Plattenteller

Freitag, 27. Februar 2009

Tod Nervt!

Statement der Band Deichkind

Wir trauern um unseren geliebten Freund Sebi.

Wir möchten uns herzlich für die große Anteilnahme, die wir von Euch allen erfahren haben, bedanken.

Die Untersuchungsergebnisse zur genauen Todesursache von Sebi liegen noch nicht vor.
Wir gehen aber von einem natürlichen Tod aus.

Das Stück „Luftbahn“ sollte unsere nächste Singleauskopplung werden. Am 11. Februar 2009 wurde das Video dazu gedreht.
Wir werden Video und Single wie geplant herausbringen und haben uns dagegen entschieden, die Veröffentlichung zu verschieben oder ganz einzustellen, denn sie sind Zeugnis unserer letzten Zusammenarbeit und eine schöne und intensive Erinnerung an Sebi.

Diese Entscheidung bringt allerdings mit sich, dass das Video schon in den nächsten Tagen zu sehen sein wird.

Wir werden nicht im März beim SXSW in Austin auftreten. Die Live-Auftritte, die für den Sommer 2009 bestätigt waren, werden stattfinden. Ob wir Deichkind darüber hinaus weiterführen möchten, können wir im Moment nicht sagen.

Diese Entscheidungen haben wir uns gemeinsam reiflich überlegt und sind der Überzeugung, dass die Gründe, die uns dazu bewogen haben, die Richtigen sind.

Deichkind

Donnerstag, 26. Februar 2009

Entspann dich, Baby!

Yes, Bono! Nach all den coolen Sachen der letzten Wochen, wird es mal Zeit sich mit Legenden auseinanderzusetzen, die schon Musik gemacht haben, als die meisten SPEX-Hypes noch nicht mal auf der Welt waren. Richtig, wir reden hier tatsächlich vom neuen U2-Album!

Die wichtigste Lektion, wenn es um U2 geht, ist es anscheinend, nicht auf U2 zu hören. All den Wirbel, den die Band selber um ihr neues Album gemacht hatten, lies nicht nur den geneigten Fan hellhörig werden… Da war von einer Neuerfindung die Rede, vom zweiten „Achtung Baby“, mehr Experimenten, Einflüsse von Trance und Hardrock nannte Bono in Interviews, während auch gern der Satz „Das ist Rock’n Roll 2009!“ benutzt wurde… „Chinese Democracy“ kann einpacken, hier kommen U2, der Silberstreif am Horizont der Rockmusik!
Man hätte sich eigentlich denken können, dass die Vorschusslorbeeren übertrieben waren, immerhin sagt Bono nach jedem Album der letzten Jahre immer wieder, dass man sofort Energie und Ideen für das nächste hat, nur um am Ende wieder vier Jahre zu warten. Na ja, im Alter werden Bands oft wunderlich. So ist „No Line On The Horizon“ natürlich nicht die Neuerfindung des Rock’n Roll und keine Revolution… Weit davon entfernt! Nein, es ist am Ende ein U2-Album geworden, welches man so von U2 nach 30 Jahren erwarten kann. Durchaus hochwertig mit vielen guten Ideen und handwerklichem Können, aber auch mit relativ wenig Überraschungen. Nach all den Ankündigungen ist das mit unter die größte Enttäuschung. Zumal „Get On Your Boots“ als Single Hoffnung regte, dass die Band noch hungrig nach neuen Zielen ist. Doch leider bleibt der sperrige, aber auch durchaus reizvolle Track die Ausnahme auf dem Album, sowohl was Schnelligkeit, als auch Experimentierfreude angeht. Das ist nicht nur falsche Werbung, sondern auch verschenktes Potential. Aber ich möchte ja nicht alles schlecht reden, denn unterm Strich ist „No Line On The Horizion“ ein sehr gutes U2-Album geworden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Alles in allem wirkt die Platte wie eine kleine Quintessenz aus den vergangenen drei Dekaden der Band. Bei jeder Stelle vergleicht man, hört Bekanntest und interpretiert Selbstzitate. Zumal mit dem Produzententrio Lanois/ Eno und Lillywhite sowieso alte Mitstreiter gewählt wurden. Fehlt nur noch Flood! Der Titeltrack ist als Opener ein Einstieg nach Maasen, bevor man mit „Magnificant“ gleich noch eine so was von typische U2-Hymne nachfeuert, welche die „Joshua Tree“-Fans befriedigen wird. In solchen Moment bekommt man noch mal Glanz in den Augen, wenn man U2 hört. Es folgt mit „Moment Of Surrender“ ein ruhiges, etwas gospel-artiges Stück in der Tradition von „Stuck In A Moment“ oder „I Still Haven’t Found“. Mit siebeneinhalb Minuten vielleicht etwas zu lang, genauso wie das anschließende „Unknown Caller“, welches aber einer der verborgenen Perlen der Platte ist. Hat durchaus Ohrwurmqualitäten. Die hat „I’ll Go Crazy If I Don’t Go Crazy Tonight“ anschließend sowieso. Das Teil ist als Single schon eingeplant und das merkt man ihm von der ersten Minute an... Es folgen das sperrige „Boots“, welches gerade im Kontext des harmlosen Albums etwas aus dem Kontext fällt, sowie „Stand Up Comedy“, welches wohl die Überbleibsel der Hard-Rock-Ansätze darstellen soll. Bleibt der schwächste Song des Albums. Danach wird’s mit „FEZ/ Being Born“ deutlich besser. Das Brian-Eno-Intro dürfte all diejenigen erfreuen, die wie ich, auf mehr Experimente gehofft haben. Der Song als solcher gehört ebenfalls zu den besseren… Die wunderschöne Ballade „White As Snow“ gefällt ebenfalls, während „Breathe“ trotz netter Botschaft mit mehr als einem Bein in der Belanglosigkeit steht. Das Album schließt mit dem wundervoll ruhigen „Cedars Of Lebanon“, in welchem Bono auch textlich noch zeigt, dass er was drauf hat. Bleibt leider die Ausnahme, denn inhaltlich kommt man bei den meisten Tracks nicht um den Begriff „Phrasendrescherei“ herum. Als gesättigte Stadionrocker um die 50 wirken halt viele der revolutionären Ansätze eher fadenscheinig. Das ist kein Sozialneid, sondern der Lauf des Lebens.

Was bleibt nun von diesem Album? Geht’s hinterm Horizont weiter oder nicht? Nun, es wird deutlich, dass U2 im Jahre 2009 immer noch U2 sind. Aus ihrer Haut wollen oder können die Herren nun mal nicht raus. So bleiben die Ansätze zur Sounderneuerung auf dem Album eher bescheiden. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob die Band so was überhaupt noch nötig hat und braucht. Die Nachfolger, seien es Coldplay oder die Kings Of Leon haben ihnen eh den Rang abgelaufen. Rock’n Roll 2009 klingt definitiv anders. Etwas mehr Mut zur Veränderung und ein Ankämpfen gegen den eigenen Status als selbstgefällige Stadionrock-Gutsmenschen wäre schön gewesen, aber so bleibt alles beim Alten, obwohl viele gute Ansätze vorhanden sind. Alle U2-Fans, werden U2 auch nach diesem Album noch mögen, während alle U2-Hasser auch bei diesem Album wieder viele Argumente für ihre Fraktion finden werden. Dennoch sei gesagt: Es ist zwar einfach U2 zu hassen, aber es ist auch genauso leicht, sie zu mögen… „No Line On The Horizon“ ist kein zweites „Achtung Baby“ oder ein Meilenstein in der Rockgeschichte, aber es ist ein recht gutes Album geworden. Es stört irgendwie nicht… ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Aber vermutlich wird der Rock’n Roll ja auf dem nächsten Album neu erfunden, welches sicher bald kommen wird… Statements von Bono und Co. dazu stehen aber noch aus.

