Nathasha Khanh aka Bat For Lashes aus Brighton holt zum zweiten Schlag aus! Ihre neue Single aus dem Album Two Suns heißt Pearls Dream und wird auch wieder durch Kanye Wests Blog supportet. Kanye outete sich, wie auch viele andere prominente Kollegen, zu denen sich ebenfalls Björk, Thom Yorke oder auch Iggy Pop gesellen, als Fan der 28jährigen früheren Kindergärtnerin. Das neue Video greift sehr offensichtlich das Thema ihres Albums Two Suns auf - die Dualität der Persönlichkeit. Zu sehen im Video ist zum einen die auf der Theaterbühne agierende brünette Natasha und zum anderen die von den Publikumssitzen aus beobachtende blonde Natasha. Begleitet von Wölfen und Explosionen beginnt die brünette Natasha zwischen den Planeten hin und her zu schweben und sie zu beschwören. Als sich ihr später die blonde Natasha nähert, wird diese von einem Blitzschlag getroffen und fällt zu Boden. Aus der Zauber!
Grizzly Bear. Eine weitere interessante Band aus Brooklyn, aber keineswegs eine neue. Seit der Bandgründung 2004 veröffentlichten sie schon 3 Alben. Letzteres erschien am 22. Mai unter dem Namen Veckatimest. Im urkomischen Slow-Motion Video zur ersten Single Two Weeks sitzen die vier singend in einer Kirche und beginnen mit einer wachsfigurgleichen Haut nach und nach mehr zu glänzen und zu leuchten. Nicht zuletzt erinnern sie durch ihr Lächeln und ihre auf Manga-Maßstäbe vergrößerten Augen an unschuldige, kleine Schuljungen, doch besitzt dies sogleich etwas fratzenartiges. Letzten Endes fangen sie alle Funken und es entsteht ein kleines Feuerwerk. Bei diesem Video handelt es sich wieder ein mal um das Werk von Patrick Daughters, der jüngst auch beim Clip zu Depeche Modes Wrong Regie führte.
Heiß und Fettig! Ganz frisch draußen: Patrick Wolfs neues Video zu Hard Times! Nachdem das letzte Video zu Vulture der totale Bullshit war, bringt Patrick Wolf nun Single Nummer 2 aus seinem am 5. Juni erscheinenden Albums The Bachelor an den Start. Der Brite zeigt sich exzentrisch wie nie in seiner Homage an zwei seiner größten Helden, Elvis Presley und Klaus Nomi. Klaus und Elvis waren für ihn zwei der besten radikalsten Visionäre, wie er sagt. Für das Video arbeitete Patrick mit Ace Norton zusammen, der schon beispielweise bei Bloc Partys Flux oder auch Simian Mobile Discos Hustler Regie führte. Patrick bezeichnet Ace Norton gerne als der Michael Gondry seiner Generation und hat vor auch demnächst weiterhin mit ihm zusammen zu arbeiten.
Nach Zero folgt jetzt Heads Will Roll als neue Single der Yeah Yeah Yeahs aus ihrem Disco-Album It's Blitz, hinter dem sich, nach Karen O.s Aussagen, noch immer ein wenig Punk verbirgt. Das Video zeigt die Yeah Yeah Yeahs erst ganz unspektakulär bei der Performance vor Publikum, bis ihnen später ein tanzender Werwolf auf die Bühne folgt. Nach einer Weile der liebenswürdigen Darbietung seiner Michael Jackson Tanzschritte, tut er eben doch das wofür Werwölfe eigentlich bekannt sind. Er zerfleischt das Publikum. Anstelle von Blut spritzt aus den Opfern roter Flitter. Der Flitter fällt sogleich von oben auf die immer noch performenden YYYs, bis letztendlich auch diese vom Werwolf in Einzelteile zerlegt auf dem Boden verstreut liegen. Karen O verabschiedet sich letztendlich mit den Worten „dance, dance, dance till you're dead“. So sieht also die diskoeske Umwandlung von Punk nach den YYYs im Detail aus.
