Diskurs

Dienstag, 6. Juli 2010

Peinliche Popvorlieben / Teil 2

Da möchte ich doch gleich mal meinen unbeirrbar zweifelhaften Musikgeschmack mit einfließen lassen. Dafür ist diese neue Kategorie einfach zu einladend.

Dass ich ein Faible für Britney Spears-Musik habe muss ich gleich mal an der Stelle gestehen. Nicht nur das nun hier vorgestellte, sondern auch die großen Hits Toxic, I'm A Slave 4 U, Lucky und das sogar in meiner Top 50-Liste erwähnte Everytime halte ich allesamt für zum Neidischwerden schöne Popsongs, die leider nur den Makel haben von dieser sehr fragwürdigen Künstlerin interpretiert worden zu sein. Aber genau darum geht es ja hier.
In den letzten Tagen hat sich nun ein weiteres Stück dazu gesellt.

Britney Spears - And Then We Kiss (Junkie XL-Remix)

Nicht nur Britney Spears ist an diesem Stück peinlich. Auch der Autor Mark Taylor hat sich mit seinen Werken für solch' kredibile Künstler wie Dannii Minogue, Cher, Enrique Iglesias, Pussycat Dolls, Lionel Richie, Diana Ross, Rod Stewart und Tina Turner nicht gerade mit Integritätsruhm bekleckert. Und Junkie XL ist zwar durch eine recht nette Version von A Little Less Conversation (für die Marsianer unter den Lesern: ELVIS) bekannt geworden, aber Vorlagen für seine Neuinterpretationen haben auch Dog Eat Dog, Rammstein, Michael Bublé, Avril Lavigne und HED (P.E.) geliefert. Auf diese Auswahl ein herzhaftes "Würg!", wie Kollege rhododendron gern zu sagen pflegt. Aber manchmal ergibt auch Minus mal Minus mal Minus Plus. Sogar plus plus.
Erschienen ist dieser clash of daft artists auf der 2005er Kollektion B In The Mix: The Remixes, wofür das Label Jive mal nicht unter Aufwand aller Kräfte die Werbetrommel rührte. Woraufhin diese - extra für diese Sammlung geschriebene - Single eigentlich keinerlei Beachtung fand. Was eine Schande ist, da der Song wirklich schön ist.
Oh mein Gott, und wie schön! Schon die feinen Interpol-Gitarren, verwoben mit erstklassigen Unwinding-Hours-Streicher am Anfang lassen mich bereits dahinschmelzen. Dann noch dieser federleichte Beat, der das Lied dezent an Gong von Sigur Rós erinnern lässt. Aber eine Stimme, die nunmal klingt wie Britney Spears klingt: gepresst, Auto-Tune bereinigt, eindimensional. Allerdings für diese Interpretation wahnsinnig emotional und einfach passend. Wahnsinn.
Und so mäandert dieser Mix durch alle Schmalzuntiefen und Kitschstromschnellen, dass es eine wahre Freude ist. Manchmal muss es einfach doch over the top sein. Die Pet Shop Boys haben eine ganze Karriere darauf aufgebaut, höhö.
Okay, bevor ich noch mehr Namen droppe und dadurch eventuell in den Schmutz ziehe, solltet ihr lieber selbst euch mal ein Bild von diesem sehr feinen Song machen.


Britney Spears - And Then We Kiss - MyVideo
(Dieses Video ist nur so ein peinlicher (!) Fanzusammenschnitt. Ein richtiges Video wurde leider nicht produziert.)

PS: Der Begriff Remix ist natürlich etwas irreführend, da zu dem Lied natürlich nie ein Original erschienen ist. Also ist dies die einzig verfügbare Version. Aber besser geht es ja eh kaum.