"Get On Your Boots" MusicVideo

Komplettes Album bei last.fm anhören!

Sonntag, 15. Februar 2009

Britpop-Ausrufezeichen!

Versteht das doch endlich! Die Welt braucht The Rifles! Auch auf ihrem zweiten Album demonstriert die britische Band ihre Ausnahmeposition. Vielleicht merkt das ja nun auch noch jemand anderes, abseits von doughnut und mir...

Es war wahrlich keine ideale Vorlaufzeit für die Rifles und ihr zweites Album. Erst schmiss man die kompletten Aufnahmen weg, weil man nicht zufrieden war, dann funkt auch noch die Plattenfirma dazwischen und verschiebt den Release immer wieder. Die Promo läuft solala. Singles werden angekündigt um wenig später wieder gecancelt zu werden, der Albumtitel wird geändert und wer weiß was noch. Nun Anfang 2009 ist „Pavement Diaries“ da, nur dass es am Ende „Great Escape“ heißt.
Denkbar schlechte Vorraussetzungen, zumal sich die Rifles behaupten müssen um nicht als eine von vielen dieser UK-Hype-Bands der letzten Jahre in die Geschichte einzugehen. Da sind zweieinhalb Jahre Wartezeit nach dem Debüt schon ne verdammte Ewigkeit. Doch um gleich mal Entwarnung zu geben: „Great Escape“ ist ein hervorragendes Album geworden, das zwar mit einigen Schwächen zu kämpfen hat, die der phänomenale Vorgänger „No Love Lost“ nicht hatte, aber hey… wir jammern hier immerhin auf sehr hohem Niveau.

Und bereits der Opener „Science In Violence“ macht mit aller Wucht deutlich, warum die Rifles auch 2009 zur vorderen Front britischer Gitarrenbands gehören. Das ganze Album macht dies deutlich! Das außerordentliche Gespür der Band für eingängige Melodien und Harmonien ist ihnen in der Zwischenzeit nicht abhanden gekommen. Doch es ist nicht nur die Form dieser wunderbaren Popsongs, sondern auch der Inhalt, welcher diese Band so wichtig macht. Die Rifles verstehen sich ganz in der Manier von Bands wie The Jam und erzählen in ihren Songs Geschichten und Wahrheiten über das Leben. Das ist zwar typisch britisch aber irgendwie auch typisch universell zu verstehen. Egal, ob der Wunsch des Ausbrechens („The Great Escape“), die Tristesse des grauen Alltags („Toerag“), die Liebe („Winter Calls“) oder das Resümieren über die Vergangenheit („Out In The Past“)… die Texte von Sänger Joel Stoker sind wundervoll, gerade weil er sie in seiner Schnottrigkeit erzählt, aber dabei stets Gefühl in seiner Stimme hat. Und: Nein, es folgt kein Weller-Vergleich!
Die Songs an sich gehen den Weg, den die meisten neuen Bands mit ihrem zweiten Album gehen: Die Musik wirkt konsequenter, durchdachter und aufwendiger. Sprich: Auch auf „Great Escape“ erliegen die Rifles der Versuchung des leichten Überproduzierens. Dabei wirken Keyboards und Streicher bei „Great Escape“ genauso wenig störend, wie das Bläserensemble bei „The General“. Aber teilweise wirkt es nach etwas zuviel des Guten, zumal Stoker’s Stimme gerade bei Letzterem zu kämpfen hat. Ansonsten ist der Großteil der Songs aber wieder auf extremen Hit-Niveau. Egal ob zackig („Science In Violence“, „Fall To Sorrow“), melodiös („History“, „Winter Calls“) oder gar akustisch (“For The Meantime”)... die Rifles beherrschen ein breit gefächertes Britpop-Repertoire.

Das größte Problem dieses Albums und seiner Songs bleibt am Ende ironischerweise „No Love Lost“, das 2006er Debüt. Dieses war schlichtweg zu perfekt! 12 Superhits, auf den Punkt gebracht, genau in der richtigen Balance zwischen Punk und Pop und zu einem Zeitpunkt, als das alles musikalisch noch richtig frisch war. Ob sie’s wollen oder nicht… daran wird die Band sicher immer messen lassen müssen. „Great Escape“ besteht diesen Test aber, trotz kleinerer Fehler, in gewohnter Souveränität. Die Rifles waren und sind ein großes Ausrufezeichen im Britpop! Songs voller Energie und Melodie mit wundervollen Texten, mitten aus dem Leben. Diese Band hat was zu sagen und muss gehört werden! Dann kapieren das sicher noch mehr Menschen. Und bis dahin sollte man mal über das Wechseln der Plattenfirma nachdenken.

"The Great Escape" - Musikvideo


The Rifles @ MySpace

Mittwoch, 4. Februar 2009

4 Years Time

4 Jahre sind in unserer schnellebigen Gesellschaft ja mittlerweile schon ne Ewigkeit. In der Musikindustrie irgendwie sowieso, obwohl's früher durchaus Gang und Gebe war. So gebührt den Doves aus Manchester natürlich Respekt für die lange Wartezeit. Aber irgendwie war's auch zu lang. Die ersten 3 Alben gehören musikalisch zu den besten der ausklingenden Dekade. Und nun will man ab Anfang April mit "Kingdom Of Rust" noch einen draufsetzen. Die Vorzeichen, dass dies gelingen wird stehen gut. Der erste Vorabtrack, "Jetstream", den man sich schon kostenlos runterladen (einfach ne beliebige Mailadresse auf der Doves-Page eingeben) kann, macht auf jeden Fall Lust auf mehr! Da steht uns, wieder mal, Großes ins Haus. Hier schon mal rum reinhören...



Zur "Doves" Homepage

Mittwoch, 21. Januar 2009

Dark Side Of The Hype

Dieser Tage erscheinen gleich zwei viel gehypte Debüt-Alben, welche oft in einem Atemzug genannt werden. Doch obwohl sowohl die White Lies, als auch Glasvegas in musikalisch düsteren Retrogewässern fischen, könnte das Ergebnis kaum unterschiedlicher sein.

