Samstag, 27. November 2010

rhododendron's ranking ... 47/ 2010

Hohoho! Himmel, morgen ist ja schon der erste Advent. Nix mit beschaulichem voradventlichem Samstag, das Ranking ist wieder da, heute wieder einen Tag eher. Wobei man ja eigentlich auch zu einigen Melodien gepflegt kuscheln kann. Zu The National sowieso, die sind zum dritten Mal in Folge auf der Eins. Auch der Rest vom Chartsfest bleibt in seinen gewohnten Regionen. Unterbrochen wird das Ganze nur von der unglaublichen Allianz aus Crystal Castles und Robert Smith. Zwei Teenager-Ikonen unterschiedlicher Generationen treffen aufeinander. Hätte vermutlich keiner für möglich gehalten, aber es funktioniert bei „Not In Love“ bestens. Spätestens seit dieser Single haben die Kristallschlösser auch mich auf ihre Seite gerbacht. Vor einem Jahr hätt ich mich deshalb noch doof erklärt. Ein Video gibt’s leider noch nicht. Bei den Klaxons sieht das anders aus, deren Video zur Single „Twin Flames“ bietet reichlich nackte Haut und bizarre CGI-Effekte. Was braucht man mehr? Freitagabend hatte ich die große Freude, kostenlos beim Konzert im Berliner Lido beizuwohnen und es war dann doch feiner, als erwartet. Ne Review entfällt diesmal aber aus Zeitgründen, doch es sei gesagt, dass der elfte Platz natülich noch unter diesem Eindruck zustande kommt. Am Dienstag gibt’s die Foals, mal sehen, ob die hier noch was reißen können.

01.( 01 / #3) The National “Terrible Love (Alternate Version)”
02.( 02 / #6) Gorillaz ft. Daley “Doncamatic”
03.(NEW/ #1) Crystal Castles ft. Robert Smith “Not In Love”
04.( 03 / #5) Wir Sind Helden “Bring Mich Nach Hause”
05.( 04 / #3 ) Digitalism “Blitz”
06.( 06 / #4 ) Robyn “Indestructible”
07.( 05 / #7 ) Take That “The Flood”
08.( 09 / #2 ) Simian Mobile Disco “Sweetbread”
09.( 07 / #10) Foals “2 Trees”
10.( 10 / #5 ) Lykke Li “Get Some”
11.(NEW/ #1) Klaxons “Twin Flames”
12.( 08 / #4 ) The Drums “Me And The Moon”
13.( 11 / #2 ) Trentemøller “Silver Surfer, Ghost Rider Go!!!”
14.( 15 / #5 ) Kanye West “Runaway”
15.( 12 / #3 ) Polarkreis 18 “Unendliche Sinfonie”
16.( 14 / #7 ) Paul Smith “Our Lady Of Lourdes”
17.( 16 / #6 ) Kisses “Kisses”
18.( 13 / #8 ) Crystal Castles “Baptism”
19.( 18 / #13) Arcade Fire “Ready To Start”
20.( 17 / #11) Kings Of Leon “Radioactive”



Freitag, 26. November 2010

Lieblingsalben 2010 /// Plätze 20 - 16

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Da sind wir nun also in den vorderen zwanzig Alben, die in diesem Jahr besonders hoch in meiner Gunst standen. Da drosseln wir doch aus diesem Anlass gleich mal ein wenig das Tempo und bewegen uns von nun an in Fünfer-Schritten voran. Und ich übe mich in akuter Selbstreduzierung meiner Statements, da ich beim letzten Part schon wieder zu lang wurde. Es folgen nun also die Plätze 20 bis 16.

20. Rasmus Kellerman “The 24th”


Kurzzeitig musste man ja schon Angst um den guten Mann haben. Nach dem überraschenden Auf-Eis-Legen seiner Hauptband Tiger Lou machte sich bei Rasmus Kellerman die Frage breit, wie es denn jetzt weitergehen sollte. Erstmal gar nicht. Tiger Lou sind tot, aber Rasmus Kellerman lebt. Keine Pseudonyme mehr, wo Rasmus drauf steht, soll nun endlich auch Rasmus drin sein. „The 24th“ ist sozusagen ein entspannter und ruhiger Befreiungsschlag, welcher gleichzeitig den Kreis zu den Karriereanfängen des Schweden schließt. Ein Mann, eine Gitarre und dazu die wunderbare Kraft des Songwritings. Ein reines Akusitk-Album ist es glücklicherweise doch nicht geworden, dennoch liegt die Kunst in der Reduktion und in den Songs. Die Melodien und Texte geben einen Einblick in den Seelenzustand des Schweden. Teils glücklich reflektierend, wie im Opener „The 24th“, teils auch etwas melancholisch philosophierend über das Älterwerden („The Greatness & Me“)… Aber auch die Ungewissheit, wie im anschließenden „Five Years From Now“. Leichte Melancholie weht ja immer mit, wenn Kellerman zur Gitarre greift. Insgesamt eine sehr gelungene und notwendige Abwendung vom zuletzt doch arg überladenen Konstrukt „Tiger Lou“. Kellerman präsentiert sich als ernstzunehmender und gereifter Songwriter, der trotz der neu gewonnen Selbstsicherheit immer noch ein Suchender in dieser Welt zu sein scheint. Und deshalb wird er auch weiter musizieren, zu unser aller Wohl
Beste Songs: “The 24th”, “Five Years From Now”, “Talk Of The Town”

19. Kings Of Leon “Come Around Sundown”


Also es gibt ja Menschen, die sollen den Kings Of Leon ihren kommerziellen Erfolg nicht gönnen, wie das halt immer so ist bei Bands, die irgendwann mal den Schritt aus dem Untergrund Richtung Mainstream gehen. Ich gehör nicht zu diesen Menschen. Einen musikalischen Qualitätsverlust kann ich sowieso nicht erkennen, vielmehr ist das diesjährige „Come Around Sundown“ eine entspannte Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln. Teils musikalisch, aber viel eher biographisch. Die Kings spielen befreiten Südstaaten-Rock, vielleicht etwas gediegener als sonst, aber wesentlich wärmer und voller Seele und Gefühl. Die dunklen Dämonen der Vorgänger-Platten werden genauso im Schrank gelassen wie der Druck, ein zweites „Sex On Fire“ abzuliefern. Hits fürs Herz sind dennoch in Massen zu finden. Gleich der Opener „The End“ ist mal wieder gewonnt episch, Songs wie „Pyro“ oder „Beach Side“ stehen sinnbildlich für die neue Entspanntheit des schmucken US-Vierers. Caleb Followill’s Raueisenstimme klagt und grölt gleichermaßen vor sich hin und fügt sich damit bestens in das warme, organische Soundschema. Mit „Come Around Sundown“ ist den Kings vielleicht kein gewaltiges Hitalbum gelungen, dafür aber eine atmosphärisch und inhaltlich in sich geschlossene wunderbare Präsentation ihres aktuellen Seelenzustandes, irgendwo zwischen Aufbruchsstimmung und nostalgischem Rückblick. Bitte weiter so.
Beste Songs: “The End”, “Pyro”, “Beach Side”, “Birthday”

18. Hot Chip “One Life Stand”


In Sachen Brillenmode kann sich, wenn er es denn mag, Kollege Alexis Taylor von Hot Chip damit rühmen, die gute alte Hipster-Nerd-Brille vor einigen Jahren schon vor dem ganzen Rest des Hipster-Volkes getragen zu haben. Soundtechnisch war die Band ja eh der Konkurrenz immer Jahre voraus, hat schon Elektro-Frickel-Pop gemacht, als die Hochphase des Franz-Ferdinand-Indie-Rocks noch am überkochen war. Also, wohin geht der Weg 2010? In den Pop muss man überraschend unüberraschend sagen, denn genau dem verschreiben sich die Briten auf dem neuen Album stärker, denn je zuvor. Damit fallen leider die Soundexperimente und verrückten Ideen der Vorgänger weg, Hot Chip glätten das Soundbild und geben ihren nerdigen Elektropopsongs auch eine gehörige Portion Seele mit dazu. Das wirkt nicht mehr ganz so umhauend, wie dies bei „Made In The Dark“ der Fall war, aber es reicht auf jeden Fall für ein überdurchschnittlich gutes Pop-Album. Allein die Opener „Thieves In The Night“, „Hand Me Down Your Love“ und gerade „I Feel Better“ werden jeden Zweifel verstummen lassen. Danach flaut das Ganze zwar ein wenig ab und wird überraschend ruhig, allerdings offenbart die Band auch hier wieder ihre Stärken, wie beim traumhaften „Alley Cats“ und dem tollen Wechselspiel der Stimmen von Taylor und Kollege Joe Goddard. Sie wollen keine Nerds mehr sein, sondern Popstars. Der Weg ist geebnet, für die Zukunft bleibt es spannend. Egal, welche musikalischen, wie optischen Trends als nächstes ausgepackt werden.
Beste Songs: “Hand Me Down Your Love”, “I Feel Better”, “Alley Cats”, “Take It In”

