Diskurs

Sonntag, 4. Mai 2008

Aus dem Abseits

Diese Band muss bekannt werden, sonst stimmt was nicht. The Boxer Rebellion hinterlassen einen tollen Eindruck in München.

Das diese Welt voller Ungerechtigkeit ist dürfte auch dem letzten Optimisten langsam klar geworden sein. Das kann man gern im großen Maßstab sehen, z.B. dass die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinanderdriftet oder auch gern im Kleinen, dass manche Menschen etwas bekommen, dass sie objektiv gar nicht verdient hätten. Ungerechtigkeit gibt es an allen Ecken und Enden. Natürlich auch permanent in der Musik. Da genießen beschissene Bands, wie Fallout Boy oder Nickelback ungeteilte Aufmerksamkeit und Erfolg, obwohl ihre oberflächliche, von Posen durchsetze Musik jegliches Gespür für Musikalität oder echte Emotion vermissen lässt. Und dann gibt es da Bands, wie The Boxer Rebellion aus London, die all das haben, was an Musik wichtig ist. Größe, Gefühl, auch gern mal Sperrigkeit… aber vor allem großartige Songs. Und genau diese Boxer Rebellion dümpeln seit gut 2 Jahren ohne einen Plattenvertrag rum, nachdem sie vom Majorlabel geworfen wurden, nachdem ihr Debüt „Exits“, welches großartig ist, nicht den gewünschten Erfolg brachte. Und nun haben sie ein komplettes 2. Album aufgenommen, können es aber nirgendwo releasen. Für Radiohead wär das kein Problem, aber hier haben wir ein Beispiel, wie es kleinen Bands in der aktuellen Musikwelt geht. Die stehen dann dumm da, trotz genialer Songs. Umso erfreulicher, dass diese Band sich letzte Woche auf einer kleinen Clubtour in Deutschland wieder die Ehre gab. Bereits im Herbst hatte man im Vorprogramm der Editors, guter Freunde der Band, viele Fans dazu gewinnen können. Diese Band lebt vom Live-Spielen (muss sie auch) und man merkt auch, sie leben für’s Live-Spielen spielen leben. Ihr hymnischer Mix, der Elemente aus lautem Post-Rock, klassischen Britpop, New Wave und knackigem Alternative Rock beinhaltet, entfaltet live eine Größe und Kraft, die einfach nicht in eine kleine, aber ansonsten sehr sympathische Location, wie das Münchner „59:1“ gehört. BoxerRebellionLiveDiese Band will mehr und kann vor allem viel mehr. Der Opener des Debüts, „Flight“, erschlägt einen bereits mit einer kraftvollen Wall-of-Sound, durch die sich immer wieder die sensible, aber kraftvolle Stimme von Frontmann Nathan Nicholson drängt. In den lauten Momenten verschwimmt der Sound von Boxer Rebellion einfach zu einem Brei, der einen entweder mitreißt oder verdutzt stehen lässt. Bei mir Ersteres. Und das schafft die Band noch viel mehr mit ihrer ruhigeren, melodiöseren Momenten. „We Have This Place Surrounded“ vom Debüt ist eine absolut mitreißende Hymne, auch das pumpende „Flashing Red Light Means Go“. Und besonders hervorzuheben ist einfach “Soviets”, welcher, sollte er noch ne Single werden, von mir uneingeschränkt zum Song des Jahres erklärt wird. Ein so wunderschönes Stück Musik habe ich schon lange nicht mehr gehört. Da kämpft man mit den Emotionen, besonders wenn einem die Band vorher das Stück persönlich widmet. Vermutlich hat meine Lobhudelei auf den Song beim Drummer vor der Show Wirkung gezeigt. Anyway. Ein genialer Song, und natürlich der schönste Moment. Auch der Rest des Abends bleibt eine wunderschöne Mischung aus Songs des Debüts und jede Menge angehender Perlen von Album Nr. 2, welches ich der Band am liebsten sofort von der Festplatte klauen würde. Nach 14 Songs ist Schluss und die Band scheint, wie mit dem Rest der kleinen Tour, recht zufrieden zu sein. Das Publikum spendet Applaus. Nicht sonderlich lang oder laut (waren ja auch nur 30, 40 Mann da, wenn ich das richtig gezählt hab), aber doch ehrlich. Und wenn auch nur eine Handvoll nach diesem Abend anfängt, die Band auch ins Herz zu schließen, wie ich das getan habe, dann haben sie ja ihr Ziel so halb erreicht. Denn dann kann das nächste Ziel, Plattenlabel, angegangen werden. Wenn sie das nicht finden oder in den nächsten Jahren nicht anfangen vor tausenden von Leuten zu spielen, dann stimmt wirklich was nicht mit dieser Welt. Erinnert euch also an meine Worte. Ich hab da ein gutes Gefühl bei den Jungs.

MySpace Seite

Download Album "Exits" gratis bei Last.FM

Setlist: 01 Flight 02 Evacuate 03 We Have This Place Surrounded 04 Flashing Red Light Means Go 05 Semi Automatic 06 Soviets 07 Never Knowing How Or Why 08 Spitting Fire 09 All You Do Is Talk 10 Lay Me Down 11 These Walls Are Thin 12 Silent Movie 13 Watermelon 14 Misplaced

Dienstag, 29. April 2008

Sechs Singles - 05/08

Hochaktuell und leicht hinterher. Unser Diskurs

#1 … The Presets “This Boy’s In Love” (VÖ: Schon draußen)
Album: “Apocalypso”

rhododendron: Schwulstes Lied seit Langem. Aber ich mag es, so viel sei schon mal gesagt
doughnut: Wenn dir das Lied noch nicht schwul genug ist, schau dir das Video an.
Ne, wir starten heute mit nem richtigen Kracher. Wenn man denkt, es geht nicht meeehr 80er Elektrop Pop, dann muss man sich mal diesen Song geben. Für mich ist das eine der besten Elektro-Nummern des Jahres. Wummender Beat, toller Gesang (wobei ich selbst etwas überrascht bin, dass ich den mag) und keine Ahnung? Das Ding fordert ja sofort zum Tanz auf. Ich kenne von den Presets nun auch nicht mehr als diese Nummer + All of my people, aber die überzeugen!
r: Aha, du zitierst mein Ranking. Da hab ich sowas auch schon geschrieben. Das ist schon ein ziemliches 80er-Brett. Und ich hab nie gesagt, dass ich 80er Pop nicht mag. Solange er nicht von Stock/Aitken/Waterman kommt oder ähnlich Konsorten. Aber diese Nummer ist schon sehr catchy. Poppiger als das brachiale, aber trotzdem tolle "My People". Ist es nicht witzig, dass solche Musik wieder "cool" ist? Siehe auch Hercules & Love Affair und Co. ... Finde ich verwunderlich. Ich setze mich seit Jahren dafür ein und nun das.
d: Vielleicht reifen nun deine Bemühungen als Botschafter von gutem Elektro-Pop. Ja, ich zitiere dich hier ganz bewusst, da ich dir einfach zustimme. Und was wären wir ohne Intertextualität. ^^ Du hast das schon gut zusammengefasst. Stimmt aber, im Gegensatz zu dieser Single kommt das "my People" wirdklich brachial daher, da fragt man sich doch, wie so der Rest des Album klingen mag. Vermutlich sollte man sich da mal mit auseinandersetzen. Was ich noch weiß ist, dass sie aus Australien kommen. Hatte ich nun auch nicht vermutet. Aber toll ist das Ding, von mir bekommt es (8/10)
r: Ja, dem kann ich mich quasi nur noch anschließen. Da gibt's nichts zu meckern. Ich befürchte, wir haben heut wenig kontroverses dabei. Na, mal sehen. Auch 8/10 bei mir. Wobei es noch nicht an meinen Lieblings 80s-Gay-Retro-Song von Hercules rankommt. 8/10
d: Den Hype um deren Platte ich wiederum gar nicht nachvollziehen kann. ich finde die Single wirklich grausam. vermutlich hätten wir die auch diskutieren sollen, dann hätten wir wenigstens etwas Stress hier gehabt.

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#2 … Scarlett Johansson “Falling Down” (VÖ: 05.05.08)
Album: “Anywhere I Lay My Head”

doughnut: Scarlett Johansson macht nun auch noch Musik. VOrweg muss man ja sagen,d ass die Frau in jeglicher Hinsicht der Perfektion nahe ist!
rhododendron: Eigentlich wollte ich diesen nervigen "3 Tage Wach"-Song von Lützenkirchen nehmen, aber grade hat mich dieser Song von Mrs. Johansson mal wieder so verzaubert. Wer braucht da noch Kirmestechno. Ja, jetzt wär der dumme Standard-Satz "Oh mein Gott, jetzt singt die auch noch!" angebracht. Aber es ist fast nicht zu glauben. Neben unglaublich gut schauspielern und unglaublich gut aussehen kann sie auch das! Kein Wunder. Mit Cover-Songs von Tom Waits in der Hinterhand, Leuten von den Yeah Yeah Yeahs oder Tv On The Radio an den Reglern und im Fall von "Falling Down" sogar mit David Bowie am Mikrofon. Ja, was soll man sagen. Intelligenter Pop ist hier angesagt. Sehr sphärisch. Und ich hab mich sofort in ihre dunkle, tiefe Stimme verliebt. Das fühlt sich sehr gut an.
d: Ich zietiere dich hier auch gerne, denn es ist schön, dass die Frau keinen Konsenspop macht. Sie möchte nicht ohne weiteres in die Charts. Das ist ihr hoch anzurechnen. Zu "Falling Down" kann man sagen, dass sich ihre Stimme wirklich perfekt an die Stimme Bowies anlehnt. Das harmoniert. Insgesamt ist das ein sehr sphärisches Stück, dass einen fast in Trance wiegt. Der eingänge Rhythmus tut sein übriges. Ich habe stimmlich wirklich etwas anderes erwartet, aber das macht die Sache so interessant und deutet auch darauf hin, dass Ms Johansson einen guten Musikgeschmack hat!
r: Ich find den Titeltrack des Albums, den ich auch schon kenne sogar noch ne Spur besser. Die Nummer ist ganz okay, aber mehr als 6/10 gibt es nicht. Der andere Song, "Anywhere I Lay My Head" würde mehr kriegen. Auf jeden Fall hat mich das wirklich zum Meinungsumschwung gebracht. Erst hat mich das nicht so richtig interessiert, aber jetzt bin ich gespannt auf's Album. Könnte ein Knaller sein.
d: Ist etwas, womit ich halt auch gar nicht gerechnethabe. Auf einmal macht sie Musik. Und da die Filme von ihr schön anzusehen sind, gebe ich ihr auf jeden Fall ne Chance um zu sehen, ob man sie auch gut anhören kann. Ich unterstreiche das mal so, denn ich kenne den Titelsong und ein paar andere auch schon, und gebe Zwecks Bowie-Beilage mal 7(10)
r: Ja, mit Bowie hat man immer nen Trumpf im Ärmel

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#3 … Neon Neon “I Lust You” (VÖ: 10.03.08)
Album: “Stainless Style”

doughnut: 1. Ich mag das Video mit der leuchtenden Qualle!
rhododendron: 2. Schon wieder homoerotischer 80er-Pop.
d: 3. Kann ich da etwas für? Das sind eben Ohrwürmer sondersgleichen!
r: 4. Hab ja gar nix gesagt.
d: Mir fehlt jetzt gerade popkulturelles Hintergrundwissen. Weißt du noch, wer an diesem Projekt beteiligt ist?
r: Ich hab keine Ahnung, aber die Single ist übrigens schon anderthalb Monate alt. Aber egal. Ich lass das heut mal durchgehen, weil du in Zeitnot bist.
d: Zitieren wir mal die Label-Seite: "Neon Neon, hinter diesem Namen steht Gruff Rhys von den Super Furry Animals und Boom Bip"
r: Ah, sagt mir beides vom Namen her halt was. Ja, Super Song. Sexy Song. Gibt's noch mehr zu sagen?
d: Hier haben wir es genau - und damit haben wir nen guten Einstieg. generell ist der Song als Duett angelegt und ich muss ganz ehrlich sagen, dass dies vermutlich das erste Duett seit Jahren ist, was mir wirklich gefällt und was - mal wieder - perfekt harmoniert. Das ganze ist Elektro Pop vom Feinsten, ziemlich kühl, aber auch ziemlich sexy!
r: Ja, aus meiner Sicht ist das bis jetzt einer der besten Songs des Jahres. Wirklich ein extremer Ohrwurm. Und ich mag dieses schlichte, unterkühlte. Das ist nicht "too much" wie bei (gut, jetzt kommen sie schon wieder) Hercules And Love Affair. Auch nicht so fitzlig, wie bei Hot Chip. Gradliniger. So sehr 80er ist das eigentlich gar nicht. Und irgendwie hat der Song trotz Sexieness etwas Trauriges.
d: So unterstreiche ich das, und weil der Song sicher hierzulande recht unbekannt ist, können wir trotz des Alters mal ein Auge zudrücken und ein paar Leute darauf aufmerksam machen. Von mir (9/10)
r: Ja, bitte alle anhören und dazu Liebe machen oder so ähnlich! Ich geb da auch gern 10/10
d: Hätte ich gar nicht von dir erwartet

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#4 … Morrissey “All You Need Is Me” (VÖ: 19.05.08)
Album: “Greatest Hits”

doughnut: Vermutlich werden wir uns hier nicht einig werden.
rhododendron: Ha! Ich liebe es, Morrissey zu diskutieren. Ein Ding der Unmöglichkeit. Ihn kritisieren? DEN Morrissey? Nie im Leben! Oder doch! Hmmm, na ja, aber was soll ich sagen. Viele werden bei "All You Need is Me" sagen: Ach Gott, er nun wieder. Wie immer. Und es stimmt auch. Diese Nummer ist typisch Moz, wenn gleich sie auch wieder etwas mehr rockt, als z.B. die andere Auskopplung "That's How People Grow Up". Und von ner 2. Single zu ner Best of darf man auch nicht viel erwarten. Da sind die neuen B-Seiten auf der Single vermutlich noch interessanter. Nein, aber objektiv gesehen ist "All You Need Is Me" mal wieder ein Song von Morrissey über Morrissey. Mit typisch spitzem, ironischen Text. Man mag ja kaum glauben, wie viel Songs der Mann über sich selber schreiben kann, oder? Nein, aber ich mag es wirklich. Es rockt ganz gut, allerdings hoffe ich dennoch das er sich auf dem Studioalbum im Herbst mehr einfallen lässt.
d: Wir haben ja hier auch "Grow up" diskutiert und haben den Song (berechtigterweise) natürlich richtig gelobt. Nach wie vor ist das in meinen Augen auch ein echt Hit und einer der besten Songs seit seinem fulminaten Comeback. Na ja, ich schließe mich hier dann aber doch deiner Frage an: was kann man nun von einer zweiten Best Of Single erwarten? Generell ist NOCH EINE Best Of natürlich auch uninteressant für den Hardcore Fan, aber doch ganz gut für die gewesen, die sich eben seit dem Comeback für ihn interessiert haben, denn darauf fokussiert sich das Album. Wie dem auch sei, ist diese Single mE. eine der Schwächeren von Morrissey. Sicher, es kracht ein wenig mehr, aber insgesamt fehlt mir da der zwingende Biss, der Funke, der mich da überzeugen mag. Insgesamt kommt das Ding erst gegen Ende, so ab Min 2.40 in Fahrt. Da weiß mir der Song zu gefallen, vorher wummert der nur vor sich hin, udn ich weiß nicht, ob ich da wirklich hinhören soll. Vielleicht ist das nun auch zu hart gesagt, der Song ist immer noch besser als (mir fallen keine Beispiele ein), aber gerade für Moz,d en man eben mit Moz misst, ist das eben nicht genug. Aber hey, sowas komtm vor!
r: Ja, aber dann finde ich, sollte man sowas auch nicht auf ne "Greatest Hits" packen. Die besteht bisher nur aus Top 20 Hits. Wehe, für den reichts nicht, dann is die Quote im Arsch. Ja, schwach ist der Song nicht, aber Moz hat durchaus schon bessere Songs gehabt. Das muss sogar ich zugeben. Dennoch ist ein schwächerer Morrissey Song immer noch besser, als alles was die Wombats je aufgenommen haben oder werden. Bei mir 7/10
d: Eben, du sagst es. Da hilft es auch nicht, wenn Peter Hook zu nem Wombats Kracher besoffen ein paar Basslines spielt. I'm not hooked und gebe (6/10)

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#5 … Death Cab For Cutie “I Will Possess Your Heart” (VÖ: 05.05.08)
Album: “Narrow Stairs”

rhododendron: Und schon wieder ein paar Wochen alt. Du ruinierst unseren Ruf! *g* Nein, aber das haben wir letztes Mal irgendwie sträflich vergessen. Ach nein, die Single kommt ja doch erst nächste Woche. Kommando zurück
doughnut: Wir machen heute mal eine Ausnahme. Oder wir sagen einfach, wir haben einen schwachen Single-Monat!
Oder so. na ja, so oder so, Death Cab sind zurück! Freuen wir uns da nicht alle?
r: Ich schon. Ja. Blöde Frage
d: Na ja, stimmt schon. Mit Death Cab verbindet der Autor wirklich schöne Momente. Unvergessen bleibt vor allem der Gig an der Rheinaue, auf der Wiese liegend mitten im Sommer! Und nun nach Plans die erste neue Single "I will possess your heart". Eigentlich ein ungewöhnliches Ding, denn es ist knapp zwölf Minuten lang, und dafür gibt es sogar auch ein Video (wenngleich auch einen Edit, da Radiotauglichkeit). Das wirklich sehr lange, fast achtminütige Intro, bestimmt von einem eigenwilligen Piano, gibt den Rhythmus an und was mir aufgefallen ist, parallel zu diesem Fast schon Urlaubsvideo erscheinend ist, dass ich den Song am liebsten im Zug höre. Irgendwie birgt der Song in sich ein Gefühl des Unterwegs-Seins, und das gefällt mir!
r: Also erstens verbreitest du hier falsche Fakten, weil der Song in der kompletten Länge "nur" Achteinhalb Minuten lang ist. Ich find das etwas zu lang. Aber der Edit (das Video gibt's jetzt auch kürzer, aber das bringts nicht) ist zur kurz. Da wäre ne Zwischenlösung gut gewesen. Aber er baut schon ne Stimmung auf. Und du hast recht. Ist ne Art Travelling-Song. Das wär mir auch ohne das Video so gegangen. ne atypische Single muss man sagen. Aber Death Cab sind lang genug dabei um sowas riskieren zu können
d: Danke für die Korrektur, wie komme ich nun auf 12? Hm, ja. Also das mit dem Travelling-Feeling ging mir eben auch schon vor dem Video so. Ich bin ja recht häufig unterwegs und da hört man sich eben die neuen Songs an, und das passt eben. Ansonsten wollen Death Cab ja auch wieder mehr in die Richtung des vorletzten Albums Transatlanticism gehen, da sie persönlich "Plan" rückblickend doch nicht ganz überzeugt hat - womit ich wiederum nicht einverstanden bin. Aber so oder so kann man gespannt sein! (8/10)
r: Vielleicht war ihnen "Plans" zu mainstream. Für mich wars das erste Death Cab Album. Na ja, an "Transatlanticism" werden sie schon zu knabbern haben. Ich find "Possess" ganz gut, aber die Wirkung eines "Soul Meets Body" hat es auf mich nicht wirklich. Das war ein Megahit. Ich geb mal verhaltene 7/10, auch weil ich mit der Länge noch Probleme habe. Auch hier Potential nach oben!
d: Und nun? Finale!
r:Aus aktuellem Anlass quasi. Oder brandaktuell besser gesagt

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#6 … Coldplay “Violet Hill” (VÖ: 29.04.08)
Album: “Viva La Vida Or Death And All His Friends”

doughnut: Ich möchte vorab dazu sagen, dass ich hier lediglich Eindrücke schildern kann, ansonsten ist das Ding zu frisch!
rhododendron: Ja, was will man dazu noch sagen? Wie ein Lauffeuer verbreitete sich Coldplay's kostenlos herunterladbare Single heute im Internet und durch die Musikpresse. Alle sind gespannt, wie sie denn nun klingen auf dem neuen 4. Album mit diesem seltsamen, extrem langem Namen. Und hier ist er nun, der erste Song. Im Prinzip können Coldplay nur scheitern, denn sie sind immer noch eine meiner Lieblingsbands, trotz des durchwachsenen "X&Y" und trotz der Tatsache, dass sie nun die größe Band der Welt sind. Aber "Violet Hill" überrascht auf angenehme Art und Weise. Kannst du das vielleicht näher definieren?
d: Also genau wie du besitze ich alle drei Coldplay Alben und die sollen laut eigener Aussage nun auch eine abgeschlossene Trilogie darstellen. Sicher, "X&Y" hatte seine Schwachstellen, aber es waren auch richtig gute Songs wie "The hardest part" oder "Talk" drauf. Mir machten zB. die texte an vielen Stellen Probleme. Mein erster Gedanke nach dem Hören von "Violet Hill" war halt, dass ich etwas anderes erwartet hätte, aber dann war meine nächste Frage, was genau ich denne rwartet habe. Sicher, Coldplay haben eine große Bürde zu tragen, gerade für dich als wirklichen "Fan" und auch ich war gespannt. Dieses sphärische Intro erinnert zu erst an Talk, dann setzt Chris Martins Stimme und ein rhythmus-vorgebendes Piano ein. Was man nicht erwartet: kurz darauf folgen für einen Moment krachende Gitarren. Einen wirklich offensichtlichen, hitversprechenden Refrain sucht man jedoch vergeblich. Der Song wirkt zwar im ersten Moment eingängig, ist aber voller Details, sodass man bestimmte Sounds auch erst nach mehrmaligem Hören wahrnimmt. Die Gitarren nehmen im Verlauf des Songs dann zu und insgesamt klingen Coldplay hier rau, und gerade das finde ich interessant. Und gut. Textzeilen wie "It was a cold and dark december..." und "if you love me, won't you let me knoe" tun ihr übriges.
r: Also da stellst du ne gute Frage. Was hat man denn erwartet? Ich dachte, es klingt noch größer, aber das ist andererseits vielleicht auch ne blöde Sache. Ich hätt auch ne Nummer mit etwas mehr up-tempo erwartet. Ist ja ziemlich ruhig. Ich kann diesen neuen Sound noch nicht wirklich festmachen, muss ich sagen. Ob ich ihn auf einem ganzen Album akzeptiere ist auch so ne Frage. "Violet Hill" finde ich aber schon deshalb gut, weil es sehr kompromisslos ist, indem Sinne das Coldplay jetzt keinen Radiopoprock machen. Seien wir ehrlich. Die Gefahr war nach "X&Y" und dem Erfolg der Patte groß. Ich kann es schwer einordnen, obwohl ich das Teil heut schon ein Dutzend mal gehört man.
d: geht mir genauso. Es wirkt schon so, wie ein klares Statement: Wir wollen keinen Befindlichkeitspop - und das gefällt mir auch und da habe ich Respekt. Wie das nun auf dem ganzen Album klingt, sei mal dahingestellt, das werden wir ja vermutlich auch noch früh genug erfahren. ich muss aber sagen, dass der Song mit Sicherheit zumindest Potential hat, noch zu wachsen. Mir gefallen zumindest jetzt einige Stellen ganz gut. Wie zB. die erste "Strophe", auch textlich, oder eben der Teil, wo die Gitarren mehr in den Vordergrund rücken. Wir werden das sicher noch öfter hören müssen...
r:
Ich hab's grad nochmal gehört. Also der stampfende, irgendwie marschierende Beat gefällt mir sehr gut. Doch, der hat Potential. Ich denke, da ist noch viel Platz nach oben qualitätsmäßig. Ein Video wirds zu "Violet Hill" ja auch geben. ist schon ne richtige Single. Eine ungewöhnliche auf jeden Fall. Coldplay schlagen wirklich ein neues Kapitel auf und da freue ich mich dank dieses Songs jetzt noch mehr drauf, weil ich diese Band nachwievor sehr liebe und die mir sehr wichtig war und irgendwie auch noch ist. Ich gebe "Violet Hill" somit optimistische 8/10 und freue mich schon auf den 13. Juni, auf den Release des Albums, bei dem ich überlege, es wirklich, wie "X&Y" am VÖ-Tag zu hören (gut das leakte damals auch erst 2 Tage vor VÖ).
d: Ich mache es kurz: Weil mir der Song an sich auch gefällt und weil er wirklich Potential hat und ich auch optimistisch bin, ebenfalls (8/10) - und nun muss ich dringend mal was essen gehen
d: Okay. Kurz und knapp. Unser Diskurs heute. Vielen Dank! Ich hoffe, ihr alle da draußen wisst das zu schätzen
d: Wer den Song noch nicht hat, kann den übrigens über Nobono gerne downloaden! Tell your friends!
r: And your parents! Guten Appetit!