Solche Hypes durch die Musikpresse sind ja seit jeher immer so ein Streitthema. Auf der einen Seite freut man sich, dass man neue Künstler entdeckt, die dann sogar gut sind, aber auf der anderen Seite kotzt es mich dann auch an, wenn scheinbar talentlose, überbewertete Bands aus Gründen gehypt werden, die ich einfach nicht nachvollziehen. Bestes Beispiel 2008 sind Glasvegas, deren selbst betiteltes Debüt nun auch hierzulande offiziell erscheint. Und kein anderes Adjektiv fällt mir bei dieser Band ein, wie dieses: ÜBERBEWERTET! Und gleichzeitig bin ich natürlich neben der ziemlichen Überschätzung seitens NME und Co., die in den vier Schotten schon die nächsten Oasis sehen, auch extrem enttäuscht von dem, was diese Band auf Albumlänge produziert hat.
Denn, seien wir ehrlich, die Vorabsingles haben echt Lust auf dieses Album gemacht und angesichts von so tollen Hitsingles wie „Geraldine“ und „Daddy’s Gone“ springt man auch gern auf den Hype an. Doch dann kommt dieses Album um die Ecke, das die Erwartungen nicht mal so halb füllen kann, wie ich finde. Dieses Album ist furchtbar überproduziert, musikalisch hochgradig einseitig, besitzt viele schwache Songs, kaum Ideen (geschweige denn wirklich neue) und ist einfach nur enttäuschend. Ja, wo fang ich an? Oder bei wem? Bei Sänger James Allen vielleicht. Ich meine, er hat nen tollen schottischen Akzent und ne noch tollere Joe-Strummer-Gedächtnistolle. Aber er hat keine so gute oder kräftige Stimme, dass sie zu diesem Bombastsound passen würde. Deshalb wurde anscheinend ordentlich mit Auto Tune nachgeholfen, was, wenn man es einmal weiß, ziemlich auffällt bei den Songs. Na ja, aber wenigstens ist die Stimme markant. Seine Texte sind dagegen ziemlich unspektakulär. Ja, schwere Kindheit und alles. Aber wenn er im ansonsten ganz guten „Daddy’s Gone“ aus dem Refrain mit trauriger Thematik einen lustigen Singsang macht, dann wirkt das unfreiwillig komisch. Genauso wie das Zitieren von Kinderliedern. Oh, und die Mondscheinsonate als Hintergrundmusik in „Stabbed“. Also, er mag ja leiden, aber ich spür da nix. Keine Authentizität. Ich hab ja nie was dagegen, wenn Menschen in Musik leiden, aber hier möchte ich ihm die ganze Zeit „Heul doch!“ entgegen schreien. Einfach, weil da nix rüberkommt. Alles wirkt ne Spur zu groß und zu künstlich. Für ein Debütalbum ist „Glasvegas“ auch viel zu fett produziert. Klar, die Band mag Phil Spector-Kram und offensichtlich Jesus & The Mary Chain. Aber bitte, muss denn jeder Song deshalb vom Klang her absolut gleich klingen? Das nimmt diesem Album jegliche Abwechslung, geschweige denn jegliche Überraschung. Am Anfang denkt man sich angesichts der breiten Echo/Delay-Gitarren-Whatever-Wände noch „Woooow! Groß!“ Doch nach der Hälfte der Songs klingt die Nummer wie ein alter Witz, der immer fader wird, je öfter man ihn erzählt. So weiß man bereits vor jedem Song (mit Ausnahme von „Stabbed“ halt), wie der nächste Song klingen wird. Das gleiche Surren im Hintergrund, immer das gleiche Stadionschlagzeug mit dem ollen Tamburin, die gleichen The-Edge-Gitarren, das gleiche Gejaule von Sänger James und alles mit ordentlich Echo unterlegt, damit’s ein schöner Soundbrei wird. Das ist an sich ja ne nette Sache und wenn man drauf steht, dann ist das sicher die Offenbarung. Aber so ist es für mich einfach nur stinklangweilig und unmotivierend, einem Album zuzuhören, wo es mir schwer fällt, die Songs auseinanderzuhalten. Die Songs sind ganz nett, bemühen sich aber etwas zu sehr große Stadionhits zu sein. Hauptsache, die tausend Leute in der Halle können sofort mitgröhlen. So wirkt diese Musik. Und dadurch nehm ich auch die Emotionen nicht ab. Alles wirkt zu glatt, zu künstlich und vor allem zu gezwungen, um mich zu berühren. Was die Band gebräucht hätte, wären mehr gute Songs und weniger Wischi-Waschi drumherum, welches eben diesen Songs am Ende eher schadet, als dass es ihnen nützt. Vielleicht ist das Album auch gut und der ganze NME, sowie all die Menschen, die dieses Album anscheinend im UK gekauft haben, haben Recht… vielleicht aber auch nicht. Für mich ist es jedenfalls, nach den tollen Singles im Vorfeld ne ziemliche Enttäuschung geworden. Ich dachte, die Band kann mehr. Und mit „mehr“ meinte ich nicht mehr Gitarrenwände, mehr Pomp und mehr Echo, sondern mehr gute Musik.

Gut, um das auch gleich aus Gerechtigkeitsgründen klarzustellen... In Sachen fetter Produktion können die White Lies auch mithalten. Und sagen wir das gleich zu Beginn: das Debütalbum der White Lies ist keine Offenbarung und keine musikalische Revolution, im Gegenteil: viele Versatzstücke kennt man schon aus den letzten Jahren. Etwas Editors hier, ein bisschen Killers da… und selbst die haben ja schon ordentlich in der musikalischen Schatztruhe der frühen 80er geplündert. Also nix neues… aber die zweite Frage, ob das Ganze dann doch was taugt, kann man durchaus mit einem lauten „Ja“ beantworten!
Warum ist das so? Nun, weil die White Lies das, was sie machen nicht neue machen, aber die Art wie sie es machen sehr sehr gut machen. Was ich mit diesem Kauderwelsch eigentlich sagen wollte… Tolle Songs! Eigentlich 10 durchgängig gute Nummern gibt es auf dem Debüt-Album „To Lose My Life“, große Ausfälle sucht man vergebens. Musikalisch orientiert sich das ganze schon an Früh-80er-New-Wave, vor allem weil die Band offensichtlich mit dem düsteren Charme der Musik spielt. Allerdings, und wer will kann das gern als einen Kritikpunkt sehen, ist die Platte für ein Debüt schon sehr fett und ausreichend produziert. So wirkt der prinzipiell dringliche Rock mit all den Keyboardspuren und Produzentengimmicks am Ende gar nicht mehr so schroff, sondern eher glatt. Deshalb kann man die White Lies als ne Art Mainstream-Ausprägung einer Post-Punk-Band bezeichnen. Das stört allerdings nicht wirklich, weil die Songs halt wirklich stark sind. Weiß gar nicht bei welchem ich anfangen soll.
Egal ob die tollen Singles „Death“ oder „To Lose My Life“ oder noch unbekannte Perlen, wie dem epischen „Fifty On Our Foreheads“ oder dem zackigen „Farewell To The Fairground“… das sind ziemlich eingängige Melodien und sehr starke Songs mit allem, was man an diesem Genre so mag. Die treibenden Drums, der vibrierende Bass und die zackigen Delay-Gitarren. Und dazu besitzt Sänger Harry McVeigh auch noch eines dieser flehenden, dringlichen Organe, die von „ganz tief düster“ bis „hoch flehend“ jede Menge Spektren abdecken. Astreine Melodien, tolle Grundstimmung und keinen wirklich schlechten Song. Für alle, denen die oben genannten Bands musikalisch etwas bedeuten, ist dieses Album dem ein oder anderen Anspielsong wert. Mehr noch als die Konkurrenz zielt der Sound des Trios aus London auf den klassischen Sound der 80er. Wer sich da teilweise auch an die Talking Heads oder Tears For Fears erinnert fühlt, der liegt gar nicht mal so falsch. Soll heißen: „To Lose My Life“ ist kein Album mit großen Ecken und Kannten, sondern lebt eher vom breitflächigen und astreinen Sound. Was durchaus schade ist, weil vielleicht etwas weniger Produktion den Songs hätte gut tun können. Aber ein großes Problem stellt das wiederum auch nicht da. So jammert man wohl auf hohem Niveau. Fakt ist, das die White Lies im Gegensatz zu Glasvegas die besseren Songs besitzen und wissen, wie man diese besser verpackt und verkauft. Denn was hier am Ende bleibt sind 10 hervorragende, atmosphärische Düster-Poprock Songs von einem Trio, von dem wir, wenn alles gut geht, in Zukunft hoffentlich noch mehr hören werden! Ein Album, welches 2009 noch wichtig werden wird…