17. Gorillaz “Plastic Beach”


Damon Albarn ist wahrlich ein Untriebiger. Während wir hier sitzen, hat er vermutlich schon wieder tausend Ideen im Hinterkopf, produziert parallel drei Alben und schreibt eine Oper. Oder was weiß ich. Jedenfalls ist der einstige Blur-Frontmann stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Ideen, auch innerhalb des Universums seiner Comic-Band Gorillaz. Die fungiert 2010 längst nicht mehr hinter verschlossenen Bühnenwänden sondern versteht sich eher als Kombination und Sammelpunkt verschiedener Musiker zur Schaffung eingängiger und intelligenter Popmusik. Albarn macht dies aber auch geschickt. Er nutzt die Gorillaz, um auf einem Album alte Hasen, wie Snoop Dogg, Mark E. Smith, Lou Reed oder Bobby Womack mit Newcomern wie Little Dragon und Weltmusikalischem wie dem libanesischen Staatsorchester zu verknüpfen). Und zwischendrin muss dann auch Platz für eigene, wunderbare Popsongs sein. Das wirkt auf dem Papier natürlich sehr verrückt, entpuppt sich beim Hören aber als spannende Reise durch verschiedenste Musikstile und Protagonisten. Albarn lädt alle Beteiligten herzlich dazu ein, ihren Beitrag zum Gorillaz-Universum zu geben. Etwas weniger Hip Hop diesmal, mehr 80er und mehr Experimente. Und weniger Albarn. Der Meister hält sich auch gern mal zurück, wenn es dem Song dienlich ist. Dem Korsett der Comicband sind die Gorillaz längst entwachsen, auch auf der Bühne präsentiert man sich jetzt als Live-Kollektiv, welches sich nicht mehr hinter der gezeichneten Maske verstecken braucht. Eine reine Wohltat, selbst wenn’s am Ende vielleicht ein paar Köche zu viel sind. Dafür stimmt aber der Gesamtgeschmack des Buffets.
Beste Songs: “Empire Ants (feat. Little Dragon)”, “Some Kind of Nature (feat. Lou Reed)“, “On Melancholy Hill”, “Cloud of Unknowing (feat. Bobby Womack and Sinfonia ViVA)”

16. The Unwinding Hours ”The Unwinding Hours”


Über die Aereogramme zu sprechen ist eigentlich gar nicht so mein Ding. Blog-Mitbetreiber FallOnDeafEars ist da eher der Fachmann dafür, immerhin war ich damals Zeuge seiner Enttäuschung, als er den Abschiedsgig der schottischen Post-Rocker beim Southside verpasst hat. Aber mittlerweile kann nicht nur er wieder grinsen, denn aus der Asche ihrer alten Band haben Craig B und Ian Cook nun im Jahr 2010 eine neue aus der Taufe gehoben, welche sich glücklicherweise am Sound der alten orientiert. Gut, man mag sich fragen, warum dieser Schritt notwendig gewesen ist, aber ist ja auch egal, denn hier zählt die Musik. Nur die Musik! Und von dieser verstehen die Unwinding Hours mehr als ausreichend. Im Gegensatz zu den Aereogrammen wird der Sound dieses Debüts noch ein wenig geglättet und die haushohen Giatterenwände und dicken Streicherflächen in das entsprechende Song-Korsett gesteckt ohne dabei großartig zu nerven oder poppig zu klingen. Craig’s Stimme ist immer noch wie ein guter Tee auf den geschundenen Seelen, die sich von melancholischer Musik angezogen fühlen. Zerbrechlich, einfühlend und ehrlich. Nein, das Debüt der Unwinding Hours ist ein extrem reifes und spannendes Debütalbum geworden, das ich gerade deshalb so genossen hab, weil es ganz ohne jeglichen Hype, riesige Synthesizer-Spielereien oder bunten Bildchen auskommt. Und dabei vor allem keinen einzigen Qualitätsausfall zu verzeichnen hat. Es ist ein ganz klassisches, fast schon altmodisches Alternative-Album, dass sich einen Dreck um Trends und anderen Feuilleton-Firlefanz schert und gerade deshalb ein ganz erfreulicher Farbklecks in der Musiklandschaft 2010 ist. Bitte wieder mehr in der Zukunft, egal unter welchem Namen
Beste Songs: “Knut”, “There Are Worst Things Than Being Alone”, “Solstice”, “Peaceful Liquid Shell”

Dienstag, 23. November 2010

Lieblingsalben 2010 /// Plätze 30 - 21

Hat ein wenig gedauert bei mir, aber hier ist er nun, der dritte Teil meiner 50 Lieblingsalben dieses Jahres. Viel Spaß beim Lesen.
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30. Best Coast “Crazy For You”
Wenn man es in die begehrte Cool-List des NME schafft, dann kann man sich davon keinen Blumentopf kaufen, aber immerhin vor Freunden und Bekannten ordentlich angeben. Wie sich diese Liste zusammensetzt weiß ich auch nicht und den ersten Platz hab ich auch schon wieder vergessen. Platz 4 ist mir im Gedächtnis geblieben. Bethany Cosentino, ihres Zeichens neue Indie-Style-Ikone und 50% von Best Coast ist zwar auch nicht cooler als andere, aber immerhin lecker anzuschauen und ihrer Musik kann man durchaus das Prädikat „Cool“ verleihen. „Crazy For You“, das Debüt von Best Coast, dem Projekt, welches sie zusammen mit Bobb Bruno leitet ist ein kurzweiliges, leichtes und extrem stilsicheres Stück Lo-Fi-Indie-Surf-Garage-Whatever-Rock-Pop. Nennt es, wie ihr wollt, steckt es in die Schublade, die ihr für richtig haltet, aber gebt diesem Album gern mal eine Chance. Die Musik wirkt nämlich, obwohl sie so kingt, nicht krampfhaft cool, sondern verdient sich dieses Prädikat durch eine gewisse Lässigkeit, welche alle Songs ausstrahlen.Die Gitarren schrammeln relativ unsauber daher, Mrs. Cosentino singt ein paar nette Songs mit naiven Mädchenthemen (der Sommer, Jungs, die blöde Liebe, aber auch gute Laune) vor sich hin und dazu jede Menge Harmoniegesang und auch sonst ein Vibe, der am ehesten als „sommerlich“ eingestuft werden kann. Warum auch nicht. Das Prinzip reizt sich zwar auf Albumlänge relativ schnell aus und gelegentlich möchte man Bethany mal aus der Lethargie reißen, aber der Gesamtklang stimmt, sprich: die Atmosphäre eines entspannten Sommertages am Strand oder in San Francisco, welche das Album vermitteln möchte, kommt rüber. Und das ist ja schon mal verhältnismäßig cool. Cooler, als viele andere Menschen in besagter Liste. Kanye West bspw. Und der war immerhin auf der Drei.
Anspieltipp: „Boyfriend“

29. Paul Smith “Margins”
In der Kategorie „Indie-Frontmänner gehen solo“ hat überraschenderweise Paul Smith von Maximo Park 2010 die beste Figur gemacht. Kele boxt sich zwar auch einigermaßen durch, Brandon Flowers hat hingegen ganz großen Mist produziert. Smith hat dagegen ein ganz großes, kleines Album aufgenommen, dessen Stärken gerade in den Defiziten gegenüber seinem Hauptarbeitgeber liegen. Auf „Margins“ beschränkt sich Smith nämlich fast vollständig auf seine Singer/Songwriter-Stärken und beschränkt sich dabei eher auf die ruhigen Töne. Auf ganz wundervolle Art und Weise stellt die Maximo-Park-Frontmelone nämlich die Songs, die teils düstere und melancholische Atmosphäre und seine nach wie vor wortgewandten und feinsinnigen, aber diesmal erfreulich direkten Texte vor die eigene Person und versucht gar nicht erst nach Maximo Park zu klingen. Klar, gelegentlich lässt sich das auch nicht vermeiden, aber insgesamt wird’s dann doch etwas artfremd, was sich als Vorteil entpuppt. Smith kehrt in sich, klingt so gefühlvoll, wie nie zu vor und beweist eindrucksvoll, dass er viel mehr kann, als nur rumhüpfen und große Showmaster-Gesten verbreiten. Die Instrumentierung gibt sich akustisch reduziert, lässt viel Raum für Hall und Weite und Smith Stimme hält sich häufig einfach mal bewusst zurück. Gerade in dieser Einfachheit liegt die stille Magie des Solodebüts. Kein großes Tamm-Tamm, sondern eine reduzierte, direkte Platte, welche dazu einlädt, sich einfach mal ruhig hinzusetzen und zu genießen. Wäre von Vorteil, wenn der gute Mann davon noch etwas auf das nächste Album seines Hauptarbeitgebers retten kann.
Anspieltipp: "Our Lady Of Lourdes“

28. M.I.A. “Maya”
Die Frau versteht was von effektivem Marketing. Erstmal ein Rundumschlag gegen Google, Facebook und Konsorten und sicher auch gegen die ganze verfluchte Industrie und dann ein nettes, dezent provokantes Video in die Pipeline hauen in dem diverse Todesarten in Nahaufnahme gezeigt werden. Für letzteres kann man Mathangi Arulpragasam aka M.I.A: aus Gründen der Videokunst auf jeden Fall dankbar sein. Sowas tut von Zeit zu Zeit mal wirklich gut. Das dritte Album der gleichermaßen umstrittenen, wie verehrten (wobei… doch eher Zweiteres) Künstlerin geht ein wenig weg von den Ethno-Rhythmen der Vorgänger sondern lebt sich dabei ordentlich im Bereich Lo-Fi, Elektro-Noise und anderen Spielarten aus. Vor allem ist es ziemlich vielseitig. Von Krawallorgien, wie dem zerstückelten „Teqkilla“ über Gitarrengeschrammel bei „Born Free“, Dub bei „It Takes A Muscle“ bis hin zu astreinen Popsongs, wie „XXXO“ ist einiges vertreten auf diesem Album. M.I.A. lebt sich auf „Maya“ ordentlich aus, scheut sich nicht vor Experimenten, Genregrenzen und generell Grenzwertigem. Erlaubt ist, was Spass macht und die Gehörgänge auf eine Prüfung stellt. Als ob sie der ganzen Welt noch mal beweisen muss, was sie so alles drauf hat und kann. Experimenteller Pop ohne Grenzen, dafür gelegentlich mit Hits und Hirn. Sicher kein Album fürs entspannte Nebenbeihören bei Romantik und Kerzenschein oder nach einem anstrengenden Arbeitstag. Es ist eher ein nervöses, unkonzentriertes, abwechslungsreiches Stück Anspruchs-Pop. Wenn dass der Pop der Zukunft ist, möchte ich dann auf Dauer vielleicht doch auf Klassik umschwenken, aber für gelegentliche Impulse zur Arterhaltung ist M.I.A. auch im Jahr 2010 wieder sehr überlebenswichtig.
Anspieltipp: „Teqkilla“