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Freitag, 4. April 2008

Sechs Singles - 04 / 08

Krankheitsbedingt diesmal etwas später. Wir reden uns um Kopf und Kragen.

#1 … Black Kids “I’m Not Gonna Teach Your Boyfriend How To Dance With You” (VÖ: 07.04.08)
Album: “tba”

rhododendron: "The Words On The Streets and it's on the news... I'm Not Gonna teach him how to dance with you!!!" Das ist mal ne Ansage! Wieder einer dieser extrem langen Songtitel verpackt in diesen extrem schönen Indie-Poprock-Song. Dabei kommen die Black Kids meines Wissens sogar aus Amerika. Gut, aber mehr weiß ich von denen auch nicht. Außer, dass sie mit "Boyfriend" einen richtig, richtig großen Hit im Schlepptau haben. Einer dieser Nummern, der die so-called "Indie"-Discos dieses Planeten im Sturm erobern wird. Dazu ist der Refrain zu catchy, der Sound klingt sehr nach den frühen New Order oder Cure und das ist natürlich nie die schlechteste Referenz. Gott, ein Lied wie ein Jungbrunnen. Oder?
doughnut: Das erste Mal bin ich ja drauf gestoßen, als mir vor einiger Zeit das Kate Nash Cover von diesem Song zugespielt wurde. Bei ihr dachte ich schon: sehr netter Song, Original kennst du aber nun auch nicht. Das hat sich dann einige Wochen später geändert und was soll man sagen? Es ist doch schön, wenn Sängerinneren wie Kate Nash ihre Bekanntheit auch dafür nutzen, schöne Songs zu erkennen und kleine Bands zu fördern, denn wie du weiß ich quasi gar nichts über diese Band, nichtmals, woher sie stammen. Das sie nun aus den USA kommen sollen, mag man doch gar nicht vermuten, aber auch nicht aus dieser zeit, denn wie du schon sagst kann man als Referenzen relativ eindeutig New Order und The Cure nennen. VIelleicht mag das auch an der bescheidenen Qualität meines Files liegen, doch zuerst dachte ich auch, dass der Song schon einige Jahre auf dem Buckel hätte. Seltsam dann doch, dass er es bisher nicht weiter nach oben geschafft hat, denn nicht nur, dass er natürlich Hitpotential besitzt, er wirkt so leicht - selbstverständlich, macht einfach Spaß zuzuhören. In der Tat ein Glücksmoment für den Indiedancefloor, und würde ich überhaupt mehr auflegen, würde ich mich auch trauen das zu spielen. Es müssen ja nicht immer die Kaiser Chiefs sein. Davon ab gibts da auch schon einen schönen Remix, zu, gell?
r: Au ja. Die Twelves haben den Song geremixt, so dass selbst Justice neidisch werden würden. Ja, Kate Nash hat echt Geschmack, ein Grund mehr warum wir demnächst heiraten sollten. Ach, und das wird dann der Hochzeitstanz. Wie wär das denn?
d: Nun ja, ich würde mich generell mit soft.nerd als DJ anbieten udn wir würden das dann für dich spielen - wenn wir Kate nicht selbst heiraten, wer weiß. Wir drei könnten natürlich auch zu Herzblatt gehen, mal sehen, für wen sie sich entscheidet. Wir schweifenab und Monologe wollten wir ja auch etwas verhindern. Also ich find die Nummer super, bekommt souveräne (8/10) von mir.
r: Oh, das wär ne Super Show-Idee. Die sollten wir aber abseits des Diskurses mal vertiefen. Hmmm... Die Black Kids wären dann die Hochzeitskapelle und müssten dann alte Songs von New Order und den Pet Shop Boys spielen. Hihi. Das Teil ist ein Hit, da geb ich gern 9/10
d: Soll ich jetzt schon für Konfliktpotential sorgen oder soll der nächste Song noch der Huldigung dienen? Na ja, machen wir mal weiter mit

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#2 … The Last Shadow Puppets “The Age Of Understatement” (VÖ: 14.04.08)
Album: “The Age Of Understatement”

doughnut: Ja hallo! Wer sind die denn und vor allem, was ist das denn für ein absoluter Über-Song?
rhododendron: Heil dir! Oh, Übersingle! Heil!!!
d: Okay, also selbst für (gewohnte?) nobono Zustände dürfte das wohl eien absolute Ausnahme darstellen, oder? Ich meine, ich kann es kaum in Worte fassen wie gut das ist. Nun ja, ich versuche es mal...
So, ich habe mich etwas gesammelt. Also, die Shadow Puppets, das muss man natürlich vorweg sagen, sind das Nebenprojekt von Arctic Monkey Alex Turner und - dem Sänger des Rascals? Muss man die kennen? Ich weiß es nicht, jedenfalls sollte man sich wohl in Zukunft Zeit für diese Puppen hier nehmen, denn als ich das erste Mal die Lead-Single zum gleichnamigen Album hörte, war ich so von den Socken wie schon lange nicht mehr, es hat mich im wahrsten Sinne umgeworfen. Die Arcitc Monkeys sind gut klar, aber das hier ist einer der besten Songs ever! Der Song kann einfach alles. Hymnischer, epischer Sound, treibender Rhythmus, treibende Drums, Chöre und ein absolut atmosphärisches Video. Der eine mag sagen "Wieso? Die laufen durch Schnee?" Ich sage: "DAS ist DIE Coolness in Lied und Videoart". Sowas brauchen wir wirklich, wenn man im Gegensatz dazu vor allem Mal Chartsgedümpel wie die Kooks sieht. Nun ja, ich weiß grad nicht weiter, bitte huldige weiter...*trommelwirbel*
r: Und der Typ von Final Fantasy macht auch mit was die Geigen betrifft und am Schlagzeug finden wir James Ford, Überproduzenten und 50% von Simian Mobile Disco, der anscheinend einfach zu viel Freizeit hat, genau wir Herr Turner. Dazu gibt es nicht mehr viel zu sagen. Der Song ist eine Offenbarung. Als du mir den das erste Mal geschickt hast (mit Video) saß ich danach erstmal ne halbe Minute regungslos davor. Sicher, man kann auch übertreiben, aber mit seinem Hang zu großen Gesten, epischer Musikalität und diesen eindringlichen Bildern hat der Song schon etwas sehr, sehr einprägsames, was ihn aus dem Rest des Einheitsbrei's herausragen lässt. Keine Ahnung, wie das Album klingt, aber nach dieser Single heftet den Jungs leider die Marke "Heilsbringer des Britpop" an. Nützt nix, Freunde
d: Ja, James Ford hat da gute Arbeit geleistet, und Alex Turner hat vermutlich einfach nicht nur zu viel Zeit, sondern auch gerade zu überlaufendes kreatives Output. Wenn auch nur die Hälfte das Album mit der Nummer mithalten können, ziehe ich nicht nur einmal meinen Hut. Mir geht es so wie dir. Wir erstarren färmlich vor Respekt und zumindest von mir - ganz klar- und außer Frage die (10/10)"
r: Ja, was will man auch anderes geben außer 10/10. Jede Band, die jetzt kommt kann eigentlich nur verlieren. Hmmm, tut mir leid, Jungs…

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#3 … The Kooks “Always Where I Need To Be” (VÖ: 28.03.08)
Album: “Konk”

doughnut: Das muss ich mir erst mal noch einmal anhören.
rhododendron: Tu das. In der Zwischenzeit ein paar Worte dazu.
d: Bitte. Warum muss der Sänger eigentlich immer Shirts tragen, wo der V-Ausschnitt scheinbar um einiges verlängert wurde?
r: Gott, über die Kleidung der Band sag ich mal lieber gar nix. Gut, meine Meinung zum neuen Kooks Album dürfte bekannt sein, einfach mal in die "Plattenteller" Rubrik schauen und da nachlesen. Es ist schon verzwickt mit den Kooks. Ich hab ja versucht, die neue Platte zu mögen, einfach weil mir das Debüt so gefallen hat. Aber am Ende nützt das ja irgendwie nix, wenn das Material keine gute Qualität hat. "Always Where I Need" ist so eine typische "Wir-gehen-auf-Nummer-Sicher"-Single. So wie "Ruby" für die Kaiser Chiefs, mit dem Unterschied, dass das "Ruby-Ruby-Rubyyyyyy" der Chiefs 1000mal catchiger war als das "dü-de-dü-de-dü-düüü" der Kooks. Ich hab das Wort schon mal benutzt in der "Konk" Kritik benutzt... Belanglos. Nett und nicht schlecht, aber irgendwie belanglos. Köpft mich Liz jetzt?
d: Wenn sie dies Liz-t, vielleicht. Okay, genug der schlechten witze, meine Worte dazu. Ich erinnere mich an meine Worte: "Nach dem Debüt bin ich irgendwie gespannt auf die neue Platte". Die erste war in der Tat flott, frisch, schön für den Sommer. Als ich jetzt "Always" gehört habe, drehte sich mein Interesse in Desinteresse um. Ja, wir sind irgendwie anfällig für so Ohrwürmer, aber man muss auch einfach mal differenzieren, denn wie du zB. nun meintest, gibt es ein "Ruby" und ein "Always", und da verliert letzteres um einiges. Sorry, der Song ist schwach, belanglos und keine Ahnung was noch. Ich finde das einfach, hm, langweilig? Ja. Und das heißt, ich höre mir die Platte erst gar nicht an, denn ich vertraue zudem auch einfach auf deine Worte. Es gibt ja so Dinge, ohne die man leben kann, die man nicht unebdingt brauch, und dazu wird diese Platte wohl auch gehören. Konk - das wars sag ich mal. Puh, hoffentlich vertragen das die jungen hübschen Indiemädels, die den Sänger so süß finden.
r: Unabhängig davon, dass ich die Kooks selber so derbe unsympathisch und (unverdient) arrogant finde (ich hatte mal das "Vergnügen", denen auf'm MELT! 2006 über den Weg zu laufen)... Die Kooks Fans werden die Platte auch mögen. Aber es fehlt einfach irgendwie dieses berühmte "Etwas", welches den Pepp bringt. Überraschungen bzw. gute Songs. Ist beides eher Mangelware. Hör sie dir doch trotzdem an. Ich wollt sie dir nicht verderben.
d: Hast du auch nicht getan, aber nicht jeder hat das Gefühl für große Melodien. (3/10)
r: Haben sie vielleicht noch. Vielleicht gelingt ihnen ja auf Album #3 mal wieder was vom Schlage "Naive" oder "See The World". Bis dahin verbleibe ich mit soliden 5/10.

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#4 … Madsen “Verschwende Dich Nicht” (VÖ: 18.04.08)
Album: “Frieden Im Krieg”

rhododendron: "Ohhh nein, schon wieder Madsen...."
doughnut: Nachtbaden ist vorbei. Die erste Single wurde von uns ja nach anfänglicher Skepsis doch für sehr gut befunden, eben gerade auch, weil sie nicht so Madsen-esque und mal kompromisslos klang. Nun vertraut man auf altbewährtes. Madsen sind sozusagen mit einem Madsen typischen Titel wieder zurück, der zwar gut und als Single okay ist, aber nicht an frühere Singles wie "Vielleicht" oder "Goodbye Logik" anknüpfen kann. An sich aber einer der besten Songs auf dem neuen Album "Frieden im Krieg" und der ausklingende, schnellere Teil macht den Titel zudem schön flott. "Bleib bei den Dingen die du liebst" - Madsen eben.
r: Ja, was will man auch irgendwie gegen Madsen sagen? Die sind irgendwie einfach sympathisch, haben aber mitunter das selbe Problem, was die Kooks haben, nämlich musikalisch zu wenig zu bringen. Allerdings, und das rechne ich denen hoch an, gehen sie (noch) nicht die Radiopop-Schiene. "Nachtbaden" war herrlich wild und selbstironisch und gerade das mochte ich an der Nummer sehr, sehr gern. "Verschwende" ist, wie du bereits gesagt hast, wieder Standard. Es ist nicht wirklich schlecht, hat wieder die typische Madsen Energie. Siehst du, das ist es, dieses "Madsen eben".
d: Allerdings mag ich das schon gerne, muss ich ganz ehrlich sagen und es ist ja auch so, dass ich die Alben 1 + 2 für wirklich wichtige, gute Platten halte. Puh, jetzt wird bestimmt 4/5 der Musikexpress Redaktion mit nem Holzknüppel hinter mir herlaufen, aber Albert Koch wird sie alle zahmen, der findet schließlich, wie ich, auch Tocotronic gut. Und wie du ja schon sagtest: Ein wenig was tocotronischen hat der Titel ja vielleicht auch. Also der Titel, nicht der Song an sich. Wenigstens beim Video hat man sich dann doch mal etwas mehr Mühe gegeben und etwas mit Story und Konzert entworfen, was auch ganz witzig und ansehnlich ist. Ich finds okay und mag auch das dritte Album - und als Liveband schlagen sie eh die meisten, denn die Stimmung und Energie ist da wirklich der Wahnsinn. Solide (8/10)
r: Ja, also mit unter ist das vermutlich einfach das Problem bei mir, dieses "Typisch-Madsen"-Ding. Mit den untypischen Madsen-Singles wie "Nachtbaden" und "Der Moment" konnt ich ja bisher auch irgendwie immer mehr anfangen, aber das Ding ist bei mir auch irgendwo zwischen gut und böse. Also 5/10.

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#5 … Estelle feat. Kanye West “American Boy” (VÖ: 25.04.08)
Album: “Shine”

rhododendron: Um mal etwas musikalische Abwechslung zu bieten, gibt es jetzt mal R'n'B Pop
doughnut: Puh, schwierig.
r: Es kann ja nicht immer nur Buntes aus der Welt des Indie-Rock/Pop's geben. Ab und zu hat der Mainstream-Pop ja auch seine guten Momente. Besonders gut sind die meistens, wenn Kanye West irgendwas damit zu tun hat. So auch in diesem Fall, wo der England's R'n'B Sternchen Estelle unerstützt. Herausgekommen ist ein sehr grooviges Stück trockener, aber catchiger R'n'B-Pop, der, wen wundert es, gerade die aktuelle Nummer Eins der englischen Charts darstellt. Ich weiß nicht, wie's dir geht, aber ich erkenne einen guten Popsong, wenn ich ihn höre, egal in welchem Genre. Die Nummer ist wirklich sehr gut gemacht. Sicher, die Story über das britische Mädchen, welches sich vom US-Macker mit über den Ozean nehmen will ist nicht gerade unglaublich tiefsinnig. Aber das erwartet man vom Mainstream-Pop auch nich wirklich.
d: Ne, Titel, Story usw. sind nun auch wirklich nicht mein Fall, sonnte man dann aber vielleicht ignorieren, dann geht das auch direkt besser. generell hast du natürlich recht und selbiges würde ich für mich beanspruchen, auch, wenn dieses Genre wirklich nicht ganz meine Baustelle ist. Generell kommt in der Tat gutes dabei raus, wenn Kanye beteiligt ist, auch das letzte Album ist nicht schlecht, aber hier hätte ich es fast besser gefunden, hätte er sich stimmlich urück gehalten, denn Estelle hat zwar eine typische, aber wirklich nette Stimme. Der Song an sich ist gut, es ist halt schon sehr poppig, sommerlich und lädt vielleicht dazu ein, mit Freunden verdeckfrei über den Highway zu fahren. Letztes jahr hatte ich diesen gedanken, als ich einige Jamie T Songs hörte. Ich würde aber auch fast behaupten, dann man insbesondere im UK fast mit der #1 hätte rechnen können
r: Ja, wäre ein Szenario. Ich mag ihn, weil er irgendwie sehr smooth ist und nicht übertrieben oder aufgeblassen. Englischer R'n'B/ Hip Hop hat ja die Tendenz gerne mal innovativer und anspruchsvoller als die US-Kollegen zu sein. Auch in diesem Genre macht das Mutterland des Pop ne gute Figur... gut, bis auf Leona Lewis, sag ich mal. Aber bis jetzt ist das mein Mainstream-Pop-Lieblingssong des Jahres. Wobei ich fast zweifle, dass das Teil bei uns nen ähnlichen Erfolg haben wird. Vermutlich wenn, dann erst im Juli oder August.
d: Wie kannst du daran zweifeln? Für deutsche Verhältnisse ist das Ding vermutlich wieder zuu gut? Hm. Na ja, ich sag mal so, ich find das Ding okay, aber die Faszination wie du kann ich da jetzt (noch) nicht drin sehen. Vielleicht entwickelt sich das noch, god knows. Ich sage mal (6/10).
r: 8/10 an meiner Stelle. Die Nummer ist wirklich schick, vermutlich wird sie aber auch schnell nerven, wenn sie hier erst einmal überall zu hören ist. Wir werden sehen. Wir kommen da drauf nochmal zurück :D
d: So, letztes Stück meinerseits
r: Auch letztes Stück des Diskurses heute
d: Stelle ich auch soeben fest, nun, es ist ...

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#6 … MGMT “Time To Pretend” (VÖ: 03.03.08)
Album: “Oracular Spectacular”

rhododendron: Wir schließen also nochmal mit nem Knaller!
doughnut: Hierzulande, wo alles Jahre später kommt, die erste Single. MGMT sind zu allererst sehr konsequent und löschen alle youtube Cliops, die nicht von ihren Account kommen. Genauso konsequent haben sie aber auch mit dem Album "Oracular Spectacular" (was für ein Titel!) einen Ohrwurm nach dem anderen geschaffen. Zum ersten Mal wurden wir da ja schon durch "Kids" hellhörig, ein Ohrwurm sondersgleichen, aber diese Nummer hier ist halt ebenso catchig, schön elektronisch und was weiß ich. Das Ding ist ja schon beinahe eine Pophymne und nun ja, die ganze Platte löst bei mir persönlichen einen Zustand des absoluten Glücks aus - und das schafft nahezu keine!
r: Eine echte Hymne voller Euphorie, Selbstüberschätzung und guter Laune, dazu noch versehen mit dem absoluten "I Wanna Be Famos"-Text als Selbstbestätigung, und gewissem Eigenhumor... "Time To Pretend". Die Nummer ist echt herausragend und einer der schönsten Songs der letzten Zeit. Muss mir das Album allerdings nochmal geben, weil es noch nicht 100% bei mir gezündet hab. Auf jeden Fall muss man dem dynamischen Duo gutschreiben, dass sie sehr abwechslungsreich auf dem Debüt agieren. Von Hippie-Psychodelic-Pop, über alten 70er Kram, Funk bis hin zu Elektro ist da ne ganze Menge drauf enthalten.
d: Ja, nehmen wir zum Beispiel diese Zeilen:
"This is our decision to live fast and die young.
We've got the vision, now let's have some fun.
Yeah it's overwhelming, but what else can we do?
Get jobs in offices and wake up for the morning commute?"
r: Ja, mehr muss man dazu nicht sagen. Für Möchtegern-Indierockstars, wie uns ist das natürlich ne Ansage.
d: Nun ja, ich hatte vor kurzer Zeit mal das vergnügen mit einigen Demos und da klang das ganze noch wesentlich "solider" - dieses psychedelische, was der Band wirklich gefehlt hat, wenn man das nun so hört, daran ist sicherlich auch nicht der Flaming Lips Frontmann unschuldig, der sebst Hand anlegte um dem Duo mehr Popularität zu verschaffen. Gott sei Dank ist das nun geglückt, denn zur zeit klingt auch keine andere Band so wie MGMT
r: Ah, haben wir wieder was gelernt. Ja, etwas Abgedrehtheit hat noch niemandem geschadet. Vielleicht sollten die Kooks mal Wayne von den Lips engargieren.
d: Also ich kann das ganz nachvollziehen. Wollen wir nen Bürojob? Nein, wir wollen lieber time to pretend. Dafür gibts dann auch (9/10) - schlicht aus dem Grund, dass auf dem Album noch bessere Nummern sind. (Paradebeispiel und Anspieltipp "Of Moons, Birds & Monsters")
r: Absolut. Mein Ding. 9/10! Am besten jeden Morgen zum Aufstehen.
d: Ja, damit kann man auf jeden Fall in den Tag starten.
r: Ich glaub, wir waren heut zu hart zu den Kooks.
d: Nun ja, wir müssen auch mal etwas schärfer Kritik üben. Wir loben zu sehr. Von daher hatten wir diese Ausgabe den Prügelknaben "Konk". @ Liz, sei ihm nicht böse!
r: „Konk“ Ist auch so ein Prügelknaben-Name. Wen knöpfen wir uns nächsten Monat vor? Milburn haben sich ja aufgelöst.
d: Hm, gute Frage. Sollten wir aber so oder so nicht bekannt geben, da sonst eventuell einige Leser weniger die Seite besuchen, ist es wer populäres. Dabei gibts doch allen Grund mal wiederzukommen, denn die Tage gibt’s noch ’nen exklusiven Bericht meines Rifles-Gigs
r: Ja, schreib mal. Es interessiert uns alle, wie man so einen Gig zugedröhnt mit Schmerztabletten überleben kann. Hier kann Pete Doherty noch was lernen.
Ich mach mir erstmal was zu essen. Schönes Wochenende!
d: Auch, wenn ich drei tage halb-sterbend im Bett gelegen habe heißt das nicht, dass ich die Rifles verpassen kann. Du weißt es: Da konsumiere ich lieber! Ja, wir sehen uns gleich verewigt auf nobono. Tschö!

