Diskurs

Freitag, 27. Februar 2009

Depeche Mode - Wrong

Nach der offiziellen Weltpremiere ihres neuen Songs „Wrong“ bei der Echo-Verleihung in Berlin vor etwa einer Woche schockieren uns Depeche Mode jetzt mit dessen Video. Der Clip zumVorbooten des neuen Albums „Sounds of the Universe“ ist ein wenig nervenaufreibender als die Videos, für die Regisseur Patrick Daughters sonst bekannt ist. Daughters führte beispielsweise Regie bei „Gold Lion“ von den Yeah Yeah Yeahs, oder gewann einen Grammy für sein Video zu Feists „1,2,3,4“. Ein Happy End im neuen Depeche Mode Video gibt es nicht, so viel kann gesagt sein. Gahan, Gore und Fletcher selbst sind nur kurz zu sehen. Inoffiziell spielte der amerikanische Radiosender KROQ die neue Single jedoch schon am frühen Samstag Morgen vor der offiziellen Echo-Weltpremiere. Der Sender ließ später verlauten, er hätte sich bezüglich der Sperrfrist um einen Tag „vertan“. Die Wrong-Single selbst wird am 3.April 2009 erscheinen und Remixe von Trentemøller und dem Thin White Duke aka Stuart Price aka Jacques Lu Cont enthalten. Das Album „Sounds of the Universe“ wird am 17.April 2009 folgen. Produziert wurde es von Ben Hillier, der auch schon das Vorgängeralbum „Playing the Angel“ oder auch Blur und die Futureheads produzierte.

Wrong Videoclip

Wrong Echo "Weltpremiere"

Montag, 23. Februar 2009

Bonaparte - Who took the Pill?

„Ein einziger Zirkus“ - so treffend kann ein Videokommentar bei Myspace sein. Bonaparte ist ein Künstlerkollektiv aus 13 Personen und 8 Nationen. Allesamt sind sie maskiert und geschminkt, teilweise als Tiere oder Skelette, teilweise jedoch schlichtweg undefinierbar. Sänger Tobias, selbst ein Schweizer, mimt den französischen Feldherrn: L'Empereur Bonaparte. Bei Bonaparte handelt es sich längst nicht mehr um einen Berliner Geheimtipp, nein, nun wurden sie sogar schon mit ihrer aktuellen Single „Who took the Pill?“ ins MTV-Nachtprogramm aufgenommen. Möchte man die Musik der 13 Herrschaften definieren, so könnte man die Worte Chaos, Punk, Elektronica, Kindertheaterfundus und Pop fallen lassen, doch gerecht werden würde dies Bonaparte nicht. Lassen wir es also besser! Aus ihrem letztjährig veröffentlichtem Album „Too much“ brachten Bonaparte und ihr Label Staatsakt bereits Singles und Videos heraus. Doch durch den neu gewonnen Hype folgt jetzt ein neues kunterbunt-durcheinander gewürfeltes Performance-Video zu „Who took the Pill?“.

BONAPARTE - WHO TOOK THE PILL (music video)


Tourdaten
14.03.2009 Hamburg – Übel und Gefährlich
15.03.2009 Münster - Gleis 22
16.03.2009 Köln - Gebäude 9
19.03.2009 Bielefeld - Ringlokschuppen
20.03.2009 Dortmund - Bakuda Klub
22.03.2009 Konstanz - Kulturladen
24.03.2009 Zürich - Mascotte
25.03.2009 Bern - Reitschule
26.03.2009 München - Backstage
27.03.2009 Innsbruck - Weekender
28.03.2009 Salzburg - Gusswerk
30.03.2009 Regensburg - Alte Mälzerei
31.03.2009 Nürnberg - MUZ
01.04.2009 Wiesbaden - Schlachthof
02.04.2009 Dresden - Beatpol
03.04.2009 Halle (Saale) - Objekt 5
04.04.2009 Berlin - Festsaal Kreuzberg
05.04.2009 Berlin - Festsaal Kreuzberg
23.04.2009 Stuttgart - Wagenhallen
24.04.2009 Heidelberg , Neckar - Karlstorbahnhof
25.04.2009 Leipzig - Gewandhaus

Mittwoch, 18. Februar 2009

Fever Ray - When I grow up

Fever Ray nennt sich das Solo-Projekt von Karin Dreijer Anderson, die man sonst als Frontfrau von The Knife kennt. The Knife Fans dürfen sich freuen, denn Fever Rays Sound ähnelt sehr dem des isländischen Geschwister-Duos. Einzig deutlich erkennbarer Unterschied sind die Texte, deren Grundstimmung zwar auch von düsterem Schwermut geprägt sind, jedoch aber, und das ist der Unterschied, von Karins Mutterrolle handeln. Der Spex gegenüber verriet sie zu ihrer neuen Single When I grow up „Der Song erzählt nicht nur aus der Perspektive eines kleinen Kindes. Mit der Zielsetzung des Lebens und den Wünschen für die Zukunft hadert man auch als Erwachsener. Die Frage lautet daher eher, wann bist du erwachsen?“
Verantwortlich für das Video ist Martin de Thura, mit dem Anderson als Gaststar 3 Jahre zuvor an Röyksopps „What else is there“ arbeitete. Die Stimmung des Clips ist wieder ein mal getragen von einer geheimnisvollen Schaurigkeit. Eine indianisch angezogene Frau steht auf einem Pool-Sprungbrett eines Vorortgartens und beschwört das Wasser. Das Wasser spritzt hoch und es entsteht eine kleine creepy Wasserfontänen-Show. Nie sah die Beschwörung eines Pools so gut aus! Hierbei muss man sich jedoch auch fragen, wie oft durfte man so etwas schon sehen?



When I Grow Up from Fever Ray on Vimeo.

Dienstag, 17. Februar 2009

The Kills - Black Balloon

Jamie Hince und Alison Mosshart aka The Kills veröffentlichen mit Black Balloon nun schon die 5. Single aus ihrem immer noch aktuellen 3. Album Midnight Boom. Es ist einer der leiseren Tracks, der nach mehrmaligem Anhören noch mehr an Schönheit gewinnt. Zuerst mag man denken, das Video spiegele ausschließlich Momentaufnahmen des The Kills-Tourlebens wider. Alisons und Jamies müde und kaputte Gesichter die nach einem Konzert einfach nur nach Schlaf verlangen. Dann jedoch verwandelt sich Alison, auch VV genannt, vor dem Spiegel in einen Vampir. In schönem Gelbstich und LoFi-Aufnahmen verschmiert sie aus ihrem Mund tropfendes Blut langsam am Mikro und bringt letzten Endes ihren Bandkollegen Jamie, aka Hotel, um. Eine Trash-Geschichte mit schöner Kameraästhetik, directed by Kenneth Cappello. Herrn Cappello ist primär eigentlich als Fotograf bekannt. Die Black Ballon EP soll im März folgen.


The Kills - Black Balloon from ____ on Vimeo.

Telepathe – So fine

Brooklyn - der Ort von dem momentan sehr viele neue, junge und interessante Bands wie z.B. die Crystal Stilts, MGMT oder auch TV on the Radio stammen. So auch Telepathe, ein Frauenduo bestehend aus Melissa Livaudais und Busy Gangnes. Vor kurzem veröffentlichten sie ihr Debut "Dance Mother", welches, wie der Zufall es so will, von keinem geringeren als TV on the Radio Gitarrist David Sitek produziert wurde. Die erste Single daraus nennt sich „So Fine“. Sowohl die Musik von "So fine", als auch das Video sind durch und durch 80er Jahre. Allerdings nehmen Telepathe uns im Clip dazu auf eine nicht ganz ernst gemeinte Zeitreise mit. Der gewollt ausdruckslose Gesichtsausdruck, die unbeholfenen Bewegungen, sowie die billige blonde Perücke der Sängerin Busy Gangnes verdeutlichen dies. Zudem glich man das Video inhaltlich den dünnen Stories an, die man aus den 80er-Pop-Clips gewohnt ist. So sitzt Busy Gangnes anfangs auf dem Bett ihres Teenie-Zimmers, wie man es so tat, war man Michael Jackson in „Beat it“. Später läuft sie durch die Straßen, auf denen Tänzer semi-professionelle Choreographien vollführen und endet letztendlich in einem Club a la Madonnas „Get into the Groove“. Entstanden hierbei ist nicht nur ein toller Song, sondern auch ein witziges und sehr rundes Video!

Freitag, 6. Februar 2009

Sechs Singles - 02 / 2009

rhododendron: Nochmal als Einstieg: Soooo, mittlerweile genießen die "Sechs Singles" ja nen gewissen Kultstatus! Denn mittlerweile sind wir reiche, wohlhabende Säcke, die sich nur aller paar Wochen auf den Malediven treffen und dann über Popmusik reden, stimmts?
doughnut: Stimmt, immerhin haben wir den 20 Mio. Jackpot geknackt. Der Jackpot unseres Lebens. (Damit haben wir direkt zu Beginn auch die gewohnte Tocotronic-Referanz). Alles beim Alten also. Beginnen wir mit:

#1 … Bosse “3 Millionen” (VÖ: 06.02.09)
Album: “Taxi”

rhododendron: Ein Beinahe-Kandidat für die "Was macht eigentlich...?" Kategorie
doughnut: Gut, wer hätte das gedacht? Man konnte es ja schon halbwegs auf nobono nachlesen, aber mit Bosse hat man ja quasi nicht mehr gerechnet. Man kennt halt ein paar Singles, weiß, dass der zwei Alben hatte, und nun eine neue Single.
Weiß gar nicht mehr, wo ich den Song zum ersten mal gehört habe, aber er hat mich sofort gepackt, im Gegensatz zu dir, nehme ich an.
r: Och, ich hab damals versucht, aufgrund deiner Lobhudelei das Video bei YouTube zu schauen, aber das lud ewig nicht. Hab's dann per Zufall im Radio gehört. Mittlerweile hab ich auch das Video gesehen und ich muss sagen: es ist gut! Nicht übel. Vor Jahren hab ich mal Bosse gezwungenermaßen als Mando Diao-Support gesehen und dachte mir: "So'n Arsch!" Aber die Nummer hat was.
d: Ich kann es ja mal so vergleichen: Hätten Tomte vergangenes Jahr einen Song auf Heureka gepackt, der mir so gefallen hätte, dann wäre Heureka auch ein zu 100% besseres Album gewesen. Der Song ähnelt den bekannten Bosse Songs eigentlich weniger. Was sofort berührt, sind die Lyrics, die jeder mal irgendwie erfahren hat. Vor allem gutes Songwriting, vielschichtig, aber ein Ohrwurm, greift eigentlich direkt zu Beginn. Und genau… das Video. Das zeigt mal wieder, dass man aus wenig mehr machen kann! Eine (seine Lieblings-) Schauspielerin läuft mit einem Bündel Luftballons durch die Stadt und durch das Land. Und das in sehr atmosphärischen Bildern, wirklich toll gemacht. Mittlerweile machen sogar Madsen für 3 Millionen Werbung, und die müssen es ja wissen. Ich finde, dass das mal ein erfreulicher Song ist, gerade Beginn des Jahres, in letzter Zeit war es aus deutscher Sicht etwas mau.
r: Ja, schlecht isser nicht. Ich hab den bisher wohl einfach zu selten gehört... So Madsen-Musik halt, wobei Madsen wesentlich lustiger sind! Und Thees Uhlmann ist auch lustig, da lass ich nix rankommen! Guter Song, intelligenter Text... zumal der wohl jetzt auch mal etwas auf kommerziellen Erfolg schielen muss. 6/10 mit ’ner Tendenz nach oben
Ich bin positiv überrascht und das Gesamtkonzept überzeugt, 8/10.
r: Gut, ich wollt den nächsten Song erst später bringen, aber es passt jetzt besser. Deshalb folgt hier der ultimative deutsche Liedermacher-Battle!