27. Thirteen Senses “Crystal Sounds”
Strenggenommen darf das Drittwerk meiner alten Lieblinge von den Thirteen Senses hier gar nicht auftauchen, denn eigentlich erscheint es jetzt erst im Januar 2011 offiziell. Aber irgendwie gehört’s halt doch rein, denn es stand schon seit dem Frühjahr zum Gratis-Stream auf der Homepage zur Verfügung. Und da blieb es auch lange, bis jetzt. Deshalb eher ein 2010 Album, zumal man halt nicht weiß, ob irgendjemand noch etwas vom offiziellen Release mitbekommen wird. Die Gefahr besteht. Nachdem tollen Debüt „The Invitation“ von 2004, welches nach wie vor einer meiner All-Time-Favourites ist, floppte der Nachfolger „Contact“ auf phänomenale Art und Weise, wenngleich er nicht mal sooo mies war. Doch seitdem liegt die Karriere der Soft-Britpopper quasi brach, lange war nicht sicher, ob da überhaupt noch mal was kommt. Nun also das Quasi-Comeback mit dem Quasi-Album. „Crystal Sounds“ klingt halt wie ein typisches Thirteen Senses-Werk nach „The Invitation“. Jenes Album war damals ein ziemlicher Glücksfall, weil es eben auch in die Zeit und Lücke, welche Coldplay durch ihre Stadionrockmutation hinterlassen hatten, passte. Doch jetzt ist das irgendwie auch nicht mehr so ganz meines. Sicher, Songs wie „The Loneliest Star“, „Home“ oder „Answer“ versprühen den Charme, der mich einst mein Herz an diese Buben verlieren ließ, aber das sind nur wenige Momente, wenn eben alles passt. Song, wie Atmosphäre. Auf Albumlänge schleichen sich dann halt doch wieder ein paar Mängel ein, zumal auch textlich ein Qualitätsverlust erkennbar ist. Ansonsten fährt man große Gesten und schwere Geschütze auf. Und wenn man schon droht, zu gehen, dann wenigstens mit einem so epischen Abgang wie dem orchestralen „Out There“ am Ende. Vielleicht klappt’s ja auch noch mal mit dem zweiten Frühling. „Crystal Sounds“ ist ein recht passables Album und nach wie vor besser, als der meiste Mist da draußen. Ich drück den Jungs die Daumen beim Comeback. Meinen Support haben sie auch 2011 wieder. Eine Plattenfirma ist ja auch wieder an Bord.
Anspieltipp: „Home“

26. Marina And The Diamonds “The Family Jewels”
Der Hype ist anscheinend noch nicht vorbei. England schmeißt auch 2010 wieder mit allerhand Pop-Damen um sich, die jung, independent und eigensinnig sind, darüber hinaus aber einfach mal sehr verkaufsfördernden Allzweckpop produzieren. Künstlerischer Anspruch im Pop-Gewand. Muss ja auch nicht verkehrt sein. Florence und Ellie zum Trotz hat es Kollegin Marina Diamandis dieses Jahr am besten hinbekommen, ein kurzweiliges, eingängiges und musikalisch hochwertiges Popalbum abzuliefern, dass man sich auch ein paar mal anhören kann, ohne gleich mit Würgreflex zum nächsten Mülleimer zu eilen. Hmm, zumindest ich kann das. Nützt ja auch nix, denn Marinas „Family Jewels“ ist ein extrem hitlastiges Pop-Album geworden, das seine Indie-Wurzeln nicht verleugnet und somit als Bindeglied zwischen den Welten agieren will. Wobei die Pop-Welt am Gewinnen ist, das sei schon mal verraten. Die Frau mit den Diamanten macht Pop, ohne Wenn und Aber. Pianogetrieben aber mit allerhand Versatzstücken. Pauken bei „Girls“, 80er-Basssequencer bei „Shampain“ oder natürlich jede Menge Streicher oben drauf. Und dazu jede Menge Themen, welche der vornehmlich jungen, weiblichen Zielgruppe unter den Nägeln brennt. Sei es die Heiligsprechung des Hedonismus („Shampain“), die Eingestehung der eigenen Zerbrechlichkeit („I Am Not A Robot“), geheimste Wünsche („Obsessions“), das Verurteilen der schönen Celebrity-Scheinwelt („Hollywood“) oder was auch immer. Die Botschaft bleibt immer die gleiche: Hört nicht auf das, was der Rest sagt! Seid ihr selbst und seid stolz darauf. Girl Power 2.0, Spice Up Your Life! Marina schafft es, trotz jede Menge Make-Up (Tendenz im Laufe des Jahres: Steigend!) authentisch zu sein! Ihre Stimme spielt mal die gespielt arrogante Zicke, mal das zerbrechliche Püppchen. Und immer diese eingängigen Ohrwürmer, bei denen man über kurz oder lang mitsingen muss. Handwerklich hervorragend, abwechslungsreich und hochgradig ansteckend… Nein, das ist schon ein sehr feines Pop-Album, dieses „Family Jewels“. Auf Dauer vielleicht zu viel des Guten, aber wir wollen ja hier nicht kleinkariert werden.
Anspieltipp: „I Am Not A Robot“

25. Kent “En Plats I Solen”
Damit hatte eigentlich dieses Jahr keiner mehr gerechnet. Eigentlich steuerten die schwedischen Erfolgsrocker von Kent ja bereits auf die Pause zu, nachdem sie ihr erst im November 2009 erschienenes Album „Röd“ ausgiebig beworben und betourt haben. Letzteres natürlich wie immer und zum Ärger aller Fans hierzulande nur in Skandinavien. Wär ja auch noch schöner, wenn man die weltweite Fanbasis mal bedienen würde. Na, egal. Pünktlich zum Sommerbeginn packten die guten Herren dann auf einmal ein Album aus der Tasche, welches aus Restposten des letzten und einigen neuen Songs bestand. Übersetzt verspricht es „einen Platz in der Sonne“, zeigt einen romantischen Sonnenuntergangsstrandspaziergang auf dem Cover und klingt auch sonst wieder etwas heiterer, nachdem die letzten Alben etwas düster ausgefallen waren. Auch ist Produzent Stefan Boman wieder dabei, welcher schon für den Band-Meilenstein „Du Och Jag Döden“ verantwortlich war. Er gibt dem Album ein paar Streicher mehr, um das sonnige Gemüt zu untermalen und die Band versucht hingegen mal etwas weniger nach Depeche-Mode-Coverband zu klingen, sondern versucht sich zur Abwechslung mal wieder an etwas leichteren Popsounds. Ansonsten ändert sich nicht sonderlich viel im Hause Kent. Bei einem Album, welches nicht einmal ein Jahr nach dem letzten erscheint, drängt sich der Vorwurf „Resteverwertung“ natürlich auf und den muss man auch nicht abstreiten. Viel als der ein oder andere schwächelnde Song ist die Tatsache, dass Kent erneut nicht von ihrem Hang zu glatt gebügelten Formatradiopop wegkommen. Damit kann man sich, wenn man will zufrieden geben, wenn da nicht die übergroße Vergangenheit und einstige Glanztaten wären, bei dem die Band genau dann funktionierte, wenn sie eben nicht diesen vorhersehbaren Klischees entsprach. Besser als der Vorgänger ist es auf jeden Fall und ab und an blitzt das Gefühl noch mal durch, wegen welchem ich mich einst in Kent verliebte. Vielleicht gibt es ja noch Hoffnung für die Zukunft.
Anspieltipp: “Ismael”

