Freitag, 23. Oktober 2009

Meine 100 Alben 2000 - 2009 / Plätze 70 - 61

AlbumsOfTheDecade-100-91

70. The Boxer Rebellion “Union” (2009)
Die Band Boxer Rebellion ist eine Band der Rekorde, wenngleich man das natürlich erst auf den zweiten Blick sieht. So war ihr zweites Album „Union“ durchaus erfolgreich in diesem Jahr, schaffte es als erstes Album in der Geschichte in die US-Charts ohne einen Plattenvertrag zu haben. Die Kritiken sind toll und das Quartett hat sich eine treue Fangemeinde weltweit erspielt, doch steht sie immer noch zu diesem Zeitpunkt ohne Label da. Deshalb kann man die Arbeit, die diese Band in die Eigenverbreitung ihrer Musik steckt auch nicht hoch genug würdigen. Hier spielt sich eine Band vermutlich am Existenzminimum den Arsch ab, um der Welt zu zeigen, dass sie existiert. Dieser traurige Zustand steht symbolisch für dutzende Bands weltweit im Anbetracht der aktuellen Situation der Musikbranche. Und es ist einfach so unfair, weil diese Musik so gewaltig, so wunderbar ist. „Soviets“ ist eine wunderbare Hymne für die Ewigkeit, für so etwas wie „Spitting Fire“ würden Coldplay töten und die ruhigen Momente, wie „Misplaced“ oder „The Gospel Of Goro Adachi“ zeigen die Band vielseitig, feinfühlig und mit einem wahnsinnig guten Gespür für Melodien und Gefühl. Emotionale Britpop-Hymnen, die in dieser Form momentan nur die wenigsten hinbekommen. Und genau deshalb sollte diese Band einfach von der ganzen Welt gehört werden. Vielleicht platzt der Knoten ja in den nächsten Jahren noch. Es wäre einfach so überfällig. Bis dahin bleibt „Union“ das einzige Album ohne Label, welches es in meine Top 100 des Jahrzehnts schafft. Vielleicht hebt das ja die Stimmung der Band ein wenig.
Bester Song: “Soviets”

69. Snow Patrol “Final Straw” (2003)
Sicher, mittlerweile rollt man ja ein wenig mit den Augen, wenn der Name “Snow Patrol” erwähnt wird. „Grey’s Anatomy“ und „Chasing Cars“ sei Dank, muss man diese eigentlich ziemlich gute Band mittlerweile mit der halben Welt teilen und permanent im Formatradio wegschalten. Auch musikalisch hat die Truppe um Sänger Gary Lightbody ein wenig darunter gelitten. Dumme Sache eigentlich. Da erinnert man sich doch gern wieder an das Jahr 2003 zurück als die Welt noch in Ordnung war und Snow Patrol ersr die Fühler ausstreckten, um in dieser gehört zu werden. „Final Straw“ ist ihr persönliches Meisterwerk, das den Balanceakt zwischen Hittauglichkeit und verschrobener Eigenheit erstaunlich gut hinbekommt. Die Balladen wirken erstaunlich erdig, selbst das epische „Run“ wirkt trotz Stadionbombast keinesfalls übertrieben. Und „Grazed Knees“ ist wohl eine der schönsten Versuchungen, seit es kurze Songs gibt. Und wenn die Band bei Songs wie „Wow“ oder „Gleaming Auction“ sogar aufs Gaspedal tritt, macht das unheimlich Freude. Und das tolle „Chocolate“ sowieso… I can make my first step as a child of 25”. Trifft heute mehr denn je auf mich zu. Es ist egal, wie man heut zu Snow Patrol steht und wie genervt man manchmal von ihnen ist, dass sie etwas drauf haben steht natürlich nicht zur Debatte und dieses Album ist der Beweis dafür. Wäre schön, wenn man sich in Zukunft mal wieder auf die ein oder andere Stärke besinnen würde.
Bester Song: “Chocolate”

68. U2 „How To Dismantle An Atomic Bomb“ (2004)
So, und was ist natürlich noch schlimmer als Snow Patrol? Richtig, die Großväter des Stadionrock, nämlich U2. Das U2 ein Kapitel für sich sind, dürfte außer Frage stehen. Eine Band, die gleichzeitig so stark begeistert wie polarisiert und das seit gut 30 Jahren… das ist schon gewissermaßen eine Klasse für sich muss man sagen. Natürlich haben U2 ihre besten Zeiten schon hinter sich. Die 80er als quasi stetige Weiterentwicklung von der Garagenband zu Stadionrockern und die experimentellen 90er, in denen die Band mit Alben wie „Achtung Baby“ oder dem unterschätzten, weil nicht verstandenen „Pop“ mein Herz für sich gewinnen konnten. Jetzt im neuen Jahrtausend gab’s die Rückbesinnung auf alte Rockwerte und insgesamt drei annehmbare Platten, auf denen sich eine Band präsentiert, die alles erreicht hat und deshalb niemandem mehr etwas beweisen muss und auch nicht unbedingt will, welche aber immer noch in der Lage ist, gute bis phänomenale Songs zu schreiben. Die besten der vergangenen 10 Jahre finden sich auf dem 2004er „Atomic Bomb“, welches dank Jacknife Lee und Steve Lillywhite wieder etwas rockiger ausgefallen ist, wobei man da jetzt keinen Garagenrock erwarten sollte… „Vertigo“ ist da schon das Maximalste. Und sicher gibt es auch verzichtbares wie „City of Blinding Lights“ oder „All Because Of You“, doch in vielen Momenten laufen Bono und Co. noch mal zur Höchstform auf. Etwa auf dem traurig epischen „Sometimes You Can’t Make It…“, auf welchem Bono die Beziehung zu seinem kurz vorher verstorbenen Vater thematisiert und dabei trotz all des Bombasts und all der Klischees gegenüber seiner Person unglaublich intim und ehrlich wirkt. So gut, wie seit Jahren nicht mehr. Sicher, der Text von „Love And Peace Or Else“ ist unterirdisch, aber dafür hat der Song Feuer im Hintern. Das atmosphärische „One Step Closer“ weiß ebenfalls zu überzeugen und das optimistisch hymnische „Yahweh“ entlässt einen am Ende mit viel Liebe in die Nacht oder den Tag. Ja, in Bonos Welt zerstört nur die Liebe eine Atombombe. Ist zwar plump, aber, wenn man mal drüber nachdenkt, durchaus richtig. Nein, U2 sind ne Macht. All die Nörgler sollen mal selber versuchen, 30 Jahre lang so abwechslungsreiche und qualitativ hochwertige Musik zu machen. Yes, Bono!
Bester Song: „Sometimes You Can’t Make It On Your Own“

67. Arctic Monkeys “Favourite Worst Nightmare” (2007)
Verdammte Erwartungshaltung. Was lässt man dem am schnellsten verkauften Debütalbum aller Zeiten, einem Album, welches diese Generation zu vielen Teilen prägte… was lässt man dem folgen? Sicher nicht leicht für die Arctic Monkeys, doch ihr Zweitwerk vermochte zu überraschen und ist dem Erfolgsdebüt ebenbürtig und zu großen Teilen sogar besser. Sicher, es fehlen die offensichtlichen Mitgröhl-Hymnen des Vorgängers, doch die brauchte es diesmal gar nicht. Die Stärken liegen woanders und sind häufig versteckt. Der Sound ist vielschichtiger, komplexer, ohne aber einem glatt produzierten Bombast zu verfallen. Die 4 Lads aus Sheffield bewahren sich ihre Leichtigkeit und Verspieltheit nicht nur, sondern bauen diese sogar noch aus. Kompromisse werden nicht gemacht. „Favourite Worst Nightmare“ fungiert als Zwischenstück zwischen dem poppigen Debüt und dem ganz gegenteiligen „Humbug“ aus diesem Jahr. Die Entwicklung der Band wird gerade durch Songs wie „Do Me A Favour“ oder dem wunderbaren „If You Were There, Beware“ deutlich. Weg von klassischen Songkonstrukten, kompromissloser Arrangements und Refrains, die man eigentlich gar nicht als solche Bezeichnen dürfte. Getanzt werden darf trotzdem, zu Brettern wie „Brianstorm“ oder „Teddy Picker“. Die Arctic Monkeys erspielen sich mit diesem Album ihren ganz eigenen Sound, abseits all der anderen Indie-Masse. Die leisen Töne wirken noch gefühlvoller, während die lauten Parts auf den Hörer noch intensiver einknüppeln. Und so hat man auch nicht so schnell die Nase voll von „Favourite Worst Nightmare“, wie von „Whatever People Say...“. Eingängig und gleichzeitig vielschichtig. Mit dieser Band werden wir noch viel Freude in den nächsten Jahren haben, wenn die Leute nur endlich verstehen würden, dass sie kein „Whatever People Say I Am…“ mehr bekommen werden. Muss ja auch nicht.
Bester Song: “Do Me A Favour”

66. Myslovitz “Korova Milky Bar” (2003)
Ich glaub, es war im Frühjahr 2004, als ich mir relativ impulsiv das einzige englischsprachige Album der polnischen Rockband Myslovitz gekauft habe. Ich kannte vorher nur dieses „Sound Of Solitude“, was ich aber sehr, sehr gut fand und mittlerweile für einen der besten Songs der letzten Jahre halte. Na ja, und da der Media Markt (ja, damals hab ich noch da CDs gekauft) nur ein Exemplar da hatte und mir danach war, habe ich mir „Korova Milky Bar“ gekauft und damit viele schöne Stunden in den nächsten Jahren verbracht. Natürlich war dieses Album der Versuch für die Band, auch westlich der polnischen Heimat zu punkten und den Durchbruch zu schaffen. Immerhin haben sie mich überzeugt, denn „Sound Of Solitude“ habe ich ein paar Monate vorher auf MTV gesehen, aber ansonsten lief es bei den Jungs ähnlich wie bei den schwedischen Kollegen von Kent. Der Unterschied ist aber, dass ich die polnischen Songs der Band kaum kenne, wobei das natürlich ganz hervorragende Musik ist und die Sprache ja angesichts der an sich tollen Songs kein Problem darstellt. So bleibt dieses Album dann doch relativ allein für sich stehen, überzeugt aber mit ein paar echt schönen melodischen Popsongs, die sich vor der britischen Konkurrenz nicht verstecken müssen. Das recht verhaltene „Man of Glass“ beginnt sich langsam zu steigern, wie ein langsamer Sonnenaufgang, bevor man sich bei Songs wie „Dreamsellers“ und „Acidland“ auch mal an Hymnen heranwagt und bei „The Melancholy Tower“ oder „I’d Like To Die Of Love“ in der nebeligen Tristesse eines kalten Herbsttages versinkt. Dass der Sänger dabei den polnischen Akzent nicht wirklich versucht zu verstecken macht das ganze irgendwie auch sympathisch. Ein richtig schönes Album ist das, was hier in der Liste auftauchen muss, da es mir sehr ans Herz gewachsen ist. Potential hat diese Band allemal gehabt und hat es sicher immer noch, aber außerhalb ihres Heimatlandes wird man wohl auch zukünftig wenig Chancen haben, dass zu entdecken.
Bester Song: “Sound Of Solitude”