Sommerloch-Musik #3

Madrugada - Sister

Heute ist der Sommer mal nicht wohlig durchwärmend und die Sonne lebensenergiespendend. Heute gibt es ein Lied für die zahlreichen Tage, wo die Sonne einfach nur unbarmherzig runterbrennt. Wo sie keine lebensspendende Kraft mehr hat, sondern man vielmehr dabei zusehen kann, wie sie das Gras versengt. Jede Bewegung ist ein verdammter Kraftakt, jede Regung hat einen Wasserfall aus Schweiß zur Folge, jeder Atemzug kostet Überwindung. Der Asphalt flimmert. Kein Luftzug weht. Alles brütet. Alles brennt. Erdrückend.
Die Innenräume sind so stickig wie die äußere Umwelt. Selbst die Fliegen kleben nur müde an der Wand. Oder auf dem Gesicht, man ist aber zu träge sie zu verscheuchen. Der Mund ist trocken wie die Wiese im Freibad, aber das Trinken bringt keinen Nutzen, außer weitere Transpiration. Bleischwer liegt die Hitze auf dem Land, auf der Stadt, in der Straße, im Haus, auf dem Körper.
Genauso die Musik. Träge, minimalistisch, bleischwer, endlos. Man könnte es auch gerne als düstere Nachtmusik interpretieren oder als Soundtrack zum Drogentrip. Jedoch hatte ich bei diesem Lied sofort die Assoziation einer diesen furchtbaren Straßenbahnfahrten, wo die Atmosphäre flirrt, alle lethargisch bis kataton aus dem Fenster stirren, keiner ein Wort sagt und die Fortbewegung in Zeitlupe zu erfolgen scheint. "So viele Haltestellen hat die Linie doch gar nicht."
Das mag sicher mit der Ähnlichkeit zu entsprechender Westernmusik zu tun haben, die für solche Szenen aus der Trickkiste geborgen wird. Die sporadischen Bottleneck-Gitarren-Slides, die seltenen aber vollen Akkorde, der verschleppte Schlagzeug-Rhythmus. Und der Gesang eines Kieferlahmen. Zäh wie Kaugummi. Aber faszinierend in seiner Langsamkeit. Kathartisch.
Ich hoffe also, dass ihr für diese Hundstage genug freie Zeit findet, euch diesem trägen Nichtstun hinzugeben und nicht zu schwer hetzen müsst. Seid nicht erbost darüber, sondern seht es als erzwungene Meditation. Möge Sister der Norweger (schwitz!) von Madrugada euch in die richtige Stimmung bringen.

Montag, 5. Juli 2010

Sommerloch-Musik #2

The Foxboro Hot Tubs - Mother Mary

Fast immer, wenn man diesen Song irgendwo anspielt, kommt die Frage, was denn das ist, das klänge ja cool. Unsereins muss dann völlig begeistert erläutern, dass das die Foxboro Hot Tubs sind, ihres Zeichens Nebenprojekt der Platin-Pop-Punker von Green Day, bei dem sie ihre Liebe zum 50's Rock'n'Roll ausleben konnten. Mit Bravour, wohlgemerkt. Daraufhin meist ein erstauntes Naserümpfen.
Wie authentisch das jetzt tatsächlich geraten ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich nehme mal an, dass das doch halbwegs so klingt wie die Musik von damals. Umso erstaunlicher, dass die Musik die circa 2004 herauskam genau diesen Sound vorwies und prompt als der heißeste Scheiß nach der Sonne angepriesen wurde (Libertines, Futureheads, Kaiser Chiefs ... younameit). Wie schön geklaut von den Ursprüngen des Rock And Roll!
Nun ja, das ist aber jetzt nicht das Thema. Sondern dass wir hier einen fröhlich-beschwingten und recht zackig-kompakten Popsong auf Halde haben, der leider viel zu wenig Beachtung fand. Jedoch hoffe ich, bei einigen Lesern wenigstens diesen Sommer versüßen kann, denn dazu hat er das Zug. Leute, viel Spaß in der Sonne. Mit The Foxboro Hot Tubs und dem sehr hübschen Mother Mary.

Runterladen.
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Samstag, 3. Juli 2010

Sommerloch-Musik #1

Wie Kollege rhodo bereits erwähnte, gähnt vor uns und euch ein recht gewaltiges Sommerloch. Neue Musik gibt es eh kaum. Wenn doch ist sie wenig erwähnenswert. Und natürlich versuchen wir auch den ein oder anderen Nerd, wie uns, anzusprechen. Allerdings verkrümeln die sich inzwischen hoffentlich lieber an den Baggersee, als irgendeinen Diskurs zu verfolgen, ob sich Künstler Bla von Künstler Blubb oder Kapelle Bling hat beeinflussen lassen. Oder nicht.
Daher soll an dieser Stelle jetzt des Öfteren der ein oder andere Song vorgestellt werden, den man ruhigen Gewissens an den Strand oder in den Garten oder den Park mitnehmen kann, sich dabei die Sonne auf die Plauze knallen und den Sommer jede einzelne Faser des Körpers gewinnen lassen. Viel Spaß.