Video bei YouTube


#2 … Olli Schulz “Mach den Bibo” (VÖ: 13.02.09)
Album: “Es Brennt So Schön”

doughnut: „Mach den Bibo“ gibt es ja mittlerweile als "Offizielles HQ Musickvideo" - man beachte, mit "ck", - auf youtube. Wer hätte sowas gedacht? Kennt man ja nur noch von Polarkreis 18.
rhododendron: Vor Jahren hat Olli Schulz noch gesagt, er würde lieber Eigenurin trinken, als zu Raab's Bundesvision Song Contest zu gehen... anscheinend hat er Geschmack am Natursekt gefunden. Nun tritt er für Hamburg an mit diesem potentiellen Megahit, der dringend einer sein will, aber irgendwie auch nicht. Olli's Begründung: Die Nummer ist einfach zu gut, die soll das ganze Land hören! Recht hat er! Da verzeiht man auch mal den Wortbruch! Und so dämlich der Song auch ist... dieser Refrain ist der Knaller und die Tanzmoves trichtern sich ein. Dazu ist Olli Schulz auch der deutsche Frank Sinatra... mindestens! Seine Gigs sind immer großes Entertainment! Jetzt frag ich dich... ist das an der Grenze zur Parodie oder Ausverkauf?
d: Leute, die den Kontext nicht sehen, werden hilflos verloren sein. Man kennt Ollis Blödeleien, ja. Aber der Olli kann auch anders: Der Olli ist ein ziemlich ruhiger, nachdenklicher Mensch. Er schreibt wunderbare Songs wie "Rückspiegel", zweifelsohne einer der besten deutschen Songs des auslaufenden Jahrzehnts. Aber ja, jedes Konzert ist ein Fest, sehr lustig, einfach unterhaltsam. Und nein, ich finde, das ist kein Ausverkauf. So, wie ich den einschätzen würde, ist er einfach, zwischendurch, beiläufig, auf diese Blödelei gekommen - und hat sie ziemlich gut verpackt. Trotzdem das eine spaßige Nummer ist, klingt das ganze recht überzeugend. Gut produziert, wirklich "groovy" und halt tanzbar, macht Spaß. Fragt sich, ob das den Massengeschmack überzeugen kann?
r: Ich wage die Prognose, dass wenn der bei Raab nen guten Auftritt hinlegt und sich das rumspricht, die Nummer sehr gut laufen würde. Aber wollen wir das überhaupt? Wollen wir uncoole Spasten auf Olli-Schulz-Konzerten haben? Irgendwie nicht... hmmm, aber der Song ist einfach ein lustiger Spass und eingängig genug. Vermutlich werden sich da nur Indie-Spießer drüber aufregen
d: Vermutlich. Und nein, ich möchte eigentlich keiner dieser Leute auf den Konzerten haben, das nervt rum. Ich sage dir was: Ich denke, das wird den Massengeschmack nicht treffen, den Olli aber bekannter machen als er es jetzt ist. Beim BuViSoCo wird er aber sicher in die Top 10 gewählt werden, nehme ich an. Es wäre jedenfalls schöner, würden die Leute so etwas wie "Rückspiegel" wahrnehmen und huldigen. Unter differenzierten Maßstäben, und weil ich das Ding an sich cool finde, gibt es 7/10
r: Ich geb 9/10! Für diesen Menschen, für die lustige Idee und die Tatsache, dass ich dazu sicher noch den ganzen Frühling abspacken werde, wann immer der auch kommt
d: Je früher desto besser.

Video bei YouTube


#3 … Polarkreis 18 “The Colour Of Snow” (VÖ: 13.02.09)
Album: “The Colour Of Snow”

rhododendron: Soviel zum Thema "Frühling" *g*
doughnut: Wir bleiben in Deutschland? Ja. Bleibt es frostig? Ja. Auch, wenn es hier durchaus und zur Ausnahme mal internationaler klingt. Polarkreis 18 befinden sich gerade auf ihrem persönlichen Höhenflug. Ich denke, das kann man durchaus so zusammenfassen: Allein Allein hat über Wochen die Charts angeführt, das Album verkauft sich gut, die Konzerte sind ausverkauft. Eine weitere Tour folgt. Die Frage aber bleibt: One-Hit-Wonder? Selbst, wenn es so wäre, dürfte es den Jungs aus Dresden eigentlich egal sein. Jetzt jedenfalls geht es erst mal mit der neuen oben genannten Single weiter mit der sich zeigen wird, ob man anknüpfen kann. Ein weiterer Vertreter beim BuViSoCo und meines erachtens die offensichtlichste Single auf dem gleichnamigen Album nach Allein Allein. Pop in Perfektion mit allem, was das Herz begehrt. Für das Video hat man Sven Helbig an Bord geholt, der den neuen Clip um einiges größer gestaltet hat als das bescheidene, aber gerade deswegen überzeugende Video zur ersten Single. Objektiv kann man hier eh nicht mehr bleiben, die Single ist top, das Video ist top - und beim BuViSoCo wird das Ding auch ankommen.
r: So, also ich hasse ja Leute, die Bands nich mehr mögen, weil die auf einmal erfolgreich sind... aber ich merke im Falle PK18 einfach, dass ich da Tendenzen in die Richtung habe. Ich hab einfach momentan genug von dieser Band. Und natürlich liegt das an "Allein Allein", der für sich ein wunderbarer Popsong ist, aber dessen Omnipräsenz mir einfach auf den Sack geht! Überall und jederzeit! Ich kann ihn nicht mehr hören und ich kann Felix Räuber und die Band in ihren weißen Kostümen nicht mehr sehen. Das Album ist gut, der Titeltrack an sich okay, wenn auch nicht der beste Song. Aber ich bin ihrer gerade so überdrüssig...
d: Sehe ich anders, weil ich erstes, was du sagst, sowieso lächerlich finde, aber ich mag einfach das Gesamtkonzept: Sicher gehört dazu auch der Auftritt, die Covergestaltung und halt die Inszenierung an sich. ich finde es viel mehr schade, dass man nun, wie man es eben bei Olli Schulz mit der neuen Single auch in Erwägung ziehen könnte, Leute auf den Konzerten sieht, die man nicht sehen will, weil sie einfach nicht dahingehören. Es ist eben das alte Leid, man wünscht einer Band Erfolg, hat sie ihn, ist es so oft peinlich, wer dann für den Erfolg verantwortlich ist. Wie auch immer. Ich finde es an sich großartig, dass eine Band in Deutschland (!) so eine Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann: 10/10
r: Ja, hmm, keine Ahnung. Du bist da halt Fan und ich nicht soo richtig. Gibt momentan nur 5/10 von mir.
d: Kann ich nicht nachvollziehen, aber selbiges werden wir bei U2 erleben.

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#4 … U2 “Get On Your Boots” (VÖ: 20.02.09)
Album: “No Line On The Horizon”

doughnut: There we are.
rhododendron: Also, dass wir auf NObono Bono und seine Band behandeln ist ja ein ähnlicher Vertrauensbruch, wie bei Olli Schulz. Aber ich steh dazu. Warum? Ich mag U2? Wieso? Weil die gut sind... Musikalisch! Alle meckern nur über Bono rum... sicher, der Typ nervt öfters mal. Und für meine Generation sind U2 meist nur steinalte Rockdinosaurier! Sind sie NICHT! Die Stones, die sind alt und schaffen nix neues mehr. Dieser Zirkus, der als "Queen + Paul Rodgers" rumgeistert... reaktionärer Mist! U2 sind Punks... tief in ihrem Herzen! Da kommen sie her! Und erstaunlicherweise ist die neue Single sogar mal angenehm überraschend. Klar, es ist noch U2, aber zumindest wird versucht mal weniger, wie U2 zu klingen. Das ist sicher kein Punk und sicher auch nicht der innovativste Song der Welt. Aber nach 30 Jahren im Geschäft und fast 5 Jahren Pause sowas zu wagen... Respekt! YesBono!
d: Gut, ich muss ganz ehrlich sagen: Ich mag U2 nicht, ich mag insb. Bono nicht, ich mag, bis auf Ausnahmen, die Musik U2s nicht. Es sei denn, es kommt so ein guter Sogn wie Electrical Storm, den man ja quasi mögen muss. Ich habe dennoch versucht, das Ding relativ objektiv zu hören. Und was soll ich sagen? Schon der Titel ist furchtbar und erinnert mich an welches Popmädchen auch immer über boots gesungen hat. Toll. Wenn so etwas wie der Refrain einsetzt und ich dieses "get on your boots" oder "you don't know how, you don't get ..." höre, weiß ich wirklich nicht, was das soll? Mir erschließt sich nichts. No line. No horizon. Keine Melodie, Krach. Kein Refrain, peinliches Rumgedruckse. Das, was halbwegs okay ist, ist der Mittelteil gegen Ende. Was soll das sein? Ich weiß es nicht und mir wird sich das nicht erschließen. Ich kann’s leider nur so zusammenfassen: Grausam, besonders für die Ohren.
r: Ja, gut, das ist kein Streicherpop á la Polarkreis 18, den wir hier haben Ich meine, selbst für U2-Verhältnisse klingt das anders! Kein wirklicher Refrain, eine seltsame Produktion und eine augenscheinlich wenig vorhandene Eingängigkeit. Aber das ist ja grad der Clou daran. Das ist nicht der beste Song, den diese Band gemacht, aber er zeigt zumindest, dass da der Ofen noch nicht aus ist...
d: Es kann aber nicht der Punkt sein, nur anders als gewohnt zu klingen, es muss nach irgendetwas klingen. Für mich klingt das aber nach nichts und viel schlimmer. Vielleicht bin ich auch nur zu wenig Punk? Aber du weißt ja auch, dass ich nicht ausschließlich auf Streicherquartetts stehe.
r: Thematisch geht's übrigens um Frauenpower. Das mal als Zusatzinfo!
d: Das macht den Song ja noch schlimmer!
r: Och, also sagen wir mal so. ich find ihn recht gut, nicht herausragend. Er ist ungewohnt und macht Lust auf's Album, auf dem sich dann aber hoffentlich bessere Songs finden. Deshalb 7/10 von mir
d: Ich glaube, dass ich das selten getan habe, aber mich nervt der Sogn einfach nur: daher 1/10. Wofür der eine Punkt ist, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht für das Singlecover, aber da haben sich U2 ja auch nur bedient.
r: Das ist das Albumcover! Zur Info!
d: Welches dann doch ganz gut ist!