65. Doves “Some Cities” (2005)
Ach, die Doves. Die wunderbaren Doves. Wo fang ich denn da am besten an? Oder wo hör ich da auf? Wer mich kennt weiß, dass mir diese Band viel bedeutet und es geschafft hat, mich mit ihren vier Alben vollständig auf ihre Seite zu ziehen. Woran das liegt ist manchmal schwer zu sagen. Gut, offensichtlich muss es die Musik sein. Dieser hymnische Britpop, der gern mal ausladend ausfällt. Und die wunderbare Stimme von Jimi Goodwin, die einen ähnlich warmen Klang versprüht, wie die von Elbow-Kollege Guy Garvey. Doch im Gegensatz zu den befreundeten Kollegen von Elbow sucht diese Manchester Band den großen Pop. Auf dem 2005er Album geht sie es dennoch ein wenig reduziert an und verzichtet auf ein paar Soundflächen. So stampfen die Singles „Black & White Town“, sowie „Sky Starts Falling“ recht direkt vor sich hin, ohne großartig abzuschweifen. „Some Cities“ ist wesentlich direkter und schroffer produziert, ohne dabei auf das Hymnische in einigen Songs zu verzichten. Bspw. in den Tracks „Walk In Fire“ oder dem famosen „Snowden“. Es ist sicher nicht das beste Doves-Werk, aber für mich hat es nach wie vor einen großen Stellenwert, weil es das Album ist, über welches ich diese Band kennen und lieben gelernt habe. Deshalb sind all diese Melodien und all diese Klänge natürlich in erster Linie Erinnerungen für mich, wenngleich dies ihnen natürlich nicht die Qualität absprechen soll. „Some Cities“ ist das erdigste, direkteste und sicher düsterste Doves-Album bis dato und übt gerade dadurch einen großen Reiz aus.
Bester Song: „Snowden“

64. Kasabian “Kasabian” (2004)
Madchester, Ma-Ma-Madchester! Noch einige Zeit bevor das Rave-Revival in Großbritannien eingeläutet wurde, hat sich eine Band aus Leicester diesem Territorium genähert. Ihr Name: Kasabian… das Album? Heißt genauso. Dabei ist das selbstbetitelte Debüt der Band natürlich keine bunte-Pillen-Party-Platte für die Disco, sondern zieht seine Energie eher aus einem etwas düsteren, verrauchten Hinterzimmer einer solchen Disco. Irgendwo zwischen Pop, Britpop, Electronic und viel 60er-Jahre-Psychodelic entfaltet „Kasabian“ so eine ganz eigene Stimmung, die damals wie heute nichts von ihrer Faszination verloren hat. Von den Dance-Hits „Club Foot“, „Reason Is Treason“ zu den Mitsinghits “L.S.F.” oder “Cutt Off”, bis hin zum sphärischen Albumcloser “U Boat” nimmt einen dieses düstere, kleine Meisterwerk mit auf eine reise voll schleppender Beats, Synthiespielereien und kryptischen Texten über Verschwörrungen und LSD. Warum auch nicht. Während Kasabian in den nächsten Jahren lieber daran arbeiteten die größte Rockband des Vereinigten Königreichs zu werden (nur um außerhalb von eben diesem mal gar nichts zu reißen), blieb der düster-atmosphärische Grundton des Debüts leider etwas auf der Strecke, was ich persönlich schade finde. Herrlich eigen sind sie sowieso geblieben und dass der Psychodelic-Faktor die Oberhand gewonnen hat ist auch nicht unbedingt so ein großes Problem. Dennoch hat das nie wieder so gezündet, wie auf diesem Debüt. Vielleicht ist das auch der Tatsache geschuldet, dass dieser Sound damals für mich etwas wirklich halbwegs Neues darstellte, was damals erstaunlich frisch und eigenständig um die Ecke kam. Mit so was verschafft man sich einfach etwas mehr Eindruck. Auch über 5 Jahre später bleibt „Kasabian“ ein tolles Album, dessen nachtrunkene Atmosphäre heute, wie damals, begeistern kann.
Bester Song: „U Boat“

63. Amy Winehouse “Back To Black” (2006)
Man könnte ja mittlerweile glatt vergessen, dass Amy Winehouse auch mal Musik gemacht hat. Wobei es gerade erfreulicherweise mal etwas ruhiger ist, um die verwirrte Dame. Ab und an ließt man mal was über eine Brustvergrößerung, ’nen neuen Typen oder irgendeine Beleidigung gegenüber irgendwen. Was auch immer. In den Jahren 2007 und 2008 war die öffentliche Schnitzeljagd um Mrs. Winehouse ja schon nicht mehr auszuhalten. Amy hier, Drogen da. Blablabla… Das alles hätte aber nicht geklappt, würde am Anfang dieser beispiellosen Negativentwicklung nicht ein echt großartiges Album stehen, das man ausnahmsweise auch mal lieben darf, obwohl es mittlerweile fast jeder Mensch auf dieser Welt mittlerweile Original oder raubkopiert besitzen dürfte. „Back To Black“ ist auch ohne Skandale ein tolles, tolles Album. Produzent Mark Ronson kreierte mit dem Retro-Sound der 60er den Trend der stunde und gibt den wahnsinnigen Songs ein entsprechend geschmackvolles Gewand. Amy hat dabei bei jedem Ton den Soul in der Stimme, den man als so kaputtes Genie zum Singen braucht. Natürlich geht’s dabei um ihr verkorkstes Liebesleben und dem Hang zu Hochprozentigen. Aber warum nicht. Diese Songs sind Pop as Pop can be. Egal, ob himmelhoch jauchzend („Tears Dry On Their Own“) oder zu Tode betrübt („Love Is A Losing Game“)... dieses Album hört man gern an. So wenig Stil, wie diese Frau manchmal privat hat, so viel Geschmack und Glamour bietet diese Platte. Und trotzdem bewahrt sie sich, vielleicht auch durch ihr Privatleben, einige Kanten dabei, welche das Ganze jederzeit authentisch machen. Bitte auch in Zukunft wieder. Hoffentlich ist es dafür nicht schon zu spät.
Bester Song: “You Know I’m No Good”

62. Muse “Absolution” (2003)
Klein haben Muse noch nie gedacht. Von Anfang an hat diese Band in größeren Maßstäben gedacht und eine musikalische Klasse an den Tag gelegt, die beeindruckend war. Kaum zu glauben, dass das britische Trio beim Release ihres 99er-Debüts „Showbiz“ gerade mal die Volljährigkeit erreicht hatte. In diesem Jahrzehnt ging die Erfolgskurve ihres hymnisch-lauten Alternative-Rocks stetig nach oben. Man konnte richtig mitverfolgen, wie es diese Band schaffte, von Album zu Album mehr Menschen anzusprechen und ihren Sound immer wieder nach vorn zu puschen. 2009 sind sie somit weltweit als begnadete Live-Band bekannt, bespielen die größten Locations und ihr jüngstes Album „The Resistance“ schaffte es fast überall direkt auf Platz 1 der Charts. Vielleicht stellt das 2003er-Album „Absolution“ diesbezüglich eine Wende da, denn es geht die Dinge wesentlich klarer und direkter an, als das sperrige Vorgängerwerk „Origin Of Symmetry“. Wenngleich hier natürlich nicht die durchgängig die Lautstärke gedrosselt wird. „Apocalypse Please“ gibt gleich die Richtung vor, während „Stockholm Syndrome“ auch nach Jahren nichts von seiner Kraft verloren hat. Mit „Time Is Running Out“ und „Hysteria“ hat man glücklicherweise auch gleich ein paar Mitsing-Taugliche Power-Singles in der Hand und nebenbei wagt man sich auch in neue Bereiche. „Blackout“ ist wohl die schönste Versuchung, seit es Suizid gibt und „Endlessly“ kann ja fast als astreiner Elektro-Popsong durchgehen. Richtig toll wird diese Band natürlich erst, wenn Matthew Bellamy seine klassische Ader ausleben kann, so wie beim wunderbaren Piano-Zwischenteil des phänomenalen „Butterflies And Hurricanes“, welches in seiner absoluten Wucht gleich mal in fünf Minuten definiert, warum gerade diese Band mittlerweile eine der Größten dieses Planeten ist. „Best, you’ve got to be the best“ felht Bellamy da mit einer Armee aus E-Gitarren und Streichern im Hintergrund, als ob er sich selber motivieren müsste. Vollkommen unnötig.
Bester Song: „Butterflies And Hurricanes”

61. Maritime “We, The Vehicles” (2005)
Ich weiß gar nicht so genau, wass ich über dieses Album so schreiben soll. Letztendlich, wenn man es mal pragmatisch sieht, ist „We, The Vehicles“ nichts so Besonderes und prädestiniert dazu, um in den Jahrzehntrankings übersehen zu werden. Und dennoch hat sich das zweite Album von Maritime seinen Platz hier ganz tapfer erspielt, da es insgesamt elf sehr gute Indierocksongs bietet, die einfach ein paar schöne Mitsing-Melodien beinhalten. Vor allem ist es aber die Qualität der Songs. „People, The Vehicles“ und „Calm“ sind genauso verträumt, wie „Tearing Up The Oxygen“, während man zu „Parade Of The Punk Rock T-Shirts“ oder „Don’t Say You Don’t“ sogar mal das ein oder Tanzbein leicht in Bewegung setzen könnte. Und dazu die schöne Stimme von Sänger Davey van Bohlen, welcher ich einfach sehr gern zuhöre. Das ist eigentlich die Sorte sympathischer-nicht-störrender Indie-Rock, die mir sehr gern mal auf den Geist geht, aber irgendwie ist das bei diesem Album nicht wirklich der Fall, also ein ziemlicher Glückszustand, der halt aus guten Songs und einer angenehm heiteren Grundstimmung resultiert. Ein Album für den beschwingten Start in den Frühling oder Sommer. Je nachdem. Tut nicht weh und vermag zu gefallen.
Bester Song: “Tearing Up The Oxygen”

Sonntag, 18. Oktober 2009

rhododendron's ranking ... 42/ 2009

In dieser Woche können The xx ihre Top-Position verteidigen und belegen mit “Basic Space” weiterhin die 1. Doch mit den fulminanten Zuckerbecker-Pop der Sound Of Arrows liegt bereits die Konkurrenz im Nacken. Für „Into The Clouds“ geht’s diese Woche ganze 5 Plätze hoch. Auch der höchste Neueinsteiger wagt sich musikalisch in die 80er rein. Strokes-Frontmann Julian Casablancas präsentiert uns seine erste Solosingle, die vor allem eines ist: unglaublich einprägsam. Dafür gleich Platz 7. Auf Platz 10 befindet sich mit Ladyhawke eine alte Bekannte. Selbstverständlich ist auch die neue Single „Magic“ wieder ein ziemlich feistes Pop-Brett, dass auch, obwohl ich das Album ja schon Monate lang kennen, locker den Einstieg schafft. Außerhalb der Top 10 können Death Cab for Cutie noch mal 2 Plätze gut machen, Twilight-Sellout hin oder her, lieber doughnut, aber die Nummer ist ganz anständig. Für die robusten Langzeitvertreter Muse und Friendly Fires scheint dafür aber langsam das Licht auszugehen. Vor ihnen steigt auf Platz 17 mit „Repeaterbeater“ noch die schmissige neue Mew-Single ein. Vielleicht ist da auch nich Potential nach oben. Wir werden ihren Weg weiter verfolgen...

