Samstag, 14. März 2009

Acceptable in the 80s

Damit's auch die Letzten kapieren... Ladyhawke revolutioniert den Pop nicht wirklich, liefert aber ein Album gefüllt mit Superhits. Just like back in the days. Das muss man erstmal schaffen!

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben. In der musikalischen Resteverwertung und Retro-Spirale befinden wir uns in einer Art Zeitschleife. Denn nachdem der Indie/New-Wave-Post-Punk in den letzten Jahren zur genüge abgegrast wurde, bewegen wir uns nun schnurstracks durch die 80er. Egal ob MGMT, Ting Tings oder die Killers… die Welt ist wieder einmal bereit für Synthiespielereien, Saxophone, Chorgesang und Discobeats. Den großen Pomp-Pop jener Dekade. Immerhin sind die Schulterpolster und schlechten Frisuren diesmal nicht dabei.
Zur weiblichen Sperrspitze dieser Bewegung sollte eigentlich, wenn alles glatt geht, diese junge Dame werden. Phillipa Brown aka Ladyhawke deren selbst betiteltes Debütalbum eine massive Ansammlung Retropopsongs ist mit gerade zu unverschämt hohem Eingängigkeitsfaktor. Down Under in Australien und Neuseeland, wo das Popsternchen herkommt, hat das Album schon Achtungserfolge gefeiert und im Hype-verwöhnten Großbritannien ist der Name auch schon einigen Leuten ein Begriff. Wird also nur ne Frage der Zeit sein, bis Ladyhawke auch hier durchstartet.

Die Argumente für den Erfolg gibt sie in musikalischer Form. 13 astreine Popsongs auf einem Album, keine Ausfälle, dafür eine fast schon beängstigend hohe Ansammlung an Hits, die problemlos in Indie-Disco und Formatradio laufen können. Einige ragen dann sogar noch raus. „My Delerium“ und „Better Than Sunday“ sind Superhits, genauso wie das bereits bekannte „Paris Is Burning“, der pulsierende Opener „Magic“ oder das schöne „Crazy World“. Die Rezeptur ist bekannt… Drums mit Hall, extra breite Analog-Synthies, fette Bassläufe, Jingle-Jangle-Gitarren und eine Protagonistin, die ihre unwiderstehlichen Popmelodien mit voller Harmonie dahin schmettert. Wonach klingt das? Kim Wilde? Die 80er-Genesis? Auf jeden Fall nach dieser Art von Musik, die man von früher kennt. Ist das nun gut oder schlecht? Kommt drauf an, von welchem Standpunkt man das betrachtet. Innovationstechnisch und musikalisch ist hier nichts neu. Allein die Detailverliebtheit, mit welcher Ladyhawke den Sound jener Ära reproduziert verdient da Lob. Daran kann man sich stören, genauso wie an der Tatsache, dass das alles aalglatt ist. Aber so ist das Konzept und auf der Haben-Seite stehen 13 Songs, die eigentlich keinen größeren Ausfall zu verzeichnen haben. Und DAS ist das eigentlich Faszinierende an diesem Album… die hohe Hitdichte an eingängigen und packenden Popsongs. Das ist natürlich nicht neu, unglaublich spannend oder tiefgründig, aber unglaublich eingängig. Ich kann gar nicht mehr zu diesem Album sagen, als das. Bitte einfach anhören! Wer auch nur halbwegs ein Gespür für Popmusik hat, der darf dieses Album nicht übersehen.



Dienstag, 10. März 2009

Maximo Park - Wraithlike GRATISDOWNLOAD

Gratis- Downloads, Gratis-Downloads! Diesmal von keiner geringeren Band als Maximo Park. Die Mannen um Paul Smith sind mit frischen Sounds zurück und präsentieren mit „Wraithlike“ zwar nicht die erste offizielle Single aus ihrem am 8. Mai erscheinenden Album „Quicken The Heart“, sondern "nur" einen neuen Song des Albums. Kurz und knackig, so kennen wir die Songs von Maximo Park. Aus diesem Rahmen fällt auch der 2 1/2 Minüter „Wraithlike“ nicht. Ganz legal verfügbar steht die Single auf Maximo Parks offizieller Seite zum Download. Um den Song herunterladen zu können ist zwar eine Registrierung auf der Page notwendig, doch wem dies zu viel ist, der kann seinen Account einfach später wieder löschen.