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#5 … Pet Shop Boys “Love etc.” (VÖ: 13.03.09)
Album: “Yes”

doughnut: Gibts die noch? Ich kenn nur Go West! *g*
rhododendron: Die sind doch sooo schwul oder?
d: Ja gut, aber der Sänger von Polarkreis 18 auch!
r: Ja, aber der is niedlich *quieck*
d: Also, wir haben sie beide gestern zum ersten mal gehört, die neue Pet Shop Boys Single „Love etc.“. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir unschlüssig war, was man nun erwarten durfte. Anders sollte es klingen, sondern so, wie die PSB noch nie geklungen haben. Nach den ersten 20 Sekunden war ich dann erst enttäuscht, aber dann geht es los: Modern, hip, Chor - Pop! Nach ein paar Hördurchgängen kann man sagen, dass der Song ein absoluter Ohrwurm ist. Der Song ist einfach ziemlich gut und sehr viel besser als die Leadsingle zum vorherigen Album, I'm with stupid. Das klingt jetzt so lustlos. Wie kann man’s besser sagen?
r: Nö, also is ja ein offenes Geheimnis, dass wir beide große Verehrer der am meisten unterschätztesten Band der Popgeschichte sind! Nach dem durchwachsenen Album "Fundamental" 2006 ist man nun gespannt, was das neue Werk, "Yes" so kann. Und man darf gespannt sein, denn diese Single entpuppt sich als ein guter Wurf der Boys. Eine der besten Vorabsingles ihrer Karriere, wenn man das mal so pauschal sagen kann. Ich glaub, "moderner" und "hipper" als in diesem Song können die auch nicht mehr klingen. Ich meine, seien wir ernst, sie tun's nicht sonderlich. Aber der Song ist an sich ein sehr guter Popsong. Die Frage: reicht das für ein Comeback im größeren Stile oder hätte man sich Hardcore-Fan Brandon Flowers mit ins Boot holen sollen?
d: Das, was mich seit jeher an den Pet Shop Boys begeistert und gleichermaßen fasziniert ist die Verbindung von Kunst und Musik, guter Pop Musik, die über alles intelligent gestrickt ist, mir teils simplen, aber cleveren Melodien. Das ist die Verpackung, von A wie Artwork bis K wie Kostüme oder T wie die Touren, auf denen man immer irgend etwas tolles geboten bekommt. Ohne die PSB wäre das Musikbusiness ein langweiligerer, trostloser Ort. Love etc. beweist, dass sie es nach 20 Jahren immer noch können: Der Song klingt modern, gut produziert und hat zudem einen wirklich tollen Text. Er ist tanzbar, und ich kann mir gut vorstellen, ihn (vielleicht in einem Mix) auf einer Party zu hören, er ist traurig, aber gleichermaßen beschwinglich. Diese Melodien mit traurigen, ziemlich düsteren Texten zu bedienen, ist ja seither ein großes Ding. Ich muss ganz ehrlich sagen: ich finde, dass die PSB mittlerweile einen gewissen Indie-Standard erreicht haben, der ihnen ganz gut zu stehen schien. Ich hätte es gut gefunden, hätten sie sich dementsprechend einen besseren Produzenten ins Boot geholt, aber sie haben Xenomania wenigstens nicht bestimmen lassen, sie haben gut kollaboriert. Der Song klingt modern, düster und tanzbar mit einem guten Text. Als Vorabsingle eine gute Wahl. Den Flowers wird man dann vielleicht auf den Brit Awards zu sehen bekommen.
r: Ja, auf jeden Fall haben sie viel Minimal-Techno gehört. Stichwort: Kompakt-Label. Natürlich wirkt auch der Song wie "Okay, wir brauchen dringend ne Hit-Single", aber das wenigstens nicht so gekünstelt, wie bei "I'm With Stupid". Die PSB sind mittlerweile zu anspruchsvoll für den Mainstream. Waren sie vielleicht schon immer, aber damals in den 80ern war der Mainstream-Geschmack der Leute auch noch nicht so doof wie heute. ich bin gespannt, wie sich die Nummer schlagen wird. 8/10!
d: Eigentlich gut zusammengefasst, und auch von mir 8/10

Anhören bei YouTube


#6 … Friendly Fires “Skeleton Boy” (VÖ: 02.03.09)
Album: “Friendly Fires”

FriendlyFiresdoughnut: Party olé!
rhododendron: Seien wir ehrlich! So sehr sich die Pet Shop Boys auch bemühen, zeitgemäß und moder zu klingen (und sich dafür Girls Aloud Produzenten ins Boot zu holen... na ja)... sie definieren den Pop anno 2009 einfach nicht mehr. Müssen sie ja bitte schön auch nicht, dazu spielen sie in einer eigenen Liga. Wenn man wissen will, wie Pop 2009 klingen sollte. Und mit "Pop" mein ich: Elektrisierend, Tanzbar, Eingängig, Tolles Video/Artwork-Konzept und was weiß ich noch... Jedenfalls, wenn man das wissen will, dann hört und schaut man sich dieses Video dieser Band an. "Skeleton Boy" ist ein Hit und die Friendly Fires die spannendste musikalische Neuentdeckung, die ich seit langer Zeit an meine Ohren lassen wollte... immer und immer wieder!
d: Support Acts. Ich verstehe sie und ärgere mich oftmals über sie gleichermaßen. Ich bin kein großer Fan, kein Fan des Wartens oder mit irgendwas berieselt zu werden, was mich nicht interessiert in dem Moment. Man ist ja schließlich für den eigentlichen Act da. Umso positiver ist es natürlich, wenn der Support Act mal mit der Hauptband mithalten kann. ich habe die Friendly Fires als Support von Foals gesehen, und jo, da ging sofort die Party ab. Sie haben Stimmung und Party gemacht, nahezu erfolgreicher als Foals! Das war funky, frisch und knackig. Sehr gut also, und damit wirklich eine positive Überraschung des letzten Jahres. Der NME hat es sogar erkannt, und sie promt in die Top 5 des vergangenen Jahres gewählt.
r: Ich meine, dieses Album, ihr Debüt... das ist eines der besten Alben des letzten Jahres! Da ist kein schlechter Song drauf! Die haben großartige, stark von den 80ern inspirierte Indie-Poprock Songs mit allerhand Beats und Kuhglocken! Ich kann nicht anders, als das bedingungslos zu lieben! Das hab ich hier schon mal geschrieben! Dem kann man sich nicht entziehen. Für die Single-Version hat Paul Epworth übrigens nochmal ordentlich Bumms auf den Track gehauen! Hell Yes! 10/10!!!
d: Die Kuhglocken sind natürlich ein Coolness Faktore imho! Ich finde es erfrischend vor allem, dass wir im Indie-Bereich mal wieder etwas haben, dass "funky" klingt, wozu man schön tanzen und Party machen kann. Da es doch bessere Songs auf dem Album gibt, dieses mal 8/10
r: Also diese Songs noch untereinander differenzieren zu wollen. Na ja. Ich stell gerade fest, dass man das neue Pet Shop Boys Liedlein noch nirgends im Internet anhören kann. Unsere nerdigen Leser sind deshalb eingeladen, mal selbst "auf die Suche" zu gehen.
d: Bei youtube wurde es wohl wegen Copyright wieder gelöscht, aber ich habe gehört, man kann es auf der Xenomania Seite anhören? Ansonsten ja auch ab Montag im englischen Radio. Jedenfalls sei es empfohlen, sich Love etv. anzuhören, lohnt sich.
Die Songs kann man nur im Kontext des einzelnen Künstlers bewerten, so versuche ich das jedenfalls schon länger
r: Genau! Hört euch das mal an! Es gibt auch Bands über 40, die interessant sind! Und? entschwinden wir jetzt wieder in unsere Luxusjets Richtung Villa?
d: Ja, und apropos: ich habe die neue Morrissey dabei, die hören wir währenddessen und trinken den Whiskey, der kühl gestellt ist.
A bientôt!
r: Bis demnächst!!!

Video bei YouTube

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Neue Singles

White Lies - To Lose My Life

Das Londoner Trio White Lies kennt sich schon aus der Schulzeit und war zuvor auch schon eine Band. Fear of Flying um genau zu sein. Nach der musikalischen Umorientierung heißen sie jetzt "White Lies" und machen düstere und zugleich wunderschöne Musik, der auch nachgesagt wird ein wenig "Nick-Cave-like" zu sein. Tatsächlich sehen sie aber eher Bands wie Joy Division als maßgebenden Einfluss. Nun zur neuen Single "To Lose My Life".
Die Geschichte des Songs ist sehr düster, und dies gibt das Video entsprechend wieder. Genauer gesagt erzählt der Song von der Furcht vor dem Alleine sein, welche sich zwar durch kindliche träumerische Hoffnung eines Happy Ends wühlen muss, sich jedoch schließlich schleichend ausdehnt "I was always careless as a child / and there's a part of me that still believes / my soul will soar above the trees / but a desperate fear flows through my blood / that our dead love is buried beneath the mud".
Ein Bild des Videos erinnert sehr stark an Gregory Crewdsons Fotografien. Der Sänger sitzt in einem dunklen Raum, inmitten von 3 Dutzend Puppen. Das Szenario ist ungewöhnlich gruselig beleuchtet. Langsame Kamerabewegungen zeigen umgeschmissene, auf dem Boden liegende Möbel, neben denen die nackten Beine eines Mannes liegen, der vermutlich tot, oder zumindest in Ohnmacht gefallen ist. Wölfe rennen durch das Bild und zum Schluss des Videos erscheinen zwei umgekehrt liegende "E"s. Dieses Video entstand, so kann man sagen, sehr bedacht und wenn Kunst noch in Musikvideos zu finden ist, dann definitiv in diesem!





Beck - Youthless

Gibt es eigentlich typisch Beck? Wohl eher weniger. Der Beweis hierfür ist eigentlich nicht nur die neue Single "Youthless" seines neuen Albums "Modern Guilt", sondern sein ganzes, wenn man das so betiteln darf, bisheriges "Lebenswerk". Egal welche Genres er durchmachte, Beck blieb erkennbar immer Beck. Genauso verhält sich das auch mit der Single "Youthless", die, wie das ganze Album, von Danger Mouse produziert wurde. Seine lässig und doch nüchterne Art zu singen bildet dabei den Hauptfokus.
Zwar spielt Beck selbst nicht im Video mit, doch er ist trotzdem präsent. Aus kitschigen Haushaltsgegenständen, wie man sie bei 50-jährigen Hausfrauen neben dem Katzenkalender findet, präsentiert sich immer eine andere Art Beck-Männchen mit langen blonden Haaren und Hut. Für das Video gab er Kris Moyes das Zeptar in die Hand. Kris mag man auch als Regisseur von "You Belong" (Hercules and Love Affair), "My people" (The Presets), oder "Heart it races" (Architecture in Helsinki), kennen. Jedes seiner Videos überzeugt durch Ideenreichtum und absoluter Individualität. Kris könnte in den nächsten Jahren ohne Probleme zum jetzigen Status Michel Gondry's heranwachsen. Wiedereinmal ist ihm mit "Youthless" ein grandioses Video gelungen! Hoffen wir nur, dass die gezeigten Objekte im Video, welche mit "Beckhoven" "Becktallica", oder "David BeckHand" versehen sind, kein Ansturm von Größenwahn Becks sind, sondern einfach nur sein öfter mal durchscheinender abgründiger Humor!

Montag, 22. September 2008

Sechs Singles - 10/09

Back for another round! Überleitungen inklusive!