01.( 01 / #5 ) The xx “Basic Space”
02.( 07 / #2 )The Sound Of Arrows “Into The Clouds”
03.( 03 / #4 ) Empire Of The Sun “Without You”
04.( 04 / #8 ) Editors “Papillon”
05.( 02 / #7 ) Jamie T “Chaka Demus”
06.( 05 / #2 ) Everything Everything “My Keys, Your Boyfriend”
07.(NEW/ #1) Julian Casablancas “11th Dimenson”
08.( 09 / #2 ) Röyksopp “This Must Be It”
09.( 06 / #3 ) La Roux “I’m Not Your Toy”
10.(NEW/ #1) Ladyhawke “Magic”
11.( 13 / #2 ) Death Cab For Cutie “Meet Me On The Equinox”
12.( 08 / #11) The Twang “Barney Rubble”
13.( 12 / #12) Delphic “This Momentary”
14.( 15 / #2 ) Kent “Töntrana”
15.( 10 / #6 ) Robbie Williams “Bodies”
16.( 11 / #9 ) The Cribs “Cheat On Me”
17.(NEW/ #1) Mew “Repeaterbeater”
18.( 14 / #13) Friendly Fires “Kiss Of Life”
19.( 17 / #11) Muse “Uprising”
20.( 18 / #3 ) Snow Patrol “Just Say Yes”





Sonntag, 11. Oktober 2009

Meine 100 Alben 2000 - 2009 / Plätze 80 - 71

AlbumsOfTheDecade-100-91

80. Elbow “Leaders Of The Free World” (2005)
Elbow sind definitiv eine der besten Bands des ausgehenden Jahrzehnts. Vier Alben, vier Volltreffer sozusagen. Außerdem hat man sich kontinuierlich hochgespielt, bis man durch das letztjährige Meisterwerk „The Seldom Seen Kind“ endlich auch in der englischen Heimat zur großen Nummer wurde. Dennoch sind sich die Herren aus Manchester trotz des ansteigenden Erfolgs immer relativ treu geblieben, ohne sich dabei zu verbiegen. So zeigt sie auch das 2005er Album „Leaders Of The Free World“ auf gewohntem Level mit tollen Britpop-Songs irgendwo zwischen großer Hymne („Forget Myself“, Titeltrack), schrulligen promillegetränkten Popsongs („Picky Burger“) und herzerweichenden Balladen („The Stops“, „Great Expectations“). Stets weist dabei die Stimme von Guy Garvey wie ein warmer Scheinwerfer durch alle Experimente und die Dunkelheit mancher Songs. Elbow haben einfach ein ganz seltenes Gespür für wunderbares Songwriting und eine Zerbrechlichkeit, die nie auch nur ansatzweise in Gebrechlichkeit und Kitsch abdriftet, sondern dabei stets aufrichtig und authentisch bleibt. Diese Band ist einfach angenehm ehrlich, angenehm unkonventionell und stets immer wieder aufs Neue spannend. Und da stellt „Leaders…“ wirklich nur die Spitze des Eisberges da, wie wir hier in der Auflistung noch sehen werden.
Bester Song: „Great Expectations“

79. Kaiser Chiefs “Employment” (2005)
Nachdem Franz Ferdinand den Anfang machten, schossen neue, junge und aufregende britische Gitarrenbands im Jahr 2005 ja wie Pilze aus dem Boden der Musiklandschaft. Zur vordersten Front gehörten da natürlich die Kaiser Chiefs aus Leeds. Was haben wir nicht zu den großen Hymnen „Everyday I Love You Less And Less“ oder „I Predict A Riot“ Nächte durchgetanzt. So stellt das 2005er Debüt auch heute noch eine erfrischend unproblematische Ansammlung an Britpop-Hits da, die gleichzeitig zackig unverkrampft auf die Tanzfläche stürmen, aber auch ein gutes Gespür für Melodien und textlichen Wortwitz mitbringen. Und jede Menge „Na Na Naaas“, damit das der besoffene Festivalbesucher auch nach dem x-ten Bier mitgrölen kann. So waren die Kaiser Chiefs fast eine Art lustige Spaßvariante von Oasis, aber sagt das bitte nicht Noel Gallagher weiter. Der wird sonst sauer. Neben den großen Hits sind es auch melodischere Songs, wie „Modern Way“ oder „You Can Have It All“, die hier überzeugen können. Natürlich versteht man diese Faszination 4 Jahre später nicht mehr unbedingt. Im Prinzip ist das hier musikalisch nicht sonderlich anspruchsvoll und die Band hat mittlerweile auch gehöriges musikalisches Mittelmaß erreicht, was sicher auch durch ihre Dauerpräsenz mitsamt 3 Alben in 4 Jahren geschuldet ist. Doch damals war dieses Album erstaunlich erfrischend, schlug ein wie ein Blitz und füllte eine musikalische Lücke. Das wirkt halt nach. Und Talent möchte ich der Band in keinster Weise absprechen. Jetzt haben sie jedenfalls erstmal eine Pause genommen und nutzen die hoffentlich auch, um vielleicht noch mal anzugreifen.
Bester Song: „Everyday I Love You Less And Less“

78. Foals “Antidotes” (2008)
Mit “Antidotes” haben die Foals aus England eines der interessantesten und vielfältigsten Debüts der vergangenen Jahre aufgenommen. Es ist ein Album, welches sich partout nicht entscheiden will, was es denn eigentlich sein will. Ist das noch der Kurzzeittrend New Rave? Das noch kürzere „Afrobeat“-Revival? Elektrisch gespielte Rockmusik? Oder Elektronica, die mit herkömmlichen Instrumenten gespielt wird? Es scheint hier für jeden etwas dabei zu sein. Wer tanzen will, kann dies wunderbar zu „Cassius“ oder „Two Steps, Twice“. Doch mich reizen vor allem die vielschichtigeren, etwas ruhigeren Momente, wie das entspannte „Olympic Airwaves“ oder die geniale Hymne „Big Big Love (Fig. 2)“, die eigentlich gar keine ist. Hier offenbart die Band ihr großes Talent für einen vielschichtigen, innovativen Sound, der keine Berührungsängste kennt. Sozusagen ein Sammelsorium aller Musikstile, die ich persönlich gut finde. „Antidotes“ ist wie eine elektrisierende Wundertüte, welche an allen Ecken und Enden Überraschungen bietet. Dadurch kommt es überhaupt nicht auf die Idee, den Hörer irgendwie zu nerven. Im Gegenteil: es lädt zum Öfters-Hören ein. So hab auch ich es damals nicht von Anfang an vollständig gerafft, aber irgendwann steigt man halt dahinter. Innovativ, teils tanzbar, teils verträumt und mit vielen sehr guten Songs ausgestattet. Man freut sich auf Album Nr. 2 im nächsten Jahr-
Bester Song: “Big Big Love (Fig. 2)“

77. Johnny Cash “American IV: The Man Comes Around” (2002)
Ja, Johnny Cash war ein Großer! Schon immer! Schon vor dem „Walk-The-Line“-Biopic-Hype vor ein paar Jahren. Und die wirkliche Größe eines solchen Mannes erkennt man auch dann, wenn er nach fast einem halben Jahrhundert immer noch musikalische Relevanz hat. Als Rick Rubin Anfang der 90er Jahre zu dem eigentlich schon karrieretoten Johnny kam und sagte: „Ich setz dich und deine Gitarre einfach vor ein Mikro und wir nehmen das auf“, war das der x-te Frühling und die „American Recordings“-Reihe gab uns die Möglichkeit diesem großen Genie noch einmal bei seinem Großtaten zuzuschauen. Aber auch beim Altern und beim resümieren über sein Leben. So ist „The Man Comes Around“ sein letztes Album zu Lebzeiten und zeigt den einzig wahren „Man In Black“ trotz anfangender Gebrechen noch einmal in Top-Form. Mit einfachen, aber klaren Folk-Songs singt sich Cash dem immer währenden Schmerz von der Seele und trotz allen Widrigkeiten. Bereits das Titellied ist unverkennbar kraftvoll und leicht, während die anderen Songs fast schon resignierend wirken, aber auf eine befreiende Art und Weise. Besonders seine vielfältigen Coverversionen, von Simon & Garfunkel („Bridge Over Troubled Water“) bis hin zu Depeche Mode („Personal Jesus“) vermögen dem Originalen soviel mehr zu entlocken, als das was sie vorher waren. Und wenn sich sein Nine-Inch-Nails-Cover von „Hurt“ entfaltet, dann ist das nicht mehr und nicht weniger als ein Jahrhundertsong. Besonders in Verbindung mit diesem todtraurigen Video. Ein Mann, der immer etwas zu hadern hatte, findet am Ende vielleicht so etwas wie Frieden, schafft es aber immer noch, Geschichten zu erzählen. Egal, welche Genres man so liebt… vor dieser Musik muss man den Hut ziehen. Rest In Peace, John!
Bester Song: „Hurt“

76. Mew “And The Glass Handed Kites” (2006)
Dänemarks feinster Musikexport seit Beginn des Jahrtausends heißt zweifelsohne Mew. Nach dem anfänglichen Erfolg in der skandinavischen Heimat, hat man dies auch langsam im Rest der Welt gemerkt. Dabei kann sich die Band mittlerweile auf eine recht treue Fangemeinde stützen. Nachdem sehr leichten internationalen Debüt „Frengers“ geht die Band auf „Mew And The Glass Handed Kites“ in eine wesentlich düstere Ecke und serviert ein Album irgendwo zwischen Prog-Rock und Edelpop, das zwischen einem immer wieder veränderten Mix aus großen Gesten und intimen Momenten hin- und her schwenkt. Der schwere der Gitarrenwände und Bassspuren stehen immer wieder Tonen von Synthesizern und Sänger Jonas Bjerre’s zartes Knabenstimmchen gegenüber. Während „Apocalypsco“ volle Kraft gibt, empfiehlt sich „Special“ als vollmundiger Popsong. „Why Are You Looking Grave?“ im Duett mit Dinosaur Jr. Frontmann J Masics wird seine bedrohliche schwere nie los, während sich diese bspw. dann auf „An Envoy To The Open Fields“ gleich zu Beginn entlädt. Und „White Lips Kissed“ ist ein fast 7minütiges Epos. Nein, klein wird bei Mew sowieso nicht gedacht. Dieses Album ist gewaltig, überladen, verzackt und atmosphärisch dicht gehalten. Es ist sicher kein Album, das einen leichten Zugang hat, gerade wenn man vom Vorgänger „Frengers“ verwöhnt ist. Das Album ist viel verworrener und fungiert eher als Konzept. Kein Wunder, immerhin gehen auch viele Songs nahtlos ineinander über. So muss man es wohl als Ganzes betrachten. Ich gebe zu, ich habe es eine ganze Weile nicht verstanden, aber gerade daran liegt auch der Reiz, nämlich, es zu entdecken und dabei den eigenen Hörhorizont ein wenig zu erweitern. Und nach einiger Zeit kann man sich sogar hinein verlieben.
Bester Song: „Apocalypso“

75. Röyksopp “Melody A.M.” (2001)
Im Prinzip haben wir alle schon mal das Röyksopp-Debüt mehr oder weniger direkt gehört. Denn das Album des norwegischen Elektro-Duos wird mit seinen chilligen Rhythmen gern mal als nicht störende Hintergrundbeschallung in diversen TV-Beiträgen benutzt. Allein „Eple“ hat man auf diese Weise sicher schon Dutzende Male gehört. Finanziell brauchen sich die beiden also keine Sorgen mehr machen. Und auch sonst ist ihr vielgehyptes erstes Album auch am Ende der Dekade immer noch ein Ohrenschmaus egal, ob zum Kochen, Kuscheln oder Kiffen. Verträumte Stücke wie „So Easy“, „A Higher Place“ oder „Sparks“ laden zum Abdriften und relaxen bei, während man zu „Poor Leno“ oder dem düsteren „Röyksopp’s Night Out“ ggf. auch mal das ein oder andere Tanzbein schwingen lassen kann. Was „Moon Safari“ von Air vielleicht in den 90ern war, ist „Melody .A.M.“ für die 00er-Jahre. Ein kleines, unscheinbares, elektronisches Kunstwerk, mit welchem Torbjorn Brundtland und Svein Berge Bilder und Landschaften vor dem geistigen Auge kreieren, in die man sich gern fallen lässt. Vielleicht ist es auch einfach die anspruchsvollste Lounge-Platte der letzten Jahre. Sicher nicht Musik für jeden Anlass, aber von herausragender Qualität, genauso, wie die ganze Band. Ganz ungeachtet der vielen Türen, welche dieses Album sicher auch für andere Bands in dem Bereich geöffnet hat. Röyksopp sind ne Klasse für sich. Immer noch und immer wieder.
Bester Song: „A Higher Place“