Wraithlike Gratisdownload unter http://www.maximopark.com

Wraithlike (Song ohne Video)

Montag, 9. März 2009

A Camp - Stronger than Jesus

Nina Persson, die bezaubernde Cardigans-Sängerin, läutet nun für ihr Soloprojekt A Camp die 2. Runde ein. Während das neue Album „Colonia“ in Skandinavien schon in den Läden steht, muss sich der Rest Europas noch bis zum 20.03.09 gedulden. Einen kleinen Vorgeschmack liefert die neue Single „Stronger than Jesus“, die auf http://www.acamp.net bereits in der Akustik-Version kostenfrei zum Download bereit steht. Inhaltlich beschäftigt sich Nina nicht etwa mit ihrer neugewonnen Liebe zu Jesus, sondern wieder ein mal mit der Frage um die wahre Liebe. Dies jedoch nicht als melancholische Schwedin, sondern als sarkastische Skeptikerin, die eigentlich hoffen will, aber manchmal nicht weiß, ob sie noch soll. Aus Ihrer Feder stammen schon so manche bitterschöne Textzeilen wie „if it's true that love will never die, then why do the lovers work so hard to stay alive?“ ("Please Sister, The Cardigans). So hat auch „Stronger than Jesus“ seine textlichen Höhepunkte. „Who told you love is the Alpha and Omega?/And that your heart will lead you to the only one?/ It’s a curse, it’s the hammer that will break you/ It’s a poison hidden in a bon bon“. Im Video von Amir Chamdin, welches gespickt mit billigen 70er- Videoeffekten ist, zieht sie mit einem Abba-ähnlichen Kostüm, Schlager-Gesten und einem mehr als offensichtlichen Augenzwinkern die allgemeine heile Welt-Vorstellung "Jeder findet seine ewige Liebe" durch den Kakao.



kostenlose Akustik-Version downloaden unter
http://www.acamp.net

Sonntag, 8. März 2009

rhododendron's ranking ... 10/ 2009

Das Ranking kommt einfach nicht zur Ruhe! Pausenlos schießen neue Pop-Perlen durch den Äther und erfreuen meine Ohren. Über Frankmusik habe ich schon berichtet. Dessen frischer neuer Pophit „Better Off As Two“ ging mir die ganze Woche nicht aus den Ohren und schafft so den direkten Sprung auf Platz 2. Und auch die Yeah Yeah Yeahs haben mit „Zero“ wieder eine unwiderstehliche neue Single am Start. Dafür gibt es Platz 4 im Ranking. Und damit die Top 10 erst richtig durcheinander gewürfelt werden, steigt Eddie Argos zusammen mit seiner Band Art Brut und dem extrem kurzweiligen „Alcoholics Unanimous“ noch auf Platz 9 ein. So sieht Rock’n Roll aus! Reue nach dem Besäufnis. Dadurch wirds natürlich für all die anderen Acts außerhalb der Top 10 etwas eng. Die Plätze sind ja begehrt. Platz 16 sichern sich dabei die Kings Of Leon mit der neuen Single „Revelry“, die mit dieser Position aber noch nicht an den Erfolg der beiden Vorgänger „Sex On Fire“ und „Use Somebody“ anschließen kann. Aber das kommt vielleicht noch . . .

01.( 01 / #2 ) Depeche Mode „Wrong“
02.(NEW/ #1) Frankmusik “Better Off As Two”
03.( 02 / #5 ) Pet Shop Boys “Love etc.”
04.(NEW/ #1) Yeah Yeah Yeahs “Zero”
05.( 03 / #4 ) Doves “Kingdom Of Rust”
06.( 05 / #2 ) Deichkind “Luftbahn”
07.( 04 / #3 ) Delphic “Counterpoint”
08.( 06 / #6 ) Friendly Fires “Skeleton Boy”
09.(NEW/ #1) Art Brut “Alcoholics Unanimous”
10.( 10 / #2 ) Ladyhawke „Paris Is Burning“
11.( 08 / #5 ) Oasis “Falling Down”
12.( 07 / #6 ) The Killers “Spaceman”
13.( 09 / #7 ) Peter Fox “Schwarz Zu Blau”
14.( 13 / #7 ) The Prodigy „Omen“
15.( 11 / #7 ) Coldplay “Life In Technicolour ii”
16.(NEW/ #1) Kings Of Leon “Revelry”
17.( 12 / #10) Morrissey “I’m Throwing My Arms Around Paris”
18.( 15 /#7 ) U2 „Get On Your Boots“
19.( 19 / #4 ) Snow Patrol “If There’s A Rocket Tie Me To It”
20.( 16 / #6 ) Glasvegas “Flowers And Football Tops”

Mittwoch, 4. März 2009

Pop etc.

Achtung, Freunde der leichten Unterhaltungsmusik! Lernen sie Frankmusik kennen. Demnächst auf allen Radiostationen.