White Lies @ MySpace

Glasvegas @ MySpace

Sonntag, 11. Januar 2009

rhododendron's ranking ... 02/ 2009

Ja, ich weiß. Besser spät als nie. Normalerweise versuche ich ja im Ranking relativ zeitnah veröffentlichte Singles unterzubringen. Und „Paris“, dieser euphorische Popsong der Friendly Fires erschien bekanntermaßen bereits Anfang November. Ist mir aber vollkommen egal! Das reicht immer noch für ne Platzierung, auch Anfang 2009. Immerhin habe ich auch deren sensationelles selbst betiteltes Debüt ja, wie bereits berichtet, jetzt erst entdeckt. Deshalb steigt die nicht mehr ganz so taufrische Single auf Platz 2 ein, wo sie ironischerweise von einer anderen Single, welche die gleiche Stadt thematisiert, geschlagen wird: Altmeister Morrissey sichert sich mit seinem neuen Hit in der zweiten Woche die Spitzenposition und es sei ihm natürlich von ganzem Herzen zu gönnen. Effektiv arbeiten auch die Rifles. Nachdem sich ihre sehr erfolgreiche Single „The Great Escape“ nach 13 Wochen langsam aus den Top 20 zu verabschieden droht, legen sie rechtzeitig mit dem Nachfolger „Fall To Sorrow“ nach, welcher diese Woche souverän Platz 6 entert. Damit befinden sich beide Neueinsteiger diese Woche in den Top 10. Außerhalb der Top 10 können neben den Stills auch Franz Ferdinand mit der aktuellen Single „Ulysses“ noch einen kleinen Sprung machen. Vielleicht der Beginn eines zweiten Frühlings. Vom echten Frühling sind wir während dieser Kältewelle freilich noch weit entfernt. Leider!

01.( 03 / #2 ) Morrissey “I’m Throwing My Arms Around Paris”
02.(NEW/ #1) Friendly Fires “Paris”
03.( 01 / #7 ) The BPA feat. Emmy The Great “Seattle”
04.( 04 / #2 ) Lily Allen “The Fear”
05.( 02 / #6 ) White Lies “To Lose My Life”
06.(NEW/ #1) The Rifles “Fall To Sorrow”
07.( 06 / #3 ) Mando Diao “Dance With Somebody”
08.( 07 / #7 ) Coldplay “Lovers In Japan”
09.( 05 / #11) Get Well Soon “Listen! Those Lost At Sea Sing A Song On Christmas Day”
10.( 08 / #3 ) Bloc Party “One Month Off”
11.( 10 / #2 ) The Fireman “Sing The Changes”
12.( 09 / #3 ) Tom Jones „If He Should Ever Leave You”
13.( 12 / #5 ) La Roux “Quicksand”
14.( 11 / #9 ) Kings Of Leon “Use Somebody”
15.( 16 / #2 ) The Stills “Don’t Talk Down”
16.( 19 / #7 ) Franz Ferdinand “Ulysses”
17.( 14 / #6 ) Keane “Perfect Symmetry”
18.( 13 / #10) Glasvegas “Geraldine”
19.( 15 / #12) Tiger Lou “Crushed By A Crowd”
20.( 17 / #13) The Rifles “The Great Escape”

Freitag, 9. Januar 2009

Nichts als Liebe!

Besser etwas später, als nie entdeckt! Das Debüt der Friendly Fires entpuppt sich als unwiderstehliches Pop-Juwel, in das ich mich hoffnungslos verguckt hab.

Man kennt das ja. Ein Album geistert durch die Musiklandschaft, aber man übersieht es einfach. Oder man stempelt es unter „nicht relevant“ ab. Nur um dann einige Zeit später zu merken, dass man vollkommen zu unrecht weggesehen hat. Damit sind sämtliche Jahreslisten rückblickend kompletter Schwachsinn.
Jedenfalls bin ich maßlos enttäuscht von mir selber, dass mit das wunderbare, geniale und selbst betitelte Debüt der Friendly Fires aus St. Albans in Großbritannien in den letzten Monaten durch die Lappen gegangen ist. Dabei handelt es sich um „Friendly Fires“ um eines der besten Debüt-Alben des Jahres 2008. Ein tolles, tanzbares Album voller kleiner und größerer Superhits. Ich weiß nicht, ob die Fires irgendwo nen Hype hatten… wenn ja, dann ist der komplett verdient. Dieses Album ist unwiderstehlich! Für mich zumindest!

Wie kann man das am besten beschreiben? Energetischer, tanzbarer Indie-Rock mit starkem Ausschlag Richtung Pop und Elektronik. Das Trio selber sagt, es wäre durchaus beeinflusst von Minimal Techno und das hört man durchaus. Neben den Foals hat es wohl keine Band zur Zeit so gut drauf, Elektronischen Pop mit klassischen Instrumenten nachzuspielen. Dabei vermischen sich jingle-jangle-Indie-Gitarren spielend leicht mit lockeren Bassläufen, breiten Synthieflächen und jede Menge Cowbell-Einsatzen. Und jede Menge verrückte Ideen. Was durchgängig bleibt: die Songs sind zum einen absolut treibend und befehligen quasi zum Tanzen und zum anderen sind es ziemliche Ohrwürmer, die sich ziemlich einbrennen. Unwiderstehlich in der Symbiose. Allein der Opener „Jump In The Pool“ prischt schon mal mit seinen breiten Synthies voraus, nur um sich am Ende in einem südamerikanisch-anhauchenden Percussion-Gewitter zu verlieren. Danach gibt sich „In The Hospital“ als lockere kleine Pop-Perle, während „Paris“ zum absoluten Megahit avanciert. Und so geht das Schlag auf Schlag weiter. z.B. das atmosphärische „Strobe“. Kein Aussetzer, nur Hits und jede Menge Disco. Was auch immer diese Band gemacht hat. Sie hat aus all diesen Fragmenten am Ende einen Sound gebastelt, der 1:1 aller meiner Vorlieben entspricht. Für alle, denen die Foals vielleicht ne Spur zu sperrig sind, ist dieses Album genau richtig. Die Friendly Fires haben eines der besten Pop Alben 2008 veröffentlich mit einigen der besten Popsongs drauf, die das jüngst verstrichene Jahr zu bieten hatte. Bitte alle uneingeschränkt kaufen, genießen und toll finden. Ich kann’s gar nicht anders sagen! Ich bin verliebt… in diese Band! Bitte mehr davon in der Zukunft!