74. Editors “In This Light And On This Evening” (2009)
Okay, das ist vielleicht der streitbarste Eintrag in der Liste. Dieses Album ist ja bekanntermaßen erst vor zwei Tagen erschienen. Noch dazu ist es unglaublich verworren und eine drastische Abkehr von vielem, wofür diese Band bisher stand. Kann man ein Album überhaupt nach einem halben Dutzend Mal Anhören überhaupt richtig einschätzen und dann gleich in die Liste der hundert wichtigsten Alben des Jahrzehnts aufnehmen? Macht das Sinn? Nein, es macht augenblicklich wenig Sinn und natürlich spiegelt Platz 74 vielleicht nicht das wieder, was dieser Platte zum jetzigen Zeitpunkt gebührt… Diese Platzierung symbolisiert vielmehr das Potential und den hervorragenden Ersteindruck, den das Drittwerk der Londoner Band symbolisiert. Und es symbolisiert vielleicht auch das Vertrauen in all das, was diese Platte in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren noch werden kann. Es würde sich einfach so unglaublich falsch anfühlen, sie nicht zu berücksichtigen. Deshalb ist Platz 74 eine Momentaufnahme eines großen Albums, welches die Band endgültig von der Konkurrenz absondert und demonstrativ gegen alle Erwartungen ankämpft. Sicher, „Papillon“ ist ein Hit und andere Songs wie „Like Treasure“ oder „Eat Raw Meat = Blood Drool“ irgendwie auch, aber prinzipiell hören wir hier eine Band, die ihren eigenen Weg gehen will und, laut eigener Aussage, so gelangweilt von ihrem bisherigen Sound war, dass sie diese 180-Gradwende einfach machen musste. Zwischen düsteren Synthieflächen und verworrenen Songstrukturen sind es wie immer die Songs mit der unglaublichen Stimme von Tom Smith, welche hier durchscheinen und alles im richtigen Licht erscheinen lassen. Egal, an welchem Abend. Vielleicht ist es nächste Woche Platz 64, die Woche drauf Platz 20 und nächstes Jahr doch nur die 86. Im Moment ist es in meinem Herzen und meinen Ohren. Und das ist auch verdammt gut so!
Bester Song: “The Boxer”

73. Kent “Vapen Och Ammunition” (2002)
Für mich ist schon seit Jahren klar, dass die beste Band Schwedens weder Mando Diao, noch Cardigans, geschweige denn Hives heißt… Nein, es handelt sich dabei um Kent, die erfolgreichste Band des Landes. Nachdem man um die Jahrtausendwende mit 1:1 Adaptionen zweier Alben erfolglos versucht hatte, außerhalb der Heimat Erfolg zu haben, wandte man sich von internationalen Ambitionen ab und veröffentlichte wieder mehr oder weniger ausschließlich skandinavisch. Warum das nie geklappt hat verstehe wer will? Kent machen extrem schöne Gitarrenpop-Musik, die gleichermaßen kommerziell, wie eigensinnig sein kann. Stets umweht sie dabei ein Hauch von Dunkelheit und nordischer Melancholie. Selbst wenn man, wie ich, kaum ein Wort der schwedischen Sprache versteht, gehen die Songs ins Ohr und können irgendwie auch mitgesungen werden. Bei so was zeigt sich immer das besondere Potential einer Band. „Vapen Och Ammunition“ aus dem Jahr 2002 war mein erstes Kent-Album und muss deshalb natürlich hier auftauchen. Die Songs sind mittlerweile so tief in mir verwurzelt, dass ich irgendwie noch genau weiß wann und wo ich sie das erste Mal gehört hab. Auf-den-Bus-wartend in Chemnitz. Mehr Tristesse geht nicht oder? An sich ist das Album relativ poppig gehalten, „Dom Andra“ war mit seinem markanten Pfeiff-Refrain damals sogar ein riesen Sommerhit im Schweden. Auch das sehr schöne „Duett“ mit Titiyo kann überzeugen, während sich „FF“ direkt an den Dancefloor richtet. „Kärleken Väntar“ und „Sundance Kid“ sind eher midtempo-Songs, wissen aber am meisten zu überzeugen. Genauso wie der Country-Ghospel-Track „Elite“, dem am Ende noch die akustische Liebeserklärung an das Heimatland folgt… „Sverige“. Sowas müsste man sich mal in Deutschland getrauen. Ein wunderbares Album voller kleiner schöner Popsongs, an dem zwar ein wenig der Zahn der Zeit genagt hat, dass aber immer noch seine Momente hat.
Bester Song: „Kärleken Väntar“

72. Depeche Mode “Playing The Angel” (2005)
Depeche Mode sind natürlich alte Hasen im Geschäft. Selbst dem ältesten Fan, wie mir dürfte aber klar sein, dass sie ihren kreativen Zenit bereits vor einiger Zeit überschritten hatten. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich die Band auch im dritten Jahrzehnt ihres Bestehens aufmacht, immer noch ein paar neue Sachen auszuprobieren. Gut, die Falten mögen vielleicht mehr werden und in Sachen Videos und Bühnenshows haben die Ideen dann auch nachgelassen, aber auf Platte sind sie nach wie vor für ein paar Überraschungen gut. So überrascht das 2005er „Playing The Angel“ mit seiner sperrigen, rauen Art und vor allem mit seinem unglaublich Lauten Mixing! Was für ein lautes Album, selbst in seinen ruhigen Momenten! Dabei ist die Sirene zu Beginn von „A Pain That I’m Used To“ so etwas wie ein Weckruf. Nachdem die letzten beiden Alben „Ultra“ und „Exciter“ eher ruhigen Tönen frönten, symbolisiert PTA, dass da noch was geht. „John The Revelator“ ist ein wilder Elektro-Blues, während „Suffer Well“ ein astreiner Popsong mit Four-To-The-Floor-Stampfbeat ist. Nummer, wie „The Sinner In Me“ oder „Nohting’s Impossible“ gönnen sich einige schräg-düstere Experimente. Sicher, „Precious“ ist ein astreiner Mainstream-Popsong der niemandem wehtut, aber er steht nicht repräsentativ für dieses Album. Der Grundton ist düster, die Themen ebenfalls, wenngleich Gahan, Gore und Fletcher hier schon mal haarscharf an der Selbstparodie vorbeischlittern. Selbstzitate gibt es eh zuhauf. „Playing The Angel“ leidet auf wunderbare Weise in einem mehr aus düsteren Analogklängen und schrägen Gitarren. Vielleicht hat das Album, auch im Kontext des etwas frischeren Nachfolgers, ein wenig an Faszination verloren, aber gut ist es immer noch. Für den Einstieg in Sachen Depeche Mode aber bitte trotzdem vertrauensvoll an „Violator“ oder „Music For The Masses“ wenden. Danke ;-)
Bester Song: „The Sinner In Me“

71. Stars “In Our Bedroom After The War” (2007)
Die Leute beschwerren sich ja andauernd mal, es gäbe keine schöne Popmusik mehr auf der Welt, aber das ist natürlich eine ausgemachte Lüge. Man muss halt heutzutage einfach etwas genauer suchen, als noch vor 20 Jahren oder so. Denn damals war in der Welt ja durchaus noch Platz für intelligente Musik mit Melodien abseits aller „Poker Faces“ oder Britney Spears’ dieser Welt. Vielleicht gehören die Stars aus Kanada deshalb nicht in unsere Zeit, vielleicht aber auch gerade deshalb. Zum Glück vergrößert sich auch langsam die Zahl der Menschen außerhalb Kanadas, die diese Band zu schätzen lernen. Spätestens nach dem 2005er Album „Set Yourself On Fire“ und auch dem obligatorischen O.C. California Soundtrack-Auftritt ist die Band ein todsicherer Geheimtipp. Ihr bislang letztes Album aus dem Jahr 2007 ist dabei ihr bisheriges Meisterstück. Dieses Album hat soviel schöne Songs. Und alle erzählen sie ihre eigenen Geschichten. Von Liebe, Sex, Hass, der Welt in der wir leben, von Fantasiewelten, seltsamen Begebenheiten, tiefer Trauer und den wunderschönen Seiten im Leben. „In Our Bedroom After The War“ ist wie das Leben. Oder besser, wie das Leben sein sollte. Nicht mit Zero Zucker, dafür mit großen Gesten, Streichern, zackigen Smiths-Gitarren, Piano und am Ende auch gern mal mit Chor. „Life was supposed to be a film“ singt Sänger Torquill Campell. Zusammen mit Amy Milan bildet er das sympathischse Frontgespann, welches sich gesanglich gern die Bälle zuspielt, wie in der Ballade „Personal“. Ein Album, welches die besonderen Momente im Leben feiert, egal wie schlimm und wie schön sie sind. Schön, dass es so etwas auch heut noch gibt. Und vielleicht haben die Stars ja am Ende mit ihrer Einstellung sogar Recht und erobern in den nächsten Jahren noch die Popwelt. Aber irgendwie will man das gar nicht. Die Band vielleicht am Wenigsten.
Bester Song: “Take Me To The Riot”

rhododendron's ranking ... 41/ 2009

Wow! Was für ein Durcheinander! Das Ranking erlebt eine erstaunliche Frischzellenkur diese Woche. Zum einen wird die Spitzenposition jetzt von The xx eingenommen, welche Jamie T nach 3 Wochen verdrängen konnten. Und zum anderen haben es ganze 5(!) Neueinsteiger gleichzeitig in die Liste geschafft, was natürlich einiges durcheinanderwirft. Den höchsten gibt’s für die britischen Newcomer Everything Everything, welche mit „My Keys, Your Boyfriend“ einen ziemlichen Ohrwurm am Start haben, der es direkt auf Platz 5 schafft. Dahinter folgen auf Platz 7 The Sound of Arrows aus Schweden, die mit ihrer Debüt-Single „Into The Clouds“ natürlich toll auf der 80er-Welle mitreiten, dies aber so unwiderstehlich gut machen, dass man sich ihnen einfach anschließen muss. Wiederrum zwei Plätze dahinter folgt „This Must Be It“ von Röyksopp, die wir ja dieses Jahr schon öfters hier begrüßen durften. Abseits der Top 10 verlieren natürlich einige Acts Plätze. Ganze 8 sind es für Ash, immerhin 6 für die Pet Shop Boys. Auch da finden sich Neuzugänge. „Meet Me On The Equinox“, die neue Single von Death Cab For Cutie gefällt doch ganz gut, obwohl sie der Soundtrack zu den Teenie-Schmalzer „Twilight“ ist. Na ja, kann man nix machen. Komplettiert werden die Neuzugänge von den schwedischen Altmeistern Kent, deren neue Single „Töntarna“ noch nicht so stark überzeugen kann, wie alte Hits. Deshalb vorerst nur Platz 15. Und es gibt eine weitere Neuerung im Ranking! Ab jetzt gibt’s immer gleich im Anschluss die direkte Möglichkeit zum Anschauen der jeweiligen Neueinsteiger, um die lange Suche bei YouTube zu verkürzen. Ist das nicht fein? Deshalb heut gleich mit fünf neuen Clips!