24. MGMT “Congratulations”
Ja, am Ende müssen sich selbst die härtesten Hippies ihrem Arbeitgeber beugen. Andrew VanWyngarden und Ben Goldwasser aka MGMT kündigten vor kurzem an, dass man beim nächsten Album wohl nicht mehr so freie Hand haben wird, wie beim letzten, sondern die Plattenfirma wieder auf Hits besteht. Zumindest eine Handvoll. Das viel beachtete (etwas zu viel, wenn man mich fragt) Debüt hatte ja eine Handvoll davon und gerade weil „Kids“ und „Time To Pretend“ solche Megaseller waren, hat jeder erwartet, dass die Band nun richtig aufdreht. Doch bereits das Debüt zeigte, dass man noch etwas mehr kann, als nur so Indie-Pop-Songs schreiben. Die Erwartungshaltung an „Congratulations“ war so enorm hoch, dass die Band nur scheitern konnte. Glücklicherweise tat sie das aber nicht. Gut, vielleicht beim Gelegenheits-Formatradiohörer und ein wenig bei den Verkaufszahlen, aber na ja… kann man ja drauf verzichten. Statt extrem eingängig zu sein, rühmt sich „Congratulations“ damit vor allem extrem konsequent zu sein, wenn es darum geht, dass MGMT ihr Ding durchziehen. Jede Menge Psychodelic-60er-Jahre-Hippie-Musik? Aber bitte! Ein selbstverliebtes 12-Minuten-Lied? Her damit! Hits? Sind doch da, keine Angst. Auch wenn sich Songs, wie “It’s Working” oder “I Found A Whistle” erst nach etwas Reinhören als solche entpuppen. Aber ihr Handwerk, nämlich gute Songs zu schreiben, haben die beiden Hipster-Hippies jetzt nicht von heut auf morgen verlernt. So durchweht das zweite Album ein Hauch von gras-getränkter Anarchie… eine entspannte, altmodische Auflehnung gegen die Erwartungshaltung der Welt außerhalb der sehr bizarren Bandblase. Ein versteckter Appell für die Freiheit sozusagen. Wenn MGMT es sich getrauen, weiterhin in die Richtung etwas zu unternehmen, dann können sie damit eigentlich nur noch mehr gewinnen.
Anspieltipp: “I Found A Whistle”

23. Robyn “Body Talk, Pt. 1 & 2 & 3”
Ha! Hab ich’s doch gesagt. Mehrmals habe ich in diesem Jahr Robyn’s seltsamne Releasekritik (3 Alben in einem Jahr) angeprangert und nun gibt mir der brandheiße dritte Teil der „Body Talk“-Reihe auch Recht. Waren die ersten beiden Teile nur kleine Mini-Alben mit jeweils 8 Tracks ist der finale Teil letztendlich ein großer 15-Track-Schwung, der sich zur Mehrheit aus Songs der ersten beiden Teile zusammensetzt. Quasi, das ultimative „Body Talk“ mit allen relevanten Songs (wobei man über die Zusammensetzung streiten kann). Quasi jene Idee, die Robyn hätte schon von Anfang an verfolgen sollen. Na ja, blöd für alle, die sich die Mini-Alben tatsächlich gekauft haben, wenngleich das nur die Hardcore-Fans gewesen sein dürften. Evtl. geht die Idee am Ende ja auch auf. Man weiß es halt einfach nicht. Was ich hingegen weiß ist, dass Robyn 2010 das Maß aller Dinge in Sachen Female Mainstream Pop ist. Deshalb macht es auch keinen Sinn, die Alben hier einzeln zu behandeln. Gutes Material befindet sich auf allen. „Dancing On My Own“, „In My Eyes“, „Fembot“, „Hang With Me“, „Indestructible“, “U Should Know Better”... alles ist da. Selbst mit 4 Tracks weniger auf der finalen “Body Talk” hätte die blonde Schwedin immer noch das beste Elektropopalbum des Jahres in der Tasche. Die Songs sind unglaublich treffsicher, Robyn unglaublich charismatisch und insgesamt ist das ganze Paket einfach extrem gelungen. Die gute Frau präsentiert sich weiterhin als toughe Einzelkämpferin in der bösen Popwelt, bedient sich aber natürlich auch bei den Vorteilen, welches diese Situation mit sich bringt. Die größten Einflüsse der 80er, 90er und von heute und zwischendurch ist auch mal Platz für eine feine Ballade oder auf Teil 1 sogar für ein schwedisches Kinderschlaflied. Nein, diese Frau hat es ohne Wenn und Aber faustdick hinter den Ohren. Und ich möchte ihr auch nicht widersprechen. 2010 war ihr Jahr und 2011 nimmt sicher noch einiges von dieser Energie mit.
Anspieltipp: “Fembot”

22. The Drums “The Drums”
Die Haltbarkeitsdauer von Hypes wird auch nicht größer. Für eine zeitlang waren die Drums aus New York City das Ding der Stunde, noch vor Veröffentlichung des selbstbetitelten Debütalbums wurden sie schon als neue Heilsbringer der Popmusik gefeiert. Der olle Rolling Stone nannte sie schon in einem Atemzug mit den Strokes. Herrgott noch mal! Na ja, egal, als was man sie nun sieht, ob als sympathische Surfboys oder unnötig gehypte Stylo-Boyband, die sich selbst viel zu wichtig nimmt… Fakt ist, man kam an den Drums auch irgendwie nicht vorbei. Musste man ja auch nicht, denn das Debüt ist zwar kein Meisterwerk, aber recht ansprechend geworden. Nach der bereits recht feinen Debüt-EP „Summertime!“ aus dem Vorjahr und diversen sehr guten Singles war die Erwatungshaltung hoch… auch bei mir selber. Und irgendwie hat die Band nach dem Release des Albums auch nie wieder die Spannung bei mir aufbauen können, welche sie vorher versprühte. Ist dies der gelebte Hype? Man weiß es irgendwie nicht. Am Album kann’s nicht liegen, dass ist auch richtig gut. Ein sommerlich leichtes Retro-New-Wave-Album ist es geworden, das weniger in den viel beschworenen Beach-Boys-Gewässern angelt, als vielmehr im britischen Indiepop der 80er Jahre. Aber immer schön alles auf alt getrimmt, weshalb Tracks wie „Me And The Moon“ oder „Best Friend“ wirklich klingen, als seien sie 1985 aufgenommen und keinen Tag älter. Wenn man schon ein Bild kreiert, dann muss das halt auch bis zum Ende durchgehalten werden. Auf der Pro-Seite stehen 12 sehr eingängige und sympathisch-lockere Indie-Pop-Songs, die auf jeden Fall gesteigerte Aufmerksamkeit erzeugen. Die Contra-Seite sind natürlich die belanglosen Texte, welche aber aufgrund ihrer Einfachheit ein wenig zum Bandimage gehören. Außerdem ist das ja alles nicht wirklich neu, sondern mit auf erschreckender Dringlichkeit auf „alt“ gebürstet, dass das stellenweise echt nerven kann. Aber besser gut geklaut, als schlecht selber gemacht. Aber am Ende halt doch wesentlich mehr Schall, als Rauch. Gitarrist Adam Kessler ist mittlerweile sogar schon ausgestiegen. Vielleicht fangen die Ratten schon an, dass Schiff zu verlassen. Oder auch nicht. Die Zukunft der Drums ist so offen, wie vorher, nur leichter wird es jetzt leider auch nicht.
Anspieltipp: “Best Friend”

21. Delorean “Subiza”
Gudde Laune! Die Sonne scheint, die Menschen liegen sich in den Armen und alle haben ne gute Zeit. Irgendwo zwischen Hippietum und Spaßgesellschaft. Delorean aus Spanien sind definitiv eine der kurzweiligsten und unterhaltsamsten Bands dieses Jahres. Wie Passion Pit im letzten Jahr, nur noch eine ganze Spur mehr Disco, mehr Retro, mehr 90er, wenn man so will. Und wenn sich eine Band schon nach der legendären Zeitmaschine aus „Zurück in die Zukunft“ benennt, dann müssen da schon ziemlich coole Ober-Nerds am Werk sein. Sind sie auch… also cool. Allein schon, weil diese Band zur Abwechslung mal aus Spanien und nicht aus New York oder London kommt. Vor der internationalen Konkurrenz braucht man sich aber dennoch nicht verstecken, denn im Reisegepäck hat man ein fast schon todsicheres Hit-Rezept: grenzenlos optimistischer und heller Retro-Dance-Pop, der gleichzeitig Indie ist, aber auch voll gepackt mit Versatzstücken aus der Zeit, als Breakbeats, Flächensynthies und fette Früh-90er-House-Pianos noch salonfähig waren. Und habe ich schon die gepitchten Vocals erwähnt? Aber hallo! Delorean macht Musik, die einen, wenn man wie ich in den frühen 90ern Kind war, permanent nostalgisch stimmt, weil man immer wieder einige Elemente heraushört und wieder erkennt. Die astreinen Popsongs, wie „Stay Close“, „Glow“ oder „Endless Sunset“ bewahren die Band dann glücklicherweise auch davor in irgendeiner Trash-Falle zu landen, denn am Ende hat das hier glücklicherweise immer noch viel mehr mit Phoenix, als mit Culture Beat zu tun. Hochgradig tanzbar, wie hymnenhaft mit einem ganz eigenen Flair. Und auch abseits aller nostalgischen Gefühle ist „Subiza“ eines der frischesten, kurzweiligsten und tollsten Popalben dieses Jahres. Ein Flux-Kompensator für die Seele! Es verbreitet auf angenehm unaufdringliche Art und Weise tolle Laune und ist der ideale Soundtrack für jeden schönen Sommertag oder halt Wintertag, welchen man eher vergessen sollte. Und ich bin mir nach wie vor sicher, dass mir Doc Brown da zustimmen würde!
Anspieltipp: “Stay Close”

Sonntag, 21. November 2010

rhododendron's ranking ... 46/ 2010

Totenstille zum Totensonntag. Im vorderen Bereich des Rankings hat sich nicht wirklich was getan. Alle bleiben im gleichen Umfeld, Digitalism und Robyn können noch leichte Platzgewinne für sich verbuchen. Ansonsten begrüße ich zwei Neuzugänge in meiner Auföistung. Zum einen melden sich meine favourisierten Techno-Fitzler Simian Mobile Disco mit einem neuen, wieder verstärkt clublastigeren, Album zurück. Die erste Single „Sweetbread“ hat auch ordentlich Zunder, wenngleich das Video dann doch eher etwas sehr obskur ist. Aber evtl. bekehren die beiden Herren damit ja noch jemandem zum Veganertum. Ungewöhnlich alle mal. Da liebt es Anders Trentemøller aus Dänemark etwas bodenständiger. Dessen neues Video zur schmissigen Single „Silver Surfer, Ghost Rider Go!!!“ spiegelt auf eindrucksvolle Art und Weise wieder, was für ein Live-Erlebnis der skandinavische Soundkünstler isf. Sehr fein gemacht! Ach, und ganz nebenbei. Wär sich fragt, warum ich als alter Hardcore-Pet-Shop-Boys-Fan nicht mal die neue Best-Of-Single „Together“ hier einbeziehe, dem sei nur kurz gesagt: das Teil ist eine ziemliche Zumutung und gehört zum Schlechtesten, was die beiden Herren Tennant und Lowe in ihrer langen Karriere aufgenommen haben. Deshalb wäre es unfähr gegenüber den anderen 20 Teilnehmern, wenn ich den Song hier reinlassen würde, zumal er auch nie eine ernsthafte Chance gegen die Konkurrenz hat. Sorry, Jungs. Auch ihr seid nicht unfehlbar.