#1 … Bloc Party “Talons” (VÖ: 20.10.08)
Album: “Intimacy”

rhododendron: Kein Diskurs ohne neue unerwartete Bloc Party Single. Klingt doch nach nem tollen Motto. Jetzt müsste da nur die Band mitziehen.
doughnut:
Momentan scheint das ja nicht unmöglich. Mir ist übrigens etwas schlecht. Nicht wegen des Songs, aber der riesen Pizza, die ich bestellt habe
r: Du hast Sorgen. Anyway, beim letzten Diskurs haben wir noch darüber gestaunt, wie überraschend "Mercury" kam und in der Zwischenzeit ist einiges passiert. Die Band haute uns überraschend mit "Intimacy" ein Album um die Ohren, das dann auch noch super klingt. Und um dem ganzen Chaos die Krone aufzusetzen, gibt's jetzt halt noch diese neue Single, die dann auf dem Album noch gar nicht drauf war, jetzt aber auf der CD dazu. Wuahaha! Verrückt! Aber die Band kann es sich leisten, denn "Talons" ist super! Ne bessere Single als "Mercury". Einmal mehr komm ich aus dem Schwärmen für diese Kapelle nicht raus! Zu Hilfe!
d: Jo, generell hatten wir da viel gestaunt, und die VÖ-Politik gefällt mir auch wirklich sehr gut. Gerade jetzt, wo wir eigentlich mithilfe des Internets schon vorher wissen oder zu Höre bekommen, macht das Spaß. Die Single kam dann auch unerwartet, für meine Begriffe auch ordentlich schnell nach "Mercury" - mit der ich bis heute nicht ganz warm wurde. "Talons" gefällt mir da auch besser. Ein Freund meinte nach dem ersten Hören, dass da nicht viel hängen geblieben sei und irgendwie hat das Ding auch keinen wirklich (Ohrwurm-)Refrain, dafür geht das aber ordentlich nach vorne. Ich hab mich ja schon öfter bei dir beklagt, dass man den Russell in letzter Zeit nicht mehr wirklich raushörte, bei dieser Single ist das aber genau das Gegenteil. Jetzt hört man ihn wieder, und das ist auch ganz gut. Mir gefällt die Single an sich wie gesagt auch besser als „Mercury“, aber auch hier werde ich nicht wirklich warm. Mit dem neuen Album habe ich mich bisher zu wenig beschäftigt, aber es sind dann doch die ruhigeren Songs, die mir da gefallen. Alles in allem - sprechen wir nur über die Songs - kann ich mich aber nicht so sehr begeistern wie du. Wie es wohl kommt ...
r: Das ist schade. Bloc Party sind kurz davor, ein Novum bei mir zu schaffen, nämlich die Verteidigung des Titels "Album des Jahres". Und ich sage dir warum, mein Freund. Keine Band der Pop/Rock-Kultur ist momentan innovativer, spannender und intelligenter. Vielleicht maximal Hot Chip. aber die rocken auch nicht so derbe. Bloc Party sind für mich momentan die Essenz von dem, was Rockmusik spannend macht. Das sind nicht Billy Talent, Simple Plan oder was weiß ich... das sind Bloc Party! "Talons" ist nicht mal der beste Song des Albums, aber ein sehr guter. Mir fehlt vermutlich jegliche Objektivität. Aber so ist das bei Liebe! Das ist die Band, der mein Herz gehört... und das geht jetzt schon seit 3,4 Jahren so. Das muss erstmal wer schaffen... also mich solange bei der Stange zu halten. 9/10
d: Das sind aber ein paar herbe Vergleiche. Simple Plan und Billy Talent! Wenn du die danebenstehst, kann man dir ja nur Recht geben. Ich sage mal so: Du hast mit dem Punkt Innovation sicher Recht und die Entwicklung ist spannend, die Songs an sich, mit denen kannst du persönlich aber auch mehr verbinden als ich, vielleicht sehe ich das einfach etwas objektiver. Für mich machen Bloc Party gute Musik, aber ohne irgendwelche Vergleiche auch mit ihren eigenen Songs machen zu wollen, finde ich die Songs der letzten beiden Alben nun nicht mehr so konstant "gut". Bloc Party setzen für mich irgendwie zunehmend auf Panik und Hektik, auch in dem neuen Video, und das stört mich etwas, weil das tut nicht so gut. Wenn man das irgendwie nachvollziehen kann. Was solls! Besser als Mercury in jedem Fall. Also: (7/10) Wie war das jetzt mit Überleitung oder so?
r: Haben wir nicht. Kommt drauf an, was du zu bieten hast. Nur noch ein Punkt. Neben der Hektik, dem Chaos besitzt die Band ja eben auch diese ruhigen Momente, die auch auch liebst. Das ist ja das gute daran! Würden sie nur "Mercurys" produzieren, wäre die neue Platte Schrott. So ist sie aber ausgeglichen und vielseitig. Aber ich sollte mal aufhören, die ganze Welt zu überzeugen.
d: Und genau diese Songs gefallen mir ja letztlich auch besser, so.
r: Alright, nächster Song

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#2 … Tomte “Der Letzte Große Wal” (VÖ: 19.09.08)
Album: “Heureka”

doughnut: Tomte. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich besonders um die Zeit der "Buchstaben"-Platte wirklich ein glücklicher Hörer dieser Band war. Dann ging mir Thees irgendwann auf die nerven (nicht nur persönlich) und irgendwie hatte ich nichtm ehr so richtig Bock. Jetzt sind sie wieder da, umstrukturiert und frisch. Sir Simon ist jetzt wieder dabei, und insbesondere für all die, die ihn mögen, sei nochmal gesagt: ich find ihn scheiße. Und zwar so richtig. Nicht nur mit seiner vorherigen Band, sondern auch in Köln, als er das erste mal Bass gespielt hat bei Tomte, letztes Jahr oder so. Egal. Ich hab mir das Ding natürlich jetzt schon oft angehört, anfangs war ich noch recht desinteressiert, mittlerweile, und da geht es mir so wie dir, hat sich die Single so in die Gehörgänge gefressen. Mit anderen Worten: Ich mags leiden. Und der Witz ist, dass ich mir daraufhin nochmal die "Buchstaben"-Platte nach langer Zeit angehört habe, und ich nun mit ihr mehr anfangen kann als vor zwei Jahren, wo ich sie auch schon mochte. Insgesamt geht der "Wal" aber wieder mehr in Richtung "Hinter all diesen Fenstern", und das finden viele Hörer der Band wohl auch angenehm - inklusive mir. Was sagstn du?
rhododendron: Niemand singt so schön "Kaaaaaltfront" wie der Thees
d: Das stimmt, das muss ich dir Recht geben.
Das ist auch etwas, was ich an Thees mag, dieses langgezogene. Ein wenig Oasis auf Deutsch
r: Als König der Überleitung muss ich mich gleichmal zum Albumtitel "Heureka" äußern. "Heureka" hats nämlich auch bei mir vor einigen Jahren gemacht. Tomte hab ich vorher, wie fast alle Hamburger Schule Bands nicht gemocht. Doch irgendwie keimte dann sowas wie Sympathie auf. Langsam, wie ein kleines Pflänzchen. Okay, blöde Metapher. Aber spätestens seit Songs wie "Für immer die Menschen", "New York" oder "Die Bastarde..." muss ich der Band einen gewissen Hang zum Genialen anheften, der für deutsche Bands ja keine Selbstverständlichkeit ist. Und es ist auch bei Tomte nicht die Regel, aber zumindest kommt's öfters vor als bei... Achtung... Tocotronic. Meist auch getragen durch diese Person "Thees Uhlmann", den man hassen kann und sollte, wie Sau, aber gleichzeitig aber auch lieben muss. "Der Letzte Große Wal" ist ein Tomte-Hit, wie er im Buche steht. Wieder ein toller Song mit kryptischem Text, den man sich selber gut interpretieren kann. Außerdem haben sie endlich mal ein gutes Video gedreht. Ist ja auch was. Besser als die neue Oasis Single, wenn wir schon beim Vergleich sind
d: Nun, ich kann mir natürlich nicht absprechen, dass ich einiges zu deinen Sympathien beigetragen habe - es war ein hartes Stück arbeit, aber ich hätte nicht gedacht, dass du die Sachlage nun besser zusammenfassen kannst als ich. Haha! Hast du getan, mehr kann man zu der Single eigentlich nicht sagen. Außer, dass ich dir in dem Punkt mit dem Video widersprechen muss, ich mag das nämlich nicht. Wenn Thees joggt, sieht das so aus, als würde Dagobert Duck all sein geld zum fenster hinauswerfen - mit anderen Worten: sehr verzerrt, ungewollt und ungelenk. Aber mit Geld hat der Thees es ja sowieso nicht, von daher lassen wir das. Na ja, ich hör mir jedenfalls das Album an. Ich hab den Titel jetzt nicht ganz im Kopf, aber als ich auf der Rheinkultur war, lief im Vorbeigehen (Ich war auf dem Weg zu Roman Fischer) "Es gibt nicht schöneres als betrunken gute Musik zu hören" - so oder so ähnlich. Thees kann man lieben oder hassen, oder aber beides, aber in "Durch die Nacht mit..." neulich auf Arte war er sogar ganz angenehm. Insofern kann man nur noch hinzufüen, dass ich die Oasis Single auch mag! (8/10)
r: Ja, wie gesagt. Ich danke dir ja auch, dass du nicht losgelassen hast, was mich angeht. Vielleicht klappt das ja bei der nächsten Tocotronic-Platte auch. Und Thees und ich sollten nie joggen gehen. Das sieht beides furchtbar aus. Stimmt schon Ich gebe gern mal 9/10, einfach wiel ich den Song so gut finde! Gut, logische Schlussfolgerung
d: Ich befürchte, wir kommen nun zu einen kritischen Punkt!
r: Achtung Überleitung! Nach der Kaltfront aus Hamburg folgt nun die Spassfront aus Hamburg!
d: Und da sind wir auch schon!