01.( 03 / #4 ) The xx “Basic Space”
02.( 01 / #6 ) Jamie T “Chaka Demus”
03.( 04 / #3 ) Empire Of The Sun “Without You”
04.( 02 / #7 ) Editors “Papillon”
05.(NEW/ #1) Everything Everything “My Keys, Your Boyfriend”
06.( 07 / #2 ) La Roux “I’m Not Your Toy”
07.(NEW/ #1)The Sound Of Arrows “Into The Clouds”
08.( 05 / #10) The Twang “Barney Rubble”
09.(NEW/ #1) Röyksopp “This Must Be It”
10.( 10 / #5 ) Robbie Williams “Bodies”
11.( 06 / #8 ) The Cribs “Cheat On Me”
12.( 09 / #11) Delphic “This Momentary”
13.(NEW/ #1) Death Cab For Cutie “Meet Me On The Equinox”
14.( 11 / #12) Friendly Fires “Kiss Of Life”
15.(NEW/ #1) Kent “Töntrana”
16.( 08 /#5 ) Ash “True Love 1980”
17.( 12 / #10) Muse “Uprising”
18.( 16 / #2 ) Snow Patrol “Just Say Yes”
19.( 13 / #2 ) Pet Shop Boys “Beautiful People”
20.( 19 / #5 ) Florence And The Machine “Drumming Song”









Dienstag, 6. Oktober 2009

Meine 100 Alben 2000 - 2009 / Plätze 90 - 81

AlbumsOfTheDecade-100-91

90. Eskobar “Till We’re Dead” (2000)
Irgendwie sind Eskobar die Band, welche bei mir in den letzten Jahren am meisten an Begeisterung verloren hat. Das liegt nicht mal unbedingt an ihrer Qualität, aber so was gibt’s ja öfters mal… also, das man bestimmte Musik früher mehr mochte, als heute. Dennoch ist gerade das Debüt des schwedischen Trios immer noch ein sehr gutes Album voller sanfter Melancholie und kleiner, feiner Melodien. Vom luftig leichten „On A Train“, bis hin zum schwermütigen „Angels“ und der zauberhaften Aufforderung zu Suizid… „Good Day For Dying“. Und alles vorgetragen von der unverwechselbaren Stimme von Sänger Daniel Bellqvist“. So ist „’Till we are dead“ ein feines Sammelsorium von ruhigen, entspannten Popsongs für kältere Herbsttage. Nach diesem Album haben Eskobar sich noch an diversen anderen Genres wie Pop und Stadionrock versucht, bevor das selbst betitelte 2006er Album wieder zu den Wurzeln des Debüts zurückkehrte. Dennoch war das letztjährige „Death In Athens“ ein ziemlicher qualitativer Rückschlag. Fragt sich, mit was die Band wohl als Nächstes um die Ecke kommt. Anscheinend ist man nach wie vor auf der musikalischen Suche nach sich selbst.
Bester Song:”Tumbling Down”<

89. Red Hot Chili Peppers “By The Way” (2002)
Auch die einst so coolen Red Hot Chili Peppers haben irgendwie im Laufe der Jahre an Faszination verloren. Dabei waren die mal richtig cool! „Californication“ ist ja ein Kultalbum für meine Generation. Aber irgendwie haben sie mit dem 2006er Doppel-Album „Stadium Arcadium“ den Bogen überspannt und die Qualität zugunsten der Quantität vernachlässigt. Dabei geht’s doch auch anders. Der Vorgänger „By The Way“ ist ein ziemlich schnittiges Rock-Album, das vor allem davon lebt, dass sich John Frusciante mal ordentlich in Sachen Harmoniegesang beweisen kann. So gibt es sonnige Gitarren, feinen Gesang und allerhand entspannte Momente. Zwischendurch darf aber auch, wie zum Titelsong oder zu „Throw Away Your Television“ ge-funk-rockt werden. Aber auch ruhige Momente, wie „Dosed“ oder „Tear“ wissen zu überzeugen. Ein ziemlich losgelöstes Album, mit dem ich schöne Erinnerungen an vergangene Sommer verbinde. Klappt aber heut immer noch und zeigt, dass man auch guten kommerziellen Rock machen kann, ohne gleich zu nerven. Vielleicht ja auch in Zukunft wieder.
Bester Song: „Minor Thing“

88. Mando Diao “Hurricane Bar” (2005)
Also von Mando Diao kann ja halten was man will. Der einstige Vorzeige-Indie-Hype ist zwar mittlerweile zur Konsens-Rockband überhaupt verkommen, aber eines können sie damals, wie heute: vorzügliche Hits und unglaubliche Ohrwürmer schreiben. Mitsummhits! Und einiges drauf haben die Musikalisches auch. Sicher, die Ungestühmtheit des Debüts “Bring ‘em In” erreichen sie noch selten, aber auch der Nachfolger “Hurricane Bar”, kann sich sehen lassen. Ich persönlich bevorzuge dieses Werk sogar, weil es genau in die Zeit fällt, als ich angefangen habe, mich mit diesem seltsamen Phänomen „Indie-Rock“ zu beschäftigen. Ihr wisst noch… die Zeit ohne Synthesizer und Neon-Leggins, als es noch um Songs ging. Oder so ähnlich. Jedenfalls hat dieses Album einige der essentiellen Hits aus dieser Zeit. Natürlich das todgespielte „Down In The Past“, aber auch Songs wie „God Knows“, „White Wall“ oder das schöne Liebeslied „You Can’t Steal My Love“. Und ganz nebenbei beweist so ein schön chilliges Stück Musi, wie „Ringing Bells“ sogar, dass die Band noch ganz anders kann. Ein Album voller Unbekümmertheit und guter Erinnerungen. Das zählt ja auch bei so nem Ranking. Auch wenn jetzt jeder Mando Diao kennt, so heißt das ja nicht, dass sie schlechter geworden sind. Das berühmte schwedische Gespür für gute Melodien haben sie jedenfalls immer noch.
Bester Song: „You Can’t Steal My Love“

87. Death Cab For Cutie “Transatlanticism” (2003)
Seltsamerweise lässt uns die Thematik “Bands, die früher mal besser waren” vorerst auch auf Platz 87 nicht los. Dabei sind Death Cab For Cutie eine tolle Band, die wir, soviel sei gesagt, später in der Auflistung auch noch mal antreffen werden. Leider schwächelte man zuletzt mit dem 2008er „Narrow Stairs“, nachdem vorher die Qualitätskurve immer steil nach oben ging. Der Beweis dafür ist ihr wunderbares 2003er Album, das einige echt schöne Songs der US-Indierockgrößen beinhaltet. Vom Opener „The New Year“, über das relaxte „Title & Registration“ bis hin zu den großen Balladen, wie dem epischen Titeltrack, dem verträumten „Passanger Seat“, sowie dem wundervoll-traurigen „Tiny Vessels“. Hier zeigt sich auch, was für ein toller Songschreiber Ben Gibbard eigentlich sein kann. Mit feinem Gespür für gleichermaßen direkte, wie poetisch-verträumte Texte malt die Musik von Death Cab Bilder im Kopf, die man sich gern anschaut, bzw. wohl eher anhört. Ich glaube auch, dass diese Musik, wenn man jünger und orientierungsloser ist, viel mehr bewirken kann, als später, weshalb ich das heut vielleicht etwas differenzierter sehe. Aber das kann auch dummes Gewäsch sein. In der Summe seiner Teile ist dieses Album, trotz kleinerer Schwachpunkte immer noch ein sehr gutes!
Bester Song: „Tiny Vessels“

86. Tiger Lou “Is My Head Still On?” (2004)
Diese Schweden. Sie können wohl einfach nicht anders, als wunderbar melancholischen Pop zu exportieren, oder? Rasmus Kellermann gehört definitiv zu den besseren Vertretern dieser Sorte und bereitete mir in den vergangenen zehn Jahren viele schöne Momente, mit seinen traumhaften Songs. Während sich die beiden Nachfolgealben 2005 und 2008 eher an einem härteren Sound orientierten, den er zusammen mit seiner Band entwickelt hat, zeigt das 2004er Debüt noch Kellermann als Einzelgänger, der uns sowohl schwermütigen, wie auch teilweise leichten, dabei aber stets melancholischen Indierock präsentiert. „Sell Out“ und „Oh Horatio“ laden zum Mitsingen ein, während man bei „Warmth“ oder „All In Good Time“ einfach nur im großen Stile mitleiden kann. Das Cover zeigt Kellermann in dick eingepackter Winterjacke und genau in solchen Momenten funktioniert diese Musik am besten. Als melancholisch-musikalischer Reiseführer durch kalte Wintermonate und dunkle Nächte. Dabei strahlt alles an dieser Musik eine gewisse Wärme und Geborgenheit aus, in deren Hände man sich jeder Zeit gern freiwillig begibt. Ein kleiner Lebensretter in jedem Fall. Hat über die Jahre hinweg nichts von seiner Klasse verloren. Wie machen sie das nur, diese verdammten Schweden?
Bester Song: „All In Good Time“

85. The Strokes “Is This It?” (2001)
Die Strokes gehören zu jeder guten Jahrzehntabrechnung dazu, wie Majo zu ’ner guten Portion Pommes. Der Unterschied zu den meisten anderen Listen ist wohl, dass die Herren aus New York bei mir „nur“ Platz 85 belegen, während sie ansonsten ja meist in den Top 10 gesetzt sind. Dabei möchte ich die Strokes nicht schlecht reden. Ganz im Gegenteil. Sie waren natürlich mit die wichtigste Band zu Beginn des Jahrtausends, welche den Trend zu gesundem Retrorock losgetreten haben, fernab von all dem Britney-Spears-Pop, Hip Hop oder New Metal, welcher damals die Charts beherrschte. Sicher hätte es die Libertines oder Franz Ferdinand auch so gegeben, aber die Strokes waren halt die ersten. Und als Pioniere genießt man immer einen besonderen Status. So ist das Debüt „Is This It?“ voll mit einigen schönen Garagenrock-Schrammlern, die aber trotzdem stets ein gutes Gefühl für starke Melodien haben. „Last Night“ und „Someday“ sind längst Evergreen uns „Hard To Explain“ ist einfach eine unkaputtbare Supernummer. Dennoch habe ich nie die heiße und innige Verbindung zu den Strokes aufgebaut, wie die Musikpresse und all ihr Fans. Die Jungs um Julian Cassblancas sind gut, haben viele gute Songs und einen gewissen Status, aber für mich sind sie nicht neuen Rock-Messiasse. Ein Recht hier aufzutauchen haben sie aber trotzdem und das spreche ich ihnen nicht ab.
Bester Song: „Hard To Explain“

84. Dido “No Angel” (2001)
Seht ihr, da haben wir den signifikanten Unterschied in meiner Liste: Dido vor den Strokes! Das gibt’s sonst nirgends. Ausgerechnet Dido, die fleischgewordene Fahrstuhlmusik. Aber ich steh dazu! Dido Armstrong ist immer eine von den Guten und Ihr Debüt „No Angel“ eine ziemlich entspannte und gut gemachte Popplatte. Bruder Rollo von Faithless sei Dank, denn das war ja der Produzent. Streng genommen muss man natürlich anmerken, dass das Album bereits 1999 erschienen ist, allerdings hat es da keinen interessiert. Erst durch Eminem’s Sample von „Thank You“ in dessen Song „Stan“ kam der Erfolg. Und wie er kam. Auf einmal war Dido überall. Vielleicht auch ein wenig zu viel des guten. Abseits der etwas runtergenudelten Singles bietet “No Angel” aber wunderbar melancholische Melodiemomente, wie das atmosphärische „My Lover’s Gone“, das fast schon ambient-mäßige „Honestly OK“ oder das traurige „Isobel“. In allen Fällen beweist sich Mrs. Armstrong als talentierte Songwriterin, deren glockenklare Stimme wir ein leuchtender Polarstern über den oft dunklen Songs steht. Und am Ende trumpft man mit dem hypnotisch tanzbaren „Take My Hand“ noch mal auf und serviert feinstes Spät-90er-Dancefutter. Eine sehr gute Platte! Danach hat Dido zwar an Erfolg zugelegt, aber an Feingefühl etwas eingebüßt. Mit dem introvertierten letztjährigen Album „Safe Trip Home“ kam dann die Besinnung auf alte Stärken.
Bester Song: „Take My Hand“