"Jump In The Pool" [mp3]

"Paris" [Video]

Friendly Fires @ MySpace

Altersmüdigkeit adé

Dieser Mann hat von vielem die Schnauze voll. Nur nicht von der Musik. Das neue Morrissey-Album "Years Of Refusal erscheint nächsten Monat und zeigt den Altmeister in bestechend guter Form. Mal wieder.

Die schockierende Erkenntnis des neuen Morrissey-Albums stellt der Altmeister ganz ans Ende im Song „I’m OK by Myself“! Morrissey geht’s gut! Ja, anscheinend. Es wirkt fast so, als hätte der Hohepriester der emotionalen Selbstgeißelung jetzt wo er bald 50 wird, die Akzeptanz gegenüber sich selbst gefunden, die er jahrelang suchte. So sind diese Jahre der Verwirrung auch die Jahre der Selbsterkenntnis? Vielleicht. Zumindest ist der Titel, was die Zeitspanne angeht clever gewählt, da sein neuntes Soloalbum eine Zusammenfassung des musikalischen Schaffens der letzten zwei Jahre ist, die er zu großen Teilen beim touren verbracht hat, seiner neuen Lieblingsbeschäftigung, so scheint es. So haben die meisten Songs eine Live-Feuertaufe bereits hinter sich. Mit „That’s How People Grow Up“ und „All You Nee Is Me” befinden sich sogar die beiden Singles aus der letztjährigen Best-Of mit drauf. Was hat man nun von diesem Album zu erwarten? Funktioniert es als Album überhaupt? Und macht Morrissey jetzt Gute-Laune-Musik?
Entwarnung vorneweg: Das Credo „Wo Morrissey draufsteht, ist auch Morrissey drin“ trifft natürlich auch auf „Year Of Refusal“ zu. Musikalisch gibt sich der neue Longplayer relativ flott, so dass man stärker, als je zuvor, das Gefühl hat, Moz’ Band hätte sich zusammen eingespielt. Die kraftvollen Songs resultieren aus der jahrelangen Erfahrung, welche alle Beteiligten auf der Bühne gemacht haben und prädestinieren auch zum Live-Spielen. „Something Is Squeezing My Skull“ ist der erste richtig flotte Opener seit Ewigkeiten. Das Tempo wird mit Songs wie „Black Cloud“ oder „All You Need Is Me“ auch gehalten. Der Rest fischt in den bekannten musikalischen Gewässern von Morrissey. „I’m Throwing My Arms Around Paris“ funktioniert hervorragend als Single mit Ohrwurmmelodie und breitem Streicherteppich. Bei „When I Last Spoke To Carol“ bedient man sich an Marriachi-Elementen, “One Day Will Be Farewell“ irgendwie auch ein wenig und “It’s Not Your Birthday Anymore” ist, aus meiner Sicht, einer der besten Moz-Songs dieser ausgehenden Dekade! Weitere Experimente sollte man auch nicht erwarten. In den letzten 20 Jahren gab’s die auch nicht. Und Morrissey mag man ja auch nicht primär wegen musikalischer Abwechslung (seine Engstirnigkeit, was das angeht ist ja stadtbekannt), sondern wegen guter Songs. Die Melodien stimmen mal wieder, so dass man sich dem gar nicht entziehen kann. Die Stimme ist immer noch auf einem sehr hohen Niveau und zeigt gerade bei „Birthday“ oder „I’m OK by Myself“ hohe Qualitäten. Und die Texte? Na ja, keine Angst… ist ja nach wie vor nicht alles Sonnenschein in Morrissey’s Welt. Hadern tut der Mann immer noch, wenngleich es, manchmal wie bei „Paris“ schon ins Banale und Klischeehafte abrutscht. Aber was will man machen? Das Endresultat stimmt halt. Aber anscheinend hat er grad die Oberhand gegenüber den Dämonen in sich drin. Anti-Depressive sei Dank? Oder es ist das Alter? Der Grundtenor bleibt aber, wie immer trotzig. „Ich bin, was ich bin. Kommt damit klar oder geht nach hause.“ Aber irgendwie fühlt es sich wohl besser für ihn an. Vielleicht interpretier ich da auch zu viel rein, aber wenn man jemanden, wie Moz jahrelang auf seinem musikalischen Weg begleitet hat, dann fällt das schon auf. Was sagt uns nun „Years Of Refusal“? Nun, eigentlich fast alles beim Alten bei Morrissey. Starke Songs, tolle Melodien, große Pop-Gesten. Nur die Nuancen sind anders. Mann und Musik wirken gegenüber dem überladenen, schwerfälligen „Ringleader“-Album wesentlich frischer und entschlackter. Vielleicht auch direkter. Auf jeden Fall ist das die Kampfansage gegen alle, die Morrissey schon im Altenteil sitzen sehen wollen. Das ist noch ne Menge drin. Bitte auch im nächsten Jahrzehnt!

"Something Is Squeezing My Skull"

"All You Need Is Me"

Freitag, 2. Januar 2009

Generationenkonflikte

Die Alten wollen’s noch mal wissen, die Jungen wollen’s allen beweisen. Ein kurzer Ausblick auf das musikalische Jahr 2009!

Ja, es gibt ein Leben nach „Chinese Democracy“. Für viele, wie mich gibt’s auch ein Leben komplett ohne „Chinese Democracy“, aber gut. Nachdem der beständigste Treppenwitz der Musikgeschichte Ende letzten Jahres endgültig zur Lachnummer verkommen ist, ist die Welt bereit für neue Musik! Das namenlose Jahrzehnt neigt sich tatsächlich dem Ende und es scheint so, als wollten es 2009 nochmal alle wissen! Alteingesessene Acts wollen den Jungen zeigen, wo der Hammer hängt und die lassen sich schon mal gar nicht abschrecken!

Das Jahr beginnt bereits im Januar mit hochkarätigen Neuveröffentlichungen. Endlich erscheint das zweite Album der Rifles, die uns mit „The Great Escape“ beweisen wollen, warum sie nach ihrem tollen 2006er Debüt „No Love Lost“ keine Eintagsfliege bleiben werden. Große Erwartungen werden an dieses Album bei mir gehegt und, soviel kann man ja im Zeitalter der Internetleaks auch sagen, auch erfüllt. Ähnlich hoch sind die Erwartungen beim Debüt der White Lies, die die Vorschusslorbeeren nach jeder Menge starker Singles hoffentlich erfüllen können. Nicht so bei Glasvegas, deren viel gehyptes Debüt, soviel sei schon mal verraten, die erste Enttäuschung des Jahres ist. Apropros Hype. 5 Jahre ist es schon her, dass Franz Ferdinand die heißeste Band des Planeten waren und mit ihrem selbst betitelten Debüt eine ganze Welle an neuer britischer Musik lostraten, deren Nachwehen immer noch spürbar sind. Dafür gebührt den Jungs ein Platz in der Ruhmeshalle des Indie-Rocks. Ob sie mit den Geisten, die sie riefen auch 2009 noch standhalten können, wird das dritte Album „Tonight: Franz Ferdinand“ Ende des Monats zeigen.