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#3 … Deichkind “Arbeit Nervt” (VÖ: 10.10.08)
Album: “Arbeit Nervt”

doughnut: Ich sags vorweg: hier werden wir uns nicht einig!
rhododendron: Ja, no explenations needed. Deichkind! Die Gaga-Techno-Obergurus! Ich meine, ich war skeptisch. Zurecht! "Remmidemmi" ist deren Blaupause, die Oberpartyhymne des Jahrzehnts, bei der die ganze Republik von der Ostsee bis zur Zugspitze, vom Dorfproll bis zum Indie-Nerd abfeiert. Das kann man nicht mehr toppen! Ich hab auch gar nicht damit gerechnet, zumal denen Buddy weggelaufen ist und sie jetzt quasi Ferris MC als Ersatz geholt hatten. Die Zeichen standen auf schlecht. Doch dann sah ich spät nachts dieses Video! Und mir klappte die Kinnlade runter. Vielleicht versteht das keiner außer mir, aber das ist einfach nur GEIL! Hedonismus als Kunstform. Die Band perfektioniert ihr Image mit einem Song, der wieder einmal die Grenzen zwischen Genie und Schwachsinn austestet. Das ist sumpfsinnig, das ist sicher auch nicht innovativ, aber es macht Spass und es ist die Wahrheit! Party-Hymnen brauchen keinen Inhalt. So gesehen hat diese sogar irgendwie einen. Dazu dieser dreckige Elektro-Remix, dieses Video, dieser "Refrain" (den man als solchen nich unbedingt bezeichnen kann)... Ich bin begeistert. Hate it of love it. Bei dir wohl eher ersteres, oder?
d: Ich hab lustigerweise auch schon mit Legomaennchen drüber gesprochen, und wir waren usn irgendwie einig: irgendwann haben wirs verstanden. Ich hab von Deichkind gar nix erwartet, weil ich sie, wie du sie auch beschreibst, eher Gaga-Techno-Obergurus sehe und ich sie mir meistens auf ne Party oder was anhöre. Dann geht das auch, klar, dann geht auch der Song. Aber, hmm...mit Remmidemmi vehält es sich halt so, dass es wirklich ne Partyhymne ist und für meine Begriffe hätten Deichkind auch ruhig mal nen anderen Weg einschlagen können. Leine Lust das ausdifferenziert zu erklären, aber mich nervt das jetzt eher. Wahrscheinlich kann man mit Ferris MC aber auch nichts anderes erwarten. Die haben wohl schon gut gewusst, wen die sich da ins Boot holen!
Apropos BOot. Da gefällt mir seine SIngle besser.
r: Ja, gut. Die ist auch lustig. Aber zurück zu Deichkind. Ja, man darf von denen nichts anderes erwarten. Die sind jetzt in dieser Ecke drin und hatten die Wahl, jetzt was draus zu machen. Also entweder verändern oder da drin bleiben. "Arbeit Nervt" signalisiert quasi die Weiterführung der Party-Richtung, wobei es da vielleicht auch neue Impulse gibt. Der Song ist düsterer, das Video sehr kunstvoll, fast schon Klaxons-esque. Der Beat ist, um im Slang zu bleiben, derbe und es hat irgendwas. Mich packt das, mich lässt das nicht stillsitzen. Mich überkommt die Lust zum Tanzen! Und zum geplfegten Stumpfsinn. Ab und an ist das erlaubt! Warum haben die mich denn nicht als Ersatz für Buddy genommen. Ich seh auch besser aus als Ferris MC. Egal, 8/10, in den richtigen Momenten vielleicht sogar mehr
d: Ferris MC ist auch die Hässlichkeit in Person. Aber ganz ehrlich: Zu dem Song und zu dem Video passt das doch auch! Ich finde das nicht Klaxons-esqie. Klaxons VIdeos sind wirklich kunstvoll und ästhetisch, schön anzusehen. Dieses Video find ich eher zum Kotzen, aber wie gesagt, es passt zum Song. Ist ja auch nicht so, als würde ich kein Bier mögen. Na ja, ich hab keine Ahnung, ich Remmidemi und so, aber mich nervt der Song, ich kann dich aber auch verstehen. Wir werden uns hier eben nicht einig, und das ich sonst auch mal gepflegt den Stumpfsinn zelebrieren kann, ist ja bekannt. Von daher tanz ich jetzt mal aus der Reihe und geb hier (5/10)
d: Apropos...

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#4 … Kaiser Chiefs “Never Miss A Beat” (VÖ: 06.10.08)
Album: “Off With Their Heads”

rhododendron: Die Deichkind Großbritanniens. Nein, ich mach nur Spass... wobei... die aber auch
doughnut: Eben, daher so die halbe Überleitung.
Ja, die Kaiser Chiefs machen Spaß. Da kann man wirklich mal sagen, dass man dazu abgehen kann, ohne sich großartig über etwas Gedanken machen zu müssen. Und da wiederum bin ich gern dabei. Keine Ahnung, für mich sind Kaiser Chiefs um Ricky Wilson schon immer ne große Party gewesen. Ich hab das erste Album damals voller Freude importiert und als sie noch niemand kannte, sie für die heimatliche 1000er halle vorgeschlagen. Sozusagen bin ich also Hörer erster Stunde, und alle zwei jahre kriegen wir nachschlag mit Hymnen und tanzbaren Indierock Songs, die, wie es nunmal so ist, einfach Spaß machen. Kann man aber auch nicht mögen, ist klar. Never miss a beat ist jetzt Vorbote des nunmehr dritten Kaiser Chiefs Album, das im Oktober rauskommen wird. Never miss a beat gefällt mir ganz gut, muss ich sagen, wird aber kein Hit in Deutschland werden, so wie "damals" Ruby, dafür zu viel rockige Gitarren und zu sehr Refrain-only Ohrwurm. Mit den Nachfolgern Rubys taten sich die Deutschen ja auch schon schwer genug, um nicht zu sagen, diese wurde einfach mal ignoriert. So...zurück zur Single: Die ist wie gesagt gut, selbst aber für KC-Verhältnisse kein Überflieger, den dieser bekannte Ohrwurmcharakter bei den Chiefs liegt mir zus ehr auf dem Refrain, sicher, man kann den ganzen Text wieder schöln mitgrölen, aber die wahre Freude kommt eben nur bei dem Refrain auf. Trotzdem: macht halt wieder Spaß, irgendwie. Auch wenn dieser andere neue Song auf der Campus Invasion besser war! Okay, um es nochmal kurz zu sagen: hab mir den Song grad im Zuge unseres Diskurs nochmal angehört, und da kann ich jetzt schon wieder sofort lostanzen! Die kriegen mich immer wieder. Was sagst’n du dazu?
r: Die Kaiser Chiefs haben Tradition im Nobono Diskurs! Ich erinnere mich daran, jede Single des letzten Albums diskutiert zu haben. Deshalb führen wir das auch weiter durch. Anhand der Tatsache, dass die jetzt ihr drittes Album auf den Markt bringen, wird mir erst mal bewusst, wie lang diese ganze "Class of 04"-IndieWelle schon wieder her ist, obwohls auf dem Papier noch gar nicht so lang ist. Den Kaiser Chiefs heftet irgendwie dieser Markel der netten Mitgröhl-Britpopper an, gegen die man nichts haben kann. Hab ich auch nicht. Die sind witzig und sehr sympathisch. Und ab und an schaffen sie's sogar ihrer Musik ernste Inhalte zu geben, wenngleich man die durch all die Nananana's nicht mitbekommt. Ich weiß nicht, was ich von "Never Miss A Beat" halten soll. Nichts neues an der Front. Die Single hat so ne leichte Tendenz, mir egal zu sein. Sie ist nicht schlecht, aber auch nicht super. Sie ist ganz gut. Aber, wie du schon gesagt hast, wirkt das alles krampfhaft. Krampfhaft auf der SUche nach dem nächsten "I Predict A Riot". Gerade beim Refrain merkt man das. Die Single ist so irgendwie mittelprächtig, wenn auch etwas catchy, sicher. Aber auf Albumlänge muss sich zeigen, ob die mehr können
d: Sie haben ja für das neue Album Mark Ronson ins Studio geholt, bzw. er ist im Studio geblieben und dann ist ja das Album entstanden. Zugegeben: da hört man auf dieser Single nicht viel von, aber insgesamt könnte das den Chiefs nur gut tun und ich bin wirklich gespannt, ob man diesen Einfluss (der ja eigentlich nicht zu überhören sein dürfte) auf dem Album auch wirklich wahrnehmen kann. Diverse nanananana's werden wir sicher auch wieder hören, klar. Auch wenn sie diese schon zum vergangenen Album abstellen wollten haben wir ja gesehen, dass sies einfach nicht lassen können, und irgendwie macht das ja auch einen gewissen Teil ihres Charms aus. Ich sag mal so, es ist für mich einfach Spaß, auf den ich mich vermutlich mehr freuen kann als du, aber ich freu mich halt drauf, das Album zu hören. Im Oktober kommen viele tolle Sachen und die KC Platte ist eine davon. In diesem Sinne sag ich mal, dass ich sicher keinen Beat verpassen werde! (7/10)
r: Den Spruch solltest du mal den Werbetextern der Chiefs geben. Na ja, ich weiß nicht. Schon das letzte album bot für mich zu wenig gute Songs. Aber getreu dem Motto "Nevr judge a album buy it's first single", hoffe ich, dass da auch noch mehr kommt und Mark Ronson die Bläser auspackt. Aber da wir hier nen Singles-Diskurs machen, wird auch nur die Single bewertet. Und da gibt's 5/10 von mir.

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#5 … The Streets “Everything Is Borrowed” (VÖ: 15.09.08)
Album: “Everything Is Borrowed”

rhododendron: Mein letzter Einwurf zum heutigen Diskurs hat sich erst in den letzten Tagen in meine Gehörgänge verirrt und ist seit dem irgendwie auch da drin geblieben. Die neue Single von Mike Skinner aka The Streets ist ein richtig, schöner kleiner Song. Und eine ungewöhnliche erste Single für den Mann. Nicht tanzbar und keine Themen wie Frauen, Drogen, Starallüren oder ähnliches, sondern die einfache Erkenntnis, das alles nur geliehen. Die markante Zeile des Refrains "I came to this world with nothing and I leave with nothing but love. everything else is just borrowed" find ich unglaublich ausdrucksstark. Und ich nehme das Skinner auch absolut ab. Dazu dieses kleine, schöne Video, welches einfach zur Stimmung passt und dieser tolle Beat im Hintergrund. Gute Beats macht er ja meistens. Für Gospeleinlagen hat er ja auch ein Fabel. Die Läuerterung des Mike S.! Ein einfacher, kleiner Song mit einer schönen Message. Nach all dem Spass heute, kann das auch mal sein. The Streets philosophieren über die Vergänglichkeit und das mag ich sehr!
doughnut: Handeln wir das negative mal eben vorweg ab: Abgesehen davon, dass ich mich mit The Streets nie wirklich identifizieren konnte, in diesem Fall eher der Singles-Hörer bin, war ich von dem ersten Vorgeschmack auf das kommende Album mehr als enttäuscht und bin es noch. Das letzte Stück des Album, uns bekannt als The Escapist, ist in meinen augen ein ziemlich langweiliger und auch kein guter Song. Vielleicht trägt das Video eine Menge dazu bei, das Skinner selber insziniert hat und in meinen Augen ein kläglicher Versuch ist, sich der Kunst zu nähern. Abgehakt! Gestern hat mir dann ein Freund diese Single empfohlen und ich hab sie noch mit diesem Faden Beigeschmack gehört. Danach war das aber wie ausgeblendet, denn was da zustande gekommen ist, kann man kaum besser zusammenfassen als du das mit dem obigen Text schon getan hast. Ganz davon abgesehen, dass der Beat, bzw. diese Melodie wirklich schön ist und im Ohr bleibt, dieser obligatorische Gospelchor das ganze sehr harmonisch abrundet, ist eben jene Textzeile, die mich wirklich gekickt hat, wie man das so schön sagt. Richtig! Das sind ehrliche Worte und das merkt man auch, und die berühren eben. Nach diesem Fehlwurf ist das wirklich ne ganz nette, positive Überraschung!
r: Das freut mich aber. Hätt ich jetzt ein vernichtenderes Fazit erwartet. Irgendwie. Bei den Streets geht's mir aber auch ähnlich, wie dir. Liegt auch daran, weil wir (leider) keine Vollzeit-Briten sind. Skinner möchte sich nach dem nächsten Album (evtl. auch schon nach diesem) vermutlich aus dem Musikgeschäft zurückziehen, hab ich gelesen. Ich glaub, weil er nix mehr zu sagen hat. Ist ja besser, man geht dann diesen Schritt. Noch hat er aber einiges zu sagen und da hören wir beide wohl gern zu. Ja, wenn man diesen Song losgelöst hört, kann er sehr entspannend sein. Ich geb mal 7/10
d: Ich stimme dir da in jeder Hinsicht zu, von mir dann ebenfalls (7/10). Last but not least ...