83. Blur “Think Tank” (2003)
Schwere Zeiten für Blur-Fans in den letzten Jahren. Nachdem Graham Coxon die Band zu Beginn der Dekade zwecks musikalischer Differenzen mit Damon Albarn verließ, stand es um die Band nicht schlecht. Es reichte gerade mal zu einem Album, welches es aber in sich hatte. So fungiert „Think Tank“ als Spätwerk der Band auf der vor allem deutlich wird, dass sich besonders Albarn nicht mehr durch das enge Bandkorsett einengen lassen möchte. So kommen bereits auf diesem Album erste Anzeichen seiner neuen Ambitionen durch. „On The Way To The Club“ klingt schon mehr nach Gorillaz als nach den alten Blur. Zwischendurch immer wieder Experimente in den Bereichen Elektronik, Hip Hop und Weltmusik, voller kleiner Hits. Da wäre natürlich zuerst das famose „Out Of Time“ zu nennen, mit welchem die Band in meinen Augen einen der besten Songs ever geschaffen hat. Ein toller Mix aus Leichtigkeit und Melancholie. Dennoch überwiegen auf „Think Tank“ am Ende die melancholischen Töne. Die Band klingt düster, Albarns Stimme stellenweise verzweifelt. Das ganze mündet am Ende in dem meisterhaften „Battery In Your Leg“. „This is a ballad fort he good time, so put a battery in your leg.“ Was für Zeilen! Und gleichzeitig die bis dato letzte Zusammenarbeit zwischen Coxon und Albarn. Mittlerweile sind die Wellen geglättet und Blur sind wieder vereint. Vorerst nur vereinzelt live, aber vielleicht gibt es ja noch mal ein Album in den nächsten Jahren. Falls Albarns Zeitplan das zulässt.
Bester Song: „Out Of Time“

82. Bat For Lashes “Two Suns” (2009)
Sicher ist es für die Alben aus diesem Jahr recht schwer in die Jahrzehntliste zu kommen. Sie hatten einfach noch zu wenig Zeit um Eindruck zu hinterlassen oder auch um zu wachsen. Zumindest im Fall von Natasha Khan und ihrem Projekt Bat For Lashes scheint dies aber nicht nötig zu sein. Dazu ist dieses Album bereits jetzt eines der schönsten des Jahres sowieso, aber auch eines der besten der letzten Jahre. Mit einem unglaublichen Gespür für traumhafte, zerbrechliche Musik, ihrer einzigartigen Stimme und ihrem nicht zu leugnenden musikalischen Talent braucht diese junge Dame gar nicht viel Zeit, um ihre Zuhörer zu überzeugen. War schon das 2007er Debüt „Fur and Gold“ toll, so perfektioniert Khan ihrer Stärken auf „Two Suns“ sogar noch. Die Songs wirken direkter, besser strukturiert und schaffen, wie im Beispiel der Singles „Daniel“ oder „Sleep Alone“ sogar spielend den Spagat zwischen Kunst und Pop, ohne sich dabei anzubiedern. Mehr muss man gar nicht sagen. Diese Musik ist gleichermaßen geheimnisvoll, wie unglaublich eingängig und dabei voll mit einer Art düsteren Magie. Und stellenweise irgendwie sogar auf unerklärliche Weise etwas „retro“. Na ja, nur so ein Gefühl.
Bester Song: “Moon And Moon”

81. The Departure “Dirty Words” (2005)
Im Zuge der von Franz Ferdinand und Co. losgetretenen Indie-Welle vor gut 5 Jahren musste man ja quasi wöchentlich schauen, wen es da auf einmal alles neues, Heißes hab. Milburn, Pigeon Detectives, The Others, The Rakes… alles war neu, alles war frisch, alles war irgendwie „Gang Of Four“ oder so. Erinnert sich bspw. noch jemand außer mir an „The Departure“ und deren einziges Album „Dirty Words“ aus dem Jahr 2005? Das sollte man nämlich, denn hier hat die Band ein paar extrem schöne, düstere und tanzbare New-Wave-Indie-Rocksongs zusammengetragen, die im Vergleich zur Konkurrenz aber wesentlich düsterer ausfallen und für so was hab ich ja immer ein offenes Ohr. So gibt es natürlich die zirpenden Gitarren mit viel Hall und einen akkuraten Basslauf, wie in Peter Hooks besten Zeiten. Und Sänger David Jones singt natürlich mit halbwegs düsterer Stimme über all die üblichen Themen: Verzweifelte Liebe, die Hasslieber zur düsteren Großstadt, Ängste, Sorgen und Sehnsüchte. Das zieht natürlich. Bei mir sowieso. Da alle Songs auch recht flott sind, wirkt die Melancholie trotzdem sehr kraftvoll und versinkt nicht in sich selbst. Also kann man gleichzeitig tanzen und das Leben verteufeln. So macht das dann auch ordentlich Spaß. Im Prinzip nichts sooo außergewöhnliches, dieses Album, aber es hatte wohl das Glück zur richtigen Zeit auf meinem mp3-Player zu landen und mich da zu begeistern. Mittlerweile hat sich die Band aufgelöst, wie einige andere auch. Ist halt leider der Nebeneffekt bei den meisten Hypes.
Bester Song: “Be My Enemy”

Sonntag, 4. Oktober 2009

rhododendron's ranking ... 40/ 2009

Keine Veränderung in dieser Woche an der Spitze vom Ranking. „Chake Demus“ von Jamie T behält auch in der 3. Woche die Oberhand gegenüber seinen Landsmännern von den Editors. Dahinter schieben sich aber schon die Senkrechtstarter „The xx“ an, diesem Bild zu trotzen. Insgesamt haben wir drei altbekannte Neueinsteiger in den Top 20. Die Senrkechtstarter von La Roux melden sich mit neuer, zielsicherer Single „I’m not your Toy“ auf Platz 7 wieder. Dahinter können Delphic und Robbie Williams noch ein paar Plätze gut machen und somit den Wiedereinstieg in die Top 10 schaffen. Neu auf Platz 13 befinden sich die Popaltmeister Pet Shop Boys mit neuer Single „Beauitful People“, deren Existenz kaum bekannt ist, da sie nur in Deutschland erscheint, streng limitiert ist, kein Video hat und nicht wirklich beworben wird. Warum auch immer. Ein guter Song ist die 60s-Popnummer allenfalls. Und immerhin hören wir da Johnny Marr an der Mundharmonika. 3 Plätze weiter unten bringen sich Snow Patrol mit neuer Single „Just Say Yes“ wieder ins Gespräch. Ein lockerer, kleiner Powerpop-Song, der niemandem weh tut. Irgendwie unternehmen die Jungs auch recht wenig gegen die Vorurteile gegen sich. Na ja, schlecht klingts trotzdem nicht.

01.( 01 / #5 ) Jamie T “Chaka Demus”
02.( 02 / #6 ) Editors “Papillon”
03.( 05 / #3 ) The xx “Basic Space”
04.( 04 / #2 ) Empire Of The Sun “Without You”
05.( 03 / #9 ) The Twang “Barney Rubble”
06.( 06 / #7 ) The Cribs “Cheat On Me”
07.(NEW/ #1) La Roux “I’m Not Your Toy”
08.( 07 /#4 ) Ash “True Love 1980”
09.( 11 / #10) Delphic “This Momentary”
10.( 12 / #4 ) Robbie Williams “Bodies”
11.( 09 / #11) Friendly Fires “Kiss Of Life”
12.( 08 / #9 ) Muse “Uprising”
13.(NEW/ #1) Pet Shop Boys “Beautiful People”
14.( 14 / #3 ) Bad Lieutenant “Sink Or Swim”
15.( 10 / #8 ) Coldplay “Strawberry Swing””
16.(NEW/ #1) Snow Patrol “Just Say Yes”
17.( 17 / #2 ) Boys Noize “Jeffer”
18.( 13 / #2 ) Kings Of Convenience “Boat Behind”
19.( 16 / #4 ) Florence And The Machine “Drumming Song”
20.( 15 / #5 ) Baddies “Open One Eye”

Samstag, 3. Oktober 2009

Meine 100 Alben des Jahrzehnts / Plätze 100 - 91

Gut, also, die Intro machts, laut.de auch, der Musikexpress und die Spex ziehen demnächst sicher nach und von NME oder dem Rolling Stone Magazine brauch ich gar nicht sprechen. Und tausende Hobby-Blogger, wie ich werden es sowieso in den nächsten Wochen und Monaten tun… die Rede ist natürlich vom hauseigenen Auflisten der besten Alben des ausgehenden Jahrzehnts! Also, warum nicht auch ich? Einen ausgemachten Hang zur Selbstprofilierung durch meinen Musikgeschmack hab ich ja eh. Musik ist nach wie vor ein wichtiger Teil meines Lebens und wenn man sich dieses Jahrzehnt, welches irgendwie immer noch namenlos (Die Nuller???) ist mal anschaut, dann umfasst es eine ziemliche Lebensspanne. Als das noch junge Jahrtausend begann war ich gerade mal 15, jetzt bin ich 25 und ich möchte mal behaupten, dass diese vergangenen 10 Jahre die essentiellsten waren und für immer sein werden bezüglich meiner Wahrnehmung von Musik. Auf dem Weg vom Teenager zum Semi-Erwachsenen nimmt man so etwas einfach anders war und ich weiß nicht, inwieweit ich dies in den nächsten zehn Jahren in dieser Intensität noch mal schaffen werde, denn wie wir alle wissen kommen ja dann noch andere Tagespunkte, wie Werktätigkeiten, Familiengründungen und Rückenleiden zum Lebensspektrum dazu. Musik wird zwar wichtig bleiben, aber nie wieder so wichtig, so bewegend und so lebensbildend, wie in diesen zehn Jahren. Deshalb ist dies auch eine Art retrospektive Liebeserklärung an meine Lieblings-Alben aus diesem Jahrzehnt, welches mit dem 11. September begann und einer weltweiten Finanzkrise endet. Brave New World.
AlbumsOfTheDecade-100-91

Da stellt sich aber natürlich die Frage, wie man so etwas bewerten will. Es wäre natürlich einfach gewesen, mir alle Jahreslisten zu packen, wenn ich denn welche zu jedem Jahr hätte. So kann man sich nur auf einige lose Kriterien, wie emotionale Bindung oder die persönliche Relevanz beschränken und vor allem auf eins: viel, viel Bauchgefühl und noch mehr Subjektivität! Sich also nicht beirren lassen von den Konkurrenzlisten und vor allem aufhören, unnötig die Plätze hin und her zu schieben. Sicher… ab Platz 70 oder so wird’s dann vielleicht etwas schwammiger und letztendlich ist das auch immer von der Tagesform abhängig. Aber die Liste, welche nun hier Stück für Stück in den nächsten Wochen präsentiert wird ist am Ende das, worauf ich mich am Ehesten einigen kann. Natürlich mag die nicht jedem gefallen und nicht das Ergebnis haben, was die meisten Jahrzehnt-Listen der Jahre 2000 bis 2009 beinhalten… Die Strokes sind fernab der Top Ten, Radiohead sind nicht mal in der Nähe des Rankings (weil ich bisher noch keinen Draht zu ihnen gefunden hab) und auch von den White Stripes oder Tocotronic fehlt auch jede Spur. Und natürlich grast das nicht alle Musikgenres ab. Wir bewegen uns hier selbstverständlich primär im Bereich von Indie-Rock und –Pop. Also „Sorry“ an all die Eminems, Madonnas und Jay-Zs dieser Welt. Ihr mögt viel bewegt haben in den vergangenen 10 Jahren, aber nicht unbedingt in meiner Welt.

