T wie die Touren, auf denen man immer irgend etwas tolles geboten bekommt. Ohne die PSB wäre das Musikbusiness ein langweiligerer, trostloser Ort. Love etc. beweist, dass sie es nach 20 Jahren immer noch können: Der Song klingt modern, gut produziert und hat zudem einen wirklich tollen Text. Er ist tanzbar, und ich kann mir gut vorstellen, ihn (vielleicht in einem Mix) auf einer Party zu hören, er ist traurig, aber gleichermaßen beschwinglich. Diese Melodien mit traurigen, ziemlich düsteren Texten zu bedienen, ist ja seither ein großes Ding. Ich muss ganz ehrlich sagen: ich finde, dass die PSB mittlerweile einen gewissen Indie-Standard erreicht haben, der ihnen ganz gut zu stehen schien. Ich hätte es gut gefunden, hätten sie sich dementsprechend einen besseren Produzenten ins Boot geholt, aber sie haben Xenomania wenigstens nicht bestimmen lassen, sie haben gut kollaboriert. Der Song klingt modern, düster und tanzbar mit einem guten Text. Als Vorabsingle eine gute Wahl. Den Flowers wird man dann vielleicht auf den Brit Awards zu sehen bekommen.
r: Ja, auf jeden Fall haben sie viel Minimal-Techno gehört. Stichwort: Kompakt-Label. Natürlich wirkt auch der Song wie "Okay, wir brauchen dringend ne Hit-Single", aber das wenigstens nicht so gekünstelt, wie bei "I'm With Stupid". Die PSB sind mittlerweile zu anspruchsvoll für den Mainstream. Waren sie vielleicht schon immer, aber damals in den 80ern war der Mainstream-Geschmack der Leute auch noch nicht so doof wie heute. ich bin gespannt, wie sich die Nummer schlagen wird. 8/10!
d: Eigentlich gut zusammengefasst, und auch von mir 8/10

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#6 … Friendly Fires “Skeleton Boy” (VÖ: 02.03.09)
Album: “Friendly Fires”

FriendlyFiresdoughnut: Party olé!
rhododendron: Seien wir ehrlich! So sehr sich die Pet Shop Boys auch bemühen, zeitgemäß und moder zu klingen (und sich dafür Girls Aloud Produzenten ins Boot zu holen... na ja)... sie definieren den Pop anno 2009 einfach nicht mehr. Müssen sie ja bitte schön auch nicht, dazu spielen sie in einer eigenen Liga. Wenn man wissen will, wie Pop 2009 klingen sollte. Und mit "Pop" mein ich: Elektrisierend, Tanzbar, Eingängig, Tolles Video/Artwork-Konzept und was weiß ich noch... Jedenfalls, wenn man das wissen will, dann hört und schaut man sich dieses Video dieser Band an. "Skeleton Boy" ist ein Hit und die Friendly Fires die spannendste musikalische Neuentdeckung, die ich seit langer Zeit an meine Ohren lassen wollte... immer und immer wieder!
d: Support Acts. Ich verstehe sie und ärgere mich oftmals über sie gleichermaßen. Ich bin kein großer Fan, kein Fan des Wartens oder mit irgendwas berieselt zu werden, was mich nicht interessiert in dem Moment. Man ist ja schließlich für den eigentlichen Act da. Umso positiver ist es natürlich, wenn der Support Act mal mit der Hauptband mithalten kann. ich habe die Friendly Fires als Support von Foals gesehen, und jo, da ging sofort die Party ab. Sie haben Stimmung und Party gemacht, nahezu erfolgreicher als Foals! Das war funky, frisch und knackig. Sehr gut also, und damit wirklich eine positive Überraschung des letzten Jahres. Der NME hat es sogar erkannt, und sie promt in die Top 5 des vergangenen Jahres gewählt.
r: Ich meine, dieses Album, ihr Debüt... das ist eines der besten Alben des letzten Jahres! Da ist kein schlechter Song drauf! Die haben großartige, stark von den 80ern inspirierte Indie-Poprock Songs mit allerhand Beats und Kuhglocken! Ich kann nicht anders, als das bedingungslos zu lieben! Das hab ich hier schon mal geschrieben! Dem kann man sich nicht entziehen. Für die Single-Version hat Paul Epworth übrigens nochmal ordentlich Bumms auf den Track gehauen! Hell Yes! 10/10!!!
d: Die Kuhglocken sind natürlich ein Coolness Faktore imho! Ich finde es erfrischend vor allem, dass wir im Indie-Bereich mal wieder etwas haben, dass "funky" klingt, wozu man schön tanzen und Party machen kann. Da es doch bessere Songs auf dem Album gibt, dieses mal 8/10
r: Also diese Songs noch untereinander differenzieren zu wollen. Na ja. Ich stell gerade fest, dass man das neue Pet Shop Boys Liedlein noch nirgends im Internet anhören kann. Unsere nerdigen Leser sind deshalb eingeladen, mal selbst "auf die Suche" zu gehen.
d: Bei youtube wurde es wohl wegen Copyright wieder gelöscht, aber ich habe gehört, man kann es auf der Xenomania Seite anhören? Ansonsten ja auch ab Montag im englischen Radio. Jedenfalls sei es empfohlen, sich Love etv. anzuhören, lohnt sich.
Die Songs kann man nur im Kontext des einzelnen Künstlers bewerten, so versuche ich das jedenfalls schon länger
r: Genau! Hört euch das mal an! Es gibt auch Bands über 40, die interessant sind! Und? entschwinden wir jetzt wieder in unsere Luxusjets Richtung Villa?
d: Ja, und apropos: ich habe die neue Morrissey dabei, die hören wir währenddessen und trinken den Whiskey, der kühl gestellt ist.
A bientôt!
r: Bis demnächst!!!

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Mittwoch, 4. Februar 2009

4 Years Time

4 Jahre sind in unserer schnellebigen Gesellschaft ja mittlerweile schon ne Ewigkeit. In der Musikindustrie irgendwie sowieso, obwohl's früher durchaus Gang und Gebe war. So gebührt den Doves aus Manchester natürlich Respekt für die lange Wartezeit. Aber irgendwie war's auch zu lang. Die ersten 3 Alben gehören musikalisch zu den besten der ausklingenden Dekade. Und nun will man ab Anfang April mit "Kingdom Of Rust" noch einen draufsetzen. Die Vorzeichen, dass dies gelingen wird stehen gut. Der erste Vorabtrack, "Jetstream", den man sich schon kostenlos runterladen (einfach ne beliebige Mailadresse auf der Doves-Page eingeben) kann, macht auf jeden Fall Lust auf mehr! Da steht uns, wieder mal, Großes ins Haus. Hier schon mal rum reinhören...



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