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#6 … Foals “Olympic Airwaves” (VÖ: 06.10.08)
Album: “Antidotes”

rhododendron: Was is an der Singleversion gentlich anders? Klingt für mich fast 1:1 nach dem Albumcut
doughnut: Mit dem Edit verhält es sich lediglich so, dass er fürs Radio gekürzt wurde, also keine große Sache! Ich sag’s direkt vorweg: kaum eine Band hat mich dieses Jahr so gefesselt wie Foals!
r: Zustimmendes Nicken aus meiner Richtung
d: Foals begleiten mich schon seit diesem Frühjahr und haben mich seither nur mit wenigen kürzeren Pausen losgelassen. Foals gehen im Frühjahr, sie gehen im Sommer und sie gehen natürlich auch im Herbst und im Winter. Sie haben mit dem Album "Antidotes" das geschaffen, was dieses jahr eher wenigen gelungen ist: Sie können immer präsent sein und nerven dabei nicht. Für mich ist das jedenfalls so. Sogar auf dem Klo im ICE auf dem Weg nach Wien laufen bei mir die Foals! Und diese Single, die wievielte es vom Album auch sein mag, ist eine der besten Songs auf einem Album, auf dem es halt keinen schlechten Song gibt. Du hast mal gesagt, du kannst da keinen wirklichen Afrobeat-Einfluss wahrnehmen, tue ich auch nicht, was man aber wahrnimmt, sind zackige Gitarrenriffs, die sp präzise gespielt sind, dass es sich so anhört, als wolle man Elektro auf Gitarren nachspielen. Und diese Mischung hat Foals bisher auch ziemlich einzigartig gemacht. Ich bin ziemlich begeistert von der Plattewie auch von den Singles, kann ich einfach nur so zusammenfassen. Man kann sie wirklich immer hören, sie sind grundsympathisch und müssen live ne Menge Spaß machen - wie ich hoffentlich im Novemeber selbst erleben werde. Für definitiv ein Highlight! Ausnahmsweise auch mal mit inklusive Video, denn auch die finde ich bei Foals immer gelungen und auf den Punkt gebracht!
r: Ja, da brauch man nichts sagen. Irgendwas hat diese Band. Irgendetwas, was ihnen dieses Jahr einen gewissen Vorsprung an Frische gegeben hat, den andere Bands 2008 nicht hatten. Afro is da nix, aber Elektro. Besonders diese fitzligen unverzerrten Gitarren. Da verzeih ich ihnen sogar die unlogischen, aussagelosen Texte. "Olympic Airwaves" ist für mich neben "Big Big Love" der beste Song des Albums. Ich mag diese ruhige, chillige, etwas melancholische Atmosphäre. Und das absolut witzige ist. Bereits seit ich den Song lieben gelernt hab, hatte ich immer die Idee, dass es dazu irgendwie ein Video in der Natur geben müsste. Und nun schauen sie sich das mal an, meine Damen und Herren. Diese Foals. Ein hipper Hype, der auch mal gut klingt. Ich kann die zwar nicht immer hören, aber immer öfters. Bei der Jahresendabrechnung sicher ein heißer Favozurit.
d: Eben, und sicher hast du Recht, dass es einer der Highlights auf dem Album ist, insbesondere zu dem Refrain kann man halt einfach nur sofort lostanzen! Ich gebe hier gerne mal die (10/10), hatten wir ja heute auch nocht nicht!
r: Ich geb mal 9/10. Gute Sache, guter Abschluss. Eine kurze Schweigeminute für all die Singles, die wir nicht berücksichtigt haben. Hoffentlich kriegen wir nicht Ärger mit Noel Gallagher, weil wir die Kaiser Chiefs vorgezogen haben.
d: Na ja, der Noel kann doch froh sein, dass wir Oasis hier erwähnt haben - und zwar poisitiv. Denn ich mag die Single und ich mag auch das Album, auf dem sich der beste oasis Song seit mindestens zehn Jahren befindet. ifgendwas sagt mir, dass du ihn gleich hören wirst
Wird dieser Song Single, werden wir ihn dann sicher diskutieren - und vielleicht müssen wir dann sogar mal die Chiefs auslassen.
r: Also, "Shock Of The Lightning" ist schwach. Die neue Snow Patrol ist auch schwach... Nur mal so nebenbei. Aber gut, es heißt ja auch "Sechs Singles" und nicht "24 Singles". Machen wir hier nicht ein Riesen Fass auf
d: Echt? Ich muss sagen, ich mag Shock of the Lightning. Aber was solls!
Zum Schluss möchte ich unseren Lesern definitiv noch dieses VIdeo ans Herz legen: http://www.youtube.com/watch?v=muLIPWjks_M. This made my day!
r: Mögen sie auch Oasis mehr als die Kaiser Chiefs, dann schreiben sie uns!
d: Ja, bitte. Ich warte auf aggressive Mails hasserfüllter Oasis Fans.
r: Thees Uhlmann z.B., wobei der sich ja heut nicht beschweren kann
d: Mittlerweile lästert Thees auch über Oasis - habe ich aus ner zuverlässigen Quelle erfahren!
r: Ich bin schockiert. Was macht er als nächstes? Elektronik zulassen?
d: Vielleicht lässt er die nächste Single ja auch spontan von den Chemical Brothers Remixen. Es bleibt spannend - warten wirs ab!
r: Genau. Bis dahin! Eine schöne Woche noch allen!

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Mittwoch, 27. August 2008

Grace Jones' grandioses neues Video "Corporate Cannibal"

Grace Jones. Das alleine ist schon ein Wort, eigentlich aber auch zwei, wenn man so will. Satte 19 Jahre ließ die androgyne Dame auf ihr, von der Spex jetzt schon in den Himmel gelobtes, bald erscheinendes Album „Hurricane“ warten.
Die erste Single „Corporate Cannibal“ kann, unter künsterlischem Aspekt gesehen, nicht nur nahtlos an alte Erfolge wie "Slave to the Rhythm" anknüpfen, sie ist absolut eigenständig. Sie erscheint weder neu, noch alt, noch futuristisch, zeitlos ist hier das richtige Wort. Fast volle 6 Minuten baut sich der Song langsam auf, erst ein paar Beats, dann ein paar vereinzelte Gitarren, äußerst wenig insgesamt. Die Stimme wirkt skrupelos und bösartig. Nick Hooker, dem Regiesseur des Videos, ordnete sie, laut der aktuellen Spex-Ausgabe, an, er solle keine Hemmungen haben ihr Gesicht soweit zu verziehen, wie es nur geht. Resultierend kann man sagen, dass der Gute keinesfalls Hemmungen hatte.
Entstanden ist ein sehr faszinierendes und künstlerisches Video, das andererseits, inhaltlich passend, auch ein bisschen gruselig daherkommt. „Pleased to meet you/ pleased to have you on my plate/ your meat is sweet to me/ (…) Your life is my sport/ I’m a man-eating machine (...) I’ll consume my consumers (…)”, verkündet sie darin. Im Song geht es um die üblen Praktiken global operierender Unternehmen, so Grace, den Menschenmissbrauch durch riesige, rücksichtlose Konzerne. Hier gibt es nun noch das gelungene, eigenständige Video:

Freitag, 8. August 2008

Sechs Singles - 08/08

The Incredible Comeback of the Diskurs!!!

#1 … Mia. “Mein Freund” (VÖ: 11.07.08)
Album: “Willkommen im Club”

rhododendron: Können wir nicht mit was Aufbauenderem anfangen?
doughnut: Jaja, willkommen zurück sag ich mal zu uns. Starten wir direkt mit einem beliebten Hassobjekt: MIA. Ah, ich lese gerade schon deine Zeile, die meinen Einstieg belegt. Na ja, MIA. Was soll man zu der Frau und ihrer Band sagen? VIele Licht. Viel Schatten, ich weiß es nicht. Fakt ist, dass mir bisher nur ein Song wirklich gefallen konnte - bisher! Und das war Tanz der Moleküle. Unser aller "Wir fühlen uns wie Hippies und bewegen uns auch so auf der Bühne Hit" aus der Indiedisko 2006. Lala. So, und jetzt die erste neue Single des kommenden Album: Mein Freund. Irgendwie eine ziemlich bewegende, emotionale Nummer, die mir sofort ins Ohr ging. Ich hab mir sogar die Promosticker schicken lasse nund verteile sie nun voller Glückseligkeit auf der Straße. Im Dienste von MIA. Wer hätte das Gedacht? Aber wer so schön "Mein lieber Freund und Kupferstecher" in nem Song einbauen kann, dem gebührt Respekt. Ich glaube, du kannst den Song gar nicht wirklich bewerten, du findest den eh blöd. Und ich find den super. So. haha!
r: Ich find den nicht blöd, aber nervig. Mia sind eh so ne Grenzerfahrung. Sängerin Mieze hasst man oder liebt sie wegen ihrer Extrovertiertheit. "Mein Freund" find ich nicht wirklich bewegend, es bewegt sich bei mir eher auf Schlagerniveau. Ich musste da an Katja Ebstein oder so denken. Ich meine, es ist bei weitem noch nicht auf dem grausigem Rosenstolz Niveau, aber eine Tendenz ist da irgendwie zu erkennen. Ich find die Nummer irgendwie belanglos. Was bewegt dich denn daran? Wenn die "komm her und tanz mit miiiiiiiiiiiiiiiiiiiiir" singt könnt ich am liebsten umschalten
d: Klee haben neulich mal in einem Interview gesagt, dass die Leute in Deutschland generell ein Problem mit "unserer" Musik haben,w enn sie nicht flott und zackig ist. Dann verbinden sie das sofort mir Schlager und wie man sieht, ist das anscheinend wirklich ein Problem. Auch wenn ich diese Schubladen eh hasse, so sind MIA. doch schon irgendwie Indie, aber die Single ist halt sehr poppig und ich mag zB daran, dass in der Mitte des Songs dieser Walzerstelle kommt, die so wirkt, als finge sie dich ein und mit Rosenstolz kannste das nun wirklich nicht vergleichen. Wenn überhaupt, dann finde ich die Stimme Rosenstolz' noch nerviger. Ne, ich mag die Nummer. Den extended radio mix habe ich jetzt deshalb genommen, weil der halt ne knappe Minute länger und ein schönes Instrumental am Ende hat, wo man auch mal ein paar Gitarren hat - ein schöenr Ausklang eben für nen schönen Song.
r: Hmmm, Ich hab nix gegen langsamen. deutschen Gesang, aber ich hab ja generell so ein Problem mit deutscher Sprache in Musik. Vielleicht liegt das daran und natürlich an meiner Sozialisation mit englischer Musik. Grenzwertig. Ich geb mal 3/10
d: Ne, ich kann ja durchaus was mit deutsche (und natürlich auch englischer) Musik anfangen und ich höre auch ziemlich viel deutsche Musik, wodurch ich auch nen ganz guten Überblick habe was die Vergleiche anbelangt, und dann ist das immer noch sehr viel besser als Revolverheld oder so fragwürfige Verweine wie El*ke - wobei die natürlich härter aber eben auch nicht besser sind. (8/10)