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Samstag, 23. Februar 2008

Sechs Singles - 03/08

Besser spät als nie. Ein neuer Diskurs!

#1 … Adam Green “Morning After Midnight” (VÖ: 03.03.08)
Album: “Sixes & Sevens”

doughnut: Adam Green ist zurück und Sarah Kuttner bekommt Schweißausbrüche.
rhododendron: Und mein bester Kumpel auch. Er vergöttert ihn. Anyway, der Fühling steht vor der Tür (zumindest vor meiner), das heißt wir können mal lockerleicht mit einer beschwingten Nummer in die heutige Talkrunde einsteigen. Adam Green is back und das ist auch sehr gut so. "Sixes and Sevens" heißt die neue (sehr, sehr gute) Platte und mit dieser Single gibt es einen weiteren dieser catchy Adam-Green-Pop-Songs, den man sich nicht wiedersetzen kann. Obendrein gibt's Adam als Transe im Clip. Unabhängig davon auch musikalisch etwas ausgereifter als sonst. Ich bin von dem neuen Album und der Single wirklich positiv überrascht.
d: Ein Bekannter von mir meinte nach erstem Hören, dass Adam Green auf der neuen Platte vielleicht stellenweise mehr nach Frank Sinatra als nach Adam Green selber klänge. Ob das so ist oder nicht, sei dahingestellt, allerdings steht fest, dass diese neue Nummer wirklich sehr locker, luftig-leichter Pop ist, den man sich gerne mal anhört und der unterhält. Unterhalten ist gut, denn Adam Green ist Entertainer und vermutlich einer der konstantesten den wir zur Zeit haben. Oderm einst du, Michael Jackson oder Robbie machen ihm in nächster Zeit Konkurrenz? Nein, diese knappen zwei Minuten Song sind Pop in Reinkulur und das, was wir von Adam Green erwarten, gute Unterhaltung.
r: Dabei sollten die Leute ihn auch mal nicht unbedingt als kauzigen Indie-Spinner der einen durch seine Kautzigkeit unterhält sehen, sondern als talentierten Musiker. Und das neue Album macht da auf jeden Fall einen guten Schritt nach vorn. Ich hab ihn ja auf seiner Akkustiktour gesehen und da hat er weniger rumgealbert und mehr gespielt. Hoffentlich erkennt die Welt das jetzt mal. Die Nummer ist grund solide... 7/10
d: Mir macht der Song in erster Linie gute Laune, besonders, wenn zum Ende hin der Frauenchor einsteigt und Green dann ein dreifaches "cha cha cha" von sich gibt, was mich schmunzeln lässt. Ich würde da zustimmen, ist eine solide Nummer, der ich nun (6/10) geben würde.

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#2 … The Aim Of Design Is To Define Space “Geboren Im Winter” (VÖ: 22.02.08)
Album: “Aimthusiasm”

rhododendron: Best Bandname ever???
doughnut: Unfassbar cooler Bandname in jedem Fall! Was mag man nicht vermuten? Es ist eine Band aus Deutschland, eine Band aus Berlin, wo unlängst die trendigen Bandshirts mit eben jenem Spruch betitelt mittlerweile sehr häufig zu sehen sind (Quelle: Intro) Und mit "Geboren im Winter" haben sie eine neue SIngle am Start. Wer zuvor schon etwas von Aim of Design gehört hat, wird wissen, dass ihre bisherigen Songs eher wenig zugänglich, sehr gitarrenlastig und textlich sehr fragmentarisch waren. Dieses hat sich nun geändert. Zwar sind die neuen Songs textlich anspruchsvoll geblieben und das ist auch gut so, doch die Musik ist wesentlich zugänglicher und elektronischer geworden, die Band hat sich für dieses Album mit dem euphorischen Titel "aimthusiasm" mehr Richtung Synthie-Pop orientiert, was ihr gut steht. "Geboren im Winter" ist ein klassischer Indie Hit mit toller, catchiger Melodie und einem Ohrwurmrefrain. Was sagst du - coole Musik aus Deutschland?
r: Ja, doch... relativ coole Musik aus Deutschland. Pop halt der klassischen Art. Da jingle-jangled die Johnny Marr Gitarre im Hintergrund, während er Beat wummert und die Keyboardflächen gepflegt werden. Die gute Seite des 80er Pops. Was ich nicht raffe. So ein cooler Bandname und dann singen die auf Deutsch? Kam überraschent. Ein Shirt kauf ich mir trotzdem nicht.
d: Wobei die wirklich sehr schick sind, wie ich finde. Und schicke Bandshirts haben ja auch nicht die Häufigkeit gepachtet. Wenn man denn Zeit hat, sollte man sich auch das Video anschauen, in dem die Band mit BMX-Rädern quasi durch Berlin radelt und dabei von einigen vielen in der gleichen Art begleitet wird. Eine nette und sehenswerte Idee. "Wo sind die Zeit, wo sind die Stunden?" - also ich finde das sehr gut, einer meiner Lieblingssongs zur Zeit, auch, wenn es davon einige gibt, womit ich so frühd es Jahres nicht gerechnet habe. Also, auch wenn ein Bandmitglied von Tokio Hotel ein Aim of Design Shirt trägt, wie wir gerade feststellen mussten, bekommt die Nummer (8/10). "Wo ist die Zeit" sollte das im Übrigen heißen.
r: Ich finds auch anständig für Deutschland. Leider wird es wie immer laufen und niemand kriegt das mit bzw. versteht es niemand, weil die Mehrheit halt lieber Ärzte und Beatsteaks hört... oder so. Schade. Tut mir dann leid für die guten deutschen Bands wie Slut oder eben Aim Of Design. Ich geb auch 8/10
d: Nun, wenn es denn durch uns auch nur zwei Leute mehr mitbekommen, ist das schon gut.
r: Vermutlich... hauptsache die Leute hören nicht Jennifer Rostock oder so'n Kack.
d: Wer Jenniger Rostock hört, gehört nach Wladiwostok verbannt!
r: Mindestens. Ich mach dann mal weiter

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#3 … Editors “Push Your Head Towards The Air” (VÖ: 03.03.08)
Album: “An End Has A Start”

rhododendron: So, Traditionen soll man ja bekanntermaßen pfelegen. Und da wir im letzten Jahr ja jede Single der genialen Editors besprochen haben und dieses Album sehr gut und für mein Leben sehr wichtig war, schließt sich nun der Kreis mit der (höchstwahrscheinlich) finalen Single "Push Your Head Towards The Air". Doch... halt! Konfliktpotential. Ist sie doch eigentlich einer der wenigen schwachen Momente auf dem Album. Kommt nun keine Heiligenpreisung? Doooch... denn kein Song hat auf dem Album solang bei mir gebraucht, wie dieser. Und irgendwie hat's doch gezündet. Kann auch daran liegen, dass ich die im Zuge der Single VÖ öfters gehört habe. Aber der Song ist echt gut, aber natürlich ein Streitfall, da es nicht der "klassische "Editors Sound ist. Böse Zungen sprechen von der snow-patrolisierung der Band. Du auch?
doughnut: Nein, ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Ich meine, es ist klar. Mir war zwar nicht bewusst, dass wir wirklich jede Editors Single besprochen haben, aber verstehen kann ich es, denn auch bei unseren Charts hat das Album gut abgeschnitte und insbesondere für mich war es ja das Album des Jahres. Und ja, der Song war eben derjenige, der öfter mal geskippt wurde. Das gibt es auf dem Album eigentlich nicht udn wenn, dann doch ganz selten, aber irgendwie wurde zumindest ich nicht damit warm. Und nun ist dieser Song eine Single. Mir war zwar klar, dass ein ruhiges Lied folgen würde, aber ich habe immer mit "The weight of the world" gerechnet. Ich denke, wir hatten da beide unsere Zweifel. Aber wie das nun mal so ist, hört man sich den Song dann wirklich im Zuge der Veröffentlichung öfter an und ja, der Song braucht einige Zeit, kann sich aber doch entfalten und zu seiner traurig-schönen, herzergreifenden Ballade werden. Vermutlich wussten das bisher nur die Editors und wollten uns mit dieser Single schlicht darauf aufmerksam machen. Mittlerweile gefällt also auch mir der Song recht gut, und das "mhmmmm mhmmmm mhmmmm" gegen Ende hat sogar Potential, mich in den Schlaf zu singen.
r: Ja, allerdings fehlen die coolen Stellen im Radio Edit oder im Video. Ich finds cool, wenn ein Song nach ner Weile erst so ein Potential bei manchen (in dem Fall: bei uns) weckt. Ich mag diese offensichtliche Größe, besonders wenn die Drums einsetzen und im Hintegrund Jacknife Lee dieses riesige Klanggerüst hinzaubert. Und ich find das absolut keine Schande. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Nummer. Da wir ja dieses Jahr beide noch die Chance haben die Editors zu sehen... mehrmals... bin ich gespannt, wie sich die Nummer live entfalten wird.
d: Wobei man anmerken muss, dass der Clip ein sehr stilsicheres Ding ist. Sehr kunstvoll und ästhetisch. Können insbesondere wir uns drüber freuen, immerhin kein simpler Liveclip. Stimmt, die Nummer werden sie ja dann sicherlich spielen und wir werden sie mindestens einmal sehen. Vermutlich wird es dann hier den ultimativen Vergleich geben. Ich freue mich jedenfalls drauf und gebe auch hier (8/10).
r: Na ich geb nur 7/10... einfach im Vergleich zum Rest des Albums. Bin mal gespannt, wie lange Deutschland noch braucht, um zu erkennen, dass diese Band Weltruhm verdient hat. Na ja, ehrlich gesagt kann ich da auch noch warten. Um so eher haben wir die Freude in Clubs um die 1000 Mann...
d: Ich wünsche es ihnen auch, denn sie haben es sehr verdient, aber du weißt ja, ein zweischneidiges Schwert udn somit genießen wir eben diese intime Clubatmosphäre. Weiter gehts mit . . .

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#4 … Cut Copy “Lights And Music” (VÖ: 03.03.08)
Album: “In Ghost Colours”

doughnut: So, ich glaube, die kennt niemand. Cut Copy ist eine band aus, achtung, Australien. gegründet vom Sänger aus Langeweile, und weil er als Mediengestalter und DJ noch nicht ausgelastet genug war. Mittlerweile gibt es vom kommenden Album "In Ghost Colours" drei Songs zu hören, unter anderem diese aktuelle Single. Und was soll man sagen? Das ist Disco-Musik vom Feinsten! Ich denke einfach, dass das zur Zeit meine New Order Ersatz Musik ist. Denn du hast hier, wie bei NO alles, was das Herz begehrt. Einen coolen Disco-Beat, Gitarren, einen absolut genialen Refrain und den Bass, wie wir in alle lieben. Und das nicht nur hier, sondern in allen der bisher drei bekannten Songs. Die Musik macht extrem gute Lauen und lädt einfach super zum Tanzen ein, das Video ist ebenfalls schick und man freut sich sehr aufs Album.
rhododendron: Ja, ich glaube, Bernard Summer wird die demnächst auch zwecks dreisten Kopierens verklagen. Also, mehr New Order bzw. mehr 80er als in Cut Copy geht nicht. Ich find allein schon ihre MySpace-Seite lustig, deren Genre-Bezeichnung einen sofort mit einem feinen Pop/Pop/Pop begrüßt. Und mehr muss man da auch nicht sagen. Es ist schillernde Disco-Pop-Musik mit Gitarren. Irgendwo zwischen New Wave und eben allem, wofür wir die 80er lieben. Also die guten 80er. Nicht die bösen... Was soll man machen? Scheiß Geschmack! Wir sind nicht Rock, wir sind Pop. Also haben wir doch ner Pop/Pop/Pop - Band nix entgegenzuwirken. Die haben da auch ziemliche Hits. Vor 20 Jahren wären das die neuen Duran Duran gewesen... oder so. Am I right?
d: Definitiv. Und du sagst es: eben die guten 80er. Wenn, dann wird vermutlich der Trunkenbold Peter Hook sie verklagen, nachdem er mit den Wombats einen Trinken war und Bernard Sumner wird drüber lachen aber ja, die Entleihungen sind halt nicht zu überhören. Über die drei Songs bin ich auch zum Debüt der Jungs gekommen, was auch noch ziemlich anders klang, zwar nicht unbedingtm usikalisch, aber doch wesentlich ruhiger udn chilliger, mE. eher für die Zeit nach dem Club, die jetzigen Songs sind eben für den Club gemacht, und diese Entwicklung ist einfach sehr gut gelungen. Ich gebe hier also motivierte (10/10), weil man es kaum besser machen kann.
r: Ich prophezeie, dass das Album, wenn es die Erwartungen hält, dein Album des Jahres wird... da werden es die Rifles selbst schwer haben. Denn die haben keine Synthies ... Toller Popsong ist das, macht Lust auf mehr... 8/10
d: Die Rifles sind auch nicht Pop / Pop / Pop - wenngleich man ihnen mindestens ein Pop in das MySpace Profil pappen kann - es bleibt spannend, warten wirs ab.
r: Jo, kommen wir zu etwas, was man teils auch als Pop bezeichnen kann, sollte man den "Guten Pop" meinen...

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#5 … Elbow “Grounds For Divorce” (VÖ: 10.03.08)
Album: “The Seldom Seen Kid”

Elbowrhododendron: Ach, es tut so gut. Eine meiner liebsten Bands der letzten Jahren ist wieder da. Dabei sind Elbow wirklich eine der unterbewertesten Bands ever. Die haben große Erfolge verdient. Mit "The Seldom Seen Kid" erscheint nun das 4. und vermutlich letzte Album der Band. Die wollen sich zwar nicht auflösen, aber in Zeiten moderner, digitaler Musik wohl irgendwelche anderen VÖ-Mechanismen planen. Das ist sooo schade! Denn ich finde nicht, dass das klassische Medium "Album" schon tot ist. Schon gar nicht, wenn man es wie diese Band versteht so stimmungsvolle, grandiose Musik zu machen. "Grounds For Divorce" hat alles, was man an Elbow lieben sollte. Dieses leicht schrullige, etwas trunkene, raue und gefühlvolle + noch mehr Soul. Diese Nummer ist Britpop-Soul. Ich bin wie immer schwer begeistert von diesem ganz eigenen Klang, den diese Band hat. Dich hab ich damit leider noch nie wirklich überzeugen können oder?
doughnut: Ich glaube einfach, dass ich hier jetzt differenzieren muss. Es gibt einmal die blöden Songs, die man warum auch immer trotzdem mag, so wie dir es zZ. mit einem gewissen Herrn Kingston ergeht. Dann gibt es einfach die Musik, mit der man gar nichts anfangen kann und sie auch nicht hören mag, sie vllt auch nicht wirklich gut ist und eben so etwas wie Elbow, wo mir teilweise bzw. stellenweise vllt sogar das musikalische gefalln, aber eben diese schrullige, trunkene, rauhe, vor allem beim Gesang, recht wenig geben kann, weshalb mich das einfach nicht überzeugt. Ich mag nicht sagen, dass das hierschlecht ist, vermutlich ist es das nicht, es hat auch einen netten Rhythmus, das muss ich schon sagen,aber es ist in meinen Ohren jetzt nichts, was mich fesseln kann.
r: Ja, vermutlich ist es so ein Geschmacksding. Ich mag das leicht schräge und ich LIEBE die Stimme von Guy Garvey. Aus meiner Sicht hat er eine der schönsten Stimmen im Musikbusiness. Aber bei dir steht und fällt viel mit der Stimme oder? Die Band gibt es seit Anfang der 90er, mindestens so lang wie Oasis und Co. und leider haben sie nie diese Aufmerksamkeit bekommen, allerdings sind sie ein weiteres Beispiel dafür, dass nur gute Musik aus Manchester kommen kann. Ihre Atmosphäre ist einzigartig und ich kann sie nur jedem empfehlen. Gott, hoffentlich kann ich die dieses Jahr nochmal live sehen.
d: Die Stimme ist schon ausschlaggebend, ja. Und du wirst ja lachen, der Beweis, dass sich so etwas auch drehen kann, ist eben Tom Smith. Mit dem Debüt mochte mir das auch nicht so recht zusagen, mittlerweile mag ich sie bekanntlich sehr gern. Und das ich so eine Stimme wie vom Get Well Soon Sänger mögen kann, war mir selbst eine Überraschung - also ist nicht alle Hoffnung verloren. Ich sage aber, es gibt wesentlich größeren Mist zur Zeit, und das hier ist kein Mist, einfach nur nicht mein Ding, daher (5/10)
r: Ja, wenn du damit leben kannst. Ph! Ich gebe da logisch 10/10, nicht nur weil diese Band toll ist, sondern weil das auch ein Riesenhit ist, den man nicht wirklich als solchen erkennt.
d: Es folgt, der zweite Reibungspunkt . . .

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#6 … We Are Scientists “After Hours” (VÖ: 03.03.08)
Album: “Brain Thrust Mastery”

rhododendron: Etwas aus der Rubrik... "Was machen eigentlich diese Standard-Indie-Hype-Bands, wenn der Hype vorbei ist"
doughnut: Wenn man von denen eines sagen kann, dann, dass sie sicherlich keine Wissenschafler, sondern viel mehr Clowns sind. Und na ja, die unterhalten einfach. ich meine, man braucht ja nicht groß drumherum zu reden, keine musikalische Neuerfindung, nicht das große Ding von morgen, allerdings liegt hier genau die Stärke. Die drei, mittlerweile zwei Jungs wissen sehr groß zu unterhalten, ob das auf ihrer eigenen HP ist, auf den Konzerten, oder mit Albentiteln und den Texten. Das erste Album wich insofern von der Masse ab, als dass es etwas rauher und bestenfalls kompromissloser war als der Rest der Masse und ja, da waren feine Hits für die Indiedisko dabei, nicht zu sprechen vonden Clips, die einfach pure Unterhaltung darstellen. Mit der aktuellen Single schlagen WAS eher ruhigere Töne an, die Single ist ziemlich zugänglich und geradlinig, allerdings auch nicht so stark wie die stärkeren Momente auf dem Debüt Album
r: Also ich fand das Debüt teils schwach, teils belanglos. Irgendwie austauschbar und außer "Nobody Move" und "Great Escape" gab's keine Songs, die da jetzt bei mir hängen blieben. Vielleicht war's auch das Überangebot damals. Live haben die mich auch nicht begeistert. Es ist irgendwie so gewöhnlich. Da retten auch die lustigen texte oder der lustige Look der Band nichts. Ich weiß nicht... wenn ich 3,4 Bands hab, die den gleichen Sound machen und den besser machen, warum sollte ich die hören? Seltsamerweise find ich "After Hours" ganz okay. Vermutlich weil sie mal was anderes versuchen. Lustiger Song, lustiger Text, lustig, lustig, lustig. Bei mir zieht's irgendwie. Vermutlich muss ich dazu in ner besseren Gemütslage sein
d: Musik für die Indiedisko eben, wie gesagt, keine Neuerfindung und oftmals hat man ja eh den Eidnruck, als wäre das für sie selbst eher ein Comedy projekt. Es ist dann nur eine Stärke und sympathisch, sich selbst nciht so wichtig zu nehmen - und bei den Konzerten gehts ab. (7/10)
r: Ja, aber ich geh bei den Konzerten nicht ab. Es bleibt dabei... Zum einen Ohr rein, kurz im Kopf und dann auf der anderen Seite wieder raus ... 4/10
d: Miesepeter!
r: Im Ernst... was machen all dieses Indie-Hype-Bands 05/06 denn so? Einige, wie die Dead 60s waren ja so clever, sich aufzulösen... The Bravery sollten es z.B. in Erwägung ziehen...
d: Na ja, einfach Sache, die basteln alle an ihrem zweiten oder dritten Album.
r: Ich hab ja damals schon gesagt, dass es nur einige wenige schaffen werden, konstant im Geschäft zu bleiben.
d: Ich wäre zu allererst dafür, dass sich die Killers auflösen.
r: Nein, dazu sind die zu erfolgreich
d: Na ja, das ist klar. Nach dem Hype ist vor dem Hype.
Mal sehen, ob die Klaxons ihren eigenen überleben. Aber clever wie sie sind, erschaffen sie mit dem zweiten Album einfach einen neuen.
r: Hype hin oder her. Wenn man musikalisch was drauf hat, dann schafft man das auch. Hmmm, keine Ahnung. Ich glaube, ich mache hier nen leicht negativen Eindruck. Ich glaub, ich schütt mir jetzt nen Whiskey ein und hör etwas Elbow. Wie altmodisch kling ich eigentlich wenn ich sage: "DAS ist noch Musik"?
d: Du klingst alt und miesepetrig.
r: Ach, du oller New-Rave-Indie-Jungspund. Komm du mal in mein Alter, Bursche!
d: Also wenn wir doch beide gegen eines sind, dann gegen die Schubladisierung - also kategorisiere mich nicht.
r: Ja, ich wollt dich doch nur necken, Kleiner.
d: Ich gehe jetzt Birnen essen, genieße den Whiskey
r: Das ist das schwulste, was du in der ganzen Diskussion gesagt hast! ;-) Also, das mit den Birnen.
d: Nobono braucht mehr Sex
r: Vermutlich. Ich sag mal was Männliches... Äh, ich geh jetzt rohes Fleisch essen, Bier trinken und Metal hören. Bis nächstes Mal!
d: Ich bin beeindruckt. So männlich! Bis im März!

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Dienstag, 15. Januar 2008

Sechs Singles - 01/08

Happy New Yeeeah!