Calvin Harris war gestern, das neue Jahr gehört Frankmusik. Der schlacksige junge Lad aus England wird da drüben gerade als neues Popwunderkind gefeiert, obwohl er eigentlich gar nix neue macht. Im Gegenteil... ihr greift man ganz tief in der Elektropop-Kiste... und damit mein ich den durch und durch kommerziellen Elektropop von Kylie und Co. Mit Remixen für Bloc Party, Keane und jüngst die Pet Shop Boys machte Vincent Frank sich bereits einen Namen. Und dann auch noch das Debüt von Stuart Price produzieren lassen? Mann, Mann, Mann... mehr geht nicht oder? Nicht wirklich. Herausgekommen ist kurzweiliger Bubblegumpop, hier auch zu sehen bei der neuen Single "Better Off As Two". Nicht neu, nicht sonderlich tiefgründig, aber irgendwie eingängig. Wir warten gespannt auf's Debüt, welches im Sommer kommen soll . . .

Sonntag, 1. März 2009

rhododendron's ranking - 09/ 2009

Passt ja zum Legomann-Posting! Klarer Durchmarsch für DeeeMoooo! Die alten Synthie-Haudegen können’s halt doch noch und überraschen mit der sehr guten neuen Single “Wrong” nicht nur mich. Dafür gibt’s natürlich die 1, da müssen die Pets mal ausnahmsweiche weichen… Ja, nicht nur acceptable in the 80s. Weitaus weniger Grund zum Feiern haben Deichkind, welche den Tod ihres Mitgliedes Sebi verkraften müssen. So verkommt die neue Single „Luftbahn“ ironischerweise zum melancholischen Nachruf auf den Mann, welcher die Band in ihr momentan charakteristisches Soundbild gepresst hat. Und das gibt dem Song noch mal ordentlich Schub und Tiefe! Wer hätte das gedacht? Auf Platz 10 befindet sich Ladyhawke mit „Paris Is Burning“. Gut, da verliert man auch leicht die Übersicht, welche Single da grad draußen ist. Sind ja eh fast alles Hits auf dem Album… Jedenfalls wird „Paris Is Burning“ jetzt Anfang März als Single wieder veröffentlicht und somit hat es auch eine Berechtigung hier zu sein. Sehr schön. Und auch der vierte Neueinsteiger ist eine kleine Überraschung. Selig sind zurück! Die haben schon gute deutsche Musik gemacht, als Thees Uhlmann in seiner Stundentenbude noch laut Oasis-Songs mitgrölte. Das Comeback als solches dann doch nicht überraschend. Gehört ja zum guten Ton. Gut geworden ist die neue Single „Schau Schau“ trotzdem! Schauen sie sich das mal an! Und den Rest bitte schön auch, da gibt’s immer was zu entdecken!

01.(NEW/ #1) Depeche Mode „Wrong“
02.( 01 / #4 ) Pet Shop Boys “Love etc.”
03.( 02 / #3 ) Doves “Kingdom Of Rust”
04.( 04 / #2 ) Delphic “Counterpoint”
05.(NEW/ #1) Deichkind “Luftbahn”
06.( 03 / #5 ) Friendly Fires “Skeleton Boy”
07.( 07 / #5 ) The Killers “Spaceman”
08.( 05 / #4 ) Oasis “Falling Down”
09.( 06 / #6 ) Peter Fox “Schwarz Zu Blau”
10.(NEW/ #1) Ladyhawke „Paris Is Burning“
11.( 08 / #6 ) Coldplay “Life In Technicolour ii”
12.( 11 / #9 ) Morrissey “I’m Throwing My Arms Around Paris”
13.( 13 / #6 ) The Prodigy „Omen“
14.( 09 / #5 ) Olli Schulz “Mach den Bibo”
15.( 10 /#6 ) U2 „Get On Your Boots“
16.( 15 / #5 ) Glasvegas “Flowers And Football Tops”
17.(NEW/ #1) Selig „Schau Schau“
18.( 17 / #2 ) MSTRKRFT feat. N.O.R.E. “Bounce”
19.( 14 / #3 ) Snow Patrol “If There’s A Rocket Tie Me To It”
20.( 16 / #7 ) Metric “Help I’m Alive”