01.( 01 / #2 ) The National “Terrible Love (Alternate Version)”
02.( 02 / #5 ) Gorillaz ft. Daley “Doncamatic”
03.( 03 / #4 ) Wir Sind Helden “Bring Mich Nach Hause”
04.( 05 / #2 ) Digitalism “Blitz”
05.( 04 / #6 ) Take That “The Flood”
06.( 08 / #3 ) Robyn “Indestructible”
07.( 06 / #9 ) Foals “2 Trees”
08.( 07 / #3 ) The Drums “Me And The Moon”
09.(NEW/ #1) Simian Mobile Disco “Sweetbread”
10.( 09 / #4 ) Lykke Li “Get Some”
11.(NEW/ #1) Trentemøller “Silver Surfer, Ghost Rider Go!!!”
12.( 11 / #2 ) Polarkreis 18 “Unendliche Sinfonie”
13.( 10 / #7 ) Crystal Castles “Baptism”
14.( 12 / #6 ) Paul Smith “Our Lady Of Lourdes”
15.( 15 / #4 ) Kanye West “Runaway”
16.( 13 / #5 ) Kisses “Kisses”
17.( 14 / #10) Kings Of Leon “Radioactive”
18.( 17 / #12) Arcade Fire “Ready To Start”
19.( 16 / #8 ) The Ting Tings “Hands”
20.( 19 / #9 ) Pin Me Down vs. Co-Pilots “Curious”



Mittwoch, 17. November 2010

Jahresabschlusstanz

Mein liebstes Clubfutter 2010 in Form eines knackigen Minimixes...

Mixtape_BestOf2010-Cover
Das elektronische Musik schwer zu kategorisieren ist und einige Techno-Puristen daraus fast schon eine Wissenschaft machen, dürfte ja bekannt sein. Ich weiß gar nicht, ob ich mich darüber hier schon mal aufgeregt hab, vermutlich schon. Es gibt so viel Subgenres und Spielweisen und wenn man mich immer so fragt, was ich gern höre oder im Falle eines DJ-Slots gern auflege, dann muss ich immer ausholen. "Indietronic" möchte man als Allerweltsbegriff schon gar nicht mehr nutzen, wenn man sagt "So rotzigen Boys-Noize-Elektro", schielt man schon mit anderthalb Augen in die Audiolith- und Atzen-Ecke. Minimal geht auch, aber was ist wirklich minimal? Elektro-Pop? Wird man ruckzuck den 80ern zugeteilt. Meine Ideallösung heißt immer noch: warum nicht von Allem ein wenig? Das hält die Stimmung und Aufmerksamkeit oben...

Ein an sich schwieriges Unterfangen, aber in meiner Zweitidentität als PBMR habe ich mich mal daran versucht und präsentiere an dieser Stelle ein brandneues Mixtape namens "The Fury In Your Head". Dieses erscheint außerhalb meiner gewöhnlichen Mix-Reihe, sondern ist eine Art Special-One-Off-Mix mit meinen persönlichen Lieblings-Elektro-Dance-Tracks des Jahres 2010. Brachiales wie Boys Noite und Vindata findet da genauso Platz wie Housiges von Fred Falke oder Todd Edwards, Minimales von Zoo Brazil oder einfach nur Pop von Arthur Baker oder Aeroplane. Jede Menge Remixe, weil ich ja ein bekennender Fan dieser Kunstform bin und dabei alles schön im straffen Tempo. 21 Tracks in 46 Minuten, da kann sich Mr. Oizo noch was von abschauen. Wenn er mag. Muss er aber nicht. Dies ist kein ultra-deepes House-Set, sondern ein Schnelldurchlauf von einigen hauseigenen Favoriten. Wie immer könnt ihr das alles bei Soundcloud anhören und da am besten gleich downloaden.

01 Goose ft. Peaches - Synrise
02 Hot Chip - Hand Me Down Your Love (Todd Edwards Micro Chip Remix)
03 Gorillaz - Stylo (Alex Metric Remix)
04 Tunng - Hustle (Bloc Party Remix)
05 Hurts - Wonderful Life (Arthur Baker Remix)
06 Crystal Castles – Celestica
07 Friendly Fires + Azari And III – Stay Here
08 Holy Ghost! – I Will Come Back
09 The Ting Tings – Hands (Retro/Grade Remix)
10 Ellie Goulding – Starry Eyed (Russ Chimes Remix)
11 Usher ft. Will.I.Am – OMG (Vindata Remix)
12 M.I.A. – XXXO (Riton Rerub)
13 Lady Gaga – Telephone (Passion Pit Remix)
14 Breakbot – Baby I’m Yours (Aeroplane Remix)
15 Sia – Clap Your Hands (Fred Falke Remix)
16 Late Of The Pier – Best In The Class (Soulwax Remix)
17 Boys Noize – 1010
18 Foals – Spanish Sahara (Topher Grace Remix)
19 Pretty Boy Makes Rave – East: A Life Less Extraordinary
20 Zoo Brazil ft. Rasmus Kellerman – There Is Hope
21 Mew – Beach (Trentemøller Remix Radio Edit)

The Fury In Your Head (Special 2010 Dance Mix) by PBMR

Wie immer hoffe ich, ihr habt viel Spass beim Tanzen, Anhören oder "Sich-Einfach-Nur-Über-Die-Etwas-Drastische-Genrezusammenstellung-Aufregen". Ganz wie ihr wünscht!

Montag, 15. November 2010

Krisenfeste Kumpels

Ist der Ruf erst ruiniert, rezensiert es sich ganz ungeniert. Ja, nachdem ich mit meiner Lobhudelei bezüglich der neuen Take-That-Single „The Flood“ schon alle Indie-Credibility bewusst aufs Spiel gesetzt habe, gehe ich jetzt gleich mal in die Vollen. Ja, genau. Ich. widme. mich. dem. Album! Das erscheint leak-bedingt schon heute im UK und am Freitag dann auch in Germany. Der wiedervereinigte Fünfer bekommt keine Heiligsprechung, aber ein paar Komplimente.

41vAMwT5olL-_SL500_AA300_Die Boygroup ist ja eigentlich ein popkulturelles Phänomen der 90er. Also damit meine ich die klassische Rumhüpf-Tanz-Boygroup dieser Epoche. Sicher gab’s vorher auch die Bay City Rollers und heute die… hmmm, sagen wir mal Kooks oder so, aber wir reden von der guten alten Boygroup, die keine Instrumente brauchte, weil sie viel zu beschäftigt damit waren, süß auszusehen und rumzuhampeln. Weitestgehend ausgestorben heute, glücklicherweise. Aber in den 90er schossen sie wie Pilze aus dem Boden, gerade in Germany. Muss ich die Namen „Bed & Breakfest“ oder „Touché“ erwähnen? Während deren Beteiligte heute Galileo oder Neun-Live-Call-In-Sendungen moderieren ist es anderen besser ergangen. Justin Timberlake wurde Weltstar, die Backstreet Boys existieren immer noch, wenngleich das außer ihnen niemanden zu interessieren scheint und dann natürlich die Mutter aller Boygroups aus England: Take That. Nun also mit großem Pomp wieder zu Fünft. Robbie mag bzw. kann solo nicht mehr, man verträgt sich wieder. Aus den einstigen Bravo-Posterboys ist quasi der erste ernstzunehmende Prototyp einer Mengroup geworden. Gut aussehen tun sie auch um die 40 immer noch, kurzweilige Popmusik machen sie immer noch. Ob sie dabei ernst genommen werden wollen, wissen nur sie selbst. Sollte man aber beim Hören und Betrachten tunlichst vermeiden.