Von Februar bis April brechen dann die 80er-Superstar-Woche aus. Angeführt von Ober-Guru Morrissey dessen langerwartetes Album „Years Of Refusal“ nun endlich Mitte Februar erscheint. Ebenfalls sehr lange musste man auf das neue U2-Album warten. So lange wie auf noch kein U2 Album vorher. Mit „No Line On The Horizon“ möchte die Supergroup Ende Februar noch mal den großen Coup landen. Menschen, die das Album gehört haben sprechen von hoher Experimentierfreude. Das war ja bei U2 bisher nie so verkehrt. Weniger Experimente wollen die Pet Shop Boys auf ihrem neuen Album „Yes“, welches Ende März erscheinen soll, wagen. Neil Tennant spricht vom kommerziellsten Album seit dem 1993er „Very“. Dazu die Produzenten von Girls Aloud? Na ja, abwarten. Bisher hat das sympathische Pop-Duo selten enttäuscht. Gleiches gilt für Depeche Mode, die ab April wieder von sich hören lassen werden. Die erste Single heißt „Wrong“, einen Albumtitel gibt’s noch nicht wirklich. Ein großspuriges Album mit viel analogen Synthies. Also hoffentlich auch gewohnte Qualität von einer Band, die ich schon seit frühester Kindheit verehre. Und wo wir gerade bei Megastars sind? Was macht Robbie Williams eigentlich? Wie wär’s denn mal mit nem Comeback 2009? Eminem plant ja auch eins. Und Amy Winehouse? Die hat gerade andere Sorgen, sollte sich aber trotzdem langsam mal wieder auf Musik konzentrieren. In diesem Atemzug muss natürlich auch Pete Doherty genannt werden. Der plant ja schon seit Ewigkeiten ein Solo-Album. Viel wichtiger wäre da ja trotzdem die Libertines-Reunion, die ein schöner Abschluss für dieses Jahrzehnt sein könnte.

Und dann sind dann noch die, die sich erst beweisen müssen. Die berühmten zweiten Alben. Kann Jamie T mehr, als nur schnell ein paar Hits produzieren? Funktionieren Vampire Weekend oder MGMT (die beide noch dieses Jahr neues Material veröffentlichen wollen) auch noch einen zweiten Sommer? Schaffen die Klaxons oder Justice mehr als nur „diese New Rave Acts von 2007“ zu sein? Und dann sind ja dann noch die Debüt-Acts, wie We Have Band, Little Boots oder <Empire Of The Sun, bei denen man sich gern auf ein ganzes Album freut. Das von <Uffie kommt eh nicht mehr. Oder doch? Wenn, dann vermutlich zu spät. Ganz zu schweigen von all den Abermillionen Bands, die sich auf MySpace und Facebook tummeln und von denen man noch nicht mal ansatzweise gehört hat. Bleibt also spannend.

Für viele Bands geht’s natürlich auch um’s nackte Überleben. Bereits nächste Woche veröffentlicht die von mir sehr geschätzte Band The Boxer Rebellion ihr zweites Album „Union“ in digitaler Eigenregie. Die Songs werden gut! Es fehlt nur noch eine Plattenfirma, die das glaubt. Glaubt noch wer an die Thirteen Senses? Ob diese nette, kleine Band, die 2005 das hinreißende Debüt „The Invitation“ veröffentlichte nach dem Flop des Zweitwerks „Contact“ noch mal die Kurve kriegt, ist nicht abzusehen. Bei Athlete steht’s da noch nicht ganz so schlecht, aber die müssen mit Album Nr. 4 auch versuchen gegen den Stempel des „Wires“-One-Hit-Wonders anzukämpfen. Und ob The Prodigy im Fahrwasser der allgemeinen Wiederentdeckung des 90er-Raves auch noch von Relevanz sind wird das neue Album „Invaders Must Die“ im März zeigen. Ausnahmsweise keinen Pessimismus möchte ich bei den von mir sehr verehrten Doves aus Manchester verbreiten. Gut, sie haben sich 4 Jahre Zeit für das Album gelassen, doch ich bin da ganz optimistisch, was die Qualität angeht. Und wehe, ihr enttäuscht mich.

Ja, und dann sind dann all die guten, netten Bands, die man in den letzten Jahren lieb gewonnen hat und bei denen man gespannt ist, wohin die Reise mit dem nächsten Album hingeht. Muse sind eine so ne Band, die auf den Sprung ist, richtig groß zu werden. Bleibt abzuwarten, in welche Richtung das fünfte Album dann geht. Und ob sie es dieses Jahr sogar schaffen. Gleiches gilt für Interpol, die aber meines Ermessens dieses Jahrzehnt nicht mehr zu Album Nr. 4 kommen werden. Oder doch? Wär ja ne Überraschung. Ganz unüberraschend sind die Tatsachen, dass sowohl die Editors, als auch Maximo Park und die Arctic Monkeys an neuen Alben arbeiten, die wir dann vermutlich in der zweiten Jahreshälfte erwarten können. Und Bloc Party gönnen sich eventuell mal ne Pause dieses Jahr, oder? Man muss es ja nicht übertreiben. Aber vermutlich können sie das nicht. Soundso. Augenscheinlich scheint 2009 wieder ein Super-Release-Jahr zu werden, wie es sie selten gibt. Mit all den großen und bekannten Acts, sowie all den spannenden Newcomern, und Platten, von denen wir nicht mal ansatzweise erahnen können, ob, wann und in welcher Form sie erscheinen werden… das kann ein gutes Jahr werden. Aber noch wissen wir gar nichts, und spätestens seit Axel Rose wissen wir, dass ein Release-Datum am Anfang des Jahres nicht unbedingt das tatsächliche sein wird. Soundso bleibt die Musik auch 2009 wieder spannend. Egal, woher sie kommt und wie sie klingt. Bis dahin lauft bitte mit offenen Ohren und Augen durch die Welt! Danke!

Dienstag, 30. Dezember 2008

Die Besten des Jahres - Teil 7 (Plätze 5 bis 1)

Pünktlich zum Jahresende endet nun auch meine Auflistung der besten Alben des ausklingenden Jahres. Hier nun die 5 Besten in meiner Wertschätzung. Ich hoffe, ich konnte dem ein oder anderen, der das flüchtig gelesen hat, vielleicht auch den ein oder anderen Tipp geben! Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen guten Rutsch!