The Flaming Sideburns - Loose My Soul

Den Anfang machen fünf Herren aus dem SommerSonneStrand-Land Nummer 1: Finnland. Die gibt es offenbar schon geschlagene fünfzehn Jahre, allerdings haben die Knaben erst 2001 das Debütalbum namens Hallelujah Rock'n'Rollah unter die Leute gebracht. Auf diesem befindet sich an prominenter erster Stelle ein Song namens Loose My Soul, der einfach nicht anders kann als gute Laune zu verbreiten. Schon der Anfang mit seinem Fußballstadion-Sample und der spanischen Ansage von Sänger Jorge Eduardo Martinez (der - man merkt es wohl am Namen - kein Finne, sondern Argentinier (uuuuh!) ist), bringt einen sofort in Feierlaune, auch wenn man dem Fußball nicht zugeneigt ist. Darauf folgt erstklassiger High-Energy-Rock, wie er Anfang des Jahrtausends sehr populär - zum Beispiel durch The Hellacopters oder die Backyard Babies - war. Das ist zwar nicht spektakulär innovativ, wird aber durch die fünf Finnen in einer solchen Perfektion interpretiert, dass man eigentlich einfach nicht mehr stillsitzen kann. Da kommen sogar Tetraplegiker ins Schunkeln, harr harr. Die Lautsprecher spucken eine fröhliche Gitarrenwand und eine leidenschaftliche Gesangslinie nach der anderen raus, bis schon reines Serotonin aus den Hochtöner getropft kommt.
Also wer - wie ich - zunehmend von dem heißen und sonnigen Wetter genervt ist, möge sich bitte mal diese drei Minuten Glücks-Therapie geben und kann sich dann wieder mit frisch gewonnen Kräften untern Rasensprenger, Baum oder Lebensabschnittspartner legen. Viel Vergnügen.
Wir halten also schlussendlich fest: Die Argentinier scheinen singen zu können, ob sie auch Fußball spielen können, werden sie dann später zeigen. Und: Gut jetzt, ich verzieh mich erstmal in die Nordsee, man kommt ja um in der stickigen Bude. Und das solltest DU auch machen. Ja DU. Nicht immer so viel nobono lesen, ha ha!


Dienstag, 29. Juni 2010

Peinliche Popvorlieben / Teil 1

Zeit für eine neue Kategorie auf unserem alten Blog-Flaggschiff! Das wir Pop lieben dürfte ja mittlerweile bekannt sein, egal aus welchen Bereichen der stammt. Und ein popaffinitives Gehör macht halt auch nicht bei den Charts oder sonst wo stopp. Nur so lässt es sich erklären, dass hier neben Rasmus Kellerman oder Trent Reznor auch schon Ellie Goulding und Co. besprochen wurden. Vom teilweisen Lady-Gaga-Triumph bei den Nobono-Awards 2009 mal ganz abgesehen… nein, wir alle haben sie und halten sie geheim… peinliche Lieblingssongs! Doch jetzt nicht mehr! Ab jetzt wird dazu auch gestanden und das alles gegebenenfalls auch verteidigt. Nobono präsentiert ab jetzt öfters mal seine Peinlichen Popvorblieben.