Auch von den Crystal Stilts aus Brooklyn gibt es wieder Nachschub in Form einer neuen Single und dem dazugehörigem Video, welches den Namen Love Is A Wave trägt. Wie auch ihre Einflüsse, zu denen sie Jesus and the Mary Chain, Joy Division und The Velvet Underground zählen, setzen die Crystal Stilts unschwer zu erkennen viel auf Hall. Hall überall quasi. Bandmitglied Brad Hargett erzählt in Interviews auch gerne, dass er sich bereits auf Ketamin-Trips als ein großer Lichtpunkt fühlte und auch sonst nicht von MDMA- und Pilzcocktails abgeneigt ist. Insofern ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass das Video wirkt wie ein einziger Drogentrip bestehend aus wild durcheinander gewürfelten Bildern von fahrradfahrenden Menschen mit Affenmasken, Affen am Strand, Kirmeskarussells, Road Runner, etc. Ganz wichtig: Liebe Kids, bitte an dieser Stelle keine Drogencocktails ausprobieren, sondern einfach die Neugierde mit dem Videoclip der Crystal Stilts befriedigen!
Angekündigt hatte ich es ja schon in den Comments vom legomännchen. Die neue Nummer Eins im Ranking stammt von den tollen Röyksopp, die zusammen mit Robyn diesen kleinen, feinen 80er-Retro-Pophit kreiert haben. Was’n Ohrwurm! Den höchsten Neueinstieg markiert Anthony Gonzalez mit seinem Projekt M83 und der traumhaften neuen Single „We Own The Sky“. Zuckerbäckerpop zum Verlieben mit einem ebenfalls wunderschönen Video. Dahinter findet sich UK’s neues Lieblings-Popsternchen Little Boots, welche mit „New In Town“ wieder einmal ein paar Plätze gut machen kann und entert damit die Top 10. Außerhalb dieser können sich die Tiny Masters of Today mit ihrem groovigen Track „Pop Chart“ platzieren. Außerdem gibt es auf Platz 18 die neue Single von Kasabian, „Fire“. Ein wenig ungewohnt, wie immer, aber vielleicht ist da ja auch noch Potential für die nächsten Wochen drin. So, und jetzt genug Nerdy-Talk für heute… ich geh dann mal raus, die Sonne genießen. Bitte tun sie selbiges!
01.( 03 / #2 ) Röyksopp feat. Robyn “The Girl And The Robot”
02.( 01 / #3 ) Jon Hopkins “Light Through The Veins”
03.( 04 / #8 ) Maxïmo Park “The Kids Are Sick Again”
04.( 02 / #4 ) U2 “Magnificent”
05.( 06 / #2 ) Pet Shop Boys “Did You See Me Coming?”
06.(NEW/ #1) M83 “We Own The Sky”
07.( 11 / #3 ) Little Boots “New In Town”
08.( 05 / #11) Empire Of The Sun “We Are The People”
09.( 10 / #6 ) Phoenix “Lisztomania”
10.( 07 / #3 ) A-Ha “Foot Of The Mountain”
11.( 12 / #2 ) Maps “Let Go Of The Fear”
12.(NEW/ #1) Tiny Masters Of Today “Pop Chart”
13.( 08 / #5 ) Lily Allen “Not Fair”
14.( 13 / #10) White Lies “Farewell To The Fairground”
15.( 09 / #7 ) Morrissey “Something Is Squeezing My Skull”
16.( 14 / #10) Bat For Lashes “Daniel”
17.( 15 / #4 ) Matt & Kim “Lessons Learned”
18.(NEW/ #1) Kasabian “Fire”
19.( 18 / #4 ) The Gossip “Heavy Cross”
20.( 17 / #14) Delphic “Counterpoint”
Als sich Röyksopp mit der ersten Single Happy Up Here des neuen Albums Junior zurückmeldeten fragte man sich zu Recht wo hier denn nun der eigentliche Hit sein soll. Die Antwort auf diese Frage bietet wohl erst die zweite Single The Girl & The Robot mit Robyn als Gastsängerin, die sich natürlich schon zu Recht in den oberen Reihen von rhododendrons ranking breit gemacht hat. The Girl & The Robot ist zudem auch das erste Video in dem die Bandmitglieder Torbjørn und Svein, wenn auch nur kurz, auftreten. Witzig wie die Skandinavier eben sind beglücken uns Röyksopp gegen Ende des Jahres mit dem Pendandt-Album zu Junior, welches den Titel Senior tragen wird. Am 15. Juni wird The Girl & The Robot nochmal separat vom Album digital und auf Vinyl veröffentlicht.
Eine weiße Wand – eine Band – ein Song und viele schnieke Kleider, so ungefähr lässt sich das Video zur neuen Single Sick Muse aus Metrics 4. Album Fantasies beschreiben. Emily Haines Ähnlichkeit zu Kim Gordon (Sonic Youth) lässt sich nach diesem Clip definitiv nicht mehr bestreiten. Doch mehr als äußerliche Ähnlichkeit ist da auch nicht. Ganz deutlich merkt man dies an Emilys zartem, adrettem und schüchternen Umkicken des Schlagzeuges zum Ende des Videos. Metric sind nun eben doch schöner Pop, so wie die Kollegen Stars aus Australien. Da das aber auch schön so ist, darf Emily gerne im Rahmen einer kleinen Modenschau mit einer Wunderkerze bewaffnet durchs Video hüpfen!