#1 … British Sea Power “Waving Flags” (VÖ: 07.01.08)
Album: “Do You Like Rock Music?”

doughnut: Na, fangen wir im neuen Jahr direkt wieder so an, dass wir uns einig sind.
rhododendron: Genau, wir beginnen das neue Jahr mit einem Paukenschlag, bzw. mit wehenden Fahnen. Und somit gleich mit dem ersten, überraschenden Hit des Jahres! Dieser Song ist groß! Das merkt man sofort, aber er wird noch besser, je öfter man ihn hört. Es ist eine dieser großen Britpop-Hymnen, die uns British Sea Power hier abliefern. Über alles erhaben, mit Pauken, Trompeten und ich glaube sogar Chor-Ansätzen. Ich liebe Größe in Popmusik! Simpel ist langweilig! Dem kann ich mich nicht entziehen. Kann die Faszination aber schwer beschreiben. Wie würdest du das machen, Alter?
d: Aus laut.fm Podcasts kann man noch etwas lernen, das sei als erstes gesagt. Auch, wenn alle ihre Stimmen unerträglich sind, so stellen sie doch ganz gute Inhalte vor, zum Beispiel die neue Platte von British Sea Power, zugegeben eine Band, die bisher komplett an mir vorbeigegangen ist. Doch als in diesem Podcast die erste Single vorgestellt wurde, habe ich mich direkt zu Hause gefühlt. Das ist ziemlich episch, in der Tat mit Pauken und Trompeten inkl. Chören alles drinn, was der Arcade Fire Fan so zum Leben braucht - dabei bin ich gar keiner, doch dieser Referenz kann sich die Band nur schwer entziehen. Und doch klingt das irgendwie angenehmer für mich, es ist eben eine ziemliche Hymne und zwar eine, die dich wirklich mitnimmt, wo du denkst: genau das wollte ich jetzt hören. Da wir ja auch schon das Album gehört haben, kann man noch dazu sagen, dass es hält, was diese Single verspricht. Sehr, sehr epischer Sound mit einigen Referenzen, aber doch eigenständig und damit anders als das, was man so jede Woche von der Insel auf die Ohren bekommt. Erstes überraschendes Ding des Jahres, und zwar ein ziemlich gutes!
r: Ja, die englischen Musikkritiker loben British Sea Power ja sowieso als das beste was die Insel grad (mal wieder) zu bieten hat. Hmmm, ich glaub jeglichen weiteren Kommentar kann man sich sparen. Momentan mein Hit des Jahres. Da kommen sicher noch paar, aber der wird auch in 12 Monaten noch mit vorn mitmischen. An alle die diesen Blog hier lesen (gebt euch zu erkennen. Wir wissen, ihr seit da draußen)... HÖRT EUCH DIESEN SONG AN. Danke. 10/10
d: Ich denke auch, dass das Ding in deie Jahresabrechnung mit einbezogen wird. Wie du schon sagtest, auch auf Festivals wird das sicherlich ein Reißer sein! Ich denke, ich kann mich hier mal getrost anschließen und vergebe ebenfalls (10/10).
Kommen wir zum nächsten Hit...wer hätte das erwartet? So früh zu Beginn des Jahres, die Rede ist von...

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#2 … Slut “If I Had A Heart” (VÖ: 25.01.08)
Album: “Still No. 1”

rhododendron: Achtung! Gute Musik aus DIESEM Land!
doughnut: Oder dachtest du, jetzt kommt die neue Tocotronic Single ins Spiel?
r: Nein, aber das schwarmt mir noch.
d: Nun, Slut ist in der Tat eine sehr wandlungsfähige Band auf heimischen Gefilden, aus Bayern um genau zu sein. So unsympathisch der Fußball aus dieser Region doch ist, umso sympathischer sind manchmal die Musiker. Slut, vor zwei Jahren noch mit der (überaus erfolgreichen) Vertonung der Dreigroschenoper beschäftigt, haben sich mal wieder neu definiert und den Minimalismus des letzten regulären Studioalbums über Bord geworfen, was ihnen, auch wenn es ein Streitpunkt unter den Fans ist, sehr gut steht. Man wird wissen wovon ich rede, wenn man schonmal "Wednesday", den ersten Song von "StillNo1" angehört hat. Ein Song, der so ziemlich das Gegenteil von "If I had a heart" darstellt. Sehr ruhig, harmonisch und weitestgehend ohne Gitarren,d afür mit allerhand Choransätzen, Glöckchen usw. "If I had a heart" spart zwar nicht mit Melancholie, aber es ist ein kraftvoller, druckvoller Song, der einfach Spaß macht. Sehr eingängig und gerade deswegen sehr hitverdächig wieradiotauglich. Leider ist es dennoch so, dass den Song nicht wirklich viele wahrnehmen werden, hört ihr ihn nicht nach dieser Vorstellung an, denn Slut haben es verdient. Wie siehst du es?
r: Ja, wie immer, wenn aller gefühlten 10 Jahre mal ein guter, international tauglicher Song aus Deutschland kommt... keiner weiß es zu schätzen. Frag mal Blackmail. Es ist schon echt draurig, dass der Musikstandort Deutschland für solche Bands keine Chance sieht, was aber wohl in allererster Linie an den Deutschen liegt, deren Musikgeschmack im Allgemeinen ja doch eher Mist ist. Aber dieser Song ist einfach nur schön. Wunderschöne Melodie, und all das was du schon gesagt hast. Hab mich bisher auch zu wenig mit Slut beschäftigt, aber ein paar nette Songs hatten die ja schon. Das spielt schon auf nem sehr hohen Niveau, diese Nummer, muss ich sagen
d: Das, was ich bereits von der neuen Slut "StillNo1" gehört habe, hat mich dann auch doch schon beeindruckt. Vielleicht sollte man ihnen gerade jetzt einfach mal eine Chance geben, ein zweites mal werden sie sicher nicht beim Bundesvision Songcontest auftreten. Also, es liegt an euch, ob ihr diese gute Musik entdecken werdet. "If I had a heart" bekommt derweil (9/10).
r: Von mir gibt's immerhin noch ne solide 7/10. Gut, und ich geh aber aus Bayern wieder mal nach England. Of course
d: Dem einzig wahren Land guter Popmusik.

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#3 … Hot Chip “Ready For The Floor” (VÖ: 28.01.07)
Album: “Made In The Dark”

rhododendron: Und schon der nächste potentielle Hits. Der Diskurs steht heut unter dem Motto "Offensichtliche Hits"
doughnut: Hot Chip ist auch so ein Hype-Gedöns, was ich 2006 (oder 2007?) total ignoriert habe. Das meine ich gar nicht abwertend, aber ich habe es einfach an mir vorbeigehen lassen.
r: Ging mir anfangs auch so. Hot Chip habe ich mittlerweile sehr ins Herz geschlossen obwohl das angesichts ihres verdrehten Elektropop-Mixes echt nich so leicht ist. Die absolute Definition von Indietronic-Nerd Musik. Und ich brauchte erst diesen Wahnsinnsauftritt beim MELT! letztes Jahr um zu raffen, dass die rocken. Und nun steht uns ein neues Album ins Haus. Die Musik ist die gleiche. Ein Einfluss aller möglichen Musikstile fließt da mit rein. Die Symbiose ist dann halt leicht schräg, hat aber ihren Reiz. Besonders "Ready For The Floor", dieser aufdringliche Hit, in dem uns Sänger Alexis quasi permanent andeudet, dass er bereit zum Tanzen ist. Und ich bin es auch. Bei dem Beat und der catchy Melodie bleibt kein Bein unbewegt. Ich stell mal ne gewagte These auf: So muss Popmusik 2008 klingen!
d: Nun, ich habe mich ja nun auch mit der Single ein wenig beschäftigt. Ich denke zu allererst, dass das Video sehr sehr gelungen ist, sehr farbenfroh, verrückt und experimentell, die Musik an sich auch. Immerhin 120.000 Aufruge bei youtube und 181 Kommentare - was heißt das? Unbedingt anschauen! Bei Hot Chip ist das schöne, dass wir hier keine 0815 Elektro Mucke am Start haben, sondern einen Melting Pop verschiedenster Stile, wie du es eben auch schon gesagt hat. Nicht wirklich vorausschauend, sehr verrückt, und doch ist dieser Song ein sehr großer Ohrwurm, der in der Tat zum Tanzen auffordert. Ich weiß zwar nicht, ob ich deine These so unterstreichen kann, aber es ist auf jeden Fall mal erfrischend. habe das Album noch nicht gehört, aber nach der Single spiele ich auf jeden Fall mit dem Gedanken...
r: Man sollte sich in dem Zusammenhang auch mal die Titelstory in der letzten SPEX durchlesen (keine Ahnung, ob die noch aktuell ist). Da wird viel über die Funktionsweise der Band geredet und deren Philosophie und das finde ich schon ziemlich interessant, muss ich sagen. Selten, dass mich so ein Artikel mal überzeugt.
d: Die Spex ist noch aktuell ja, genauso aktuell wie die Single, die von mir (6/10) bekommt.
r: Da geh ich höher. In meiner aktuellen Hype-Phase für Hot Chip geb ich gern ne 9/10. Also, wenn die in ein paar Jahren richtig groß sind, sagt nicht, ich hätte euch nich gewarnt. Vermutlich produzieren die dann das nächste Justin Timberlake Album oder so.
d: Wenn es Justin Timberlake noch gibt, ja. So, gehen wir von England up north Richtung Schweden

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#4 … Eskobar “As The World Turns” (VÖ: Jetzt als Download)
Album: “Death In Athens”

doughnut: Eskobar ist ja so ein Ding, das ich dir zu verdanken habe. Man bekommt hier ja nicht recht viel von ihnen mit, um nicht zu sagen, gar nichts? Das letzte self-titled Album war sehr sehr grandios und auch die älteren Alben habe ich bereits durch und bin voller Vorfreude gegenüber "Death in Athens", dem neuen Eskobar Werk. VOrfreude liefert dann auch die aktuelle, erste Single "As the world turns", die uns als disco-shimmering angekündigt wurde. Nun ja, wenn man Eskobar kennt, kann man vermutlich nicht DEN Discosong erwarten, aber wenigstens, da zitiere ich dich, hat das Ding einen "ordentlichen Beat". Zugegeben: zu erst war ich da nicht ganz überzeugt. Irgendwie klang mir das dann doch relativ schwach und das Video ist ganz und gar grauenhaft (hier bitte: nur hören, nicht bei youtube anklicken), doch hört man sich das öfter an (nein, keine Gehirnwäsche), wird einem klar, warum man Eskobar so mögen - kann: das sind großartige Melodien, luftig-lockerer Gesang, sehr ohrwurmig und hitverdächtig - oder, wenn man es ganz einfach will: es ist einfach schöne Popmusik. Das kann man gebrauchen, erst recht, wo es hoffentlich bald richtung Frühling geht.
rhododendron: Ja, für ihre Verhältnisse ist das schon schwer Disco! Ich weiß auch wieder gar nicht, was du gegen das Video hast. Gut, der Sänger tanzt da sehr unbeholfen, aber das hat ja auch nen gewissen Charme. Ansonsten ist alles gesagt. Schade, dass es irgendwie noch kein Release-Date für das Album gibt. Die Single gibt's vermutlich nur als Download. Ab jetzt aber quasi! Bin sehr gespannt, wie es klingt, wenn das aktuelle Album wieder weg von dieser Folk-Richtung geht und hin zur "Pop"-Richtung. Es wirkt quasi so, als ob Eskobar auf jedem Album nen anderen Stil versuchen, in der Hoffnung, sie finden irgendwann mal den einen, der ihnen Ruhm und Reichtum bringt.
d: Ich würde es ihnen wirklich wünschen, denn die haben schon ganz ganz große und großartige Melodien und Songs geschrieben. Wenn man sich die Alben anhört, möchte man als vernunftsbedachter Mensch doch wirklich keinerlei Chartsmusik mehr anhören. Zum Video: Ebendrum, das Tanzen sieht doch arg peinlich aus, und das Video an sich ist eben irgendwie...na ja, sagen wir so, es ist nicht so schön anzusehen wie das von Hot Chip. Ich glaube, man kann die Single auch von der offiziellen Eskobar Seite beziehen, ob physisch, oder nur als Download weiß ich nicht, aber das könnt ihr ja bei Bedarf selbst checken. Von mir eine (7/10) in der Hoffnung, dass Album ein weiteres gues wird,.
r: Ja, ich geb mal 6/10. Angesichts einiger fantastischer Songs in der Vergangenheit, wie "Love Strikes" oder "Persona Gone Missing" hat der noch etwas Aufholbedarf. Aber trotzdem nett!

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#5 … Morrissey “That’s How People Grow Up” (VÖ: 04.02.08)
Album: “Greatest Hits”

rhododendron: Da stellt sich doch die Frage... Brauchen wir hier einen Diskurs? Kann man diesen Mann überhaupt kritisieren bzw. darf man? Die Frage ist natürlich ein ganz klares ... NEIN! Stephan Patrick Morrissey besitzt halbgottähnliche Züge, ist eine lebende Legende, Bruder im Geiste und ... tja, halt einfach Morrissey. Ich kann zu diesem Mann nichts schlechtes sagen. Dazu war und ist er zu wichtig. Und irgendwie auch zu gut. Beweise, ihr Ungläubigen? Einfach mal diese neue Single anhören. "That's How People Grow Up" zeigt in lächerlichen 3min mal eben sofort, wie ein Popsong funktioniert. Strophe-Chorus-Strophe-Chorus-Bridge-Chorus. Alles ohne große Umschweifungen, aber dafür mit großem Sound, einer Moz-typischen unwiederstehlichen Melodie und der neuen Erkenntnis: Dieser Mann wird anscheinend altersmilde und gesteht sich ein: "Mist, ich hab wohl bissel zu viel in meinem Leben gemotzt!". Wird er jetzt "ein Guter"? Da ist man ja mal gespannt, wie das angekündigte neue Album im Herbst klingen wird.
doughnut: Ja, kommen wir zu einm Idol ganzer Völkerschaften, Generationen, Massen...ach, vermutlich würden sogar außerirdische Besucher die Musik Morrisseys und der Smiths huldigen ... ähm, genug des Lobs, es geht hier schließlich um die neue Single. "That's how people grow up". Muss ganz ehrlich sagen, dass ich der Geschichte nun mehr oder minder wortlos gegenüberstehe, denn du hast quasi alles gesagt, was gesagt werden kann. Der Mann hat einfach mal wider eine sehr gute Single veröffentlicht, eine Single, die sein neues best Of Album promoten soll (wovon es eigentlich genug gibt, aber es sei ihm verziehen), und die wirklich Lust auf mehr macht, denn Morrissey scheint mit dem Alter auch nur besser zu werden. Beweise sind halt dei letzten beiden Studioalben, die halt wirklich nicht nur hörbar, sondern wirklich hörbar sind. Was soll man noch sagen? Der Song ist halt gut...
r: Ja, seine letzten Soloalben waren schon besser, als mancher Kram aus den 90ern. Dennoch. Du kennst meine Meinung. Nur mit Marr wars der Hammer! Dazu passt auch irgendwie die Meldung, die ich gelesen hab, dass irgendein Wahrsager gesagt hat, die Chancen stehen 2008 gut für ne Smiths-Reunion *g*
d: Die muss ich leider zerstören, denn Marr hat das vor kurzem noch via Interview ausgeschlossen. Kannst du gerne auf der Offiziellen nachlesen. Und ganz ehrlich: Ich weiß, wie sehr du dir das wünschst, aber ich wünsche mir auch, dass New Order sich nicht immer so kindergartenhaft benehmen.
r: Ja, wobei es bei New Order sicher wahrscheinlicher ist. Vermutlich hat Hooky einfach wieder mit Saufen angefangen.
d: Erst mal kommt da Freebass und Bad Lieutnant. Und dann, vielleicht in zehn Jahren, mal wieder ein NO Album. In der Zwischenzeit haben wir „Control“. Und ich wünsche mir ebenfalls ein neues Electronic Album. Ach ja, wünsche haben wir alle...Der Song bekommt (9/10)
r: Ich wünsch mir aber irgendwie im allgemeinen Reunion-Wahn trotzdem keine Smiths-Reunion. Oder doch? Hmmm. Oder wie wär's mit Joy Division? Wie gut ist die Hologramm-Technik mittlerweile? Oder sie nehmen gleich Sam Riley *g* Gut, die Moz Single ist sehr gut, aber im Vergleich mit anderem Kram von ihm gibt's "nur" ne 8/10
d: So, jetzt kommts...entweder oder. Entweder Madsen oder Tocotronic? Ach, ich will dich nicht ärgern (dabei findest du "Mein Ruin" ja gut, ich weiß es,) aber nehmen wir Madsen, denn Tocotronic hatten wir schon so oft, und die Kapitulation und alles auf ihr ist eh großartig, also . . .

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#6 … Madsen “Nachtbaden” (VÖ: 08.02.08)
Album: “tba”

rhododendron: Och, und ich war soooo kurz davor, Tocotronic zu lieben. Hmmm, nein, nur Spass
doughnut: Du kannst deine insgeheimen Gefühe ruhig offenbaren.
r: Öhm... nö. Ich versteck ja nix.
d: Whatever. Madsen. Man sie lieben oder hassen. Ich liebe sie und ich stehe dazu. Grundsätzlich ist zu sagen: wer Madsen allzu ernst nimmt, dem ist ja eh nicht zu helfen. Gleiches gilt halt für die Hives, nur die sind sowieso schrecklich. Bei Madsen kann man sich top abreagieren, besonders auf den Konzerten, aber auch zu Hause, wenn man ne ordentliche Anlage hat, die das Geschreie mitmacht. Da braucht man halt keine Morrissey Texte, ich finde das super. Madsen sind einfach super, so. Und jetzt die neue Single, denn auf Madsen kann man sich verlassen, alle zwei Jahre gibt es schickes neues Material in schicken Digipacks. Sie heißt "Nachtbaden", diese neue Single, und soll nun auch die sein, die Madsen etwas weiter nach vorne bringt, denn sonst würden sie wohl kaum beim Bundesvision Songcontest auflaufen. Ich muss sagen, ich kanns verstehen, wenn einige Leute das nicht mögen, denn auch nach mehrmaligen Hören kommt der Song nicht an die Songs der ersten beiden Alben heran. Und trotzdem ist es wieder typisch Madsen, typisch gut. Positiv zu beachten ist, dass das ein relativ kompromissloses 2 1/2 Minuten Brett ist, in dem endlich mal wieder Geschrieen und die Gitarren aufgedreht wird. Das steigert die Vorfreude aufs Album, ist es doch ein deutliches Signal, dass es eher wieder wie Album 1 klingt, obwohl Album 2 natürlich großartig war, aber teils vllt zu ruhig, mit zu vielen "Hauptsache ist, es reimt sich-" Texten. Das ist bei "Nachtbaden" jedenfalls nicht der Fall und auch sonst, das Ding rockt eben... Es sprach der Fan, nun spricht der Kritiker
r: Ja, das find ich auch ehrlich gesagt ziemlich gut. Einfach weil es ein konsequentes Brett ist und Madsen halt jetzt vor Album Nr. 3 nicht die Gefahr laufen poppiger zu werden. Oder zugänglicher. Gerade im Zusammenhang mit dem ollen Raab Contest würde das ja vermutet werden. Aber nein... sie schreien sich da so nen Song aus dem Herzen. Ich find's fast schon irgendwie witzig, muss ich sagen. "Oh, nein, schon wieder Samstag abend." Doch, das hat echt was. Ich bezweifle zwar, dass ich je großer Madsen Fan werden, aber die Nummer ist richtig, richtig gut. Feiner Scheiß!
r: Du sagst es. Ich finde es auch sehr löblich, dass sie da nicht mit ner Silbermond Ballade aufspielen oder mit Goodbye Logik 2 - oder Vielleicht 2 - ich bin dann halt auch gespannt, wie das live kommen und beim Publikum ankommen wird. Vielleicht gerade, weil es etwas aus dem Rahmen fällt, hat es zumindest ne Chance, unter die ersten 10 zu kommen. Der Text hat in der Tat was witziges, das Video auch, man sehe sich es nur an, und Völli am Keyboard. Ich möchte auch so einen Job in ner Band!
r: Na ja, wobei die sicher auch von ner gewissen Fanschar profitieren können. Warum waren die eigentlich nicht konsequent und haben das Teil "Nacktbaden" genannt?
d: Vielleicht zu offensichtlich? Ich gebe (6.5/10), erwarte aber noch bessere Songs auf dem Album!
r: Hmm, ich würd jetzt auch so 6/10 geben. Einfach nur wegen der Idee und der Machart. Rufst du dann an dem Abend auch für Madsen an oder wie?
d: Wenn ich zu Hause bin und reinschalte, schicke ich vielleicht mal ne SMS hin, auch, wennd as wirklich affig ist, aber manchmal darf man affig sein.
r: Ja, würden Joy Division da antreten, würd ich das auch machen. Gut, abwegiges Beispiel... ähm, vielen Dank für die nette Unterhaltung
d: Wie, war’s das?
r: Ja, wir haben damit 6 Singles besprochen. Oder hab ich mich jetzt verzählt?
d: Tatsächlich! Ich habe mich verzählt! Ja, super. Na ja, ich glaube, wir haben befürchtet, dass wir im Januar nahezu keinen Diskurs halten können. Dafür haben wir richtig richtig viele gute Songs bekommen
r: Ja, hmmm. Keine Pause irgendwie. Viel gute neue Musik. I like that
d: Eben. Also, dann werde ich nun Essen gehen. Und wir sehen uns nächsten Monat wieder. Mit oder ohne Tocotronic.
r: Vermutlich ohne. Ich ess jetzt auch was. Guten Appetit!
d: Gudn!