05. Coldplay „Viva La Vida or Death And All His Friends“

Überlebensgroß… Ich bin es leid! Ich geb’s ganz ehrlich zu! Ich bin es leid, mich zu rechtfertigen, mich zu entschuldigen, den alten Zeiten hinterherzutrauen oder Argumente zu suchen, wenn es für mich einfach offensichtlich ist: Ja, ich liebe Coldplay! Das hab ich schon immer! Mal mehr („Rush of Blood“ als Meilenstein), mal weniger („X&Y“ als, na ja, verzichtbar)... aber alte Liebe rostet nicht! Diese Band ist wahnsinnig gut. Aber leider muss man sich ja dafür rechtfertigen, weil sie mittlerweile die größte Band der Welt sind, sie jeder mag und sie einfach uncool sind. Aber wer ist denn cooler? Fallout Boy? Green Day? Gottes Willen, ich bin es leid! Leid, zu jammern! Und Coldplay sind es auch. So ist „Viva La Vida“ endlich die langersehnte Runderneuerung geworden, die diese Band nötig hat. Endlich trägt sie den Titel, der größten Band der Welt zurrecht. Zumal sie Chris Martin’s selbsterklärtem Ziel, die beste Band der Welt zu werden mit diesem Album auch einen Schritt näher gekommen sind. Das 4. Album der britischen Band ist ein geschlossenes Gesamtkunstwerk, dass die Band vielleicht auf dem Zenit ihres Schaffens zeigt. Oder sie sind immer noch auf dem Weg. An diesem Album gibt es kaum etwas auszusetzen. Millionen Käufer weltweit können nicht täuschen? Die Tatsache, dass diese Band fast den ganzen Planeten anspricht sollte nicht als Makel empfunden werden, sondern als die Erkenntnis, dass dieser Sound so gut, so universell ist, die Songs so gut, dass alles andere unlogisch wäre. Und dabei macht die Band alles richtig. „Viva La Vida“ ist eine Ode an die Freiheit, eine Zelebrierung des Lebens, trotz aller Rückschläge. Ihr nennt es Pathos, ich nenn es Leben! (O-Ton Thees Uhlmann). Wenn man den Songs zuhört und sie abseits von allem hört, was man meint, über diese Band wissen zu müssen… Ja, dann wird man das verstehen. Jeder Song ein Hit. Das groovende „Lost“, das hymnische „Lovers In Japan“, der poppige Titelsong, das entspannte „Strawberry Swing“. Coldplay schütten alle Farben ihrer Songs zusammen, in einen großen Topf, aus dem am Ende dieses Projekt entstanden ist (zur Vervollständigung bitte auch die „Prospekt’s March“ zulegen). Ein großer Sound, vielfältig, hochwertig musikalisch und vor allem immer noch meilenweit vor ganz vielem Einheitsbrei, der seit Jahren versucht, diese Band zu kopieren. Coldplay haben einfach dieses gewisse Etwas, bei dem alle Elemente zu funktionieren scheinen. Zweifelt wie ihr wollt. An „Sgt. Pepper” und „Joshua Tree“ hat damals auch keiner gezweifelt. Und ja, das habe ich grad wirklich gesagt. Mir ist alles egal. Argh, who would ever wanna be king?
Beste Songs: Lost!, Lovers In Japan, Viva La Vida, Violet Hill, Death And All His Friends

04. Foals „Antidotes“

Trendsetter… Der nervigste Modetrend des Jahres. Also neben den unsäglichen Röhrenhosen: Die Rückkehr dieser Flanell-Grunge Hemden in XL, jetzt für Indie-Kids. Bitte? Und die Foals können sich da gleich mal ne Standpauke abholen, weil die genau so rumlaufen und irgendwie genau die Marke Stylo-Indie ist, über die sich Leute mit dickeren Oberschenkeln, wie ich gern mal aufregen. Böse kann ich denen aber gar nicht sein. Denn einmal ihr Debüt „Antidotes“ gehört verwandeln sich alle Vorurteile sofort in glühende Euphorie und Begeisterung. „Antidotes“ ist das spannendste Debüt des Jahres, die Band von allen neuen sicher auch die, der man in den nächsten Jahren die meiste Aufmerksamkeit schenken sollte. Dieses Album kann sich nicht entscheiden was es sein will. Ist das New Rave? Manche haben auch hier das böse „Afrobeat“-Wort benutzt? Elektrisch gespielte Rockmusik? Oder Elektronica, die mit herkömmlichen Instrumenten gespielt wird? Es wird einem alles nicht sofort deutlich. Wer dazu tanzen will, kann wunderbar zu „Cassius“ oder „Two Steps, Twice“ abspacken. Aber gerade in den vielschichtigeren, etwas ruhigeren Momenten, wie bei „Olympic Airwayes“ oder dem genialen „Big Big Love (Fig. 2)“ offenbart die Band ihr großes Talent für einen vielschichtigen, innovativen Sound, der keine Berührungsängste kennt. Und genau diese Mixtur klingt am Ende für mich wie ein Sammelsorium aller Musikstile, die ich gut finde. In Sachen Pop sind die Fohlen aus England am Puls der Zeit, stellenweise durch die Vergangenheit in die Zukunft gereist. Dieses Album ist wie eine elektrische Wundertüte, die an allen Ecken und Enden Überraschungen bietet. Dadurch kommt es überhaupt nicht auf die Idee, den Hörer irgendwie zu nerven. Im Gegenteil: es lädt zum Öfters-Hören ein. Nur damit sich einem vielleicht der ein oder andere Track erst noch später als Hit offenbart. Dieses Album ist vielseitig, innovativ, teils tanzbar, teils verträumt und mit vielen sehr guten Songs ausgestattet. Jetzt wünscht man den Foals nur noch, das ihre Halbwertszeit länger als der Hype um sie ist. Die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht.
Beste Songs: Cassius, Olympic Airwayes, Electric Bloom, Big Big Love (Fig. 2)

03. The Last Shadow Puppets „The Age Of The Understatement“

Langeweile?… Muss man sich an dieser Stelle ja fragen. Scheint ja so, als ob Alex Turner mit den Arctic Monkeys oder einem eventuellen Privatleben nicht ausgelastet genug ist. Der Mann ist ein Arbeitstier, durch und durch. Und erlauben kann er sich das auch, mit dem meistverkauften Debüt der britischen Geschichte im Backkatalog. Da kann man auch ein Herzensprojekt wie die Last Shadow Puppets verwirklichen. Miles Kane, der wohl mit den Rascals gern soviel Erfolg hätte, wie mit diesem Album. Hier frönen die beiden Jungspunde ihrer offensichtlichen Liebe zum Gitarrenpop alter Schule. Und damit meinen wir die 60er und alles was dazu gehört. Tonnen von Streichern (meisterhaft von Owen Pallett arrangiert), Harmoniegesang und vor allem kurze und knappe Popsongs, die in zweieinhalb Minuten einfach alles sagen, was sie sagen müssen. So ist „The Age Of The Understatement“ grad mal etwas mehr als eine halbe Stunde lang. Länger müssen Alben auch gar nicht sein, wenn sie gut sind. Das war vor 40 Jahren so und ist heut keinesfalls anders. Turner und Kane wissen das und konzentrieren sich deshalb auf diese Songs. Diese sind, mit einem Wort, einfach traumhaft! Es fällt mir gar nichts schlechtes ein. Nichts! Nicht eine Spur! Zu gut sind die Melodien, zu perfekt ist die Instrumentierung, zu treffsicher das Arrangement. All das gibt diesem kleinen Album einfach eine epische Größe, so dass es, wäre es vor 40 Jahren erschienen, durchaus heute ein Klassiker wäre. Nur, dass der Sound heut einfach besser ist. Das konnten die Beach Boys halt damals noch nicht so. Wählen sie sich jeden Song aus. Der epische Titelsong, das sonnige „Standing Next To Me“, das düstere „In My Room“, das traumhafte „The Meeting Place“... alles ist wundervoll. Eine Symphonie in Pop, das sich bewusst für alle großen Gesten öffnet. Ein Album, wie eine Zeitreise, ein Urlaub von all dem, was sich heute Popmusik schimpft. Das hier ist großes Kino! Mit Filmprojektor versteht sich, ohne DVD-Player. Warum diese Jungs keiner nach nem Bond-Song gefragt hat und warum dieses Album nicht mit drei Dutzend Grammys überhäuft wird, verstehe wer will. Gut, es ist hoffnungslos altmodisch. Aber manchmal hat die Musik so etwas nötig. Um sich auf das zu besinnen, was wichtig ist. Alex Turner ist das wohl eher egal. Der will nur Songs schreiben und sitzt schon am nächsten Monkeys-Album. Vielleicht kann er von der neugewonnenen Leichtigkeit etwas mitnehmen.
Beste Songs: The Age Of The Understatement, Standing Next To You, The Meeting Place

