Frisch aus der Pop-Pipeline...
1. Kele "Tenderoni"
Die erste Solosingle vom Bloc-Party-Frontmaskottchen ist erwartungsgemäß ein amtliches Electro-Disco-Brett. Was anderes hat Mr. Okereke für sein Solo-Debüt "The Boxer" ja auch nicht versprochen. Bei "Stereogum" gibt's das ganze schon zum Stream, hier auch bei YouTube. Hat etwas für sich...
2. Interpol "Lights"
Legenden sterben nie, müssen sie auch nicht! Interpol kommen diesen Sommer mit einer neuen Platte zurück. Album Nr. 4 wird wieder ein Hit. Anders geht es nicht, denn das ist ja ein Naturgesetz. Was würde sonst passieren? Das Ende der Gezeiten? Jetzt kann man nicht nur auf der offiziellen Homepage (www.interpolnyc.com) einen ersten Blick auf's neue, protzige 3D-Logo werfen, sondern auch gleich den tollen neuen Track "Lights" runterladen. Alles wie immer. So muss es auch sein! Hier anschauen:
3. M.I.A. "Born Free"
Ja, wir mögen spät dran sein. Jeder redet bereits darüber, jeder macht sich seine eigene Meinung. Kunst oder Krawall? Pop oder Provokation? Warum nicht alles zusammen? Musik muss nicht immer nett sein, Videos müssen nicht immer schön und voller Titten sein (wobei man der Fairness-halber auch hier welche sieht)... "Born Free" ist genau das, was die Welt braucht, mit einem Musikvideo, welches diese Kunstform auch endlich wieder als solche betrachtet. Radikalität schärft ja sicher auch das Bewusstsein. Deshalb hier nochmal für alle, die nicht wissen, wovon wir reden...
M.I.A, Born Free from ROMAIN-GAVRAS on Vimeo.
4. HURTS "Better Than Love"Radikaler als zwischen M.I.A. und den HURTS aus Manchester kann ein Popverständnis sicher nicht ausfallen. Also gibt es hier em Ende das Gegenteil. Eine Band, die aussieht, als käme sie direkt aus nem alten Nazi-Film mit einer Musik, die man schon längst vergessen hatte. Überladener Kitsch-Pop, der nicht nur in die 80er und frühen 90er schielt, sondern auch direkt darin agiert. Die Idee, die mit "Wonderful Life" noch einen gewissen Reiz ausübte und "neu" wirkte, wird ausgereizt und muss langsam einer gewissen Befürchtung weichen. Ist das der Pop, den wir wieder hören sollen? Wir hatten doch schon Ellie Goulding, Little Boots und Co.? Na ja, jetzt dürfen die Männer auch mal ran. Bitte, wie bei allen Fällen, auch hier ein eigenes Bild machen...


Ach, Mädels... die Klamotten ändern sich, aber die Themen bleiben irgendwie die gleichen. Die Waliserin Marina Diamandis scheint momentan zurecht in aller Munde zu sein, denn hier herrscht der größtmöglichste Konsens des Jahres zu herrschen. Pop-Musik, die unglaublich eingängig ist, aber gleichzeitig nicht totale „Plastik“ mit einer Protagonistin, die gleichzeitig so unglaublich niedlich, wie eigenwillig ist. Alles hält sich so ausgeglichen die Waage, das es niemanden stört, aber umso mehr Leuten gefallen wird. Ein Schelm, der böse Marketingstrategen dahinter vermutet. In England ist Marina mit ihren Diamanten schon das größte, neue Ding, seit… na ja, Florence und ihrer Maschine halt. In Deutschland braucht es dafür sicher noch ein paar Monate, etwas Airplay oder zumindest eine Platzierung im Soundtrack von Heidi Klums Modelsuche.

Seit dem 01.April ist die neue LP von New Young Pony Club erhältlich. The Optimist - so ihr Titel - ist jetzt nicht gerade ein Leuchtfeuer in der gegenwärtigen Poplandschaft. Zwei Perlen fallen aber doch ab
Endlich kann ich auch mal ein wenig Hipster-mäßig Sätze á la „Die Band kannte ich schon vor allen anderen“ und so raus hauen… Gut, den Zenit ihrer Popularität hat das Londoner Trio We Have Band noch nicht erreicht, dennoch kann die Band mittlerweile eine gewisse Aufmerksamkeit seitens der Musikpresse für sich verbuchen. Verdient haben sie sich diese durchaus. Es war irgendwann im Sommer 2008 als mir ein Kurztrip in Englands Hauptstadt den Erstkontakt mit dieser Band bescherte. Irgendeine hippe Londoner Bar/ Kneipe/ Club/ Szenetreff hatte zum Bandabend geladen. Und während sich die Foals und Does If Offend You, Yeah? im Publikum die Hände reichten, gab es Beschallung durch Nachwuchsbands, die ja bekanntermaßen die statt überwuchern, wie Asbest alte Plattenbauten. Da war einiges aus dem Bereich „nett“ dabei, doch erst als relativ spät We Have Band auf die winzige Bühne stiegen, ihre Synthies anwarfen und zum munteren Tanz einluden, kam Leben in die Bude. Schnell standen die Leute und machten mit zu den zackigen Beats, deren ungeheure Treffsicherheit und Melodieverliebtheit bereits damals bei mir hängen blieb.
Auf ihrer
Postrock ist schon eine Sache für sich. Letztendlich ist es wie Krieg. Größtenteils Langeweile. Wenn es losgeht, dann ist es meist verheerend und traumatisch. Nicht, dass Alcest auf seinem neuen Album Écailles De Lune das Genre auf den Kopf stellt. Ein paar andere Ansätze kann der Knabe dem Genre allerdings schon entringen.