Heute: Cheryl Cole ft. Will.I.Am „Three Words“



Für den Anfang muss mal wieder die viel gescholtene englische Fußballnationalmannschaft herhalten. Das war wohl nix. Wembley 2.0. und eine geistig offensichtlich abwesende Mannschaft waren dann doch ne Spur zu einfach. Auch Nationalspieler Ashley Cole fiel da wieder einmal nicht sonderlich auf. Großes hat dieser Mann während des Turniers nicht geleistet. Eine seiner Leistungen ist sicher die Tatsache, dass er mal mit Popsternchen Cheryl Cole verheiratet war. Diese war Teil der Girls Aloud, jener Girlgroup die hierzulande glücklicherweise aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschen verschwunden ist… seit letztem Jahr macht sie auch Solo von sich reden. Und so quälte uns die laut landesinterner Umfragen angeblich sexieste Frau Englands (es besteht da dringender Diskussionsbedarf) bereits mit dem unsäglichen „Fight For Ths Love“. Danke, Heidi Klum! Ashley Cole wurde es wohl dann auch zu viel und die Ehe ging in die Brüche, wohl auch weil Mrs. Cole seit vergangenem Jahr lieber intim mit Will.I.Am wurde. Ja, genau, dieser Will.I.Am! Die omnipräsente Schwarzaugenerbse, die mittlerweile überall seine Finger im Spiel hat. Besonders bei Cheryl Cole… körperlich, wie musikalisch. Denn nicht lange dauerte es, bis die obligatorische Kollaboration anstand. Bereits letzten Herbst im UK ein Hit, wird das Teil nun auch hier gepuscht. Und es überrascht dann doch von seinem Klang und seinem Aufbau. Das beeindruckende an „Three Words“ ist sicher die Tatsache, dass es aus dem üblichen „Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Bridge-Refrain“-Schema heraus fällt, was man ja von diesen beiden Popstraftätern erwartet hätte. Doch Will.I.Am macht’s dann doch mal anders. Er konstruiert „Three Words“ um genau einen Loop herum, der sich ständig wiederholt und kreiert dabei einen Song, der immer weiter Spannung aufbaut und letztendlich in einem stampfenden Dance-Beat mündet. Weil, Elektro macht ja jetzt eh jeder und so. Gerade dieser spannungsbeladene Aufbau macht durchaus Laune, da man es wirklich reduziert angeht und die Stimmen von Cheryl Cole (austauschbar, wie eh und je) und William (überraschend gut, trotz AutoTune) über dezente, erst verhaltene Instrumentierung laufen lässt. Die romantische Annäherung in Duettform übt trotz Austauschbarkeit der Interpreten einen gewissen Reiz aus. Aber bitte nicht auf den dämlichen Text achten! Umso spannender der Disco-Ausbruch mit anschließendem Abriss. Fast schon trancig wirkt die Grundstimmung des Songs. Und dann solltet ihr erstmal die Version von Delphic hören, welche das noch unterstreicht. Gerade vom Aufbau und der Struktur her mal eine erfrischende Abwechslung, die zeigt, dass das der Hahn Will.I.Am auch mal ein Korn finden kann, wenn er denn mal etwas wagt.

Montag, 7. Dezember 2009

Neues These New Puritans Video "We Want War"

Nachdem uns These New Puritans schon den Dezember 2007 mit ihrer Debut-Single "Elvis" versüßt haben, tun sie dies 2 Jahre später wieder mit einer neuen Single , die den Namen "We Want War" trägt. Die Hedi Slimane-Style-Band wurde epischer, elektronischer, etwas anstrengender und besitzt auf "We Want War" sehr harte Percussions, die stark an Björk oder Bat For Lashes erinnern. Zudem folgen Trompeten-und Chorarrangements wie man sie auch von der kleinen Isländerin kennt. These New Puritans haben sich weiterentwickelt, zumindest sagt dies der Vorbote des neuen Album "Hidden", welches sie wieder auf Domino Records Anfang 2010 veröffentlichen, und auf mehr hoffen lässt.

Donnerstag, 19. November 2009

Neues Charlotte Gainsbourg ft. Beck Video "Heaven Can Wait"

Der Antichrist Superstar ist zurück. Nein wir sprechen nicht von Marilyn Manson, der sich gerade auf Deutschland-Tour befindet, sondern von niemand geringerem als der Protagonistin des aktuellen Lars von Trier Films Antichrist. Diesmal meldet sich Charlotte Gainsbourg glücklicherweise weniger verstörend und in musikalischer Hinsicht zurück. Zusammen mit Beck veröffentlicht sie nun die erste Single aus ihrem neuen Album IRM namens Heaven Can Wait. Der Regiesseur Keith Schofield ließ keine Gelegenheit aus um dem Clip jegliche Konventionalität zu entreißen. Schofield drehte bis dato schon Videos für CSS, Goose, Death Cab For Cutie, aber auch beispielsweise schon Commercials für McDonalds. Warum jedoch so viele Menschen in seltsamen Kostümen herumlaufen, manche davon übergroße Walnüsse mit sich herumtragen oder etwa ein Skateboard auf gestapelten Cheeseburgern steht, bleibt ungeklärt. Fest steht jedoch, dass Schofield durch die Absurdität der Szenen ein sehr interessantes Video geschaffen hat.