So ist dies lediglich eine kleine, große Retrospektive welche zu großen Teilen halt auch die wichtigsten Alben meines bisherigen Lebens beinhaltet, auch wenn da natürlich die Beatles, Smiths, frühen Depeche Mode oder Joy Division fehlen müssen… Vielleicht dennoch ein interessanter Einblick in meine kleine Musikwelt. Erwartet keine allzu ausschweifenden Anekdoten, aber ich würde mich im Gegenzug natürlich über ein paar Kommentare auf dem Blog sehr, sehr freuen. Und jetzt genug der Vorrede. Anfangen!

100. Devendra Banhart “Smokey Rolls Down Thunder Canyon” (2007)
Die ehrenvolle Augabe, die Top 100 zu eröffnen gebührt dem schillernden Hippie-Folkstar Devendra Banhart mit seinem 2007er Album. Irgendwie hab ich diese Platte nie ganz kapiert und vielleicht kapier ich sie immer noch nicht. Aber immer wenn ich sie höre, erschließt sie sich mir ein Stück mehr und das hat mir in den letzten 2 Jahren sichtlich Spass gemacht. Als spontaner Frustkauf ohne Vorwissen über den Künstler und seine Musik erworben, war ich erst abgeschreckt, aber mittlerweile hab ich mich in diesen bunten Haufen verrückter, wie verträumter Melodien ein wenig verguckt. Allein das Finale mit dem wunderbaren „Freely“ oder dem traumhaften „I Remember“ fertigt schon den Kauf allein. Ein Album, was absichtlich so klingt, als sei es irgendwann in den 60ern verloren gegangen und eines, welches ein auf eine spannende, musikalische Reise mitnimmt.
Bester Song: “Freely”

99. The Kooks “Inside In/ Inside Out” (2006)
Ja, natürlich sind die Kooks eine furchtbare Teenie-Indie-Band, die alle Klischees erfüllt und die mich seit Album Nr. 2 schon nicht mehr wirklich interessieren. Und unsympathisch sind die sowieso. Aber, und das muss man ihnen lassen… ihr 2006er Debüt ist eine ziemlich erstaunliche Ansammlung kleinerer und größere Superhits, die mir damals den Sommer recht ordentlich versüßt haben. Und natürlich haben wir damals alle zum „Sofa Song“, zu „See The World“ oder „Match Box“ angetanzt. Und „Naive“ und „Ooh La“ sind richtig gute Songs voller Leichtigkeit und dieser berühmten jugendlichen Unbekümmertheit, die man an Debütalben so schätzt. Leider hat die Band das dann irgendwie im Zuge von zu viel Erfolg wohl vergessen. Na ja, wen interessierts? Was bei mir bleibt ist eine wunderbare kleine Erinnerung an den Sommer 2006.
Bester Song: “Naive”

98. Simian Mobile Disco “Attack Decay Sustain Release” (2007)
Während die Fachpresse angesichts des Elektro-Comebacks im Nu-Rave-Jahr 2007 eher auf das recht überschätzte Debüt von Justice steil ging, waren meine persönlichen Retter des elektronischen Tanzflures die beiden Herren James Ford und James Shaw mit ihrer Simian Mobile Disco. Nach dem Scheitern ihrer Band „Simian“ machten sich die beiden erst als DJs einen Namen, bevor man daraufhin anfing Remixe für allerhand namhafte Größen anzufertigen. Ford selber produzierte nebenbei mal ganz eben die Klaxons und Arctic Monkeys. Dann Namen SMD eigene Tracks auf und vereinigten sie auf diesem Debüt. Unglaubliche Floorfiller, irgendwo zwischen den 80ern und Detroit Techno. Fette Acid-Lines und frickelnde Synthiemomente geben den Ton an. Hits wie „Hustler“ oder „It’s The Beat“ sind damals wie heute unverzichtbar für jede Party. Dabei wird man bei SMD erfreulicherweise nicht von Bratzigkeit erschlagen, wie bei Justice oder Boys Noize. Hier bleibt viel musikalischer Spielraum zum Entdecken.
Bester Song: “Sleep Deprivation”

97. Death From Abobe 1979 “You’re A Woman, I’m A Machine” (2004)
Und wo wir gerade dabei sind... auch MSTRKRFT haben mal als Band angefangen. Jesse F. Kessler war vorher nämlich bei „Death From Above 1979“ und sein Kollege Al-P war damals deren Produzent. Und dies ist das eine Album, welches diese Band aufgenommen hat, bevor sie wieder verschwand. Erst nach einigen Jahren habe ich kapiert, wie gut dieses Werke eigentlich ist. Darauf schrammelt sich Kessler mit seinem Kollegen Sebastien Grainger nur auf E-Bass und Schlagzeug durch 11 kraftvolle Garagenrocker, irgendwo zwischen den White Stripes und den späteren MSTRKRFT. Dabei wird natürlich viel geschrieen und auch gern mal über Sex gesungen. Rock’n Roll muss natürlich auch mal sein. Garniert mit einigen Effekten ist diese Platte eine ordentliche Portion Power-Schweinerock mit viel Eiern und viel Tanzbarkeit. Auch heute noch gut, zum Aufstehen oder Liebe-machen, wie die brasilianische Band Cansei de ser Sexy ja ebenfalls feststellte. Party on!
Bester Song: “Black History Month”

96. Feist “Let It Die” (2004)
Leslie Feist hat einen langen Weg hinter sich, bevor sich mit dem 2007er-Album und Hits wie „1234“ oder „I Feel It All“ endlich ein paar Hits einstellten und sogar Grammy-Nominierungen heraussprangen. Von ungefähr kommt dies natürlich nicht. Die kanadische Elfe stammt aus dem Umfeld der Broken Social Scene und da ist man ja immer gut aufgehoben. Dieses Album ist eine muntere, kleine Pop-Folk-Platte, lange bevor dieses undefinierbare Genre so in Mode gekommen ist und das mittlerweile ja jeder hört. Songs, wie „Gatekeeper“, „Mushaboom“ oder „One Evening“ sind ziemliche Ohrwürmer und dabei sowohl sehr eingängig, wie gleichzeitig auch wunderbar zerbrechlich und melancholisch. Eine Wahnsinns-Stimme hat die gute Frau sowieso. Diese leitet ein durch das ganze Album und durch ganze Nächte. Selbst das Bee-Gees-Cover „Inside And Out“ zieht ordentlich. Gutes Album!
Bester Song: “Mushaboom”

95. The Good, The Bad & The Queen “The Good, The Bad & The Queen” (2007)
Damon Albarn ist sicher einer der beschäftigsten Musiker der vergangenen zehn Jahre. Während die 90er primär Blur gehörten, hat er sein musikalisches Schaffen in diesem Jahrzehnt ausgiebig expandiert. Natürlich muss man da die Gorillaz nehmen, mit welchen Albarn dann sogar erfolgreich die Popwelt eroberte und erfolgreicher war, als mit Blur. Daneben gibt’s aber auch noch diverse Weltmusik-Experimente und sein Seitenprojekt „The, Good, The Bad & The Queen“, bei welchem u.a. Ex-Clash-Basser Paul Simonon mitwirkt. Das gleichnamige Album ist ein echter Hörgenuss voller dunkler kleiner Popsongs irgendwo zwischen Dub, Hip Hop und anderen Geschichten. Es soll laut Albarn das England des Jahres 2007 widerspiegeln, mit allen Ängsten und Problemen. Herausgekommen ist eine wunderbar schrullige, kleine Nachtmusik, die gleichzeitig düster und eingängig ist, aber die kantigen Momente nicht außen vorlässt. Und immer wieder Albarns prägnante Stimme zwischen all diesen Instrumenten. Der Mann kann einfach nicht anders. Gerade schreibt er, glaub ich, an einer Oper
Bester Song: “Kingdom Of Doom”

94. Tokyo Police Club “Elephant Shell” (2008)
Eigentlich dachte ich, dass in Sachen Indierock nach der Flut der letzten Jahre eigentlich schon alles gesagt gewesen sei. Doch weit gefehlt. Denn auf einmal kam dieses wunderbar sommerliche, kleine Indiealbum im Sommer 2008 um die Ecke und zündet in gerade mal 27min Spielzeit nacheinander 11 Hits ohne Aussetzer. Lebensrettende Powerpoprock-Songs, die permanent mit ihrer Jugendlichkeit, Frische und auch leichter Melancholie mitreißen. Ich meine, wenn man Songs wie „Juno“ oder das phänomenale „Your English Is Good“ hört, dann ist das für diese drei Minuten die wichtigste und beste Musik auf Erden, auch wenn ich mich damals wie heute schwer damit tue, das irgendwie zu analysieren und den Grund dafür herauszufinden. Ein musikalischer Jungbrunnen, egal in welcher Altesgruppe man sich momentan befindet. Ein unscheinbares Meisterwerk
Bester Song: "Your English Is Good"

93. Soulwax “Most Of The Remixes...” (2007)
Okay... Jaaa, liebe Musiknerds... Strenggenommen ist dies ja gar kein Album, sondern eine Compilation. Darf es also trotzdem hier auftauchen? Ja, darf es! Und muss es auch, denn ich liebe Remxie! Ich steh dazu! Und die besten Remixe haben in diesem Jahrzehnt einfach Soulwax abgeliefert. Noch bevor Nu-Rave, Boys Noize und Co. sich anstrebten alles mit fetten Bassfrequenzen zu beschallen waren die Belgier von Soulwax zur Stelle und interpretierten einige bekannte Songs ganz neu und nach eigenen Regeln. So kann man sich bedenkenlos auch mal die Sugababes oder Kylie Minogue geben. Ein Gesetz gilt dabei sowieso: Soulwax Remixe sind stets besser, als die Originale. Selbst die gehypthen Justice müssen den Hut vor der soulwax’schen Neuinterpretation ziehen und wenn beim Robbie Williams Dub Mix die Rave-Sirenen in der Mitte aufheulen und der Remix zum sensationellen Schlusssport ansetzt, dann ist dies einer der größten Club-Momente ever! Allein wenn Soulwax auf der 2. CD dieser Compilation als „2 Many DJ’s“ ihre besten Werke selber zusammenmixen, weiß man, dass dies einfach funktioniert. Ein unwiderstehlicher elektronischer Overkill!
Bester Song: Robbie Williams “Lovelight (Soulwax Ravelight Dub)”<

92. Embrace “Out Of Nothing” (2004)
Die Briten vom Embrace sind irgendwie auch ein wenig die Verlierer der letzten Jahre. In den 90ern mal hoffnungsvoll im Fahrwasser von Oasis und The Verve angefangen, musste man bald mit ansehen, wie ihr kitschiger Breitraum-Britpop bald nicht mehr wirklich gefragt war und die Konkurrenz vorbeizog. So musste man sich von der ehemaligen eigenen Vorband Coldplay helfen lassen und ließ sich 2004 von Chris Martin „Gravity“ auf den Leib schreiben und konnte damit wieder ein wenig punkten. Das dazugehörige Album gibt genau das, was man von der Band erwartet. Große Hymnen, große Gefühle… alles ne Spur zu aufgetragen und zu aufladend. Ohne Chöre geht im hymnischen Opener „Ashes“ nichts, dafür ist die Nummer auch ein trotziges „Phoenix aus der Asche“-Statement. Der Rest bietet wenig Überraschungen, aber ein paar sehr schöne Songs wie „Keeping“, „Wish ’em All Away“ oder den Titeltrack. Die Grenze zum Kitsch wird dabei manchmal so was von deutlich überschritten, das ich mich persönlich schon gar nicht dagegen wehren möchte. Heute sind dies natürlich überladene Erinnerungen für mich, wenngleich ich den Nummern eine gewisse Qualität nicht abschreiben möchte. Was die Band mittlerweile macht, weiß ich gar nicht. Vielleicht schreibt ja mal Guy Garvey nen Song für sie.
Bester Song: ”Out Of Nohting”