Take That waren stets eine der akzeptabelsten Boygroups, selbst in den 90ern, als man das in der Schule noch nicht zugeben durfte. Aber Gary Barlow hatte schon ein gewisses Talent dazu, gute Popsongs zu schreiben und für so eine Glanztat wie „Never Forget“ würde manch „richtige“ Band einen Mord begehen. Nach dem Williams-losen Comeback 2005 gab’s vor allem großspurigen Schmonz-Britpop mit Hang zur großen Geste. Vollkommen übertrieben, aber nicht ohne einen gewissen Charme. Dazu eine Band, die sich ironisch selbst reflektiert und darüber hinaus gar nicht erst versucht, noch großartig Tanzchoreographien in dem Alter zu testen. Man sieht sich eher als Showact, wer daran zweifelt sollte sich mal die letzten DVDs anschauen. Doch es geht immer noch etwas mehr. Die Robbie-Rechnung geht in jedem Fall auf. 1 Millionen Tickets an einem Tag. Ob man es glaubt oder nicht, aber Take That sind augenblicklich die größte Band im UK. Das Land darbt in Zeiten der großen Rezession nach ein bisschen Geborgenheit, ein wenig Glück in düsteren Zeiten. Dave Cameron kann sich glücklich schätzen, diese Jungs zu haben. Nun also „Progress“, das Comeback auf Zeit. Oder auch länger. Unter Geheimhaltung zusammen mit Starproduzent Stuart Price (Madonna, Killers etc.) entstanden soll es die Zeiten Richtung Zukunft stellen. Das Mutterland des Pop spricht und alle sollen hören. Natürlich ist „Progress“ kein geniales Album, es ist und bleibt Pop in seiner reinsten Form. Konzipiert zum Zwecke der Unterhaltung und des Mitsingens. Price weiß das und lenkt das Ganze dennoch in eine erfreulich kurzweilige Richtung. Denn wenn man den guten Mann engagiert muss man wissen, dass der Weg zwangsläufig über die 80s oder in diesem Fall auch gern mal die 90s führt, denn Price ist eher der Mann für die Tanzflächen, als für die filigranen Phil-Spector-Pop. Und genau das unterscheidet „Progress“ vom letzten Output aller Protagonisten. Price schließt sich dem Trend an, den er vermutlich selber mitzuverschulden hat. Die Frischzellenkur für die alten Boys wird mit Hilfe von Synthesizern, dezenten Disco-Beats und einem noch dezenteren Maß an Coolness und Experimentierfreude bewerkstelligt. Alles andere hätte nicht gepasst, denn irgendwo muss der viel beschworene Fortschritt ja durchaus herkommen.


Natürlich ist „Progress“ kein Meisterwerk und am Ende auch irgendwie berechenbar, wenngleich man etwas wesentlich konventionelleres erwartet hätte. Da schielt „The Flood“ eher auf Nummer-Sicher und Altbewährtes, während der Rest versucht eine gute Balance zwischen Kitsch und Kurzweiligkeit zu halten. Dabei kann auch gern mal aufs Gaspedal getreten werden. Sunnyboy Mark Owen ist dafür zuständig und seine beiden Nummern „S.O.S.“ und „What Do You Want From Me?“ sind dann auch die beiden besten Nummern der Platte geworden. Schau an, Howards Beitrag „Affirmation“ ist dagegen regelrecht peinlich. Ansonsten herrscht die seit dem Comeback anhaltende flache Hierarchie vor. Jogi Löw wäre stolz auf die Briten. Zwei Songs für Owen, einer für Donald und einen für Orange (der feine Flächen-Synthie Hidden-Track). Ist auch okay, ansonsten rückt Gary Barlow noch ein Stückchen mehr von seiner Chefrolle ab. Heimkehrer Robbie Williams wird nämlich erstaunlich viel Platz eingeräumt, Barlow darf nur mal gelegentlich ran, wie z.B. beim Schlusssong „Eight Letters“. Ansonsten spielt Robbie wieder den guten alten Suppenkasper und bei „The Flood“ stimmt ja auch alles. Die anderen Songs sind so lala. „Underground Machine“ ist irgendwie blöd und „Wait“ wartet immerhin mit nettem Harmoniegesang auf. Der Weg geht also ein wenig zurück zur Plastik, zumindest was die Instrumentierung angeht. Ansonsten wird mit Ausnahme des ersten und letzten Songs die Trennung und Reunion der Band inhaltlich nur gelegentlich aufgegriffen. Und wenn dann auch am besten in bedeutungsschwangere Texte über Universen, Sterne und Niemandsländer. Ach und die Regierung wird auch angesprochen, und Kinder… und unsere Welt. Irgendwo zwischen Witz und Weltschmerz, aber irgendwie am Ende doch blah. Der Revolutionsgedanke ist natürlich nicht zu verachten, aber irgendwie nimmt man es den Jungs auch nicht ab. Muss ja auch nicht sein, das ist ja nicht ihr Job. Take That sollen singen, gut aussehen, unterhalten und ihren Hörern und Ticketkäufern eine vergnügliche Zeit bescherren. Die dürften mit „Progress“ vollends zufrieden sein. Für richtige Musikliebhaber ist das dann auf Dauer dennoch eine zu furchtbar verwaschene Suppe, aber wenn man sich andere „Sternstunden“ der aktuellen Mainstream-Poplandschaft anschaut, dann stellen diese fünf Herren gerade eines der geringsten Ärgernisse da. So gesehen doch ganz nett, dass sie wieder da sind.

Und hier ein kleines Video vom TV-Comeback gestern...

Sonntag, 14. November 2010

rhododendron's ranking ... 45/ 2010

Juhu! Wir haben eine neue Nummer Eins im Ranking und dabei handelt es sich um meine persönliche Band-Neu-Entdeckung des Jahres und zwar um die wundervollen „The National“. Ich weiß, die sind eigentlich schon seit zehn Jahren dabei, aber ich hab die erst dieses Jahr richtig ins Herz geschlossen. Kann ja auch manchmal dauern. Als Teaser für die Neuauflage ihres diesjährigen Albums „High Violet“ gibt es jetzt eine Neuauflage des tollen Albumopeners „Terrible Love“. Der hat noch mal ordentlich an Power dadurch gewonnen und kickt die Gorillaz mal eben locker vom Thron. Ganz andere Musik machen da Digitalism. Deren Sound ist ja von vorherein schon auf „Power“ ausgelegt, weshalb auch die neue Single „Blitz“ sehr, sehr ordentlich groovt und wirklich Lust auf Party und das ganze dazugehörige Treiben macht. Platz 5 ist also mehr als verdient. Der dritte Neueinsteiger kommt dann ebenfalls aus Deutschland. Dresden’s Vorzeigepopper Polarkreis 18 melden sich mit neuem Album zurück, welches bedeutungsschwer „Frei“ genannt wurde. Auch die Single „Unendliche Sinfonie“ rückt da kein Stück ab und präsentiert jede Menge Pomp. Vielleicht am Ende etwas zu glatt und auf „Allein Allein“ getrimmt, dennoch ein ordentlicher Song, für den ich gern Platz 11 springen lasse. Mal schauen, wie gnändig ich dann in der nächsten Woche bin.

01.(NEW/ #1) The National “Terrible Love (Alternate Version)”
02.( 01 / #4 ) Gorillaz ft. Daley “Doncamatic”
03.( 03 / #3 ) Wir Sind Helden “Bring Mich Nach Hause”
04.( 02 / #5 ) Take That “The Flood”
05.(NEW/ #1) Digitalism “Blitz”
06.( 04 / #8 ) Foals “2 Trees”
07.( 06 / #2 ) The Drums “Me And The Moon”
08.( 08 / #2 ) Robyn “Indestructible”
09.( 05 / #3 ) Lykke Li “Get Some”
10.( 07 / #6 ) Crystal Castles “Baptism”
11.(NEW/ #1) Polarkreis 18 “Unendliche Sinfonie”
12.( 12 / #5 ) Paul Smith “Our Lady Of Lourdes”
13.( 09 / #4 ) Kisses “Kisses”
14.( 10 / #9 ) Kings Of Leon “Radioactive”
15.( 13 / #3 ) Kanye West “Runaway”
16.( 11 / #7 ) The Ting Tings “Hands”
17.( 16 / #11) Arcade Fire “Ready To Start”
18.( 14 / #5 ) The Wombats „Toyko (Vampires And Wolves)“
19.( 15 / #8 ) Pin Me Down vs. Co-Pilots “Curious”
20.( 18 / #13) Kisses “People Can Do The Most Amazing Things”


The National - Terrible Love (Alternate Version)



Donnerstag, 11. November 2010

Lieblingsalben 2010 /// Plätze 40 - 31

Top-Albums-2010-Logo
Auf zur nächsten Runde. In der epischen Auflistung meiner Lieblingsalben des ausgehenden Jahres lassen wir die hinteren Plätze der Top 50 hinter uns und stürzen uns an dieser Stelle mal direkt in die Top 40. Seid eingeladen, durch meine kurzen Anmerkungen zu schmökern. Den nächsten Teil dann sicher in der nächsten Woche.

