Montag, 6. September 2010

Gewalt-und-Wiesen-Musik

CoverDie sehr feinen Klaxons haben nun schon vor geraumer Zeit ein neues Album namens Surfing The Void zu Markte getragen. Dieses sollte auf dieser Seite besser mal besprochen werden. So soll es nun hiermit geschehen.






Ross Robinson gehört irgendwie nicht zu den Produzenten, die sich derbe mit Credibility bekleckert haben. Seine Hauptwerke sind die von Slipknot, KoRn und Limp Bizkit, womit er als Begründer des NuMetal-Genres bezeichnet sein kann, dass unter Musikfachkräften nicht gerade höchstes Ansehen genießt. Demzufolge auch Mr. Robinson. Womit ihm allerdings nicht Recht getan ist. Denn in sein Wirken fallen auch die besten Alben von At The Drive-In, den Blood Brothers, Glassjaw oder auch ein gutes Werk von The Cure. Alles hochemotionale und dennoch unpeinliche Musik, die auch mit ordentlich Schmackes versehen ist. So kann man seinen Sound wohl bezeichnen.
Nun also Klaxons. Die passen mit ihrer Indiemusik nicht gerade in die recht Metal-lastige Diskographie ihres Produzenten. Sind jetzt aber dennoch drin. Und prompt wird der Lautstärke-Pegel mal ordentlich nach oben getrieben. Die Drums klingen recht massiv, der verzerrte Bass nimmt eine deutlich dominantere Position ein, die Gitarren fiepsen oft recht noisig herum, die Arrangements sind von wesentlich mehr Breakdowns und Knalleffekten bestimmt. Doch glücklichweise sind das immer noch die Klaxons, die - wie gehabt - ihr Händchen für leicht abgespacete aber dennoch wunderschöne Popsongs beweisen. Ab und zu - wie bei dem Vorab-Promo-Track Flashover oder dem Titelsong lassen sie zwar schon ganz schön den Knüppel aus dem Sack, doch im Großen und Ganzen haben wir es hier mit recht psychedelischen und betont chaotisch-komplizierten und - zum Glück dennoch - kompakten Popsongs zu tun.
Somit ist das Werk zwar weder für die Wall Of Death noch für den Engtanz geeignet, aber für die Leute, die die Klaxons im Prinzip schon immer mochten, sie jedoch auf Dauer etwas zu ermüdend fanden. Denen wird hier mit süßen Melodien Honig ums Maul geschmiert, nur um dann mit einer heftigen Bassattacke eine trockene Rechte in die gleiche Körperregion zu verpassen. Herrlich!

rhododendron - 7. Sep, 13:51

Lost In Space

Die Klaxons halte ich ja für eine der überbewertetsten Bands der letzten Jahre. Das Debüt hatte die schmissigen Hitsingles und das war's dann auch schon. "Surfing The Void" selber hat aus meiner Sicht genau das Problem, dass du beschreibst. Das Prinzip "Chaos-und-Zerstörrung" im Popformat wird auf jedem Song konzipiert ohne da großartig zu variieren. Mal mehr Pop, mal mehr Krach. Energie und Eier hat das ohne Zweifel, aber mich beschleicht der Gedanke, dass denen außer dem recht einfachen Schema "Klaxons" nichts anderes einfällt. Ich warte auf die psychodelischen Experimental-Tracks, die sie ja angeblich in der Hinterhand haben und bald releasen wollen.

DGHNT (Gast) - 7. Sep, 19:43

sorry, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass du das Debüt genau so abgefeiert hast wie alle anderen zu der zeit :P und das auch nicht ohne grund, denn es war wirklich mal was anderes als der immer gleiche standard indie kram von der insel. das neue album finde ich ziemlich gut und im grunde sogar noch besser und interessanter als den vorgänger, da sich das klangspektrum schon erweitert hat. und echoes, the same space, valley of the calm trees, twin flames & future memories sind allesamt astreine und gute popsongs. und wenn du argumentierst, dass den klaxons nichts anderes als das schema "klaxons" einfällt, kann man auch sagen, dass interpol seit drei alben quasi stagnieren, denn da tut sich auch nicht viel, außer, dass es von album zu album schwächer wird. vermutlich hat das auch carlos dengler erkannt...
die klaxons platte hingegen klingt wenigstens relativ frisch.
rhododendron - 7. Sep, 20:27

Hmm...

"Relativ" ist auch ein dehnbarer Begriff. Hier trifft Klaxons-Fan auf Nicht-Klaxons-Fan (und selbst wenn ich mal euphorischer war, heißt das nicht, dass ich meine Meinung nicht mit den Jahren revidieren bzw. relativieren kann). Diskussion damit unnötig bzw. unmöglich. rhddndrn

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