Freitag, 27. Februar 2009

Depeche Mode - Wrong

Nach der offiziellen Weltpremiere ihres neuen Songs „Wrong“ bei der Echo-Verleihung in Berlin vor etwa einer Woche schockieren uns Depeche Mode jetzt mit dessen Video. Der Clip zumVorbooten des neuen Albums „Sounds of the Universe“ ist ein wenig nervenaufreibender als die Videos, für die Regisseur Patrick Daughters sonst bekannt ist. Daughters führte beispielsweise Regie bei „Gold Lion“ von den Yeah Yeah Yeahs, oder gewann einen Grammy für sein Video zu Feists „1,2,3,4“. Ein Happy End im neuen Depeche Mode Video gibt es nicht, so viel kann gesagt sein. Gahan, Gore und Fletcher selbst sind nur kurz zu sehen. Inoffiziell spielte der amerikanische Radiosender KROQ die neue Single jedoch schon am frühen Samstag Morgen vor der offiziellen Echo-Weltpremiere. Der Sender ließ später verlauten, er hätte sich bezüglich der Sperrfrist um einen Tag „vertan“. Die Wrong-Single selbst wird am 3.April 2009 erscheinen und Remixe von Trentemøller und dem Thin White Duke aka Stuart Price aka Jacques Lu Cont enthalten. Das Album „Sounds of the Universe“ wird am 17.April 2009 folgen. Produziert wurde es von Ben Hillier, der auch schon das Vorgängeralbum „Playing the Angel“ oder auch Blur und die Futureheads produzierte.

Wrong Videoclip

Wrong Echo "Weltpremiere"

Tod Nervt!

Statement der Band Deichkind

Wir trauern um unseren geliebten Freund Sebi.

Wir möchten uns herzlich für die große Anteilnahme, die wir von Euch allen erfahren haben, bedanken.

Die Untersuchungsergebnisse zur genauen Todesursache von Sebi liegen noch nicht vor.
Wir gehen aber von einem natürlichen Tod aus.

Das Stück „Luftbahn“ sollte unsere nächste Singleauskopplung werden. Am 11. Februar 2009 wurde das Video dazu gedreht.
Wir werden Video und Single wie geplant herausbringen und haben uns dagegen entschieden, die Veröffentlichung zu verschieben oder ganz einzustellen, denn sie sind Zeugnis unserer letzten Zusammenarbeit und eine schöne und intensive Erinnerung an Sebi.

Diese Entscheidung bringt allerdings mit sich, dass das Video schon in den nächsten Tagen zu sehen sein wird.

Wir werden nicht im März beim SXSW in Austin auftreten. Die Live-Auftritte, die für den Sommer 2009 bestätigt waren, werden stattfinden. Ob wir Deichkind darüber hinaus weiterführen möchten, können wir im Moment nicht sagen.

Diese Entscheidungen haben wir uns gemeinsam reiflich überlegt und sind der Überzeugung, dass die Gründe, die uns dazu bewogen haben, die Richtigen sind.

Deichkind

Donnerstag, 26. Februar 2009

Entspann dich, Baby!

Yes, Bono! Nach all den coolen Sachen der letzten Wochen, wird es mal Zeit sich mit Legenden auseinanderzusetzen, die schon Musik gemacht haben, als die meisten SPEX-Hypes noch nicht mal auf der Welt waren. Richtig, wir reden hier tatsächlich vom neuen U2-Album!