Synthie-Pop-Alarm im Ranking! Die Neueinsteiger dieser Woche lehnen sich mehr oder weniger stark an diesem Genre und dem allseits beliebten Jahrzehnt der Schulterpolster an! Vornweg sind da Röyksopp, deren neue tolle Single ein fetziger Tanzbodenfüller ist, der von Gastsängerin Robyn mehr als ansprechend vorgetragen wird. Für „The Girl And The Robot“ gibt’s deshalb gleich Platz 3. Tendenz steigend. Evtl. auch bei den Pet Shop Boys. Die haben den Synthie-Pop ja quasi mit erfunden und salonfähig gemacht. Die neue Single „Did You See Me Coming?“ ist nach dem intelligenten “Love etc.” mal eine fröhliche Gute-Laune-Uptempo-Nummer. Passt in den Frühling und somit auch ins Ranking. Genauso, wie James Chapman und sein Projekt „Maps“. Die neue Single „Let Go Of The Fear” geht auch ordentlich nach vorn und es sieht so aus, als ob man nach dem entspannten Debüt das Tempo auf Album Nr. 2 anzieht. Gut so. Ansonsten nur leichte Platzänderungen in der Liste, bis auf Little Boots, die 3 Plätze überspringt und mehr als deutlich in Richtung Top 10 schielt. Ob sie da nächste Woche zu finden ist, wird sich zeigen.
01.( 01 / #2 ) Jon Hopkins “Light Through The Veins”
02.( 02 / #3 ) U2 “Magnificent”
03.(NEW/ #1) Röyksopp feat. Robyn “The Girl And The Robot”
04.( 03 / #7 ) Maxïmo Park “The Kids Are Sick Again”
05.( 05 / #10) Empire Of The Sun “We Are The People”
06.(NEW/ #1) Pet Shop Boys “Did You See Me Coming?”
07.( 06 / #2 ) A-Ha “Foot Of The Mountain”
08.( 04 / #4 ) Lily Allen “Not Fair”
09.( 08 / #6 ) Morrissey “Something Is Squeezing My Skull”
10.( 09 / #5 ) Phoenix “Lisztomania”
11.( 14 / #2 ) Little Boots “New In Town”
12.(NEW/ #1) Maps “Let Go Of The Fear”
13.( 07 / #9 ) White Lies “Farewell To The Fairground”
14.( 11 / #9 ) Bat For Lashes “Daniel”
15.( 15 / #3 ) Matt & Kim “Lessons Learned”
16.( 10 / #5 ) The Enemy “No Time For Tears”
17.( 12 / #13) Delphic “Counterpoint”
18.( 13 / #3 ) The Gossip “Heavy Cross”
19.( 18 / #9 ) Filthy Dukes “This Rhythm”
20.( 17 / #4 ) Peaches “Talk To Me”
"Schon gehört? Es gibt ein neues Maximo Park Album?" "Und?" "Ja, ganz gut. Wie immer halt." "Hmm, irgendwie langweilig." "Nee, nicht unbedingt."