02. Bloc Party „Intimacy“

Titelverteidiger… Ha! Fast hätten sie’s tatsächlich geschafft und den Titel verteidigt! Aber am Ende steht „Intimacy“ dann doch irgendwie im Schatten, nicht nur der Platte des Jahres, sondern auch meines übermächtigen Albums des Jahres 2007. „A Weekend In The City“ war aber auch in seiner emotionalen, konzeptionellen Geschlossenheit nicht zu wiederholen. Und außerdem jammern wir hier auf extrem hohen Niveau, denn Album Nr. 3 dieser Ausnahmeband ist wieder ein sehr gutes, stellenweise geniales Album geworden. Drei geniale Alben in 4 Jahren, die eine Band aus dem Nichts zu meiner Lieblingsband werden lassen... das ist keine Selbstverständlichkeit! Das ist der Beweis, dass es zur Zeit in dem, was sich Rockmusik nennt, kaum etwas vergleichbar spannendes gibt, wie Bloc Party. Gut, Radiohead, aber zu denen kann man nicht „rocken“. Und wie man das bei Bloc Party kann. Dem eher verhaltenen, glatten Vorgänger setzt die Band einen treibenden Anfang entgegen. „Ares“ ist verstörendes Chaos voller Kraft, „Mercury“ alles, nur kein Rocksong. Hier verwirft die Band mal wieder aufs Neue alles, was man von ihr erwartet hat. Auch die ruhigen, sehr minimalistischen und elektronischen Balladen, wie „Biko“ oder „Signs“ lassen die Band wieder in einem neuen Licht erscheinen. Und so was wie „Zepherus“ kriegt auch Thom Yorke nicht alle Tage hin. „Intimacy“ ist Kele Okereke’s Seelenstrip. Ein Album voller Wut, Trauer und emotionalen Balast, den es zu verarbeiten gilt. In den lauten, wütenderen Momenten, wie bei „One Month Off“ oder „Better Than Heaven“ spürt man die Authentizität dieses Mannes am Deutlichsten. Vielleicht ist es nur Zufall, dass irgendwann diese Band um die Ecke gekommen ist und mich mit 90% ihrer Songs direkt emotional anspricht, so dass ich nicht anders kann, als sie zu lieben. Vielleicht ist es aber auch mehr. Die Symbiose aus ganz vielen Elementen. Für eine Popband sind sie immer noch zu kantig, für eine Rockband aber immer noch zu elektronisch. Und von den Einflüssen urbaner Musik fang ich mal gar nicht an. Bloc Party sind eine Band, bei der musikalische Entwicklung kein Mittel zum Zweck sondern ein innerer Drang ist. Die Band lebt von ihren Einflüssen und von der Tatsache, dass sie diese zu eigenen Ideen ausbauen kann. Warum „Intimacy“ dann doch nur Zweiter ist? Nun ja, weil „Trojan Horse“ und „Halo“ nur auf B-Seiten Niveau sind und man da den ansonsten recht konsequenten Weg nicht bis zum Ende gegangen ist. So ist das Album ein Kompromiss zwischen den unterschiedlichen Spielweisen dieser Band. Das macht die Zukunft wieder sehr spannend. Und für Album Nr. 4 kann die Band sich auch gern wieder etwas Zeit lassen. Aber das entspricht irgendwie auch nicht ihrem Credo, so scheint mir.
Beste Songs: Ares, Mercury, Signs, Better Than Heaven, Ion Square

01. Elbow “The Seldom Seen Kid”

Angekommen… Da sind sie nun! Elbow aus Manchester, an der Spitze. Nicht nur bei mir. Ihren Ruf als Geheimtipp haben sie, zumindest in ihrem Heimatland abgelegt, wo sich „The Seldom Seen Kid“ nicht nur in den vorderen Top 10 platzieren konnte, sondern auch Radiohead und anderen den begehrten Mercury Prize vor der Nase wegschnappte. Und nächstes Jahr spielen sie die Wembley Arena. Eine Entwicklung, die sich mit aller Ruhe und Besonnenheit in den letzten Jahren seit ihrem 2001er Debüt „Asleep In The Back“ angekündigt hatte. Von Album zu Album hat sich diese Band auf einem ohnehin schon sehr hohen Niveau immer wieder gesteigert, um mit „The Seldom Seen Kid“ den vorläufigen kreativen Höhepunkt zu erreichen und ihr stärkstes und ausgereiftetes Werk vorzulegen. In den Anfangstagen als Travis/ Coldplay-Klon verschrieben, haben Elbow längst ihre ganz eigene Nische geschaffen. Hier entfalten sie ihre melancholischen, immer etwas schrulligen und auch irgendwie sehr britischen kleinen Popsongs seit Jahren immer wieder aufs Neue. Durch alles Chaos und alle Experimentierfreude hallt am Ende immer die Stimme von Sänger Guy Garvey, die einen wie ein heller Leuchtturm immer wieder nach hause bringt. Die Texte sind gefühlvoll, die lyrischen Bilder Garvey’s schwanken zwischen Genialität und witzigem Unterton. Die Band hat sich ihre Schrulligkeit und Eigenheit längst zum Markenzeichen gemacht und hat nun, 2008, dieses unglaubliche Album geschaffen. „The Seldom Seen Kid“ hört sich wie aus einem Guss und wurde einem verstorbenem Freund der Band gewidmet. Das macht diese Platte so unglaublich intim, das man ihr jeden Ton bedenkenlos abnimmt. Ein Album für die Nacht. Sperrigen Songs, wie dem groovigen „Grounds For Divorce“ oder dem bartrunkenen „The Riot“ stellen sich melancholische Songs wie „Mirrorball“ gegenüber. Und dann immer der Hang zu großen Momenten. „The Loneliness Of A Tower Crane Driver“ entwickelt sich am Ende zu einem gewaltigen Monster und spielt orchestral in einer anderen Liga. „Weather To Fly“ strotz vor vorsichtigem Optimismus, den „One Day Like This“ später inklusive Chor auf die Spitze treibt. Das Album endet mit dem unglaublichen „Friends Of Ours“, einem der traurigsten Songs, den ich je gehört habe. Alles wofür dieses Album steht. Die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, der vorsichtige Optimismus und die leise Erkenntnis „Love you, mate“. So ist dieses Album Trauerbewältigung, Nachtsoundtrack und Liebeserklärung in einem. Untermalt von Musik, die einfach nur anbetungswürdig ist. Kein Album war 2008 besser, bewegender und faszinierender zu gleich. Ich wünsche dieser Band keinen großen Erfolg oder ähnliches, sondern nur, dass sie sich selber treu bleibt. Dann ist noch nicht alles verloren! Trinken wir auf das, was da noch kommen mag!
Beste Songs: Mirrorball, Grounds For Divorce, The Loneliness Of A Tower Crane Driver, One Day Like This, Friend Of Ours

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