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#2 … Bloc Party “Mercury” (VÖ: 11.08.08)
Album: “tba”

doughnut: Da kann man sich aber streiten, ob das nun aufbauender ist.
rhododendron: Doch ist es. Irgendwie. Egal. Darüber habe ich ja letzten Monat schon was auf Nobono geschrieben. Das Comeback, was eigentlich keins ist, weil die Band ja anscheinend nicht wirklich ne Pause macht. Deshalb gibt's jetzt quasi wie mit "Flux" schon eine weitere Single, die zwischen den Alben erscheint. Vielleicht ist sie auch auf Album Nr. 3 drauf. Vielleicht auch nicht. Die Band weiß es selber nicht und so ist "Mercury" eine Bestandsaufnahme über die Bloc Party des Sommers 2008. Wohin geht die Reise für diese mir extrem wichtige Band in diesem Jahr? "Mercury" hat keine Gitarren, einen abgehackten Rhythmus und klingt wie alles, nur nicht nach einem Genre. Wenn schon, dann klingt es nach Bloc Party. Nach einem Monat Hören. Wie findest du sie mittlerweile?
d: Gut, erst mal super, dass man uns noch in Tagen der vollkommenen Informiertheit so überraschen kann. Mercury kam wie aus dem nichts - an sich positive Überraschung. Nach dem ersten hören ist man dann doch verwirrt. Im Gegensaz zu vielen anderen mochte ich Flux ziemlich gerne, so wie ich damals 2 more years sehr mochte. Das erste Album erachte ich für gut, das zweite für von dir überbewertet, obwohl es natürlich gut ist. Ich lasse jetzt auch die persönliche Bindung deinerseits außer Acht. Ja, es klignt irgendwie nach Bloc Party. Vielleicht auch so, weil man gar nicht mehr genau sagen kann, wonach Bloc Party klingen. Kann man sagen, sie entwickeln sich? Oder sind sie konsequent auf der Suche nach etwas. Nun, zumindest kann man ja schon aus den Interviews entnehmen, dass Kele so ziemlich den Ton angibt und ehrlich gesagt gefällt mir das nicht so wieklich, dai ch besonders das Gitarrenspiel von Russell Lissack als ziemlich genial betrachte. Der scheint sich insbesondere ziemlich auf sein Nebenprojekt Pin me down zu konzentrieren und was dann zurückbleibt, ist so eine Nummer wie Mercury. Irgendwie okay, funktioniert im Club, liegt ja auch irgendwo im Trend, lässt sich auch nciht wirklich einordnen, wirkt aber eben ein wenig verwirrend und nicht so richtig das, was man haben will. Zumindest für mich, denn mich nervt die Nummer doch auf Dauer. Es ist wirklich n zweischneidiges Schwert. Ich fühl mich hin und hergerissen aber das ist für mich halt nicht wirklich Bloc Party und ich hör mir dann doch lieber „Cryptic“ von Pin me down an
d: Fakt ist: Die Band hatte schon bessere Singles. Ne richtige "1. Single" ist es ja auch nicht. Ich gehe jetzt auch aus Zeitgründen nicht darauf ein, dass "A Weekend..:" sowas von überhaupt nicht überbewertet ist. Mercury ist irgendwie verstörrend, irgendwie nervös und es spiegelt Bloc Party's permanente Suche nach neuen Sounds und Ideen wieder. Falls das die Meinung der Band wiederspiegelt. Man weiß ja nicht, wie die anderen Bandmitglieder das sehen. ich denke, wir beide finden den neuen Schritt spannend. Der Song an sich ist sehr gut, aber nicht überragend, wie z.B. damals "The Prayer". Die Band kann mehr und wir hoffen, dass "Mercury" als Experiment sicher funktioniert, aber nicht repräsentativ für Album Nr. 3 steht. Denn bei einem schlechten Album helfen auch die zwei sehr guten ersten nix...
d: Aus zeitgründen Stimme ich dir dann einfach mal so zu bis auf Kleinigkeiten. Da im Verhältnis zu bisherigen Bloc Party Sachen: (5/10) Sicherlich etwas hart, hat aber etwas mit Anspruch zu tun, und den darf ich haben.
r: Nö, is okay. Ich geb 7/10.

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#3 … Polarkreis 18 “Allein Allein” (VÖ: 19.09.08)
Album: “The Colour Of Snow”

rhododendron: Achtung, es folgen ein paar Zeilen Lobhudelei!
doughnut: Erstens: Ich fühle mich gerade Allein Allein. Diese Gefühlslage unbeachtet ist diese Single nicht das, was der Durchschnittsfan dieser Band erwartet hätte. Aber sowas kommt jeden Monat bei zig Bands und Fans vor, siehe oben. Na ja, Polarkreis 18 sind eine Band aus Dresden, die in ihren jungen Jahren schon eine sehr genaue Vorsellung davon haben, wie sich eben nicht klingen wollen: Nämlich wie der deutsche und englische Einheitsbrei. Polarkreis 18 haben das mit ihrem ersten selbstbetitelten Album im letzten Jahr bewiesen. Man kann das am ehesten mit Sigur Rós vergleichen, aber eben nicht genau so. Die Band probiert viel aus, man versteht sie sehr schlecht, aber ihr Sound ist irgendwie kristallklar. Das liegt wohl auch an derStimme des Sängers. Im letzten Jahr habe ich sie live gesehen und muss mit Respekt sagen, dass die Stimme des Sängers so etwas wie Klang erzeugen kann, die einen ganzen Ram füllt. Sehr beachtlich. DIe Band scheint ziemlich gefestigt und in sich geschlossen - und dann kommt vermutlich auch so etwas wie Allein Allein raus, wenn man in ein ausgewogeneres Studio mit einem super Produzenten zieht und eben eines vor hat: Eine Hymne zu schreiben. Allein Allein ist ne Hymne, ganz klarer Fall. Nicht nur eine Hymne, die die Band etwas angeht, sondern auch die Fans, die waren nämlich aktiv beteiligt PJK 18 den Refrain "Allein Allein" live bei einem Konzert einspielte und in den Song einbaute. Und das ist frostig. Da läuft es einem eiskalt den Rücken runter und man fühlt sich einfach mitgerissen, mitgezogen. Ein Großer Sound einer Band, die m.E über internationales Potential besitzt - und damit ist sie eine der wenigen Deutschen!
r: Dem ist kaum noch was hinzuzufügen. Als fast-Dresdner erfüllt mich das natürlich mit Stolz! Der überraschenste Hit seit Langem. Ich wusste ja, was die so für Musik machen und da erwartet man halt sphärischen Post-Rock. Aber dann kommt die Band mit so einem edlen Pop-Song wie "Allein Allein" um die Ecke. Elektronisch, Tanzbar und ein Refrain, der nicht nur berührt, sondern auch extrem eingängig ist. Das ist Pop auf einem hohen Niveau. Stil und Anspruch treffen auf Eingängigkeit. Dazu diese wunderbaren Streicher. Ich bin total geflasht, halte das jetzt schon für einen der besten Songs des Jahres und hoffe, das die Band damit Nr. 1 in UK, USA und Usbekistan wird. Alles andere macht keinen Sinn. Coldplay würden für so einen Song töten.
d: Ich denke, man kann auch ein Problem mit der Stimme haben. So oder so, man muss sich auf die Musik einlassen können und wenn man dies einmal getan hat, dann hat sie dich eben in einen Bann gezogen, aus dem man schlecht wieder herauskommt. Auf dem letzten Album war das eben so ein Song wie Crystal Lake, der ziemlich bewegt hat. Man muss sagen, dass das ganze wirklich höchst professional anmutet, aber eben nicht der Musik aufgesetzt. Es klingt so leicht, hat aber diesen extremen Anspruch und wie du schon richtig sagtest diesen tollen eingängigen Song. Und dann diese Streicher, das ist im wahrsten Sinne ganz großes Kino - denn der Song wird auch Titeltrack zur Krabatverfilmung. Wie gesagt, insgesamt scheinen da wohlwollende und geschickte hände am Werk, was man auch so beim Remix des Songs sagen kann. Kennt noch jemand Nephew? Ja, die hatten hier mal zwei Singles, 2005 oder so, liefen sogar auf MTV, Movie Klip und En wannabe Darth Vader waren echt Kracher aber die Deutschen habendas mal wieder nicht gecheckt und die Mühender Plattenfirma, Musik aus Dänemark populär zu machen, hatten dann wie schon mit Brainstorm aus Lettland 2003 nicht funktioniert. Nephew haben hier aber nen ziemlich krassen Remix gebastelt, der alles wichtige des Songs nochmal auf den Punkt bringt und zudem ein paar Zeilen Dänisch einfließen lässt - vom Nephew Sänger persönlich. Sitzt und passt wie Jacke auf Hose. Super. Ich hör jetzt auch auf und geb einfach (10/10)
r: Ja, der Remix ist auch ganz gut. Aber das Original reicht schon. Nach Get Well Soon und dem guten alten Herrn Licht ein weiteres Highlight aus Deutschland dieses Jahr. dieser Song ist echt schön. Auch von mir 10/10!

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#4 … Neon Neon “I Told Her On Alderaan”” (VÖ: 20.07.08)
Album: “Stainless Style”

rhododendron: Also
1. Wer nen Planeten aus Star Wars in nem Songtitel einbaut ist schon mal sowas von cool!
2. Posen die auf den Promofotos neben dem Delorian aus "Zurück in die Zukunft". Das ist noch cooler!
3. Heißen sie Neon Neon und machen grad den geilsten 80er-Retro-Sound, den man sich denken kann.
Jede Menge guter Gründe. "I Told Her On Alderaan" klingt wirklich so, als sei er mit dem Delorian direkt aus dem Jahr 1985 in die Gegenwart gerast. Vom Basslauf, über die Drums und Synthies... Das ist ja schon an der grenze der Erträglichkeit. Das Super Fury Animals-Nebenprojekt entpuppt sich so langsam als gewaltige Hitmaschine, natürlich nur für Leute die mit 80er-Pop und Old-School-Hip Hop keine Probleme haben. Eine einzige, kontinuierliche Verneigung vor klassischem Pop, der einfach aufgrund toller Melodien und Geschichten im Ohr hängen bleibt. Und hier haben wir das Beispiel dafür. Die Leute vom renomierten Mercury Prize haben's auch längst gerafft und das Album unlängst für eben diesen nominiert. Kann ich dich dafür begeistern oder dreht der Popper in mir grad frei?
doughnut: Haben wir damals auch über I lust you gesprochen? Irgendwie hab ich nur in Erinnerung, dass wir beide ziemlich begeistert waren. Für mich gilt das nach wie vor, Song und Video von I lust you sind echt klasse. Flotter, 80er Jahre Synthe Pop der sofort ins Ohr geht, hört sich sehr gut an. Die Single kann da anschließen, ist nicht mehr so gut wie der Vorgänger, aber doch recht cool, eingängig. Eben, weil wir beide guten Pop mögen und natürlich auch was mit den 80ern zu tun haben, können wir uns das gut anhören. Ich muss sagen, dass ich das noch nicht auf Albumlänge getestet habe. Jedenfalls ist es interessant zu sehen, dass du es ziemlich magst und das Legomännchen es anscheinend bis auf die Single eben nicht. Ich denke wirklich, dass man da erstens vollkommen befreit rangehen muss und eben auch die von dir angesprochenen Probleme nicht haben darf - so oder so sind die beiden Singles aber ne coole Sache und machen eben Spaß! Den Mercury Prize sollte dennoch an die Last Shadow Puppets gehen denke ich
r: Ja, ganz schicke Band, ganz schicker Sound. Die 80er sind ja eh omnipräsent. Selbst Polarkreis 18 wehren sich nicht dagegen. Ich weiß gar nicht, wer noch für den Prize nominiert ist. Ich glaub, Radiohead gewinnen den eh am Ende. Auf jeden Fall, wo wir bei Awards sind. Am Ende des Jahres gibt es auch wieder die Nobono Awards. Und in den Kategorien "BEst Pop" und "Best Song" (für "I Lust U") haben Neon Neon sicher auch ein Wörtchen mitzureden. Also, für alle, die mal wieder Musik hören wollen, die wirklich wie 1985 klingt, dann bitte auf den YouTube Link klicken und das Video dazu anhören. Gefummelt wird dran auch noch. Was will man mehr. 9/10
d: Um mal eines klarzustellen: Diese unkritisierbaren Radiohead, die überall mit Preisen davonkommen nerven. Wenn du (Leser) das auch so siehst, umso willkommener bist du auf diesem Blog. Ich werte den Song mit (6.5/10) deswegen, weil a) im Kontext zu den heutigen anderen Songs, b) im Vergleich zur Single I lust you und c) weil die Haltbarkeit vermutlich nicht über dieses Jahr hinausgehen wird.
r: Och, das würd sich zeigen. Ja, unseren "Mercury Prize" würden Radiohead nicht gewinnen. Aber wir sind ja anspruchslose Popper. Ich nehme an, du hast auch gleich noch ne Single parat, die das bestätigt
d: Allesnfalls besser und cooler als Radiohead, die sich mit Helmkameras am kopf im Studio filmen und dafür angehimmelt werden. Nö. die nerven, sind vollkommen überbewertet und gewinnen nicht. Ja, jetzt sind wie, wie die visions neulich meinte, im Formatradio gelandet, nämlich bei