Freitag, 13. November 2009

Neues Grizzly Bear Video "Ready, Able"

1/4 Nobono alias legomaennchen meldet sich aus seiner neuen Zentrale in Berlin mit dem ebenso neuen Video, der schon seit 2004 bestehenden Band Grizzly Bear, zurück. Durch ihr drittes und aktuelles Album Veckatimest wuchs die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Band stark an. Mit Ready, Able schicken Grizzly Bear jetzt ihre dritte Single aus besagtem dritten Album an den Start. Für das verträumte und verspielte Stopmotion-Video mit dem Knetmännchen zeigt sich Allison Schulnik verantwortlich. Das Video, sowie der Song stellen eine kleine Entdeckungsreise dar. Ready, Able wächst ganz langsam mit vielen neu hinzukommenden Arrangements und entfaltet seine volle Wirkung erst gegen Ende der Reise des bunten Knetmännchens. Der Clip stellt defintiv einen Anwärter auf das Video des Jahres dar.



Nochmal einen Gruß an unseren neuen Schreiberling hier bei Nobono und herzlich Willkommen an Bord The Fall on Deaf Ears :-)

Mittwoch, 16. September 2009

Editors - Papillon

Auch die Herren von den Editors beglücken uns bald mit ihrem neuen und dritten Album In This Light And On This Evening. Am 09.Oktober steht das gute Stück dann endlich in den Plattenläden und bei Itunes-Stores. Das Video zur ersten Single Papillon zeigt viele energisch rennende Menschen. So energisch das Rennen der Menschen aussieht, so energisch ist auch der Song an sich. Dieser enthält für die Editors ungewöhnlich viele Synthie-Sounds, mausert sich aber nach kurzer Weile schnell zum Superhit. Demnächst touren die vier auch durch Deutschland - doch leider ist das Konzert in Berlin auch schon ausverkauft!

Mittwoch, 9. September 2009

Madonna - Celebration

Was macht eine Plattenfirma wenn der Künstler den Vertrag bei Ihnen gekündigt hat? Richtig! Sie veröffentlicht nochmal ein Greatest Hits Album, dass auch die alten Songs nochmal genug Kohl abwerfen. So auch im Falle Madonna. Sie veröffentlicht also vor dem Labelwechsel ihr letztes Album in Form eines Best Ofs bei Warner Music namens Celebration.

Mit der gleichnamigen neuen Single zeigt sich eine sich im Dancefloor wiedergefundene neue Madonna. Aus ists mit credibilitylosem R'n B nach Timbaland und Kanye West.Verantworlich als Produzent darf sich Paul Oakenfold zeigen, der sie auch auf ihrer Sticky & Sweet Tour begleitet. Celebration existiert einmal in der Original (Italo-Disco) Album Version und einmal als Video Version, die quasi auch den Remix von Benny Benassi darstellt. Ihre Produzentenwahl ist zwar immer noch nicht top wie zu Zeiten von Mirwais oder William Orbit, doch das ist schon mal ein Anfang.

Dass es immer weniger Videobudget auch für die großen Superstars (siehe Beyonce) gibt sieht man leider im neuen Video zu Celebration. Ein weißes Studio, ein paar Tänzer und Madonna im knappen Pailletten Kleidchen. Allerdings geben die Plattenfirmen gerade sehr viel Geld für Videos von Acts wie Tokio Hotel oder dem neuen zweifelhaften Supersternchen Lady Gaga aus.

Das Video zu Celebration ist quasi auch eine kleine Familienfeier. Ihre Tochter Lourdes darf Breakdancen und ihren neuen Lover Jesus zieht sie am DJ-Pult aus. Sie dominiert immer noch die Männer im Gegensatz zu weiblichen Popsternchen wie Lady Gaga und Co die von Feminismus anscheinend noch nie gehört haben und bei Konzerten "Fuck my Face" ins Publikum rufen, sich hingebend ausziehen lassen, sowie Blowjobs simulieren. Man frage sich wie die Simulation eines Blowjobs wohl die weibliche Sexualität wiederspiegelt? Wie wäre es einfach mit einem simulierten Orgasmus a la Madonna auf ihrer Blond Ambition Tour? Madonna ging es schon immer ihre eigene Sexualität, nicht darum durch hingebende Sexualität zu gefallen. Das ist der Unterschied zwischen Madonna und dem Rest.

Noch ein großes Plus für die Queen of Pop war ihre Ansprache bei einem Konzert in Rumänien vergangenen Monat, als sie sagte sie fände es sehr schade, dass man Roma und Sintis immer noch stark diskriminiere, woraufhin sie laute Buh-Rufe erntete. Die Show ging zwar weiter, aber Madonna zeigte dem Publikum rechts, links und in der Mitte den Stinkefinger - zu Recht.

Celebration from LHT on Vimeo.

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