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Montag, 17. Dezember 2007

Single Diskurs Dezember 2007

Sons And Daughters – “Gilt Complex”
Da kommt Freude auf! Die Sons And Daughters melden sich wieder zurück! Nach ihrem sensationellen 2005er Debut „The Repulsion Box“ werden sie am 28. Januar nun mit ihrem 2. Werk „This Gift“ bei Domino Records nachlegen. Im Scheinwerferlicht steht bei dieser Single eindeutig Adele Bethels schmissiger Gesang, der schon fast in Lichtgeschwindigkeit an einem vorbeirauschen kann, wenn man nicht aufpasst. Doch wir möchten auch gar nicht unbedingt aufpassen, wir möchten dazu tanzen, uns bewegen. Genau das kann man eben durch die prägnanten ruppigen Gitarrenriffs, dem eben schon als schmissig bezeichneten Gesang und dem Discobeat-stampfenden-Schlagzeug. Die Sons and Daughters fackeln nicht lange, sie machen einfach! Sie selbst sind, genauso wenig wie auch dieser Song, nicht vergleichbar mit Indie-Rock-Bands der Gegenwart. Sie ziehen ihr eigenes erfrischendes Ding durch und hier und da lässt sich ihre kleine Punk-Attitüde herauserkennen. So sind die Sons and Daughters, sie kommen mit lebendigem Rock’n Roll at it’s best um die Ecke. Unbedingt diesen Wahnsinnssong anhören!
Video ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=tvGxzg7-GQo

Björk – Declare Indepence
Aggressiv – Technoid – Laut, habe ich noch etwas vergessen? Ach ja, gleich vorneweg „Declare Indepence“ ist einer der besten Tracks von „Volta“. Obwohl sich der Beginn des Songs noch eher leise einläutet, erkennt man schon durch die unnachlässigen und strikt gleichmäßigen Beats, der wütenden Eindringlichkeit in ihrer Stimme wo sich dieser Song im weiteren Verlauf hinkatapultieren wird. Er wird im totalen Chaos enden. Die Beats werden übereinander, einer lauter als der andere, herumpoltern. Es wird Geschreie geben. Wildes Geschreie. Björk ist die Anführerin einer wütenden Meute, die alles niedertrampelt was ihr in den Weg kommt, könnte man meinen. Die Meute wird, genau wie der Track, unaufhörlich weiterstampfen, bis sie vor völliger Erschöpfung aufgeben muss. Doch bis dies geschieht, wird noch einige Zeit vorüberschreiten. So etwas kann nur Björk. Wer ihren Track „Pluto“ vom damaligen „Homogenic“ Album kennt, weiß ungefähr was ihn da erwarten wird. Für die Visualisierung hat sich Björk wieder einen alten Freund aufs Boot geholt, Michel Gondry. Herausgekommen ist ein außergewöhnliches und großartiges Video, was man sich angesichts der letzten beiden Videos zu „Innocence“ und „Earth Intruders“ mal wieder gewünscht hat, da diese im Clip-Format nicht sehr gut überzeugen konnten.
Video ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=LGC0VVobi6E

Snoop Dogg – “Sensual Seduction/ Sexual Eruption”
Oh mein Gott, was ist das was Snoop da macht? Es klingt nach 90er Boygroup, es ist anders, es ist trashig und vor allem läuft es entgegen dem was alle seine Kollegen derzeitig machen. Zettelt er eine kleine Revolution an? Wenn ja, er soll gerne damit weitermachen! Normalerweise zeige ich mich nicht als Fan seiner Musik, aber diese Nummer stellt alles auf den Kopf. Sie ist der Vorboote seines neuen Albums „Ego Trippin’“ und wenn es da so weitergeht wie auf diesem Track ist das definitiv eine Neuerfindung seiner selbst. Er behängt sich nun im Video mit einem Casio-Keyboard, sein Outfit glitzert und blinkt und seine Frisur ist lächerlich. Kurzum, das ist Snoops Doggs Nachempfindung des 70er und 80er Trashs. Passend dazu ließ er seine Stimme fast bis zur Unendlichkeit durch den Vocoder laufen. Das schreit nach Innovation im Hause Snoop Dogg. Daumen Hoch!
Video ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=qSS_DY_z-Dc

Britta Persson – “Winter Tour”
Man muss nicht lange überlegen um herauszufinden, dass dieser Song genau in diese Jahreszeit passt. Er ist so locker, so leicht, so unbeschwert und er ist genau der richtige Song um damit durch den Schnee zu laufen, ein bisschen fröhlich vor sich hin zu hüpfen während man den Text mitsingt. Eben genau perfekt für die eigene kleine „Winter Tour“. Ein weithergeholter Vergleich ist Feists „Mushaboom“ hier wirklich nicht. Genau wie dieser, kommt er ohne großen Schnickschnack aus. Eine warme Stimme, eine Akustik-Gitarre und manchmal setzt das Piano ein. Folglich ließe sich dieser Song am besten als nordischer Folk-Pop kategorisieren. Verwunderlich ist es deswegen auch nicht, dass diese Junge Dame aus Schweden stammt, wo man sie auch schon ein wenig länger kennen mag. Seit Oktober diesen Jahres steht auch hierzulande ihr Album „Top Quality Bones And A Little Terrorist“ in den Regalen. Dieser Frau sollte man definitiv zuhören!
Video ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=TMxCXdWkAD8

These New Puritans – Elvis
Der nächste große Wurf steht aus: These New Puritans. Komischerweise veröffentlicht diese Band ihr am 08.02.2008 erscheinendes Longplayer-Debüt „Beat Pyramid«“ auch bei Domino Records, wie eben auch die vorher genannten Sons And Daughters. Doch nicht nur hier kann man zu den Label-Kollegen Parallelen ziehen. Auch bei „Elvis“ handelt es sich um einen schnellen, rücksichtslosen, energiegeladenen Rock-Song, der alles mitreißt was geht. Eine Technik, die den Song so kraftvoll erscheinen lässt ist das immer wiederkehrende Wiederholen kurzer Einzeiler die der Sänger ausstößt als renne im die Zeit davon (We’re being watched by experts, we’re being watched by experts,...). Im Laufe des Tracks bemerkt man dann, dass man immer offensiver beim Anhören des Tracks wird. Man möchte fast schon sehr laut mitsprechsingen oder tut dies sogar schon unbewusst. Der explosive Sound entsteht hier jedoch nicht nur durch Standard-Band-Instrumente, nein, auch elektronische Sounds werden hier untergebracht. Es ist wie Soulwax mit ein bisschen weniger elektronischen Sounds und mehr Remmidemmi. Eines ist jetzt jedenfalls schon ein mal sicher, diese These New Puritans werden 2008 definitiv steil gehen.
Video ansehen: http://de.youtube.com/watch?v=lzHwRcOsDNw

Robyn – Be Mine!
Robyn ist Pop – das ist klar. Es verdeutlicht sich schon beim Betrachten des neuen Videos zu „Be Mine!“ in welchem sich Robyn ein wenig Madonna-inspiriert zeigt. Ihre Haare sind wasserstoffblond und ihre Augenbrauen dunkelbraun, wie bei Madonna zu „Who’s that girl?“-Zeiten. Zu allem Überfluss prangert auf Robyns Shirt auch noch der Schriftzug „Who’s that girl?“. Passend dazu folgt mit „Be Mine“ nach „With every Heartbeat“ und „Konichiwa Bitches“ jetzt die poppigste Single-Auskopplung der stilbewussten Schwedin. Auffällig ist vor allem die genau eingehaltenen Popsong-Struktur, alles reimt sich, der Refrain besteht aus wenigen Worten, die immer aneinander gereiht werden („no you never will, no you never will be mine, oh you never will, ...“). Alles in Allem kann man sagen, das ist Pop. Doch welche Art von Pop macht Robyn? Für sie beschreibt der Song „Dancing with tears in my eyes“ am besten was Pop denn eigentlich bedeutet, sagte sie einst. Bemerkbar macht sich ihre Definition v. a. auch an den schön-traurigen Zeilen die man Robyns Texten entnehmen kann wie z.B. „It’s a good thing tears never show in the pouring rain“ aus “Be Mine!”, oder „still I’m dying with every step I take, but I don’t look back“ aus “With every Heartbeat”. Diese Zeilen stecken voller Schmerz, jedoch wird nicht zurück geschaut, man hofft, man ist vernünftig, oder möchte es zumindest sein. Es sind einfache Zeilen, aber man meint zu fühlen diesen Zeilen Glauben schenken zu dürfen. Das ist der Unterschied zu herkömmlichen Pop und dem was Pop für Robyn bedeutet.
Video ansehen: http://de.youtube.com/watch?v=_PDNRTCuPyQ

Sonntag, 18. November 2007

Sechs Singles - 12 / 07

So, das letzte Mal Diskurs ... zumindest für dieses Jahr

#1 … Editors “The Racing Rats” (VÖ: 26.11.07)
Album: An End Has A Start

doughnut: Herzlich willkommen zur letzten, besonders gründlichen Singlediskursion des Jahres - 2007. Wir hätten es vermutlich selbst nicht für möglich gehalten, dennoch haben wir eine Hand voll toller Singles gefunden, die des Diskutierens wert sind. Wobei ich auch dieses Mal große Parallelen erahne, geradezu befürchte. Ich bin müde, ich habe aber auch ordentlich gearbeitet heute. Nichtsdestoweniger, kommen wir zur ersten Single, der neuen der Editors, und zwar Racing Rats. Hm, ja. Dritte Single ist das und nachdem "An end has a start" eine der Singles des Jahres für mich ist, hätte wohl kein anderer Song auf dem Album dies toppen können. Ich persönlich hätte mir das erhabene "Weight of the world" gewünscht, da bekomme ich auch noch ein paar Monate nach dem ersten Hören bei jedem weiteren Durchgang Gänsehaut, aber wie das so ist, so ist Racing Rats auch ein potenzieller Kandidat und gerade habe ich noch das gelungene VIdeo dazu auf GoTv gesehen.
rhododendron: Ja, toll. Können wir überspringen, den Teil. Es sind die verdammten Editors, Mann. Die haben bei unseren NoBono Awards auch den Award für die Beste Band des Jahres gewonnen (und immer noch nicht abgeholt. Schämt euch!)... muss man da noch etwas sagen? Hmm, außer vielleicht, dass "The Racing Rats" mittlerweile wirklich mein Favourit auf dem album ist. Er spiegelt all das wieder, was die Editors 2007 als Band so interessant macht. Hochglanz-Edel-New-Wave-Irgendwas-Rock ist das. Und natürlich mit großen Gesten. Und dazu dieser hochdramatische Text. Ja, wenn eine Band so gut mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit umgeht, wie diese, dann macht selbst das Thema Spass. Ein Song, wie ein Monster!
d: Ich denke, dass diese Band zurecht in unseren Charts die #1 belegt hat. Ich bin mir in meinen Charts noch immer nicht sicher, wie sich das auswirken wird (in der Mache) aber es steht durchaus fest, und das habe ich dir ja auch mehrmals gesagt, dass dieses Album eines meiner meist rotierten gewesen ist in diesem Jahr. Komischerweise für mich eindeutig besser und hörbarer als der Vorgänger, aber das ist ja auch alles Geschmackssache. Ich denke, dass man dein Statement so stehen lassen kann, "Racing Rats" ist einer der TOp Songs auf dem Album und damit zurecht eine Single geworden. Außerdem mag ich es, wie sie in dem Video durch diesenahezu verlassene typische amerikanische Vorstadtgegend laufen. Ich gebe dem Song (8/10)
r: Ja, ich bin mal großspurig und geb ma ne 10/10. War auch mein Konzert-Highlight vor anderthalb Wochen. Deshalb!
d: Oh, das sieht man ja auch nicht allzuoft bei dir.
r: Nö, aber warum nich bei dem Song?

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#2 … The Enemy “We'll Live And Die In These Towns” (VÖ: 03.12.07)
Album: “We'll Live And Die In These Towns”

doughnut: Bin auf nem Festival über die gestolpert, kurz stehen geblieben, dann schnell weiter gegangen. Ich frage mich gerade, ob zu unrecht....
rhododendron: Dummkopf! Ja, auch eine der positiveren Überraschungen des Jahres. Diese freche, kleine Britrock-Hit-Schmiede aus dem UK. The Enemy sind für mich mit die Newcomer des vergangenen Jahres. Und das, obwohl ich damit gar nicht gerechnet hab. Sein wir mal ehrlich... die große Indie-Rock-Welle der letzten Jahre is vorbei. Alles was jetzt noch kommt, kann nur schwach sein. Gell, liebe Wombats? Na, auf jeden Fall ist die Überraschung um so größer. The Enemy bedienen sich bei allen Britpop-Feinheiten der letzten Jahrzehnte. Von der melodiösen Ballade, bis zum schrammligen Punksong. Parallelen zu The Jam sind erwünscht. Aber vor allem haben sie eins, was wohl auch reicht, um im UK so erfolgreich zu sein (No.1-Album): Attitude! Ordentlich Songs über die Tristess der britischen Arbeiterschicht und was auch immer. Man schlage mal bei meinem Jahresrückblick nach. Da hab ich das alles schon passend geschrieben. Sie haben eine Message und eine Einstellung. Und das find ich sehr schön. Die Nummer ist etwas ruhiger, aber hat seinen Reiz. Konnte ich dich überzeugen?
d: Deine Rezension erinnert mich an Hard-Fi (kleine interne Anspielung). Nun ja, was soll ich sagen. Du sagtest mal "ich hab genug von der Indie-Rock-Welle" - oder sowas ähnliches. Und so ging es mir auch, von daher hab ich denen nicht wirklich ne Chance geben können. Zu meiner Verteidigung: Das, was ich da gehört habe, klang wirklich grauenvoll. Ich möchte aber nicht ausschlagen, dass es auch einfach am Sound gelegen hat. Später die Hives waren da ja auch nicht besser, und die >musste< ich mir ja anschauen. So, also diese aktuelle Single ist ne wirklich schöne Nummer, ich denke, ich müsste mich einw enig an die Stimme gewöhnen, aber ich mag diesen Sound doch, ja. Sieht der Sänger nich immer so kaputt aus?
r: Hmmm, nö, nich sooo kaputt, wie Pete oder so. Was mich an dem Album letztendlich überzeugt hat, ist die Tatsache, dass die Songs wirklich gut sind, starke Ohrwurm-Melodien haben und auch recht abwechslungsreich sind. Sicher nich so komplex wie die Arctic Monkeys, aber auch nich so schlecht, wie Hard-Fi *bäh*
d: Wo ich dir beim aktuellen Album Hard-Fi's zustimmen muss, das Debüt überzeugte mich dennoch. Ja, ich hatte nur mal ganz zu Beginn ein Video gesehen, und irgendwie hatte ich es so in Erinnerung, dass sie ziemlich fertig aussahen. Wenn du sagst, dass das starke Ohrwürmer sind, muss ich mir das halt nochmal geben. Noch ist das Jahr noch nciht vorbei. Da ich nun aber auch nicht mehr von ihnen weiß oder kenne, und dieser Song wirklich ein netter Popsong ist, gebe ich hier sogar (7/10)
r: Gut, zu wissen. Ja, ich empfehle The Enemy. Besonders für Leute mit Britpop-Vorliebe... Ich gebe 8/10
d: Die ich habe!
r: Gut, mit mehr Zaunslatten kann ich ja nich mehr winken

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#3 … Stars “The Night Starts Here” (VÖ: 03.12.07)
Album: “In Our Bedroom After The War”

doughnut: Moment mal! Da war doch was? Ja genau, diesen Song konnte man sich als ersten für lau und als Vorgeschmack auf das Album "In our bedroom after the war" downloaden. Und nun kommt dieses hübsche Teil als Single im UK raus. Meine Fresse, ich denke, wenn wir uns nicht zusammenreissen, dann endet das hier in einer totalen Lobdudelei. Die Stars, das ist eine feine kleine Popkapelle, die rhodon. ja schon dieses Jahr live erleben durfte, und deren aktuelles Album voll von zuckersüßer Ohrwurmmelodien ist. Man denke nur an "Take me to the riot". Manchmal ist das Leben halt unfair. Wir geben nicht viel auf die Charts, doch ein wenig Qualität in ihnen dürfte nicht schaden. Die Stars spielen das Gebäude 9, dabei sollten sie eigentlich das Palladium füllen, denn sie hätten es musikalisch allemal verdient. "The night starts here" ist was für Träumer, der Anfang eines großen Albums, eines der Alben des Jahres".
rhododendron: Wahre Worte! Die Stars klingen auch nich anders, als James Blunt. Nur mit mehr Stil, Geschmack und Klasse. Aber vermutlich schaffen sie in 2,3 Jahren den Durchbruch mit irgend ner Ballade in "Grey's Anatomy" oder so und dann kennt die jeder und wir ärgern uns, weil wir keine Karten mehr für Konzerte in den großen Hallen bekommen. Hmmm, gönnen würde ich's ihnen trotzdem. Diese Band macht Edel-pop und das macht sie so gut, wie keine andere. So, wie Pop-Musik sein sollte. Dieser Song ist das Paradebeispiel dafür, warum ich mit sagen, dass Popmusik auch seine guten Seiten hat. Diese Musik ist eingängig aber nicht oberflächlich. Ist mir egal, ob's ne totale Lobhudelei ist, aber diesen Song (den man sich immer noch kostenlos downloaden darf) muss man einfach lieben, wenn man gute Songs mag. Oder sind wir nur verkappte Softies?
d: Nein, wir sind lediglich sensibel, udn da stehen die Frauen ja drauf. Pass mal auf, wenn wir nächstes Jahr zum Thriteen Senses Konzert gehen und alles mitsingen können, das wird halt ein erfolgreicher Abend werden. Hoffen wir da mal alles Gute für. Aber nun zurück. Nun ja, der James Blunt Vergleich, haste dich gut rausgeredet, ich finde auch, dass die Texte halt sehr ansprechend sind. Dein Szenario macht mir nachträglich doch etwas Angst. Den Erfolg würde man ihnen gönnen, doch hat man die Band im Endeffekt doch lieber "für sich". Ich sehe jetzt nciht so doe Gefahr, aber Greys Anatomy, diese als Lückenfüller gedachte Sendung, hat uns ja auch schon den ersten Snow Patrol Hit gebracht. Nur hätte ich mir da gewünscht, dass es "Run" oder "Chocolate" gewesen wäre. Hoffentlich kommt es nicht so mit den Stars
r: Nein. Das ist ja die Ironie des Ganzen. Wir lieben die Bands zwar und wollen, dass die ganze Welt sie liebt, aber wenn sie dann von der ganzen Welt geliebt werden, nervt das auch. Siehe Snow Patrol (wobei das letzte Album auch gute Momente hatte). Das neue Stars-Album hat nur gute Momente und das ist der beste. Ich geb da gern noch einmal 10/10.
d: Ich denke, ich werde hier auch mal die volle Punktzahl geben, also (10/10). Weiter geht’s mit...

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#4 … Athlete “Tokyo” (VÖ: 19.11.07)
Album: “Beyond The Neighbourhood”

doughnut: Ah, die netten Athlete.
rhododendron: Meine zweite Lieblings-Pop-Band des Jahres! Schön, wenn's passt. Auch Athlete sind toll und das schlimme ist... ich kann's nichmal wirklich erklären. Ich meine, die Songs sind super, aber manchmal auch bissel zu glatt. Vermutlich bin ich einfach schon zulange Fan. Zu wichtig waren "Tourist" und "Vehicles & Animals" für mich. Ja, und nun das neue Album, welches mich allerdings auch nicht enttäuscht hat. Nein, es ist vielleicht sogar ihr bestes. Also ist wohl doch irgendwas an der Band dran. "Tokyo" ist eine ideale Single. Power-Pop-Rock, der einen irgendwie, dank Ohrwurmqualitäten mitreißt. Es gibt sicher bessere Songs auf dem Album, aber dieser eignet sich als Single halt auch sehr gut. Schlimm oder, wenn man's nich erklären kann
d: Ja, Athlete. Ich kenne sie ja erst seit "Tourist" und dieses habe ich, ohne dass du es weißt, "früehr" desöfteren laufen gehabt - dank "Wires" eben. Das war wirklich eine super Single, die danach auch noch, aber da weiß ich gar nicht mehr,w ie diese hieß. Ist auch egal. Die erste Single vom aktuellen Album, "Hurricane", fand ich dann ebenfalls sehr gut, aber Athlete konnten mich nie ganz überzeugen. Und so wie du dir dein gefallen an dieser Kapelle nicht wirklich erklären kannst, so kann ich dieses, ich nenne es jetzt mal durchaus "Missfallen" nicht wirklich erklären. Vielleicht wirklich zu glatt? Zu uninteressant? Ich weiß es nicht, denn irgendwie sind die Songs, wie du ja auch sagst, ganz nett. Aber deine Beschreibung bezüglich Tokyo teile ich dann nicht. ich habe das Album ja durchaus gehört (zufälligerweise noch heute), aber da gibts nicht nur bessere Songs, sondern auch eindeutigere Singles, und an "Hurricane" kommt das wirklich gar nicht, das war dann nochmal so ein kleiner "mid-summer hit". "Airport Disco" oder eine weitere Nummer, deren Titel mir nun ebenfalls nicht einfallen mag ("2nd Hand stores" oder so) wären da schon schöner gewesen. Auch ist "Tokyo" nicht schlecht, doch mag sich das nicht so in meine Gehörgänge schleichen wie die üblichen ihrer Singles.
r: Hmmm, nee, das Teil wirkt wirklich wie "auf Nummer sicher gehen". Hätte auch andere Favouriten gehabt. Was mich wundert ist, dass es irgendwie anscheinend gar kein Video dazu gibt. Da brauchen sie sich auch nich wundern, warum das Album nicht so top läuft
d: Für mich auch ziemlich unverständlich. Wusste aber gar nicht, dass Album scheinbar nicht so gut läuft? Dachte, im UK wären die ne ziemlich sichere Nummer?
r: Ja, ging "nur" auf Platz 5. "Hurricane" war nich ma in den Top 20. Aber die Tour soll ganz gut laufen. Na, auf jeden Fall sind die da drüben aber immer noch bekannter, als hier. Ich wünsche ihnen halt in diesen unsicheren zeiten nur die konstante Möglichkeit, Alben aufzunehmen. Und da ist jeder Misserfolg ja schädlich...
d: Wenn die Tour gut läuft, kommt aber auch einiges in die Kasse gespült. (5/10)
r: Ich muss mir die Tage mal mein Ticket für die kleinen Deutschland-Gigs sichern. Man weiß ja nie. Freu mich drauf. Hab ja auch schon Geld für die sehr feine Limited des Albums ausgegeben. Für "Tokyo" von mir 6/10.
d: Hoffe, dieses Mal finden die Konzerte statt.
r: Ja, einer aus der Band hat sich verletzt, aber diesmal ersetzen sie ihn durch nen Roadie, glaub ich. Bitte nicht nochmal Ausfall, wie 2005. Das verkraftet mein Herz nicht.