Ach Gottchen. Nicht schon wieder das berühmte schwere 3. Album (welches auch nicht schwerer, als das 2. ist). Da müssen sich Bands ja bekanntlich beweisen. Brennt das Feuer noch oder kocht es auf Sparflamme? Revolution oder Resignation? Fragen über Fragen. Und wo sind die Antworten? Die finden wir in der Musik und die sollten wir sprechen lassen. Und da sind sie nun: Maximo Park, jene Band, die vor 5 Jahren aus dem Nichts auftauchte, mit ihrem Debüt „A Certain Trigger“ nicht alles, aber vieles in Schutt und Asche, spielte und seitdem nicht mehr Wegzudenken ist. Im Gegensatz zu anderen Vertretern des selben UK-Jahrganges scheint das Motto der 5 Mannen um Frontmann Paul Smith aber „Konstanz“ zu sein. Während sich die Kaiser Chiefs in die Belanglosigkeit und Bloc Party in die weiten Welten der elektronischen Experimentierfreudigkeit verabschiedet haben, bleiben Maximo Park bei dem, was sie am besten können: Zackiger Indie-Pop-Rock mit Hang zur Intelligenz und zur Tanzfläche. Diesen Spagat schafft die Band auch auf „Quicken The Heart“ spielend leicht. Das ist auch keine Selbstverständlichkeit. Und natürlich gibt es, wie schon bei „Our Earthly Pleasures“ hier nicht die offensichtlichen Megahits, welche uns das Debüt noch so zielgenau um die Ohren schmetterte. Eigentlich sind’s sogar recht wenige. So kann sich nach dem ersten Hören von „Quicken The Heart“ schon mal ein Gefühl von Gleichgültigkeit einstellen. „Ja nett, irgendwie. Aber auch nix Neues.“ Letzteres stimmt auch irgendwie, aber das dritte Album der Band lebt auch davon, dass es seine Hits nicht sofort offenbart. Sicher, wir hätten da das famose „A Cloud Of Mystery“ und das zackige „Calm“, sowie das versteckte „Questing, Not Coasting“, aber ansonsten? Ansonsten sagen die Songs erstmal nicht viel, doch wenn man ihnen Zeit gibt, ihren nicht so offensichtlicheren Melodien und Smiths’ eindringlichen Vocals mit den tollen Texten zuhört, dann entfalten sie ihre heimliche Schönheit. Der sperrige Opener „Wraithlike“ z.B., oder das schnittige „Let’s Get Clinical“. Und die Single „The Kids Are Sick Again“ ist sicher kein zweites „Apply Some Pressure“ oder „Our Velocity“, aber spätestens am Schluss erkennt man: Ah, typische Hymne! Und natürlich gibt’s auch Ausfälle auf dem Album… gab’s auf den anderen beiden ja auch. Aber richtig schlecht sind auch Songs wie „Tanned“ oder „In Another World“ nicht. Nichtssagend schon, aber qualitativ halten Maximo Park das Niveau der Vorgänger einigermaßen. Und natürlich ist das nicht leicht, besonders wenn man sich als junge Band in einer schnelllebigen Musikwelt immer an den Vorgängerwerken messen lassen muss. So gesehen ist „Quicken The Heart“ sicher das schwächste Album der Band, aber andererseits müssen wir uns dabei auch mal vor Augen führen, auf welchem Niveau wir hier den Qualitätsabsturz beklagen. Alles in Allem hat diese Band immer noch dieses gewisse Etwas, das sie so interessant macht. Das Charisma von Paul Banks spielt dabei genauso eine wichtige Rolle, wie die Fähigkeit Ohrwürmer zu produzieren und sich dabei auf das Wesentliche zu verlassen: Intelligente Popsongs, die Geschichten in weniger als vier Minuten erzählen können. Keine großen, experimentellen Epen, sondern reduziert auf das, was zählt. Und dennoch manifestiert sich am Ende der Gedanke, dass Maximo Park auf „Quicken The Heart“ unter ihren eigenen Möglichkeiten bleiben. Sie können sicher wesentlich mehr. Album Nr. 3 ist recht ordentlich und wenn man jetzt noch Mut hat und die kreative Handbremse löst, dann darf man sich schon sehr auf Nummer Vier freuen.
Er konnte einfach nicht anders... Eine weitere Gastrezension unseres Münchner Außenkorrespondenten soft.nerd! Diesmal gibt's Traumhaftes vom Bat For Lashes Konzert im Ampere zu berichten.
Bat for lashes.. ein name.. eine frau.. eine band und zwar eine richtige band.
Das beschauliche münchner ampere ist diesmal sehr gut gefüllt. Ausverkauft, aber mit Maß. Jeder, der mal auf einem "über"-ausverkauften konzert war, kann nachempfinden, wie schön es doch ist, wenn man unbeschwert atmen und sehen kann und trotzdem nicht das gefühl hat, alleine vor der bühne zu stehen.
Anscheinend habe ich gerade ein gutes händchen beim kartenkauf, denn kurz vorab: es hat an nichts gefehlt. das war auch schonmal anders. ich blicke da in eure richtung trail of dead!
Eine frau, kaum kleiner als ich (und das will schon was heißen) mit songs, die soviel größer sind, als sie selbst. Und eine band, die es sich zur aufgabe gemacht hat, sie zu unterstützen.. aber mal ehrlich gesagt, welche band kann so wahnsinnig gut spielen, so abgestimmt aufeinander, wie phoenix es gern sein wöllten, und schafft es dann noch sich bei der ganzen musikalischen euphorie, dezent zurückzunehmen.