Die wichtigste Lektion, wenn es um U2 geht, ist es anscheinend, nicht auf U2 zu hören. All den Wirbel, den die Band selber um ihr neues Album gemacht hatten, lies nicht nur den geneigten Fan hellhörig werden… Da war von einer Neuerfindung die Rede, vom zweiten „Achtung Baby“, mehr Experimenten, Einflüsse von Trance und Hardrock nannte Bono in Interviews, während auch gern der Satz „Das ist Rock’n Roll 2009!“ benutzt wurde… „Chinese Democracy“ kann einpacken, hier kommen U2, der Silberstreif am Horizont der Rockmusik!
Man hätte sich eigentlich denken können, dass die Vorschusslorbeeren übertrieben waren, immerhin sagt Bono nach jedem Album der letzten Jahre immer wieder, dass man sofort Energie und Ideen für das nächste hat, nur um am Ende wieder vier Jahre zu warten. Na ja, im Alter werden Bands oft wunderlich. So ist „No Line On The Horizon“ natürlich nicht die Neuerfindung des Rock’n Roll und keine Revolution… Weit davon entfernt! Nein, es ist am Ende ein U2-Album geworden, welches man so von U2 nach 30 Jahren erwarten kann. Durchaus hochwertig mit vielen guten Ideen und handwerklichem Können, aber auch mit relativ wenig Überraschungen. Nach all den Ankündigungen ist das mit unter die größte Enttäuschung. Zumal „Get On Your Boots“ als Single Hoffnung regte, dass die Band noch hungrig nach neuen Zielen ist. Doch leider bleibt der sperrige, aber auch durchaus reizvolle Track die Ausnahme auf dem Album, sowohl was Schnelligkeit, als auch Experimentierfreude angeht. Das ist nicht nur falsche Werbung, sondern auch verschenktes Potential. Aber ich möchte ja nicht alles schlecht reden, denn unterm Strich ist „No Line On The Horizion“ ein sehr gutes U2-Album geworden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Alles in allem wirkt die Platte wie eine kleine Quintessenz aus den vergangenen drei Dekaden der Band. Bei jeder Stelle vergleicht man, hört Bekanntest und interpretiert Selbstzitate. Zumal mit dem Produzententrio Lanois/ Eno und Lillywhite sowieso alte Mitstreiter gewählt wurden. Fehlt nur noch Flood! Der Titeltrack ist als Opener ein Einstieg nach Maasen, bevor man mit „Magnificant“ gleich noch eine so was von typische U2-Hymne nachfeuert, welche die „Joshua Tree“-Fans befriedigen wird. In solchen Moment bekommt man noch mal Glanz in den Augen, wenn man U2 hört. Es folgt mit „Moment Of Surrender“ ein ruhiges, etwas gospel-artiges Stück in der Tradition von „Stuck In A Moment“ oder „I Still Haven’t Found“. Mit siebeneinhalb Minuten vielleicht etwas zu lang, genauso wie das anschließende „Unknown Caller“, welches aber einer der verborgenen Perlen der Platte ist. Hat durchaus Ohrwurmqualitäten. Die hat „I’ll Go Crazy If I Don’t Go Crazy Tonight“ anschließend sowieso. Das Teil ist als Single schon eingeplant und das merkt man ihm von der ersten Minute an... Es folgen das sperrige „Boots“, welches gerade im Kontext des harmlosen Albums etwas aus dem Kontext fällt, sowie „Stand Up Comedy“, welches wohl die Überbleibsel der Hard-Rock-Ansätze darstellen soll. Bleibt der schwächste Song des Albums. Danach wird’s mit „FEZ/ Being Born“ deutlich besser. Das Brian-Eno-Intro dürfte all diejenigen erfreuen, die wie ich, auf mehr Experimente gehofft haben. Der Song als solcher gehört ebenfalls zu den besseren… Die wunderschöne Ballade „White As Snow“ gefällt ebenfalls, während „Breathe“ trotz netter Botschaft mit mehr als einem Bein in der Belanglosigkeit steht. Das Album schließt mit dem wundervoll ruhigen „Cedars Of Lebanon“, in welchem Bono auch textlich noch zeigt, dass er was drauf hat. Bleibt leider die Ausnahme, denn inhaltlich kommt man bei den meisten Tracks nicht um den Begriff „Phrasendrescherei“ herum. Als gesättigte Stadionrocker um die 50 wirken halt viele der revolutionären Ansätze eher fadenscheinig. Das ist kein Sozialneid, sondern der Lauf des Lebens.

Was bleibt nun von diesem Album? Geht’s hinterm Horizont weiter oder nicht? Nun, es wird deutlich, dass U2 im Jahre 2009 immer noch U2 sind. Aus ihrer Haut wollen oder können die Herren nun mal nicht raus. So bleiben die Ansätze zur Sounderneuerung auf dem Album eher bescheiden. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob die Band so was überhaupt noch nötig hat und braucht. Die Nachfolger, seien es Coldplay oder die Kings Of Leon haben ihnen eh den Rang abgelaufen. Rock’n Roll 2009 klingt definitiv anders. Etwas mehr Mut zur Veränderung und ein Ankämpfen gegen den eigenen Status als selbstgefällige Stadionrock-Gutsmenschen wäre schön gewesen, aber so bleibt alles beim Alten, obwohl viele gute Ansätze vorhanden sind. Alle U2-Fans, werden U2 auch nach diesem Album noch mögen, während alle U2-Hasser auch bei diesem Album wieder viele Argumente für ihre Fraktion finden werden. Dennoch sei gesagt: Es ist zwar einfach U2 zu hassen, aber es ist auch genauso leicht, sie zu mögen… „No Line On The Horizon“ ist kein zweites „Achtung Baby“ oder ein Meilenstein in der Rockgeschichte, aber es ist ein recht gutes Album geworden. Es stört irgendwie nicht… ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Aber vermutlich wird der Rock’n Roll ja auf dem nächsten Album neu erfunden, welches sicher bald kommen wird… Statements von Bono und Co. dazu stehen aber noch aus.

"Get On Your Boots" MusicVideo

Komplettes Album bei last.fm anhören!

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