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#5 … Arctic Monkeys “Teddy Picker” (VÖ: 03.12.07)
Album: “Favourite Worst Nightmare”

rhododendron: Ah, die netten Arctic Monkeys
doughnut: Ja, die netten Arctic Monkeys. Ach ja, die dritte Single. Irgendwie hats lange gedauert, oder? Ich finde, auf AM Singles kann man sich immer besonders freuen, denn das bedeutet im Normalfall jede Menge B-Seiten und hübsche Videos. Umso überraschender ist es diesmal, dass die Arctic Monkeys 100% der Zeit in diesem Video zu sehen sind - sogar die Akne vom Alex nicht, aber ganz ehrlich, das find ich sogar sympathisch, und ich kann da mitfühlen. Whatever, "Teddy Picker" ist ne gute Single, man hätte vermutlich auch jeden anderen Song vom Album nehmen können, dass wie ich meine, zu unrecht ein wenig untergegangen ist. Zumindest scheint es so, zumindest in Deutschland. Die Nummer ist flott, einigermaßen tanzbar und wie grandios die Texte Turners sind braucht man ja auch nicht immer wieder zu wiederholen.
r: Kommt mir schon wieder wie ne Ewigkeit vor, als "Favourite Worst Nightmare" veröffentlich wurde. War ja irgendwann im Frühsommer oder so. Zuerst mochte ich's nicht so, aber nach ner Weile hat sich das echt entfaltet und mittlerweile find ich's wesentlich besser als ihr Hype-Debüt. Die Songs sind einfach vielschichtig und brechen auch gern mal aus dem üblichen Pop-Rahmen aus. "Teddy Picker" ist auch so ein symptomatisches Beispiel. Nen klassischen Mitsing-Refrain gibt es nicht. Mir ist erst jetzt mal wieder nach Hören des Albums aufgefallen, wie eigenwillig und fast schon einzigartig der Sound der Monkeys ist. Das ist was ganz spezielles, was in der Form nix mit Franz Ferdinand oder anderem scheinbar artverwantem Britpop zu tun hat. Verstehste, was ich meine?
d: Verstehe ich sehr gut, wir waren beide auch ziemlich von der ersten Single "Brianstorm" angetan...ich erinnere mich. Das erscheint alles wirklich sehr lange her. War halt auch eines der ersten Alben, kam das nicht sogar schon im April? Ach, ich weiß nicht, ist egal. Es ist halt wirklich so, dass die ihr Ding machen, und das fidne ich äußerst gut, die sind nicht so angepasst, und dieses "aus-der-Reihe-tanzen" wirkt alles andere als aufgesetzt. Da können Milburn und sonstige halt auch nicht mithalten, die haben einfach was. Und ja, die Songs sind vielschichter, brauchen vielleicht ein wenig mehr Zeit, um sich zu entfalten, aber das ist gut so. Ich meine, es gibt langweilige Mucke genug, das ist dann schon eien etwas größere HErausforderung und ich finde, dass sie da ein gutes zweites Album abgeliefert haben. Ich überlege zur Zeit, ob iches noch einrichten kann, sie mir live anzuschauen
r: Ja, richte mal. macht auf jeden Fall Spass. Die neuen Songs kommen live ziemlich gut. Ich bin gespannt, wie sich diese Band entwickeln wird. Glaube nicht, dass sie in die Oasis-Falle tappen und größenwahnsinnig werden. Auf einigen B-Seiten haben sie schon bewiesen, dass sie musikalisch noch mehr drauf haben, als nur diesen Sound. Eine sehr feine Sache. Hätte mich aber auch über meine Favourites "Do Me A Favour" oder "If You Were There, Beware" als Singles gefreut. Geb trotzdem 7/10
d: Vielleicht kommt ja noch eine vierte Single, da würde ich dann auch auf "If You Were There, Beware" hoffen! Eine großartige Nummer! Hierfür gibts dann (7.5/10)
r: Gut, soweit so einig. Zum Abschluss des Jahres noch einen Leckerbissen der besonderen Art

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#6 … Spice Girls “Headlines (Friendship Never Ends)” (VÖ: 19.11.07)
Album: “Greatest Hits”

doughnut: Kenne ich nicht, kann ich also nichts zu sagen.
rhododendron: Ach komm. Wie bist du denn vorbereitet? Während ich erstmal ein paar Worte dazu schreibe, schauste dir das mal wenigstens ansatzweise bei YouTube an.
d: Scheinbar vernünftig vorbereitet. im Gegensatz zu dir. Sonst würdest du das auch gepflegt ignorieren. Okay, Spaß beiseite. Ich kenne jemanden, der in seiner Grundschulzeit alle Singles gekauft hat, aber der leidet auch noch heute an grober Geschmacksverkalkung. xD
r: So, um das mal richtig zu stellen, warum ich die Spice Girls gewählt habe. Zu 70% aus Nostalgiegründen und zu 30%, weil wir mal ne Single brauchen abseits dieses ganzen Indie-Scheißes. Kommerzpop noch und nöcher! Ja, was ich hiermit öffentlich bekannt gebe... Ja, ich war mit 12/13 großer Spice Girls Fan! Ja, ich bin männlich. Nein, ich bin nicht schwul! Ich fand die Musik gut und ich fand die Girls attraktiv. Ich wollte gern Geschlechtsverkehr mit Emma Bunton haben, aber wenn ich mir die jetzt so ansehe, such ich mir lieber Alternativen. Die Frage... Warum dieses Comeback? Geld nehm ich ma an.
d: Mein Lieber, du kannst sagen, was du willst. Das ist mein einziger Text zu diesem Lied: Das ist eine harmlose, belanglose Nummer. Ob da Erinnerungen, die Vorliebe zur Popmusik oder alte Liebe, die nicht rostet für dich eine Rolle spielen mag, ist mir egal. Dass sich diese alternden Damen halb nackt im Video rumräkeln reicht nun mal auch nicht, um den Songs ansatzweise besser zu machen, und wenn man Frau Beckham anschaut, macht es das Ganze nur noch schlimmer. Sorry, da setzt es bei mir aus, das ist belanglos, da ist nichts, aber auch gar nichts drin, was mir ansatzweise gefallen könnte. Dann lieber die No Angels. (1/10)
r: Ja, Moment mal. Ich mag die Nummer auch nicht. Und Viktoria sieht aus, wie ein Außerirdischer. Emma und Geri sind aufgedunzen. Lediglich Mel C ist noch erträglich.
d: Mel C hat wohl auch als einzige eine Stimme.
r: Und was die abliefern ist wirklich übelster 90er-Jahre-Schwulst-Pop. Also quasi das gleiche, was sie damals gemacht haben. Rückblickend geht deren musikalische Substanz natürlich gegen "0", wobei ich finde, dass "2 Become 1" immer noch ein schöne Song ist. "Headlines" ist zwar ein leichter Ohrwurm, aber ansonsten Langweilig. Hast ja Recht.
d: Irgendwie sehr langweilig. Und wie stehts dann um deine Bewertung?
r: Ich halte das für eine der schlimmsten Krankheiten des Showbiz... diese Reunions. Und dann diese blöden Ausreden ("Wir verstehen uns wieder", "Da ist noch Chemie"). Quatsch. 12mal Wembley Arena ausverkaufen bedeutet vor allem eins: Moneten. Das gleiche gilt für The Police, Genesis und den Rest vom Schützenfest. Die sollen mir mal was erzählen. Ach, ich geb 3/10. Unterirdisch ist die Nummer nicht. Brechreiz verursacht sie nicht. Aber schon schlimm, was aus denen geworden ist. Hmmm, na ja. Der Spuk ist ja hoffentlich bald wieder vorbei.
d: Da wiederum stimme ich dir extremst zu. Und die machen ordentlich Kohle damit!
r: Und, Kollege. Auf welche Reunion können wir uns nächstes Jahr freuen? Ich hab gehört, Boyzone hätten noch Lust
d: Es gibt nur eine Reunion, die mich in naher Zukunft interessieren wird, es sei denn, Blur vereinen sich fürs nächste jahr. Ansonsten The Verve, alles andere: egal!
r: Ach, Johnny Marr könnte auch mal wieder bei Morrissey anrufen.
d: Nein, auf keinen Fall. Wenn etwas ruhen sollte, dann sie Smiths! Ich bitte dich, das geht nicht.
r: Und Joy Division... wie weit ist die Klon-Technologie denn mitlerweile?
d: Ich denke, dafür müssten sich Sumner & Hook erst mal wieder ausgesprochen haben. Udn das dauert ja bekanntlich acht Jahre und ein mega Song wie Crystal, den Sumner auch nur alle acht Jahre schreiben kann.
r: Vermutlich. Na ja, wir werden sehen, was da kommt. Gut, das war's erstmal für dieses Jahr. Sehen uns dann alle im nächsten Jahr wieder. Gelle?
d: Ich hoffe doch! Wir können die paar Fans die wir haben nicht enttäuschen! (;
r: Nein. Das werden ja vor allen Dingen noch meeeehr. Du wirst sehen.
d: Das legomännchen macht ja auch ordentlich Werbung mit uns. Das finde ich, ist wirklich äußerst positiv anzumerken. Zumal es wirklich schöne Texte schreibt!
r: Ja, auch wenn er sie irgendwie ne Woche später immer wieder editiert. Kleiner Perfektionist.
Wann schreiben wir eigentlich mal wieder was, Mr. Super-Student?
d: Läuft. Ich verspreche: noch in diesem Jahr
r: Na dann. Wir verharren in Vorfreude. Ham wir wieder was gelernt. Auf Wiedersehen!


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Donnerstag, 18. Oktober 2007

Sechs Singles - 11/07

Herbst! Das Wetter wird schlechter, die Singles aber nicht.

#1 … Bloc Party “Flux” (VÖ: 12.11.07)
Album: “A Weekend In The City – Re-Release”

doughnut: Unverhofft kommt oft. Wir starten den Singlediskurs mit der neuen Bloc Party Single "Flux". Kein Song, der auf dem Album "A weekend in the city" vertreten ist, sondern brand neu. Das Publikum dürfte also nicht schlecht gestaunt haben, als Kele und Co. den Song live in NEw York präsentiert haben. Was man hier hört, ist alles andere als Bloc Party auf Debüt oder Scheibe zwei. Hier dominiert Synth eine verdammt eingängige und für die Verhäötnisse schnelle Nummer, auf der sich prima Tanzen lässt. Das Geschreibsel lässt aber nicht die Euphorie aufkommen, die ich für den Song verspüre, den ich zurecht noch gegen Ende des jahres in die Single-Liste des Jahres aufnehmen werde. Der Song rotiert, was sagst du dazu?
rhododendron: Es ist der absolute Wahnsinn! Diese Band ist der absolute Wahnsinn! Die Stammleser (haha, kleiner Witz, haben wir nich) werden sich erinnern, wie euphorisch ich dieser Band im Frühjahr gegenüberstand, wie erschütternd genial ich "A Weekend in the City" hielt. Mein Album des Jahres! Und jetzt kommt diese Band um die Ecke mit einer neuen Single, die wieder so überraschend ist, in ihrer Trashigkeit geradezu phänomenal riskant, aber es funktioniert. Bloc Party goes 90s-Rave! Ein Tritt in die Eier all derer, die nachwievor auf simple Gang-of-Four-Mucke und Indierock von dieser Band gehofft haben, die einmal mehr bewiesen hat, dass sie so viel mehr kann
Und ja... es rotiert ordentlich!
d: Ja, BP sind vor allem auch daher interessant, dass sie nicht beim Sound des Debüts geblieben sind, sondern experimentiert haben. Ich muss ganz ehrlich sagen: Weiter so. Ein Album in diesem Stil würde mir nur allzugut gefallen, ob es soweit kommen wird, bleibt abzuwarten. Wobei: Sie haben sich einen guten Produzenten genagelt, was?
r: Na ja, ich muss ehrlich sagen. Noch ein Album mit "Mr. Bombast" Jacknife Lee brauch ich ehrlich gesagt nicht. Glaube auch die Band würde das nich wollen. "Flux" als Stand-alone Single ist ganz okay, aber ein rein elektronisches Album kann ich mir grad gar nicht von der Band vorstellen. Schlagzeuger Matt will doch auch noch was zu tun haben
d: Da gemukelt wird, dass das neue Album bereist 2008 in den Läden stehen soll, kann man jedoch auf jeden Fall gespannt sein wohin die Reise gehen wird. Flux bekommt derweil eine eindeutige (10/10).
r: Ja, das kommt hoffentlich 2008, damit keine andere Band eine Chance hat, Album des Jahres zu werden. Ich geb natürlich auch ne 10/10 ... das dürfte dieses Jahr die Premiere bei uns sein in Sachen gemeinsame. Höchstwertung. Haben bisher nur Nickelback bei den "miesesten Band 07" bei unseren Awards geschafft
d: Und das berechtigt"
r: Ohne Frage...

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#2 … Mando Diao “If I Don’t Live Today, Then I Might Be Here Tomorrow” (VÖ: 26.09.07)
Album: “Never Seen The Light Of Day”

rhododendron: So, seien wir mal ehrlich: Mando Diao bieten ne Menge Angriffsfläche und Möglichkeiten sie zu hassen! Sie sind längst nicht mehr "Indie", haben ihrerseits dazubeigetragen, diese Musikrichtung (was auch immer sie ist) kommerziell erfolgreich auszuschlachten, sie halten sich für besser als die Beatles, sie sind optisch ein wandelndes Rock'N-Roll-Klischee und auch nur ne Boygroup mit Gitarren für Mädels, die sonst auch die Kooks kaufen. Und ich hab versucht sie zu hassen... Wirklich! Aber das letzte Album hatte wieder uneinholbare Pop-Melodie-Momente. Und jetzt kommen sie im tiefsten Herbst mit dieser lebensbejahenden Verneigung vor dem 60s-Pop der Beach Boys. Was für eine Hymne, was für 2 Minuten volles Glück! Ich werd zum Groupie!
doughnut: So hörst du dich auch an. Was ist hier los? Zu aller erst: Es kommt, das vierte Mando Album in vier Jahren. Was für ein Output diese Band hat, was für ein Glück sie dem Fan bereiten wird. Aber das birgt auch so seine Gefahren mit sich. Irgendwann ist man ihm doch satt, diesen Mando Diao Sound. Nicht falsch verstehen. Hier schreibt einer, der die drei Alben besitzt, der zwar kein Fan ist, aber diesen bisher kraftvollen, eingängigen Songs wie zuletzt "TV&Me" nicht entkommen konnte. Und trotzdem man eigentlich sagen sollte, Mando sollten sich auch mal weiterentwickeln, erwartet man insgeheim wieder eine Hymne á la "Long before Rock and Roll". Tja, und dann diese Single. Wo gesehen? Natürlich auf GoTV und ich war erst mal ziemlich perplex, denn ich hingegen finde, dass diese zwei Minuten nicht sonderlich gelungen sind. Gut, man hat hier wen auch immer kopiert, aber meines Erachtens nicht sonderlich gelungen. Der Refrain hört sich wirklich holprig an, ist es auch quasi nur eine Zeile. Das einzige, was mein herz bewegen mag, ist hier mehr oder minder das Intro.
r: Ja, das tut mir aber leid für dich. Ich find's grad mal gut, das MD nicht wieder so ne 08/15-Garagenrock-Hymne herausbringen. Schon auf "Ode to Ochrasy" haben mir vor allem die Momente gefallen, an denen die Band nicht versuchte wie auf "Bring em In" zu klingen. Und das hat mich überrascht. Aber ansonsten ist dieser Song auch Pop in Reinkultur! Dub-Dub-Chöre, Geigen und dieser tolle Refrain mit dem schönsten Songtitel des Jahres. Anscheinend mag die Nummer keiner, aber ich find sie super. Das einzig blöde ist, dass die nicht schon im Juli veröffentlich wurde. Das gehört doch an jeden Strand. Was ist denn los mit dir? Du magst doch guten Pop, Alter!
d: Für mich hört sich das einfach zu holprig und simpel kopiert an, sorry. Und ich mag den Songtitel auch nicht sonderlich. Warum hat man eigentlich 1.5 Monate vor einer neuen Single noch einen alten Schinken wie "Ochrasy" released? Aber immerhin klingt "Ochrasy" besser als "If I don't live...". Wir werden uns hier wohl nicht wirklich einig, denn ich kann das einfach nicht so gut finden udn werte es mit immerhin (5/10). 2 für das schöne Video, 2 fürs Intro, und einen für die schicken Frisuren
r: Okay, du kritisierst die Release-Politik der Band, ich den Song... und der ist aus meiner Sicht die vielleicht beste Mando Single seit "Down in the Past"... 9/10
d: Nein, ich kritisiere natürlich auch den Song, un der ist meiens Erachtens einfach nicht so gut, wie du ihn hinstellen magst.
r: Trotzdem irgendwie ein toller Songtitel. Okay, machen wir weiter...
d: Kommen wir zu einem Song, der uns beide ansprechen wird, und den ich persönliche dann doch eher als Pop in Reinkultur bezeichnen möchte...
r: Mando Diao sind auch Pop in Reinkultur!

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#3 … Kaiser Chiefs “Love’s Not A Competition (But I’m Winning)” (VÖ: 05.11.07)
Album: “Yours Truly, Angry Mob”

rhododendron: Damit hätten wir alle Kaiser Chiefs Singles dieses Jahr durch, glaub ich
doughnut: Die Kaiser Chiefs begleiten NOBONO das ganze Jahr über. Im Februar habe ich gesagt, dass "Ruby" ein Hit werden wird, und das ist auch so gekommen. Wir hatten schließlich Britpop pur mit dem "Angry Mob" und nun haben dir quasi die Kaiser Chiefs Weihnachtssingle "Love is not a competition". Was ich noch anmerken möchte, denn dazu mag es wohl nicht mehr kommen, ist, dass man absolut "Heat dies down" übersehen hat. Für mich DER Song der Platte. Kraft- und druckvoll, typisch Kaiser Chiefs und ein klarer Hit. Aber man kann nicht sagen, dass sie irgendetwas falsch gemacht hätten, im Gegenteil. Auch, wenn die Platte dann irgendwoe doch zumindest hierzulande etwas untergegangen ist, ist sie für mich eine der besten 2007. "Yours truly angry mob" war und ist zwar keine Offenbarung, erfindet nichts neu, und klar, irgendwo kommt auch mal ein "ahhhhhhh" vor, aber es klingt auch nicht wirklich wie eine Kopie des Debüts, sie haben sich Mühe gegeben und das Ergebnis klingt gut. "Love..." ist dann auch so ein Ergebnis dessen, denn es klingt nicht typisch KC, aber dann irgendwie doch. Es ist eine Ballade, und zwar eine ziemlich schöne. Diese Keyboard Sounds, die da ganz zu Anfang auf einen einrieseln, die klingen schön, und das ist einfach eine tolle Single, die man nicht besser hätte wählen können für diese Jahreszeit.
r: Also ich fand das Album nich sooo Bombe. Ging mir aber beim Debüt ähnlich. Anyway... einer der besseren Songs dieses Albums ist "Competition" auf jeden Fall. Wie du sagst... irgendwie typische Kaiser Chiefs, aber dann doch nicht. Britop as Britpop can be! Und der Beweis, dass die mehr können als nur Mitgröhl-Hymnen für Fußballstadien und Freiluft-OpenAirs zu schreiben. Da fällt mir gar nicht mehr ein, was ich noch schreiben soll. Der Song spricht für sich und ist einfach nur schön. Sicher nich sonderlich tiefsinnig, aber das darf man auch nicht von den Kaiser Chiefs erwarten
d: Das Video zur Single ist auch eine gute Idee. gabs die überhaupt mal? Ich kann mich nicht entsinnen. Insgesamt wurde sich bei den Videos doch Mühe geben und eines ist klar, ich höre mir zu Weihnachten lieber diesen Song als einen schmantigen, nicht auszustehenden weiteres Killers Weihnachts-Song an. Wer wird es brauchen, wenn man so einen schönen Song vorliegen hat? Also, (7.5/10).
r: Doch, neu ist die sicher nicht. Aber schön anzusehen. Ein Weihnachtssong ist das für mich trotzdem nicht.
d: Ein "Es-geht-auf-Weihnachten-zu" Song. Die Weihnachtsmänner stehen doch bald wieder im Laden. Was ist dein Rating?
r: Oh, fast vergessen... öhm, 7/10

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#4 … Kate Nash “Foundations” (VÖ: 19.10.07)
Album: “Made of Bricks”

doughnut: Warum höre ich da irgendwie ein wenig Mike Skinner raus?
rhododendron: Na ja, Cockney Akzent halt. So, ich überlege gerade, wie ich meiner Freundin erkläre, dass ich mich von ihr trenne, um mit Kate Nash durchzubrennen. Eine Frau, in die ich mich sofort verliebt hab. Sie sieht nicht nur herzallerliebst und sexy aus und trägt feine Kleidchen. Nein, sie macht auch noch diese wunderschöne, kleine, feine Popmusik. Im UK ist das Album "Made of Bricks" ja schon der Renner. Jetzt auch hier? Eher nicht, weil Deutschland dumm ist und so intelligenter Pop mit bissigen Texten á la Lily Allen oder Amy Winehouse (wobei die sich ja dank Klatsch und Tratsch hier gut verkauft) ja zu sophisticated für die Masse ist. Kate Nash ist toll und dieser Song, wieder eine Abrechnung mit einem Verflossenen macht einfach irgendwie dann doch gute Laune. Ich hätte gern britische Gene!
d: Ich glaube, ich kann dem nichts hinzufügen. Perfekt zusammengefasst, da ist alles drin: Cockney, Kate Nash, feiner Pop, Deutschland zu dumm und feine Kleidchen. Trotzdem müssen wir natürlich die Musik als erstes bewerten und ja, irgendwie leben wir ja in Zeiten des ominösen My Space. Von dort auf die Bühne, und in diesem Fall ist es doch mehr als berechtigt. Dieses Album kann, darf, und sollte man sich wirklich anhören. Es ist, fürwahr, feinster Pop. Es wird dich glücklich machen wenn du traurig bist. Und bist du im Plattenladen und die Scheibe läuft, wird sie dich platten kaufen lassen (eigener Erfahrungswert - aber klar, diese Platte kann ausschließlich in PlattenLÄDEN, nicht im Saturn laufen). Dieses Album, diese Single insbesondere, strahlt etwas besonderes aus, das ist nicht zuletzt der verdienst dieser kleinen Dame, die mit ihrer Stimme Geschichten erzählt, denen man zuhören muss, deren Melodien sie begleiten. Was möchte man eigentlich noch großartig sagen? Das ist eben tolle Popmusik!
r: Mist, wir gehen heut mal wieder zu konform. Ich hätte doch die neue Kylie Single nehmen sollen... obwohl, die mögen wir beide auch nich sonderlich oder? Und der Song "Foundations" ist auch toll! Das ist ja das tolle! An der Frau stimmt einfach alles... Können und Aussehen sind da!
d: Na ja, Kylies Single ist eben wenig originell.
r: Ja, hat aber auch seine guten Seiten. Gut, aber darum geht's nicht
d: Ich gebe "Foundations"´, weil es halt "schöner" klingt als die Chiefs, (8/10).
r: So gut wie Kate ist sie jedenfalls nicht. Ich gebe ne 9/10. Wahnsinn, was am Ende des Jahres noch für Hits des Jahres zusammenkommen!