Sicher, es waren genug indie-hipster(innen) da, um das konzert noch vor beginn als kult und legende des feminismus zu erklären (was ich mir bei konzerten von fever ray richtig schlimm vorstelle), sicher, es waren genug althippies der berühmt-berüchtigten marke 68er vertreten, die das konzert "einfach nur als gute sache/rundes ding" bezeichnen werden.. aber glaubt mir, es war mehr als das
Natasha Kahn betritt samt band, nach 2 ziemlich einstimmenden, aber doch der erwartungshaltung strotzenden hauptacts, die bretter, die die welt bedeuten. Dass es bat for lashes um alles geht, versteht man sofort. Sie betritt die bühne - und man atmet schwer. So schwer, als hätte sich der stillstand als akzeptanz ins eigene leben eingeschlichen. Sowas nennt man beiläufig respekt, aber wenn man bei den beiden durchaus talentierten vorkünstlerinnen sich noch getraute, zu reden, zu trinken und zu lachen, scheint bei bat for lashes der abend begonnen zu haben.
Man stelle sich eine sehr zaghafte, mit tee bewaffnete frau vor, bei der man kaum glaubt, die stimme komme von ihr. Gepaart mit einer wirklich atemberaubenden bühnenpräsenz (ob man sie nun ansprechend findet, oder nicht.. sympathisch kommt sie allemal rüber) und einer extremst eingespielten band, die gerade soviel perfektionismus an den tag legt, wie solch eine gewissermaßen angenehm durchproduzierte platte benötigt, als auch sich soviel zurücknehmen kann, wie die songs es zur entfaltung brauchen. und das braucht die musik unbedingt. dynamik, hier und da nepalglöckchenketten, details und eine stimme, die viel emotionaler rüberkommt, als auf der cd.
Die setlist ist eine exzellente mischung aus songs vom zweiten album und den grandios introvertierten stücken vom debüt. Allein die ex-single "what's a girl to do" entfaltet in solch einem rahmen wahre hitqualitäten, die einen zum mittanzen bewegen, wogegen man sich vorher wahrscheinlich dachte: bei bat for lashes geh ich lieber zum lachen in den keller, als die emotionalität und zerbrechlichkeit des abends kaputtzumachen. Nichts, absolut garnix gegen ihre songs, aber wer hätte schon erwartet, dass man dazu tanzen kann, als gäbe es kein morgen? die songs bekommen dadurch übrigens eine angenehme, leicht euphorisch-hymnische note.
Mit einem souveränen -halzschmerzenbedingten- set, die krankheit merkt man ihr natürlich keineswegs an, beendet sie diesen wunderschön melancholisch-tanzbaren abend mit "daniel". dieser hit fasst das können der band, der songwriterin und die atmosphäredes abends so zusammen, dass man fast meinen möchte, man würde wöchentlich zur bat for lashes-wohlfühl therapie gehen..Dass es ein paar insider-reinrufe bei daniel gab, erspar ich mir zu erläutern, denn es würde jetzt im nachhinein alles zerstören, was natasha und ihre band den ganzen abend ohne umweg aufgebaut hat.
Doch: Natürlich sind die songs tendentiell traurig, aber niemals introvertiert gehalten. Denn das passt nicht zu natasha's bühnenshow, die ein wenig an die unpeinliche variante der 80er im zebrabody (ich halte meine fantasie zurück) erinnert. Aber dadurch fragt man sich wiederrum selbst: was will diese künstlerin? Ist sie die letztendlich eine inhaltlich ernsthafte version von ladyhawk, oder doch eine moderne reinkarnation von lamb? Darüber hinaus: an björk hab ich überhaupt nicht gedacht, so einzigartig ist ihre stimme.. Am ende stellt man fest, es ist etwas ganz eigenes. Es scheinen alle komponenten von aussage über arrangement im popkontext, bis hin zu persönlichkeit und wiedererkennungswert mehr als erfüllt und gegeben zu sein. Ob das die perfektion der popmusik ist, kann man nicht allein entscheiden. Aber, um mir dieses bescheidene urteil zu erlauben: sie ist/sind verdammt nah dran..
Als ich den heimweg antrete, regnet es sommerlich und der geruch von frühling liegt über der stadt. Vielleicht ist jetzt das schlechte wetter endgültig im urlaub. Und wenn der frühling kontinuierlich ab sofort einzug hält, dann fällt es einem schwer zu glauben, sie sei nicht noch wettergöttin nebenbei.was sein soundtrack wird. Und das obwohl alles so wunderbar herbstlich sein könnte, ohne tellerrandblick.