91. Get Well Soon “Rest Now, Weary Head, You Will Get Well Soon” (2008)
Gut, musikalisch hat es Deutschland immer schwer gehabt, gegen die angelsächsische Konkurrenz. Daran wird sich vermutlich auch in Zukunft wenig ändern, aber es besteht zumindest Hoffnung, dass wir vielleicht in den nächsten Jahren auch mal abseits von Tokio Hotel und Cascada international mitmischen dürfen. Mein Argument heißt dabei Konstantin Gropper! Was dieser Mann vergangenes Jahr seinem Projekt Get Well Soon vorgelegt hat, ist nicht mehr oder weniger, als das Beste was seit Jahren musikalisch aus diesem Land gekommen ist. Sein Debüt muss sich dabei nicht vor der Konkurrenz verstecken und wirkt dabei unglaublich ausgereift, unglaublich detailliert und auf den Punkt gebracht. Ein Singer/Songwriter-Album mit Hang zur großen Geste, welches sowohl leise, wie auch stadiontaugliche Momente bietet. Sicher ganz neu ist das natürlich nicht. Die Vergleiche, von Nick Cave, über Connor Oberst bis hin zu Sigur Rós hört man an vielen Ecken und Enden heraus, aber das stört nicht, denn am Ende zählen die sehr guten Songs und das hervorragende Songwriting. Beim besten Song des Albums, „I Sold My Hands For Foot…“ und seiner emotionalen Wucht wird dies überdeutlich. Der erste Schritt ist gemacht, ich bin gespannt, wie sich dieser Mann in den nächsten Jahren schlagen wird.
Bester Song: ”I Sold My Hands For Foot, So Please Feed Me"

Sonntag, 27. September 2009

Dunkle Schönheit

Bei dieser Musik würde selbst Guido Westerwelle das Dauergrinsen vergehen. Das vermutlich schönste Album des Jahres kommt von The XX aus London! Post ohne Punk, dafür mit viel Gefühl!

Ich persönlich hab ja gern mal ein Problem, mich bestimmten Hypes in der Musikpresse anzuschließen. Außer Schall, Rauch und ein paar seltsamen Frisuren ist da oft nichts dahinter. Doch hier kommt mit The XX eine Band um die Ecke, welche ausnahmslos sämtliche Vorschusslorbeeren verdient hat und auf dem besten Wege ist, ganz unscheinbar das Überraschungsalbum des Musikjahres 2009 hervorzubringen.

Puristischer geht’s dabei gar nicht. Kurzer Bandname, der gleichzeitig auch Albumname ist und natürlich ein Cover, welches lediglich von einem „X“ verziert wird. Wie bei der Schatzsuche markiert sozusagen das X die Stelle. Und wenn man nach dieser Musik gräbt entpuppt sich dieses Album als ein unglaublich minimalistischer, aber gerade dadurch unglaublich mitreißender Traum. Das Quartett aus London entfaltet eine düstere Schönheit mit den einfachsten Mitteln. 2 Gitarren, ein Bass und getriggerte Beats aus’m Drum-Computer sowie ein paar leichte Elektroversatzstücke reichen aus, kombiniert natürlich mit unglaublichen Hits, die eigentlich alles sein wollen, nur nicht eben solche. Es ist so, als ob die düstere Verzweiflung und Grundstimmung der frühen Cure und Joy Division eine erstaunliche Neuinterpretation erlebt, die in dieser Form im ausgehenden Jahrzehnt sicher wenigen Bands gelungen ist. Die Musik ist traurig, melancholisch, erlaubt sich aber immer wieder Momente der Hoffnung. Besonders wenn Romy Madley Croft mit ihrer wunderbaren Stimme das Mikro ergreift und damit einen fragilen Soul und eine ehrliche Wärme in die Musik bringt, wie man sie auf den ersten Blick nicht erwarten würde. Besonders im Wechselgesang mit Bandkollegen Oliver Sim macht dies unglaublich Spaß, denn er ist sozusagen das düstere Gegenstück zu seiner Mitstreiterin. So wirken die Songs manchmal fast wie Dialoge. Introvertierte Liebeslieder in düsteren Zeiten. Ideal für den Herbst, manche mögen auch schreiben für die Finanzkrise… das sollen aber andere entscheiden.

Dieses Album ist so unglaublich groß und wunderbar anzuhören, dass es einem fast die Tränen in die Augen treibt. Lange wurden Verzweiflung, Isolation und Dunkelheit nicht mehr so gut in Musik verpackt, wie hier. Besondere Songs zu nennen, die hier herausragen macht keinen Sinn. Sie tun es alle auf ihre eigene Art und Weise. Einfach die ersten 2,3 Songs anhören, um zu wissen, worauf man sich hier einlässt. Am Ende hinterlässt dieses fast 40minütige Werk bei mir ein so unglaublich gutes Gefühl, dass ich es ohne nachzufragen noch ein zweites Mal in den Player lege. Und das schaffen nur wenige Platten. „The XX“ ist ein ehrliches, emotionales und unglaublich gutes Album voll wunderbarer leiser Töne.

DOWNLOAD: "Basic Space" [mp3]

The XX @ MySpace

rhododendron's ranking ... 39/ 2009

Egal, welches Kreuz ihr heut in der Wahlkabine gemacht habt, also, falls ihr eurer Bürgerpflicht nachgegangen seid… mit rhododendron’s ranking habt ihr immer die beste Wahl. Dabei verteidigt unser „Bundeskanzler“, Jamie T, seine Spitzenposition dieser Woche mit knapper Mehrheit vor den Editors und The Twang, welche noch einmal einen Platz gutmachen können. Dahinter sind schon ein paar Neuankömmlinge. Empire Of The Sun platzieren auch ihre vierte Single bei mir in den Top 10. Für die aufgepeppte Version von „Without You“ geht es gleich auf Platz 4. Dahinter folgen bereits mit The xx die nächsten Senkrechtstarter. In der zweiten Woche kann das chillige „Basic Space“ ganze 9 Plätze überspringen und somit Platz 5 einnehmen. Meine Liebe für diese Band ist hiermit offiziell entfacht. Alle anderen Songs müssen dagegen mehr oder weniger starke Platzverluste hinnehmen. Mit der neuen, entspannten Single der Kings Of Convenience befindet sich ein weiterer Neueinsteiger auf Platz 13. Video und Musik hätten zwar noch besser in den Sommer gepasst, aber na ja… so müssen uns die beiden wohl von nun an den Herbst versüßen. Und für alle, die von all dem akustischen Geseiere die Schnauze voll haben ist Elektro-Mastermind Boys Noize wie immer die gekonnte Ablenkung. Für dessen neue Single „Jeffer“ reicht’s immerhin für Platz 17. Und es sei außerdem noch zu erwähnen, dass Simian Mobile Disco mit dieser Woche, genauso wie Maximo Park den Langzeitrekord von 15 Wochen im Ranking erreichen. Das nenn ich doch mal „huge“!

01.( 01 / #4 ) Jamie T “Chaka Demus”
02.( 02 / #5 ) Editors “Papillon”
03.( 04 / #8 ) The Twang “Barney Rubble”
04.(NEW/ #1) Empire Of The Sun “Without You”
05.( 14 / #2 ) The xx “Basic Space”
06.( 03 / #6 ) The Cribs “Cheat On Me”
07.( 05 /#3 ) Ash “True Love 1980”
08.( 06 / #8 ) Muse “Uprising”
09.( 07 / #10) Friendly Fires “Kiss Of Life”
10.( 09 / #7 ) Coldplay “Strawberry Swing””
11.( 10 / #9 ) Delphic “This Momentary”
12.( 08 / #3 ) Robbie Williams “Bodies”
13.(NEW/ #1) Kings Of Convenience “Boat Behind”
14.( 11 / #2 ) Bad Lieutenant “Sink Or Swim”
15.( 12 / #4 ) Baddies “Open One Eye”
16.( 15 / #3 ) Florence And The Machine “Drumming Song”
17.(NEW/ #1) Boys Noize “Jeffer”
18.( 13 / #8 ) U2 “I’ll Go Crazy If I Don’t Go Crazy Tonight
19.( 16 / #4 ) Maps “I Dream Of Crystal”
20.( 18 / #15) Simian Mobile Disco ft. Chris Keating “Audacity Of Huge”

Freitag, 25. September 2009

Der Retter vom Dienst

Ein Glück! Es gibt sie noch... kurzweilige, intelligente und handgemachte Popmusik, die sich vor nichts scheut und auch langfristig gefallen kann. Jamie T hält dafür die Lanze hoch... wie ein König!

Der Überraschungserfolg von Jamie T’s 2007er Debüt-Album “Panic Prevention” hat sicher einige Leute verblüfft. Den Künstler selber sicher auch. Über Nacht wurde aus dem damals 21jährigen Jamie Alexander Treays die viel gehypte Rettung des britischen Pop. So wurde das Debüt ein wilder Genre-Mix irgendwo zwischen Punk, Pop und Hip Hop, welches seinen Wohnzimmer-Produktions-Charme nie versteckt hat und gerade deshalb in Sachen Authentizität punkten konnte. Jamie’s schroffe Art über die eigenen Worte zu stolpern tat sein übriges dazu.

Nun sind zwei Jahre auf der Erfolgswelle vergangen und Mr. T meldet sich mit dem zweiten Album „Kings & Queens“ zurück, welches ein echter Volltreffer geworden ist. Jamie spielt seine Stärken einmal mehr auf. Und das ist primär die Tatsache, dass er ein verdammt guter Songwriter ist mit dem richtigen Gespür für die richtigen Wörter, Reime und musikalischen Ideen. So perfektioniert der junge Lad seinen Sound auf „Kings & Queens“. Man merkt dabei deutlich, dass er einiges in Sachen Musik und Produktion dazu gelernt hat. Die Stimme klingt kräftiger und versucht sich mehr denn je an Melodien und richtigen Tönen, die immer noch recht prägnanten Samples werden von wesentlich mehr echten Instrumenten unterstützt und generell wirkt das alles viel ausgereifter und konkreter. Natürlich geht Jamie damit der Amateurcharme ein wenig verloren, aber darüber sollte man sich nicht wirklich wundern. Denn das Potential, welches schon beim ersten Album zu erkennen war, wird durch das Bekenntnis zu mehr „Pop“ einfach eher entfesselt. So begeistern wahnsinnig schwungvolle Hits wie „Hocus Pocus“ oder „The Man Machine“ genauso wie die treffsicheren Singles „Sticks ’n’ Stones“ oder „Chaka Demus“. Und immer wieder ist man überrascht, wohin die Reise denn mit dem jeweils nächsten Song geht. So ist „Emily’s Heart“ eine traumhafte Akustikballade und „Earth, Wind & Fire“ klingt am Ende fast so, als hätte selbige 70s-Band den Blues für sich entdeckt. Dabei scheint Jamie keine Grenzen zu kennen, was die Genres angeht. So ist dieses zweite Album eine bunte Wundertüte voll guter und ehrlicher Musik. Denn eines muss man ihm lassen. Trotz der gestiegenen Poppigkeit ist Jamie T nach wie vor in erster Linie eins: originell und authentisch. Denn niemand sinkt so schön über die Reue nach dem Fremdgehen, Schlägereien in der Nachbarschaft und überschwänglichen Alkoholkonsum, wie der junge Mann aus Wimbledon. Eben gerade, weil er trotz Training nie der beste Sänger der Welt werden wird. Aber das muss er ja auch nicht. Die Musik von Jamie T gewinnt so schon auf ganzer Strecke. „Kings & Queens“ bleibt somit eines der spannendsten, kurzweiligsten und vor allem vielseitigsten Pop-Alben des Jahres. So kann’s gern weitergehen, Jamie!

"DOWNLOAD: "Sticks 'n' Stones"

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