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#5 … Jimmy Eat World “Big Casino” (VÖ: 22.10.07)
Album: “Chase This Light”

doughnut: "Wahoooooooo, EMO!", werden die kleinen Trendkinder schreien, "HALTET DIE FRESSE!", sagt der alte Onkel der diese Band schon länger kennt.
rhododendron: Ist das nich College-Rock? Wo wir schon bei Schubladen sind...
d: Jedenfalls kommt "es" aus Amerika. So, finde ich das Ding gut? Jo! Wer kennt denn nicht "The middle" bitteschön, oder dieses Energiebündel von "Pain"? TJa, und da sind sie wieder, angelangt in Zeiten der EMOisierung und sich evtl. darin verlierend. Ich kann zu dem Album nichts sagen, außer das ich bisher eine ernüchternde Kritik gelesen habe, aber gut, Fachblätter müssen auch nicht immer richtig liegen. Ich mag den Song jedenfalls. Gut, auch hier ist keine Neuerfindung der Musik am Start, die Lyrics mögen trivial erscheinen, aber das rockt einfach - und das, meine Fresse, brauchen wir halt auch. Wie findest du das denn?
r: Öhm, wie alles aus dieser Richtung (US-College-Rock, Emo, trallala, "Alternative") eher so lala. Schlecht ist die Nummer gar nicht. Ich kenne nur ne handvoll JEW Songs, aber für das ungeschulte Ohr (nämlich meins) klingt das halt irgendwie alles gleich. Die immer gleichen Gitarrenwände, die Power-Refrains und so weiter und sofort. Ich glaub, ich hab einfach ne andere musikalische Sozialisation genossen, um mich da richtig reinzufinden. Klingt halt austauschbar. Sicher nicht schlecht und sicher mit Berechtigung (und JEW haben die mehr als Fallout Boy, auf jeden Fall), aber mich persönlich berührt das weniger. Der Song an sich ist ganz okay, kämpft aber mit den gleichen Problemen
d: Ich habe ja eine kleine Schwäche für solche Songs, weil ich die einfach gerne höre und mich dazu bewege. Ich hör sowas gerne auf Parties, aber ich habe jetzt auch keine JEW CD zu Hause im Schrank stehen, mich berührt das halt auch nicht, aber das rockt, und das gebe ich mird ann einfach mal gerne ohne großartig drüebr nachzudenken.
Dafür ist das dann schon okay und bekommt von mir eine (7/10).
r: Öhm ja... vermutlich müsst ich's auch mal öfters hören, als nur dieses eine Mal. Aber prinzipiell ist das sicher keine minderwertige Musik. Mir gefällt sie halt nur nich so... also 5/10

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#6 … Sigur Rós “Hljómalind” (VÖ: 29.10.07)
Album: “Hvarf-Heim”

rhododendron: Während doughnut mal kurz was essen ist, philosophier ich mal kurz über Sigur Rós. Ach, sie sind vermutlich dann doch die beste Band dieser Welt! Ich sag das zwar in regelmäßigen Abständen auch von Bloc Party, Interpol oder den Doves, aber dann bin ich nur kurzzeitig abgelenkt: am Ende sind es nänlich wirklich Sigur Rós. Keine Band klingt wie sie und keine Band hat mich bisher so verzaubert, die diese mit ihrer berührenden, großen, uniquen Musik. Großes Musiktennis! Nun kommt der Film "Heima", eine packende Banddoku über ihrer Homecomming-Konzerte in Island und somit zeitgleich eine Ode an diese schöne Insel deren Charakter sich immer wieder in dieser Musik wiederspiegelt. Der erste Trailer macht Lust auf viel mehr. Dazu erscheint ein Doppel-Album mit neuen und seltenen Tracks, sowie Akkustik-Nummern. "Hljómalind" ist einer dieser neuen Songs und zeigt die Band gewohnt souverän. Für ihrer Verhältnisse zwar schon zu eingängig (Spiellänge unter 6min), aber selbst diese Hürde bewältigt diese Truppe mit Leichtigkeit. Und? Schwappt die Euphorie auch auf dich über?
doughnut: Zurück von der Reispfanne, versüßt durch kate Nash. Vernasht hab ich sie. So, ähm, ja. Also ich befinde mich am Anfang einer noch länger andauernden Reise, wenn man es so umschreiben mag. Ich besitze das "blaue Album" dieser band original, ich mag es. Aufmerksam wurde ich auf Sigur Rós durch die bestechende Qualität ihrer Clips. Diese sind, ohne zu untertreiben, brilliant und jeder ist ein Highlight für sich, bleibt also sehenswert. Zur Zeit arbeite ich mich langsam durch "Takk..." und ja, SR klingen anders und wie im Falle dieser Single, einfach sehr verträumt und doch schön. Vermutlich muss man einfach Isländer sein, um so ein Kunstwerk fabrizieren zu können, aber Gott sei Dank dürfen wir so etwas noch erleben. Das, was ich hier hör, lässt mich jedenfalls aufatmen, denn es ist ein wunderschönes Stück Musik! Das hier ist sozusagen unser kleines Highlight, was wir uns für den Schluss aufbewahrt haben.
Kommt der Film denn erst in die Kinos oder kommt er auch in die Kinos und direkt auf DVD?
r: Ja, das Highlight, ohne Frage. Leider kommt der hierzulande, wenn man nich irgendwie ein Großtstadtprogrammkino erwischt, leider nur auf DVD raus. Eine absolute Schande! Aber auch ein absoluter Pflichtkauf, sag ich mal! Der Trailer ist schon mal sehr bewegend. Da stimmt einfach alles. Außerdem, das sei gesagt, kann man alle Platten bedenkenlos kaufen (außer das etwas sperrige Debüt von 97, das ist sehr gewöhnungsbedürftig, hat aber seinen Reiz)... und Live sind sie eine der besten Bands der Welt
d: Jedenfalls erwartet uns hier ein schönes Stück Musik, dass ich getrost mit (9/10) bewerten kann.
r: Manchmal muss man ja auch nicht krampfhaft um den großen Brei reden... 9/10
d: Na, da sind wir uns doch mal wieder einig.
r: Once again. So, das war's dann wohl für dieses Jahr. Ich weiß nich, ob wir noch eine nächsten Monat machen sollten... vielleicht ja, aber es kommen ja nicht mehr so viele Singles gen Jahresende raus. Aber sechs werden wir doch zusammenkriegen oder?
d: Wir können ja ein Weihnachtsspecial machen.Ich bin jedenfalls dafür, als Abschluss noch einen Singlediskurs stattfinden zu lassen.
r: Du mit deinem Weihnachten. Hör bloß auf! Nervt ja schon, das es im Supermarkt schon Schokoweihnachtsmänner rumstehen. Ja, kommt ja noch einiges. Ich würd gern auch die Comeback-Single der Spice Girls begutachten *g* Also gut, dann Mitte November nochmal. Bis denn!

Trailer zum Film “Heima”

Dienstag, 18. September 2007

Sechs Singles - 10/07

Einsame Singles suchen einen Partner

#1 … Dave Gahan “Kingdom” (VÖ: 05.10.07)
Album: “Hourglass”

rhododendron: So, um den Cliffhanger mal aufzugreifen. Der Diskurs letzten Monat endete damit, dass ich mich total gefreut hab, weil ich den ersten MP3-Schnipsel der neuen Solosingle des DM-Frontmanns gefunden hatte. Jetzt, nen Monat später hab ich den Song mehrmals gehört und sehr lieb gewonnen. Dave scheint sich mit Album Nr. 2 nach dem sehr rockigen Debüt wieder an die elektronischen Gefilde von Depeche Mode anzupassen. Und dabei diese hervorragende Pop-Single, für die selbst Martin L. Gore den ein oder anderen Mord begehen würde. Klingt am Ende vielleicht ein bissel zu sehr nach Depeche Moder oder?
doughnut: In der Tat. Die neue Single klingt doch arg nach Depeche Mode was halt, wie du schon sagtest, damit zu tun haben wird, dass sie sich vor allem im elektronischen Gefilde aufhält. Der Song ist sehr eingängig, atmosphärisch und erscheint bei den ersten Hördurchgängen daher vielleicht als etwas lang. Einige Fans äußerten sich ja schon recht kritisch, dass der Song zu "langweilig sein würde" doch ich finde, dass "Kingdom" zB. mit "Precious" auf Augenhöhe ist. Die Frage ist: Was hätte Martin L. Gore verbessern können?`Nicht viel sag ich mal, denn der Song ist wirklich ein vielversprechender Vorbote auf Album Nummer zwei.
r: Jo. Durchaus. Mal sehen, ob da am Ende auch einige Ecken und Kanten dabei sind. Ich mag die Nummer mehr als "Precious". "Precious" war so bissel zu glatter Radiopop.
d: "Kingdom" kann auch mit einem gleichwertigen Clip werben. Ich mag die Einstellungen. Wenn sich die Kamera zB. 90° um dieses verlassene, aber blinkende Polizeiauto dreht. Das ganze VIdeo hat etwas von Johan Renck wie ich finde, und ich mag es sehr. Auch die Häuser und die eben dunkle Atmosphäre, die das Video sehr gut einfängt.
r: Mit der Meinung solltest du mal im DM-Forum hausieren gehen. Da wird natürlich gleich gemotzt, weil KEIN Regisseur Anton Corbijn ebenbürtig ist.
d: Ich schätze das DM-Forum vielleicht als sehr konservativ ein. Meine Meinung ist, dass man vieles ausprobieren, und nicht auf einer Sache beharren soll. Anton Corbiyn's Talent steht ja außer Frage, und gerne schaue ich mir auch seinen ersten Spielfilm "Control" an, aber es gibt auch andere Regisseure mit gleichermaßen guten Clips.
r: Ja, aber wer versteht das schon. Egal... ich geb dafür solide 7/10.
d: Noch erwähnen sollte man, dass "Kingdom" die erste digitale Singleveröffentlichung ist, die es vor einer physischen VÖ in die deutschen Charts geschafft hat, nämlich auf Platz 70. Das ist - egal wie der Song nun sein mag - beachtlich. Song und Clip gefallen auch besser als die meisten der letzten von DM - daher ebenfalls (7/10)
r: Charts sind für Emos die interessieren keinen

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#2 … Fallout Boy “I’m Like A Lawyer With The Way I’m Always Trying To Get You Off (Me & You)” (VÖ: 17.09.07)
Album: “Infinity On High”

rhododendron: Ich sag jetzt mal nix dazu.
doughnut: Nun ja, es reicht wenn ich sage, dass du die erste Fall Out Boy Single sehr gut fandest. Und jetzt spreche erst mal ich, also Ruhe!
rhododendron: Hey, das sind Auuuusnahmen!
d: Zu allererst: was für ein Tite. Und als zweites: ich zitiere aus meinem Notizbuch: 18. Februar: FOB "I'M (...) - So klingt der Sommer. Nun ja, der Sommer, oder besser gesagt das, was wir dieses Jahr davon hatten, mag schon vorüber sein, aber immerhin gibt es ihn nun als Single, den besten FOB Song aus dem aktuellen Album - GOd knows wie es überhaupt heißt. Weil es mir eine Freundin ans Herz gelegt hat, hab ichs mir mal reingezogen und was soll ich sagen? Irgendwie kann mans hören, irgendwie kann man auf solche Sachen aber auch verzichten, und trotzdem ist dieser Song wirklich ein sehr cathciger, toller Popsong. Sehr sommerlich, sehr schön insziniert und mit einem Video, dass auf die Missstände in Uganda, Stichwort "civil war" und "invisible children" aufmerksam macht. Und sehr viel besser als dieses komische whatever "Race"!
r: Okay, wo fang ich da mal an. Ich mag es nicht! Ja, das ist ein guter Einstieg. Nein, ich mag es nicht. Das es dazu ein Video über Misstände in Uganda gibt find ich ja jetzt noch schlimmer. Meine Fresse! Nein, aber Fallout Boys sind definitiv eine der nervigsten Bands im Business. Aus meiner Sicht eine Art nette Gitarren-Boy-Group zurechtgeschnitten für den US-Markt. Hochglanzvideos, langweilige, oberflächliche Musik und irgendwie nichts was mich auch nur ansatzweise berührt, was wohl a) daran liegt, dass ich über 16 bin und b) Geschmack hab. Seh das jetzt nich als persönlichen Angriff, Alter. Ich weiß, "Arms Race" war irgendwie so ein unfreiwilliger Ohrwurm zu Beginn des Jahres. Aber solche peinlichen Hitsongs gibt's ja immer. Nein, aber ansonsten weigere ich mich, diese Band für Voll zu nehmen. Da nützt auch ein kleiner, flotter Popsong (denn das ist das ja) nichts.
d: Grundsätzlich gebe ich dir doch Recht. Trotzdem ist dieser Song gut, und auch m.E. besser als "Arms Race". Das hat auch nichts mit Geschmack und "über 16 Jahre" zu tun, das sind dann halt einfach Ohrwürmer. Für dich ist "Arms Race" einer, für mich dieser Song. Ich denke wir können uns trotzdem darauf einigen, dass diese Band keiner braucht. Allein schon deswegen, weil sie "Love will tear us apart" dermaßen kaputt gemacht haben mit ihrem Cover, dass man sie dafür steinigen sollte. Es nützt hier keine weitere Diskussion, grundsätzlich aber gut, dass wir mal nicht derselben Meinung sind. (7/10)
rhododendron: Nö, ich weiß. Es gibt halt Bands, die sind mir absolut unsympathisch in ihrem Auftreten und ihrer Musik. Und Fallout Boy verkörpern das für mich irgendwie. Wo ist da der Unterschied zu 50 Cent? Ist doch auch nur Ausverkauf einer Jugendkultur. Na ja, könnte man lang drum streiten. 1/10

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#3 … Babyshambles “Delivery” (VÖ: 26.09.07)
Album: “Shotter’s Nation”

rhododendron: Wo wir gerade beim Thema "Ausverkauf einer Jugendkultur sind".
doughnut: Ich bin einfach mal so frech und sage direkt: ganz großes Kino!
r: Ja, also die neue Babyshambles Platte stehtin den Starlöchern. Gaststar diesmal: Pete Doherty! Und man kann ja über den Mann sagen was man will, aber der macht sogar Musik! Und sogar ziemlich ansprechende. Teile des Debüts "Down in Albion" konnte man sich anhören. Und "Delivery" ist einmal mehr Pete at his best! Der verpeilte Dauerzugetrönte singt eine wunderschöne Melodie auf schrammligen Gitarren. Es gibt 1000 Nachahmer, aber nur ein Original! Bleibt zu hoffen, dass der Rest des Albums auch mehr bietet. "Fuck Forever" hatte ja damals auch die Erwartungen hochgesteckt und dann kam nicht mehr sooo viel
d: So, also die ME Hypemschine tut mit dem "Album des Monats" schon ihren Teil, und ich kann nur beipflichten. Als ich das erste mal "Delivery" gehört habe, hats sofort Klick gemacht -Liebe auf dem ersten Hören sozusagen. Pete Doherty hat hier echt ein kleines Kunnststück komponiert und Zeilen wie "you finally left now what on earth do you intend to do?" lassen mich einfach verbunden fühlen. Und spätestens wenn gegen Ende das "ohhh ohhhh ohhh" einsetzt dürften doch alle überzeugt sein. Dieser Song steigert die Vorfreude aufs Album immens und ich hoffe, dass es auch nur Schrittweise mithalten kann, denn vom Debüt war ich nicht wirklich angetan, zwei, drei gute Songs, aber ansonsten wusste ich nicht recht viel damit anzufangen. "you finally left school (...)" natürlich.
r: Trotzdem hoffe ich nachwievor, dass er und Carl sind zusammen tun. So nett die Babyshambles und sicher auch die Dirty Pretty Things sind. Die Musikwelt braucht die Libertines! Um mal all den Views, Hard-Fi's und Konsorten da drüben in den Arsch zu treten. 8/10
d: Besonders den Views, die gehören nämlich verboten. Ebenfalls (8/10)
r: Oder zumindest zum Friseur.

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#4 … Moby “Extreme Ways (Bourne Ultimatum Version)” (VÖ: 17.09.07)
Album: “Soundtrack – Bourne Ultimatum”

doughnut: Schon den neuen Bourne gesehen, mein Freund?
rhododendron: Nö, hab nie einen Teil davon gesehen. Hol ich vielleicht mal irgendwann nach.
d: Würde ich dir zumindest empfehlen. Mehr aber noch diesen neuen Mix von "Extreme Ways", der fetzt nämlich ordentlich. Wer Moby zuletzt ein wenig zu ruhig, verträumt, langweilig oder was auch immer fand, der kann hier wieder ordentliches Futter vorfinden. Dramatisch wie der Film, Chöre bis zum Anschlag und ordentlich rockige Arrangements machen "Extreme Ways" zu einem wunderbaren Hörgenuss und Abschluss für den (wohl) letzten Bourne. Im UK kommt das Teil wohl als Single, daher auch hier gerne erwähnt.Nur Silvia Mason James könnte den Song besser klingen lassen.
r: Öhm ja. Na ja, die Nummer mochte ich schon vor 5 Jahren als sie rauskam (Gott... ist das schon wieder so lang her???) nicht so unbedingt. Ist ein netter Song. Und ganz im Ernst: viel haben die hier in der Version nicht wirklich verbessert. Klar, bisschen mehr Chöre am Ende und so, aber auch nicht sonderlich mehr. Moby's Stimme nervt außerdem. Ich finde, der war früher mal besser. Hat stark nachgelassen. Sein letztes Album ist nicht mehr so toll gewesen. Vor allem: warum muss der denn jetzt immer singen, wenn er doch gar keine Stimme hat? Ging doch früher auch ohne. Keine Ahnung. Sagen wir mal so: Hättest du mir nicht von diesem Release erzählt, ich hät's gar nicht mitbekommen.
d: Doch, ich mag die Nummer. Ich finde, für den Song kann man sich auch die Stimme "antun". Ich mag aber auch "Spiders" oder "We're all made of stars". Also geht schon, Moby hat immer ein paar gute Songs, und der gehört dazu. (7/10).
r: Pfff! Nööö, find ich nicht! 4/10
d: Der Song passt halt auch zum Film, daher die Extrapunkte.
r: Na, da kann ich das ja objektiv beurteilen, weil ich den Film nicht gesehen hab.

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#5 … Robyn with Kleerup “With Every Heartbeat” (VÖ: 12.10.07)
Album: “Robyn”

doughnut: Schon ein wenig seltsam, dass zB. die Spex sie als DAS neue Ding präsentiert, wo sie doch Jahre schlichten bis unbedeutsamen Pop gemacht hat.
rhododendron: Ist doch egal. Also hier nun auch bei mir Liebe auf dem ersten Hören! Was für ein wunder-wunder-schönes Popmärchen. Der geschundene Teenie-Pop-Star aus Schweden kämpft sich aus den Mainstream-Fesseln heraus und veröffentlicht auf eigenem Indie-Label zusammen mit den feinsten skandinavischem Elektro-Fitzlern (The Knife, Kleerup) ein eckiges, kantiges Pop-Album. Und dazu dieser traumhafte Song! Im UK war er schon Nr. 1 und nächsten Monat erscheint der auch endlich bei uns. Und man kann ihr nur ähnliche Erfolge wünschen! Diese Nummer ist einfach zu gut! Perfekte Popmusik, wie sie in meinen Ohren klingen muss. Trotz scheinbarer Leichtigkeit ist der Grundton des Songs sehr melancholisch und traurig. Robyn's Stimme klinkt zuckersüß und verletztlich und Keerup zaubert dazu feinste 80er-Beats mit butterweichen Streichern. DAS, mein Freund, DAS ist große Populärmusikkunst!
d: Na ja, ich finde du übertreibst hier ein wenig. Ich denke, das ist ein okayer Popsong, direkt ein Ohrwurm und halt auch für den UK sehr chartstauglich (sieht man ja), vielleicht sogar noch eher, als den Pop den sie vorher gemacht hat, aber nach einigen Malen wird der Song irgendwie fade, weil er an sich gegen Ende auch immer unspektakulärer wird, gerade nach diesem schönen Streicher Arrangement in der Mitte des Songs, danach werden nur noch eins zwei Zeilen wiederholt. Ich hab dir ja auch gesagt, ich habe nach wie vor ein Problem mit der Stimme, die klingtm ir Teils nicht leicht, sondern zu angestrengt. Im Grudne iste s aber ein okayer Popsong, den man hören kann. Aber so euphorisch kann ich das nicht sehen.
r: Ja, hmm, keine Ahnung. Es passiert halt eher selten, dass mich so ne handelsübliche Chartspop-Nummer halt sofot begeistert, muss ich sagen. Aus meiner Sicht stimmt hier alles. Stimme, Arrangement. Sowas würde sich Kylie Minogue auch mal wünschen.
d: Also da gefällt mir Kylies Stimme auch besser muss ich sagen, aber letztlich bleibt es Geschmackssache. Ich gebe der Nummer (5/10).
r: Nö, die rangiert bei mir bei den Ohrwürmern des Jahres ganz weit oben momentan... 9/10