40. LCD Soundsystem “This Is Happening”

James Murphy kann sich offensichtlich nicht entscheiden. Oder er hat Trennungsängste, wie ich’s in meiner Albumrezension damals bezeichnet habe. Der DFA-Labelchef und selbsternanntes Gehirn hinter dem LCD Soundsystem wollte sein Projekt eigentlich nach den ausgiebigen Touren zum 2007er „Sound Of Silver“ zu Grabe tragen, hat nun aber doch noch ein Album eingespielt. Nur, um in Interviews dazu auch wieder anzumerken, dass es das vielleicht nun doch endgültig war. Oder auch nicht. Wer weiß. So serviert uns Murphy auf „This Is Happening“ das, was man von ihm kennt, erwartet und was man in dieser Form aber auch irgendwie schon alles auf den Vorgängeralben gehört hat. „Drunk Girls“ ist die obligatorische dreieinhalb Minuten-Single in der Tradition von „Daft Punk Is Playing My House“, „One Touch“ oder „I Can Change“ sind typische lange Tanzflächenfüller in der Tradition von „Get Innocuous!“ und wie sehr „All I Want“ auf das gute „All My Friends“ hinüberschielt ist ja fast nicht auszuhalten. Das macht dieses dritte Album natürlich nicht zu einem schlechten Album, denn handwerklich ist wieder alles dabei, was man so mag. Die Beats sind wieder astrein, die Instrumentierung versprüht das gewohnte DFA-Flair und Murphy selber lebt sein Mitteilungsbedürfnis wieder gewohnt ausgiebig aus, indem er seine lyrischen Ergüsse über die Discobeats singt und gern auch mal schreit. Alles beim Alten im LCD-Land. Und gerade das ist angesichts der innovativen Vorgänger die eigentliche Enttäuschung an diesem Album. Vielleicht ist der Vorruhestand doch ne Option.
Anspieltipp: „You Wanted A Hit“

39. Four Tet “There Is Love For You”
Ich hatte ja im Intro-Text zu diesem Ranking geschrieben, dass ich 2010 besonders deshalb viel Zeit für Musik hatte, weil ich diese während des Schreibens meiner Abschlussarbeit an der Uni gehört habe. Den Soundtrack zum wissenschaftlichen Arbeiten muss man sich dabei gut aussuchen, hab ich gemerkt. Es darf nicht zu anstrengend sein, aber auch nicht zu einschläfernd. Gutes für Nebenbei, bei dem man gern mal genauer hinhört, wenn die Blicke und Gedanken abschweifen und man sich vor dem Schreibprozess drücken will. Keiran Hebden hat sich dabei als einer meiner persönlichen Retter herausgestellt. Unter dem Namen Four Tet ist er ja schon seit einigen Jahren ein Geheimtipp im Bereich der experimentellen elektronischen Musik. Nun sind seine Klangwelten auch Teil meiner Lebenswelt geworden. Das diesjährige Album „There Is Love For You“ überzeugt mit traumhaften Rhythmen, irgendwo zwischen schleppend, groovend oder ganz ruhig. Aber stets durchweht die Musik von Four Tet eine gewisse Distanz und ein dezenter Drive, der gar nicht auf den Dancefloor abzielt, sondern seine Möglichkeiten eher in der persönlichen Introspektive sucht. Wenn man nicht genau hinhört, dann entspannt dieses Werk einfach nur ungemein, falls man es doch tut, eröffnet sich einem ein vielschichtiger Sound mit allerhand Spielereien und Ideen. Ein kleines, feines Gesamtkunstwerk, dass sicher auch abseits von Universitätsbibliotheken genossen werden kann.
Anspieltipp: „Circling“

38. Kisses “The Heart Of The Nightlife”
Ab und an schaff ich’s alter Hase ja auch noch, den Trends auf der Spur zu sein. Bereits im Sommer habe ich hier im Blog auf das Duo Kisses aus den USA aufmerksam gemacht. Eben, weil die Musik auch wie die Faust aufs Auge in diese Jahreszeit passt. Sehr chillig, sehr sommerlich, sehr gefühlvoll und irgendwie auch eine ordentliche Spur kitschig. Irgendwie 80er, aber irgendwie auch 90er. Irgendwie auch was ganz anderes. Was bleibt, sind hervorragende und extrem eingängige Popsongs, welche im Ohr bleiben. Immer mehr davon tauchten im Laufe des Jahres im Netz auf. Jetzt vereint das Debüt „The Heart Of The Nightlife“ seit einiger Zeit die neun besten davon und viele andere Musikblogs, die Presse oder Musiker, wie Joe Goddard von Hot Chip sind mittlerweile auf das dynamische Duo mit dem gewissen Retro-Flair aufmerksam geworden. Zurrecht. Denn der Großteil dieses Albums kann sich einfach hören lassen, auch wenn er klingt, als käme er direkt aus dem „Club Tropicana“-Video von Wham!. Aber das ist ja der Trick dahinter und das Ziel der Kisses. Die bewusste Hinwendung zu eben diesen Klischees. Vor allem, wenn die Anzüge und Videos so seltsam aussehen, die Inhalte dementsprechend sind und vor allem die Songs so klingen, als wären sie in dieser Zeit entstanden. Produktionsdefizite inklusive. Für jeden Fan guter, altmodischer Popmusik ein Muss. Auch für den nächsten Sommer!
Anspieltipp: „People Can Do The Most Amazing Things“

37. Crystal Castles “Crystal Castles II”
Auch ich kann mal meine Meinung revidieren. Eigentlich hab ich die Crystal Castles nie sonderlich gemocht. Die Songs des Duos boten zwar immer gute Ideen, aber sie waren mehr Entwürfe als Songs. Zumal Alice Glass unnötiges und unverständliches Geschrei auch nicht förderlich für all das war. Die Crystal Castles wurden dennoch oder eben gerade deshalb zum Act der Stunde. Eine Art „Atari Teenage Riot“ für die Generation MySpace/Facebook/Röhrenjeans. Radikal, aber dennoch stets in Popform. Trash trifft auf Terror, Nintendo auf Noisecore. Eine richtig gute Band sind die Crystal Castles auch im Jahr 2010 nicht, aber ich bin mittlerweile ein wenig hinter die Ideen von Mastermind Ethan Kath gestiegen und Freunde mich zusehens damit an. Alice Glass bleibt nach wie vor verzichtbar, aber sie versucht sich öfters am Gesang auf dem Album und siehe an… das funktioniert hervorragend. „Celestica“ ist einer der besten und unwiderstehlichsten Popsongs des Jahres. Kaum vorstellbar, dass die so was hinkriegen, als ob sie mir frech den Stinkefinger zeigen. Und dann werden auch noch Sigur Rós gesampelt und fette Trance-Flächen auf den Hörer eingehämmert. Die Videospiel-Atmosphäre bleibt trotz verstärkter 90er-Anleihen aber bestehen. Warum Album Nr. 2 deshalb etwas mehr bei mir zündet, liegt auch daran, dass die Band ihre Strukturen sichtbar glättet… indem sie überhaupt mal welche einführen. Schreiende Riot-Action bleibt die Ausnahme. Vielmehr versucht das Duo die Symbiose aus 90er-Jahre-Videospielsoundtrack und Popmusik voranzutreiben. Und das muss mich als Kind dieser Generation quasi ansprechen. Vielleicht werden wir doch noch Freunde, ich und die Kristallschlösser. Wenn selbst Robert Smith mittlerweile an Bord ist...
Anspieltipp: „Celestica“

36. Zoo Brazil “Please Don’t Panic”
John Andersson ist ein alter Hase im Technogeschäft. Sagt zumindest seine MySpace-Biographie. Tiesto und Moby kennt er genauso, wie Kylie Minogue. Sowohl als DJ, wie auch als Songwriter. Er bleibt dennoch der Mann im Hintergrund. Produzieren tut er schon seit Jahren unter immer wieder verschiedenen Namen, aktuell nennt er sich Zoo Brazil und hat dieses Jahr ein sehr feistes, eher minimalistisches Dance-Album aufgenommen. Diverse Szenekenner können sich gern darum prügeln, ob man das Minimal oder Techno nennen darf und kann… feststeht, „There Is Hope“ hat ordentlich Zunder, ist feinsten produziert und wartet sogar mit Rasmus Kellerman, Schwedens nettestem Singer/Songwriter auf, der sich den Klangwelten von Andersson bestens anpasst. Und obwohl ich ja auf Elektronik stehe, hab ich stets Probleme, mir so was intensiver und vor allem länger anzuhören, da schnell die Monotonie Überhand nimmt. „Please Don’t Panic“ schafft es hingegen mich auf Albumlänge bei der Stange zu halten, da die Grundstimmung der minimalistischen, tanzbaren Elektronikplatte einfach sehr gut umgesetzt wird. Das ganze Album umweht eine gewisse Kühle, aber auch ein gewisser Groove. Alles sitzt, wo es sitzen muss, die Songs wechseln zwischen Instrumentals und sehr guten Gastsängern. Klar, ich kann am Ende immer noch nicht Titel 3 von Titel 8 unterscheiden, aber das ist vielleicht auch nicht Sinn der Sache. Wer an guter elektronischer Tanzmusik im klassischen Sinne orientiert ist, sollte dem guten Herrn Andersson gern mal sein Gehör schenken.
Anspieltipp: „There Is Hope (ft. Rasmus Kellerman)“