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#5 … Keane “Spiralling” (VÖ: 04.08.08)
Album: “Perfect Symmetry”

doughnut: Eigentlich müsstest fast du anfangen, du ehemals großer Keane Kenner
rhododendron: Ich lass dich mal. Was soll ich da sagen? Keane kennt ja eh jeder.
d: Ja, ich mach. So, wir bleiben in den 80ern. Bei Keane. Waaaaas? Jo, auch wieder so’n Ding: Jeder kennt Keane, insbesondere die Fans hätten jetzt wieder Rumgeheule und Schnulzerei auf 100% erwartet. haben sich Keane aber von gelöst und klingen vielleicht nach Formatradio, aber immer noch besser als mit der ersten Single zum letzten, leider nicht so knorken Album. Sagen wirs mal so: Ich war nie ein Fan von Keane, ich kann mir die vermutlich auch nicht auf Albumlänge anhören, zumindest nicht mit den bisherigen Alben. Aber Keane machen eben Songs, die du gerne in den Charts siehst oder im Radio hörst. „Bedshaped“ hat mich damals echt emotional umgeworfen und Crystal Ball hat mir trotz des komischen Videos auch gefallen. „Spiralling“ ist, wie die Band selber sagt, uncool und trashig. Und da ich ja (leider?) auch sowas mag, und das nicht gerade wenig, mag ich eben auch diese Single. Im Grunde ist es jetzt schon DER Keane Song, den ich von mir aus am häufigsten gehört habe. Wieso, konnte ich zu erst gar nicht mal so sagen. Man stellt dann aber doch recht schnell fest, dass das ganze ziemlich einfach ist: Ohrwurm. Dat is n fucking Ohrwurm, der gute Laune machen soll. Jo, das ist bei mir momentan prinzipiell schwierig, aber auch der einzige Song, der zumindest ’nen Hauch von GEfühl an guter Laune in mir aufsteigen lässt. Vielleicht auch gerade deswegen bei mir beliebt. Keane wirken hier so, als hätten sie Ballast abgeworfen. Dem Sänger gings nicht gut, die Musik war wirklich großes Gefühlskino mit Tendenz zum heulen. Keane klingen jetzt frei, klingen so, als würden sie sagen: Fuck it all. Womit wir bei beinahe bei Tocotronic wären, aber die lassen wir mal raus und wollen sie nur erwähnt dastehen lassen, wie das Albert Koch in jeder Ausgabe des Musikexpress' auch macht. So, jetzt bist du dran haha
r: Ja, damit hätten wir die Tocotronic-Erwähnung, wie immer. Ja, aber du hast das grad wirklich besser zusammengefasst, als ich das jemals könnte. Befreiungschlag! "Spiralling" ist das für die Band. Und erstmals wirken Keane nicht so pathosbeladen, sondern fast (aber auch nur fast) schon tanzbar. Ich mochte "Hopes and Fears", das Debüt, sehr. Eben weil es beides bot. Das zweite Album wusste dann nicht richtig, was es wollte und war eher durchwachsen, zumal Keane einfach zu sehr im Kitsch versunken sind. Ich war deshalb nicht so gespannt, wie das neue Album klingt. Aber dieser kostenlos downloadbare Teaser macht doch zeimlich viel Lust drauf. Ja, es sind schon wieder die 80er. Aber was willst du machen, wenn du keinen Gitarristen hast? Was anderes fällt mir da grad auch nicht ein. Es ist sicher nicht der beste Song. Er ist ganz gut. Ich versteh die aufgebrachten Keane Fans nicht? Wollen die etwa immer noch Balladen á la "Somewehre Only We Know" oder "A Bad Dream" hören. Für mich waren Keane immer am interessantesten, wenn sie befreit klangen. Also mehr Hopes als Fears. Das macht die Single so gut. Und, wie du sagst, es is halt ein Ohrwurm
d: Ich denke auch, mehr kann man eigentlich nicht dazu sagen, wir haben alles wichtige zusammengefasst. Es ist halt eine kostenloas downloadbare Single, zwar nur eine Woche, aber ihr kennt einschlägige Seiten ja eh...also hört es euch ruhig mal an. Wir wissen, es ist Keane, aber so und so ganz guter Song. (7/10)
r: Auf jeden Fall der richtige Schritt für Keane. Wenn sie jetzt auf dem neuen Album "Perfect Symmetry" etwas von dem Schwung der Single mitnehmen, dann kann das doch ne runde Sache werden. Ich muss mich da leider auch komplett anschließen. Es herrscht Einigkeit. 7/10

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#6 … The Stills “Being Here” (VÖ: 04.08.08)
Album: “Oceans Will Rise”

TheStillsdoughnut: Und jetzt ein Comeback.
rhododendron: Ja, heute irgendwie ne Menge Comebacks. Der Diskurs als solcher. Keane, 80er... und nun die Stills
d: Hat man bei denen eigentlich mit nem Comeback gerechnet?
r: Ja, und was für ein Comeback. Wer mich halbwegs kennt, weiß, dass ich das 2003er Debüt "Logic Will Break Your Heart" abgöttisch liebe. Ich gehe soweit zu sagen, dass es zu den 5 wichtigsten Platten meines Lebens gehört. So viel bedeutet mir dieses Album. Nachwievor. Ich habe in den letzten 2 Jahren kein Album häufiger gehört. Fragen sie mal meine last.fm Charts. Egal, jedenfalls wirkt sowas nach. Auch nach einem mehr als miesen zweiten Album, dessen Namen ich sogar schon vergessen hab. Furchtbar! Wo waren da diese wunderbaren Stills mit ihrem atmosphärischen Mix aus Melancholie, New Wave, Indie-Rock und Pop? Nix da. Auf dem Weg zu neuen Ufern ertrunken. Doch Todgeglaubte leben ja gern mal länger. 2008 stehen die Zeichen nun auf Neuanfang. Neues Label (Arts Crafts) und neues Album "Oceans Will Rise". Die Band beruft sich auf ihre Stärken und lernt aus der Kritik... und siehe da: die erste Single "Being Here" versprüht genau diese Atsmosphäre, die ich schwer formulieren kann, aber am Debüt so mochte. Schaffen sie etwa wirklich die Kurve? Gelingt ihnen nochmal der Ruf. Das ist ein wunderschöner Song.
d: Tja, als die Stills habe ich noch über Fast Forward kennengelernt - so lange liegt es zurück. mit dem wunderbaren Kracher Still in love Song. ich glaube, ich war damals einer der wenigen, die dann in den laden gerannt sind und das Album einfach so, ohne weiteres Hören, gekauft haben. Es war natürlich ne gute Entscheidung. Das Album bedeutet mir nicht so viel wie dir, aber ich gebe dir Recht, es ist und wahr groß, und darauf folgte eine wirklich schwache Nummer 2, die kaum jemanden interessiert haben dürfte. Hierzulande eh nicht. Die Single weist dann wirklich wieder in Richtung Album 1 und klingt auch direkt besser, zwar sind das immer noch nicht die Stills, die sogar mit einer B-Seite wie Killer Bees überzeugen konnten, aber der Song macht List auf mehr
r: Man muss auch sagen, dass es da vor 2 Jahren extreme Personalumstellungen gab und die sich erst finden mussten. Ich meine, ich würde mir "Oceans Will Rise" auch anhören, wenn die Single nicht gut wär. Dazu wirkt das Debüt einfach noch zu stark bei mir nach. Sicher. Aber ganz objektiv muss ich sagen, dass dieser Song wirklich schön ist und mir sehr gut gefällt. Den "Still In Love Song" mag ich witzigerweise am Wenigsten auf dem Debüt. Es könnte also wieder spannend um diese Band werden. Könnten wir damit nen Aufruf auf Nobono starten, sich bitte das Debüt ungehört zu kaufen? Ich und doughnut irren sich nicht! Für "Being Here" gibt's 8/10 von mir!
d: Das würde ich so unterstreichen. Und da hier gerade Stefanie Heinzmann penetrant übers ICQ-Fenster rennt würde ich sagen, dass wir zu einem Ende kommen für heute. Ich gebe jetzt mal (6/7 / 10), da das ganze schon vielevrsprechend ist, sich aber noch bessern Kann. Nettes Video übrigens!
r: Jawoll! Na super! Endlich wieder einen Diskurs! Ich hoffe, die zahlreichen, unzählbaren Leser wird das freuen!
d: Davon gehe ich aus, zumal wir das wieder super hinbekommen haben. Unterhaltend mit tollen Songs. Wir sind die besten!
r: Ja, Eigenlob stinkt zwar, aber wir halten einfach die Nase zu. Gut, genug des ganzen. Was steht denn bei dir heut noch so an? Ich geh heut noch zu nem Doppelkonzert von Wallis Bird und Get Well Soon und hoffe grade, das Wetter stabilisiert sich bis dahin.
d: Also ich gehe jetzt in die Badewanne und lese. Und dann werde ich heute Abend noch weinen und Schlafen gehen haha. Aber Get Well Soon werden bestimmt top! Da wünsche ich dir sehr viel Spaß!
r: Boah, wie Emo. Wie sollen wir denn jetzt ein heiteres Ende des Ganzen finden?
d: Happy Endings sind doch eh dumm
machen wirs wie PeterLicht: Offenes Ende!
d: So soll's sein. Das hier ist unsere Zeit. Doughtnut, ich und PeterLicht sagen "Tschüss"! Bis nächstes Mal!

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