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#6 … Kent “Ingenting” (VÖ: 17.09.07)
Album: “Tillbaka Til Samtiden”

doughnut: Wir bleiben in Schweden. Für alle, die nicht so firm im Schwedischen sind wie du und ich, der Titel trägt den Namen "Nothing". Ich überlasse dir das erste Wort.
rhododendron: Oh, darf ich?
Aber ist doch eigentlich deine Wahl!
d: Du weißt doch, wieso ich dir das Wort überlasse. ;-)
r: Ja, also was soll ich da sagen. Seit einigen Jahren schon begeistert mich diese Band aus Schweden, die in ihrer Heimat wohl mitlerweile die erfolgreichste Band überhaupt ist mit ihrem wunderschönen Pop/Rock. Durch Zufall bin ich vor Jahren drauf gestoßen und ich merkte sofort, unabhängig von der Sprachbarriere, dass dies großartige Musik ist! So muss das auch sein! Musik, die über Sprachen funktioniert. Das letzte Album "Du Och Jag Döden" empfand ich persönlich als kaum mehr zu toppendes Meisterwerk! Auch in Schweden haben sie damit abgeräumt. Nun erscheint nächsten Monat "Tillbaka Til Samtiden" und diese Single "Ingenting". So viel zur Vorgeschichte. Was hälst du denn von der Single?
d: Nun ja, also erst mal kann ich dir in keinem Punkt wiedersprechen, genau so ist es. Und besonders hervorzuheben ist eben, dass die Musik trotz jener Sprachbarriere funktioniert, dass Schwedisch gesungen wird, macht das ganze nur noch interessanter als schwieriger! Ich habe mich natürlich wahnsinnig, ich denke wie du, auf die Single gefreut, und wurde dann irgendwie erst mal etwas gebremst. Man muss schon ehrlich sein, ich habe persönlich etwas, hmm, besseres (?) erwartet. Der Song ist auf jeden Fall komplex, daher benötigt er mehrere Höreinheiten, damit er überhaupt im Ohr bleibt. Ich würde ihn als typischen "Grower" bezeichnen. Nach ein paar Tagen, wo ich im Besitz der Single bin, gefällt sie mir schon besser bis gut.
r: Ich bin ein wenig überrascht, wie poppig und elektronisch er ist. Die Frage ist, ob sie in diese Richtung zurückgehen. "Max 500" hat als Single vom letzten Album ja auch nicht den Charakter der Platte wiedergespiegelt.
d: Ich muss sagen, dass ich die letzten beiden Alben sehr mag, aber ich doch das letzte und die danach erscheinende EP bevorzuge. Ich würde mich erhoffen, dass sie in diese Richtung weitergehen, wenngleich ich nichts diktieren oder großartig erwarten, sondern mich eher überraschen lassen möchte.
r: Hmm, was bleibt ist die Erkenntnis, das die Single nicht unbedingt der beste Song des Albums sein muss. Ich liebe ja "Mannen I Den Vita Hatten" vom letzten Album. Und das ist über 6min lang. Große Musik ist das auf jeden Fall. Du sagst, das erscheint auch außerhalb Schwedens?
d: Ich las, dass die Single am 21.09 in Deutschland in limitierter Form erscheinen wird, sowie das Album am 19. Oktober. ich finde es mutig, aber auch einen konsequenten und guten Schritt der Plattenfirma, es auch mit anderssprachiger Musik auf dem Deutschen Markt zu versuchen. Das hat schonmal funktioniert, nehmen wir Kaizers Orechstra oder Sigur Rós als Beispiel. Die Frage ist nur, inwiefern das Album hier promotet werden wird, oder ob Radiostationen so mutig sein werden, auch einmal einen nichtdeutschsprachigen Titel ins Programm aufzunehmen, vielleicht auch nur einmal zu spielen. Ich erinnere an den löblichen Schritt von 1Live, auch einmal Brainstorm Songs wie "Passion" in lettisch vorzuspielen. Ich denke, egal wer es liest, er/sie sollte auf jeden Fall danach Ausschau halten und es wennmöglich unterstützten, denn es lohnt in jedem Fall.
r: Ich möchte doch nur ein verdammtes Konzert hier in Germany. Ist mir egal, ob in Köln, Berlin oder Hamburg. Aber sonst wär Kopenhagen das Nächste und das is bissel teuer. Ich drück da auf jeden Fall die Daumen. Und die Platte kauf ich auf jeden Fall im Original! Hoffentlich machen das viele, damit die Tour zustande kommt. Für die Single gibt's trotzdem nur 6/10 von mir. Aber ich glaube, das Album wird nicht enttäuschen. Hoffe ich zumindest!
d: Ich hoffe auch auf ein Konzert und ein besseres Album als die Single es momentan verspricht, wenn man so etwas überhaupt sagen kann, ebenfalls (6/10).
Und auch hier wird die Platte original gekauft!
r: Mensch, bis auf Fallout Boy sind wir uns ja wieder mal einig.
d: Ja, bis auf kleine Robyn-Abstriche.
r: Nein, aber die Leute sollten echt alles von Kent kaufen, was es gibt.
d: Besonders eben das letzte Album.
r: CD's, Kaffeebecher, Bettwäsche!
d: Haha! Es gibt Bettwäsche? Wir sollten uns beide Shirts kaufen!
r: Ja, keine Ahnung, man sollte die einfach wissen lassen, dass es hier genug Fans von denen gibt!
d: Und trotzdem sollten wir beide ein Kent Shirt haben.
r: Ich hab ja immerhin schon nen Button. Ich hör auch grad wieder "Mannen I den vita hatten"!!! Was für ein Monstrum von Song. Das kriegen nicht mal Coldplay hin!
d: Übrigens, ich habe gelesen, dass neue COldplay Album wird nur neun Songs beinhalten.
r: Ja, ich auch. Na ja, solange das 9 gute sind (die mal anders klingen) isses mir egal.
Gut, aber anderes Thema. Bis nächsten Monat dann wieder!
d: Neun gute sind besser als 15 Songs wovon die Hälfte schlecht ist! Ja, mach es gut. Wir sehen uns nächsten Monat. Bis dahin werde ich dich mit FOB bewerfen. ;-)
r: Und ich dich mit ... öhm... Athlete!!!
d: Das kann ich verkraften! Tschö!

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Mittwoch, 15. August 2007

Sechs Singles - 09/07

I'm Single, Bilingual!

#1 … Athlete “Hurricane” (VÖ: 24.08.07)
Album: “Beyond The Neighbourhood”

athleterhododendron: So, wir beginnen mal trotz leichtem Zeitdruck... Also, ähm, ja. Athlete! Ne ganz, ganz tolle Band, eine der besten die uns Großbritannien in den letzten 5 Jahren serviert hat. Und sie machen auch keine lustige Indie-Disco-New-Wave-Mucke sondern astreinen, feinen Pop. Nun steht uns das 3. Album "Beyond The Neighbourhood" ins Haus. Und darauf machen sie wieder so ganz hervorragenden Pop. Die Single "Hurricane" wirkt ein wenig glatt, hat aber ordentlich Schmackes und ist mal so meine momentane Idealdefinition eines guten Popsongs! Irgendwie fällt mir gar nicht mehr ein dazu. Entweder man mag ihn und es packt einen oder man tut es als belanglosen Mist abstempeln
doughnut: Also, es ist nicht so, als würden Athlete mich nicht interessieren. Das letzte Album habe ich mir nach dem Vorboten Wires, einen klasse Song, angehört. Auf Albumlänge konnte mich das nicht so fesseln. Da gabs noch eine zweite Single, deren Titel ich aber wieder vergessen habe. Du hast mich ja nun auf den neuen Release aufmerksam gemacht. Ich denke, dass Hurricane ein netter Popsong ist. Ein wenig flotter, aber passend zur Jahreszeit würde ich sagen. Sehr sommerlich, auch, wenn wir dann doch wiederum keinen wirklichen Sommer hatten. Wires hat mich dennoch mehr gepackt, da war eben mehr Gefühl drin. Ist kein belangloser Mist, es ist das Travisphänomen: sehr netter Pop, den man sich zu gewissen Zeiten sehr gerne anhören kann.
r: Ich mag an Athlete, dass sie so viel feine Elektro-Momente dabei haben. Also nicht unbedingt bei dem Song, aber generell. Und es sei gesagt, dass die neue Platte nicht so triefig ist, wie die letzte u da auch berührende Tracks dabei sind. Ich finde die persönlich besser als Travis.
d: Ich finde, dass dieses Triefende Athlete gut steht und vermisse das bei der Platte ein wenig. Sie ist ein Grower nehme ich an, aber sie hat mich bisher nicht wirklich reizen können, wenngleich zB. Airport Disco ein sehr schöner Track ist. Hurricane passt aber durchaus ins Album, ich gebe ihm eine (6.5/10).
r: Na ja, wenn man sich mal das Debüt der Band aus dem Jahre 2003 anhört, dann is da wenig triefendes dabei. Nach einem Sommer- und einem Winteralbum gibt's jetzt wieder ein Sommer- bzw. Spätsommeralbum. Sehr schöne Platte. Sehr nicer Song. 8/10!

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#2 … Editors “An End Has A Start” (VÖ: 03.09.07)
Album: “An End Has A Start”

doughnut: Eigentlich ja dein Fachgebiet. Die neue Editors Single. Habe mir An end has a start persönlich gewünscht, da es der beste Track auf dem neuen Album ist. Ein flotter, eingängiger Song mit guten Lyrics. Das Editors Album ist schon so eine Geschichte. Irgendwie spielt es in meinem Jahresranking ganz oben mit, zeitweise habe ich es schon als Album des jahres bezeichnet, dennoch bin ich mir sehr unsicher, aber dafür haben wir ja noch Zeit. Ich finde, hierh aben die Editors alles richtig gemacht udn An end has a start kommt so gut bei mir an, dass ich sagen würde, es ist einer ihrer besten Songs, aber was ist das für ein Video? Diese kuriose Tanzgruppe lässt uns alle sehr schmunzeln...
rhododendron: Ja, also ich möcht ja der Band keine Narrenfreiheit geben, aber ich KANN die einfach nicht schlecht bewerten. Schon gar nicht bei diesem nahezu idealen Popsong. Ein wenig zu sehr Ähnlichkeit hat die Nummer mit "Munich". Da ging man wohl auf Nummer Sicher in Sachen Singlewahl. Auch egal. Aber du, die Tänzer... erinnerst du dich noch an dieses Fatboy Slim- Video mit der Tanzgruppe? Jetzt wissen wir, was aus denen geworden ist.
d: Natürlich. Die Jungs im Einkaufszentrum. Großes Kinow ar das, irgendwie aber lustiger und unterhaltender als das Rumgeschwirre in dem Editors Clip, zumal das ganze ja ziemlich ernst vorgetragen wird. Na ja, wie du mal sagtest: "Kunst". Also, was soll man großartig sagen, An end has a start ist ein perfekter Pop song und deswegen gibts hier mal volle Punktzahl,d enn ich konnte mich bisher nicht satthören: (10/10)
r: Ja, gut, ich hab den bisschen über gerade. Aber bei mir werden sie wohl nicht Album des Jahres. Ich hab meine Favouriten. Geb aber im Allgemeinen gern ne 9/10

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d: ok. Und was kommt nun? James Blunt?
r: Oh, hmmm, Gute Idee *g*
d: Ich hab den Song nur einmal zur Hälfte gehört. Kann ich nix zu sagen.
r: Nein, ich hab mich für den direkten Vergleich entschieden:

#3 … Interpol “Mammoth” (VÖ: 27.08.07)
Album: “Our Love To Admire”

interpol1doughnut: I dont like it.
rhododendron: I don't care!
d: Ne, also. Vermutlich der Song auf dieser überaus guten Platte, mit dem ich am wenigsten anfangen kann. Ist mir alles zu chaotisch und zu viel Krach. Am liebsten wäre mir Pace is the trick gewesen aber gut, kann man sich nicht aussuchen. Wenigstens wird in den USA No I in thressome als zweite Wahl veröffentlicht. Ich denke, man kann mit dieser Single hier in Europa wenig reissen. Kenne das Video nicht, da besteht noch Hoffnung, dass es den Song etwas besser macht, aber ansonsten finde ich das eien falsche Wahl, wie gesgat, das Album ist große Klasse, aber den Song mag ich nicht.
r: Also, nachdem wir "Heinrich Maneuver" hier übergangen haben erscheint bald Nummer Zwei aus diesem gewaltigen Soundepos, welches mich wie lange kein Album mehr aufgerüttelt hat. Und "Mammoth" hat Druck! Durfte die Nummer schon zweimal live erleben und man sieht, wie die Band dabei aufgeht, wenn sie ihn spielt, wie Paul Banks verzweifelt ins Mikrofon fleht (Kopfstimme!) und erstmalig sogar ein "fuck" benutzt. Dazu dieser treibende Beat, Kirchenglocken, diese Riffs. Er spiegelt dieses Intensittät wieder, die ich an Interpol so liebe. Und anfangs mochte ich ihn auch nicht, aber man muss sich auf ihn einlassen.
d: Genau, ich finde, dass ist einfach zu viel.
r: Quatsch! Das ist intensives Sounderleben! Du und dein "No I in Threesome"... das ist Pop!
d: Ich bin eben Poper.Oder schreibt sich das mit einem Doppel "p"?
r: Ja, natürlich. Nein, aber wie gesagt. Anfangs fand ich ihn auch strange, aber dann muss man ihn einfach wirken lassen.Und ich bin froh, dass Interpol nachwievor wenig "pop" bei ihrer Musik zulassen. Das ist gut so!
d: Weißt du was, ich bin kurzab: (5/10). Die nächste Single wird besser.
r: Ähm, gut, ich geb auch nur ne 7/10. Aber immerhin interessante Single-Wahl.

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#4 … Kaiser Chiefs “The Angry Mob” (VÖ: 20.08.07)
Album: “Yours Truly, Angry Mob”

rhododendron: Deine Wunschsingle seit nem halben Jahr! Da isse endlich!
doughnut: Hatten wir eigentlich Ruby bewertet? Nein, oder? Ruby ist für mich eienr der Hits des jahres, klarer Fall. Gut, ich erinnere mich aber,d ass wir Average in der Bewertung hatten. Ich muss meine damalige Meinung etwas revidieren: Average ist nicht average, sondern ganz gut, ja. Kann auch ruhig sagen: das ganze Album ist wirklich gut. Ich habe mich in letzter Zeit nochmal ein wenig intensiver damit auseinandergesetzt und das Ding ist einfach super. ich war ein wenig enttäuscht, dass sich nun die breiten Massen seit Ruby um die Jungs scheren (ich habe das Debüt ja sogar importiert) aber gut, nun auch endlich die Single, die ich mir erhofft hatte. Eine weietre kleine Hymne, reiht sich fabelhaft ind die Singleliste der kaiser Chiefs mit Oh my God und I predict a riot ein. Das kann man durchaus auch mal im Stadion spielen und die Lyrics sind nun mal auch toll. Und meintest du nicht, da wäre sogar etwas sozialkritisches im Video vorhanden? hehe Ich finde die Single einfach super, kann man sagen was man will. Das geht ordentlich ab.
r:
Gut, also ich glaub den Satz hat ich bei "Average" schon mal gesagt, aber ich zitier mich gern nochmal: Bei den Kaiser Chiefs kriegt man, was man erwartet. Und obwohl "Ruby" mittlerweile nervt, sind die Kaiser Chiefs ja immer noch Grundsympathen. Intensiv hab ich beide Platten nie gehört, aber es sind schöne Popsongs dabei, dass muss man schon sagen. "Angry Mob" ist für mich DER herausragende Song auf dem Album, die Nummer die sich nochmal deutlicht vom Rest abhebt. Mit so einer Nummer kann einfach nichts schief gehen. Beim letzten Teil muss man mitsingen, anders geht es nicht. Von der Art u Weise, wie die Nummer aufgebaut ist, von Text über Musik bis Melodie: hier stimmt alles. Selbst für Kaiser Chiefs verhältnisse überdurchschnittlich gut
d: Genau. Und dann als nächste Single Love is not a competition. Dann sprechen wir uns hier wieder! (9/10)
r: Jo, also auch von mir ne 9/10
d: Uh, Übereinstimmung! Hatten wir sowas jemals?
r: Öhm... du fragst Sachen!
d: Egal. Weiter im Text!

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#5 … Timbaland feat. The Hives “Throw It On Me” (VÖ: keine Ahnung)
Album: “Shock Value”

doughnut: Eine ungewöhnliche Kollabo.
rhododendron: Genau, also definitiv ein Kandidat für die lustigste Kollaboration des Jahres. Timbaland ist eh momentan Mr. Omnipräsenz in der Popmusik. Kaum ein Künstler ist vor ihm sicher. Sogar Duran Duran sind demnächst fällig. Und nun also die Hives. Die mag ich persönlich weniger bzw. find die einfach extrem lustig. Eine Comedy-Band in meinen Augen. Na ja, diese Single ist typischer Timbaland-Stuff. Die Hives fungieren mehr oder weniger in Form immer wiederkehrender Samples und lustiger Zwischenschreie von Frontmann Pelle :-D . Aber es hat was, oder?
d: Wir haben ja schon die Tage drüber geredet. Anfangs machte Timbaland Sinn, diese Justyl und Nelly Kollabo hörte sich gut an, Say it right hat er wirklich zu nem Hit gemacht, dann nahm das alles Überhand und mich nervte schon The way I are. Das setzt dem ganzen nun die Krone auf. ich msus ehrlich sagen: Ja, es ist einteressant, aber ich finde nicht, dass das wirklich passt, dass das super gelungen ist, mich nevrt das momentan ein wenig.
r: Ja, aber das ist so. Gute Produzenten bestimmen den Sound einer gewissen Zeit. Da kannst du in den 80ern Shep Pettibone nehmen, oder in den 90ern mal Rick Rubin oder so. Oder die Neptunes. Aber nach ner gewissen Überpräsenz verliert jeder Sound seine Einzigartigkeit. Ich mag ja Timbo's Mix aus Hip Hop und so 80er Sound.
d: Du hast schon Recht damit, aber wie gesagt, das hat nun für mich ziemlich schnell seinen Reiz verloren. (5/10)
r: Ich find die Nummer aber immernoch interessanter, als die Popsongs, die er für Nelly oder sich selbst zuletzt gemacht hat. Sie ist halt irgendwie bisschen durchgeknallt und weniger poppig. Das mag ich! Kurz, präzise, verrückt! Geb da 8/10!

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#6 … Tocotronic “Imitationen” (VÖ: 14.09.07)
Album: “Kapitulation”

doughnut: Ach, ich nehme nun einfach Tocotronic und Imitationen
rhododendron: Oh nein! Ich wollt gerade vorschlagen, nehm doch was Schlechtes. Und dann kommt er damit um die Ecke ;-)
d: Das ist dir durch das Video ja auch noch präsent. Also fangen wir beim VIdeo an: Scheinbar stehen Tocotronic in einem sterilen Raum (Labor?) in dem Mäuse (Ratten?) rumlaufen und singen von „Imitationen“ auf ihrer zweiten Single. Klingt erst mal unspektakulär, ist es in gewisser Hinsicht auch, denn auf „Kapitulation“ gibt es einen Haufen besserer Songs. Der Punkt ist: Imitationen ist ein netter und flotter Popsong mit nettem Refraun und Auslauf. Das kann man spielen, vor allem im Radio, auch im TV (auch, wenn der Clip eben nur auf GoTv läuft). Ich persönlich hätte mir ja Verschwör dich gegen dich gewünscht udn ich denke, da sind wir uns einig. Trotzdem, ich mag den Track, wenngleich es wie gesagt bessere Songs gibt, die man hätte auskoppeln können. Wie siehst du das denn? Du bist ja etwas neutraler eingestellt als ich.
r: Also, was soll ich da noch sagen? Was? Dieser Song (und auch das Video) verkörpert ja mal wieder all das, was ich an Tocotronic so langweilig finde. Eine Nummer, die ohne Höhepunkte vor sich hindümpelt, die ollen intellektuellen Texte (die auf einen Laien wie mich immer austauschbar wirken), die Klamotten der Leute, Dirk's Frisur, der Songtitel. Also es ist wirklich schlimm. Warum bedienen die sich denn immer wieder dieses Klischees? Da fand ich die erste Single deutlich erfrischender.
d: War sie auch, und das Video war auch interessanter. Trotzdem, textlich ist doch ganz klar, dass es hier ums eigene Ich geht, um Individualität und das man selbst ist, sich keienr Imitationen (anderer) annimmt. Die Grundaussage steht, ich mag sie auch. Hm. Na ja, was soll man sagen? Da gehen wir mal wieder überhaupt nicht konform.
r: Oh nein! Du klingst schon wie einer von denen *g*
d: Komm schon, so hochphilosophisch ist das ganze nun auch nicht. (;
r: Da mag ich ja dieses Wir Sind Helden Lied über Individualität viel lieber... "Soundso". Das hat auch nicht so nen schweren Unterton.
d: Soundso ist auch top. Hmm also ich gebe dem Song eine (7/10).
r: Nee, also 2/10. Und bei "Verschwöre dich gegen dich" wär meine Wertung deutlich höher gewesen. Vielleicht erleben wir den Tag noch, dass ich ne Toco-Nummer mal gut bewerte!
d: Bestimmt. Ich bin die Zuversicht pur.
r: Gut, da wären wir durch. Zum Glück. Ich schiel schon seit 20 Minuten auf diesen MP3-Ausschnitt der neuen Dave Gahan Single, den ich im Netz gefunden hab. Vermutlich wirst du die dann genauso vernichtend bewertend, wie ich die Singles deiner geliebten Tocos, oder?
d: Eine Sache, die mich gar nicht reizt. Dennoch viel Vergnügen. Ich würde nicht sagen, dass ich die automatisch schlecht bewerte. Sie kann mir auch gefallen. Die Singles der ersten Platte fand ich ganz okay, vor allem die am Strand. Die, wo er so komsich an diesem Strand rumlief. Wie hieß die noch gleich?
r: "Dirty Sticky Floors". Alter, du weißt, ich mach das nicht absichtlich. Es ist nur... diese Band... Tocotronic. Mich störrt so manches an denen. Und irgendwie bestätigen die das so oft.
d: Das ist legitim, ich verurteile dich nicht. (;
r: Ich finde, da könnte mehr Spannung in deren lieder rein. Die plätschern wirklich oft nur vor sich hin. Findest du nicht?
d: Ich finde, das trifft vielleicht auf ein paar Lieder zu. Besonders die neue Platte ist aber schon ein wenig eckiger. Ich meine, höre dir eben das besagt „Verschwör dich gegen dich“ an. Oder „Explosion“. Oder „Sag alles ab“. Nun ja, es ist auch alles Ansichtssache. Das ist eben das, was ich auch so ein wenig als Radiopop bezeichne und die Single ist radiotauglich.
r: Na ja, gerade die haben das ja eigentlich nicht nötig. Haben ja ne treue Fanschar. Gut, aber das wird immer heikel bleiben.
d: Es plätschert eben wirklich ein wenig vor sich hin. Die Gefahr besteht ein wenig, dass zB. durch Gegen den Strich oder Imitationen Tocotronic im Nachhinein noch für solche Songs bekannt werden. Das ist etwas zu gefällig. Man sollte mehr Mut bei der Singlewahl zeigen
r: Dann nächsten Monat wieder, ohne Tocotronic, dafür mit Dave Gahan.
r: Und Dave Gahan verdient ja schon drei Punkte, weil er noch lebt. ;-)
r: Und wer weiß, was uns noch so erwartet. Ich lausche jetzt erstma. Aber ich werd die Eindrücke hier nicht wiedergeben. Damit warte ich! Boah, aber das wär doch ein toller Cliffhanger oder... "Wenn ihr wissen wollt, wie ich die neue Gahan Single finde, dann schaltet nächstes Mal wieder ein!"
d: Na dann beenden wir das ganze nun so. Bis zum nächsten Mal.
r: Ciao!

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