35. Hurts “Happiness”
Eigentlich kann ich mir den Text sparen. Man muss schon relativ taub und blind gewesen sein, wenn man die Hurts dieses Jahr übersehen hat. Das Duo aus Manchester war ja dank „Wonderful Life“ und einer damit verbundenen, unglaublichen Hype-Kampagne ihres Major-Labels quasi auf allen Kanälen von Arte Tracks bis ZDF Fernsehgarten vorhanden. Und irgendwie zeigte das ganze auch Erfolg. Alte 80er-Fans sahen in Theo Hutchcraft und Adam Anderson die nostalgisch verklärte Rückkehr ihrer Jugend, Hipster irgendwas, was ihnen die Musikpresse vordiktierte und alle anderen eben nette Popmusik. Und „Wonderful Life“ ist und bleibt halt ein toller Song, das hatte ich schon Monate vor dem riesigen Hype festgestellt, als die Nummer langsam durch die Blogs geisterte. Den bekommt auch das Power-Airplay nicht kaputt. Das größte Ding seit der Erfindung des Pop sind die Hurts dennoch nicht. Dazu ist ihr Debüt „Happiness“ zu vorhersehbar, zu glatt und zu überproduziert. Die Songs verlaufen nach dem immer gleichen Schema, nämlich „Darf’s noch etwas mehr sein?“. Mehr Streicher, mehr Chöre, mehr Kitsch, mehr Gesten. Jedes Gefühl ist überlebensgroß, so groß, dass die Gefühle irgendwann gar nicht mehr ernst zunehmen sind. So ist „Happiness“ gut gemachter und gemeinter Pop, welcher aber teils belangloser Natur ist. Gelegentlich schlummern unter all dem Schwulst recht gute Popsongs und eine Band, die es musikalisch allemal drauf hat, vor allem, wenn sie sich mal etwas zurücknimmt. Vielleicht gönnt sie sich auf dem Zweitwerk mal ein paar Ecken und Kanten oder zumindest bessere Frisuren. Ansonsten werden sie das One-Hit-Wonder der Saison bleiben.
Anspieltipp: „Unspoken“

34. We Have Band “WHB”
So in etwa muss sich das also anfühlen, wenn man am Puls der Zeit lebt, quasi im Schmelztigel der Populärmusik. Also, in London sozusagen. Jetzt hab ich so etwas dann auch mal erlebt. Es war irgendwann im Sommer 2008 als mir ein Kurztrip in Englands Hauptstadt den Erstkontakt mit dieser Band bescherte. Irgendeine hippe Londoner Bar/ Kneipe/ Club/ Szenetreff hatte zum Bandabend geladen. Und während sich Yannis Philippakis von den Foals an den DJ-Decks versuchte und Does If Offend You, Yeah? im Publikum ihr Bierchen tranken, gab es Beschallung durch Nachwuchsbands, die ja bekanntermaßen die Stadt überwuchern, wie Asbest alte Plattenbauten. Erst relativ spät stiegen damals We Have Band auf die winzige Bühne, warfen ihre Synthies an und spielten zum munteren Tanz auf. Schnell standen die verwöhnten Style-People auf und feierten die zackigen Beats ab, deren ungeheure Treffsicherheit und Melodieverliebtheit bereits damals bei mir hängen blieb. Zwei Jahre später hat sich die Band langsam hochgespielt und kann nun ein Debüt präsentieren, dass sich irgendwo zwischen Indie und Elektro einordnet und dabei auf Platte das vermitteln soll, was die Band live bereits des Öfteren präsentiert hat, nämlich ordentliche Tanzflächenfüller. Durchgängig gut ist „WHB“ dabei noch nicht, denn neben den Hits „Divisive“, „Honey Trap“ oder „Love, What You’re Doing?“ gibt es auch einige recht durchschnittliche, halbgare Songs, aber insgesamt ist die Hitquote hier schon recht. Die wummernden 80er-Bassläufe treffen auf das interessante Gesangsspiel von Darren, Thomas und Dede und laden zum Tanz ein. Ein wenig ist man dabei wohl noch auf der Suche nach dem eigenen Sound und nach einer konsequenten Struktur, aber spätestens auf dem zweiten Album wird die dann wohl kommen. Und wenn das gut wird, kann ich wieder damit protzen, dass ich es ja eh von Anfang an gewusst habe.
Anspieltipp: „Love, What You’re Doing?“

33. Klaxons “Surfing The Void”
So, wir basteln uns einen Klaxons-Song. Wir brauchen schrammlige Gitarren, einen ordentlichen Drive, ein wildes Rave-Piano im Hintergrund, Harmoniegesang, der gern mal hohe Tonlagen anschlägt und unsinnige, aber voll tiefgründige Texte über das Universum, Galaxien und diversen Terz. Ta-Dah, fertig ist das Album. Das Problem bei „Surfing The Void“ ist, dass alle Songs nach eben diesem Schema aufgebaut sind. Das ist recht nett, klingt und macht Laune, wirkt aber etwas eintönig. Ich vermisse da ein wenig die Abwechslung des vielgehypten Debüts, wenngleich ich es den Klaxons natürlich hoch anrechne, dass sie nicht krampfhaft ein zweites „Golden Skans“ produzieren wollen, sondern eher Krach, statt Kommerz anstreben. Dennoch wirkt das Ganze auf Dauer etwas ermüdend und es wundert mich dann doch, warum die Band so lange für ihr Zweitwerk brauchte und es sogar schon mal halbfertig in die Tone geworfen hat. Dafür, dass man solange am „neuen“ Sound gebastelt hat, wirkt „Surfing The Void“ irgendwie relativ einfach und überraschungsarm. Dabei ist es auch nicht wirklich schlecht, denn es hat ordentlich Zunder und geht in die tendenziell richtige Richtung. Krach in ein feines Pop-Korsett gezwängt ist ja immer zu unterstützen. Ich konnte es mir dennoch nicht mehr als eine Handvoll Mal anhören. Irgendwie umweht diese Platte die ganze Zeit das Gefühl einer guten Mittelmäßigkeit. Nicht mehr, nicht weniger. Ich hab’s irgendwie versucht, ich finds nicht schlecht, aber ich kann auch erstaunlich gut ohne deren Geschichten von fernen Sternen leben bzw. warte ich auf die angekündigten experimentellen Eps.
Anspieltipp: „Echoes“

32. Kele “The Boxer”
„Ich war der schwule Gitarrist einer Rockband“ verkündete Kele Okereke neulich auf dem Cover des Musikexpress. 2010 wird für den Bloc-Party-Frontmann zum Jahr des Outings und Neubeginns. Wobei das mit der Homo- bzw. Bisexualität auch gar nicht so überraschend kommt, aber er lebt es jetzt halt eher aus. Die Veröffentlichung eines eher elektronisch gehaltenen Soloalbums passt da auch ganz gut rein in die neue Oberflächlichkeit, welche Okereke zelebrieren will. Wenngleich er sich natürlich nach wie vor als Kämpfer sieht. Für seine kreative Freiheit, seine Ideen, seine Akzeptanz als Musiker. So sehr Bloc Party meine persönliche Band der letzten fünf Jahre ist, so sehr war deren Pause auch zuletzt nötig. Als Band gingen die Ideen aus und es stellte sich die Frage, wie das alles noch weitergehen soll. Das „The Boxer“ so klingt als wäre es eine konsequente Weiterführung des letzten BP-Albums „Intimacy“ verdeutlicht dann auch, wohin sich die Machtstrukturen innerhalb des Quartetts verschoben haben. Kele geht endgültig Richtung Elektropop und macht die Sache ganz gut. Richtige Hits, wie „Walk Tall“ und „Everything You Wanted“ treffen dabei auf eher verzichtbare Tracks, die wesentlich ruhiger gehalten sind, als man ursprünglich hätte erwarten können. Textlich war Kele sowieso schon mal besser, wenngleich er auch auf „The Boxer“ seine sehr hellen Momente hat. Er liebäugelt mit House, Dubstep und Breakbeat, experimentiert viel herum und versucht dabei inhaltlich zu sich selbst zu finden. Wenn dies der wahre Kele Okereke ist, dann nehme ich lieber weiterhin mit dem alten aus den Jahren 2005 bis 2008 vorlieb. Bei aller Liebe zum Dancefloor, vermisse ich auf Dauer einfach das Gefühl und die Tiefgründigkeit, die dieser Mann eigentlich kann, wenn er will. Hoffentlich haben Bloc Party 2011 wieder eine Zukunft. Die Welt braucht sie, ich im Speziellen. Danke!
Anspieltipp: „Walk Tall“

31. Glasser “Ring”
Eines der erfreulichsten und überraschendsten Debüts dieses Jahres ist zweifelsohne „Ring“ von Glasser. Hinter dem zerbrechlichen Namen versteckt sich dabei eine Frau, und zwar Cameron Mesirow. Die junge Dame aus Los Angeles reiht sich in die Damenriege ein, die sich für ihre Soloprojekte gern mal einen eigenen kryptischen Namen besorgt. Doch nix mit Diamanten oder Maschinen, wie bei Marina und Florence… Hier geht es eher in die Richtung von Natasha Khan aka „Bat For Lashes“. Mesirow macht sphärischen Traumpop, der sich wirklich eher Mrs. Khan als an Florence Welsh orientiert. Breite Flächen aus Synthies und „Ohhhs“ und „Aaahs“ treffen auf Glasser’s zerbrechliches Stimmchen. Damit hat man es schon zum Tour-Support von The XX und Jónsi geschafft, was ja auch nicht gerade die schlechtesten Adressen sind. Ich bin wirklich heilfroh, per Zufall auf dieses Album mit all seinen verträumten Pop-Songs gestoßen zu sein. Diese entfalten sich gern mal entgegen aller strukturellen Erwartung, voller Zerbrechlichkeit und Gefühl. Epische Hymnen in reduzierter Form quasi. Und dabei wurde das alles zu großen Teilen im Heimstudio aufgenommen. Teilweise erinnert „Ring“ bei Songs wie „Home“ oder „Tremel“ schon stark an die bereits erwähnte Dame von Bat For Lashes, aber dieser Vergleich kann ja durchaus als Kompliment aufgefasst werden. Aufgeschlossene Hörer sollten sich „Ring“ auf jeden Fall mal genauer durchhören und dadurch dem Alltag entschweben. Funktioniert einfach bestens.
Anspieltipp: „Home“

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